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Wahlkampf.

Am 16. Juni wird gewählt!

Zeitung"

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die der Affaire in dem aufgeregten Uebereifer des Polizei im Gegenwartsstaate dafür, die Arbeiter in ihren fchlechten Gewissens fast das ganze Abendblatt widmet Organisationen zu genauerer Kenntnis und Beobachtung gesetzlicher in diesem Zusammenhang eine neue Wahllüge finden, die uns Vorschriften zu erziehen. bisher nicht begegnet ist.

Die Wahl beginnt um 10 Uhr vormittags und dauert bis 7 Uhr Eugen Richters Nachfolger. Die Freisinnige Zeitung" flärt abends. Wer um 7 Uhr noch nicht abgestimmt hat, darf überhaupt Ein Gewährsmann der Staatsbürger Zeitung", ein Herr H. P. uns darüber auf, weshalb der freiſimige Kandidat in Ruppin­nicht wählen, auch wenn er vorher schon im Wahllokal war. erzählt in einer Buschrift, daß er einen Zwischenruf gethan habe: Templin , Herr Poster, sein Stallburschen- Zeugnis als Flugblatt ver­Wer es irgendwie ermöglichen kann, gehe schon vormittags zur Vieruhr- Ladenschluß, welchen die socialdemokratische breitet. Sie schreibt: Wahl. Abends ist erfahrungsgemäß der Andrang zum Wahllokal| Reichstags- Fraktion bekanntlich im Jahre 1890 für die Sonntage ein-" Im Wahlkreis Ruppin- Templin ist von den Konservativen ver­sehr start. Wer deshalb sein Wahlrecht nicht durch Bummelei verführen wollte." sucht worden, den Kandidaten der Freisinnigen Volkspartei damit lieren will, gehe beizeiten zur Wahl. Wenn die Behauptungen des Gewährsmannes der Staats- herabzusetzen, daß er als gemeiner Soldat, noch dazu, wenn er Es empfiehlt sich für jeden Wähler, eine Legitimation einzustecken bürger- Zeitung" über die Vorgänge in der Versammlung ebenso zu- Offizierbursche gewesen, unmöglich von militärischen Dingen etwas ( Einwohnerschein, Steuerquittung oder Mietsvertrag). verläffig find, wie diese Mitteilung über die Haltung der Social- verstehen könne. Der freifinnige Kandidat hat sich seiner Haut demokratie zur Sonntagsruhe im Handelsgewerbe, so verdient er dadurch gewehrt, daß er den Offizier, in deffen Eskadron er gedient, um ein Zeugnis über seine Leistungen während seiner Dienstzeit feinerlei Glauben. en Forderu ersuchte."

Stimmzettel mit dem Namen des socialdemokratischen Kandidaten sind zwar an jedem Wahllokale zu haben, der vorsichtige Wähler nimmt aber seinen Stimmzettel schon von zu Hause mit.

Der Stimmzettel muß von weißem, mittelstarkem Schreibpapier sein, darf keinerlei Kennzeichen tragen und nichts weiter enthalten, wie die genaue Bezeichnung des Kandidaten. Der Stimmzettel muß ungefähr 9 zu 12 Centimeter groß sein.

Man kann sich seinen Stimmzettel selber schreiben. Gültig find auch Stimmzettel, auf denen ein Name durchgestrichen und ein andrer darunter geschrieben ist.

Der Kandidat muß aber so genau bezeichnet sein, daß jeder Zweifel über seine Person ausgeschlossen ist. Es genügt also z. B. nicht Schmidt", sondern man muß schreiben: Arbeitersekretär Robert Schmidt in Berlin .

In welchem Wahlkreise man wohnt und in welchem Wahllokale

man zu wählen hat, ist im" Vorwärts" Nr. 125( Pfingstnummer) bekannt gemacht. Außerdem bekommt jeder Wähler noch von unsrer Partei eine besondere Mitteilung darüber. Wem sie aus Versehen nicht zugehen sollte, der bemühe sich bei dem Nachbar darum.

