Schwierigkeiten gelöst zu haben, wenigstens scheint die Behörde hauptungen entgegen? Warum tritt er nicht gegen die bös- 1 folche in diesem Falle nicht gemacht zu haben, denn eine Bude willigen Erfinder" auf? Die Geschäftsberichte des Herrn Steut aus Schaalbrettern ca. 7 Meter lang, 4 Meter breit und 3 Meter sind so unklar, daß man sich selbst einen Ueberblick kaum verhoch auf freiem Felde hingesetzt, bilden das Wohnhaus. schaffen kann; man sieht nicht einmal, was Herr Steuf für ſeine 3 Meter davon sind für Garderobe und die nöthigsten Wirthschafts- Geschäftsbemühungen selbst bezieht. Aus den Statuten ist nicht gegenstände refervirt, der übrige Theil des Hauses verbleibt als einmal ersichtlich, auf welche Weise der Verein sich seines Direktors Schlafraum für die aus 30 Köpfen bestehende Arbeiterkolonne. entledigen könne. Der Verein selbst ist Nebenwerk; wir haben Wir glauben, daß dieser Raum als Schlafstelle für Männer und das seit Jahren gezeigt, und die Mitglieder haben es sich selbst Frauen bei weitem nicht den polizeilichen Vorschriften genügt zuzuschreiben, daß sie dies nicht durchschauen wollen und sich noch und von einem separaten Eingang ist erst recht nicht die Rede, in der Vereinsthätigkeit abmühen. denn die Ruhenden liegen, immer 10, in einem Abstand von ca. 1 Meter über einander geschichtet. Die Luft, welche in diesem Schlafraume herrscht, ist, wie man sich denken kann, fürchterlich und nur der kräftigen Konstitution der an Entbehrungen gewöhnten Leute mag es zuzuschreiben sein, daß hier nicht an Haben die Lichterfelder Gendarmen, die doch bei anderen Gelegenheiten den größten Eifer an den Tag legen, von diesen Zuständen keine Kenntniß?
Gerichts- Beitung.
tammer des Landgerichts I . Der Schloffer Franz Ammer: Eine Revolveraffäre beschäftigte gestern die zweite Strafdick hatte sich wegen schwerer Körperverlegung zu verantworten. Es bandelte sich um einen Streit zwischen Militär und einem Zivilisten. Am Abende des 15. Nov. v. J. betraten drei Soldaten des EisenbahnRegiments das Wendler'sche Schanklokal in der Teltowerstraße. Die beiden dort bedienenden Kellnerinnen fetten sich sofort zu den neu eingetretenen Gäften und baten dieselben etwas zum Ein intereffantes Einbrecher- Trio hat Freitag Abend Besten zu geben. Während einer derselben für seine Nachbarin gegen 1/29 Uhr in der Butterhandlung von Lintow, Neander- ein Glas Gräger Bier bestellte, erwiderte ein anderer Sodat auf ftraße 28, eine Vorstellung" gegeben. Um diese Zeit drangen einen gleichen Wunsch der zweiten Kellnerin, daß sie gerne ein Glas zwei bis jetzt noch nicht ermittelte Einbrecher vom Hofe aus in Bier trinken möge, mit einem zweideutigen„ meinetwegen". Hierin den unter dem Laden gelegenen Vorrathskeller des Butter- erblickte das Mädchen eine Bestellung. Als es zum Bezahlen tam, geschäfts, wo sie sich zuvörderst an dort stehendem Bier gütlich weigerte der Pionier Wagner sich, das Bier für seine Nachbarin thaten und mehrere Flaschen davon ihrem im Hausflur Schmiere 34 zahlen, da er in dem Ausdruck meinetwegen" eine Bestellung stehenden Genossen überbrachten. Alsdann stellten sie sich vier nicht finden konnte. Bei der hierüber entstandenen AuseinanderNenes vom Vegetarianismus. In der letzten Beit ist Riiten mit Giern zur Abholung zurecht und nahmen zunächst zwei fegung mischte sich auch der im Lokale anwesende Angeklagte der Besuch der vegetarischen Speisehäuser in Berlin , die sich auch Stäse im Gewicht von 100 Pfd. und im Werthe von 100 m. an fich, hinein, indem er dem Soldaten fagte, er möge doch bezahlen und an Bahl vermehrt haben, ein ganz