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Er beweist erstens die Unmöglichkeit, der Socialdemokratie Ab- Am Tage nachher hatte das nämliche Kriegsgericht über einen| Ansiedlern und Beamten hierher versetzt, mu das Deutschtum zu heben". bruch zu thun, und zweitens sieht Naumann ein, daß das Bürger- Unteroffizier zu urteilen, der einen Soldaten des Infanterie- und trotzdem kein Stimmenzuwachs und obendrein noch der Verluft tum nicht für sociale Jdeen, wenn auch nur in nationalsocialer Ber  - Regiments Nr. 69 schiver mißhandelt hatte. Er hatte den Musketier von zwei Mandaten an die Polen  . Die konservativen Blätter stehen dünnung und Verwirrung, zu gewinnen ist. Das ist die schlimmere fieben- oder achtmal mit der Faust ins Gesicht und gegen hilf- und ratlos vor diesem Ergebnis und suchen es damit zu erklären, Erfahrung, die Naumann machen mußte: Daß die Arbeiter nicht zu die Brust gestoßen, ihn gegen die Wade getreten und mit daß sie nach- Ausnahmegesezen gegen die polnische Bevölkerung gewinnen waren, damit rechnete er schließlich; daß aber die eignen dem Seitengewehr auf die Hand geschlagen, Das Kriegs- rufen. Anhänger, die mühsam gewonnen waren, im Grunde gar nicht gericht verurteilte diesen Unteroffizier zu zehn Tagen Mittelarrest. nationalsocial waren, das ist für ihn schmerzlich.

So hat denn der Erzeuger der nationalsocialen Spielart selbst sich zu der Einsicht durchgerungen, daß kein Zwischen- den- Lagern" möglich ist, daß der gewaltige Klassenkampf zwischen dem Proletariat und der feudal beherrschten Bourgeoisie immer schroffer und un­versöhnlicher wird.

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Ausland. Belgien  .

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Wir glauben nicht daran, daß Graf Bülow aus diesem Er gebnis die richtige Lehre ziehen wird, vielmehr wissen wir, daß ihn diese Niederlage in der Ostmarken- Politik" nicht abhalten wird, sich neue Niederlagen zu holen. Es wird nicht anders!

Partei- Nachrichten.

