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Nr. 133. 20. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Jounerstag, 11. Juni 1903.

aus".

die im Vergleiche zum Vorjahre gestiegenen Preise mancher liefen. Jede der beiden liberalen Parteien hegt die Hoffnung, mit uns Die fächsische Fabrikinspektion 1902. ahrungsmittel, z. B. des Fleiſches und der Kartoffeln auf in die Stichwahl zu kommen und dann mit Unterſtüßung der andern Lebenshaltung Arbeiter einen un Partei zu siegen. Für Barbeck haben auch die Kriegervereine, in Gegen die soeben erschienenen Berichte der sächsischen Fabrik- günstigen günstigen Einfluß Jm Annaberger Bedenen angeblich keine Politik getrieben wird, ganz offiziell mobil ges inspektoren müssen von neuem die früher schon erhobenen Einwände zirke iſt das Einkommen manches Arbeiters durch macht, weil Barbeck sich einer Verletzung rühmt, die ihm 1870 bie geltend gemacht werden: Es wird mit erstaunlicher Oberflächlichkeit Verkürzungen der Arbeitszeit und ohnherabfegungen Franzosen in dem umfangreichsten Teil seiner Kehrseite beigebracht über die wirtschaftliche Lage der Arbeiter und die Arbeitsverhältnisse mehr oder weniger geschmälert worden". Ueber haben. Es wird ein schwerer Kampf werden und unsre Genossen in Fabriken geurteilt, mit nichtssagenden Redensarten geht man nicht zahlreiche Lohnreduktionen wird auch aus dem Dresdener, Meißener in Fürth werden alles aufbieten müssen, um den Kreis unfrem Besitz­felten über Erscheinungen im Wirtschaftsleben hinweg, die im Intereffe und Freiberger Bezirk berichtet. Der Leipziger Beamte schildert stande zu erhalten. der Arbeiter eine eingehende Untersuchung geboten erscheinen lassen; die Situation wie folgt: Zu den schönsten Hoffnungen berechtigt der Wahlkreis Bah dagegen hat man jede auch noch so geringfügige sogenannte Wohl­Die wirtschaftlichen Verhältnisse der Arbeiter haben sich reuth Wunsiedel . Unser Kandidat Genosse ugel erhielt fahrts- Einrichtung gewissenhaft registriert und in zahlreichen Fällen während des Berichtsjahres nicht gebessert, da das Einbei der vorjährigen Erfahwahl 47,15 Proz. der in der Stichwahl ab­auch ausführlich geschildert. Daß in einigen Industriezweigen die tommen vieler Arbeiter teils durch Lohn- Herabgegebenen Stimmen. Der damals gewählte Abg. Hagen , der sich Krise verheerend gewirkt und eine ausgebreitete Arbeitslosigkeit fegungen, teils durch Verkürzung der Arbeitszeit eine nationalliberal nennt, aber nichts weiter als ein verkappter Agrarier weitere hervorgerufen hat, muß zugegeben werden, Verminderung erfuhr und da man registriert die ist, hat es mit den Bauernbündlern und Landwirtsbündlern, die ihm auch getreulich alle bon bürgerlicher Seite Preise der wichtigsten Lebensmittel gestiegen sind. inscenierten Das in der vorigen Wahl zum Siege verhalfen, gründlich verdorben, weil " Hilfsaktionen" und wenn sie noch so unbedeutend sind, von Bestreben, zu sparen, macht sich durch Zurückgehen des Fleisch- er es versäumt hat, im Reichstage für noch höhere Gersten- und Vieh­der weit wichtigeren Arbeitslosen- Unterstützung durch die modernen verbrauchs und durch die verstärkte Nachfrage nach Roßfleisch ... zölle einzutreten. Hier fam ebenfalls die liberale Einigung" nicht