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Es wird vielfach gesagt, auf den Maskenbällen lerne man erst den wahren Charafter der Leute kennen und in diesem Sage liegt ganz gewiß ein großer Theil Wahrheit. Seine volle Wahrheit aber fonnten vor einigen Tagen die Bewohner von Reinidendorf kennen lernen, an einem Ball, den die dortige„ gute Gesellschaft" veranstaltete.
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Herr Zimmerer Frit Schäfer, Liebenwalderstraße Nr. 4 wohnhaft, ersucht uns um die Mittheilung, daß er mit dem in Nr. 33 unseres Blattes erwähnten Zimmererpolier nicht identisch ist.
fei. Er behauptete, daß Leute, die in den Anweisungszettel| wurde vorgestern Mittag bereits getrübt, und zwar grausam getrübt.| Dresdener Vogelwiese als Rellnerin engagiren zu lassen. Geldstücke gewickelt hätten und junge Frauenspersonen, die Die Künstlerin mag erstaunt gewesen sein, als plöglich um jene Sie beharrte um so mehr auf diesen Plan, als sie wieder einmal sich Liebenswürdigkeiten von den mit der Vertheilung der Beit in ihrer Wohnung im Hotel Bellevue ein Rechtsanwalt mit in der Tasche ihres Bräutigams einen Brief von der Mutter des Rohlen beauftragten Männer gefallen ließen, sehr schnell Rohlen einem„ Arrestbefehl im Namen des Königs" auf der Bildfläche Angeklagten vorgefunden hatte. Der Angeklagte war aufs erhielten. Ob diese Angabe des alten Mannes etwa nur von erschien, um 8000 M. in Beschlag zu legen. Die Sache verhält Aeußerste betrübt; er ging hin und kaufte sich einen Revolver, einem Fieberwahn eingegeben war, oder ob sie auf Wahrheit sich folgendermaßen: Frau Patti hatte am 16. Septbr. 1890 einen den er vorschriftsmäßig laden ließ und in seine Rocktasche steckte. beruht, ist natürlich schwer zu ermitteln, Aber was will unter Kontrakt mit der Verpflichtung unterschrieben, in Petersburg und Als er wieder zu Hause angelangt war, fand er das Mädchen solchen Umständen die Wohlthat der Kohlenvertheilung bedeuten? Moskau in 12 Konzerten und Opernvorstellungen für 16 000 m. beim Kofferpacken vor. Er fragte dasselbe, ob es sich mit ihm Für die armen Empfänger verliert sie so gut wie jeden Werth, pro Vorstellung aufzutreten. Später ist die Künstlerin anderen auf ewig verbinden wolle und als diese Frage verneint wurde, wenn man die Vertheilung nicht von vornherein so einrichtet, Sinnes geworden- vielleicht, daß ihr die 16000 m. pro Borstellung frachte plötzlich ein Schuß und das Mädchen lief mit lautem Aufdaß eine bequeme Aushändigung an die Armen möglich ist. Den nicht pattimäßig erschienen genug, sie war trotz zahlloser schrei zur Küche hinaus, um das aus ihrer linken Hand hervoreinzigen moralischen und vielleicht auch materiellen Nußen hat Depeschen, die gewechselt wurden, und trotz der Sicherheit, welche quellende Blut abzuwaschen. Es stellte sich heraus, daß ihr eine der Wohlthäter", dessen Namen im Buche der Wohlthaten Rothschild in London für die richtige Auszahlung des kontrakt- Revolverfugel in die Hand gedrungen und dort stecken geblieben obenan glänzt; er schenkte eine Million Prestohlen! Daß das mäßig festgesetzten Honorars übernommen hatte, nicht zu bewegen, war. Das Mädchen, welches nur drei Tage gänzlich arbeitsElend in Berlin so groß ist, daß dieses bedeutende Kohlen- das Land der Moskowiter, wo sie mit wahrhaft heißer Sehnsucht unfähig war, opferte ihren Schmerz auf dem