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Wahlproteft in Wiesbaden  . Die Socialdemokraten beschlossen, Brüssel  , 2. Juli.  ( W. T. B.) Deputiertenkammer. Das die Wahl des Nationalliberalen Bartling anzufechten auf Grund Haus setzt die Besprechung der Kongo  - Interpellation fort. Der der von den Gegnern beliebten ungeheuerlichen Machinationen". Nach solcher Erkenntnis bedeutet dann freilich der melancholische Minister des Auswärtigen Baron Favereau nimmt seine gestern Schlußsah einen Rückfall in alte Gedankenwirrnis. Naumann wartet abgebrochene Rede wieder auf und führt aus: Der Kongostaat habe noch immer auf das Wunderbare! Die Thätigkeit der Nationalsocialen ein Strafgesetzbuch geschaffen, das nach und nach vervollständigt wird vermutlich also nur noch darin bestehen, auf die Mauserung" der worden sei. Auf alle Verbrechen und Vergehen seien Strafen gesetzt. Socialdemokratie zu warten, d. h. auf eine Wahnsinnsepidemie, in In der Rechtsprechung sei feine Unregelmäßigkeit vorgekommen. der das Proletariat das würde, woran die Nationalsocialen ruhmlos Der König habe im Jahre 1896 eine Kommission zur Unter­In der Parteipresse hat der Quartalswechsel eine ganze Reihe zu Grunde gingen. Die Socialdemokratie aber, wie sie sich von suchung von Gewaltatten eingesetzt. Der Kongostaat bekämpfe den von Veränderungen gebracht. Aus der Redaktion des Stettiner Sen Nationalsocialen nicht ablösen ließ, wird schwerlich Neigung Alkoholismus  . Die Soldaten würden gut behandelt. Die Sklaverei Volksboten" ist Genosse Herbert ausgeschieden, den der verspüren, die Nationalsocialen abzulösen- in Selbstvernichtung! bestehe nur in der Form der Haussklaverei. Der Minister giebt immer größer werdende Umfang seines Druckunternehmens zwang, Genosse Dr. Südekum Die Kaufmannsgerichte sollen nach einer Mitteilung, welche sodann eine Uebersicht über die vom Kongostaate unternommenen sich ganz diesem hinzugeben. der Deutschen Handelswacht" von parlamentarischer Seite zu öffentlichen Arbeiten und die dort ausgeführten humanitären Werke. hat die Redaktion der Sächsischen Arbeiterzeitung" um als freier Schriftsteller nach Berlin   über­gegangen ist, noch lange auf sich warten lassen. Das Reichsamt des Der Staat habe nach der Praris der Signatarmächte der Berliner   niedergelegt, Die von zusiedeln. In die Redaktion unfres Dresdener   Parteiblattes treten Innern hatte bereits einen Entwurf für kaufmännische Schieds- Kongoakte das herrenlose Land in Besitz genommen. gerichte fertiggestellt, der unter anderm auch den Anschluß van der Velde angegebene Verteilung der Bodenfläche sei nicht die Genossen Hans Bloc und Frizz Düwell ein. Das Offenbacher Abendblatt" geht aus dem Privatbesitz   des Derselben die richtig. Gewerbegerichte vorsah. Gerade gegen Genossen Ulrich in den Besitz der Partei über. Mis Vertreter der England. diese Bestimmung hat sich in den Kreisen der Handels­Partei wurden drei Genossen handelsgerichtlich als Firmeninhaber kammern sowie der kaufmännischen Vereine, zum Teil sogar seitens Ueber eine Protestfundgebung gegen Chamberlains 3ollpläne eingetragen. Geschäftsführer ist Genosse ulius Wolff, der bisher verblendeter Handlungsgehilfen, vor allen Dingen aber der berufs- berichtet ein Telegramm der" Voss. Zeitung": Es beteiligten sich in den Parteigeschäften zu Harburg  , Leipzig   und Dortmund   thätig mäßigen Juristen eine Bewegung geltend gemacht, der wenn 54 Mitglieder der wenn 54 Mitglieder der Unionistenpartei des Unterhauses, war. Die redaktionelle Leitung behält Genosse Scheidemann. man dem Gewährsmann der Deutschen Handelswacht" darunter Hick 3 Beach, Lord Churchill, Hugh Cecil, Edgar An Stelle des Genossen Wiehle, der in den Erpeditionsdienst glauben darf- die Regierung nur allzu leicht Rechnung Vincent und andre hervorragende Freihändler. Goschen, übertritt, wird Genosse R. Hauschild, zuletzt in Würzburg  , in getragen hat. Der Bundesrat soll, Neigung" haben, der als früherer Schazkanzler eingeladen war, und Hicks Beach die Redaktion eintreten. Das Blatt hat im Laufe des letzten Jahres Sen fertiggestellten Entwurf dem Reichstage gar nicht hielten kräftige Reden gegen eine Wiedereinführung von Schutz- um mehr als 1600 Abonnenten gewonnen. Die Genossen zu zugehen zu lassen! Die Sache soll auf einen breiteren Reisten zöllen. Ersterer bezweifelte, ob Chamberlain im stande sein werde, Mülhausen   i. E. beschlossen, ihr Parteiblatt, das bisher als Kopf­geschlagen und bei den Amtsgerichten eine Reform angesichts der Opposition so vieler Unionisten das Land für sich zu blatt der Volksstimme" in Frankfurt   a. M. Hergestellt wird, in Surchgeführt werden, die eine beschleunigtere Rechtsprechung in gewinnen. Hicks Beach erklärte, er werde sich nicht aus der Partei Mühlhausen   selbst herauszugeben. Zur Finanzierung des Unter­besonderen Fällen möglich macht.- Wir meinen, es handelt verdrängen lassen, weil er an Grundsäßen festhalte, welche die nehmens sollen Anteilscheine ausgegeben werden. sich nicht um die beschleunigtere Rechtsprechung allein, die nicht nur in Konservativen seit 50 Jahren aufrecht gehalten haben. Die Partei besonderen, sondern in allen Fällen vor den Amtsgerichten müsse vor einer gründlichen Niederlage bewahrt werden, indem sie, nötig wäre. Würden die Kaufmannsgerichte den Amtsgerichten an- wenn möglich, verhindert werde, sich mitschuldig zu machen an der geschlossen, so gingen die Handlungsgehilfen noch einer ganzen Auferlegung von Schutzöllen auf Lebensmittel. Die Durchführung Menge andrer Vorteile verlustig, welche die Gewerbegerichte heute des Planes Chamberlains würde, statt die Reichseinheit zu fördern, den Arbeitern bieten. So würden nicht Praktiker, nicht Angehörige eine ewige Quelle von Zerwürfnissen werden. Die Versammlung des Berufs über fachliche Fragen zu urteilen haben, wie bei den faßte schließlich den einstimmigen Beschluß, zu Gunsten der vom Gewerbegerichten, sondern Juristen; die Handlungsgehilfen ständen Kabinett vorgeschlagenen Untersuchung und ſehte einen Aus­auch insofern hinter den Arbeitern zurück, als sie nicht ihre Richter schuß zur Prüfung der Angelegenheit ein. selbst wählen könnten, ein Umstand, der den Gewerbegerichten in so hohem Maße das Vertrauen der Arbeiter eintrug. Unfre Vertreter Afrika  . im Reichstage werden gegen diese Art Socialpolitik jedenfalls ein gewichtiges Wort in die Wagschale legen. Ist das die Fortsetzung der Socialreform?-