Gewerkschaften erfährt man aus den vorliegenden Berichten aber bemerkbar. zu stande. Der Freisinn machte Anspruch auf die Nominierung eines nichts. Ja, die sächsischen Fabrikinspektoren scheinen überhaupt nicht Fabriksparkassen die Abhebungen größer gewesen find als die Ein- liberalen feine Gegenliebe, weil sie fürchten, daß die 2000 bäuer­Aus der Lausis wird ferner berichtet, daß in zahlreichen linksstehenden Kandidaten", fand aber damit bei den National­zu wissen, daß gewerkschaftliche Organisationen bestehen und infolge ihres rapiden Anwachsens von immer größerer Bedeutung für die zahlungen. In den Grenzbezirken der Laufiz haben die Arbeiter lichen Stimmen, die Hagen 1900 erhalten, dann ganz dem ertremen Arbeiterschaft und die Lohn- und Arbeitsverhältnisse werden, denn mehr als bisher versucht, die Verringerung ihres Einkommens und Bauernbündler zufallen würden, d. H. dem Kandidaten des Bundes nach einer Würdigung der Gewerkschaftsbewegung haben wir in den die Nahrungsmittel mehr als früher aus dem benachbarten Böhmen Hagen doch gescheut hatte, die Forderungen der Bündler zu unter­die Erhöhung der Lebensmittelpreise dadurch auszugleichen, daß sie der Landwirte, der selbständig in die Wahl eintritt, nachdem sich Berichten vergeblich gesucht. Von der organisierten Arbeiterschaft Dresdens ist in den drei letzten Winterhalbjahren unter erheb- bezogen, wo sie billiger sind, weil dort der deutsche Zoll nicht auf schreiben. Der Freifinn tritt ebenfalls mit einem eignen Kandidaten lichen Kosten eine Wärmſtube für Arbeitslose unterhalten Grenzbewohnern dieser Ausweg versperrt werden. ihnen lastet. Nach Inkrafttreten des Zolltarifs wird den armen auf und wies das Ansuchen der Nationalliberalen, für Hagen einzu­worden, in der zu gewissen Zeiten auch Speisen und warme treten, zurück, weil die Freifinnigen vor Aufstellung dieser Kandidatur Getränke unentgeltlich verabreicht wurden, in den Berichten ist Hungerlöhne in der erzgebirgischen Spielwaren- wahl fleißig gearbeitet, in den ländlichen Bezirken find 29 socialdemo Ein Artikel in der Sächsischen Arbeiter- Zeitung" über die nicht gefragt wurden. Unfre Parteigenossen haben seit der Ersatz­darüber kein Wort enthalten, dagegen hat man einige sogenannte ndustrie hat die Dresdener Fabrifinspektion veranlaßt, Erörterungen fratische Vereine neu gegründet worden; wir können daher auf eine Boltsunterhaltungsabende des Vereins" Volkswohl" in Dresden für über diesen Punkt anzustellen, so weit in diesem Bezirke Spielwaren freudige Ueberraschung gefaßt sein. erwähnenswert befunden und selbst die Gründung von Fabrik­Gefangvereinen für wichtig genug gehalten, darüber zu berichten. so heißt es, daß die fraglichen Erwerbsverhältnisse in der That of. 1898 erhielt unser Kandidat Genoffe Stüdlen in der fabriziert werden. Die angestellten Erörterungen haben ergeben", Außerordentlich günstig stehen unfre Chancen auch im Wahlkreise Wieviel Arbeiter im Laufe des Berichtsjahres dekoriert worden sind, überaus ungünstige sind." Nach den Feststellungen bei den Unter- Hauptwahl 35,98 Proz., in der Stichwahl 45 Broz. der abgegebenen findet sich gewissenhaft aufgezeichnet über den Umfang der fuchungen durch den Fabrikinspeltor sind die Löhne zwar