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Nr. 154. 20. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

beständig barfüßige Naturforscher mit Schmetterlingsnetzen der winzigen

Berliner Partei- Angelegenheiten. Rebewelt des fagenumivobenen Wüſtengewäſſers nachſtellen.

Barteigenossen von Berlin , Teltow - Beeskow , Niederbarnim

und Potsdam - Osthavelland.

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Sonntag, 5. Juli 1903.

Mit 38,9 Grad Celsius erreichte die diesmalige Higperiode am borgestrigen Tage ihren Höhepunkt und unter dem Druck der hohen Steppe und Wüste num präsentieren sich nach der Jahreszeit in Temperatur hatten Menschen und Tiere schwer zu leiden. Ganz mannigfaltig- wechselndem Gewand. Namentlich die Steppe. Im besonders wurden davon die Pferde betroffen und in nicht weniger Winter dehnt sie sich als endlos weite, weiße Tundra, auf die man als 68 Fällen wurden solche Zugtiere vom Hitschlag befallen. Drei Pferde, welche der Hize erlagen, mußten der Abdeckerei überwiesen Am Sonntag, den 19. Juli 1903, erscheint die nächste Lokal- Lifte. sich als besonnener Mensch ohne Hundeschlitten und Schnee- werden. Das Asphaltpflaster wurde durch die Temperatur start in Wir ersuchen daher die Mitglieder der Lokalkommission brille nicht hinauswagt. Zur Zeit der Schneeschmelze gleicht Mitleidenschaft gezogen und die schweren Lastwagen zogen in die bon obigen Kreisen, die Neu- Aufnahmen und die genauen dem Nil Thal während der Ueberschwemmung, ein Asphaltdede tiefe Rinnen. An der Schloßfreiheit versant das linke Aenderungen bis spätestens Freitag, den 10. Juli 1903, einsenden Bild, das auch jeder starte Gewitterguß hervorzaubert. Im Hinterrad eines Speditionswagens förmlich in der weichen Masse, Mai hat zu wollen und zwar für: fie sich in einen unabsehbaren, saftgrünen so daß der Wagen buchstäblich steden blieb und erst nach längerem Wiesenanger verwandelt. Im Hochsommer, wo die Samenrispen der Bemühen wieder flott gemacht werden konnte. Von 6 bis 10 1hr Gräser emporgeschossen, schimmert die Fläche in rotbraunen und abends ging das Thermometer langsam bis auf 35 Grad zurüd, bioletten Tinten, nicht unähnlich der blühenden Heide. Im Sep- 5 Grad. Während des Gewitters erfuhr dann die Lufttemperatur fiel dann aber im Zeitraum von kaum einer Stunde um weitere tember weicht dieser Farbenton einem melancholischen Staubgrau, eine weitere Abkühlung um 4 Grad und heute morgen um 6 Uhr aus dem uns die Wehmut des Sterbens auschauert. Durchwanderst erreichte das registrierende Thermometer mit noch immer 18,5 Grad du in den Tagen des scheidenden Sommers die einförmige Steppe, die niedrigste Temperatur.

Teltow - Beeskow an den Genossen Hermann Schliebis in Bris, Jahnstraße 2;

Nieder- Barnim an den Genossen Otto Riebe in Friedrichsfelde , Victoriastraße 4; Botsdam- Ofthavelland an den Genossen Albert Neue in Spandau , Jagowstraße 9;

Vielfach tommt es vor, daß Buschriften in ,, Lokalangelegenheiten" an die Redaktion oder Expedition des Vorwärts" gesandt werden; zur schnellen Erledigung derselben ersuchen wir die Genossen, alle Anfragen und Zusendungen nur an den Genossen Wilhelm Hinz, Berlin S. 14, Prinzenstr. 66, zu richten und nicht an den Borwärts".

