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Drdnungsleute in feinem fächsischen Wahlkreis mit fo vergifteten| Säße in Wahlkretsen, in denen die Bewegung noch jung ist und blos| in der es sich darum handelt, ob die Klerikal- konservative Waffen gegen uns gefämpft, wie gerade in diesem 15. Wahlkreise! wenige Hunderte oder Tausende von Anhängern in Betracht kommen. Reaktion gebrochen wird oder nicht. Gelingt es der Zollmehrheit, sich Ein Hauptkniff, den sie gegen unsern Genossen Göhre ausspielten, Der Freisinn ist mit seinen 12 700 Stimmen noch unter zu retten, so ist es nicht die Schuld der Socialdemokratie. In dem war, daß sie verbreiteten, er gehe mit seinem Christentum auf Wahl- seiner bei der 98 er Wahl erreichten Stimmenzahl geblieben. Augenblick aber, wo die Stichwahlen darthun, daß der Freifinn das fang aus, obgleich Göhre nie davon redete, um dann dieses Christen- Die Gesamtheit der Gegner ist dem socialdemokratischen Schicksal des Voltes denen um Spahn und Ströcher ausgeliefert hat, tum als volle Heuchelei zu verdächtigen. Schließlich verbreiteten Kandidaten, Genossen Legien, um rund 7000 Stimmen fie ein Flugblatt am letzten Tage, in dem sie Göhre, natürlich überflügelt worden, während bei der Stichwahl 1898, wo der Kreis hat auch der Liberalismis aufgehört zu sein im Reich und, wie ohne den Schatten eines Betweises zu erbringen, eines unfittlichen der Socialdemokratie verloren ging, Legien mit circa 2000 Stimmen wir vermuten, auch in Preußen! Das ist unser voller Ernst und Lebenswandels beschuldigten. Auch die sieben Amtsblätter thaten hinter dem freisinnigen Hänel zurückgeblieben war. Die Schlappe unser reiflicher Entschluß!

ihr Menschenmögliches gegen uns. Und die Behörden halfen mit. von 1898 ist also glänzend wettgemacht werden, und an diesem Er­In Mittweide , wo die Plakattafeln- widerrechtlich an die Gegner folg hat, was bemerkenswert ist, das Land den gleichen Anteil wie vermietet wurden, rissen Schutzleute am hellen lichten Tage alle Plakate die Städte.

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Tod dem Freifinn!

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In der Deutschen Tageszeitung" schreibt ein pommerfcher Junker C. v. Bonin: Es entsteht nun die brennende Frage, ob wir in after Kurze fichtigkeit und germanischer Michelei nochmal dem jüdischen Freifinn,

der besten und alleinigen Vorfrucht der Socialdemokratie, helfend unter den Arm greifen und ihm auf unsren Krücken den Einzug in den Reichstag ermöglichen wollen..

Möchten wir doch endlich zum Wohl der Monarchie und des Vaterlandes einsehen, daß es im Streit zwischen beiden leiblichen Brüdern besser ist, die Socialdemokratie als das geringere Nebel zu betrachten. Dann, aber auch nur dann, werden Regierung und Volk erkennen, wohin unsre Reise geht. Sie sehen immer noch nicht mit scharfem Blick den über alles gefährlichen Wolf in Schafskleidern, sondern zittern vor dem Feind, der frei und offen sich der Welt zeigt und millionenweise von der goldenen, alles erdrückenden goldenen Internationale gezüchtet worden ist.

