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fälischen Cementwerten eine energische Agitation zur| 1231,15 M. Die Gau  - Einteilung hat sich gut bewährt und soll| selbstverständlich nur zum Vorivand für ihre brutale Maßrega. Gründung einer festen Verkaufsvereinigung im Gange fei. Die über- auch ferner beibehalten werden. In Lohnbeivegungen war der Ver- Ihr eigentlicher Zweck ist die Vernichtung der Arbeiterorganisation, wiegende Mehrheit der in Betracht kommenden Werke hat bereits band vom 1. Januar 1900 bis 30. Juni 1903 in insgesamt und sie gehen dabei sogar soiveit, daß sie selbst die Mitglieder des unter der Hand die Zustimmung gegeben. Gegen Mitte dieses Monats 32 Städten verwickelt. Im Jahre 1902 waren 7 Abwehrstreits er-" Schwedischen Arbeiterverbandes", der berüchtigten soll eine Versammlung einberufen werden, in der positive Vorschläge forderlich; von diesen hatten nur 2 Erfolg, 5 feinen. Von den Spreng- und Streitbrecher- Organisation, mit ausgesperrt haben, gemacht werden sollen. Die Vorarbeiten werden fleißig betrieben. 24 Angriffsstreits endeten 9 mit Erfolg, 7 hatten teilweisen und so daß dieser Verband, der doch so gerne mit den Arbeitgebern Die Wicking werke, die bisher auf einem ablehnenden Stand- 8 keinen Erfolg. Außerdem fand in diesem Jahr ein Abwehrstreik harmonieren möchte, sich genötigt sieht, nun ebenfalls gegen sie punkt standen, sollen den erneuten Bestrebungen geneigter gegenüber statt, der Erfolg hatte. Insgesamt waren an den Streits 2346 Per Stellung zu nehmen. Der Vorstand der Werkstattvereinigung", stehen. Eine Cementfabrik in Supferdreh verhält sich gegen die sonen beteiligt, dovon gehörten 1768 dem Verbande_an. Die der Unternehmer- Organisation, die übrigens erst ein Jahr eristiert, neuen Bestrebungen noch immer ablehnend. Wenn die Verkaufs- Streits dauerten insgesamt 84 Wochen und kosteten 41 774, 16 M. scheint bei der ganzen Affaire recht diktatorisch vorgegangen zu sein. vereinigung in fester Form perfekt wird, hoffen die Beteiligten, eine Tarifverträge mit den Unternehmern bestehen nur vereinzelt. Der Er hat den Mitgliedern nur noch das eine Recht gelassen, un= Erhöhung von 20-30 m. pro D.-W. durchzusetzen, die Preise Vorstandsbericht konstatiert, daß in den Kreisen der Unternehmer organisierte Arbeiter zu beschäftigen, alle andren Arbeiter, würden sich dann auf etiva 180 bis 200 m. pro D.-W. stellen. sehr geringes sociales Verständnis vorhanden sei. Das Stor- welcher Organisation fie auch angehören mochten, mußten entlassen Gleichzeitig verlautet von neuen Syndikatsbestrebungen in der süd respondenzblatt der Tapezierer" hat eine Auflage von 6500 verden. Ein besonders großmütiges Angebot hat die bereits bom deutschen und auch in der rheinischen Gruppe der Cement  - Exemplaren; es erscheint alle vierzehn Tage, nach Bedarf vier oder Wahlrechtsstreit her bekannte Attien Gesellschaft werke. Mit diesen Gruppen würde im Falle des Zustandekommens acht Seiten start. Außer den Verbandsmitgliedern erhalten die Separator" in Stockholm   den Unorganisierten gemacht. Sie der festen Vereinigung die westfälische Cementindustrie sich über die Schweizer   Tapezierer das Blatt in circa 145 Exemplaren. versendet folgendes Cirkular: Verkaufspreise sowie über die Abfahrebiere verständigen wollen. Zum Zusammenbruch des amerikanischen   Baumwollringes erhielt die Boss. Btg." gestern einen New Yorker Stabelbericht, wonach die Verluste, welche die Brownsche   Gruppe vorgestern erlitten hat, auf 3 Millionen Dollar zu schätzen seien.