verschieden, Stimmen. Arbeitslosigkeit enthält der Bericht dagegen nur dürftige An- in den meisten Fällen aber wird, trotzdem Frau und Kinder mit Ferber, der im Reichstage mit den Agrariern durch Dick und Dünn Der bisherige nationalliberale Abgeordnete Münch= gaben, zumeist auch nur allgemeine, nichtssagende Bemerkungen. Beschäftigt werden und bis tief in die Nacht gearbeitet wird, nur gegangen, ist bei vielen seine eignen Parteigenossen sehr unbeliebt In einzelnen Inspektionsbezirken ist jedoch das frühere System des ein Wochenlohn von 6 bis 9 M. erreicht. Es wird u. a. angeführt, geworden. Ignorierens aller Dinge, die mit der Arbeiterbewegung zusammen- daß der Tagesverdienst eines Regeldrehers mit Familie 1,50 M. ihn, weil er, der Webereibefizer ist, im Reichstage für höhere Schutz­Die liberalen Spinnereibefizer sind sehr erzürnt auf hängen, einer besseren Einsicht gewichen. Aus dem Dresdener Be- beträgt. Ein Spielwarenverfertiger im engeren Sinne, der täglich zölle zu Gunsten der Weberei eintrat, während er erklärte, die zirte wird berichtet, daß die Aufsichtsbeamten auch Arbeiter 14 bis 15 Stunden mit seiner Frau arbeitet, verdient etwa 13 M. pro Spinnereien hätten solche nicht nötig, wobei er das geflügelte Wort Versammlungen besucht haben, in denen über Miß- Woche und bei undankbaren Arbeiten nicht über 8 bis 9 M. Von einem von sich gab: stände in Fabriken berichtet worden ist und daß auf Grund der Spielwarenmacher, der fleine Bäumchen anfertigt, heißt es: Er ist Ein großer Teil der Nationalliberalen wird für den Freifinnigen, Die Spinner schwimmen im Golde". Schilderung in den Versammlungen Revisionen vorgenommen worden im stande, im Laufe einer Woche unter Beihilfe seiner den auf Rickertschem Boden stehenden Dr. Goller eintreten, an find. Vereinzelt wird hervorgehoben, daß die Vertrauensmänner in der Behausung arbeitenden Frau und zweier dessen Aufstellung Vertrauensleute der nationalliberalen Partei be= der organisierten Arbeiter Angaben über Mißstände in Betrieben Kinder für 13-22 W. Ware herzustellen. Hiervon ist allein für teiligt waren. gemacht haben, die Anlaß zu Revisionen und Abstellung der Uebel­Die Situation ist derart, daß die Socialdemokratie stände geworden sind. So berichtet die Inspektion des Dresdener Luffah, die zur Herstellung der Baumkronen verwendet wird, hoffen kann, den Kreis zu erobern. Bezirks, daß ihr vom Vertrauensmann der Steinarbeiter- Organisation aller weiterer Unkosten der wöchentliche Rein- dem Centrum in die Stichwahl tamen, ist ebenfalls ein Erfolg nicht reichlich die Hälfte abzunehmen, so daß sich nach Ab bzug In Kronach Lichtenfels , wo wir schon wiederholt mit fchriftliche Berichte über bestehende Mißstände in Steinmeßbetrieben gewinn faum höher als auf 6 Mart( fechs Wart) stellt." ganz ausgeschlossen, da die Mißstimmung gegen Centrum und Bauern übergeben worden seien. Dem beigefügten Antrage, auf die Ab­übergeben worden feien. Dem beigefügten Antrage, auf die Ab- und dieser Hungerlohn ist nur mit gleichzeitiger Heberanstrengung bund sehr zugenommen hat. Der Kreis hat eine starke Industrie, es stellung der Mängel hinzuwirken, ist nach dem Berichte nach Möglich der ganzen Familie zu erreichen. Diese Industrie ist zum Teil im