Also frisch auf zur Wahl und Tod dem Freisinn, der das deutsche Volk unter die Knechtschaft seines übermächtigen Kapitals gebracht hat.

ab, die an Läden und Häusern mit Erlaubnis der Besizer und Inhaber Die Freifinnigen haben auch sonst in der Provinz vernichtende angeklebt waren. Die Amtshauptmannschaft Rochlitz verbot Niederlagen erlitten. Im zweiten, dem Flensburger Wahlkreise, wo alle Versaminlungen am Freitag mit der typischen Be- fie mit ihrem sympathischen Kandidaten, dem Lehrer Wolgast gründung, daß fremde Grundstücke in der Nähe lägen." aus Kiel , sicher in Stichwahl zu kommen hofften, sind sie aus­In der Amtshauptmannschaft Chemnitz wurden alle Verſamm- gefallen. Im dritten Kreise Schleswig- Eckernförde hat Herr lungen zwar genehmigt, aber durch die Ortsgewaltigen die Spethmann sein erst im Februar erobertes Mandat wieder ver­Grundstücke dazu wieder abgetrieben. Ein neuer Trick war es loren und ist sogar an die dritte Stelle zurückgedrängt worden; die dabei, die Hypothekengläubiger derjenigen Bauern Freisinnigen haben dort einen seit mehr als zwanzig Jahren fort­mobil zu machen, die uns ihre Grundstücke hergeben wollten. dauernd behaupteten Sitz eingebüßt. Sm fünften Kreise Dith­Die Drohung der Kündigung der Hypotheken wirkte denn marschen sind sie mit knapper Mühe und Not in die Stichwahl jedesmal promptest. Die Amtshauptmannschaft Freiberg , zu der auch gelangt. noch ein Zwickel unsres Wahlkreises gehört, verbot eine Versammlung Unfre Partei hat bekanntlich Altona und Ottensen - Pinneberg be­im Freien, weil Strohdächer in der Nähe seien, die Feuer fangen hauptet, Kiel wieder erobert. Sie steht in Stichwahl: im Flens­fönnten" wahrscheinlich durch die feurigen Neden der socialdemo- burger Streise mit dem Antisemiten Naab , im Schleswiger Kreise fratischen, Agitatoren". Die Amtshauptmannschaft Flöha dagegen gab mit einem nationalliberalen Bündler, in Lauenburg mit dem Hoch­bis auf den letzten Tag- alle Versammlungen frei. Und das Erschutzöllner Grafen Bernstorf, in Dithmarschen mit dem Freisinnigen gebnis? In allen vier amtshaupmannschaftlichen Bezirken die Hoeck. In den erstgenannten drei Kreisen geben die Freisinnigen gleiche ungeheuerliche Stimmenzunahme für uns. den Ausschlag. Der Schleswig- Holsteinische Liberalismus hat so Beweis, daß jede wie immer geartete Praris der Behörden Gelegenheit, am 25. Juni zu beweisen, ob es ihm mit seinem Kampf gegen uns uns nur zum Besten dient. gegen Brotwucher und Reaktion ernst ist. Will der Freisinn nicht feiner ganzen bisherigen Agitation und allen seinen freiheitlichen Principien ins Gesicht schlagen. Will er nicht den Letzten In den 22 Wahlkreisen Nordbayerns hat die Socialdemokratie Rest seines politischen Renommees in Grund und Boden glänzend abgeschnitten. Sie ist der Stimmenzahl nach die stärkste ruinieren, so muß er in diesen drei Kreisen ohne Bejinnen bemerkt Herr Dertel schmunzelnd; trotzdem bleibt er davon über­für den Socialdemokraten stimmen. Dafür könnten unsre Partei­Partei in Nordbayern, wenn man das gesamte Bayern in Betracht zieht, rangiert sie gleich nach dem Centrum. Ein Mandat( Nürn - genossen im Husumer Kreise, wo wir ausschlaggebend find, mit zeugt, daß alle Parteien im Kampfe gegen die Socialdemokratie zieht, rangiert sie gleich nach dem Centrum. Ein Mandat( Nürn - umso leichterem Herzen und größerem Eiser den freisinnigen zusammenhalten müssen. Ihn selbst freilich kann kein Zusammenhalt berg ) ist mit einem imposanten Stimmenzuwachs behauptet Kandidaten gegen seinen nationalliberalen Gegner unterstüßen. mehr vor dem Durchfall retten. worden, in fünf Kreisen befinden sich die Kandidaten unsrer Wenn der Freifinn in Schleswig- Holstein wenigstens seine Ehre Partei in der Stichwahl, die für uns zum Teil sehr aus- retten will, die Konstellation der Parteien macht ihm das wahrlich fichtsvoll ist. Diese Kreise sind Fürth , Bayreuth , Hof, Schwabach und leicht genug. Würzburg . Leider gelang es uns nicht, Fürth beim ersten Wahlgang zu behaupten, da dem Genossen Segiz an der absoluten Mehrheit rund 1700 Stimmen fehlen. Der Freifinn bot alles auf, um dieses einzige Mandat, auf das er in Bayern noch Auesicht zu haben glaubt, zu erobern, und er wird auch bei der Stichwahl eine außer Die Internationale. ordentliche Kraftanstrengung entfalten. Wenn es uns jedoch gelingt, die nötigen Reserven heranzuziehen, so wird alle Liebesmüh des Gegners umsonst sein, da er nicht mehr viel zu holen hat.

