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140 000 m. für die Ueberschwemmten gespendet. Inzwischen ist ein| Für die Auffassung des berichtigenden Herrn Amtsvorstehers ist flareres Bild des Schadenumfangs entrollt. Beteiligt find im noch der Saz charakteristisch, den er am Schluß einer anderen Regierungsbezirk Oppeln   besonders die Kreise Neiße  , Neu- Berichtigung über den toten, erschossenen Unglücklichen gesetzt hat und stadt, Leobschüß, Ratibor  , Kosel, Oppeln  , Pleß und Groß- der lautet:

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Die Haltung der preußischen Regierung gegenüber der schlesischen Katastrophe ist ein erschütterndes Bild aus dem Leben eines christ­lichen Staates, ein wahrhaftiger europäischer Standal.=

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unsre Zeitung sich auf derartige Kannegießereien zur Aus füllung der ſauren Gurkenzeit nicht einlassen."

Wir haben natürlich nicht ein Geständnis freisinniger Ohnmacht darin festgestellt, daß uns ein Kompromißvorschlag gemacht wurde. Die Freij. 8tg." will es durch ihre nette Fälschung vor ihren An­

würden.

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Gröber als Reichstags- Retter.

Strehlitz. In den Regierungsbezirken Breslau   und Liegniz ist der Soweit hier bekannt, weinen dem Erschossenen feine eigenen Umfang des Schadengebietes erst nach Abfluß des Hoch- Angehörigen feine Thräne nach, da er sich bei Lebzeiten durchaus hängern so darstellen, als ob wir in einem Kompromißvorschlag wassers feststellbar. Die Hochflut hat eine grenzenlose Ver- als roher und gewaltthätiger Mensch betragen, der vor Mißhandlungen der Freisinnigen Anlaß sähen, diese Partei zu verhöhnen. wüstung hinterlassen. Sämtliche Wehre und Brücken find feiner eigenen Eltern nicht zurückschreckte." Unfre Kennzeichnung freisinniger Ohnmacht bezog sich umgekehrt zerstört, Wege und Straßen unfahrbar gemacht. Etwa 150 Ge- Sehr gemütstief! auf das Bekenntnis der Berl. 8tg.", daß sich nicht viele Liberale bäude, darunter die große massive Kirche in Arnoldsdorf, sind Nach den Berichten der bürgerlichen Blätter werden etwa finden dürften, die den Ernst des Kampfes gegen die Reaktion durch eingerissen. Der Schaden beläuft sich auf Millionen! Für Ab- 120 Arbeiter angeklagt werden. Kontrollierbar ist die Nachricht Erfüllung der gerechten Ansprüche der Socialdemokratie beweisen wehr der ersten Not sind die bedauernswerten, schwer heim- noch nicht. Verhaftungen werden noch täglich vorgenommen. gesuchten Bewohner unsrer Provinz auf die werktätige Mithilfe Ein ebenso schönes Bekenntnis freisinniger Ohnmacht ist es aller Schlesier, ja aller Deutschen   im In- und Auslande an­Wie überaus schneidig man in Laurahütte vorgeht, dafür bietet freilich, wenn die Mitglieder der Freifinnigen Voltspartei sich die gewiesen. Es handelt sich darum, die Obdach- und Nahrungs- auch die Thatsache einen besonderen Beweis, daß man selbst vor burschitosen Zumutungen der Freis. 3tg.", wie sie in obiger Notiz lofen zu versorgen, die zerstörten Häuser wieder aufzubauen, Notbrücken Eingriffen in das ärztliche Berufsgeheimnis nicht zurückschente. hervortreten, stumm bieten lassen. Nur die Wahlmänner haben zu Notwege, Notwehre zu schaffen, um landwirtschaftliche und gewerbliche Arbeit wieder beginnen zu können, die Aecker zu reinigen und Von den in Laurahütte Verwundeten wurden einige zu dem entscheiden, sagt die Freis. 8tg." ihren Getreuen, darum: Mund halten! Die Freis. 3tg." scheint die Wähler der Wahl­wieder zu bestellen, die verseuchten Brunnen und Wasserleitungen praktischen Arzte Steslidi gebracht, welcher ihnen die nötigen Ver- männer nur noch als Stimmvieh einzutagieren, die gar nicht das brauchbar zu machen, um Typhus und andre drohende Folge- bände anlegte. Tags darauf erschien in der Wohnung des Arztes Recht haben, sich die Wahlmänner auf die ihnen erwünschte politische Erscheinungen der Wassersnot abzuwenden. Kurz, es handelt sich der Grenztommissar in Begleitung eines Beamten Haltung näher zu betrachten. darum, mindestens 20 000 Schlesier dem wirtschaftlichen Zusammen- und dreier Polizisten und forderte von ihm die Herausgabe Die Freis. 