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Deutscher   Mannesstolz. An der Spitze der neuesten Nummer des, Gasthaus, Organ des deutschen Gastwirts- Verbandes", prangt diese Erklärung: Geschäftsführender Ausschuß des Deutschen  Gastwirts Verbande 3.

Algier, 2. Juli. Ein von Beni Unif in der Richtung auf Ued Taljaza ausgesandter Aufklärungszug französischer Truppen hatte mit Angehörigen des Stammes Uledgil, welche zahlreiche Räubereien verübten, einen Kampf zu bestehen. Der Zug verlor dabei einen Reiter und tötete acht Angreifer.

Streifzüge durch das Wahlfeld. Den verehrlichen Verbandsvereinen machen wir hierdurch die Böckler, der Erwählte der Juden. Die Staatsbürger- Zeitung" weist hocherfreuliche Mitteilung, daß Seine Excellenz, der mit schlecht gespielter Abscheu die Behauptung eines jüdischen Blattes Oberpräsident der Provinz Posen  , Herr von Waldow, sich huldvoll zurück, daß im Kreise Schlochau- Flato wo die führenden jüdischen bereit erklärt hat, das Protektorat über den Kreise für die Wahl des Antisemiten Bödler eingetreten sind. Um 30. Deutschen   Gastwirtstag, welcher in der Zeit vom allen Zweifeln an der Thatsache dieser jüdisch- antisemitischen Ver­6. bis 10. Juli d. J. in Bromberg   stattfindet, zu übernehmen. Dank brüderung entgegenzutreten, veröffentlichen wir folgendes uns aus erfüllten Herzens geben wir unsern Verbandsmitgliedern von dem Kreise Schlochau- Flatow zugegangene Flugblatt: dieser bemerkenswerten Ehrung unfres Verbandes und des gesamten Wirtestandes Kenntnis, und bitten nunmehr nochmals dringend, den Gastwirtstag recht zahlreich zu besuchen und dadurch zu beweisen, wie dankbar das Interesse des obersten Verwaltungs­Chefs der Provinz Posen   für unsre Tagung und für unsren Stand aufgenommen wird.