Altar der Liebe, quantum so wenig wie Nichts für die Empfänger bedeutet, dafür erwartet wurde, zu betreten. Dem russischen Konsortium, welches verzieh dem Angeklagten und es hätte nach der ganzen Geschichte tann der Wohlthäter nicht. den Kontrakt mit der Künstlerin geschlossen, waren bereits be- wahrscheinlich kein Hahn gekräht, wenn nicht ein sonderbarer Zudeutende Kosten erwachsen, zumal dasselbe nichts unversucht ge- fall mitgespielt hätte. Eines Tages saß das verwundete MädDie Zeit der Maskenbälle ist da! Jeder, der in der lassen, um die Patti anderen Sinnes zu machen und der Peters- chen auf einer Bank im Thiergarten und als sie ihre verbundene heutigen traurigen Zeit noch die Mittel besitzt und entbehren burger und Moskauer Gesellschaft den gehofften Genuß zu ver- Hand betrachtete, tamen ihr unwillkürlich die Thränen in den fann, die ein buntes Mastenhabit zu entleihen erfordert, steckt schaffen. Bei der Anwesenheit der Künstlerin in Berlin wurde Augen. Neben ihr saß ein freundlicher alter Herr, welcher sich feine förperliche Figur in diese Hülle, um den Bersuch zu machen, nun beschlossen, mit gerichtlichen Schritten gegen die Diva vor theilnahmsvoll nach dem Kummer des Mädchens erkundigte und auf einige Stunden das Elend zu vergeffen, das ihn tagtäglich zugehen. Vorläufig hat man gestern den schleunigen Arrest auf um die Geschichte von der unglücklichen Liebe und dem umgiebt. Wer will es dem thatendurstigen Jüngling, der sonst jene 8000 M. Tegen lassen als Schadloshaltung für die gehabten Revolverschuß in allen Einzelnheiten ausgetischt erhielt. Da er irgend einem ehrsamen Handwerk oder der Arbeit in irgend einer Rosten. In Kurzem wird der bezügliche Prozeß das hiesige Ge- hob sich der alte Herr, stellte sich als Kriminalbeamter vor und Fabrik obliebt, denn verübeln, wenn er in dem Gewand eines richt beschäftigen. Außerdem verlangt das Konsortium noch das forderte das Mädchen auf, ihm zur Wache zu folgen. Damit Rinaldo Rinaldini die Empfindungen seines selbstlosen Prinzipals hübsche Sümmchen von 80 000 m. als Schadenersak. So ist war das Schicksal des Angeklagten besiegelt. Es ivar gerade die zu sudiren sucht? Oder wer wollte es der jungen Schneiderin Frau Batti vorläufig um 8000 M. ärmer von Berlin abgereist. Beit, wo man emsig in Sachen des Wende'schen Mordes übel nehmen, wenn sie, die für kärglichen Lohn für Tänzerinnen Man sieht, daß die Launen einer Künstlerin zuweilen etwas tost- recherchirte und jeden Menschen, der eine Rohheit begangen, für und Rünstlerinnen arbeiten muß, nun einmal Qust empfindet, spieliger Natur sind. den muthmaßlichen Mörder der Wende ansah. Auch der Ansich selbst als Künstlerin zu versuchen, sei es auch nur für die getlagte wurde unter diesem Verdachte gefänglich eingezogen, furzen Stunden eines Mastenvergnügens. Wir erhalten folgendes Schreiben: Zur Berichtigung nach drei Tagen aber wieder entlassen. Ein besonderes Glück für auf den Artikel Rowdies- Zimmerergesellen in Nr. 33 des ihn war es noch, daß er nicht wegen versuchten Mordes Vorwärts" ersuchen wir Sie gütigst Folgendes aufzunehmen: oder versuchten Totschlages, sondern nur wegen schwerer Wir bekamen am Sonnabend, den 31. Januar in John's Rörperverlegung unter Anklage gestellt wurde. Er versicherte Restaurant unseren Lohn und 2 Faß Bier von unserem Meister. dem Gerichtshofe unter Thränen, daß er dem Mädchen