8tg." soll sich überhaupt auf derartige Kanne­bruch und der Verzweiflung zu entreißen, sie wieder Mut und Ver- seiner ärztlichen Journale. Er legte ihm ein von dem Untersuchungs- gießereien" nicht einlassen! Herr Engen Richter geht auf die Sommer­trauen gewinnen zu lassen in Gottes und treuer Mitmenschen Hilfe. richter unterzeichnetes Schriftstück vor, in dem die Beschlagnahme der reise und beugt vor, daß seine Vertreter ja nicht etwas thun dürfen, Als es galt, den Hunnenzug gegen China   zu unternehmen, ärztlichen Journale angeordnet wurde mit der Begründung, daß was ein wenig nach Liberalismns aussieht.- floffen ohne alle läftigen verfassungsrechtlichen Formalitäten Hunderte anzunehmen sei, daß ein Teil der bei dem Wahlkrawall beteiligten von Millionen aus der Reichskasse. Wenn es gilt, 20 000 Schlesier Personen sich in die Behandlung des Dr. S. begeben hätte in der ,, der Verzweiflung zu entreißen", hat der preußische Staat auch nicht Hoffnung, daß er am sichersten das Berufsgeheimnis wahren dürfte". einen abgerissenen Hosenknopf. Alles für Rache und Vergeltung, für Trotz des energischen Protestes des Dr. S., der auf das ihn eine neue, wahrhaft überwältigende Rechtfertigung der Centrums In einer Centrumsversammlung in Straßburg   gab Herr Gröber die Pflicht der Hilfsbereitschaft nichts! bindende Berufsgeheimnis hinwies, welches ihm nicht gestatte, feine reaktion in den Zolltariffämpfen. Wenn man, so führte er aus, den Journale irgend jemand zu zeigen, wurde ihm nicht nur sein Dbstruktionisten im Reichstage nicht so entschieden entgegengetreten Strantenjournal beschlagnahmt, sondern auch andre Bücher und Brief- wäre, dann hätte die Morgenröte eines absolutistischen Säbel­schaften sowohl auf dem Schreibtische als auch in den Schub- regiments über Deutschland   hereinbrechen können. Durch den Wider­laden durchsucht. In dem beschlagnahmten Journal hatte Dr. S. stand und die in der Geschäftsordnung vorgenommenen Aenderungen die Namen, Adressen, sowie die Beschreibung der Verlegungen von sei dem deutschen   Volte sein Reichstag erhalten worden". zwei Tagen zuvor zu ihm gebrachten, bei dem Krawall Verletzten aufgezeichnet. Diese beiden durch das Journal ermittelten Personen wurden am folgenden Tage verhaftet, während das Krankenbuch dem Dr. S. erst auf Antrag des Rechtsanwalts nach drei Tagen zurück­gegeben wurde. Auch abgesehen vom juristischen Standpunkte ist ein solches Verfahren der Behörde vom rein menschlichen Gesichts­Der Amtsvorstand schreibt: Es ist nicht wahr, daß die vor dem Ludwigschen Lokale be- punkt aus betrachtet als höchft beklagenswert und die ärztliche findliche Menschenmenge von den Gendarmen sofort mit blanker Standesehre herabwürdigend zu bezeichnen. Wird doch so der Arzt, Der Berliner Lokal- Anzeiger" verbreitet Sensationsnachrichten Waffe angegriffen wurde und noch viel weniger wahr ist, daß die dem sich die Schwerverletzten zur Behandlung ihrer Wunden anver- von einem Attentat, das Anarchisten in Chicago   gegen den deutschen  Feuerwehr mit ihren Beilen auf die Leute eingehauen hat. Die trauen, durch die Behörde gezwungen, zum Denunzianten Kaiser vorbereitet haben sollen. Der Polizeipräsident von Chicago  Menge wurde von mir als Verwalter der Ortspolizei unter Dar- und Verräter seiner Patienten zu werden. soll nach Berlin   die Nachricht eines Anarchisten- Komplotts legung der Folgen des Ungehorsams wiederholt in Güte zum getabelt haben. Der dem Lokal- Anzeiger"" geistes"-verwandte New Auseinandergehen aufgefordert, dachte jedoch gar nicht daran, Folge Yorker Herald" will wissen, daß vor einigen zu leisten, sondern bewarf den Unterzeichneten und die Erekutiv­Wochen vier Anarchisten, zwei Männer und zwei Frauen, nach beamten derart mit Steinen, daß sämtliche Beteiligten mehr oder Schweden   gereist seien mit der erklärten Absicht, den weniger erhebliche Verlegungen davon trugen. Die Feuerwehr hat deutschen   Kaiser während seines Besuches bei König Oskar   zu ermorden". nur etwa eine Minute lang gespritzt und griff mit dem Sprigen erst ein, nachdem der Tumult und die Straßensperrung etwa schon eine Stunde bestanden hatte und weil die Beamten eben nicht gleich mit blanker Waffe vorgehen wollten. Die Säbel wurden auf der Straße vor dem Ludwigschen Gasthause erst dann ge­zogen, als die Beamten von der Menge, nachdem sie einen Arrestanten mit Gewalt befreit hatte, gar zu arg bedrängt und mit Steinen beworfen wurden.