befinden sich dort viele Fabriken, Schieferbrüche usw., auch wird die teit entsprochen worden. Auch Berichte in der Arbeiter 9. sächsischen Wahlkreise vertreten, der jetzt den Oberbrotivucherer Korbmacherei als Hausindustrie in ausgedehnten Bezirken stark be­presse sind für einige Beamte Veranlassung gewesen, ge- Dertel zum Vertreter im Reichstage hatte. rügten Uebelständen in Fabriken nachzugehen. So wird unter Als Ursache der un trieben. Die Korbmacher , die sich ohnehin schon im tiefften Elend be= anderm berichtet, daß sowohl im günstigen Verhältnisse nennt der Bericht unter anderm das finden, werden durch die Begehrlichkeit der Zöllner noch mehr bedroht, Vorwärts" wie in der Anst eigen der Holzpreise. Die Spielwarenarbeiter des da sie mit dem Abfah ihrer Produkte ausschließlich auf das Ausland Sächsischen Arbeiterzeitung" die Arbeitsordnung einer Erzgebirges haben in mehrfacher Hinsicht Ursache, ihren Vertreter angewiesen sind. Unser Kandidat ist der foburgische Landtags- Ab­größeren Glasfabrit des Dresdener Bezirks( Siemens, die Firma Dertel dankbar zu sein: Erstens hat er ihnen die Lebensmittel geordnete Genoffe Walter, der in dem Kreise sehr beliebt ist. mit den erpreßten Arbeiter- Kundgebungen. Ned. d. V.") sehr abfällig berteuert, was diese armen Leute noch mehr fühlen müssen, wie die besprochen worden sei. Eine daraufhin erfolgte Prüfung hat zur übrigen Arbeiter, Der Wahlkreis Würzburg fann ebenfalls unter Umständen Beanstandung einer Reihe Bestimmungen der Arbeitsordnung geführt. durch die Zollmaßnahmen des Auslandes der Export deutscher Centrum gegen unsre Partei nur in der Stichwahl behaupten. Die ferner haben sie zu befürchten, daß gewonnen werden. In den drei letzten Hauptwahlen konnte sich das Die Polizeibehörde hat dann die Aenderung der Arbeits- Spielwaren erschwert wird und endlich haben sie Dertel zu danken, Freisinnigen und Volksparteiler unterstüßen den nationalliberalen ordnung verfügt. Die Angelegenheit ist jedoch im Berichtsjahre daß die Holzpreise infolge der neuen Holzzölle noch weit mehr als Kandidaten unter dem Schlachtruf:" Gegen Centrum und Social­noch nicht erledigt worden. Der Verkehr der Arbeiter bisher steigen müssen. So ist in einem Fall ungewollt von den demokratie!" Der Kandidat der Arbeiterpartei ist der Landtags= in den Bureaus der Gewerbe- Inspektoren läßt noch viel zu sächsischen Fabrilinspektoren die Segnung der Schutzzölle für sächsische Abgeordnete Franz Schmitt- München . wünschen übrig; nur in Annaberg , wo 184 Arbeiter an Juspektions- Arbeiter dargethan worden. stelle erschienen, und in Aue( 74) ist es einigermaßen befriedigend; bagegen erschienen in Freiberg mnr 4 Arbeiter und in Plauen bei

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In einigen andern nordbayrischen Wahlkreisen lassen sich für uns schöne Achtungserfolge erringen. So in Forchheim- Kul m= bach, wo bei der vorjährigen Erfahwahl unser Kandidat Deins

914 Unternehmern 14 Arbeiter im Bureau der Gewerbe- Inspektion. Die Wahl- Aussichten in Nordbayern. har 1766 Stimmen auf sich vereinigte. Der damals gewählte

Die Mehrzahl der sächsischen Fabrikinspektoren scheint zufrieden zu sein, wenn ihr Bureau von den Unternehmern als Auskunftsstelle benutzt wird.