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Der Dampfer Louisiana  ", von Bremen   kommend, brachte für Spekulationsrechnung 3000 Ballen Baumwolle nach New Orleans  . Es ist dies das erste Mal, daß Baumwolle in solcher Menge von Europa   nach New Orleans   verschifft worden ist, eine Erscheinung, die die unnatürliche Verschiebung der Marktverhältnisse charakterisiert, zu welcher die Brownschen Manipulationen geführt haben. Der wöchentliche Wetter- und Erntebericht des Wetterbureaus der Vereinigten Staaten   meldet ein schnelles Wachs­tum in allen Bezirken des Baumwollgebietes und einen besseren Stand der Ernte. Meldungen aus Carolina und Georgia  ließen einen entschiedenen Fortschritt bemerken. In einzelnen Teilen von Louisiana   und Texas   war allerdings das Wetter ungünstig, der Stand der Pflanzen und die Saat verunreinigt. Im nördlichen Teras richten Kapfelwürmer einen beträchtlichen Schaden an.

Das ganze Aktienkapital verloren hat auch das Eisenwerk Thuringia Aft.- Ges. vorm. Franz Schaefer in Liqu. in Mühl­ hausen  . Für das letzte Geschäftsjahr ergiebt sich ein Verlust von 74 663 M. Der Gesamtverlust erhöht sich hierdurch auf 438 795 M. bei einem Aktienkapital von 440 000 m.

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Die Debatte über den Vorstandsbericht beschränkt sich auf un­

wesentliche Ausstellungen über kleine Vorkommnisse; im allgemeinen wird die Thätigkeit des Vorstandes lobend anerkannt und demselben Decharge erteilt. Einige Gesuche an die Generalversammlung werden einer Kommission überwiesen. Lohnbewegungen. Alsdann folgt das Referat über Organisation, Agitation und

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Der Streif der Holz- und Bretterträger und Brettschneider. Eine start besuchte Versammlung der Arbeiter dieser Branchen be­schloß gestern abend einstimmig, die an die Arbeitgeber gestellten Forderungen ihrem ganzen Inhalt nach aufrecht zu erhalten und auf allen Plägen, wo sie nicht vollständig bewilligt sind, von heute morgen ab die Arbeit ruhen zu lassen. Nach dem Situationsbericht, der in der Versammlung gegeben wurde, haben bis jetzt 7 Firmen bewilligt. Mehrere Firmen haben zwar ver­Arbeitszeit, teils die geforderten Minimallöhne nicht voll an­schiedene Zugeständnisse gemacht, wollen aber teils die neunstündige erkennen. Auf denjenigen Plägen, wo die Arbeit, nachdem die Forderungen nur teilweise bewilligt waren, aufgenommen wurde, soll nach dem jetzt gefaßten Beschluß wieder in den Streit getreten werden. Die Versammlung beschloß ferner, daß jeder zu den neuen Bedingungen arbeitende Kollege per Tag 50 Pf. zur Unter­stübung der Streifenden zu zahlen hat. Die Streitunterstützung wurde auf 2,50 M. per Tag und für jedes Kind 1 M. per Woche feſtgeſetzt.

Unter der Voraussehung, daß Sie gewillt sind, auf Ehre und Gewissen eine schriftliche Erklärung zu unterzeichnen, daß Sie nicht irgend einem Fachberein oder einer andren Organisation an­gehören und auch während der gegenwärtigen Aussperrung keinerlei Unterstützung von einer solchen Organisation genießen, werden wir Ihnen bis auf weiteres eine Unterstüßung von 12 Kronen per Woche ausbezahlen. Sie können sich in diesem Fall am Sonnabend, den 18. Juli, nachmittags 3 Uhr, auf dem gewöhnlichen Lohn­auszahlungsplatz in der Werkstätte einfinden.

