Einzelbild herunterladen
 

Stelle an

Dritter Wahlkreis. Heute, Freitagabend 81%, Uhr, finden im großen| zu einem Ergebnis zu kommen. Nach den gestrigen Beschlüssen| früher, einfach von der Polizei verfügt, sondern die Polizei berichtet Saale des Gewerkschaftshauses, Engel- Ufer 15, und bleibt es dabei, daß die Arbeiter der Stadt Berlin jetzt in der Regel an den Staatsanwalt, der dann richterlichen bei Franke, Sebastianstr. 39, wählerversammlungen erst nach fünfjähriger Thätigkeit im Dienste der Stadt- Strafbefehl herbeiführt. Kein Mensch weiß, warum mit einem im statt, in der ersteren wird Genosse Wilh. Pfannkuch und in der zweiten der Genosse Dr. Alfred Bernstein gemeinde Anspruch auf einen Urlaub von jährlich einer male so scharf gegen die Droschkentutscher vor Dr. Friedebergs über die Bedeutung der bevorstehenden Reichstags- über die Verhandlungen des Ausschusses zu berichten und dessen und Richter in Aftion treten müſſen. Woche haben sollen. Stadtv. Cassel( Alte Linke), der gegangen wird, und warum jezt gleich Staatsanwalt Sind vielleicht ein Regen Besuch dieser Versammlungen erwartet Beschlüsse der Versammlung zur Annahme zu empfehlen hatte, verpaar Droschkenkutscher irgendwem zu rücksichtslos in die Quere ge­tröstete auf die Entwicklung der späteren Zeit", der man die fahren oder wie anders soll man sich diese plötzliche Strenge weitergehenden Wünsche überlassen" müsse. Die weitergehenden erklären?

wahl sprechen. Außerdem Diskussion.

Das Wahlkomitee.

Das Central- Bureau für den 4. Wahlkreis Südost befindet sich am Tage der Wahl Stalizer str. 94b bei Dalg, in der Nähe des Laufizer Platz. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1903.

Fünfter Wahlkreis! Heute, Freitagabend 8 Uhr, große öffentliche Wähler Versammlung bei Leydecker, Sophienstr. 34. Der Kandidat des Kreises, Robert Schmidt, spricht über: Die Verbrüderung der Freifinnigen und Antisemiten". Genossen, agitiert für starken Besuch. Das Wahlkomitee.

Socialdemokratischer Wahlverein der Frauen Berlins und Um­gegend. Letzte Bersammlung vor den Wahlen am Freitag, den 12. Juni, im Lokale Königsbank, Gr. Frankfurterstr. 117. Referentin: Genossin Dr. Wally 3epler. Mitglieder erhalten gegen Vorzeigung ihrer Mitgliedstarte eine Broschüre gratis. Männer und Frauen als Gäste willkommen. Der Vorstand.

"

-

"