teiligen Belehrungen, die Behauptung hartnädig aufrecht erhielt, unser Genosse Bebel habe sich auf dem Münchener Parteitage ge­hässig über die kleinen Bauern ausgesprochen. Einen Zähltandidaten stellten die Konservativen auf, ebenso das Centrum, das auf einen starken Stimmenzuwachs hofft infolge des großen Zuflusses von Ar­beitern aus der katholischen Oberpfalz, der in den letzten Jahren stattgefunden hat. Die Socialdemokratie wird natürlich, trotz aller Anstrengungen der Gegner, in Nürnberg wiederum einen glänzenden

Der Gauverband der socialdemokratischen Partei Nordbayerns liberale Kartellfandidat Faber ist bereits mandatsmüde und die umfaßt 22 Wahlkreise, die sämtlich mit Kandidaten von unsrer Partei liberalen Barteien stellten einen Kompromißkandidaten in dem Guts­Troß der angeführten und zahlreicher andrer Mängel und dem besetzt sind, wobei Doppelkandidaturen gänzlich vermieden wurden. befizer Neuner auf, der eine Vorstandsstelle im offensichtlichen Bestreben der meisten Inspektoren, die Situation in mehreren dieser Kreise sind die Wahlaussichten für uns sehr Bauernbund bekleidete und jetzt aus dem Bauernbund möglichst günstig zu schildern, geht doch aus verschiedenen Angaben günstig. An der Spike steht selbstverständlich Nürnberg , das ausgeschlossen wurde, weil er die liberale Kandidatur an hervor, daß die sächsische Industrie von der Krise schwver heimgesucht schon seit zwei Jahrzehnten im Besiz der Socialdemokratie ist. Wir nahm. Es wird hier zur Stichwahl zwischen Liberalismus und worden ist und die Arbeiterschaft schwer darunter zu leiden hatte. werden in diesem Kreise jedenfalls einen erfreulichen Stimmenzuwachs Centrum kommen und dabei wird unfre Partei das Zünglein an der Durch einen Vergleich der Ergebnisse der Fabritarbeiter- Zählung verzeichnen können. Die beiden liberalen Parteien, die bei der Er- Wage bilden. von 1902 mit denen von 1900 läßt sich in zahlreichen Industrie- sahwahl 1900 gemeinsam gegen den Kandidaten unsrer Partei, Ansbach Schwabach war feit 1893 im Besitz der zweigen eine sehr beträchtliche Verminderung der Genossen Dr. Südefum, vorgingen, konnten sich diesmal nicht deutschen Volkspartei, die diesmal für ihren Besitz fürchtet und des­beschäftigten Arbeiter feststellen, die allen Schön- einigen, da jede von ihnen den Anspruch erhob, in dem benachbarten halb mit den Nationalliberalen und den Freijinnigen einen feinen färbereien zum Trozz dafür zeugt, daß im Berichts- Kreise Fürth , wo ebenfalls die liberale Einigung" angebahnt Kuhhandel abgeschlossen hat. Die beiden Parteien treten für den jahre( 1902) eine erschreckend große Arbeits- war, den Kandidaten zu stellen. Sie ziehen es diesmal vor, sich von volksparteilichen Kandidaten ein, dafür stimmen in Würzburg die Tofigkeit bestanden hat. Leider laffen sich die Endergebnisse uns getrennt schlagen zu lassen. Anfangs war ein allgemeines anti- Freijinnigen und Demokraten für den Nationalliberalen und in der Fabritarbeiterzählung nicht mit einander vergleichen, weil man socialistisches Startell angeregt; der Vorschlag war von den Kon- Fürth die Volksparteiler für den Feisinnigen. Der socialdemo in einigen Erwerbszweigen, so in der Nahrungsmittel- und Be- fervativen ausgegangen. Als Kandidaten dieses Ordnungskuddel- fratische Kandidat erhielt 1898 2436 Stimmen. Kleidungs- Industrie, die Zählung jedes Jahr nach andren Grund- muddels hatte man den ersten Bürgermeister Nürnbergs , Herrn In den Kreisen Regensburg und Bamberg ging 1898 fäßen vorgenommen hat; es können daher nur die Industriezweige v. Schuh, ausersehen, den auch alle Parteien acceptiert hätten. Aber unsre Stimmenzahl bedeutend