nur einen Als einige unserer Kameraden das Lokal verließen, wurden sie Schreck habe einjagen wollen; der Staatsanwalt glaubte ihm von den Kornträgern überfallen und mit Knüppeln und Messern dies aber nicht, sondern beantragte 9 Monate Gefängniß. Die gute Gesellschaft von Reinickendorf wollte natürlich etwas traktirt. Wir eilten darauf aus dem Lokal und es ging uns Rechtsanwalt Morris plaidirte auf Einstellung des Verfahrens, ganz Besonderes zur Darstellung bringen und so wurde denn ebenso. Daß wir uns vertheidigt haben, ist wohl unsere Pflicht. da er es für durchaus glaublich hielt, daß dem Angeklagten, der zum Vergnügen" und zur„ Erholung" der guten Leute eine Mögen die Kornträger in Zukunft andere Arbeiter in Ruhe mit Schußwaffen nicht Bescheid weiß, ohne Absicht ein Schuß Benne zur Darstellung gebracht. Die vornehinsten Leute des lassen. Dieses der Wahrheit gemäß. Die Zimmerer von losgegangen sei. Der Gerichtshof war anderer Ansicht und verOrtes erschienen in der bedenklichsten Strolch- Garderobe, da sah Bimmermeister Schäffer's Play. urtheilte den Angeklagten zu 6 Monaten Gefängniß.- man schäbige Hüte, zerrissene Röcke und Westen und Hosen, durch Thränenden Auges wankte der Jüngling zum Saale hinaus; welche der Wind pfiff. Das Lokal war entsprechend ausgestattet; wehklagend folgte ihm das Mädchen und draußen fielen sich an Wänden, Thüren und Fenstern hingen Lumpen, auch die beide in die Arme, um den gemeinsamen Schmerz gemeinsam ausStrohpenne mitten im Saale fehlte nicht. Eine Hauptgröße des zuweinen. Festes war ein Mediziner und Menschenfreund. Die Leute er zählen von ihm, er sei einst zu einem Reinickendorfer , dessen Eine Diebes und Hehlergesellschaft von nenn Per Kind frank war, gerufen worden, habe dort die Thür geöffnet, daß kein Lokal zu Volksversammlungen zu haben ist. Es weigern Landgerichts 1 bis zur Abendstunde. Steglitz . Die Lokalkommission für Steglitz theilt uns mit, fonen beschäftigte am Sonnabend die zweite Straffammer des Des Bandendiebstahls einen Blick auf das Kind geworfen und gesagt:" Tem Kindlein tann ich nicht mehr helsen; für meine Bemühung bekomme 2. Zur Krone, Albrechtstraße; 3. Raiserhallen, Albrechtstraße, dicht helm Topp beschuldigt und geständig. Die beiden Angeklagten sich immer noch folgende Wirthe: 1. Albrechtshof, Albrechtstraße; waren der Maler Michael Baltuttis und Arbeiter" Wilich drei Mark."-Besagter Mediziner entlocte einem verstimmten Leierkasten die schauerlichsten Töne. am Bahnhof; 4. Heinrich's Salon, Albrechtstraße. Zu gewerf haben mit außerordentlicher Frechheit gestohlen und im Herbst 1889 während Arion durch seine Musik wilde Thiere zähmte, schaftlichen Bersammlungen stehen uns folgende Säle zur Vereinen hohen Grad von Unsicherheit auf den Straßen Berlins macyte der Doktor die Strolde damit so wild, als ob die Gäue fügung: 1. Restaurant zur Börse, Schloßstr. 66a; 2. Restaurant hervorgerufen. Sie hatten es hauptsächlich auf solche Geschäftsin sie gefahren wären. Sie strampelten und hampelten umher Arbeiterblätter liegen in folgenden Lokalen aus: Schütz, Schloß- damit Waaren zu den Kunden zu bringen. Wenn ein Haus, Hildebrand, Schloßstr. 81; 3. Café Harmonie, Flensburgerstr. 10. wagen abgesehen, welche von Hausdienern benutzt werden, um und schnitten Grimassen. Ein Fabrikant H. sah aus wie der Teufel vom Bloatsberg, zwar frist er nicht, wie dieser, die Straße 8; Sörig, Schloßstr. 