-
Am deutlichsten die„ République", das Leibblatt Meline 3: 1 sollte das Centrum fo gutmütig und selbstlos sein, daß es fich| Staates abdanken, mur in Sachsen ist das nicht zu erwarten. Dazu Das ungeheure Rotwerden" Deutschlands erscheint dem französischen selbst seine fanatischsten Feinde wählen hilft? Kein Kandidat fehlt es dem Ministerium Metzsch an der nötigen Einsicht seiner ver Brotwucher- Urheber als ein„ Vorbote naher Katastrophen", einer„ be- darf. eine Centrumsstimme erhalten, der nicht mindestens so nichtenden Niederlage. Für diese Regierung, die das Wahlrecht zum unruhigenden Zukunft". Doch tröstet er sich wieder mit dem um viel Gerechtigkeitssinn besigt, daß er sich für die Auf- Landtag verschlechtern half, ist das so entrechtete Bolt Luft. gekehrten Schweinburg- Mäßchen, wonach die deutsche Social- hebung des§ 2 des Jesuitengesezes erklärt"-so heißt es Es erachtet nur die Wahlen zum Klassen- Landtage als maßgebend Semokratie in bürgerlichen Sinne patriotisch" sein soll im Gegen im Wahlaufruf der deutschen Centrumsfraktion. Die National- für die Regierung. fatz zu dem internationalistischen" französischen Socialismus! Man liberaleit haben den ganzen Wahlkampf geführt mit Zuhilfenahme Nun ist jedoch die Zerfchmetterung der bürgerlichen Parteien so fieht, die französischen Schweinburge haben von ihren deutschen der fanatischten Hezze und Gehässigkeiten gegen die Jesuiten . Und entseglich, daß selbst viele bedeutende Preßorgane dieser Parteien Gesinnungsbrüdern nichts zu lernen. da sollten die Centrumswähler die Mahnung des Wahlaufrufes der zugeben, die Politik des Ministeriums Metsch, speciell die Wahl. Dagegen könnten die anständigen deutschen Bourgeoisblätter Centrumsfraktion in den Wind schlagen und ihren größten und ge- entrechtung sei die Ursache des Verderbens im bürgerlichen etwas vom Journal des Débats " lernen, einem in der hässigsten Gegnern ihre Stimme geben? Nein! Niemals! Mag Lager; nur das amtliche Organ der Regierung, das„ Dresdener Bolle gefärbten bourgeoisen und socialiſtenfresserischen Organ. der Liberalismus sich selbst helfen oder mag er zu Grunde gehen- Journal", wälzt die Schuld an der Niederlage der Kartellparteien Gegenüber den Versuchen der deutschen bürgerlichen Parteien, die uns kann's gleichgültig sein!" die fäumigen Wähler. Diese verzweifelte Ausflucht wirkt Schuld für das Anwachsen der Socialdemokratie auf einander abum so lächerlicher, als ein so hoher Prozentsatz von Wählern noch zuwälzen, schreiben die Dévais" ganz vernünftig, das ſeit 1871 nie an die Wahlurne getreten ist, wie ant 16. Juni 1903. ziemlich uminterbrochene Wachstum der Socialdemokratie sei ,, ein unvermeidlicher Prozeß( processus inéluctable), der unter den bestehenden politischen Einrichtungen sich nicht aufhalten lasse.
Agrarier oder Socialdemokraten?
auf
-
Preſſenſo redigiert wird, betont in einem objettiv gehaltenen Ich geſtehe, ein glänzend geführter Feldzug macht mir eine ferige Thatsachen geſtellt wurde. So auch bei der Wahl
Artikel die Ungleichheit des bestehenden Wahlrechts: einem wirklich gleichen Wahlrecht würde die Socialdemokratie bereits an die 130 Mandate befizen, wäre sie aber durch die Wahlfreisgeometrie so begünstigt wie die reaktionären Parteien, so würden ihre Mandate auf etwa 200 steigen. Aber auch wie die Dinge jent liegen, fann ein Veteran wie Bebel, der der Gulftehung der Partei) miterlebt er eie ganze Geſchichte( ſeit Surchlaufenen Weg bemessen..." um Schluß verweist der„ Temps" auf die böse Lage der Spize der Reichsregierung, die immer mehr und mehr in eine Zwidmühle" gerate„ zwischen zwei Parteien, die ihrer Auffassung vom Reiche gleich fremd und in einer Beziehung gleich international sind und dabei doch tief in der deutschen Nation wurzeln, zwischen dem katholischen Centrum und der Socialdemokratie."