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Das Schreiben bietet einen neuen Beweis dafür, daß es den Arbeitgebern lediglich um die Vernichtung jeglicher Arbeiter- Organi­sation zu thun ist. Als die circa 1000 Arbeiter des Separator am Montag die Arbeit verlassen mußten, wurden sie vor der Fabrik von 600 Ausgesperrten aus" Bolinders mechanischer Werkstatt" mit Gesang und Sympathiekundgebungen begrüßt, worauf sich alle nach einer Waldanlage vor der Stadt begaben und unter freiem Himmel eine Versammlung abhielten.

Wie Socialdemokraten" jezt mitteilt, hat am vorigen Freitag der schwedische Civiliminister, Staatsrat Westring. die Vorfizenden des Gießerverbandes und des Eisen- und Metall­arbeiter Verbandes, Blomquist und Blomberg, zu sich be­rufen, um mit ihnen über die Mittel zur Beilegung des Konflikts zu beraten. Am Montag reiste Blomquist nach Kristiansstad, wo unter Teilnahme des Landeshauptmanns de la Gardie eine 1% stündige Verhandlung mit dem Fabrikanten Karlsson zieds Abwendung der drohenden Aussperrung stattfand. Trotzdem sich der Landeshauptmann große Mühe gab und auch der Vertreter der Arbeiter das größte Entgegenkommen zeigte, blieben die Verhand­lungen erfolglos.-