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Diverse Orte an den Genossen Gustav Fellwock in Eberswalde , so siehst du in der Ferne oft gleich dir einsame Gestalten gesenkten Der Markenerlös der Landes- Versicherungsanstalt Berlin Betrug Eisenbahnstraße 67; Hauptes vorüberwandeln. Du hältst sie für weltflüchtige Philosophen, im April dieses Jahres 640 002 m. oder 8188 M. weniger als im Berlin an den Genossen Wilhelm Hinz, S. 14, Prinzenstraße 66. die gleich dir schmerzlich über die Vergänglichkeit alles Jrdischen April vorigen Jahres. Im Mai d. J. wurden 1563 M. mehr ver­Die Lokalkommissions Mitglieder wollen die finnen. Kreuzest du aber einmal den Pfad eines dieser Einsamen, einnahmt, nämlich 616 235 M. Diese Einnahmen sind unbefriedigend, enderungen und Neu- Aufnahmen für obige Liste so wirst du in seiner Linken ein graues Leinwandbeutelchen ge- denn im März d. J. wurden noch 75 478 M., im Februar d. J. umgehend mitteilen, da spätere Einsendungen teine Berücksichtigung wahren, das winzige schimmelfarbene Gewächse birgt. Der ber 39 166 M. und im Januar 66 642 m. mehr bereinnahmt als in den mehr finden können. meintliche Philosoph entpuppt sich dir als simpler Champignonsucher, betreffenden Monaten des Vorjahres. Für das Heilverfahren der halbe Tage lang die Steppe absucht, um ein Dußend Miniatur- wurden im Mai d. J. nicht weniger als 125 012 berausgabt, ferner für Angehörigen- Unterstützungen 17 857 M. exemplare des geschätzten Pilzes einzuheimſen. Aber vielleicht war Der Erkennungsdienst der Berliner Polizei hat eine wesentliche es das stolze Roß eines Generals oder eines noch Höheren, dessen Erweiterung erfahren durch die Aufnahme einer Abteilung für uns Dung diesen Aristokraten unter den Pilzen emporschießen ließ! Nicht immer freilich durchwanderst Du ungehindert und un- bekannte Tote. Eine große Anzahl Leichen von Selbstmördern, die gestraft die Einöde vor den Thoren Berlins . Wenn die berühmte jährlich beerdigt, ohne daß die Personal- Feststellung erfolgte, und im Wasser, Parkanlagen usw. aufgefunden wurden, wurden all­Kaiserparade stattfindet ein herzlich langweiliges Schauspiel so mancher unaufgeklärte Fall des spurlosen Verschwindens von übrigens, das aber unbegreiflicherweise Tausende von Gaffern an- Personen dürfte darauf zurückzuführen sein, daß eine nachträgliche lodt, so darf der Fuß eines gewöhnlichen Sterblichen das Feld Retognoszierung nur schwer zu ermöglichen war. Nunmehr ist in nicht betreten. Auch wenn zum Kopfschütteln der absperrenden der Kriminalabteilung des Polizeipräsidiums die Einrichtung ge­Gendarmen, dieser Strategen von ehegestern, die Boerentaktit" troffen, daß unbekannte Tote vor der Beerdigung photographiert und geübt wird, ist es niemand zu raten, die Chaussee des Gesetzes zu die Photographien in einem besonderen Album in einer Abteilung verlassen. Riskiert der Waghalsige doch zum mindesten einen des Erkennungsdienstes zum Zwecke einer nachträglichen Rekognos­grimmen Anschnauzer, two nicht gar ein Strafmandat. Die Drohung des Polizeipräsidiums werden außerdem photographische Abzüge von zierung aufbewahrt werden. Auf einer Tafel auf einem Korridor Verder zahlreichen Warnungstafeln, die jedes unbefugte Betreten des solchen Aufnahmen zum Aushang gebracht. Zu jeder Photographie Feldes verbieten, nimmt auf einmal schreckliche Wirklichkeit an. Ja wird auch ein Attenregister geführt, in welchem die Kleidung des es ist sogar schon mehr als einmal vorgekommen, daß an Sonntagen, Verstorbenen und sonstige bei ihm gefundene Gegenstände beschrieben wo Tausende von Spaziergängern das Feld belebten, plöglich sind, so daß auch noch nach Jahren die sichere Rekognoszierung eines die unerbittliche Hand des Gesetzes einen Unglüdsmenschen heraus- Toten zu ermöglichen ist. In Berlin und Umgebung werden all­griff, um ihm durch ein Strafmandat von 3 M. Klar zu machen, jährlich 20 bis 30 unbekannte Leichen beerdigt. daß behördliche Erlasse nicht nur als Buchstabierübungen für wissens durstige A- B- C- Schützen anzusehen sind.

Die Parteiblätter der oben genannten Kreise werden um Abbrud ersucht. Die Lotaltommission.

Zur Lokal- Lifte!

Den Parteigenoffen, Vereinen 2c. von Tempelhof , Marien­ dorf , Marienfelde , Berlin diene zur Kenntnis, daß das Lokal von R. Abel, Germaniaftr. 20, in Tempelhof ( früher Arbeiter Verkehrslokal) der Arbeiterschaft sammlungen nicht mehr zur Verfügung steht.

