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Nr. 135. 20. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 13. Juni 1903.

Prozeß gegen die Pommernbank.

wiederholt Schwierigkeiten zu überwinden gehabt. Schon Deutfches Reich. die Unterbringung der fünfprozentigen Staats= Eisenbahn­Anleihen zur Geldbeschaffung für die ersten Eisenbahnen, deren Bau hat der dortige Arbeitgeber- Verband beschlossen. Nach dem Vorbilde Die Aussperrung aller Bauhandwerker und Arbeiter in Hannover  Nach Eröffnung der gestrigen Sigung durch Landgerichts- Direktor und Betrieb einer ad hoc errichteten Bontour- Gesellschaft überlassen der Unternehmer in Dresden   und Bremen   wollen die Unternehmer Seidrich erhält der Angeklagte Schulz das Wort, um sich wurden, geriet mit dem Ende 1882 begonnenen Zusammenbruch in Hannover   durch die angedrohte Aussperrung die Beendigung des zusammenhängend über den Anklagepunkt, betreffend den Ankauf von dieses Finanziers ins Stocken. Aber eine finanzielle Intervention Streits der Zimmerer erzwingen, was ihnen hoffentlich Pommernaktien durch die Strelitzbank zu äußern. Er führt aus, gelang; im Mai 1888 konnte der erste Eisenbahnzug über Serbien   ebenso wenig gelingt, als es in Bremen   gelungen ist, die Klempner, daß die Strelitbank die Pommernbank- Aktien im Jahre 1896 als nach Saloniki geführt werden. Jm Juni 1889 erschien ein Ufas, und in Dresden   die Maurer zur bedingungslosen Unterwerfung zu Kapitalsanlage und im Jahre 1897 als Kapitalsanlage und zum durch den der Staat die Bahnen selbst übernahm. Die Erfüllung zwingen. An Stelle der Auszusperrenden wollen die Hannoverschen Zwecke der Anlehnung an die Pommernbank gekauft habe. Der der Verpflichtungen gegen die Anlehensgläubiger wurde ihm jedoch Unternehmer Italiener anwerben.