zurück, in Bamberg um 1000, in mit einander verglichen werden, wo feine Veränderung in der Herr v. Schuh fand nach einiger Bedenkzeit doch ein Haar in der Regensburg um 800. Diesmal ist jedoch wieder ein starker Stimmen­Zählung eingetreten ist. Verfahren wir in dieser Weise, Suppe. Er glaubt die Anwartschaft auf einen Ministerposten zu zuwachs zu erwarten, ebenso in Schweinfurt , wo wir 1898 so stellen wir leicht fest, daß z. B. in der Maschinen haben und will sich diese Aussicht nicht durch einen schmerzhaften 2741 Stimmen zählten und vielleicht diesmal in die Stichwahl Industrie des Chemnizer Bezirks die Zahl der Durchfall verderben lassen. So begnügten sich die Freisinnigen damit, kommen. beschäftigten männlichen Arbeiter bon 23 719 im Jahre einen als Politiker noch unverbrauchten" Mann, den Schlächter­Die andern Kreise sind zumeist ausgesprochene Centrums­1900 auf 20 799 im Berichtsjahre zurüdgegangen meister Friedrich, aufzustellen, durch den man die Stimmen der kleinen domänen, in denen wir bis 1893 einen stetigen Fortschritt zu ver­und daher eine Verminderung um 3620 eingetreten Geschäftsleute und Handwerker zu gewinnen hofft. Die National- zeichnen hatten und es auf einige Hundert Stimmen brachten. Als iſt. Aehnliche Erscheinungen sind auch in der Maschinen- liberalen preisen einen Landgerichtsrat Meyer an, der sich bisher dann der bayrische Bauernbund auftauchte, ging unfre Stimmenzahl industrie des Leipziger Bezirks zu fonstatieren, wo die Verminderung durch nichts weiter berühmt gemacht hat, als daß er, troz aller gegen- fast überall erheblich zurück. Da jezt allenthalben die Auflehnung der Zahl der beschäftigten erwachsenen Arbeiter 2748 und 1195 be­gegen das Treiben der Agrarier, mit denen Centrum und Bauern­trug. Fast ebenso groß ist der Rückgang der Arbeiterzahl in der bund Hand in Hand gehen, um sich greift, so können wir wieder auf Industrie der Steine und Erden. Hier verminderte sie sich ein Vorwärtsschreiten rechnen. im Dresdener Bezirk bon 11 954 auf 9540, also um 2414, in Chemnitz von 2151 2151 auf 1888, in Leipzig von 6234 auf 6081. In den Ziegeleien hat sich die Arbeiter Aus Industrie und Handel. zahl fast durchgängig um 20 bis 30 vermindert. Es giebt überhaupt nur wenige Erwerbszweige, aus denen eine Zu­Die rumänische Regierung und die Berliner Diskontogesellschaft. nahme der Arbeiterzahl gemeldet wird; zu den letzteren gehört die Sieg erringen. Von einer über die letzten Vorgänge im Sturdzaschen Kabinett Textilindustrie. Bemerkenswert und bezeichnend ist, daß häufig Mit den gespanntesten Erwartungen wird der Wahlkampf im genau unterrichteten Persönlichkeit erhalten wir folgenden Bericht die Zahl der erwachsenen männlichen Arbeiter Wahlkreise Fürth verfolgt, wo die Freisinnigen krampfhafte An- aus Bukarest : abgenommen, die der weiblichen aber 3uftrengungen machen, das Mandat, das ihnen 1898 durch unfern Ge­den 8. Juni 1908. genommen hat. In der Industrie für Metallverarbeitung des nossen Segit entrissen wurde, wieder an sich zu bringen. Dabei Jedermann ist hier erstaunt über die Kühnheit, mit welcher sich Chemnizer Bezirks ist beispielsweise die Zahl der erwachsenen find ihnen alle Mittel, auch Verleumdung und persönliche Verun- unsre Pfeudo- Liberalen an die Macht flammern, besonders daß das männlichen Arbeiter um 897 zurückgegangen, die Zahl der Arbeite- glimpfung des Kandidaten der Arbeiterpartei, recht. Ihr Kandidat Kabinett Sturdza noch nicht zurückgetreten ist, trotzdem dessen Leiter rinnen hat sich aber in demselben Zeitraum um 42 vermehrt; im ist der Buchhnädler Barbed aus Nürnberg , dessen ganze gitation selbst hat zugeben müssen, die falschen