Wernsdorf( Oder- Spree- Kanal) das Restaurant Wilhelm Erkner, An der Schleuse; Neu- Zittau Restaurant Kurtshals, Gosenerstraße; Rübersdorf- Kalfberge, Grewe Gasthof zur Linde", Heinigerstr. 49, stellen ihre Säle der Arbeiterschaft zu Versammlungen zc. zur Verfügung.

Tempelhof . Arbeiter Verkehrslokal ist jetzt: Restaurant Dreibrobt, Ringbahnstr. 12. Die Lokal- Kommission.

im Lokal von Höflich stattfindenden öffentlichen Wählerversammlung

Bor Hunger zufammengebrochen. In der Zimmerstraße vor dem Lokal- Anzeiger" brach gestern abend ein Mann in mittleren Jahren bewußtlos zusammen. Nachdem ihn mitleidige Passanten mit Wasser besprißt und er wieder zu sich gefommen war, erzählte er, daß er auf der Suche nach Arbeit sei und seit zwei Tagen nichts genossen habe, er zeigte auch seine vollgeklebte Invalidenkarte. Man reichte ihm belegte Butterbrote, die der Mermiste mit wahrer Gier verzehrte, ein Kind aus der Nachbarschaft brachte ihm eine Wurst. Ein hinzu­gekommener Schußmann geleitete ihn, nachdem er sich erholt hatte, zum Polizeibureau.

Am Sonntag bietet die Riesenfläche den Anblick eines un geheuren Sportplages. Gewaltige schwarze Menschenfarrées tinden Lichtenberg . Achtung, Gemeindewähler! Die Wähler der dritten schon von weitem den Austrag eines bedeutsamen Fußballmatches Abteilung des Kommunal- Wahlbezirks 4, umfassend die Frankfurter an. Dazwischen wimmelt es von hellen Mädchenkleidern. Aber auch Allee von der Blumenthalstraße bis zur westlichen Weichbildgrenze, in der Woche erfreut sich das Luft- und Sonnenbad starker Frequenz. die Blumenthalstraße, Friedrich- Karlstraße, Mainzerstraße, Kreuziger Arbeiterfrauen mit ihren Kindern und Ehestandslokomobilen siedeln straße, die zwischen Blumenthal- und Kreuzigerstraße liegenden Teile sich zu Hunderten in dem der Stadtgrenze benachbarten Teile an. der Scharnweberstraße, Weserstraße und Boghagenerstraße sollen am Abends, wenn ein fühlender Wind die Gräfer beugt, vervollständigen Dienstag, den 7. Juli, einen Gemeindeberordneten aus bann anch die Ehemänner das Jdyll. Versprengte Vorposten lagern allent Durch einen Mord und einen Selbstmord hat anscheinend eine dem Stande der Hausbesitzer wählen. Der am Montag, den 6. Juli, halben weit draußen auf dem Riesenteppich. Liebespärchen Liebesgeschichte ihren Abschluß gefunden. Am gestrigen Sonnabends wird das socialdemokratische Wahlkomitee einen Kandidaten vor- durchwandeln aneinandergeschmiegt die abendliche Flur. Dazwischen morgen um 3 Uhr hörten in dem unbebauten Teil der Windscheid. schlagen. Pflicht aller Wähler wird es nun sein, am Dienstag tummeln sich Phylag und Ammi maulforblos in der hundefängerfreien Straße unweit der Sophie Charlottestraße zu Charlottenburg das Wahlrecht auszuüben. Kanalisationswächter, bie zur Aufsicht der Erdarbeiten angestellt Die Wahl findet im Lokale des Natur. Herrn Höflich, Frankfurter Chauffee 120, statt. Der Wahl­Alles atmet friedliche Daseinsfreude und wohliges Behagen, find, drei Schüsse fallen. Die ersten beiden entluden sich kurz hinter­att beginnt um 12 Uhr mittags. Wer bis 8 Uhr abends bis sich auf einmal in diesen Juli- Abenden, wenn die ersten Abend- einander, der dritte folgte eine furze Spanne Zeit nachher. im Wahllokale ist, fann fein Stimmrecht ausüben. Zur Abgabe der schatten sich mit dem verglimmenden Sonnengold mischen, eine seltsame Wächter begaben sich dorthin, woher der Knall gedrungen war und Stimme berechtigt ist jeder, der in der im Januar d. J. ausgelegten Erregung all der friedlichen Gruppen bemächtigt. Hunderte von fanden zwei Leichen, die eines etwa 20jährigen Mädchens und die Gemeindewählerliste, die der im März stattgehabten Ersazwahl zu Das Mädchen Grunde gelegen hat, eingetragen ist. Also im besonderen auch die Taschentüchern und Hüten werden geschwenkt, Hunderte von Armen eines un vielleicht zwei Jahre älteren Mannes. Wähler, die nach der Hauptwahl aus dem Bezirt fechten in der Luft herum, Schreien, Lärmen, Lachen erfüllt die Luft. hatte zwei Schüsse in den Kopf erhalten und lag mit gefalteten berzogen find! Kein Wahlberechtigter darf durch Nachlässigkeit Alles begimut zu rennen und zu flüchten, nur die Tapfersten Halten Händen tot auf dem Rücken; der junge Mann hatte eine Schuß­das Wahlresultat in Frage stellen. Jedem ist von 12-8 Uhr die dem Feinde stand. Jetzt beginnt's auch um dich unheimlich zu wunde am Kopf und lag quer über dem Mädchen. Hiernach steht Möglichkeit zur Stimmenabgabe gegeben. Sache der Wähler ist es, schwirren und zu surren. Fünfzig Käfer scheinen es partout auf fest, daß der Mann zuerst das Mädchen, dann sich selbst erschossen zu zeigen, daß die Lichtenberger Gemeindewähler nicht wahlmide" Deine Augen, Deine Nase, Deinen Nacken abgesehen zu haben. hat. Wer die Personen sind, hat sich noch nicht feststellen lassen. Der werden und die Bürgervereinler ihren Zweck, in die dritte Wähler- Myriaden von Junikäfern sind's, die sich urplöglich mit Vehemenz junge Mann ist vielleicht der Friseur Friedrich Wichterich aus Klasse einzubringen, nicht erreichen. auf die arglosen Menschen gestürzt haben. Verzweifelt wehrst du Rottbus. Er hatte einen Pfandschein auf diesen Namen bei sich, auf dich. Aber ermattet, in Schweiß gebadet streckst du die Waffen vor ben summenden Duälgeistern und fliehst mit Grausen die Stätte dieser Junischlacht.