Was die radikale Presse betrifft, so hält sie bisher mit ihrem Urteil zurück. Sie behandelt übrigens die auswärtige Politik überhaupt sehr nachlässig, insofern Frankreich nicht daran interessiert ist. Zum andern Teil wird ihr wohl die Zerschmetterung der deutschen Freisinnigen, die hier als„ Radikale" angesprochen werden, recht unlieb fein.
Ein englisches Urteil.
ſchaft und Bildung haben ſich in Deutſchland unter die Fittiche der i den. bes,
Zu den deutschen Professoren, die sich mit Politik beschäftigen, Etwas andres ist es, wie der König selbst die Situation auffaßt. gehört als einer der buntesten und krausesten Prof. Hans Delbrück . König Georg hat als Kronprinz während der Regierungszeit Der Mann denkt nicht eine Woche in gleichem Geleise. des verstorbenen Königs Albert vielleicht mehr Einfluß auf die Nach der lex Heinze- Campagne fchrieb Hans Delbrüd: Regierungspolitik ausgeübt, als Albert selbst, der meistens vor gewisse Freude. in der Kammer Socialdemokratie mit der lex Heinze geführt. Kunst, Wissen- für die Wahlentrechtung ein und stimmte auch den König für Maßregel, die der bisher von dem Kronprinzen unterminut is Socialdemokratie flüchten müssen... Wir sind so weit, diese stützten Politik des Ministeriums Metzsch die Krone aufsetzte. Partei schon gar nicht mehr entbehren zu können... Nicht Seitdem hat König Georg so viele Stöße gegen die Regierung mit minder bewundernswert als der Scharfblick der socialdemokratischen erlebt und ausgehalten, daß er sich schwerlich entschließen wird, trok Fraktion ist die Klugheit, mit einstellte, als das Ziel erreicht aber fie die Obstruktion sofort des nicht mißzuverstehenden Boltsurteils vom 16. Juni, das ihm sympathische Ministerium Metzsch zu entlassen.:
Die einzige mögliche Tattik der Socialdemokratie im Zollkampf, die von den Wählern ein so gewaltiges Vertrauensvotum erhalten hat, bephilosophierte der Herr Professor wie folgt:
Stehen die Dinge so, dann ist auch an eine Aenderung zum Besseren gar nicht zu denten. Dieses Ministerium ist nicht nur durch feine Vergangenheit an einer Umkehr gehemmt, es ist einfach un Ginen ungeeigneteren Moment für einen Hymnus auf den fähig dazu. Es fehlt ihm das: Verständnis für die wirtschaftssocialdemokratischen Führer( gemeint ist Mommsens Artikel) konnte politische Entwicklung Sachsens , der es durch die unzeitgemäßesten es gar nicht geben, als den jetzigen. Sind in dem eben beendeten reaktionären Maßnahmen und Gesetze dauernd Hemmnisse bereitete. parlamentarischen Kampfe die Socialdemokraten nicht doppelt Das scheinen allgemach die Nepräsentanten der Industrie eingeschlagen, indem sowohl der Zolltarif angenommen, wie die zusehen, aber es fehlt ihnen selbst die Energie zur Bekämpfung der Geschäftsordnung dauernd zu ihren Ungunsten verändert ist? rückläufigen Regierung, so überlassen sie der Socialdemokratie die Und welcher Führer ist es getvesen, dessen unbegreiflicher Re- ganze Arbeit. Vor der Socialdemokratie streicht jedoch ein Ministerium nommiſterei fie in erster Linie ihre Niederlage verdanken? Herr Metzsch die Segel nicht, es müßte denn von oben abgeschoben werden. Bebel!. Nein, dem Diftum vom Stopfe Bebels" stelle Woher aber ein Ministerium genommen werden