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Auch dies ist vorläufig ein

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Bankier der Strelitzbank sei durch die Anlehnung an die Pommern   immer schwerer; schließlich half man sich gewaltsam mittels der frommer Wunsch. Die Unternehmer in Mainz  , die ja von demselben bank naturgemäß die letztere gewesen, und wenn sich die Strelizbant Karlsbader Konvention von 1895, die einfach die Zwangskonversion Wunsche beseelt find, haben ja erst in den letzten Tagen unangenehme diese Anlehnung nicht gesichert hätte, dann hätte sie sich aller- der 5proz. Anleihen in eine 4proz. Amortisations- Anleihe Erfahrung gemacht, daß es nicht so einfach ist, sich mit italienischen dings zu ihrem eignen Schaden größere Mittel hinlegen müssen. dekretierte. Zu dieser 4proz. Anlehensschuld im Nominal­Im ganzen habe die Pommernbank der Streligbank ca. 34 Millionen betrage von 355,29 Millionen Frank, die ihren Ursprung in Wien   Arbeitern ist das Solidaritätsgefühl so start, daß sie sich, wenn sie Arbeitswilligen zu versorgen, denn auch unter den italienischen Mart Hypotheken abgenommen. Die Pommernaftien feien ein Paris   hatte und nachher mit großen Beträgen auch in Deutschland   erst von der Sachlage unterrichtet sind, nicht als Verräter ihrer folides, vertrauenswürdiges Papier gewesen, die brillante Entwicklung untergebracht worden ist, sollte schon 1896 eine neue 4proz. Anleihe deutschen   Arbeitsbrüder gebrauchen lassen. Von der Aussperrung, der Pommernbank beruhe gerade zum Teil darauf, daß weder die von 70,46 Millionen Frank treten. Davon war aber Ende 1901 erst die am Sonnabend( heut) beginnen soll, würden etwa 4500 Arbeiter Pommern   noch die Streligbank mit der Berliner   Geschäftswelt in ein mäßiger Teilbetrag in Umlauf. Zur Deckung schwebender betroffen. Der Zimmererstreit hat bis jetzt einen günstigen Ver Verbindung standen, sondern ihre Werte nur durch die Provinzial- Schulden wurde im Sommer 1902 ein neues 5 proz. Anlehen von lauf genommen. 125 Zimmerer arbeiten zu den geforderten Bes Bankiers vertrieben. Die denselben gewährte Provision sei nichts 60 Millionen Frank geschaffen, dessen Begebung aber erst später ges bingungen: 91stündige Arbeitszeit und 55 Pf. Stundenlohn. Der ungewöhnliches. Der Kurs der Aftien sei fein künstlicher lang. Am 26. Februar d. J. wurde diese Anleihe zu 90 Proz. auf- ruhige Verlauf der Zimmererbewegung soll nun durch die Gewalt­gewesen, denn schon die Reserven der Pommernbank abgelegt, in Frankreich   allein, und nach den damaligen Berichten mit maßregel des Unternehmer- Verbandes gestört werden. Mögen die gesehen von der fünfprozentigen Verzinsung haben ultimo bestem Erfolg. 1897 54 Prozent des Aktienkapitals betragen, der Kurs Arbeiter allerorts durch Fernhalten des Zuzuges dafür sorgen, daß Der Staatshaushalt Serbiens   wurde für 1902 seitens der verwerfliche Plan der Hannoverschen Bauunternehmer ber von 156,30 Proz. sei also ein ganz geringer zu nennen. Im der Regierung bei 72,85 Millionen Dinars( 1 Dinar 80 Pf.) eitelt wird. übrigen habe die Strelitzbank ihre gesamten Pommernbant- Attien Einnahmen mit einem kleinen Ueberschuß ausgewiesen, aber Nach­am 30. November 1899 ohne jeden Verlust zum vollen Buchwert tragsausgaben stellten bereits einen Fehlbetrag von 0,63 Millionen Zur Tarifbewegung der Buchbinder. Die Verhandlungen am gegen Kasse an die Immobilien- Verkehrsbank verkauft, die ihr also in Aussicht, und der Kriegsminister verlangte weitere 1,03 millionen. 