enormer. Man bekommt dort womit sie sich davon machten. Die Diebe, welche die Räse unver- berselben Truppengattung angehört und stets bezahlt, was er be dem Regiment keine Schande machen, er, der Angeklagte, habe in den Mittagsstunden oft kaum einen Platz. Wer nicht weiß, hüllt trugen, gingen in edler Dreiftigkeit an dem welches Geschäft er treiben soll, und noch ein bischen Kapital hellerleuchteten Laden vorüber und wurden hierbei von stellt habe. Ueber den Hergang des nun folgenden Auftritts hat, kann nichts Besseres thun, als eine vegetarische Speise- den beiden gerade start beschäftigten Verkäuferinnen beobachtet. standen sich die Zeugenaussagen so direkt gegenüber, daß auf Anstalt eröffnen; wo wäre sonst auch noch etwas zu verdienen? Gtwa 5 Minuten später paffirte ein Bewohner des Hauses Schmidt einer Seite ein Weeineid geleistet sein mußte. Die drei Soldaten Der starke Besuch dieser Speisehäuser erklärt sich wohl zum straße 10 den Hausflur dieses Gebäudes und bemerkte in der bekundeten übereinstimmend unter ihrem Eide, daß der Angroßen Theil aus der verhältnismäßigen Billigkeit der vegetarischen Thürfüllung einen jungen Menschen, der auf einem Schweizertäfe geklagte fofort einen Revolver hervorgezogen hatte, als Speisen. Auch vielleicht mit durch den Umstand, daß die ge- faß." Nanu, was foll denn das bedeuten?" frug erstaunt der die Soldaten sich jede Ginmischung seinerseits verbaten. wöhnliche Berliner Gasthausküche die Gemüse beinahe ganz Herr. Ich komm Ihnen wohl verdächtig vor?" lautete prompt Der Angeklagte habe dabei auf den ihm gegenüber stehenden fehlen läßt, so daß der Freund von Gemüsenahrung, auch wenn die Antwort." Jawohl", entgegnete der Herr, den Burschen Schritt vom Leibe, oder ich schieße!" Die Wirthin sei zwischen Pionier Duberke gezielt und gerufen: Bleiben Sie mir drei er dabei durchaus tein Gegner oder Verächter der Fleischkost ist, firirend. öfter oder seltener die vegetarische Küche aufsucht. Anderen ist stohlen!"" Die geradezu verblüffende Aufrichtigkeit des Diebes beide Personen getreten und habe den Angeklagten ersucht, im die Fleischnahrung vorübergehend ärztlich untersagt. Grund- veranlaßte den Hausbewohner, einen in der Nähe postirten Interesse des Friedens das Lokal zu verlassen. Der Angeklagte fäßliche Vegetarier find wohl die wenigsten Besucher der vege- Schuhmann auf den Einbrecher aufmerksam zu machen und deffen fei der Aufforderung gefolgt und die Sache schien erledigt. Nach tarischen Speisehäuser. Bei besseren Löhnen und billigeren Fleisch- Berhaftung zu fordern. Als aber der anfänglich zaubernde wenigen Minuten hätten die Soldaten auch das Lokal verlassen. preifen würde sich der Besuch und Verbrauch in den vegetarischen Beamte mit dem Herrn sich nach dem Hausflur begab, war der Als sie die Straße betraten, habe der Angeklagte hinter der Thür Stüchen wieder vermindern zu Gunsten der Fleischnahrung, der Dieb verschwunden. Die Kriminalpolizei, welcher sofort Meldung auf der Lauer gestanden und aus unmittelbarer Nähe auf ben ein stärkerer Verbrauch seitens der Arbeiter die Mehrzahl der gemacht wurde, fand an dem Thatort des Diebstahls ein großes zuerst hinaustretenden Pionier Gleinig einen Schuß abgeben in vegetarischen Küchen Speisenden besteht aus Arbeitern Stemmeifen, welches das Einbrecher- Trio gegen eine dem Butter- wollen. Der Schuß versagte. Die Pioniere hätten den Andringend zu wünschen wäre. händler 2. gehörige Nagel- Bange eingetauscht hatte. Die Polize ber Großbeerenstraße fast auf den Ferfen waren, habe der geklagten, der die Flucht ergriff, verfolgt. Als sie ihm in Mit der