sollte, das Reynolds Newspaper" schreibt: Den Fortschritt, welchen das ich das gerade Umgefehrte entgegen: es ist nicht bloß die völlig veränderte, d. h. bessernde, zeitgemäße politische Maßnahmen deutsche Volt nach der Nichtung hin macht, seine politischen Jdeale Zivietracht der Liberalen, die ihre Schwäche in Deutschland unter Anerkennung und Berücksichtigung des Willens der, Volkss zu verwirklichen, ist noch mehr überraschend als selbst die schnelle macht, sondern es ist vor allem die Erbweisheit der Junker, der mehrheit treffen soll, das ist die Frage. Die konservative Entwidelung seines Handels und seiner Industrie. Kein politischer unendlich überlegene politische Berstand der Konservativen, der sie Partei ist durch und durch vermehnert und unfähig, für Führer unsrer Zeit hat größere Veranlassung, mit den Erfolgen immer wieder bei uns zur Herrschaft beruft und an der Herrschaft eine Besserung der Verhältnisse zu wirken. Werden ihre Streber feiner Anstrengungen zufrieden zu sein, als Herr Bebel. In den erhält und die Liberalen ausschließt! Nie in der Weltgeschichte bei der Bildung eines neuen Ministeriums nicht berücksichtigt, dann 40 Jahren seiner politischen Thätigkeit hat er eine Entwicklung mit e hat es talentlosere( im höheren politischen Sinne) Parteien gegeben treten sie im Landtage, wo die Konservativen auf Grund des angesehen, welche ihn von dem endlichen Triumph seiner Sache über- als heute die Oppositionellen in Deutschland ; der politische Berstand elendesten aller Wahlsysteme die Mehrheit haben, auf die Hinterbeine zeugen muß." Das Blatt stellt sodann die Entwicklung der deutschen fehlt ihnen in einem Maße, daß man es ebensowohl traurig wie und sprengen die Regierung. Socialdemokratic seit 1867 nach den Wahlziffern fest und erörtert solächerlich nennen kann." Es ist eine äußerst fatale Situation, in die sich die herrschenden dann die Frage, wie es komma fel. Schuld daran feien die englischen London die einzige konservativ Das schrieb Hans im Januarheft der„ Preußischen Jahrbücher" lassen, mitsamt der Regierung und dem Hofe gebracht haben; fie vertretene Hauptstadt von Europa zappeln in der eignen Schlinge. Sollen sie der Socialdemokratie Arbeiter, die ihre früheren Kämpfe um politische Rechte, um Breß- Vor den Wahlen entdeckte dann Hans die agrarische Gefahr" wieder eine Vertretung im Landtage einräumen oder sollen sie so freiheit usw. vergessen hätten und die heute lediglich Interesse für und er kommandierte:„ Alle Mann gegen die Agrarier." Es erregte den weiter wursteln bis zu ihrer völligen Bernichtung durch die SocialSport, Wetten und Spielen an den Tag legten. Das ist der Grund, großen Zorn der Kreuz- Zeitung ", daß die agrarische Gefahr größer demokratie? Dieses Frageſpiel macht ihnen Pein, indes die Socialwarum es einem ffrupellosen politischen Streber wie Josef Chamber- fei als die socialdemokratische von wegen der Erbweisheit ver- demokratie mit der heiteren Gelassenheit des Siegers zusieht, wie lain gelingt, daß man ihn als großen Staatsmann ansieht. Zu mutlich! sich ihre Gegner im Schweiße ihrer Angst abmühen, einen Ausweg einer Zeit, wo das deutsche Volt für Freihandel und für die Ab- Nun haben bei den Wahlen die