8. Juni in Leipzig   zwischen den Prinzipal- und Gehilfenvertretern Den ganzen Buchverlust mit über 1 Million Mark in Bar erstattet Hierbei war jedoch eine schwebende Schuld unberücksichtigt gelaffen, haben bis jetzt zu einem greifbaren Resultat noch nicht geführt. Die habe. Wenn der Streligbank aus dem späteren Lombardgeschäfte die später offiziell für Ende 1901 mit 45,84 Millionen Frank auf- Prinzipale verlangen, daß der seitherige Tarif auf weitere drei Jahre mit Schumacher u. Co., wo sie die Aktien mit 141 Proz. bei gewiesen worden ist. Dem Budgetausschuß hatte, nach dessen in Geltung bleiben soll, abgesehen von einigen fleinen Aenderungen, 750 000 m. Ueberdeckung beliehen hatte, Verluste entstanden seien, Bericht vom März vorigen Jahres, der Finanzminister damals das die fich als absolut notwendig vorzunehmen im Laufe der drei letzten so sei das lediglich das Verschulden der jeweiligen Verwaltung. Vorhandensein von nur 30 Mill. Fr. schwebende Schulden zu Jahre gezeigt haben. Welcher Art diese Aenderungen sein sollen, ist Daß die Pommernbank nicht in schlechtem Rufe stand, wie die An- gestanden. Der Ausschuß kam daraufhin zu der Ansicht, daß man nicht genau ersichtlich. Die Vertreter der Gehilfen erklärten, daß es ihnen flage behaupte, gehe doch schon daraus hervor, daß Frhr. v. Norden- mit 3,44 Mill. Fr. Fehlbetrag rechnen müsse; und wenn nicht eine an Kompetenz mangele, einem solchen Ansuchen stattzugeben. In den flhcht von der Firma v. d. Heydt u. Co. auf sein eignes Ersuchen neue Anleihe zu stande komme, so werde das Deficit auf 7-8 Mill. nächsten Tagen sollen nun in den drei hauptsächlich in Frage Mitglied des Aufsichtsrats wurde und daß der Geh. Seehandlungs- Frank steigen. Seitdem ist, wie erwähnt, die Unterbringung der kommenden Städten öffentliche Versammlungen der Berufsangehörigen Rat a. D. Dr. P. Schubert von der Breslauer Diskontobant neuen Anleihe gelungen, die Regelung der schwebenden Schulden ist stattfinden, um Stellung zu dem Verlangen der Prinzipale zu Mitglied des Aufsichtsrats war. im Gange, aber die genauen Ziffern der schiebenden Schuld scheinen nehmen. jetzt erst endgültig festgestellt zu werden. Die Maurer in Hagen   haben beschlossen, ihre Forderung: 45 Bf. Fiel es hiernach der Finanzverwaltung Serbiens   schwer, den Stundenlohn mittels Bausperren zur Anerkennung zu bringen. Die Staatshaushalt in Ordnung zu halten und für dessen laufende Be- Hagener Zimmerer befinden sich bereits im allgemeinen Streit. dürfnisse die nötigen Gelder zu beschaffen, so standen bisher, un­Bankdirektor Dr. Gerschel tritt einzelnen Behauptungen des abhängig davon, den Anlehensgläubigern die für sie erforderlichen Angeklagten Schulz entgegen. Im Anschluß an die gestrigen Dar- Gelder reichlich zur Verfügung. Die gesamte Staats. legungen des Beugen Karthäuser bleibt er dabei, daß der schuld Serbiens   wurde für Ende 1901 1901 mit erläßt der Schweizerische Gewerkschaftsbund   