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Die Stichwahlen in Nordbayern.

Politische Ueberlicht.

Berlin , den 20. Juni.

Wir erhielten noch die folgenden Glückwunsch- Telegramme: Bravo ! Viel Glück zur Stichwahl.

Wynkoop, Vorsitzender.

Schönwerder bei Doelig i. Pomm., 17. Juni 1903. C. von Bonin.

" Derartige Zuschriften sind uns noch mehrere zugegangen",

Eine Erinnerung.

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Vor fünfzehn Jahren, am 14. August 1888, las ein Parteigenosse in dem damals noch angesehenen Leipziger Tageblatt " einen Artikel, den er fäuberlich ausschnitt und beiseite legte. Am 17. Juni 1903 hielt er die Zeit für gekommen er schickte uns seinen Ausschnitt zu. Und wahrhaftig, es lohnt sich, heute daran zu erinnern, wie die " großen" Zeitungen noch vor fünfzehn Jahren über die deutsche Socialdemokratie geschrieben haben!

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Zum Verständnis des Folgenden sei vorausgeschickt, daß Deutsch­ land damals unter dem Socialistengesetz und nach den Kartellwahlen stand, die die Socialdemokratie aus Sachsen völlig verdrängt hatten. Stwa ein Jahr später legte Hasenclever sein Mandat für den sechsten Berliner Wahlkreis nieder und Liebknecht kandidierte. Zu diesem Zeitpunkte schrieb das sächsische Blatt:

Die internationalen Socialisten Sidneys( Australien ). Aus dem Wahlkreise Bayreuth wurde wiederholt gemeldet, daß Bum glänzenden Wahlsiege senden wir im Namen der bulgarischen die Wahl unsres Genossen Hugel gesichert sei. Der Wahlkreis ist socialdemokratischen Arbeiterpartei unfren brüderlichen Gruß dem jedoch sehr verzettelt und die Meldungen liefen teilweise außer- Vorfämpfer des internationalen Socialismus. Hoch die deutsche ordentlich mangelhaft ein. Nach den letzten Nachrichten ist es sicher, Socialdemokratie! Der Parteivorstand. Berlin , 13. Auguft. Am 30. August findet im sechsten Berliner daß zwischen Hugel und dem Nationalliberalen Professor Hagen Die versammelten Parteigenossen Amsterdams haben mit Reichstags- Wahlkreise die Ersagwahl für den entmündigten früheren Stichwahl stattzufinden hat, die jedoch für uns sehr günstig steht. Enthusiasmus Kenntnis genommen vom gewaltigen Sieg der Abg. Hasenclever statt. Während es wohl möglich wäre, wenn die Hugel blieb hinter der absoluten Majorität mur um 900 Stimmen deutschen Socialdemokratie und mit donnerndem Beifall beschlossen, Ordnungsparteien sich ihrer Pflicht gegen Staat und Gesellschaft zurüd. Eigentlich müßten in Fürth und Bayreuth unsre Kandidaten die deutschen Parteigenossen herzlich zu beglückwünschen und ihnen völlig bewußt wären und demgemäß einig den gemeinsamen Gegner den Dant des internationalen Proletariats zu bringen. bekämpften, diesen Wahlkreis der Socialdemokratie zu entreißen, ers als gewählt gelten, denn sämtliche für die Kandidaten leben wir leider das betrübende Schauspiel, daß die Gegner sich be­des Bauernbundes abgegebenenStimmzettel sind Hocherfreut über die großartigen Siege der Avantgarde des reits in drei Gruppen gespalten, und jeder Appell zur Einigkeit wird auf Grund des Wahlreglements als ungültig zu internationalen Proletariats senden wir den deutschen Genossen mit Trotz oder Hohn zurückgewiesen." betrachten, da sie genau doppelt so groß sind als unsre herzlichsten Glückwünsche im Namen der russischen revolutio- absoluter Sicherheit vorherzusehen. Zwar im ersten Wahlgange wird Unter diesen Umständen ist der Erfolg der Socialdemokratie mit im Wahlreglement vorgeschrieben ist. Man muß ab- nären Socialdemokratie. warten, wie bei Feststellung des Wahlresultats diese Stimmzettel Die Redaktion der Jstra". Zürich . Herr Liebknecht, welcher hier aufgestellt worden, nicht siegen, denn von den Hauptwahlkommissären behandelt werden. Der" Peuple " widmet den Wahlen in seiner letzten Nummer noch haben auch in diesem vorzugsweise von der Arbeiterbevölkerung noch einen Artikel, in dem es eingangs heißt:" Die Wahlen zum bewohnten Wahlkreise die Socialdemokraten nicht die absolute deutschen Reichstag sind ein so wichtiges Ereignis," so groß, daß sie Mehrheit, aber Herr Liebknecht kommt in die Stichwahl und ist dann nicht die Aufmerksamkeit von ganz Europa längere Zeit festhalte feines Sieges gewiß." der Triumph der deutschen Socialdemokratie kann von niemand Es ist traurig genug, daß eine so extreme Partei wie die Social­mehr bestritten werden. Selbst unsre verbissensten Gegner müssen ange- demokratie überhaupt im Reichstag vertreten ist. Aber da es einmal fichts der brutalen Sprache der Zahlen dies zugestehen." Das Blatt der Fall ist, muß das Streben aller andren Parteien darauf gerichtet beschäftigt sich dann mit dem billigen Trost der Bourgeoisie, daß die sein, die Zahl der socialdemokratischen Abgeordneten von einer Stimmen, die sich auf die Kandidaten der deutschen Socialdemo- Legislaturperiode zur andren stetig zu verringern. Was man mit und fährt fort: Aber das ist ja der unanfechtbare Beweis, daß die Königreich Sachsen bei den letzten Reichstagswahlen gezeigt, und dieses fratie vereinigten, nicht alle von überzeugten Socialisten stammten, Energie und Patriotismus leisten kann, hat in rühmlichster Weise das anderen liberalen Parteien, die nur ihrem eignen ökonomischen Vor- Beispiel muß auch anderwärts Nachfolge finden." teilen dienen, der Aufgabe, die Interessen der modernen Civilisation Trotz aller Großsprechereien der socialdemokratischen Agitatoren zu verteidigen, nicht mehr nachkommen. Die Sache der Freiheit ist es nämlich doch eine Thatsache, daß der ernsthafte Anhang der und der Demokratie deckt sich mit der des Socialismus und die Socialdemokratie in der deutschen Gesamtbevölkerung seit zehn fapitalistische Atmosphäre ist für freie Männer so wenig zuträglich, Jahren zurüdgegangen ist. Und trotz solcher bedauerlichen Vorgänge, daß sie diese meiden müssen. Das Votum der wahrhaft freien wie wir jetzt wieder in Berlin zu verzeichnen haben, bleibt es sicher, Bürger, die zu uns gekommen sind, heißt: Außerhalb des Socialismus daß in absehbarer Zeit nicht daran zu denken ist, daß Social­fein Heil!" demokraten im Reichstage überhaupt die Stärke einer parlamentarischen Partei erreichen werden, welche auf den Gang unsrer politischen Entwickelung einwirken könnte."