Wünsche" waren die Anträge der socialdemokratischen Die gewaltige Erregung, die dieses Vorgehen der Fraktion, die im Ausschuß von den Freisinnigen abgelehnt worden Polizei unter den Kutschern und den selbständigen kleinen Fuhrherren waren, aber im Plenum von unsern Genossen erneut eingebracht hervorgerufen hat, machte sich Luft in einer öffentlichen wurden: Urlaub schon nach einem Jahre, eventuell wenigstens nach Protestversammlung, die vom Verein Berliner Droschken­drei Jahren. Sie wurden vom Stadtv. Genossen Hinge in ein- futscher" zu Mittwoch nach dem Gewerkschaftshause einberufen war.. dringlicher Beweisführung noch einmal als eine durchaus Der große Saal samt Galerien war bis auf das allerlegte berechtigte und erfüllbare Forderung dargethan, doch Plätzchen besetzt. Kopf an Kopf faßen und standen die es war anders beschlossen im Rate der Freisimmigen. Auf das Mehr wettergebräunten Männer, die Tag für Tag im Sonnenbrand an Kosten kommt es ihnen nicht an, das sagte auch Stadtv. Nathan wie im Regenschauer auf dem Kutschbock zubringen müssen. ( Neue Linke) wieder, der die ablehnende Haltung seiner Fraktion zu Die Verhandlungen, vom Kollegen August Becker geleitet, begannen berteidigen hatte; aber die Privatindustrie, versichern sie, würde mit einem Referat des Vereinssyndikus Rechtsanwalt es nicht vertragen, wenn die Stadt Berlin gleich so weit gehen Schreier, der empfahl, das Polizeipräsidium um Rückkehr zu dem wollte und die privaten Unternehmer dann folgen müßten. Hinze früheren Verfahren zu bitten. Starke Wirkung erzielte o llege Teltow- Beeskow- Storkow- Charlottenburg! Genossen, welche bereit hätte gern bei dieser Gelegenheit mit Herrn Nathans Fraktions- Beder, der den Eifer der Polizei an den Erfahrungen aus der find, am Wahltage, den 16. Juni, für die Partei in unserm genossen, dem Stadtv. Goldschmidt, abgerechnet, der in einer Praris näher beleuchtete. So ein Schuhmann ist ein Wahlkreise thätig zu sein, werden ebenso wie Arbeiter- Rad- Versammlung freisinniger Reichstagswähler behauptet hatte, fleiner Herrgott!" bemerkte er boshaft, und er zeigte an fahrer gebeten, sich im Central- Wahlbureau, Volkshaus, Rosinen- die socialdemokratische Stadtverordneten- Fraktion habe die Ent- zahlreichen und drastischen Einzelfällen, was so ein Herrgott" manch­straße 3, zu melden. scheidung der Urlaubsfrage verschleppt und es dadurch mal fertig bringt. Ein Kutscher, dem die Polizei ein Bouquet von Den Parteigenoffen diene ferner zur Kenntnisnahme, daß sich verhindert, daß schon in diesem Sommer Urlaub gewährt gleich sechs Anzeigen überreicht, soll an ein und demselben Vormittag das Central- Wahlbureau im Volkshause, Charlottenburg , werden könne. Indes Herr Goldschmidt war diesmal nicht von 10,30 bis 11,45 im Schanklokal gesessen und seinen Wagen Rosinenstr. 3, im unteren kleinen Saale befindet. Alle Zu- anwesend. Unser Redner wies nach, daß die Sache sich genau um- ohne Aufsicht gelassen, aber um 11 die linke Straßen schriften sind dann an Genosse Wilh. Eberhardt, Central- gekehrt verhält. Socialdemokraten waren es, die zuerst und schon seite befahren haben. Hier war die Versammlung eins Wahlbureau, Charlottenburg , Rosinenstr. 