Erwähnung der Löhne und Lebensmittelpreise haben ist den Burschen bereits auf der Spur. wir aber einen Gefichtspunkt bezeichnet, den die Wortführer des Angeklagte sich umgedreht und einen Schuß auf den Pionier grundsätzlichen Vegetarismus gern hervorgehoben. Sie sagen, Vergiftet hat sich, nach Angabe der B. Pr.", am Donners: Gleinig abgefeuert. Derfelbe erhielt eine Verwundung an oder fagten wenigstens bisher, gern: Bei den niederen Löhnen tag früh der Kaufmann Julius Abrahamson. Er war etwa dem kleinen Finger der linken Hand. Nun habe dieser sein ist die billige vegetarische Küche eine Wohlthat, fie vermag den 60 Jahre alt und feit 30 Jahren Inhaber eines größeren Leder Seitengewehr gezogen und dem weiter Eilenden einen Schlag Ginklang im Budget herzustellen und so ist der Vegetarismus und Safflangeschäfts in der Holzmarktstr. 6/7. Das Geschäft versetzt, der indessen nur den Ueberzieher durchhieb. Gleich nichts Geringeres als die Lösung der sozialen Frage. Darauf ging in den letzten Jahren mehr und mehr zurück; Abrahamsohn darauf wurde der Angeklagte ergriffen. Eine ganz andere Dar ist hundert Mal geantwortet worden: einmal, daß die soziale fab sich in kurzem vollständig ruinirt, die Verzweiflung darüber stellung gab der Angeklagte von dem Vorfalle. Er behauptete, Frage die Frage der vollen Gleichberechtigung der Arbeiter ist, hat ihn zum Selbstmord getrieben. daß die Soldaten fofert nach feiner Einmischung mit gezücktem dann auch, daß billigere Ernährung leicht eine noch weitere ErFaschinenmesser auf ihn eingedrungen seien. Um sich zu wehren, niedrigung der Löhne herbeiführt. Die Lobredner des Vegetarismus Bezüglich der Wasserkatastrophe am Wendenschlößchen habe er ihnen den Revolver entgegengehalten und, rückwärts ebenso wie die der einzelnen Wohlfahrtsanstalten für Arbeiter bei Grünau hat die polizeiliche Untersuchung ergeben, daß der gehend, die Straße gewonnen. Die Soldaten feien ihm mit glauben diese damit zu empfehlen, daß sie den Kapitalisten zeigen, Unglücksfall lediglich durch das schnelle Fahren des Dampfers der blanken Klinge in der Hand gefolgt und deshalb habe er wie gut sich der Lohn der Arbeiter noch verkürzen lasse. Was" Hohenzollern " hervorgerufen worden ist. Obwohl der Dampfer sofort, ohne vorher einen Schußversuch gemacht zu haben, die fie aber den Kapitalisten empfiehlt, macht sie gerade den Arbeitern an der Grünauer Seite der hier über 150 Meter breiten feeartigen Flucht ergriffen. es die Vorgänge im Lotal verdächtig. Dahme fuhr, war der durch die Maschine verursachte Wellen- betraf, deckte sich die Aussage der Wirthin völlig mit schlag ein so bedeutender, daß bei der vierten in das Fährboot der des Angeklagten und die der Kellnerinnen lautete ebenfalls schlagenden Welle der Kahn bereits fant. Erst jest sprangen die zum Theil für den Angeklagten günstig. Der Staatsanwalt hielt Insassen von ihren Plägen und brachten dadurch den Nachen die Soldaten für glaubwürdig und beantragte gegen den An um fentern. Amtlich festgestellt ist nunmehr, daß nur zwölf geklagten eine Gefängnißstrafe von drei Monaten. Der GerichtsPassagiere in dem Fahrzeug gewesen sind und daß nur eine der hof hielt für erwiesen, daß die Soldaten erst ihr Seitengewehr felben das Opfer des Unfalles geworden ist. Die Leiche des Be- gezogen, nachdem der Angeklagte geschossen. Von Nothwehr könne treffenden, des Metalldrehers Schneider ist gestern nach Berlin feine Rede sein und fei deshalb nach dem Antrage des Staatsfiberführt worden. Uebrigens ist seitens der Staatsanwaltschaft anwalts erkannt worden. bereits die Untersuchung eingeleitet worden.