Socialdemokraten trotz der zu finden. rüstung agitiert, gestattet man in England diesem politischen junterlichen Erbweisheit den unvergleichlichen Erfolg errungen; auch Mögen fie mum thun, was sie wollen Sachsen bleibt Renegaten, die Regierung zu einer Politik des Zollschutzes zu die Konservativen wurden von uns zurückgedrängt. Und nun ist rot, mit dieser durch die Wahl zur Gewißheit gestempelten drängen, die zu einer fortgesetzten Erhöhung der schon jetzt ruinösen Direktoren des Bundes der Landwirte daran glauben mußten. Auf- feits sich mit dem Gedanten vertraut machen muß, daß die reaktio= Warum, weil die Voraussage müssen sie sich abfinden, wie die Socialdemokratie ihrer' Stosten für Heer und Flotte führen müsse. atmend schreibt jetzt Hans man muß es lesen, um's zu glauben: näre Verbohrtheit ihrer Gegner fie zwingt, das Kampffeld immer Der Zweck ist erreicht; die gefährlichsten Agrar- Demagogen mehr zu erweitern und keine Gelegenheit im öffentlichen Leben vorfind definitiv aus dem Reichstag entfernt, und nicht nur, daß wir übergehen zu lassen, ohne die entschiedenste Stellungnahme dazu. diese Herren los sind, sondern wir dürfen auch erwarten, daß Der Feind darf nicht zur Ruhe kommen. Sofort nach den diese Erfahrung den Agrariern, die noch geblieben sind, zur Stichwahlen müssen die Vorbereitungen zu den Landtags Lehre dienen wird. Sie wissen jetzt, daß es das Mandat wahlen getroffen werden. Die specifisch sächsische Politik fiberspannt. Die Kreise der Bildung und die gesamte städtische werden, daß die Stimme foften fann, wenn man den Bogen der reinen Jntereffenvertretung wird dann noch einer Specialprüfung unterworfen und dafür gesorgt des Volkes, allen reaktionären Bevölkerung haben gezeigt, daß sie nicht gewillt sind, sich ohne Fälschungen zum Troße, abermals deutlich gehört wird. Keine Ruhe weiteres vor den Wagen der agrarischen Forderungen spannen zu in Sachsen , bis die Handvoll von Reaktionären beseitigt ist, die über Lassen. ein frei gesinntes und arbeitsames Bolt eine schierj unbeschränkte Tyrannenherrschaft ausübt 1
8001
mil
Streifzüge durch das Wahlfeld.
808 ot
ost Stichwahl- Barole.
Konservative, Reichspartei und Antisemiten, sowie die deutsche Partei Württembergs haben die Parole ausgegeben, überall gegen
die Socialdemokratie zu stimmen.
Für Hessen- Nassau beschlossen Nationalliberale und Centrum unter gegenseitiger Unterstügung überall gegen die Socialdemokraten zu stimmen. Diese sind hier an sechs Stichwahlen beteiligt, von denen je atvei gegen National liberale und Boltspartei und je eine
Centrum
gegen und Antisemiten auszufechten sind. Ferner hat, wie dem „ Lokal- Anzeiger" ein Privattelegramm meldet, die nationalliberale Parteileitung in Mainz beschlossen, bei der dortigen Stichwahl zwischen Gen. David( Soc.) und König( Centr.) den letzteren zu unterstügen.( David hatte 12 395, tönig 7899, der Nationalliberale 4596 und der Bündler 678 Stimmen.) Dafür wird das Centrum in Offenbach , wo Ulrich( Soc.) gegen Becker( Natl.) zur Stichwahl steht, für Becker eintreten. In Mannheim , die Entscheidung zwischen Socialdemokraten und Nationalliberalen
-
wo
aussteht, sollen nach den Anzeiger" die 2162 demokratischen
das Mandat. Die
-
1903.