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Das Bündnis der Volkspartei mit den Freiſinnigen und Liberalen im Wahlkreise Ansbach Schwabach hat vollständig ver­sagt, da der gemeinsame Kandidat nicht einmal in die Stichwahl kam, die nun unser Genosse Hiert mit dem Konservativen aus­zufechten hat. Hierl blieb hinter seinem Gegner um 1000 Stimmen zurück, und der Ausfall der Stichwahl hängt ganz von den Demo­traten und ihren Verbündeten ab.

Das Gleiche gilt für Würzburg , wo Genoffe Franz Schmitt mit dem Centrumsmann in die Stichwahl kommt. Von der Stellungnahme der bei der Hauptwahl koaliert gewesenen Volksparteiler, National­liberalen und Freifinnigen, zu denen sich noch der Bauernbund ge­sellte, hängt es ab, ob Schmitt gewählt wird. Das Kartell richtete sich bei der Hauptwahl gegen das Centrum in erster Linie, und man darf gespannt darauf sein, ob es nun trotzdem dem ärger als die Socialdemokratie gehaßten Gegner zum Siege verhelfen wird.

Sehr günstig steht für uns auch die Stichwahl in Hof, wo Ge­noffe Stücklen den Nationalliberalen Münch- Ferber zum Gegner Hat. Bei der Hauptwahl fehlten Stücklen an der absoluten Mehrheit nur 580 Stimmen, die leicht beizubringen sein müssen. Zu unsren Gunsten fällt auch der Umstand ins Gewicht, daß der frühere Ab­geordnete des Kreises, Herr Münch- Ferber, sich bei einem großen Teile der bürgerlichen Wähler sehr umbeliebt gemacht hat.

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Hamburger Wahlmanieren.

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Der Vooruit", das Drgan der Genter Socialisten, spornt die belgischen Genossen an, bei den kommenden Wahlen den deutschen Brüdern nachzueifern. Welch große Lehre für alle Socialdemo fraten, namentlich auch für uns Belgier. Keine Ruhe. Wir müssen vorwärts, wie unsre deutschen Brüder. Der Feind hier ist nicht stärker als dort." testi

Die Möglichkeit der Sprengung der Kardorff- Notte haben wir gestern an dürren Zahlen so zwingend nachgewiesen, daß die" Freifinnige Zeitung" betrübt dieſe doch nicht unwichtige est stellung verspottet. Sie will nicht, daß die reaktionäre Mehrheit gebrochen werde, und darum läßt sie es bei ihrer Täuschung, daß an den Parteiverhältnissen nichts geändert werden könne.

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" Und die Abgeordneten der Socialdemokratie haben gezeigt, daß sie parlamentarisch eigentlich überhaupt leistungsunfähig sind. Ihre forderungen für den Arbeiterstand gehören, abgesehen von verwerf­lichen lebertreibungen, keineswegs ausschließlich der socialdemokratis schen Partei an und nachdem ein bedeutender Teil dieser Forderungen thatsächlich durch die Gesetzgebung der letzten Jahre, trop des möglichsten Widerstandes der socialdemokratischen Führer", erfüllt worden ist, sind die Augen gar vieler früheren Anhänger dieser Revolutionäre geöffnet und diefe zu gesetzlich denkenden und handelnden Staatsbürgern geworden."