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Ueber den rumänischen Rentenschwindel- Prozeß wird uns aus Bukarest  , den 6. Juli, des näheren berichtet: Heute wurde der am Donnerstag vertagte Prozeß gegen die Teilhaber an den falschen Rentenauslofungen wieder aufgenommen. Es wurde hierbei bekannt, daß nunmehr auch gegen den früheren Direktor im Finanz- Ein neuer Einigungsversuch im Kürschnerstreik. Am Mittwoch Die Lage in Portomaggiore so wird uns aus Rom  , den ministerium, Pictorian, Anklage erhoben werden soll. In tagte im Alten Schüßenbaufe eine startbesuchte Kürschnerversammlung, 7. Juli, geschrieben gestaltet sich von Stunde zu Stunde ernster. einem am Sonnabend mit ihm angestellten Verhör gab er zu Protokoll, in der auch die Arbeitgeber in größerer Anzahl vertreten waren. Gestern früh trafen 38 Streifbrecher ein, die auf dem Bahnhof daß die patriotischen" Fälschungen des Jahres 1901 seiner eignen Sie endete damit, daß beide Parteien sich bereit erklärten, von vom Abgeordneten Genossen Bertesi aufgefordert wurden, ab= Initiative entsprungen seien. Gerade jetzt ist aber bekannt geworden, neuem eine Einigung anzustreben. Zunächst beleuchtete Regge die zureisen. Nur zivei ließen sich dazu bestimmen, die andren be= daß der frühere Finanzminister Pallade in der Rede, gegenwärtige Situation. Er verurteilte scharf die Art und Weise, gaben sich, von der Kavallerie begleitet, auf die Felder. Die während der er vor 4 Wochen in Berlad plöblich verstarb, den vie einzelne Arbeitgeber die Streifenden zur Wiederaufnahme der Streifenden, über 2000 an Bahl, wollten das nicht zulassen. Die Premierminister Sturdza   beschuldigte, diese falschen Aus- Arbeit zu bereden suchen, ohne die Forderungen unterschriftlich an- Frauen fielen den Pferden der Soldaten in die Zügel, so daß die Tofungen veranlaßt zu haben. Ballades Familie wollte erst diese lekte erkannt zu haben. Er empfahl die Fortsetzung der bisherigen Kavallerie nicht vordringen konnte, wenn man nicht Frauen und Rede Ballades unterdrücken, hat sie aber jetzt der Oeffentlichkeit über- Taktit. Von den Arbeitgebern sprach zunächst Herr Landsberger, Kinder niederreiten wollte. Die Streifbrecher wurden von dem Anblick geben. Man darf daher gespannt sein, welche Enthüllungen in dem der sein Bedauern darüber äußerte, daß seiner Zeit die Kommissions- der Ausständigen und dem Flehen der Frauen endlich bewogen, den fenfationellen Prozesse noch zu Tage werden gefördert werden. Die verhandlungen erfolglos verlaufen sind, woran seiner Meinung nach Rückweg nach der Station anzutreten. Genosse Bertesi bezahlte Regierung ist in demselben als Civilpartei durch mehrere Advokaten das Verhalten der Arbeitervertreter Schuld gewesen ist, was dann ihnen die Reise und die armen, unwissenden Menschen zogen wieder vertreten, welche heute erklärten, daß die Regierung sich dem von Regge und den andren Rednern vom Kürschnerverband ent- fort, ohne ihren Arbeitsbrüdern in den Rücken gefallen zu sein. Emissions- Komitee( Diskontogesellschaft) gegenüber verpflichtet habe, schieden bestritten wurde. Im weiteren Verlauf der Versammlung Wenn das Storn noch 48 Stunden steht, ist die Ernte verloren. die Renteninhaber wegen des ihnen durch die falschen Auslosungen fam es zu scharfen Auseinandersetzungen mit den Arbeitgebern. Viele der Gutsbefizer verkaufen ihr Vieh, andre lassen es frei auf zugefügten Schadens zu entschädigen. Derselbe wird mit 1%, Mill. Nachdem dann jedoch Herr Landsberger sowie andre Arbeitgeber, den Feldern herumlaufen. Frank von den Angeklagten eingefordert werden wenn die letzteren die an der Debatte teilnahmen, wiederholt dem Wunsche nach einer Der Konflikt im Hafen von Genua   ist wie uns unser Kor­so viel Geld in Rumänien   oder überhaupt haben. Pictorian friedlichen Lösung des Konflikts Ausdruck gaben, wurde vom Bureau durch das Dekret wurde heute von seinem Posten als Direktor der Depositentasse der Versammlung aus die Frage gestellt, ob die Arbeitgeber des Konsortiums beigelegt, da die Händler sich der Verordnung be­respondent aus Rom  , den 7. Juli, schreibt suspendiert. Vielleicht schweigt er, um es nicht mit den jebigen unter der Bedingung, daß ein Aufschlag bon Machthabern zu verderben, vielleicht aber auch nicht, da das jetzige 33 Pro3. für Ueberstunden festgesezt werde, geneigt bingungslos untergeordnet haben. Gestern früh fanden sich auf den 33%, Löschplätzen 4 Arbeitsverwalter des Konsortiums ein, die jedem Kabinett fehr wackelt und ein andres im Herbst erwartet wird. feien, einen torporativen Vertrag einzugehen. Händler die von ihm geforderte Zahl von Arbeitern zuwiesen. Die Herr Landsberger konnte eine bindende Erklärung nicht abgeben, versprach jedoch, in der Arbeitgeber- Drganisation nach besten Kräften borläufige, durch das Dekret festgesetzte Ordnung der Arbeiten im für Annahme eines folchen Vorschlages wirken Sohlenhafen wird von einigen Gegnern der Arbeiter als Niederlage zu wollen. In gleichem Sinne äußerten sich die übrigen Redner der Gewerkschaften angesehen, da diese jetzt dem Konsortium gegen über keinerlei Funktion haben. In der That liegt die Sache aber der Arbeitgeber. Gegen wenige Stimmen beschloß dann die Ver- fo: in die Listen des Konsortiums wurden alle organisierten Ar­fammlung, daß auf dieser Grundlage eine Einigung beiter und gegen 100 Nichtorganisierte eingetragen. Die Gewerk­mit den Arbeitgebern angebahnt werden soll. Es wurde noch darauf hingewiesen, daß keiner der Streifenden die Arbeit schaften, die bisher ihre Mitglieder den Unternehmern direkt zur Verfügung stellten, stellen sie heute jeden Morgen früher wieder aufnehmen darf, als die Verhandlungen zu einer dem Stonsortium zur Verfügung. Und wie bisher in Zeiten des Einigung geführt haben. Arbeitsmangels stellen sie heute eine, morgen die andre Arbeiter­gruppe zur Verfügung, führen also für ihre Mitglieder den Turnus durch, genau wie bisher. Von einer Niederlage kann also nicht die Rede sein. Unterlegen sind die Verfechter der Freiheit der Arbeit" die Händler, die Herren im Hause" sein wollten. Allerdings find auch diese nicht von den Arbeitern besiegt, sondern durch eine Ver­fügung der Behörden entwaffnet. Ihr unzeitgemäßes Princip ist verworfen worden, während die von den Arbeitern vertretenen Grundsätze von der Verordnung anerkannt wurden.