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" Bekanntlich" waren die socialdemokratischen Forderungen näm­Wir wissen nun, daß man beweisen muß, das Pferdestriegeln lich ganz andre: und Stiefelwichfen zu verstehen, um als militärische Kapazität zu Anfang Mai 1890 brachte die Socialdemokratie beim Beginn der gelten. Herr Richter fürchtet wohl für sein Mandat und hofft, daß Reichstagsfeffion jenen eingehenden Arbeiterschutzantrag ein, in in diesen Falle Herr Poſtel im nächsten Reichstage die freisinnige dem zum erstenmal auch die grundfäßliche Sonntagsruhe gefordert Etatsrede halten fann. Bu hoffen ist aber, daß Herr Postel als wurde. Gleichzeitig legte die Regierung ihre Novelle zur Gewerbe- Kenner der Sache den Zukunftsstaat nicht an der Stiefelwichsfrage Herr Richter es thut. Ordnung vor. zeitig legte die Regierung ihre Novelle zur Gewerbe- Steriner der Sache den Zufimiſtsſtaat nicht an der Stiefelwichsfrage Grüne Jungen.

In diesem Antrag vom Mai 1890 forderte nun die social­demokratische Fraktion:

Verkaufsstellen aller Art dürfen an Sonn- und Festtagen höchstens fünf Stunden geöffnet und müssen spätens nachmittags 4 Uhr geschlossen sein."

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Der Reichsverband der natin alliberalen Jugend er läßt einen Wahlaufruf, der so beginnt:

unterwühlt wird."

" Freudiger Stolz auf das geeinte Vaterland und seine Schöpfer ist das erste Gefühl, das die zum politischen Denken erwachende Schon diese Forderung geht noch weiter als der heutige gesetz- deutsche Jugend beseelt; bald aber zeigen sich auch die Unvollkommen liche Zustand, der es ganz und gar in das Ermessen der Verwaltungs- heiten, die noch dem Werke anhaften. Die Großen gingen, und voll behörde setzt, wie die erlaubten fünf Stunden verteilt werden schmerzlichen Unwillens sehen wir heute, wie das herrliche Gebäude sollen. In der That giebt es auch heute noch genug Orte, in Nach einigen Abfäßen über die Parteien kommt dann der Schluß: denen selbst am Sonntag a bend die Läden nochmals geöffnet " Das sind wahrlich Ziele, die es verdienen, daß ein deutscher Das Wahlgeheimnis ist durch das neue Wahlverfahren voll- werden. Mann sein Alles für sie einsetzt! Vornehmlich jetzt thut es not ständig gesichert. Niemand braucht mehr zu fürchten, daß seine Ab- Aber und das ist die Hauptsache unser Antrag vom Mai zur Zeit der Wahl! So rufen wir denn aus Süd und Nord alle stimmung kontrolliert werden kann. Es wird nicht mehr der bloße 1890 ging bekanntlich" noch viel weiter. Er verlangte zugleich, Altersgenossen zum Kampfe für diese hohen Güter auf! Junge Stimmzettel abgegeben; dieser muß vielmehr in ein Coubert gesteckt daß den am Sonntag beschäftigten Gehilfen außerdem noch ein Bürger Deutschlands , haltet die kleinliche Selbſtſucht des Alltags werden. Das Couvert, das amtlich abgestempelt sein muß, freier Tag in der Woche gewährt würde. Alle am Sonntag regel- dem politischen Leben fern, bringt die unverrückbaren Jdeale wieder erhält der Wähler erst im Wahllokale von einem Beauftragten des mäßig beschäftigten gewerblichen und laufmännischen Hilfe- zum Durchbruch! Es muß der Liberalismus wieder zur Herrschaft Wahlvorstehers. Jedes andre Couvert ist unzulässig. Den Stimm- personen sollten in der Woche eine ununterbrochene Ruhezeit von Wirkt also mit allen Kräften für die Wahl der Männer, die für zettel muß der Wähler aber schon von draußen mitbringen. Mit dem 36 Stunden" erhalten. Wäre diese Bestimmung angenommen worden, unsre nationalen und liberalen Ideen zu streiten bereit sind! Auf Couvert begiebt sich der Wähler in den Nebenraum oder an den so hätte sie den praktischen Erfolg gehabt, daß Sonntags in den Wahlkampf mit dem Rufe:" Für ein mächtiges, einiges Vater­Nebentisch, wo eine Vorrichtung angebracht ist( Vorhang oder Auf- überhaupt keine Handlungsgehilfen mehr beland, für Freiheit und Fortschritt!" bau oder eine abgeschlossene Wahlzelle) und dort muß er seinen schäftigt werden würden.