11; Schellhase( Neufamm), Schildhorn- diener einen solchen Wagen für wenige Minuten unbeaufsichtigt schönsten Braten von Jungfrauen und Kindern, wie es im Liede und Fichtestraßen Ecke; zur Börse, Schloßstr. 66a; Guthke, auf der Straße stehen ließ, so war derfelbe verschwunden, wenn heißt, so graufam ist er nicht; er saugt dieselben nur aus. Er Albrechtstr. 108; Busse, Teichstr. 38; Schober, Teichstr. 11. Alle er nach Ablieferung eines Packets wieder hinaustrat. In beschäftigt nämlich in seiner Fabrit Rinder, welche eben aus der Fragen in Betreff der Lokalfrage sind zu richten an W. Wüften- mindestens fünfundzwanzig Fällen haben die Angeklagten Schule entlassen sind. Diese müssen 14 Tage umsonst arbeiten, hagen , Fichtestr. 70. derartige Diebstähle begangen und einzelnen der Bejtohlenen dann bekommen fie 3 M. pro Woche. Davon gehen aber so und einen folossalen Schaden zugefügt. Sammet und Seidenso viel Strafgelder für Zuspätekommen und sonstige Verstöße Borwärts" in folgenden Wirthschaften ausliegt: 1. Schmidt, schiedensten Art stelen den Dieben in die Hände. Die leeren Die Köpenicker Lokalkommission giebt bekannt, daß der waaren, Trikots und andere Stoffe, Nahrungsmittel der vergegen die Fabrikordnung ab. Damit die jungen Leute infolge Grünauerstr.; 2. Lange, Grünauerstr.; 3. Gabriel, Grünauerstr.; Wagen wurden zumeist in entlegenen Straßen aufgefunden. Bu der großen Verdienste nicht auf Abwege gerathen, bekommen sie 4. Janke, Berlinerstr.; 5. Markan, Grünftr.; 6. Purrmann, nächst wandten sich die Diebe an die unverehelichte Händlerin des Sonnabends Acends-ja, ja, rathe einmal, lieber Leser, doch Grünstr.; 7. Troppens, Rosenstr.; 8. Stuy, Schloßstr.; 9. Held, Marie Erhardt, eine bereits mehrfach wegen gewerbswir wollen es lieber sagen, denn es ist schwer zu rathen und staune- eine höre Müggelheimerstr.; 10. Zauchert, Müggelheimerjir.; 11. Fielib, mäßiger Hehlerei, zuletzt mit sechs Jahren Zuchthaus, vorStöderpredigt. Der Herr Fabrikant, der Alten- Markt; 12. Dalbriz, Goldener Hirsch. Zu Versammlungen bestrafte Person. Diese brachte die gestohlenen Waaren zum als Strolch mit auf dem Ball war, übt auch praktisches Christen steht uns nur ein Bokal unentgeltlich zur Verfügung bei Kautsch, größten Theile bei den Schneidermeister Pertuhn'schen Ghethum. Am Sonntag Vormittag müssen die Kinder regelmäßig Grünstr. Wir bitten die Genoffen, genau auf diese Liste zu leuten unter. arbeiten, haben also feine Zeit, nach der Kirche zu gehen, und da achten. Bei etwaigen Partien machen wir darauf aufmerksam, Partiewaaren- Händler Adolf Pommer haben von den Dieben Auch der Schneider Julius Stern und der Zeit Geld ist, so ist der um die Frömmigkeit seiner Arbeiter sehr daß auf dem Wege nach Friedrichshagen nur zwei Lokale den besorgte Herr auf den Gedanken gekommen, die Predigt gedruckt Arbeitern zur Verfügung stehen, Goldener Hirsch und Tabbert, Preisen gekauft wiederholt größere Waarenposten git auffallend billigen zu vertheilen. Hirschgarten. Ferner machen wir die Berliner Genossen noch sonen deshalb wegen gewerbsmäßiger Hehlerei unter Anund standen die letztgenannten fünf Per,, Bet' und arbeit ruft die Welt; aufmerksam, daß bei etwaigen Herrenpartien die Zigarrenhändler flage. Auf Ungering, Grünauerstr. 