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Soweit
Ueber die Genossenschafts Bäckerei für Berlin und Umgegend erfahren wir, daß dieselbe jetzt täglich 2000 Brote zu liefern im Stande ist. Dieses Quantum reicht aber nicht entfernt aus, um der starten Nachfrage entsprechen zu können. Durch Aufstellung mehrerer neuer Defen hofft man vom 18. Mai ab pie Produktion um täglich 1600 Brote steigern zu können. Die Arbeitsverhältnisse in der Genossenschafts- Bäckerei stehen im Gin flang mit den von den organisirten Bäckergesellen selbst aufgestellten Forderungen. Sonntags wird nicht gearbeitet. Der Die erste Straffammer des Landgerichts II verurtheilte Betrieb ist umschichtig, so daß Diejenigen, welche des Nachts ar Am Freitag Abend gegen 11 Uhr fand ein Wächter an gestern den Buchdrucker Wilhelm Werner wegen Aufreizung veiteten, am Tage frei haben, und umgefehrt. Der Lohn beträgt der Ecke der Stargarderstraße und Pappelallee zwei Kinder auf Grund des§ 130 des Strafgesetzbuches zu einem Monat Gefür alle Arbeiter, einschließlich Werkmeister, gleichmäßig 27 Wit. auf dem Bürgersteige liegend, einen Knaben, der noch Lebens- fängniß; bezüglich einer Anklage wegen Majestätsbeleidigung er Die Genossenschafts- Bäckerei besitzt 3 einspännige Fuhrwerke. Sie zeichen von sich gab, und ein viel jüngeres Mädchen, das fast folgte Freisprechung. Der mitangeklagte Zapezirer Schad liefert nur Brot und zwar reines Roggenbrot; dasselbe wird regungslos dalag. Die nähere Untersuchung ergab Folgendes: wurde wegen Beamtenbeleidigung zu 30 M. Geldbuße ev. 6 Tagen lediglich an Wiederverkäufer abgegeben. Da die Nachfrage seitens Im zweiten Stockwerke des Hauses Pappelallee 106 wohnt der Haft verurtheilt. Der Staatsanwalt hatte gegen Werner wegen Der Wiederverkäufer eine überaus große sei, werden wir ersucht, auf dem Stadtbahnhofe Schönhauser Allee angestellte SchaffnerHelbig der Aufreizung 2 Monate Gefängniß und bezüglich der Majestäts dieselben darauf aufmerksam zu machen, sich bezüglich größerer mit seiner aus der Ehefrau, einem elfjährigen Knaben Paul und beleidigung selber Freisprechung, gegen Schack 50 M. Geldstrafe Lieferungen der genannten Bäckerei bis zur erwähnten Ber - einer acht Monate alten Tochter Anna bestehenden Familie. bez. 10 Tage Gefängniß beantragt. Dem Gendarmen Rettinger größerung des Betriebes zu gedulden. Bei den geringen Mitteln, Paul schlief in der hofwärts liegenden Küche auf