Die

Auf zur Wahl am Dienstag, den 7. Juli, von 12-8 Uhr! den er in einer Berliner Pfandleihe am 1. Juli eine Uhr für 40 m. Weißensee . Die Weißenfeer Parteigenossen veranstalten am bersetzt hat. Er ist 1,70 Meter groß, hat ein volles Geficht und Sonnabend, bent 25. Juli eine Siegesfeier des roten Wahl­einen kleinen blonden Schnurrbart. Er trug einen graudurchwirkten jahres. Im Schloß Weißensee findet an diesem Tage ein Voltsfest statt, bestehend in Doppelfonzert, Specialitäten- Vorstellung, Da schelte noch einer auf die der Naturpoesie bare Großstadt! Anzug mit einer hellgrauen Weste, einen schwarzen Spazier­stock mit einer Hornkrücke und einen Hut aus Segeltuch. Bei dem Sommernachtsball. Beim Eintritt der Dunkelheit großer Kinder­Fackelzug, jedes Kind erhält eine Stocklaterne gratis. Die Kaffee- Arbeiter- Radfahrer. Der Wahlkampf ist vorüber, die Schlacht Mädchen wurden keine Papiere gefunden. Es ist 1,60 Meter groß, füche ist von 2 Uhr an geöffnet. Das Komitee hat alles gethan um ist geschlagen, der Sieg gehört der Socialdemokratie. Jeder ziel schlank und blond und hat ein schmales Gesicht. Der Anzug bestand den Teilnehmern einen genußreichen Abend zu verschaffen. Es wird bewußte Parteigenosse hat in diesem Kampfe feinen Mann gestanden. aus einem Hellgrauen Reformkleid mit rosa Ginfaz und einem hell­erwartet, daß alle Freunde unsrer Sache nach Wochen hartet Arbeit Auch die Arbeiter- Radfahrer haben ihre Schuldigkeit gethan; tie grauen Basthut mit Blumen. Die Nachfragen der Charlottenburger gern dazu beitragen werden, durch zahlreichen Besuch dieses Fest vor den Wahlen bei der Flugblattverbreitung, sowie auch am Haupt- Striminalpolizei haben ergeben, daß das Liebespaar nicht lange vor gern dazu beitragen werden, durch zahlreichen Besuch dieses Feſt und Stichwahltage. Weit hinaus, in den abgelegenſten Orten, welche der That durch die Berlinerstraße gekommen und dann nach der zu einer wahren Siegesfeier zu machen.

legitimiert.