Der oberschlesische Krawall.

Der Amtsvorstand in Laurahütte fordert auf Grund des Breßgefeßes die Berichtigung einiger Angaben unsres Artikels in Nr. 144 des Vorwärts" über die Vorgänge in Laurahütte. Ob­schon wir preßgefeßlich zum Abdruck des Eingesandt in der vor­liegenden Form nicht verpflichtet sind, geben wir dasselbe hier wieder und fügen die von uns erbetenen Bemerkungen unsres oberschlesischen Berichterstatters hinzu.

Anlangend den Schluß Ihres Artikels teile ich Ihnen mit, daß der Getötete, 20 Jahre alte Schmied Trafalczyk, eine Familie

überhaupt nicht hat."

Unser Berichterstatter führt dazu aus:

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Deutfches Reich. Richard Rösicke+.

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Ein schneller Tod raffte am Dienstagabend den Reichstags­abgeordneten und Generaldirektor der Schultheiß- Brauerei   Richard Röfice hinweg. Seit einigen Tagen kränkelte er und heute abend 734 Uhr segte ein Schlaganfall seinem Leben ein Ende.

Richard Röside ist ein Berliner   Kind. 1845 geboren, besuchte er das Französische Gymnasium. Er ging dann in die kaufmännische Lehre und trat 1864 in die Leitung der seinem Vater gehörigen Schultheißbrauerei. Von 1879-1886 war er preußischer Handels­richter, 1886-1893 stellvertretendes Mitglied des Reichs- Ver­ficherungsamtes, 1890-1898 Vorsitzender des Verbandes der deutschen  Berufsgenossenschaften. Er verfaßte mehrere socialpolitische Schriften, trat wiederholt in Zeitungsartikeln in die Deffentlichkeit, war hervor ragendes Mitglied vieler socialpolitischer Kongresse und seit 1890 Mitglied des Reichstages als Vertreter des Wahlkreises Dessau  - Berbst. Er blieb lange Zeit fraktionslos als Wildliberaler, in neuerer Zeit schloß er sich der Freifinnigen Vereinigung an.

Das brave Centrum vergewaltigt den Reichstag  , nur um ihn vor Vergewaltigungen zu schützen! Herr Gröber muß der Schändlichkeiten seiner Partei nicht mit Wohlbehagen gedenken, daß er so die Scheulappen schwingt. Warum teilt denn der Centrumsführer aus seinem geheimnisvollen Wissen nicht einiges mit, wann und durch wen die absolutistische Säbelherrschaft drohte?-

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Anarchistensput.

Also: Die erschrecklichen Anarchisten erklären offen ihre Absichten und die amerikanische Polizei, die diese erklärten Absichten kennt, läßt die Leutchen gemütlich das Schiff besteigen und nach Europa  abdampfen!

Offenbar ist die ganze Nachricht nichts als Sensationsschwaz.-

Ein beguadigter Unternehmer. Zu drei Monaten Festung wurde der Mörtelfabrikant und Steinſegmeister Schulz auf Torney einiger Zeit wegen Bergehens gegen die Unfallverhütungsvorschriften begnadigt. Derselbe war von der Stettiner Straffammer vor mit drei Monaten Gefängnis bestraft, weil infolge der lässigen Durchführung der Unfalverhütungsvorschriften in seinem Betriebe ein Arbeiter getötet wurde. Nachdem der Verurteilte alle Instanzen erschöpft hatte, erschöpft hatte, um mit mit einer billigeren Strafe wegzukommen, das er jedoch nicht erreichen konnte, trifft ihn die Umwandlung der Gefängnisstrafe in Festungshaft. Die muß diese Begnadigung, so jagt mit Recht der Stettiner Bolts. Festungshaft verbüßt der Herr in Weichselmünde. Befremden bote", deswegen erregen, weil die Gerichte für eine Milderung der verhängten Gefängnisstrafe nicht zu haben waren, trotzdem der Verurteilte alle Hebel in Bewegung sezte. Er muß deshalb schon sehr schwer gegen seine socialen Pflichten als Betriebsunternehmer gesündigt haben. Festgestellt wurde damals, daß ihn zwei seiner aufmerksam machten auf das unvorschriftsmäßige und lebens­leicht über die Warnung der Arbeiter hinweg, und die Folge war, gefährliche Abgraben des Bodens. Herr Schulz ging damals sehr baß einer der Arbeiter durch die abstürzenden Erdmassen verschüttet und getötet wurde.-