3, zu richten. Telephon: im Jahre 1900 einen Urlaub für Gemeinde- Arbeiter forderten, und fach baff". Ein andrer wurde vom Schußmann angeherrscht, Amt Charlottenburg Nr. 1696. zwar schon damals Urlaub nach einjährigem Dienst. Und er sei nicht vorschriftsmäßig um die Ecke gefahren. Der Kutscher Charlottenburg. Am Sonntag, den 14. Juni, morgens 7 Uhr, Greisimmige waren es, die die Entscheidung bis ins Jahr 1903 zu erwiderte, der Bogen sei vorschriftsmäßig gewesen, und fuhr weiter. findet von folgenden Lokalen aus eine Flugblattverbreitung für die verzögern wußten! Herr Nathan bemerkte, er wolle die Angelegen- Nachher gab's ein Strafmandat über 30 M.; er soll dem Beamten Reichstagswahl statt: 1. Bezirk: Ferdinand Paasche, Potsdamer- heit nicht agitatorisch" behandeln. Das klang sehr vornehm, aber nicht unbedingt Folge geleistet" haben. Wie sollte er denn noch straße 44; 2. Bezirk: Herm. Bade, Nehringstr. 25; 3. Bezirk: Emil durch einen Zwischenruf, der von den Plätzen der Socialdemokraten Folge leisten, nachdem er den Bogen schon gemacht hatte?" fragte Müller( Bolkshaus), Rosinenstr. 3; Bernhard Gimpel, Osnabrücker- tam, wurde er sofort daran erinnert, daß gerade sein Fraktions- der Redner. Umkehren und nochmal machen!" sagte ein Ver­straße 3; 4. Bezirk: Eduard Dörre, Wallstr. 90; 5. Bezirk: Adolf genosse Goldschmidt eine agitatorische Ausbeutung versammlungsbesucher, der trotz aller Strafmandate offenbar den Humor Bartsch, Sesenheimerstr. 11; 6. Bezirk: Leopold Fischer , Bestalozzi- ucht hatte. noch nicht verloren hat. straße 84; 7. Bezirk: August Röttger, Leibnizstraße 3; 8. Bezirk: Wilhelm Stolzenburg, Lutherstr. 45. Die Genossen werden auf- Die Abstimmung ergab: Ablehnung des Antrages Eine längere Resolution, die Becker der Versammlung vor­gefordert, sich zahlreich an der Arbeit für die Reichstagswahlen zu ein Jahr", für den allein unsre Genossen stimmten; Ablehnung legte, erhebt energischen Protest gegen das Vorgehen der beteiligen. auch des Antrages, drei Jahre", den außer unsren Genossen drei Polizei, das geeignet sei, die Kutscher wirtschaftlich zu ruinieren Schöneberg . Zu der am Sonntag stattfindenden Flugblatt- Greifinnige unterstüßten. Als Kuriosum sei erwähnt, daß unter und Als Kuriosum sei erwähnt, daß unter und das ganze Fuhrgewerbe zu untergraben zu untergraben und beauf­Verteilung wollen sich die Genossen früh 71 Uhr in folgenden diesen drei weißen Raben, wenn wir richtig gesehen haben, Herr tragt den Vorstand, an geeigneter Stelle hier­Lokalen zahlreich einfinden: Ständer, Hohenstaufenstr. 79; Nathan war, der im Ausschuß gegen diesen Antrag gestimmt und gegen vorstellig zu werden und sich zu diesem Zwed mit Schilling, Kyffhäuserstr. 16; Krüger, Grunewaldstr. 110; Döring, auch im Plenum nicht für ihn gesprochen hatte. Warum mag andren Vereinen in Verbindung zu sehen. Die lebhafte und aus­Merseburgerstr. 7; Obst, Meiningerstr. 8; Horlemann, Kaiſer er umgefallen sein?!- Abgelehnt wurde ferner ein von der gedehnte Diskussion, die zur einstimmigen Annahme der Re­Friedrichstr. 8; Reimer, Hohenfriedbergstr. 26; Hoffmann, Cherusker - socialdemokratischen Fraktion gestellter Zufazantrag, um wenigstens solution führte, war eine lange Reihe gleichlautender Klagen. Sitt straße 16; Donath, Friz Reuterstr. 3; Moll, Sponholzstr. 34. den regelmäßig am Sonntag beschäftigten Arbeitern Urlaub nach man erst mal auf dem Bock", sagte ein Kutscher, so ist der Ver­Bankow. Letzte Flugblattverbreitung vor den Wahlen am einem Jahre zu gewähren. Ein einziger der Freifinnigen gewann brecher fertig." Das war der Grundton der Ausführungen fast Sonntagmorgen 7 Uhr. Die Genossen, welche am Wahltage an der es über sich, mit hierfür zu stimmen. Abgelehnt wurde endlich aller Redner. Die Verhandlungen flangen aus in die Mahnung: Arbeit teilnehmen wollen, treffen sich morgens 8 Uhr im Central- eine von der socialdemokratischen Fraktion eingebrachte Resolution, Organisiert Euch; denn der einzelne ist wehrlos!" und in Wahllokal Rochdi, Streuzstr. 