4, Hoffmann, Grünstr. und Runze, die Arbeiter" Ludwig rend einfache Hehlerei lautete die Anklage gegen Alle Vortheile gelten. Einige anwesende Schulmeister singen, voll Müggelheimerstraße, zu berücksichtigen sind. Albert Einfinger, welche nur in je einem Falle Abnehmer der gestohlenen GegenArbeiter" Ludwig Arend und Gustav Schulze, des füßen Weines, welchen die besserfituirten Ballfirolche bezahlt Grünauerstr. 71, I. Joh. Rautmann, Grünauerstr. 4. haben, Lieder, welche gar keine Aehnlichkeit mit Chorälen und stände gewesen waren. Die umfangreiche Beweisaufnahme entPsalmen haben. rollte ein trübes Bild von dem gemeingefährlichen Treiben der Polizeibericht. Am 9. d. M. Vormittags wurde im WohnEin Mitglied der gefeßgebenden Körperschast Reinickendorfs, zimmer eines Mädchens in der Mittenwalderstraße die Leiche Angeklagten, welche trotz ihres hartnäckigen Leugnens vom Geder Dorpater Y., Mitglied der Gemeindevertretung, ist erschöpft eines am 2. d. M. von ihr geborenen Kindes in einer auf dem richtshofe im vollsten Umfange für überführt erachtet wurden. von den Anstrengungen, welche seine Lehrlinge bei Tage hatten, Ofen stehenden Kiste aufgefunden. Die Mutter wurde verhaftet. Die Strafen mußten hoch ausfallen, es wurden verurtheilt: Die auf der Strohpenne selig eingeschlafen und träumt von einer Zu derselben Zeit wurde in der Spree , nahe der Cuvrystraße, Angeklagten Baltuttis und Topp zu je acht Jahren Ihnen, meine Herren, so ruft er im Schlafe, die Straßen in geschwemmt. großen Rede, welche er im Toriparlament halten will. Ich sage die Zeiche eines unbekannten, etwa 30 Jahre alten Mannes an- 3 uch thaus, Marie Erhardt zu sechs Jahren, Schneider Nachmittags gerieth der Maschinist Stache in erfuhn zu vier, Stern und Pommer zu je 21/2 und Reinickendorf find schlechter als die Straßen in einem hinter der Fabrit für Gasanſtalts- Bedarfsartikel von Brüggemann, die Ehefrau Berkuhn zu anderthalb Jahren ZuchtProverſchen Dorf und die neu angepflanzten Bäume in der Ridersporferstr. 48, als et fich überzeugen wollte, ob bus eolben: baus. Die Angeklagten Schulze und Arend wurden Provinzstraße werden diesen Gommer wieder feine Blätter be- lager wann gelaufen ſei, mit dem linken Arm zwiſchen den einem Jahre drei Monaten, beziehungsweise zu Bravo riefen alle Ballstrolche und der kleingehaune Kolben und den Führungszylinder und wurde hierbei so bedeutend Holz- und Kohlenhändler brach trachend mit seinem Stuhl zu verlegt, daß er nach dem Krankenhause am Friedrichshain ge- 5000 m. auf freiem Fuße befunden hatte, erbot sich, die geflagte Bommer, der sich bisher gegen eine Kaution von fammen. Zu derselben Zeit stieß an der Ecke Um andern Tag war in Reinickendorf große Nachfrage nach der Schüßen- und Markgrafenstraße eine Droschte mit einem Summe zu verdoppeln, wenn man von seiner sofortigen Inhaftmit Brettern beladenen Arbeitswagen zusammen, wobei eine nahme Abstand nehmen wolle; der Gerichtshof lehnte dies Ana in der Droschke sitzende Frau anscheinend schwere innere Vererbieten aber ab und verfügte die Verhaftung auch dieses Verlegungen erfitt. Nachmittags fiel der Arbeiter Schröder auf urtheilten.
fommen.
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fauren Häringen.
Bete kurz, denn Zeit ist Geld!"
Aber
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bracht werden mußte.
fort eintrat.
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Abends fanden zivet kleinere Brände statt.