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Bettel( aber nur einen!), geschützt vor jeder Beobachtung, in das Da die socialdemokratische Fraktion sah, daß diese weiter­Couvert stecken. Dann erst fann er abstimmen, indem er gehenden Anträge keine Aussicht auf Erfolg hatten, so versuchte sie das den Stimmzettel enthaltende Couvert dem Wahlvorsteher bei der Specialberatung der Gewerbe- Ordnungs- Novelle wenigstens übergiebt. Jede andre andre Art der Abstimmung ist gesetzlich die Sonntagsarbeit der Handlungsgehilfen auf das Mindestmaß zu verboten. Die Couverts sind vollständig undurchsichtig, so daß beschränken. Wir brachten deshalb am 24. Januar 1891 den folgenden es von außen auf keine Weise zu bemerken ist, welcher Zettel in dem Abänderungsantrag ein: Coubert steckt.

Es hat daher jetzt kein Wähler mehr die Entschuldigung, daß er aus Furcht vor Schaden nicht socialdemokratisch wählen kann, Furchtlos fann jeder Wähler den socialdemokratischen Zettel abgeben.

Wähler, die aus irgend einem Grunde von der Wahl zurück­gewiesen werden, wollen sich sofort bei dem socialdemokratischen Wahlfontrolleur melden, der die Zurückweisung notieren wird.

" Im Handelsgetverbe dürfen Gehilfen, Lehrlinge und Ar­beiter am ersten Weihnachts-, Oster- und Pfingsttage überhaupt nicht, im übrigen an Sonn- und Festtagen nicht nach 12 Uhr mittags und nicht länger als drei Stunden beschäftigt werden." Das ist bekanntlich die Stellung der Socialdemokratie zur Frage der Sonntagsruhe. Wir werden sehen, ob die Staatsbürger­Zeitung" davon Notiz nimmt!

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Scenen aus dem Tollhaus.

Eine feltsame Wirkung hat unsre Aufforderung an die Arbeiter gehabt, sie sollten versuchen, durch friedliche Vereinbarung mit den Das Flugblatt der Reichspartei für Züllichau- Schwiebus erklärt, Unternehmern am Wahltage zu Mittag den Schluß der Arbeit zu die Parole von Bebel und Genossen laute: Wir wollen leben und erreichen. Eine Anzahl Reaktionsblätter fordern die Unternehmer zwar gut leben, herrlich wohnen und auf Reisen stets zweiter Klasse auf, das unverfrorene Anfinnen" rundweg abzulehnen, da es nur fahren; Ihr müßt uns geben und solltet ihr darüber auch mit Frau der Socialdemokratie zum Vorteil gereichen könne. Man ist doch und Kindern zu Grunde gehen." sonst immer eifrig beslissen zu bestreiten, daß Socialdemokratie und Arbeiter eins find. Weshalb auf einmal die Befürchtung, daß ledig­lich die Socialdemokratie den Vorteil davon hätte, wenn allen Arbeitern Gelegenheit gegeben wird, ihr Wahlrecht auszuüben?

Das Wahlcouvert. Es wird die Frage an uns ge­richtet, wie die den Stimmzettel enthaltenden Couverts dem Wahlvorsteher zu übergeben sind, ob offen oder geschlossen. Das Wahlreglement bestimmt darüber nichts, doch ist die Frage unfres Wissens praktisch so gelöst, daß die Couverts hinten mit Schlitz und Zunge versehen sind, so daß sie bequem geschlossen werden können.

Ein in Würzburg gedrucktes Gentrums- Flugblatt erklärt, daß die Socialdemokraten für die Riesenwarenhäuser der koscheren Herren Tiez, Wertheimer und Ruschkewitz als Verteidiger auftreten und durch Konsumvereine das Handwerk ruinieren. Kein Socialdemokrat denkt daran, die Bauern vor dem Untergang zu retten.( Wiederholt zurückgewiesene Fälschung eines Frohmeschen Citats .)

kommen!

Die in&

Es handelt sich hier um die Minderjährigen, die in Sachsen aus jeder Versammlung ausgeschlossen werden durch eine Gesetzgebung, die unter Hilfe der Nationalliberalen zu ſtande gekommen ist, um die Minderjährigen, die als grüne Jungen" verhöhnt werden, wenn fie als Socialdemokraten auftreten. Wer nationalliberal denkt, gehört zur idealbegeisterten deutschen Jugend, wer socialdemokratisch denkt, ist ein radaulustiger grüner Junge!