3/4. Am Wahltag abends 9 1hr die die Gewährung des Urlaubs möglichst noch für den Kampfruf: Dentt an den 16. Juni und wählt Männer öffentliche Versammlung bei Rochdi. Tagesordnung: Verkündigung dieses Jahr forderte. der eingelaufenen Wahlresultate. Treffpunkt am Sonntag: Sie wurde von feinem Freisinnigen in den Reichstag , die für die Arbeiterflasse eintreten!" 1. Bezirk: Lahn , Schloßstr. 19. 2. Bezirk: Mierke, Berlinerstr. 53. unterstützt von keinem, Herr Goldschmidt! 3. Bezirk: Griffel, Kaiser Friedrichstr. 75. 4. Bezirk: Hoffmann, Im weiteren Verlauf der Sizung gab es eine Debatte über die Die Wahlzellen" sind, wie die Volts Zeitung" mitteilt, Mühlenstr. 25. 5. Bezirk: Dreßler, Florastr. 35. 6. Bezirk: Jauert, Reinigung der höheren Schulen. Stadtv. Rosenow den Inhabern der Wahllokale, meist Restaurateuren, zum Teil Schönholzerstr. 16. 7. Bezirk: Clemen, Wollantstr. 122. 8. Bezirk:( Neue Linke) verlangte mit Recht tägliche Reinigung, Stadtv. Hellwig bereits zugegangen; in jedem Lokal werden zwei aufgestellt. Bölicke, Wollantstr. 100. Nieder- Schönhausen. Treff( Alte Linke), von Beruf Realschul- Direktor, hielt weniger für aus hoch, haben eine äußere Breite von 90 Centimeter und eine Die aus Kiefernholz bestehenden Zellen" find 1 Meter punkt:' Anton, Kaiser Wilhelmstraße.- Franz. Buchholz. Treff- reichend. Man stimmte namentlich ab: 47 Stimmen waren für innere von 88 Centimeter. Die Seitenwand ist 72 Centimeter breit. punkt: Kähne, Berlinerstraße. Brit. Am Sonntag, den 14. Juni, veranstalten die Partei- tägliche Reinigung, 46 dagegen. Sie werden an einem gewöhnlichen Tisch mit zwei Schrauben bes Zuletzt führte noch der Antrag, dem Wunsche der Näh - festigt und vorn durch einen zweiteiligen Vorhang aus grünem genossen in Briz, im Wirtshaus Rosensee- Terrasse", Chaussee­straße 69/70, ein großes Volksfest mit auserlesenem Programm. Der maschinenhändler auf Einführung des Ach tuhr- 2aden- Schürzenleinen verschlossen. Die neuen viereckigen Wahlurnen Eintrittspreis beträgt nur 20 Pf. Da der Ueberschuß als Pulver in schlusses für ihre Branche zuzustimmen, zu einer inter - bestehen aus Blech; sie sind 31 Centimeter hoch und unten 41, oben dem Wahlkampf dienen soll, so ist eine zahlreiche Beteiligung be- effanten Scene. Herr Michelet ( Fraktion Mommsen) will diesen 31 Centimeter breit. Der Schlitz ist 20 Centimeter lang. Nach der sonders der Rigdorfer und Brizer Genossen erwünscht. Siehe auch ersten Schritt" nicht mitmachen, weil noch weitere folgen könnten. Beschaffenheit der Wahlzellen und Wahlurnen ist also das Wahl­Inserat in heutiger Nummer. Genosie Hinge nagelte diese socialpolitische Rückständigkeit sofort geheimnis thatsächlich vollständig gesichert. Jedermann kann Treptow - Baumschulenweg. Zur Orientierung der Wähler von fest. Als dann auch die Stadtvv. Kreitling und Cassel Herrn nach seiner Ueberzeugung wählen! Treptow - Baumschulenweg, welche noch nicht wissen, zu welchem Wahl- Michelet preisgaben, zog dieser kleinlaut seinen Widerspruch zurüc bezirk sie gehören, diene folgendes: und ersparte der Stadtverordneten- Versammlung eine Blamage. a) 1. Bezirk:

Lohmühlenstraße, Jordanstraße, Bouchéstraße, Elsenstraße, Kief= Holzstraße bis Dammweg, Nr. 1-44, 79-87, 251-259, 302-341, Köpenicker Landstraße bis Dammweg, Puderstraße, Treptower Chaussee, städtische Erfrischungshalle im Park, Eichenstraße, Beer­mannsches Fabrikgrundstück, Hoffmannstraße, Parkstraße, Neue Krug­Allee bis Dammweg, Nr. 1-15 und 57-65, Altes Gierhaus, Neues Eierhaus, Haus Engelhardt, an der Kiehnwerder Allee und Poetenſteig.

Wahllokal: Brauns Restaurant, Treptower Chauffee 14. b) 2. Bezirk: Neue Krug- Alle südlich des Dammweges, Nr. 16-56, Köpenicker Landstraße südlich des Dammweges, Kiefholzstraße südlich des Dammweges, Nr. 88-259, Baumschulenstraße, Behringstraße, Marien­thalerstraße, Ernststraße, Haidekampweg, Rigdorf- Kanner- Chaussee, die Häuser Köhler, Müßig und Schafhirt.

Wahllokal: Adermanns Restaurant, Baumschulen­ftraße 78.

Für den 2. Bezirk haben sich die Genossen, soweit es noch nicht geschehen, bei den Genossen König, Baumschulenstr. 65 und Noad, Baumschulenstr. 36 part. bis Sonnabend zu melden.

Grünau . Am Sonnabend, den 13. Juni, abends 9 Uhr, findet bei Duchauffour, Köpniderstr. 79, eine öffentliche Versammlung für Männer und Frauen statt. Genosse Boeste wird über: Auf zur Reichstagswahl!" sprechen. Zahlreiches Erscheinen erwartet

Der Einberufer.

Johannisthal . Die Mitglieder Versammlung des Wahlvereins für Johannisthal und Rudow findet am Freitag, den 12. 6. M.; im Lokal von Wille, früher Lenz, Friedrichstr. 61, abends 8 Uhr, statt. Es ist dringend erforderlich, daß sämtliche Mit

glieder erscheinen.

"

"

-

"

"

"

9

"

Doch ein zweiter Bestfall. Zu der Erkrankung des Wärters Marggraf macht die königliche Charitédirektion jetzt offiziell befannt: Die Erkrankung des Wärters Marggraf in der Charité, über die schon berichtet wurde, hat sich bei den bakteriologi Der Polizeikampf gegen die Droschkenkutscher. schen Untersuchungen im Institut für Infektionskrankheiten, die heute Die Lebensbahn eines Berliner Droschkentutschers ist Folge einer leichten Bestinfektion herausgestellt, da in seinem Rachen= am Donnerstagnachmittag zum Abschluß gelangten, mun doch als die noch mehr als die eines andren Sterblichen mit Dornen besät". fchleim lebende und virulente Pestbakterien gefunden wurden. Der Die Stelle der" Dornen" vertreten bei ihm die Straf mandate, Bustand des Kranken ist, wahrscheinlich unter dem Einfluß der die eine allezeit wachsame Polizei mit ach! so freigebiger Hand ihm Serumbehandlung, ein verhältnismäßig günstiger, insbesondere iſt auf den Weg streut. Daß das öffentliche Fuhrivesen einer Stadt wie Fieber nicht vorhanden. Die Serumbehandlung wird fortgesetzt. Berlin von einer Behörde geordnet und beaufsichtigt werden muß, Neue Maßnahmen wegen dieses Falles wurden in der Sigung, androhungen und Strafverfügungen auszukommen sein. Aber das Thun erachtet. versteht sich von selbst und es wird dabei auch nicht ganz ohne Straf- welche heute im Kultusministerium stattfand, nicht für erforderlich des Droschkenkutschers ist durch Polizeibestimmungen aller Art, durch notwendige und überflüssige, so vielfältig reglementiert und ein­geengt, daß er wirklich taum mehr wissen kann, wie er es anfangen soll, um nicht in Strafe zu fallen.