Rentenauslosungen veranlaßt zu Dresdener Bezirk haben sich die männlichen Arbeiter der Holz in der Wiederholung abgedroschener Gemeinpläge über die Social- haben, und obgleich der seit kurzem allerdings seines Amtes ent­industrie um 690 vermindert, die weiblichen Arbeitskräfte aber um 294 demokratie und in dem Liebäugeln mit allen andern bürgerlichen hobene Generalstaatsanwalt Tataranu sich offen dahin aus­vermehrt. Auch in der Industrie für Metallverarbeitung im Dresdner Parteien besteht. Die Freisinnigen hofften, daß Barbeck ein allen gesprochen hat, daß die in dieser Betrugsaffaire Angefchuldigten Bezirk, der Steine und Erden des Leipziger Distrikts und in zahl- Richtungen genehmer Kandidat" sei, allein die Nationalliberalen Complicen unter den Ministern hätten. Das Kabinett erscheint der­reichen andren Industriezweigen ist eine Vermehrung der Arbeiterinnen- lehnten ihn ab, weil er angeblich zu ertremfreisinnig" ist, wovon art fompromittiert, daß es in den Augen aller derjenigen, die noch zahl bei gleichzeitiger Verminderung der beschäftigten erwachsenen sonst kein Mensch noch etwas gemerkt hat. Die Liberalen sind der etwas auf die Reputation Rumäniens halten, die Ehre verwirkt hat, männlichen Arbeiter zu verzeichnen. Diese Angaben beweisen in Meinung, daß den Gemäßigtliberalen" der Vorrang gebühre, und noch länger die Geschicke des Landes zu leiten. Von welchen Inten­erster Linie, daß die Krise in der Industrie Sachsens eine große um diesen Gelegenheit zum Wählen zu geben", stellten sie den tionen indeffen unsre Minister durchdrungen sind, beweist der Ausspruch Arbeitslosigkeit wachgerufen hat und die Unternehmer diese un Grafen Du Moulin, den bekannten Tillyfresser, auf. Dieser des Ministers des Innern Lascar vor den jüngst stattgehabten Distrikts­günſtige Zeit noch dazu benutzt haben, die Arbeitskraft des paßt wiederum den Konservativen nicht, die von den Liberalen zu wahlen, daß selbst wenn das Resultat derselben der Regierung erwachsenen Arbeiters durch die gefügigere und einem Zusammengehen mit ihnen aufgefordert wurden, wofür diese ungünstig wäre, die liberale Partei dennoch nicht die Macht ab­billigere der Frau zu ersetzen. sie in Eichstätt und Dinkelsbühl unterstüßen wollten. Dieses Aner geben werde. Daß sich in der Zeit der jetzigen Wirtschaftskrise die Lebens- bieten wurde abgelehnt und die Konservativen stellten im Verein mit Allerdings hat sich die Regierung einen mächtigen Rückhalt ge­lage der Arbeiter bedeutend verschlechtert hat, bedarf kaum noch den Bauernbündlern den bekannten agrarischen Heißfporn Beck h sichert. Die Diskontogesellschaft in Berlin zeigte sich darüber ent­einer Beweisführung; bemerkenswert ist aber immerhin, daß diese vom Ratsberg auf. Das Centrum will weder Du Moulin, wegen rüstet, daß die Agenten der Regierung die Meinung im Bolte zu Thatsache selbst von den sächsischen Fabrikinspektoren zugegeben seiner Feindschaft gegen den toten Tilly, noch Barbeck, der die Jesuiten verbreiten fuchten, die Diskontogjeellschaft habe bei ihren An­werden muß. Aus Chemnis wird berichtet, daß für viele nicht nach Deutschland hereinlassen will, unterstützen und stellte des- leihegeschäften mit Rumänien letzteres ausgebeutet und des­männliche Arbeiter durch verminderte Arbeitsgelegenheit ein erhalb in dem Dr. Schädler einen Zählkandidaten auf. Barbeck erhält halb die zu Gunsten des Staates vorgenommenen falschen heblicher Verdienstausfall eingetreten ist. Ferner übten indessen die volksparteilichen Stimmen, die sich 1898 auf 1345 be- Rentenauslofungen des Jahres 1901 als Vergeltungsversuch zu ent­

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