einen eingeschlagene Weg, die Attien in der Provinz unterzubringen, 422,40 Millionen Frant aufgewiesen, so daß der weitaus Aufruf an die Arbeiter aller Länder, worin unter anderm gesagt tein normaler fei. Das Betreten dieses Weges deute schon darauf größte Teil auf die 855,29 Millionen Frank der 4prozentigen An- wird: hin, daß die Attien nicht leicht verläuflich waren. leihe von 1895 entfiel, der bekanntlich gewisse Monopol- Einkünfte Vergangenen Sonnabend schon wurden diejenigen Arbeiter, Angell. Schulz: Daß es sich um ganz legale und normale überwiesen sind. Diese Einkünfte wurden einer Kommission unter welche eine vierzehntägige Kündigung haben, aufgefündigt, nächsten Gewinne handelte, hätte Herr Dr. Gerschel einfach aus den Geschäfts- dem Titel Autonome Monopol- Berwaltung" unterstellt, die das Sonnabend werden diejenigen, welche auf wöchentliche Kündigungs­berichten entnehmen können. Was die Unterbringung der Aktien daraus resultierende Einkommen in erster Reihe zu Gunsten der zeit angestellt sind, ihre Auffündigung erhalten, und am Sonnabend, betrifft, so habe er selbst ein andres Verfahren nicht gelernt. Auch Anlehenserfordernisse zu verwenden hat. Seit die Binslast jener den 20. Juni, werden diejenigen ohne Kündigungszeit mit der Ge­bei der Preußischen Hypothekenbank und der Grundschuldbank sei es weitaus größten Anleihe zwangsweise von 5 auf 4 Broz, somit um famtheit der übrigen gekündigten Arbeiter entlassen werden. so gehandhabt worden. den fünften Teil herabgesetzt worden ist, decken die über- 4000 Arbeiter sollen durch diesen brutalen Gewaltstreich der Dr. Gerschel erklärt, daß die Aktien nicht fest plaziert waren wiesenen Einkünfte reichlich den Jahresbedarf der vierprozentigen Berner   Prinzipale aufs Pflaster geworfen werden, unter der Be­und man deshalb nicht neue Aktien hätte ausgeben dürfen. Die Anleihe von 1895. Die neue fünfprozentige Anleihe von 1902, gründung, daß die im Streit befindlichen Zimmerleute nicht zu einem geltend gemachten Gründe, aus denen sich die Strelitzbank durch die für 60 Millionen Frant nominal jährlich 3,30 Millionen Frant Schn arbeiten wollen, den wir einen Hungerlohn nennen müssen. Ankauf der Bommernattien an die Pommernbank" anlehnen" sollte, boch waren die Jahresüberschüsse bisher auch dafür hoch genug. vernichten. Diesem freventlichen Beginnen müssen wir uns aufs ent­Gold erfordert, hat auf die Monopoleinkünfte erst zweites Anrecht, Die Unternehmer wollen um jeden Preis unsre Organisation Sachverständiger Geh. Rat Dr. Hecht erklärt auf Befragen: Für die vierprozentigen Serben von 1895 und selbst für die fünf- schiedenste widersetzen. Der Pommern- Concern sei dem Spielhagen- Concern nachgebildet. prozentige Anleihe von 1902 besteht somit keine Gefährdung, so Es handle sich doch um Glieder einer Kette, die gegenseitig durch lange die überwiesenen Einkünfte( aus Tabat, Salz, Petroleum, Attienbesitz fich die Herrschaft und Majorität in den General Cigarettenpapier, Bündhölzer, Stempel, Zöllen, Obrtabgabe 2c.) nicht versammlungen sicherten. Zu diesem Zwede seien die Aktien an etwa beträchtlich zurückgehen. gekauft worden. Man hatte eben keine Neigung, sich in die komplizierten Operationen hineinblicken zu lassen.