einem Sopha, ist das Publikationsrecht zugesprochen. Mit Ausschluß der Kosten mit welchen das Unternehmen begründet wurde, konnte natur sein Schwesterchen in einem Kinderwagen. Die übrigen Wohn- der Majestätsbeleidigungsanflage haben die Verurtheilten sämmtgemäß die Betriebsanlage nur in verhältnißmäßig fleinem Um räume liegen nach der Stargarderstraße zu. Der Knabe, liche Kosten zu tragen. Die erwähnten Vergehen waren in den fange errichtet werden. der die Gemeindeschule besucht, hat seit furzer Zeit Spuren von Reden gefunden worden, welche die Herren Werner und Schack Verfolgungswahnsinn gezeigt. Gestern Abend verließ Frau in Bernau und Wilmersdorf Mitte vorigen Jahres gehalten haben. Helbig ihrer Gewohnheit gemäß bald nach 10 Uhr die Wohnung,
Die Noth unter den Handlungsgehilfen tommt auch in bem Jahresbericht des Vereins der deutschen Kaufleute( der zum um ihren Mann abzuholen. Man vermuthet nun, daß der Eine Anklage wegen Sittlichkeitsvergehen führte gestern Verbande der deutschen Gewerkvereine gehört) zum Ausdruck. Knabe kurz vor 11 Uhr aus dem Schlafe erwacht, wieder vom den Zahnarzt Emil Kiefel vor die erste Straftammer des Während diese Kaffe von 1881 bis 1890 aufammen 48 874 M. Verfolgungswahnsinn befallen worden sei, in diesem Zustande Landgerichts I . Die Verhandlung wurde bei verschlossenen Thüren Kranken- und 1980 M. Begräbnißgeld zahlte, betrug allein im fein Schwesterchen auf den Arm genommen habe und mit ihm geführt. Aus der Urtheilsverkündigung ging hervor, daß der Jahre 1891 das gezahlte Strankengeld 15 778 Wt. und das Be- aus einem Fenster nach der Stargarderstraße zu hinausgefprungen Angeklagte fich eines unfittlichen Attentats gegen ein junges gräbnißgeld 525 M. Erkrankungen und Arbeitslosigkeit steigen fei. Er ist nach dem Krankenhause am Friedrichshain gebracht Mädchen schuldig gemacht hatte, welches gweds einer Operation gleichzeitig und rufen sich gegenseitig hervor. Das freisinnige" worden, wo man wenig Hoffnung auf Wiederherstellung hegt. die Behandlung des Angeklagten aufgesucht hatte. Das Urtheil Austunftsmittel, zur Aufbringung der wachsenden" Lasten die Anna Helbig ist anscheinend auf den Knaben gefallen und scheint lautete auf zwei Monate Gefängniß. Wohlthätigkeit hochherziger Reichen" anzuflehen, wird wohl nicht minder schwere Verlegungen davon getragen zu haben. Sie ist lange die gewünschte Wirkung haben. in der elterlichen Wohnung geblieben.