Der Vorstand.

Johannisthal . Die Mitgliederversammlung des socialdemokrati schen Wahlvereins findet am Dienstag, den 7. B. M., abends 81 Uhr, im Lokal von Mertins, Roonstraße 2, statt. Tagesordnung wird in der Versammlung bekannt gegeben.

Lokales.

wegen schlechter Bahnverbindung von den Fußmannschaften schwer

Zwei Selbstmordversuche hinter einander unternahm am Freitag abend in einem Wirtshaus der Friedrichstadt der 25 Jahre alte Student des Baufaches Heinrich Eichmann aus der Kleinen Ham­burgerstr. 18. An einem entlegenen Ort erhängte er sich zuerst, wurde aber unmittelbar darauf von einem hinzutommenden Haus­biener losgeschnitten. Dann griff, er plöglich zu ſeinem Taschen­messer, um sich die Pulsader am linken Handgelenk zu öffnen. Bon der Unfallstation XIII in der Kronenstraße brachte ihn ein Koppscher Rettungswagen nach der Charité. Als Beweggrund zur That ist ein Krankheitsfall anzusehen.

Wilmersdorf . Am Mittwoch, den 8. d. M., abends 9 Uhr, findet zu erreichen sind, haben die Radfahrer, die rote Kavallerie", den Stelle abgebogen ist, wo die Leichen gefunden wurden. Die beiden in Wittes Boltsgarten die regelmäßige Vereinsversamm bung Aufklärungsdienst" übernommen. Und wenn die Radfahrer an den jungen Leute scheinen ihre Heimat schon im Anfang dieser Woche des socialdemokratischen Wahlvereins statt, in welcher schönen Sonntagen in irgend einem dieser entlegenen Drte verlaffen zu haben. In Berlin haben sie gelebt, so lange die Mittel Genosse Dr. Alberty über: Folgen der Reichstagswahl" sprechen auf der Bildfläche erschienen, von ihren Rädern abstiegen, die reichten, und dann den verhängnisvollen Schritt gethan. Vorläufig wird. Zahlreicher Besuch ist dringend erwünscht. Gäste, auch Frauen, Flugschriften von Haus zu Haus trugen und manches auf hat die Behörde versucht, durch eine Drahtung nach Kottbus den haben Zutritt. flärende Wort an die armen Landproletarier richteten, dann waren sie Sachverhalt aufzuklären. 81 die Mariendorf und Umgegend. Am Dienstag, den 7. Juli, abends in den Arbeiterhäusern, wo ihnen manchmal das nadte Glend ent 8 Uhr, findet die Generalversammlung des Wahl gegen starrte, gern gesehene Gäste. Ganz anders lag natürlich die bereins im Lotale von Witwe Welt( H. Reichardt), Mariendorf , Sache bei den Gutsherren " und sonstigen Ordnungsstügen. Diese Feldstraße, Ede Ring- Chauffee, statt. Tagesordnung: 1. Bericht des schäumten vor Wut darüber, daß auch nun ihr schwärzeſter Winkel Borstandes. 2. Bericht der Revisoren. 8. Vereinsangelegenheiten. vom Licht, von den Lehren des Socialismus durchleuchtet wird. 4. Anträge. Um zahlreichen Besuch wird gebeten. Mitgliedsbuch Saben es doch einige dieser Ordnungshelden fertig gebracht, in ihrer ohnmächtigen Wut fich nicht nur an den Parteigenossen zu vergreifen, sondern auch ihr Eigentum, die Fahrräder, zu beschädigen und zu zerstören. Aber deshalb werden sich die Arbeiter- Radfahrer nicht be­irren Tassen, sie werden bei den kommenden Wahlkämpfen sowie bei jeder sonstigen Agitationsarbeit wieder vollzählig ihren Mann stehen. Aber auch die Freude und Fröhlichkeit sollen nach gethaner Zu dem Eisenbahnunglück in Drebkau , dessen Urheber gestern Arbeit zu ihrem Rechte kommen. Am Sonntag, den 12. Juli, ver- geständig geworden war, wird weiter gemeldet, daß die That im anstaltet der Gau 9( Provinz Brandenburg ) des Arbeiter Rausch geschehen sein soll. Jagel hatte mit fünf gimmerleuten einem Radfahrer Bundes Solidarität in dem Etablissement Richtfest beigewohnt und befand sich