Berlin  , den 30. Juni 1903.

A. Ringel, Verbandspräsident." Bisher byzantinierten die deutschen   Männer vornehmlich vor Monarchen. Jetzt wird dieser Kultus ausgedehnt auf die höhere Verwaltungsbeamtenschaft. Im Tone fläglichster Bedientenhaftigkeit winselt der Präsident eines Verbandes von Männern, die auf ihre " Selbständigkeit" stolz zu sein pflegen.

des Posener Oberpräsidenten.-

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Werte Glaubensgenossen!

Herr v. Komorowski ist nach seinen gestrigen Erklärungen nicht der Mann, dem ein deutscher   Jude seine Stimme in der Stichwahl geben kann, da er sein Polentum in den Vordergrund stellt. Es wird mir schwer, einem Antisemiten vom Schlage Böcklers zum Siege zu verhelfen; es bleibt mir aber feine Wahl. Wir empfehlen daher, entweder Böckler zu wählen, oder dem Wahlafte fern zu bleiben.

Prediger Lewin. Blumenthal, Stadtverordneter. Julius Neumann, Mühlenbesizer. Rabbiner Rewin Wahlentmannung Ritualmordverkünder Böckler! Jüdische berjudeter Antisemitismus! Ein köstliches Wahlbild!

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Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

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Eine unverschämte Maßregelung wurde an den Arbeitern und Arbeiterinnen der Blechwaren- Fabrik von E. P. Lehmann in Branden­ burg   a. H. verübt. In der Mittwoch- Nummer unsres Brandenburger  Parteiblattes erschien ein ,, Eingesandt", worin verschiedene Mißstände, unter denen die Arbeiterinnen der genannten Fabrik zu leiden haben, wurde. Herr Lehmann verlangte nun von den Arbeitern und Arbeite beleuchtet und der Chef der Firma um Abstellung der Mißstände ersucht rinnen seiner Fabrik, daß ihm der Verfasser des namhaft gemacht werde, und als dies Ansinnen zurückgewiesen Eingefandt" wurde, sperrte er das ganze Personal, etwa 600 Arbeiter und Arbeiterinnen aus. Es ist sicher, daß der Fabrikant durch diese unverschämte Gewaltmaßregel seine Absicht nicht erreicht. Das fehlte noch gerade, daß übermütige Fabrikanten auch die Preßfreiheit anzutasten wagen, nachdem sie das Roalitions recht oft genug mit Füßen getreten haben. Um nichts anderes als um einen Angriff auf daß Recht, Mißstände in der Presse zu erörtern, handelt es sich hier, denn dies Recht will der aussperrungs­lustige Fabrikant seinen" Arbeitern verkürzen.

Deutfches Reich.

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Der Maurerstreit in Plauen   i. B. nimmt einen den Ausständigen günstigen Verlauf. Besonders erwähnenswert ist, daß die in Plauen  zahlreich beschäftigten böhmischen Maurer sich einmütig dem Streik angeschlossen haben und in ihre Heimat reisen. Bürgerliche Blätter im Vogtlande wußten von einem Krawall zu erzählen, der am Dienstag aus Anlaß des Streits am Bahnhof in Plauen   statt gefunden haben soll. sich nachts 12 Uhr eine Anzahl junger Leute nach dem Bahnhof Nach den Mitteilungen jener Blätter haben begeben, um den aus Eger eintreffenden Zug zu erwarten, weil sie vermuteten, daß der Zug Streifbrecher aus Böhmen   bringen werde. Durch die Aufstellung der Leute vor dem Bahnhofe wurde der Zu­gang zu diesem versperrt, weshalb Bahn- und Polizeibeamte den Weg freimachten, was auch ohne Störung gelang. Ein Mann, den man für einen Spitzel hielt, soll geschlagen worden sein. Im übrigen scheint der ganze Vorgang am Bahnhofe ziemlich harmloser Natur gewesen zu sein, so daß die Aufbauschung desselben zu einem Strawall" eine maßlose Uebertreibung ist.