Es trifft sich, daß in demselben Augenblick, wo die national liberale Jugend zu politischer Thätigkeit aufgerufen wird, der nationalliberale Reichstags- Kandidat in Hannover , Geheimer Regierungsrat urig, in einer Wählerversammlung erklärt( aus­führlicher an andrer Stelle): erhöht wird."

Ich will dafür eintreten, daß das Wahlalter auf 30 Jahre

Nationalliberale zum Reichstags- Wahlrecht. Der nationalliberale Reichstags- Kandidat Geh. Reg. Rat Hurzig in Hannover , sagte am Montag in seiner Programmrede.

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Das allgemeine Stimmrecht wird als ein Heiligtum betrachtet. Jeder, der irgend etwas daran mäkelt, wird start angegriffen. Trotz dieser Gewähr erkläre ich für meine Person, nicht für die nationalliberale Partei, daß ich allerdings das allgemeine Stimmrecht aufrechterhalten wissen will, aber zwei Aenderungen für notwendig erachte. Die Socialdemokraten ber­langen das allgemeine Stimmrecht dahin abgeändert, daß vom vollendeten 21. Lebensjahre jeder stimmberechtigt ist, sie würden damit die große Zahl der politisch Unreifen und Unmündigen vermehren, die nur Wachs in ihren Händen sein würden

Ich will dagegen dafür eintreten, daß das Wahlalter auf In Wanzleben erklärt der Vorstand der konservativen Partei in 30 Jahre erhöht wird." Die zweite Einschränkung, für die Herr Hurßig eintreten will, einer Flugschrift für den gemeinsamen nationalliberal- konservativ­agrarischen Kandidaten die Gefühle der Socialdemokratie dahin: ist, daß das Wahlrecht von einem längeren Wohnsize am Orte ab­So ein bißchen Morden ist doch gar zu schön!" Ein Flugblatt des hängig gemacht werde, sicher eine ganz unbegründete Forde­bei den Reichstags= Wahlen. Об man Heute in konservativen Vaterlands- Vereins, Berlin , das in mehreren Kreisen rung oder verbreitet wird, erklärt unter Berufung auf die Pariser Kommune, Königsberg morgen in Straßburg ist, oder Königs­δαξ doch für Verhältnis zum der Weg der Socialdemokratie gehe über Leichen, Raub, Mord, berg nie verläßt, ist Das Verlangen Das Wahlgeheimnis ist den Agrariern schrecklich. Auf ein dreistes Brand, Zerstörung von Kunstwerken, zur Abschlachtung der bestehenden Deutschen Reiche außerordentlich gleichgültig. Gesellschaft. wird erst begreiflich, wenn man bedenkt, daß die Arbeiter im Mittel, trotz der Wahlcouverts die Abstimmung zu kontrollieren, soll Diese christlichen Mordsphantasten seien an jene vornehme Ab- allgemeinen viel häufiger den Wohnsitz wechseln, wie die Leute von man, wie der Freis. 3tg." berichtet wird, im Wahlkreise Sensburg- fertigung erinnert, die ihnen der berühmte Rechtsgelehrte Anton Besitz und Bildung". Es läuft also nur auf eine Einschränkung des Drtelsburg verfallen sein. Dort sollen anstatt ordentlicher Wahlurnen Menger in seiner jüngst erschienenen und von uns bereits ge- Wahlrechts der Arbeiter hinaus. Bekanntlich ist auch ein Ratifrecht Kästen verwendet werden, die genau der Größe der Wahlcouverts ent­liberaler im hessischen Landtage gegen das geheime sprechen. Diese sollen in der Reihenfolge hübsch übereinandergelegt würdigten Neuen Staatslehre" im voraus zu teil werden ließ: werden und durch Führung einer Liste über die Reihenfolge der Ab­aufgetreten und hat erklärt, abhängigen Arbeitern gebühre überhaupt stimmenden will man dann kontrollieren, wie jeder Wähler gestimmt kein Wahlrecht. hat. Wenn die Freisinnige Zeitung" recht berichtet ist, so wäre das allerdings die frechste Verhöhnung des Gesetzes. Ein solches Ver­fahren würde den Wahlakt ohne weiteres ungültig machen. Man sollte sich endlich nach dem badischen Vorgange dazu entschließen, auch über die Beschaffenheit der Wahlurnen Vorschriften zu er Lassen.

Sonntagsruhe im Handelsgewerbe.