abends auf dem Rückwege nach Seeterrasse" in Lichtenberg , Röderstraße 6, ein großes seinem Wohnort Nadow bei Drebfau. Unterwegs trennte er sich von Gau Sportfest. Da wird es sich zeigen, daß die Arbeiter- den Begleitern und benutzte einen Feldweg an der Unglücksstelle Was den Bewohnern der feudalen westlichen Vororte der Radfahrer der Provinz Brandenburg im stande sind, auch auf rad­Grunewald, das ist für die mehr oder minder proletarischen Quar- sportlichem Gebiete ganz Bedeutendes zu leisten. Alles Nähere, das tiere Südwest- Berlins, namentlich der Tempelhofer Vorstadt, das Fest Betreffende ist aus dem heutigen Inserat zu ersehen; es wird Tempelhofer Feld. Wer nur gelegentlich einmal mit der Elektrischen alles aufgeboten werden, um das Fest zu einem wirklichen Volksfest das Feld durchquert, der ahnt freilich nicht, welche Reize diesem wohl 3 gestalten. Gleichzeitig sei bei dieser Gelegenheit auf das Bestehen des 600 Heftar großen kahlen Truppenübungsplaße innewohnen und Arbeiter Radfahrer Bundes Solidarität" hingewiesen. Tausende welche Anziehungskraft er auf die Bewohner der benachbarten Stadt und Abertausende von Sportsgenossen stehen dem Bunde noch fern. teile ausübt. Wer dagegen einmal eine Fußwanderung über das Wenn man in Betracht zieht, welche Vorteile der Bund für einen Feld unternimmt, etwa von Schöneberg aus bis Rigdorf, dem wird, billigen Beitrag( monatlich 20 Bf.) feinen Mitgliedern bietet, so wenn er nicht eine, allzu prosaische Natur, die Poesie dieser an sollte man annehmen, daß, i längst alle Sportsgenossen im garten nahe am großen Stern der 43jährige Kaufmann Robert scheinend so troftlos kahlen Fläche aufgehen. In der ersten halben über ganz Deutschland und ist in, 22 Gaue eingeteilt. Die Mit- Baſtian, der aus Mittweida , Ziehrerſtr. 5, erst zugereiſt war. Nähere Arbeiter- Radfahrerbund vereinigt hätten. Der Bund erstreckt sich Stunde wird er sich in eine große asiatische oder amerikanische gliederzahl beträgt ca. 15 000. Grassteppe verfest glauben, um alsdann, beim Durchwaten des Brandenburg , und zählt gegen 2000 Mitglieder. Auskunft wird er- find hier nicht bekannt. Ter Gau 9 umfaßt die Provinz Einzelheiten über seine Verhältnisse und den Anlaß zum Selbstmord Inöcheltiefen Sandes des Kavallerie- Uebungsplages, die überzeugende teilt von dem Gau- Vorsitzenden Karl Fischer, Berlin NW. 87, Wald- Beim Abspringen von einem in voller Fahrt befindlichen Straßen­Jllusion der Sahara zu erhalten. Und inmitten dieser Sandwüste ein straße 8. Auf, Sportsgenossen! Tretet ein in die Reihen der bahnwagen verunglückte gestern an der Ede der Staftanien- Allee und fleiner See, der Schlangen- oder Franzosenpfubl, an dessen Ufern fast Arbeiter- Radfahrer, schließt Euch dem Kunde an! Dderbergerstraße der Kaufmann Paul Röh, in Charlottenburg ,

Ein Luft- und Sonnenbad.

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vorbei. Obgleich er min zur Zeit des Unglücks an der Stelle ge­sehen wurde, wollte er von dem Vorgang nichts ahnen. In einem Kleefeld fand nun die Polizei die Spuren eines Mannes, der einmal langsam gegangen, dann aber gelaufen war. Jagel lief nach dem folgenschweren Streich nach Hause und legte sich zu Bett, fand aber teine Ruhe. Sein Gewissen trieb ihn, sich wieder anzufleiden und morgens um 3 Uhr noch im Drt umherzulaufen. Angesichts dieser Beweise fonnte 3. nicht mehr leugnen; er will geglaubt haben, daß die Maschine des Zuges die Schwvelle zurückstoßen würde. Mit Schwefelsäure vergiftet hat sich auf einer Bank im Tier­