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Terlinden und Genossen vor dem Schwurgericht. Duisburg  , 9. Juli. Die heutige Verhandlung begann mit der Rechtsbelehrung der Geschwornen, welche ungefähr 21%, Stunden in Anspruch nahm. Hierauf zogen sich die Geschwornen zur Beratung zurück. Terlinden wurde nach dem vom Obmann Prof. Averdung Duisburg berlesenen Wahrspruch des Verbrechens nach den§§ 146, 147, 149, 151 und 275 des Straf Gesetzbuches unter Ausschluß mildernder Umstände, Kosbadt der Beihilfe zu diesem Verbrechen, Bei hilfe zum Betruge, begangen in mehreren selbständigen Handlungen unter Bubilligung mildernder Umstände schuldig befunden. Der Wahrspruch bezüglich der Frau Terlinden und Frau Kosbadt lautete auf nichtschuldig. Zum Zwecke der Berichtigung des Fragebogens hinsichtlich der Frau Terlinden mußten sich Gerichtshof und Ge­schworene nochmals zur Beratung zurückziehen. Das Urteil lautete gegen Terlinden auf fechs Jahre Zuchthaus   und Ehrverlust auf die gleiche Dauer, gegen Kosbadt auf fechs Jahre Gefängnis unter An­rechnung von einem Jahr 11 Monaten auf die Untersuchungshaft; Frau Terlinden und Frau Kosbadt wurden freigesprochen.

Der Staatsanwalt hatte gegen Terlinden 10 Jahre Zuchthaus, 10 Jahre Ehrberlust und Stellung unter Polizei- Aufsicht, gegen Rosbadt 8 Jahre Gefängnis beantragt.

Zweite Generalversammlung des Verbandes der Tapezierer

und verwandten Berufsgenossen.

Am 8. Juli trat in Magdeburg   die zweite ordentliche General versammlung obigen Verbandes im Luisengarten" zusammen. Der Verband wurde im Jahre 1897 in Leipzig   gegründet, besteht also jetzt sechs Jahre. Anwesend sind 32 Delegierte, 2 Vertreter des Vorstandes( Grünwaldt und Becker), 1 Vertreter des Ausschusses. Als Vertreter des Sattler- Verbandes ist der zweite Vorsitzende desselben, Werner, und als Vertreter der Generalkommission der Gewerkschaften Silberschmidt anwesend.

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freudig ihr Solidaritätsgefühl bethätigen und den Kämpfenden zum