-
-
Durch diesen Sieg ist die ganze wahlstrategische Situation verändert. Die Agrarier sind nicht mehr zu fürchten, und dadurch find sie wieder bündnisfähig geworden. In der schwierigen Situation Von einem sächsischen Beamten wird der„ Täglichen Rundschau" des Kampfes gegen zwei Fronten ist der Augenblick geschrieben: up eingetreten, wo man nach dem Sieg auf der einen Front Von den 23 sächsischen Wahlkreisen sind 18 Kreise sofort von unmittelbar und mit der höchsten Energie die Schwenkung voll- den Socialdemokraten erobert worden. Und in den übrigen fünf ziehen und nunmehr mit aller Kraft den Kampf gegen die andre sind sie zur Stichwahl gekommen. Schon heute kann man vier Noch für die Stichwahlen muß als ihnen zugehörig ansehen. Möglich, daß auch die Stadt Leipzig von den gesamten Mittelparteien die Parole Mittelparteien die Parole aus- an sie verloren geht. Dann wäre Sachsen im Reichstage nur durch gegeben werden: gemeinsamer Kampf gegen Social Socialdemokraten vertreten." demokratie. Auch die Landbündler, die noch in der
auchaufnehmen muß.
"
-
Qudo
Stichwahl stehen, Herr von Oldenburg in Elbing , Herr Kartellwahn. as ad ni Stimmen für Dreesbach( Soc.) abgegeben werden; dieser erzielte abgegeben werden; dieser erzielte Dr. Dertel in Freiberg , sind mit aller Kraft und Hingabe zu unterDr. Dertel in Freiberg , sind mit aller Kraft und Hingabe zu unter- Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung" fährt fort, 20 031 gegen 12 250.nationalliberale Stimmen, so daß stützen; sie können der nationalen Politik nicht mehr schaden, sie darin das Heil gegen den Umsturz zu sehen, daß alle bürgerlichen sein Sieg gesichert erscheint, auch wenn die 7104 Centrums- tönnen nur noch nutzen, indem sie helfen, den anschwellenden Er- Ueberzeugungen verraten und in einem Urbrei verquirlt werden, den stimmen seinem Gegner zugeführt werden. Ferner wird folg der Socialdemokratie einzudämmen. Die Führer der Frei- man Kartell nennt. Selbstverständlich fallen in Kreisen, wo nur eine aus Breslau gemeldet: Das Provinzial- Wahlkomitee der schlesischen finnigen Volkspartei wie der Freifinnigen Vereinigung müssen eins reaktionäre Masse sich zufammengeballt hat, alle oppofitionellen Centrumspartei hat einstimmig beschlossen, den Anhängern des sehen, daß es jetzt nicht nur im allgemeinen, sondern auch in bürgerlichen Stimmen der einzigen noch übrig bleibenden OppofitionsCentrums dringend zu empfehlen, bei allen schlesischen Stichwahlen, ihrem Fraktions- Interesse liegt, wenn sich jetzt alle bürger- partei, der Socialdemokratie zu. Die Norddeutsche Allgemeine soweit socialdemokratische Kandidaten in Frage lichen Parteien gegen die Socialdemokratie zusammenschließen." Beitung" aber begreift diese einfache Logit nicht, sie sieht auch weder tommen, gegen diese zu stimmen. In Kassel beschlossen Schrumm! Professor Hans sagt's: Die agrarische Gefahr ist ge- Sachsen , noch Bremen , sondern sieht nur Forst Sorau , Versammlungen der Nationalliberalen und Konservativen mit schwunden, blißschnell über Nacht! Es giebt keine Agrarier mehr. wo sich ihre Taktik glänzend bewährt hat: großer Majorität, bei der Stichwahl für den deutschsocialen Amts- und warum giebt es keine agrarische Gefahr mehr? Weil die un- Wir verstehen die Logik dieser Ausführungen( gemeint ist unser richter Latímann einzutreten gegen den Socialdemokraten