Recht sonderbare Blüten zeitigt der Wahlkampf im Hinblick auf die Agitation unfrer Gegner. Steht da am Belle- Alliance- Platz ein Mann, der ein Reklametäfelchen auf einer Starge hochhält. Oben an diesem Täfelchen weht lustig flatternd ein rot- weiß- schwarzes Fähnlein. Sieht man sich die Sache genaiter an, so zeigt sich, daß das Täfelchen einen Wahl aufruf an alle deutschen Männer enthält, unterzeichnet vom Vorstand der konservativen Partei.

Die amtliche Wahlliste Berlins wurde von etiva 150 000 Ber­fonen, d. h. ein Drittel der eingeschriebenen Wähler, eingesehen. Allerdings sind die Einsichtnehmenden nicht alle selbst in den amt­lichen Wahlbureaus erschienen, sondern viele der Wähler haben Wer zu schnell fährt, besonders an Straßenkreuzungen, der wird einzelne Personen mit der Einsichtnahme der Listen beauftragt, ein System, welches ganz besonders viel in Arbeiterkreisen durchgeführt bestraft; wer an belebter Straßenkreuzung durch einen Polizisten zu wurde. Insgesamt wurden 3000 Beanstandungen geltend gemacht, schnellerer Fahrt angetrieben wird und dem Beamten nicht rasch von denen noch 1900 als berechtigt zurückgewiesen worden find. genug macht", der hat ihm nicht unbedingt Folge geleistet" und Die Zurückweisungen erfolgten aus formalen Gründen und wurden wird gleichfalls bestraft; wer mit seinem Wagen nicht nahe genug dadurch bedingt, daß die Einsprucherhebenden Armenunterſtügung an der Bordschwelle bleibt, wird bestraft; wer einem an der bezogen, nicht deutsche Staatsangehörige find oder ihnen durch Bordschwelle haltenden Wagen zu knapp ausweicht und ihn streift, Gerichtsbeschluß die Ehrenrechte entzogen worden sind usw. In wird natürlich wieder bestraft; wer aber dabei den Bogen zu reich- 1100 Fällen erfolgten Nachtragungen. lich nimmt, auf das Straßenbahngeleise gerät und dann durch einen Straßenbahnwagen von hinten angefahren wird, der riskiert erst recht, bestraft zu werden; wer auf dem Halteplatz als Erster in der Reihe nicht am Wagen ist, wird bestraft; wer sich dem letzten Wagen als Ueberzähliger anreiht, wird bestraft; wer im Fahren die Am Montag, den 15. d. M., abends 8 Uhr, findet im Lokal von Peitsche nicht in der Hand hat, wird bestraft; wer die Tasche nicht Senftleben eine öffentliche Versammlung für umgeschnallt hat, wird bestraft und so geht das weiter. Ein Männer und Frauen statt, zu der sämtliche Wähler hiermit ein- Rutscher, der da nie mit der Polizei in konflikt kommt, Wir raten den Herren, doch den Riesen Machnow als geladen sind. ist geradezu ein Wunder. Bannerträger zu engagieren. Vielleicht wäre es auch empfehlens Alt- Rahnsdorf, Neu- Rahusdorf und Umgegend! Sonntag, den So oder ähnlich war's wohl immer, seit es Droschten in Berlin wert, das Klosettpapier der öffentlichen Bedürfnisanstalten mit einer 14. Juni, nachmittags 2 Uhr, findet in Rahnsdorfer giebt, so ist es bis heute geblieben, und so oder ähnlich wird es gleichlautenden Aufforderung bedrucken zu lassen! Mühle im Saale der Witwe Klemm eine Volksversammlung voraussichtlich bleiben, so lange es Droschken bei uns geben wird. Der russische