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Bei Blohm u. Voß haben, so teilt das Hamburger Echo" mit, am Wahltage etwa 40 Mann gefeiert, wohl weil sie am Wahltage be­hilflich sein wollten, den socialdemokratischen Reichstagskandidaten Aber so lange die Partei überhaupt besteht, so lange es noch noch möglichst viele Stimmen zuzuführen, fäumige Wähler heranzuholen möglich ist, daß sie auch nur einen Abgeordneten in den Reichstag ent­oder sich sonst für ihre Partei nüßlich zu machen. Diese 40 Mann Wir haben gestern berechnet, daß es möglich sein würde, im sendet, ist es im Interesse der Humanität und Kultur, im Interesse sollten nun am Tage nach der Wahl entlassen werden; man beschränkte Reichstag eine Linke( die Nationalliberalen nicht eingerechnet) von der Millionen Menschen, welche täglich der Verführung ausgesetzt sind, sich aber doch nur auf die Abkehr von 5 Arbeitern, und zwar von solchen, mehr als 140 Mitgliedern zusammenzubringen, sofern sich Social- im Interesse der Selbsterhaltung notwendig, daß Staat und die nicht vorher Urlaub bei ihren Meistern genommen hatten. Diese demokratie und Freifinn Stichwahlhilfe leisten. Wir haben aber Gesellschaft, daß jeder Einzelne seine ganze Kraft einsetzt, die social­fünf Mann erhielten nun Entlassungsscheine, auf denen einfach be­demokratische Partei zu vernichten. Die Methode der social­scheinigt ist, daß sie vom.. gearbeitet hätten. Der absichtlich, um jede Phantasie und jeden Optimismus zu vermeiden, demokratischen Agitatoren wendet sich immer an die niedrigsten gedrudte Vermerk der ordnungsmäßigen Entlassung", der die sonst nur die ganz sicheren Mindestzahlen angegeben. Denkbar und Regungen der menschlichen Seele, an den Neid und die Genußsucht, zur Anwendung kommenden Entlassungsscheine" ziert", fehlt auf an sich möglich wäre noch eine erheblich größere Verstärkung der um die betörten Massen möglichst unzufrieden zu machen, gegen Diesen. Warum wohl? Die Antwort darauf werden die fünf Linken. alle in ihren Augen besser Situierten aufzuheben und so den Entlassenen wohl von dem Maßregelungsbureau am Kraienkamp Erstlich ist nachzutragen, daß noch zwei Wahlkreise hiuzukommen, Umsturz alles Bestehenden vorzubereiten. Eine solche Partei erhalten. hat kein Recht, hat nicht den geringsten Anspruch irgendwie teilzunehmen an der parlamentarischen Beeinflussung der Geschicke Austrag andrer Meinungsverschiedenheiten denken, ist immer bor des Staates, fie ist lediglich ein frankhafter Auswuchs, ein Geschwür am Staats- und Volkskörper, und, wie gesagt, bevor wir an den allem diese Krankheit, dieser allen staatserhaltenden Parteien gemein­fame Feind zu bekriegen bis zur Vernichtung." Fünfzehn Jahre sigt die altgewordene Leipzigerin trauernd auf den Trümmern der sächsischen Staatserhaltung. Und da wirft man

Aus Schleswig- Holstein.

in denen wir Kandidaten der bürgerlichen Linken heraushauen fönnen: Marburg , wo wir den Nationalsocialen b. Gerlach Zahl der Kreise, in denen wir der bürgerlichen Linken zum Siege in den Reichstag verhelfen können, und Zabern . Damit wächst die verhelfen können, auf 15.