Der Verbandspräsident Ringel war fonservativer Reichstags­kandidat im Wahlkreise Nieder Barnim. Die Wähler des Kreises Die Reichstagswahlen   in der Provinz Posen   haben, fo wird haben ihm die bemerkenswerte Ehrung eines bedeutenden Durchfalls uns aus Posen geschrieben, zwar nicht das überraschende Ergebnis gespendet; er kann sich nun trösten mit dem huldvollen Protektorat gezeitigt, wie in den übrigen Gegenden des Reiches; immerhin kann Ausstand find bis jetzt 369 Mann getreten. Davon erhielten, trotz­Zum Streit der Ofenseher in Dresden   wird berichtet: In den aber auch hier von einem Fortschritt berichtet werden. Wer freilich Was den Staatsanwalt nicht interessiert. Der Staatsanwalt zu die Verhältnisse in der schwärzesten und rückständigsten Provinz kennt, dem die Unternehmer nach fast allen Orten Deutschlands   schwarze Köslin   hat den Antrag des früheren Reichstags- Abgeordneten der wundert sich nicht über den Ausfall der diesjährigen Wahlen, Listen gesandt haben, bis jetzt 150 Mann Arbeit und wird in den Dr. Barth auf Verfolgung des Urhebers des während der Wahl- sondern dürfte eher noch befriedigt sein. Die Ditmarken- nächsten Tagen noch eine ganze Anzahl auswärts untergebracht campagne in seinem Wahlkreise verbreiteten verleumderischen Politik der Regierung und mit dieser verbunden werden können. Arbeitswillige sind ungefähr 50 beschäftigt, haupt­Flugblattes abgelehnt. Jetzt wird gegen den Staatsanwalt Rationalitätenhezze ihrer Organe teilt das Volt in zwei Lager. fächlich ehemalige Kleinmeister und einige Lageristen. Die übrigen Beschwerde geführt werden. Während anderswo doch auch noch andre politische und auch wirt- sind in der Mehrzahl ganz minderwertige Arbeitskräfte, so daß schaftliche Interessen in Frage tamen, galt in unsrer Provinz für einzelne Arbeitgeber schon selbst geäußert haben, daß sie, und wenn hie polnisch", und 200 solche Arbeitswillige vorhanden wären, in ein paar Wochen ein­die Wahlen nur die eine Parole: Hie deutsch diese trieb das Bolt, namentlich das polnische, in Masse den nationa- paden müßten. Ueber das Verhalten behördlicher Organe gegenüber listischen Abgeordneten in die Ärme. Streifenden, die sich in der Nähe der Arbeitspläge der Arbeits­willigen aufhielten oder auch nur dort vorübergingen, ist Beschwerde eingereicht.

Zutreffend erinnert die Bolts- Zeitung" daran, daß eben erst die Königsberger Staatsanwaltschaft sich des Herrn Stöcker an­nahm, weil ein socialdemokratisches Blatt eine nachweislich be­schworene unwahrheit für einen Meineid gehalten hat. Der Rösliner Staatsanwalt, der übrigens Mitglied des konservativen Wahlfomitees war, hält es für kein öffentliches Intereffe, wenn ein angesehener Parteiführer schmählich verleumdet wird!