Justizrat Wronker beantragt, diese Darlegungen den Bücher­revisoren ruse und Huschte mit dem Auftrage zu überreichen, die Richtigkeit der von dem Angeklagten vorgebrachten Zahlen zu prüfen. Dem Antrage soll stattgegeben werden.

könne er nicht anerkennen.

Husland.

Sur Bauarbeiter Aussperrung in Bern  

Genoffen! Veranstaltet vom ersten Tage der Aussperrung an Sammlungen, deren Ertrag sofort an unsre Adresse abzusenden ist. Im Namen des Bundeskomitees: Das Sekretariat, Mattenhofstraße 12, Bern  . Der 4. öftreichische Gewerkschaftskongreß.

die

Bom amerikanischen Stahltrust. Nach einer Meldung der Toronto­World" aus Ottawa   hat der amerikanische   Stahltrust von der In längerer Ausführung läßt sich sodann Angeklagter Romeid tanadischen Regierung die Erlaubnis zum Bau eines Hafenbedens über das Pommernattien- Geschäft in gleichem Sinne wie Angeklagter im Welland- Kanal in der Nachbarschaft von Port Colburne erhalten. Agitation und Organisation. Aus demselben heben wir einige Am 3. Verhandlungstage begann die Debatte über den Bunkt Schulz aus. Er bekämpft einige der Tags vorher vom Direktor Er wird in Port Colburne Stahlwerke anlegen, die 3000 Arbeiter interessante Ausführungen von Friz- Wien   hervor über Dr. Gerschel gegen einzelne Positionen der Bilanzen gezogene Monita beschäftigen und 8000 Pferdeträfte verbrauchen werden. Die er- Organisationen der Jugendlichen. Es sind dies Vereinigungen von als unzutreffend. Insbesondere will er nicht wahr haben, daß der Vor- forderliche elektrische Kraft wird von den Niagara- Fällen geliefert. Lehrlingen und haben namentlich die Aufgabe, für Fortbildung wurf einer Verschleierung daraus herzuleiten sei, daß in dem Gewinn- Das Hafenbecken soll beim Schiffbau Verwendung finden. Der der Lehrlinge und den Lehrlingsschutz au sorgen. Der Wiener  und Berluftconto Binsen, Gewinne aus Effekten 2c. zufammengezogen Stahltrust behauptet, in Port Colburne billiger produzieren und Verein hat 10 Ortsgruppen und 3 Bahlstellen; in den Winter­und nicht getrennt geführt worden seien. Er behauptet, daß auch billiger liefern zu können als in Pittsburg  . bei andren Hypothekenbanken ein gleiches Verfahren üblich sei und legt zum Beweise die Geschäftsberichte der Rheinischen Hypotheken­bant, der Gothaer Grundkreditbank, der Frankfurter Hypothekenbank, der Hannoverschen Bodenkreditbank, der Mecklenburgischen Hypotheken­und Wechselbank und der Preußischen Bodenkredit- Aktienbank vor. Es kommt hierüber zu längeren Diskussionen, bei denen Direktor Dr. Gerschel den Standpunkt vertritt, daß die herangezogenen Vergleiche nicht passen und nur in zwei Fällen eine Analogie ob­walte. In diesen beiden Fällen handle es sich aber um unbedeutende Summen von Effekten.

Bur Sache wird auch Bücherrevisor Reuter vernommen, dessen Ausführungen darin gipfeln: wenn es sich um ein legales Geschäft handelte, so liege eine Verschleierung vor. Auf diesem Standpunkt steht auch Staatsanwalt Bee d.

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Gewerkschaften. Am Dienstag, den 16. Juni, dem Tage der Reichstagswahl, bleibt das Bureau der Berliner   Gewerkschafts­Kommission( Berliner   Arbeiter Sekretariat), Engel- Ufer 15, ge­schlossen.

Der Ausschuß

der Berliner   Gewerkschafts- Kommission.