Kiel , 19. Juni. Wenn eine vollständige Uebersicht über die glänzenden Erfolge, die die Socialdemokratie am 16. Juni errungen, möglich sein wird, wird die Provinz Schleswig- Holstein an einer der Außer acht ließen wir dann noch die Kreise, in denen es zweifel­ersten Stellen rangieren. Bis zu den diesjährigen Wahlen ist der Fortschritt unsrer Bewegung in dieser Provinz zwar stetig, aber haft ist, ob wir sie aus eigner Kraft erobern werden, und in denen durchaus nicht auffallend gewesen. Das entspricht völlig der ökono- die nicht freisinnigen bürgerlichen Parteien( Centrum, National­mischen Struktur Schleswig- Holsteins, das ein vorwiegend ländliches liberale, Polen , Antisemiten, Bauernbündler) den Ausschlag geben, uns vor, daß wir schlechte Propheten seien! Gepräge trägt, und nicht zum wenigsten dem Charakter und Temperament schließlich zogen wir auch die Kreise nicht in Betracht, die möglicher­der Bewohner, die als Niedersachsen neuen Ideen schwer zugänglich weise die Freisinnigen ohne uns gewinnen. find, dafür aber das einmal Erfaßte auch um so zäher festhalten.

Die denkbare höchstzahl, die von den antiagrarischen,

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Deutsches Reich .

So hat sich unsre Stimmenzahl seit 1884 in langsamem Aufstieg handelsvertragsfreundlichen Parteien erzielt werden könnte, ist 199, Militär und Wahlrecht. Von Spandau aus war telegraphisch folgendermaßen entwickelt: 1884: 24 701, 1887: 39 876, 1890: 61 746, 1893: 75 746, 1898: 81 940. Anders bei den diesjährigen also gerade die absolute Mehrheit. Wir nehmen dabei an, daß zu Beschwerde eingelegt, weil für die Stichwahlzeit Reservisten ein­Wahlen. Hier ist plötzlich ein Ausschnellen der Stimmenzahl von den 56 Socialdemokraten alle socialdemokratischen( 120) Stichwahlen gezogen waren. Der Kriegsminister hat darauf, wie uns telegraphiert 81 940 auf rund 111 000 zu verzeichnen. Das bedeutet gegenüber gewonnen werden, und ebenso alle 43 Stichwahlen, an denen Frei- wird, die Entlassung der eingezogenen Landwehrleute für den den 98er Wahlen ein Mehr von rund 30 000 Stimmen oder ein sinnige beteiligt sind. Davon sind 20 Stichwahlen abzuziehen, in 25. Juni verfügt. Wachstum um 36 Proz. An diesem Fortschritt nehmen sämtliche denen Freisinnige und Socialdemokraten miteinander ringen. So Roh, pöbelhaft, strupellos, gemein soll nach der Germania ", der Kreise in höherem oder geringerem Maße teil. Auf erster tommt die Magimal- Ziffer von 199 heraus. " Deutschen Tageszeitung" und andern Vertretern der bürgerlichen Stelle aber steht der Wahlkreis mit dem Reichs- Kriegshafen Es fällt uns selbstverständlich nicht ein, zu glauben, daß diese Wohlanständigkeit der Ton der Socialdemokraten sein. Nun erfahren Kiel , wo unsre Stimmenzahl zur maßlosen Verblüffung ges unfrer Gegner, zur Ueberraschung selbst für die Optimisten unter Bahl thatsächlich erreicht wird. Aber zwischen 140 und 199 liegt die ir aus denselben Blättern, daß der Vorwärts" dreist ge Iogen" hätte. Worin besteht die dreiste Lüge"? Wir haben bei im Jahre 1898 Möglichkeit, die erreicht werden kann, wenn die Gegner des Zoll- einer Vergleichung der Wahlrefultate im Kreise Borken­unfren dortigen Parteigenossen von 19 419 auf 30 800, also um 58 Proz. gestiegen ist, wobei zu berüdfichtigen fartells gemeinsam alle Kräfte einsetzen. Recklinghausen 1898 und 1903 mit der amtlichen ist, daß bei so großen Bergleichszahlen ein solcher Prozentsatz eine Wir werden diese Thatsache inumer aufs neue wiederholen, um Statistik die Zahl der im Jahre 1898 für uns abgegebenen ganz andre Bedeutung hat, als ähnliche oder weit höhere prozentuale dem Freifinn mit aller Schärfe die jetzige Lage klar zu machen, Stimmen mit 0 angegeben. Das war ein Irrtum, denn