Ministerpräsident Jwan Nikolaiewitsch Dunovo ist statt. Genosse Stadthagen spricht über das Thema: Ans Vater Seit einiger Zeit werden aber die polizeilichen Be- in der vergangenen Nacht auf einer Badereise im Eiſenjahnzuge land, ans teure, schließ Dich an." Um recht zahlreichen Besuch bittet stimmungen mit einer Unnachsichtlichkeit zur An- während der Fahrt auf preußischem Gebiete plötzlich gestorben. Der Das Wahlkomitee von Friedrichshagen. wendung gebracht und die angedrohten Strafen Ministerpräsident, der im Ausgang der sechziger Jahre stand, vers Lankwik. Freitag, den 12. Juni, abends 8 Uhr, erfolgt in einer Höhe verhängt, daß es so denn doch nicht ließ gestern mit seiner Gattin und ſeinem Arzte Antigoff Raſchineff die Material- Ausgabe und Regelung der letzten Wahlarbeiten im länger bleiben kann, wenn nicht die Droschkenkutscher Berlins dem Strecke zwischen Königsberg und Marienburg wurde in den Abteil St. Petersburg , um zur Kur Wiesbaden aufzusuchen. Luf der Restaurant A. 28olff, Calandrelliſtr. 27/29. Ebendaselbst findet am Sonntagmittag 1 Uhr eine öffentliche Wähler- Wer wirtschaftlichen Ruin entgegengeführt werden sollen. Wenn 1. Klasse, das seine Gattin und der Arzt mit ihm teilen, plögich von sammlung statt, für deren Besuch wir nach Kräften zu agitieren wegen geringer Versehen, die sonst mit 1 M., mit 8 M. usw. einem heftigen linwohlsein befallen, das nach kurzer Zeit zum Todeführte. bitten. Genossen, welche am Tage der Wahl nicht arbeiten, werden geahndet wurden, jetzt Strafen von 10 M., 20 M., 30 M., Wahrscheinlich ist ein Herz- oder Gehirnschlag die Todesursach. Die gebeten, sich dem Wahlkomitee zur Verfügung zu ja bon 50 m. verhängt werden, wenn ein Kutscher in Leiche wurde in. dem Zuge nach Berlin mitgenommen, wo sie gegen stellen und sich bei Geisen- Kersting, Siemensstr. 32, zu einer einzigen Woche mit drei Strafverfügungen über zu- 2 Uhr antam und vom Bahnhof Friedrichstraße mit einem Bagen sammen 95 M. draugsaliert wird, ein andrer aus einem eines Beerdigungsinstituts nach dem Schauhause gebracht wuve, um dort in der Kapelle zur Trauerfeier aufgebahrt zu werden Die einzigen Tage sechs Strafen von zusammen 50 M. zahlen soll ja, dann hört doch eigentlich alles auf! So dicke" haben die russische Botschaft wurde von dem Sterbefall sofort in Kenntnis ge= setzt. Zur Trauerfeier, die bereits morgen stattfinden soll, wurde Die Stadtverordneten- Versammlung Berliner Droschkentutscher das Geld doch wirklich nicht, daß sie das der erste Geistliche der russischen Botschaft, Probst v. Walzev aus entschied gestern über die viel umstrittene Frage der Gewäh- auf die Dauer aushalten könnten! In lezter Zeit haben die Wiesbaden , wo er zur Kur weilt, telegraphisch hierher brufen. rung eines Urlaubs an die Gemeinde- Arbeiter, Kutscher im ganzen etwa 600 folche Strafverfügungen über sich er- Gleich nach der Feier soll die Leiche zur Bestattung nach St. Seters­mit der sie in den letzten Jahren sich so oft beschäftigt hat, ohne gehen lassen müssen. Und diese Strafen werden nicht mehr, wie burg übergeführt werden.

melden.

Lokales.

1