Mit der Lohnbewegung der Maßschuhmacher beschäftigte sich eine gutbesuchte Versammlung der in Schuhwaren- Fabriken und sonst im Schuhmachergewerbe thätigen Personen, die am 8. Juli in den Andreas- estsälen tagte. Walter schilderte die Entwicklung des nun etwa zehn Wochen dauernden Kampfes und stellte fest, daß es fich jest nicht mehr für die Arbeitgeber um die Lohnforderung an fich handele, sondern darum, auf jeden Fall als Sieger dazustehen. Jeden Vergleich selbst lehnten sie ab; die Arbeiter sollten geduckt werden. Es handele sich um einen Kampf um die Macht. Mit Energie hielten die Kollegen der Friedrichstadt   zusammen. Würden sie niedergerungen von den foalierten Unternehmern, dann wäre das ein schlimmer Schlag gegen die Organisation der Arbeiter der Schuhwarenbranche überhaupt. Es dürfe jetzt nicht heißen:" Hier Fabritarbeiter hier Schoßarbeiter", sondern alle Kollegen müßten Siege verhelfen, zu Nuß   und Frommen der Organisation. Die Ausführungen des Referenten und Christensens, der sie noch ergänzte, fanden lebhaften Beifall. Herrmann feste aus einander, daß es sich durchaus nicht um frivole Forderungen handle, sondern nur um einen Ausgleich für die höheren Anforderungen an Geschicklichkeit und Accuratesse der Arbeiter. Beder wandte sich direkt an seine speciellen Kollegen in den Fabriken, trotz aller schon im letzten Jahr gebrachten Opfer doch wieder von neuem zu steuern, eventuell mit 5 Proz. Nachdem noch einige Redner im selben Sinne sich geäußert hatten, wurde, einstimmig eine Resolution an Der Vorstandsbericht liegt im Druck vor. Derselbe stizziert genommen, worin die Versammelten den so lange mutig im Kampf die Entwicklung des Verbandes während der letzten drei Jahre und ausharrenden Kollegen der Friedrichstadt   ihre Anerkennung aus­konstatiert, daß sich der Verband, obwohl die letzten Jahre im Zeichen Sprachen und sich verpflichteten, ihre Solidarität zu bekunden, indem der Wirtschaftskrise standen, vorzüglich nach innen und außen ent- fie in Werkstätten und Fabriken Sammlungen zur Unterstützung wickelt hat. Die Beitragserhöhung von 15 auf 25 Pf. und die der Streifenden vecanstalten. Weiter wurde beschlossen, daß die damit gleichzeitig eingeführte Unterstützung in Strantheits- und Kollegen in den nicht vom Streit berührten Wertstätten und in Sterbefällen hat sich als vorzügliches Bindemittel bewährt. Alle Fabriken, so lange ber Streit dauert, 5 Proz. ihres Verdienstes Befürchtungen, daß infolge der Erhöhung der Beiträge eine Mit- auf Liſten für die Streifenden zeichnen. gliederflucht eintreten würde, haben sich als unzutreffend erwiesen. Der Verband fann mit der Entwicklung während der vergangenen Der Maurerftre in Blauen hat den dortigen Oberbürger Jahre zufrieden sein. Zu Ende des Jahres 1899 zählte der Ber- meister veranlaßt, in den letzten Tagen mehrere lange Verhandlungen band in 69 Filialen 3525 Mitglieder. Am Schluß des Jahres 1902 sowohl mit den Arbeitern wie mit den Unternehmern zu führen. in 110 Filialen 4721 Mitglieder. Das ist ein Mehr von 1196. Der Oberbürgermeister hätte nämlich gern eine Beilegung des Die Fluktuation blieb troß der Unterstüßungseinrichtungen eine sehr treits zu Wege gebracht, damit der König von Sachsen  , der in In den letzten drei Jahren traten 9024 Mitglieder ein diesen Tagen Plauen   besuchte, nicht durch den Anblick streifender und 8035 traten aus. Das macht pro Jahr durchschnittlich 2680 Arbeiter unangenehm berührt werde. Aber an der Unnachgiebigkeit In den letzten drei Jahren betrug die Gesamteinnahme der Unternehmer scheiterte die Einigung, obgleich die Arbeiter von des Verbandes 151 865,09 M., die Ausgabe 124 845,45 M. Der ihren ursprünglichen Forderungen auf die 10%-stündige Arbeitszeit Bestand der Hauptkasse betrug am 31. Dezember 1902 27 019,64 m. und 43 Pf. Stundenlohn zurückgegangen sind. Unter den Ausgaben befinden sich 10 807,90 M. für Reise- Unter­Die Maurer in Hirschberg  ( Schlesien) haben, nachdem sie vier ftüßung, 2549,25 M. für Krantenunterstüßung, 1585 M. für Sterbes gelb, 11 010,94 M. für Streits und sonstige Unterstützungen. Das Wochen streikten, eine Einigung erzielt, wodurch der Lohn von Verbandsorgan tostete 13 981,17 M., für Agitation, Konferenzen 2c. 32 auf 35 Pf. erhöht und die Arbeitszeit von 11 auf 10%. Stunden tourden 4328,51 M. berausgabt. Für Drucksachen 5604,55 m2, verkürzt wird. für Gehälter 4751,34 M. und an die Generalfommission der Ge­wertschaften Deutschlands   1198,19.

große.

Austritte.

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M.,

Deutfches Reich.

Husland.

Die Massenaussperrung in Schweden  .

Vom Papste.