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Dagegen waren beide Parteien einig in der Beschimpfung und Berleumdung der Socialdemokratie; wohl nirgends ist in dieser Hinsicht mehr geleistet worden. Trotzdem marschiert das Proletariat Der Centralverband der Stukkateure hat fürzlich seines Jahres­Der Stichwahlhandel des Centrums mit der Regierung wird von Wahlkreise noch keine socialdemokratische Stimme aufzuweisen während des Berichtsjahres einen erfreulichen Aufschwung ge­auch hier; während bei den 1898er Wahlen die Hälfte der bericht für 1902 veröffentlicht. Derselbe zeigt, daß der Verband der Germania  " bestätigt, indem sie in sehr tölpelhafter Weise durch hatte, waren diesmal in sämtlichen 15 Kreisen der Provinz nommen hat. Die Mitgliederzahl stieg von 1865 auf 3310. Dem ein längeres Gerede den Thatbestand zu verwirren bemüht ist. Auf unsrerseits Kandidaten anfgestellt und in allen diesen Kreisen sind zufolge ist auch die Einnahme, die im Jahre 1901 35 800 m. betrug, diplomatische Dementis versteht sich die brave" Germania  " seit für unsre Kandidaten Stimmen abgegeben worden. Dieselben ver- im Berichtsjahre auf 54 750 M. angewachsen. Ausgegeben sind jeher nicht. Sie bemerkt nämlich: Im übrigen brauchen wir weder unfren Lesern noch der mehrten sich wie folgt: 48 245 M., davon 933 M. für Agitation, 7710 M. für Streifs, Deffentlichkeit gegenüber die Versicherung zu geben, daß Herr Abg. 258 M. für Rechtsschutz, 2379 M. für Reise- Unterstüßung, 350 m. Dr. Bachem, wie jeder weiß, der ihn auch nur einigermaßen kennt, für Sterbegelder. Während die Hauptkasse am Schluß des Jahres 1901 nicht der Mann ist, der sich von irgend einem Minister, und ein Schuldenconto von 5000 M. aufzuweisen hatte, schloß das Jahr 1902 wenn es selbst der Staatssekretär Graf Posadowsky wäre, mit einem Kassenbestand von 12 817 m. Der Bericht führt sieben im Auftrage" irgendwo hinschicken läßt, wie der Droschken­größere und drei kleinere Lohnbewegungen auf, die alle mit größerem futscher zur Fahrt nach irgend einer Wohnung beauftragt wird. oder geringerem Erfolge endeten. Herr Abg. Dr. Bachem ist nach jeder Richtung hin so selbständig und unabhängig, daß bei ihm ein solcher Auftrag" bezw. die Annahme desselben absolut ausgeschlossen ist."

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Herr Bachem hat also nicht wie ein Droschkenkutscher", sondern selbständig und unabhängig" den Kuhhandel erst mit dem Grafen Posadowsky und dann mit dem Kollegen Spahn abgeschlossen. Die regierende Partei sitt zwar mit der Regierung kosend auf ver­schwiegenem Sofa, auf der Straße aber geht das Centrum mit ver­schwiegenem stolzen Hochmut an dem kompromittierlichen Liebchen borüber. Armer Posadowsly!-

Wahlkreis: Reg.- Bez. Pofen: Bosen( Stadt und Kreis) Samter- Obornik Meseriz- Bomst Koften- Neutomischel

Gostyn- Rawitsch

Fraustadt  - Lissa

Schrimm- Schroda

Sociald. Stimmen

1898

1903

620

62

1 472 588

49

223

110

233

416

616

22

Breschen- Pleschen

70

Krotoschin.

48

Adelnau- Schildberg

160

Reg.- Bez. Bromberg:

Czarnikau- Kolmar.

107

749

Wirsiz- Schubin

Bromberg.