Mit Röfice scheidet ein socialpolitisch bedeutsamer und hoher Achtung würdiger Mann. Richard Röfide bedeutete im Reichstage während der letzten Session eine eigne und interessante Note. Er, der wohlhabende Mann und große Unternehmer, war der Social­politiker unter den Unternehmern und gegen die Unternehmer. Er war ein guter Kenner der socialpolitischen Gesetzgebung und setzte feine Kraft ein, die deutsche Socialpolitik gegen mächtige Widerstände Arbeiter beim Kiesgraben in seiner Kiesgrube ausdrücklich einigermaßen in Bewegung zu halten.

des

Nach den übereinstimmenden Erzählungen zahlreicher Arbeiter, welche an der Versammlung teilgenommen haben, steht unumstößlich fest, daß den Ercessen unmittelbar vor dem Lokal Handlungen der Beamten vorangingen, welche die erregte Menge zur Siedehize brachten. Zunächst ist eine amtliche Auflösung der Versammlung durch den Beamten von den allermeisten Besuchern gar nicht vernommen worden. Selbst Leute, die vorne an der Tribüne standen, haben wie sie erzählen in dem tosenden Lärm nichts davon gehört. Vor dem Saal standen viel mehr Leute, als drin waren. Sie drängten alle in der Richtung zu und vor den Saaleingängen. Es war sehr schwer, durch die Menge durchzukommen. Im Saal selbst war dies noch schwieriger, und für diejenigen, welche vorne oder in­mitten des Saales, fast unmöglich. Die Gendarmen notierten schon im Saale zahlreiche Personen auf, was ungemein erbitternd wirkte. So wurde er einer der Bestgehaßten des Scharfmachertums Allmählich gingen die Leute hinaus. Die Beamten gingen vor dem Saale auf und ab und trieben die Leute auseinander. Die Leute und Feudalkapitalismus. Freiherr v. Stumm Freiherr v. Stumm verfolgte gingen auf und ab, ohne irgend welche Gewaltthätigkeit zu begehen. einst mit ingrimmiger Wut den Mann, der, auch ein großer Zahlreiche Arbeiter haben mir erzählt, daß sie Kapitalist, doch im Namen des Rechts gegen alle Ausnahmegeseze schon da die Polizeifäbel in der Luft haben und alle Bedrückungsbestrebungen sich erhob und oft zu seinem Teil schwirren sehen. Erhebliches dazu beitrug, daß reaktionäre Maßnahmen gegen die Und nun die Hauptsache: Ehe irgend welche Gewaltthätigkeit Arbeiterklasse gemildert und vereitelt wurden. geschah, wurde zum ersten und zweitenmal auf Herbeiziehung Richard Rösicke   fnüpfte gern an die kaiserlichen Erlasse der Feuerwehr geblasen. Ein interessanter Umstand ist hierbei zu erwähnen! Schon bon 1890 an und suchte ihren Wortlaut aufs äußerste zu nußen für gegen 81 oder 834 Uhr abends, als ein großer Teil der Leute noch die Verbesserung der socialpolitischen Gesetzgebung. Er stand ganz inner­nicht aus dem Saal heraus war und zur Herbeiziehung der Feuer- halb der Gedankenwelt des kapitalistischen   Systems, aber alles, was wehr noch nicht geblasen war, sagte ein Vorgesetzter der Fabrik- unter diesem System den Arbeitern gegeben werden kann, dafür trat Feuerwehr zu einem Arbeiter, daß er sich fertig machen solle, um er ein. So sehr die socialdemokratische Partei auch selbst auf diesem Wie man Geld verdient. In der Zeit" erzählt Herr Damaschke mit der Sprite wegzufahren". Er fügte hinzu, daß er mehr Leute beschränkten Gebiete gegen ihn das Wort erheben mußte, weil er oft, diesen Vorgang: Der Marine fistus besaß in Wilhelmshaven  schicken werde. um nur etwas zu erreichen, den Gegnern allzu weit entgegenkam und einen parfähnlichen Garten mit mehreren Gebäuden, den er vor dadurch Besseres verscherzen half, so steht doch über allem Zweifel fein längerer Zeit an den Domänenfiskus abtrat. Dieser verkaufte vor ehrliches und tapferes Eintreten für die Ausgestaltung der Ver- Kürzlich stellte sich nun heraus, daß der Marinefiskus behufs Er­etwa drei Jahren das Gelände an drei Spekulanten für 68 000 m. ficherungsgesetzgebung, für die Sicherung des Koalitionsrechtes, für weiterung der Hafen- und Werftanlagen das Grundstück doch ge­die formale Gleichberechtigung der Arbeiterklasse. brauche. Die jetzigen Besitzer ließen sich denn auch nach langen und Richard Röside ertvies sich auch in rein menschlichen Dingen als schweren Verhandlungen bewegen, das Grundstück für daß die Leute schon vorurteilsfreier und edler Charakter. Er zählte zu den Wenigen 231 000 m. wieder an den Fiskus zu verkaufen. Die drei Herren auseinandergingen. Als geblasen wurde, rannten Leute aus aus den bürgerlichen Parteien, die unfrem Liebknecht das letzte aber hatten bei diesem Geschäft 163 000 m. ,, berdient". Wann wird allen Teilen des Dorfes an die vermutete Brandstelle". Es tamen Geleite gaben. Da er nun selbst aus der Reihe der Lebendigen endlich eine Bodenpolitik sich durchsetzen, die solche Verdienste" un­viel mehr Leute zu dem Ludwigschen Lokale, als dort vor und in geriffen, wahren auch wir, seine politischen Gegner, dem tüchtigen möglich macht?!- dem Saale standen." Manne ein dauernd ehrendes Angedenken.