Wir können uns der begründeten Hoffnung hingeben, daß die Einführung einer den Interessen der großen Masse dienenden ( socialistischen) Rechtsordnung auf dem Wege einer allmählichen Reform sehr wohl möglich, ist, und daß hierbei die blutigen Grenel vermieden werden, durch die Theodosius I. , Karl der Große und die spanischen Konquistadoren den Triumph des Christentums in der alten und in der neuen Welt gesichert haben.

Das konservative Flugblatt 3 erklärt frech und bergnügt:

Wie geht es in Fabriken und Werkstätten zu, wo Social­demokraten kommandieren? Kein Arbeiter ist dort sein eigner Herr! An allen Eden sind Angeber und Spione, die im Solde der Socialdemokratie stehen und die geknechteten Arbeiter mit Beitschenschlägen bei der roten Fahne halten und sie denunzieren und drangsalieren.

Der allergröbste Unfug. In einer bürgerlichen Versammlung in Schwarzenberg ( Sachsen ) sollen zwei Parteigenossen Pfui! gerufen haben. Sie erhielten Strafverfügungen, wonach jeder 5 Tage Haft berbüßen soll wegen Verübung groben Unfugs. Zur Illustrierung der Rechtsgleichheit wäre es uns erwünscht, wenn irgend ein Kommerzienrat in einer socialdemokratischen Versammlung dortiger Gegend Pfui! riefe.

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Tag für Tag bringt die freisinnige, konservative und anti­Sonderkandidaturen gegen den offiziellen Centrumskandidaten semitische Presse Schauermärchen über den Versammlungs- Terro­haben jetzt die zollfeindlichen katholischen Arbeiter, die sich in den rismus der Socialdemokraten. Wir haben uns die Mühe nicht ver­sogenannten Centrumsvereinen organisiert hatten, im Rheinland drießen lassen, in jedem Fall die Wahrheit festzustellen, ohne daß Aerzte heran! Sagt: Ist die Tollheit epidemisch geworden? aufgestellt. Bisher ist bekannt geworden die Kandidatur des Metall­übrigens die gegnerische Presse jemals den Anstand bewiesen hat, Oder spielen diese Leute bloß den wilden Mann, um an der Wahrheit arbeiters Hildebrandt aus Köln Ehrenfeld in Düsseldorf und von unsren Richtigstellungen Notiz zu nehmen. ungestraft Unzucht aller Art verüben zu dürfen? In Ostpreußen hat diejenige des Buchdruckereibesizers Minjon aus Düsseldorf , des Ver­Wir haben nun am Dienstag in Berlin die unsres Wissens man doch schon, wie das Feuilleton in Nr. 132 unfres Blattes be- legers des gegen das Zoll- Centrum ins Leben gerufenen Christl. erfte aufgelöste Wahlversammlung erlebt, und zufälligerweist, die Entdeckung gemacht, daß wir die Partei der Mutter- Hausschatz", in Köln - Land.- Die ländlichen Centrumsvereine" erste aufgelöste Wahlversammlung erlebt, und zufälliger- mörder sind! Und zum Wahltag fehlen noch immer fünf Tage. haben, soweit bekannt geworden ist, bisher ihre agrarischen Sonder­weise ist es eine, in der die Gegner, die deutschnationalen Vergebens strengen wir unsre Phantasie an, um zu ergründen, was fandidaturen in den rheinischen Wahlkreisen Mülheim- Wipperfürth­Handlungsgehilfen das Gastrecht mißbrauchten", um in der Sprache man am 16. Juni für das eigentliche Ziel unsrer Bartei ausgeben Gummersbach , Siegburg - Waldbröl , Cleve- Geldern, Düren - Jülich Eugen Richters zu reden. wird. Lustmord? Oder Sodomie? Aber ein antisemitisches Blatt und Bonn - Rheinbach aufgestellt.

Ueber die Vorgänge in der Feenpalast- Versammlung der( Deutsche Hochwacht") hat ja neulich schon erklärt, daß das Juden­Zu unsrer gestrigen Notiz: Die Konservativen im ersten Berliner Handlungsgehilfen gehen uns widersprechende Berichte zu. Von tum( hinter dem natürlich die Socialdemokratie steht) Wahlfreis wird uns zuverlässig mitgeteilt, daß Herr Generalmajor seiten der deutschnationalen Handlungsgehilfen wird versichert, es sei der Lustmörder am deutschen Volte sei. nicht auf eine Sprengung abgesehen gewesen. Nun die folgende am 8. Juni verbreitete Aufforderung sieht doch einer Sprengparole verteufelt ähnlich.