Zur Auslegung einer die Treppenreinigung betreffenden Bestimmung eines Berliner Miethsvertrages theilen die Blätter Die Fabrikation künstlicher Blumen bat gegenwärtig in Eine Selbstmörderin aus Rene. Am Bußtage besuchte für Rechtspflege" eine Entscheidung der 1. Siviltammer des Berlin einen gewissen Höhepunkt erreicht; fie liefert nicht nur das 19jährige Dienstmädchen Anna Sp. die in der Brunnenstraße Landgerichts 11 mit, welche von allgemeinerem Interesse ist. Ein fehr einträgliche Exportartikel, sondern sie lockt auch Lernbegierige wohnhafte Arbeiterfrau M. und erhielt von der Letzteren die Hausbesitzer hatte auf Ermission eines Miethers geflagt, welcher aus dem Auslande nach Berlin , welche hier in möglichst furzer Erlaubniß, bis Donnerstag Nachmittag bortselbst verbleiben zu eine parterre gelegene Wohnung nebst einem Boden- und Keller Zeit die Blumenmacherei erlernen, um diese Fabritation später dürfen. Am Morgen dieses Tages entfernte fich Frau M., um raum gemiethet hatte, weil derfelbe sich geweigert hatte, die zum in der fernen Heimath zu treiben. Die Wiege dieser gegen eine Besorgung zu machen, und diese Zeit benugte die Sp., um Boden und Keller führenden Treppen zu reinigen. Der Kläger wärtig bochentwickelten Industrie stand bis vor wenigen Jahren die Wohnung ihrer gütigen Gastfreundin auszuplündern und mit berief sich dabei auf einen Paragraphen des Miethsvertrages, in der Strafanstalt am Plößenfee. Die Blumenfabritation er ihrem weit über 100. betragenden Raube das Weite zu welcher bestimmte, daß die Treppen und Flure von den Miethern möglicht nämlich eine weitgehende Arbeitstheilung; ein einzelnes fuchen. Das Mädchen, welches erst vor kurzem einen Diebstahl ein und desselben Stockwerts abwechselnd wöchentlich gefcheuert Blumenblatt geht oft durch die Hände von fünf, sechs und begangen, scheint sich in Berlin nicht sicher gefühlt zu haben, fie und eine Woche hindurch rein zu halten feien. Gin anderer mehr Arbeitern, ehe es zur Herstellung einer Blume verwendet fuhr nach Friedrichshagen und hier dürfte wohl die Reue über Paragraph räumt dem Kläger das Recht ein, die sofortige werden kann. Jeder Arbeiter lernt die wenigen Verrichtungen, ihr verfehltes Leben die Sp. zum Selbstmord getrieben haben. Räumung der Wohnung zu verlangen, falls die Vertragsdie er an solchem Blatt vorzunehmen hat, sehr leicht als Arbeiter Freitag Morgen am Müggelsee vorübergingen, bestimmungen vom Miether nicht innegehalten werden. Das und erlangt bald die nöthige Fertigkeit, um das vor- faben sie eine Frauensperson leblos auf den Wellen treiben; Amtsgericht wies den Kläger mit der Begründung ab, daß nach geschriebene Arbeitspenfum zu leisten. Diese Eigenartigkeit es gelang ihnen, die Lebensmüde an's Land zu ziehen, die nach dem erſterwähnten Paragraphen des Vertrages die Miether machte die Blumenfabrikation zur Gefangenen- Beschäftigung mehrstündigem ärztlichen Bemühen wieder zum Bewußtsein tam lediglich die zu ihren Wohnungen führenden Treppen, sowie die ganz besonders geeignet, und es ist Thatsache, daß die Kon- und dann bitterlich weinend den Grund ihres Selbstmord zu diesen gehörigen Flure zu reinigen haben, nicht aber auch die furrenten derjenigen Firma, welche die Blumenmacherei in versuches, Reue und Angst vor dem Gefängniß, berichtete. Die Keller- und Bodentreppen, daß die lettere Verpflichtung nicht Plößensee zuerst betreiben ließ, ihre besten Arbeitskräfte aus den Sp. wurde alsdann in das Amtsgefängniß geschafft, woselbst sie ausgesprochen sei und nicht zu Ungunsten des Miethers an jenigen entlassenen Gefangenen entnehmen, die in Plößenfee