monaten war ein Mitgliederbestand von 1100 zu verzeichnen. Die Einnahmen betrugen bei einem Beitrag von nur 20 Heller pro Monat 3440 Kronen. In Wien   allein wurden im letzten Winter 57 große öffentliche Versammlungen abgehalten. Auch in der Provinz bes stehen solche Jugendvereine und sind dieselben zu einem Reichsverein verschmolzen worden. Der Verband giebt ein Blatt heraus, Der jugendliche Arbeiter", eine fleine aber gut geleitete Zeitung." Die Mainummer derselben ist in 5000 Gremplaren erschienen. Der Stongreß nahm eine Resolution an, in welcher die Gewerkschafter sich verpflichten, die Vereine der Jugendlichen zu unterstützen. Sodann gelangten eine Anzahl Anträge zur Annahme, welche sich auf das Organisationsstatut beziehen. Danach sollen einer rafcheren Verschmelzung der kleinen Branchenorganisationen mit den Central­verbänden die Wege geebnet werden. Auch wird ein Antrag an Auf Antrag des Justizrats Dr. Sello soll auch das vom An- Central- Arbeitsnachweishauses versammelt, um die auf Grund des blättern nur mit Genehmigung der Gewerkschaftskommiffion vor­Die Stuffateure waren am Mittwoch im großen Saale des genommen, welcher bestimmt, daß Neugründungen von Gewerkschafts­geflagten Romeid vorgebrachte Material den Bücherrevisoren Huschke Tarifvertrages zu bildende Schlichtungs- und Arbeits- genommen werden dürfen. und Kruse zur Nachprüfung übergeben werden. Zur Verhandlung fam fodann die Verfolgung der Eisen­Der alsdam behandelte Anklagepunkt zeitigt eine sehr lebhafte nach weis Rommission zu wählen. Unter den Mitgliedern Kontroverfe, an welcher alle Prozeßbeteiligten Anteil nehmen. Es des Centralverbandes sowie der Freien Vereinigung war für diese bahner- Organisation". Der östreichische Eisenbahnerverband wird seit handelt sich darum, daß das Gründungskapital der Streligbant nebst Bersammlung lebhaft agitiert worden, so daß dieselben auch ziemlich feinem Bestehen sowohl vom Eisenbahnministerium als auch von den dem in den Statuten vorgesehenen Agio von 5 Proz. in Höhe von bollzählig erschienen waren. Herr Gewerberichter Dr. Wölbling Privat- Eisenbahngesellschaften auf das brutalfte verfolgt. 1897 wurde 6 300 000 M. von der Bommernbank hergegeben worden ist. Die An- fungierte als unpartetischer Leiter und als Protokollführer war Herr die Organisation ganz aufgelöst; die Eisenbahner haben jedoch ihre 6 300 000 M. von der Bommernbank hergegeben worden ist. Die An­geklagten Schultz und Nomeid behaupten, daß der Immobilien- Verkehrs- Bureauvorsteher Mielitsch vom Gewerbegericht anwesend. Zur Unter- Organisation von neuem stärker als zuvor aufgebaut. Jest verfolgt bant für diese 6 300 000 M. Grundschuldbriefe als Sicherheit hin- tübung der unparteiischen Leitung wurden noch 7 Mitglieder von man namentlich ihre Vertrauensleute und Führer mit Maßregelungen. gegeben seien. Von dieser Thatsache ist aber nach den Darlegungen Burauvorsteher Mielitsch zwei Schreiben. In dem einen hat sich die in welcher das Vorgehen der Regierung berurteilt und den des Bücherrevisors Reuter in den Büchern nichts zu entdeden. Die Bücher der Pommernbank und der Immobilien- Berkehrsbant ver- Freie Vereinigung an das Gewerbegericht gewandt, um Protest gegen Eisenbahnern die Sympathie des Gewerkschaftskongresses aus­sagen in dieser Beziehung vollständig. Der Sachverständige hält würde zur Stelle schaffen können und möglicherweise die nötige Die Bücher der Pommernbank und der Immobilien- Verkehrsbank ver- den Wahlmodus zu erheben, da sie ihre 200 Mitglieder nicht alle gesprochen wird. Die Straßenbahn- Bediensteten von Wien   sind dies für so auffällig, daß er daraus den Schluß zieht,

gehandelt.