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Rom  , 9. Juli. Der heute vormittag 9 1hr veröffentlichte Strankheitsbericht besagt: Die Nacht ist ungestört verlaufen; der Papst

hat geruht. Der Prozeß in der Lunge ist, was den Teil der Lunge

betrifft, welcher von der wenigen Flüssigkeit nicht bedeckt wird, die sich noch im Brustfell befindet, in voller Lösung begriffen. Die Er­Lapponi. Mazzoni. leichterung im Allgemeinbefinden hält an.

Das Giornale d'Italia" meint, alles weise darauf hin, daß Nierenentzündung beim Papste ausgeschlossen ist. Professor Mazzoni erklärte es für unmöglich, mit Sicherheit etwas vorauszusehen. Wenn der Papst gesund würde, würde er durch die Krankheit doch geschwächt bleiben, die ja auch bei jungen Leuten Spuren zurückläßt. Deshalb würden auch im Falle der Genesung die Befürchtungen nicht aufhören. Das Blatt fügt hinzu, die Besserung dauere an, der Zustand sei aber immer noch ernst.

Die Tribuna" schreibt: Um 5 Uhr morgens wurden die Fenster im Zimmer des Papstes geöffnet, um frische Luft einzulassen. Die Personen, welche den Vatikan   verließen, gaben beruhigende Nach­richten. Jedoch warnte Mazzoni vor zu hohen Erwartungen. Der Bapst ringe verzweifelt mit dem Tode.

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Monsignore Volpini, den im Vorzimmer des Papstes ein Schlag­anfall befiel, ist gestorben. Kardinal Mocenni ist der" Tribuna" zufolge bedenklich erkrankt. Heute nachmittag 5 Uhr wurde folgender Krankheitsbericht ver­öffentlicht: Da das Allgemeinbefinden des hohen Kranken sich verschlechtert hat, fand um 4 Uhr nachmittags eine Konsultation statt, an welcher Professor Rossoni   teilnahm. Die Untersuchung ergab. daß die Flüssig feit im Brustfell sich von neuem schnell vermehrt und daß die Herz­thätigkeit schwach ist, aber ohne Anzeichen einer Herzklappenſtörung. Der Puls ist leicht zusammendrückbar; die Anzahl der Pulsschläge beträgt 90. Die Atmung ist oberflächlich und wenig häufig. Harn entleerung gering. Der Zustand des Papstes wird als ernst angesehen. gez.: Roffoni. Lapponi  . Mazzoni.

Im Laufe des Nachmittags verschlechterte sich das Befinden des Papstes, und es stellte sich Diarrhoe ein, an welcher der Bapst, ent­gegen allen anders lautenden Gerüchten, bisher niemals gelitten hatte. Infolgedessen wurde die Konsultation beschlossen, die um vier Uhr stattfand. Die Untersuchung, bei der vermieden wurde, den Papst zu sehr anzustrengen, danerte ungefähr 20 Min. Es wurde festgestellt, daß wahrscheinlich nötig sein werde, den Brusthöhlen Stiche zu Ms Roffoni wiederholen, was eventuell morgen geschehen würde. das Gemach verließ, sprach er den Papst wieder ermutigend zu; der

Der Verband hat sein Agitationsgebiet in sechs Gaue ein- Wie bereits eine Depesche meldete, haben die schwedischen Metall­geteilt. Diese Gaue erheben besondere Gaubeiträge von den ihnen industriellen ihren Aussperrungsbeschluß am Montag ausgeführt. zugeteilten Filialen, die sich für das Jahr 1901 und 1902 auf ins- Die Zahl der ausgesperrten Arbeiter wird auf 17 000-20 000 gesamt 6125,45 M. bezifferten. An Zuschüssen( direkt und in- angegeben. Der geringfügige Anlaß der Aussperrung, der Streit Bapst reichte ihm mit Anstrengung die Hand und dankte ihm. Um direkt) erhielten die Gaue für Agitation aus der Hauptkasse der acht Former in Kristiansstad in Schonen, diente den Herren 81, Uhr abends war der Zustand des Papstes unverändert. Verantwortl. Redakteur: Carl Leid   in Berlin   Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 1 Beilage n. Unterhaltungsblatt.