mit den vergeblichen Versuch machte, sich zu erhängen. genommen werden könne. Dieser Ansicht trat das Landgericht ber Blumenmacherei beschäftigt worden waren. Als die Konbei. Nach der Bertragsbestimmung scheine nur an die Stoc furrenz unter den freien Blumenarbeitern größer wurde, ver- Polizeibericht. Am 18. d. M. Morgens wurde ein Raufwertstreppen, nicht an bie nach dem Boden und Keller führenden langten diese wiederholt und zuletzt auch mit Erfolg Einschränkung manns- Lehrling in der Wohnung seines Lehrherrn in der Wrangel- gedacht zu fein. Da die in Frage stehende Vertragsbestimmung der Blumenfabrikation gerade in Plögensee, weil die freien Straße und ein Arbeiter in seiner Wohnung in der Wilhelmstraße im höchsten Maße zweideutig sei, so müsse sie zu Gunsten des Arbeiter mit der Gefangenenarbeit nicht fonfurriren tönnen. erhängt vorgefunden. Auf dem Oranienplatz fiel Vormittags Beklagten ausgelegt werden. Das geschah vor einigen Jahren. Gegenwärtig befinden sich ein Omnibusfutscher beim Verlassen seines Sites infolge plößmehrere junge Amerikanerinnen in Berlin , welche in hiesigen lichen Anrückens der Pferde vom Wagen und erlitt außer einer Blumenfabriken Unterricht nehmen, um sich später in ihrer Heimath als Lehrerinnen und Konkurrenten der hiesigen Blumenindustrie niederzulassen.
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Soziale Leberlicht.
Verrenkung des Armes eine so bedeutende Verlegung am Kopfe, daß er nach dem Krankenhaufe am Urban gebracht werden mußte. -Als Abends die Frau des Billetschaffners Helbig ihre beiden Kinder, einen 10jährigen Knaben und ein acht Monate altes Der Vorsitzende und Direktor der Bukunft" Mädchen, in ihrer im 2. Stock des Hauses Pappel- Allee 106 beAchtung, Glafer! Laut Beschluß der öffentlichen Vers G. Steut, schickt uns folgende Berichtigung": legenen Wohnung schlafend zurückgelassen hatte, um ihren Ghe- sammlung vom 9. Mai ist über die Werkstatt der Firma Wahl Die Nr. 110 des Vorwärts" enthält einen Artikel mit der mann aus dem Dienst abzuholen, ist der Knabe wahrscheinlich u. Sohn, Behrenstraße, Berlin , die Sperre verhängt worden, Ueberschrift: Ueber den Unterstützungs, Kranten- und Sterbe- erwacht und mit der Kleinen Schwester an das Fenster getreten, weil dieselbe die Arbeiter mittelst Reverses verpflichten will, nicht faffen- Berein Zufunft, in welchem gefagt wird, daß der Verein um sich nach der Mutter umzusehen. Hierbei stürzten beide auf der Lokalorganisation anzugehören. Gleichzeitig machen wir Butunft" im Monat März mit 3000 W. und die Krankenkasse die Straße hinab, und erlitt der Knabe so schwere Verlegungen, barauf aufmerksam, daß die Sperre über die Werkstatt des HofDes Vereins im gleichen Monat mit 4000 W. Unterbilang gear- daß seine Ueberführung nach dem Krankenhaufe am Friedrichs- lieferanten Heinersdorf u. Ko., Friedrich- und Zimmerstraßen- Ecke, beitet hätten. Beide Angaben beruhen auf böswilliger Erfin bain erforderlich wurde, während das kleine Mädchen anscheinend nach wie vor bestehen bleibt. dung. Die Vereinstaffe hatte in dem genannten Monat eine unversehrt blieb.- Im Laufe des Tages und in der daraufDer Vertrauensmann. Mehreinnahme von 882,77 M. und die Krankenkasse eine Mehr- folgenden Nacht fanden vier kleine Brände statt. J. A.: R. Stampehl. einnahme von 2452,07."
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Wir hatten nur von einer durch fast alle Blätter gehenden Mittheilung Notis genommen. Die Behauptungen, welche Herr Steut berichtigen" will, find aber auch in öffentlicher Versammlung gemacht worden. Warum tritt Herr Steut dort nicht den Be- l