Thiel. gefährlichsten Schreier des Bundes der Landwirte im Wahl- Nachweis, daß das Kartell uns nützt) nicht; wir verstehen sie am ( Lattmann hatte 7772, Thiel 14 532 Stimmen; daneben 7639 fampf ausgerottet wurden. Hans ist davon so begeistert, daß er wenigsten angesichts der Thatsachen, die der erste Wahlgang genationalliberale, 783 Centrumsstimmen.) wenigstens einen als abschreckendes Beispiel im Reichstag konservieren zeitigt hat. Ein Blick auf den Wahlkreis Forst- Sorau genügt, Unfre Partei hat für die badischen Stichwahlen zwischen Centrum möchte, den Dr. Dertel. doub um das begreiflich zu machen. In dem Wahlkreise Forst- Sorau und Nationalliberalen Wahlenthaltung proflamiert. Wäre es Prof. Hans dem Träumer möglich, den„ Vorwärts" ist der Nationalliberale Bahn im ersten Wahlgang gegen den bisherigen mit Erfolg zu lesen, so hätte er seit Jahr und Tag wissen können, Aus Köln wird uns geschrieben: Im Wahlkreise des Bucker- daß die agrarische Gefahr nicht bei den Hahn, Lucke und Wangensozialdemokratischen Abgeordneten lees gewählt worden. Er erhielt 12 234, der Socialdemokrat 10 589 Stimmen. in Kreuznach- Simmern , tämpfen die heim, sondern bei den Kanig, Spahn, Bassermann und Kardorff Bei der Ptationalliberaler, ber Burb der Bandwirte und das Centrum um liegt. Die 7%, Mart- Zöllner haben wir stets als Anreißer des letzten Wahl hatte Klees in der Stichwahl mit 10 760 Stimmen gegen 10 101 Stimmen, die ein konservativer Kandidat erhielt, ei der vorigen Wahl fajt Bollwuchers verlacht und in der mittleren Linie" die wirkliche gefiegt. Diesmal vereinigten sich alle staatserhaltenden Parteien. bon gleicher Stärke. Der Bund stimmte in der Stichwahl für den agrarische Gefahr gefehen. Und ist diese wirkliche Gefahr vers In Wahrheit ist der Erfolg des Kartells gar nicht ermutigend. Rationalliberalen, und so blieb das Centrum in der Minderheit. Da schwinden? Die bürgerlichen Parteien nahmen gegen 1898 nur um 1000, die Socialdas Centrum ein ähnliches Ergebnis auch diesmal erwartete, so Die Wahlstatistische Korrespondenz" stellt folgende Ueber- demokraten aber um 1700 Stimmen zu, und es sind lediglich lokale und faßte es den Plan, die beiden andren Parteien in die Stichwahl zu sicht auf die redund bringen; da es ſelbſt nicht ſiegen konnte, so wollte es den Von Kandidaten, die vom Bunde der Landwirte unterstützt wurden teil sehr wahrscheinlich, daß unser Zuwachs sich auch aus Wählern in die Stichwahl kommenden Kandidaten seine Bedingungen( und sich auf's Programm des Bundes verpflichtet), find 46 gewählt rekrutiert, da von dem Mischmaschkandidaten nichts wiffen wollen. vorschreiben, um dann dem Meistbietenden seine Stimmen zu geben: worden, während 75 in Stichwahl stehen. Von den Gewählten sind wir prophezeien der Nordd. Allg. 3tg.", daß das nächste Mal das Und so stellte man statt eines Centrums- Kandidaten deren drei 29 Konservative, 6 Centrums- Abgeordnete, je 3 Nationalliberale und Kartell auch in Sorau Forst versagt, wie in Sachsen und auf, so daß sich die Stimmen nach den drei Gebieten verteilten. Reichsparteiler, 2 Antisemiten( Stöcker und Liebermann), je 1 fränki- Bremen . Die Kartellierung ist nichts als ein stimulierendes Mittel Die Rechnung war aber falsch: Die Bündler gingen diesmal wider alles Erwarten derart an Stimmen zurück, daß dennoch der fine 30 tonjeäbifer Bauernbünler. Von den Stichwahlkandidaten vor dem Todel of 16 nationalliberal, 14 freifonservativ, 8 Antieine Centrumsmann, Landtags- Abgeordneter Eduard Fuchs Köln , semiten und 1 Centrumsmann( Bauermeister- Hildesheim), während mit seinen 3300 Stimmen mit Dr. Paasche in die Stichwahl kommt. 