2.930

3 067

553

581

250

4586

8 407

Inowrazlaw

Gnesen  - Wongrowitz  

35

Husland. Massenaussperrung in Schweden  . Die schwedischen Eifen­Industriellen haben ihre Drohung, vom 29. Juni ab vorläufig die Arbeiter der Fabriken in Schonen auszusperren, falls die neun in Kristiansstad streifenden Gießer die Arbeit bis dahin nicht wieder aufgenommen hatten, ausgeführt. Ungefähr 2000 Arbeiter sind von der Aussperrung betroffen. Mehrere der Unternehmer haben durch die Aussperrung einen Bruch der mit den Arbeiterorganisationen geschlossenen Tarif. berträge begangen. Im Schwedischen   Gießerverband hat inzwischen eine Abstimmung stattgefunden, von der das Resultat aus 55 der 57 Drtsabteilungen vorliegt. 1169 Mitglieder erklärten sich für die Fortsetzung des Streits in Kristiansstad und nur 64 dagegen. Die Arbeiter werden nun vorläufig abwarten, ob die Fabrikanten ihrer Drohung gemäß die Aussperrung am 6. Juli auf ganz Schweden  ausdehnen.

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Zwei Urteile des nämlichen Kriegsgerichts. Am Freitag voriger Woche verurteilte das Kriegsgericht der 16. Division in Trier   den Musketier Bromler vom Infanterie- Regiments Nr. 70 wegen thätlichen Angriffs und wegen Zapfenstreichens zu der ungeheuerlich hohen Strafe Unfre Stimmenzahl hat sich also verdoppelt, was der in legter von fünf Jahren und zwei Monaten Gefängnis. Wie rheinische Beit begonnenen planvollen und einheitlichen Organisation und Blätter aus der Verhandlung berichten, kehrte Bromler eines Abends Agitation zu verdanken ist. nicht zur Kaserne zurück, sondern zog es vor, in Wirtschaften herum- Als ein besondres Merkmal fällt bei den diesjährigen Wahlen zubummeln. Andern Tages traf ihn ein Unteroffizier auf der Straße noch ein andrer Umstand ins Auge. Während die socialdemo- mit den Prinzipalen getroffen, wonach der Minimallohn von 24 auf und redete ihm zu, mit zur Kaserne zu kommen. Statt der Auf- kratischen Stimmen fich verdoppelten, die polnischen um etta forderung Folge zu leisten, zog Bromler das Seitengewehr, drang 20-25 000 sich vermehrten, ist die Zahl der für die all- 25 Stronen erhöht, und auch die Arbeitsbedingungen der Arbeiterinnen auf den Unteroffizier ein und versezte ihm einen scharfen hieb auf deutschen   Mischmasch- Kandidaten abgegebenen Stimmen und Hilfsarbeiter verbessert wurden.

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und darunter der Kreis Posen Stadt und Land

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Die Buchdrucker Kopenhagens   haben ein neues Uebereinkommen

die Hand. Er wurde dann überwältigt und nach der Wache ge- nicht nur nicht gewachsen, sondern hat sich in einigen Kreisen Die Forderungen der städtischen Arbeiter Kopenhagens   auf Lohn­bracht. Nichts an diesen Mitteilungen bürgerlicher Zeitungen läßt noch erhöhungen sind am Montag von der Stadtverordneten- Versammlung erkennen, mit welchem Schein von Berechtigung das Gericht die erheblich vermindert. Diese Thatsache ist um so auf mit 20 Stimmen der Liberalen und Antisocialen gegen 18 Stimmen schwere Strafe von fünf Jahren Gefängnis über einen Menschen fallender, als von der Regierung die größten Anstrengungen gemacht der Socialdemokraten abgelehnt worden. Von unfren Parteigenossen verhängte, der bei seiner Ausschreitung anscheinend sogar noch unter worden sind, die Provinz zu germanisieren. Nicht nur, daß Millionen zu war beantragt worden, die Forderungen dem Magistrat zur Be­den Wirkungen des Alkohols stand. diesem Zwecke ausgegeben wurden, es wurden auch noch Hunderte von I rücksichtigung zu überweisen und ihn aufzufordern, bei der Budget­