D. H. V. Ortsgruppe Berlin , Adlerstr. 11. Einer sage es dem andern! Morgen, Dienstag, haben die Genossen im Feenpalaft, Burgstraße, eine öffentliche Handlungs­gehilfen- Versammlung mit Paul Singer als Redner.

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Tausend Taëls für eine neue Steigerung!

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a. D. Bartels nicht der Schwiegersohn des Herrn Rudolph Herzog An ist der einzige Schwiegerjohn des Herrn Rudolph Herzog ist der Geheime Sanitätsrat Dr. Bartels. So wenig Wert wir auf die für uns kommt nur die Verwandtschaft der Kandidaten legen politische Ueberzeugung, der Charakter und die Fähigkeit in Betracht geben wir dieser Feststellung gern Raum.

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Politische Ueberlicht.

Berlin , den 10. Juni.

Danziger Methode.

Der Magiftrat in Mansfeld macht fleißige Fortschritte im Studium des neuen Wahlreglements. In Ergänzung seiner in unfrer Dienstagnummer mitgeteilten Bekanntmachung veröffentlicht er jetzt, am 10. Juni, eine neue Bekanntmachung, in welcher der Schluß der Wahlzeit richtig auf 7 Uhr angegeben ist. Wenn der geschäßte Magistrat weiter solche tüchtige Fortschritte macht, dann es sicher bis Weihnachten herausgebracht haben, wird er daß die Stimmzettel auch in einem verschlossenen Couvert ab­immer bekannt, daß die Zettel so zusammengefaltet sein Bis jezt macht er nämlich noch gegeben werden müssen. Der Wahlkreis Rickerts, den Herr Bankdirektor Mommsen müssen, daß der Name äußerlich nicht sichtbar ist". Offenbar ist das dem Magistrat doch sicher zugegangene amtliche von der Freisinnigen Vereinigung noch in der letzten Nachwahl be­Batet mit den Wahlcouverts noch nicht eröffnet worden. Db der Haupten konnte, ist von der Socialdemokratie Hart bedrängt. Magistrat von einer Wahlzelle etwas weiß, ist aus der Bekannt- Die Situation hat sich nun in diesem Wahlkreise von vorn­machung auch nicht zu ersehen. Jedenfalls werden unsre Genossen herein ein wenig anders gestaltet als in den meisten übrigen. in dem Kreise gut thun, sich die Wahlhandlung in Mansfeld einmal Erinnerung an den Zollkampf zittert in den Wahlkämpfen am anzusehen. Im Ernste gesprochen, ist es doch ein skandalöser Zustand, daß lebendigsten nach und kein Socialdemokrat leugnet, daß sich die Frei­ein Stadtmagistrat 6 Tage vor der Reichstagswahl von den un finnige Vereinigung von den drei liberalen Fraktionen des Bürger­fach, ohne ein Urteil fällen zu wollen. erläßlichsten Wahlvorschriften noch keine Kenntnis hat. Etwas mehr tums am ehrlichsten und anständigsten betragen hat. Wenn wir uns an dieser Stelle mit der aufgelösten Versammlung Intelligenz wird der Zukunftsstaat an die Erledigung seiner Nun aber scheint fie wenigstens in Danzig - Beschäftigen, so lediglich deshalb, weil wir in der Staatsbürger- Verwaltusgeschäfte doch daran wenden. Es sorgt schon die zu wollen, um diese Erinnerung wieder zu verwischen.

Wir müssen zahlreich und frühzeitig, wenn es möglich, um 8 Uhr, zur Stelle sein. Es gilt zu beweisen, daß sich die so­genannte allgemeine Furcht vor der Socialdemokratie auf uns noch nicht ausgedehnt- hat. Döring wird sprechen. Deutschen Gruß! Für den geschäftsf. Ausschuß: E. Jordan. Immerhin wird uns auch von Parteigenossen versichert, daß die Scenen durch eine gewisse Nervosität auf unsrer Seite vielleicht un­nötig verschärft worden seien. Weil wir auch den Schein vermeiden möchten, als ob wir uns an der Kolportierung von Terrorismus­Geschichten beteiligen wollen, erwähnen wir auch diese Meinung ein­

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Die

alles darthun Sie ist sehr