6 Nichts- als- Bündler sind. Von letzteren fandidieren 4 in Württem- fommen jetzt Nachrichten, die die Siegesgewißheit und SelbstStimmen mit Dr. Paascheiber vorigen Wahl auf berg, 1 in der Pfalz , 1 in Weimar . Die Bündler gingen von 5 110 Stimmelch 2 620 zurück, obwohl die Wählerzahl von 17960 auf 20 590 stieg. Damit ist natürlich die Zahl der Agrarier nicht erschöpft. Das zeigen sie die ganze findliche Oberflächlichkeit der fächsischenOrdnungsleute. verblendung unsrer Kartellgegner ins hellste Licht rücken. Zugleich Paasche erhielt 9467, die drei Centrumskandidaten zusammen 7420, ganze Centrum istagrarische Gefahr". Alle National- Dort war der Kartellfandidat Fabrikant Rüdiger, Mitglied und auf Genossen Bebel wurden 1079 Stimmen( gegen 502 im liberalen sind wenigstens so lange agrarische Gefahr, als dieses des Handelsvertrags- Vereins und Anhänger des Jahre 1898) abgegeben. Die Wahl Paasches ist unter diesen Um- Agrariertum von der Regierung erlaubt wird. ständen gesichert. Aus dem von dem ultramontanen Wahljesuiten Wuchertarifs zu gleicher Zeit! Die Herren waren Aber Hans hat entdeckt, daß vermutlich infolge der drei ihres geplanten Schachergeschäft ist aber nichts geworden. Sieges fo ficher, daß sie in Millionen Socialdemokraten die Agrarier ausgerottet sind, und er vor den letzten Tagen der Wahl bom Mittweidaer Stadt- Musikcorps eine Zur Stichwahlparole der„ Norddeutschen Allgemeinen" schreibt empfiehlt deshalb ein paar Tage nach der Hauptwahl- Parole: Alle Rüdiger- Hymne" komponieren und ausüben ließen, die am die„ Augsb. Postztg." sehr fühl: Wir sind der Ansicht, daß das Mann gegen die Agrarier, die Stichwahl- Losung: Alle Mann für Abend des 16. Juni vor der Wohnung des Herrn Rüdiger gespielt Centrum mit ganz verschwindenden Ausnahmen keinen Grund hat, die Agrarier. Denn nichts andres bedeutet die Aufforderung, ſich werden sollte! Aber das nicht genug; soeben fällt uns eine den Liberalen die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Der ganze gegen die Socialdemokratie zu kartellieren. Wahlkampf wurde von den Liberalen unter dem Gesichtspunkte ge- Muß man so viel Geschichte der Vergangenheit im Kopfe haben, Visitenkarte in die Hände, die in stolzen Lettern verkündigt: führt: Auf zum neuen Kulturkampfe! Der Feind ist der Ultra- um so gänzlich unwissend und unklar in der Politik der Gegenwart montanismus!" rief auf dem nationalliberalen Parteitag in Nitrnberg zu tappen?- AUS OS der liberale Landtags- Abgeordnete Wagner, und in Memmingen gab er die Barole aus:„ Wählen Sie, wenn Sie wollen. mur feinen Ultramontanen 1" Vor einigen Tagen erst beschimpfte Der glänzende Wahlsieg der Socialdemokratie hat die Kartellein Jungliberaler in Augsburg , Rechtsanwalt Dr. Thoma, das parteien verblüfft und die sächsische Regierung in die Enge getrieben. Centrum als umstürzlerische, als revolutionäre Partei. Und da In gleich peinlicher Situation müßte das Ministerium eines andren
SIA TE
591,01
-
-
-
11 Das rote Sachsen.
308
Aus dem 15. fächsischen Wahlkreise
Georg Rüdiger Als Mitglied des Reichstags Mittweida. oraldi
#End Hosed dre