Gerichts- Beifung.
neun
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Der An
klagten, der dadurch verhindert wurde, weitere Schritte auf der Bahn des Verbrechens zu thun. Der Staatsanwalt beantragte bei der Frivolität, die der Angeklagte an den Tag gelegt, cine Gefängnißstrafe von einem Jahre und zwei Jahre Ehrverlust. Der Gerichtshof berücksichtigte die bisherige Unbefcholtenheit des Angeklagten, sowie den Umstand, daß der Schaden von dessen Verwandten gedeckt worden ist und beließ es bei einer Gefäng= nißstrafe von sechs Monaten.
So amüsiren sich die Gebildeten von Reinickendorf . Wir erhalten folgendes Schreiben: In einer Lokalnotiz dem Neubau Friedenstr. 84 infolge eines Fehltritts von einer Ein Opfer des Börsenspiels stand gestern in der Person der Berl. 3tg." vom 26. Januar d. J. wird von einer etwa 11/2 Meter hohen Rüstung herab und erlitt so schwere des 27 jährigen Kaufmanns Alexander Weise vor der dritten größeren Anzahl von Restaurateuren folgendes berichtet: Bei innere Verlegungen, daß er bewußtlos liegen blieb und bei der Straftammer des Landgerichts I . Der Angeklagte war bei der ihnen erschienen zwei Reisende einer Ungarwein- Handlung, die Ueberführung nach dem Krankenhause am Friedrichshain ver- Bant für Handel und Industrie mit einem zwar fleinen aber her ein Geschäft betreibt. Die Neisenden machten den Vorschlag, starb. In der Bier'schen Brauerei, Stralauerstr. 8/6, gerieth austömmlichen Gehalt angestellt. Die Sucht, möglichst schnell die ihrer nehmen sollten. Auf den Einwand der Letzteren, daß sie für zu derselben Zeit der Maurer Kurth mit den Kleidern in das reich zu werden, bewog ihn, auf eigene Hand Börsenspekulationen Getriebe einer Maschine, wurde von der Welle mehrere Male zu unternehmen. Der Versuch fiel zu seinen Ungunsten aus, anUngarwein keinen Absatz haben würden, bemerkten die Reisenden, herumgeschleudert und dabei so schwer verletzt, daß der Tod so statt einen Gewinn einzuftreichen, hatte Weise mehrere daß es hierauf gar nicht ankäme; der Hauptzweck L..ge darin, in Nachmittags wurde eine Frau vor dem Hause Tausend Mark Differenzen zu zahlen. Der Mittellose wurde dem Stadttheil eine Niederlage zu errichten. Die Weine würden Brunnenstr. 124 A von einem Wagen überfahren und erlitt so zum Diebe, er entwendete feinem Chef zwei griechische Werthtoftenfrei zugestellt werden, für den verkauften Theil sollte bedeutende Quetschungen an den Beinen und an der Hüfte, so papiere, verjilberte dieselben und beglich dann seine Börsenschuld. Die entsprechende Provision gezahlt werden. Eine Anzahl von Restaurateuren ging auf diesen Vorschlag ein und unterschrieb daß sie nach dem Lazarus- Krankenhause gebracht werden mußte. That wurde bald entdeckt, vielleicht zum Glück für den Angeeinen Bettel mit ihrem Namen, ohne dessen Inhalt näher zu prafen; die Reisenden hielten diesen Zettel gewöhnlich verdeckt. Nach einiger Zeit e.hielten die Restaurateure größere Poften Wein mittelst Fracht zugefiellt, bis zu 500 M. Werthangabe. Die Fracht ist auch in den meisten Fällen bezahlt worden; im Weigerungsfalle legte man den Betroffenen den unterschriebenen Beitel vor, Eine nuglückliche Liebesgeschichte, welche das Kapitel der der die Berkaufseinwilligung enthielt und der verschiedene ver- fenfationellen Blutthaten beinahe um einen neuen Fall bereichert anlaßte, einem etwaigen Prozesse aus dem Wege zu gehen. Die hätte, lag der Anklage wegen Körperverlegung zu Grunde, welche Reisenden, von denen der eine