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von

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unter der es habe sich um fein legales und korrettes Geschäft Stimmenzahl für einen Kandidaten nicht erreichen würde. Der Vor- Führung Luegers fast noch größeren Berfolgungen ausgesezt stand des Centralverbandes, bem dieſes mitgeteilt worden, hatte nun als die staatlichen Eisenbahnarbeiter. Es ist denselben ein Zum Schluß der geftrigen Sigung wird Reg.- Nat a. D. Dir. bas atveite berlesene Schreiben an das Gewerbegericht gefandt und Gelöbnis" abgepreßt worden, durch welches sie erklären müssen, daß Guttmann über die Streligattien vernommen. Von diesen haben tritt den Einwendungen der Freien Vereinigung entgegen, indem sie nicht Mitglied der socialdemokratischen Organisation sind. Es Schulz und Nomeid 1897 Attien, die sie im April 1896 zum Kurse denselben Einwand der Centralverband ebenfalls machen könne, wenn gelangte eine Resolution zur Annahme, in welcher der Kongreß dieses Attentat auf die Bewegungsfreiheit der Straßenbahnbediensteten mit von 105 Proz. erworben hatten, zum Kurse von 140 Proz. an die feine 900 Mitglieder nicht alle zur Stelle find. Im übrigen wurde Entrüftung zurückweist und die Hoffnung ausspricht, daß sich die Immobilien- Berkehrsbank verkauft. Dir. Guthmann legt dar, überhaupt bestritten, daß die Freie Vereinigung in der Zeit vom daß der Kurs von 140 Broz. zu damaliger Zeit feine innere Berechtigung 1. April d. J. bis jetzt jemals 200 Mitglieder gehabt hat und dieses Wiener   Straßenbahner dadurch nicht abhalten lassen, ihr gesetzlich gewährleistetes Recht zu vertreten und ihre Pflicht als dentende gehabt habe. Die Justizräte Wronker und Dr. Sello stellen mit dem jedesmaligen schwachen Besuch ihrer Versammlungen fest, daß Direktor Guttmann offenbar ein Gutachten abgegeben habe, wiesen. Dr. Wölbling entschied hierauf, daß, da die Freie Bereini- Arbeiter in ihrem eignen Interesse zu erfüllen. während er doch nur als Beuge vereidigt fei. Als Sachverständiger gung die Bedingungen des Tarifvertrages angenommen hat und auch würde er nach den gesetzlichen Vorschriften nicht fungieren können, genügend Wähler erschienen sind, die Wahlen vorgenommen werden Hus der Frauenbewegung. da er mit den Angeklagten prozessiere und daher Partei sei. können. Nachdem die Kandidatenlisten verlesen und Stimmzettel Nächste Sitzung: Montag 9 Uhr. berteilt waren, wurde die Liste des Centralverbandes mit a, die der Der socialdemokratische Frauen- Wahlverein hielt am Donnerstag Gegenpartei mit b bezeichnet und ergab die sofort vorgenommene im Lokale von Wernau   eine Versammlung ab, in welcher der Stadt­Auszählung der Stimmzettel für Liste a 633 Stimmen, für Liste b verordnete Genosse Heimann über die Frauen und die Reichstags­62 Stimmen. Auf die Frage des Herrn Geiverberichters, ob die wahlen einen mit ungeteiltem Interesse aufgenommenen Vortrag Aus Induftrie und Handel. Freie Vereinigung ihren Proteft zurücknehmen wolle, antworteten hielt. Nachdem Redner die Rechtlosigkeit der Frauen auf allen Ge­deren Vertreter verneinend, und erklärte ersterer nun diesen Protest bieten des öffentlichen Lebens eingehend flargelegt, zeigte er an der Serbiens   finanzielle Verhältnisse. Aus Anlaß der Ermordung als verworfen und als Endergebnis der Wahl, daß die Liste des Hand eines reichen Thatsachenmaterials, wie tief alle gesetz­des serbischen Königspaares in Belgrad   und des voraussichtlich Centralverbandes mit 5 Vertretern gewählt ist, während die Freie geberischen Maßnahmen sowohl, als auch die gesamten Institutionen folgenden politischen Systemwechsels bringt die Frankfurter 8tg." Bereinigung kein Mandat erhalten hat. Die Gewählten sind: Krebs, des Klaffenstaates in das Leben der Frau und ganz besonders der eine längere Uebersicht über die serbische Finanzlage, der wir Scheck, Rösner, Alb. Jänicke und Hanke. Ein nicht endenwollender Proletarierin eingreifen. An verschiedenen Stichproben aus dem Folgendes entnehmen: Beifallssturm durchbrauste den Saal, als dieses Resultat bekannt Sündenregister der letzten fünf Jahre zeigt Redner weiter, wie es Seit Serbien   in der Bontour- Beit, vor wenigen Jahrzehnten, wurde. Die Freie Bereinigung, das gehätschelte Kind der Unter die Herrschenden Klassen verstehen, Gejege zu ihren Gunsten zu den Bau von Eisenbahnen und das Kontrahieren größerer Aus- nehmer, ist durch diesen Erfolg moralisch sowie wirtschaftlich unmög- machen: für sich den Nutzen, den Besitlosen die Kosten, lands- Anleihen begann, hat die Finanzverwaltung dieses Landes lich gemacht. wozu sich dann noch eine ausgesprochene Klassenjustiz gesellt.