verhaftet, der andere spurlos ver den Buchhalter Martin Fricke gestern vor die zweite Straf- Höchst bedenkliche Schiebungen traten in einer Verhand schwunden ist, haben diesen Schwindel ins Werk gesezt, um hohe fammer des Landgerichts I führte. Der 22 jährige harmlos aus lung zu Tage, welche gestern vor der 111. Strafkammer des LandProvision zu bekommen. Der Bericht sagt, daß die Firma un schuldig sei. Hierzu diene folgendes zur Aufklärung: Die Firma schauende Jüngling, welcher durchaus nicht den Eindruck eines gerichts 1. stattfand. Auf der Anklagebank befanden sich der schrieb mir und verschiedenen Anderen:„ Nachdem wir in Betreff blutdürftigen Wütherichs macht, liebte eine 28 jährige Kellnerin, Stellmacher Bernhard Schröder, der frühere Kaufmann, Ihrer Angelegenheit unsere Reisenden genau befragt haben, müssen Fr. Marie K.; er theilte mit ihr eine Wohnung und hatte jezige Rechtskonsulent Osta Werth und der Zigarrenmacher Ihrer Angelegenheit unsere Reisenden genau befragt haben, müssen ich mit ihr in aller Form verlobt, dieses große Greigniß Eduard Schulze. Die Angeklagten bewohnten gemeinschaftlich wir Ihnen mittheilen, daß wir Ihrem Wunsche, die Waare zurück- auch dem verehrten Publikum durch eine Verlobungs- Anzeige ein Haus in der Triststraße. Schröder war in Vermögensverfall zunehmen, nicht entsprechen können 2c. Schon aus diesen Worten bekannt gegeben. Aber ach, die Eltern des Jünglings gerathen und wurde arg von den Gerichtsdienern bedrängt. Mit sieht man, daß die Firma im Einverständniß gehandelt hat. Um eine Verbindung mit einer Kellnerin nicht Hilfe des zweiten Angeklagten wurden eine Menge Schriftstücke andere zu warnen und vor Verlusten zu bewahren, sah ich mich veranlaßt, diese Zeilen zu veröffentlichen und bitte alle Restau- sugeben und die Mutter beschwor den Sohn brieflich wiederholt, angefertigt und sonstige Manipulationen gemacht, um den rateure, die in gleicher Weise geschädigt sind, mir dies mittheilen von seiner unseligen Leidenschaft abzulassen und in bas elterliche Gläubigern ein Schnippchen zu schlagen. Zunächst trat Schröder zu wollen, um bei etwaiger Klage Material in Händen zu haben. freu; er setzte sich auch darüber hinweg, daß seine Braut es vertrag gemacht, wonach der dritte Angeklagte das Geschäft von Saus zurückzukehren. Der Angeklagte aber blieb dem Mädchen seine Stellmacherei an seine Ehefrau ab. Dann wurde ein KaufJ. Gnadt, Restaurateur, Brunnenstr. 38. liebte, ihn möglichst eifersüchtig zu machen und lebte der Hoffnung, der Frau Schröder für 900 M. erstanden hatte. Das Geld foll Aus dem Erdenwallen einer„ bescheidenen" Künstlerin. daß es ihm doch noch gelingen werde, das Mädchen zu bestimmen, der Ehemann Schröder vorher dem Angeklagten Schulze, der Ubelina Patti, welche vorgestern nach Paris bezw. Nizza abgereift von dem Berufe der Kellnerin Abstand zu nehmen. Er hatte mit völlig mittellos war und mit Frau und acht Kindern eine Stube ist, war es nicht beschieben, Berlin in rofiger Laune zu verlassen. Den bezüglichen Borstellungen aber durchaus kein Glück und im und Küche bewohnte, ausgehändigt haben, damit dieser die Kaufbei dem Scheinkaufe auch Dor Beugen war ließ der Beifall vorvorgestern in der Philharmonie nichts zu Juli v. J. fam es zwischen dem Bärchen zu ernstlichen Er- fumme
wollten
wünschen übrig, aber die Grinnerung an die geernteten Triumphe Brterungen, weil das Mädchen die Absicht bekundete, sich für die zählen konnte. In ähnlicher Weise sollen die ungeklagten