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In Laurahütte besteht eine freiwillige Feuerwehr. Die Arbeiter werden zum größten Teil von Amts wegen für eine bestimmte Zeit unter Strafandrohung verpflichtet, beim Ausbruch eines Feuers sowie bei den allgemeinen lebungen und Sprizenproben nach erfolgtem Alarm sofort auf der Brandstelle bezw. dem Uebungs­plaße zu erscheinen." Ich sah erzählt mir ein Arbeiter

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Eine Woche vor dem Krawalltage war in der Fignerschen Fabrik in der Nähe des Ludwigschen Lokals Großfeuer.

Es wurde also zuerst geblasen, als noch ein großer Teil der Leute im Saal war.

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Durch den Tod Rösides wird schon kurz nach den allgemeinen Reichstagswahlen im Wahlkreise Dessau  - Berbst eine Neuwahl erforder­Nach dem geblasen wurde und die Menge hierdurch aufs lich. Am 16. Juni d. J. erhielt Rösicke 11 416 Stimmen, der äußerste erbittert und erhitzt war, geschah die Verhaftung des nationalliberale Kandidat 5704 Stimmen, unser Parteigenosse Käppler Arbeiters. Die Verhaftung wirkte noch erbitternder. Der Ver- 12 268 Stimmen. In der Stichwahl siegte Röside mit 16 211 gegen haftete wurde nach den Erzählungen zahlreicher Augenzeugen von 12 919 socialdemokratische Stimmen. zwei Beamten unter dem Arme geführt; eine Anzahl von Beamten umgaben ihn mit gezückten, über die Köpfe emporgehaltenen Säbeln. Ziemlich gleichzeitig mit dem Augenblick, in dem der Verhaftete den Beamten von der aufgeregten Menge entrissen wurde, kamen auch schon die Feuerspriten von zwei Seiten an.

Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Menge schon die anfahrenden Sprißen gesehen hat, als sie zur Befreiung des Gefangenen schritt. Die Sprize hat die Arbeiter etwa 4 Minuten mit Wasser begossen. Diese Prozedur wurde keineswegs freiwillig aufgegeben, sondern erst dann, als die Sprize zerstört und von der Menge an sich ge­rissen wurde.

Demnach steht zweifellos fest, daß die erste Gewaltthätigkeit von der Menge begangen wurde nach der Verhaftung und nachdem die Feuersprigen durch Alarmsignal gerufen wurden, das von den Arbeitern, die vor dem Lokale standen, gehört wurde und sie zur Erregung gebracht hat.

Zahlreiche Arbeiter behaupten nach wie vor, daß die Säbel ge­zogen wurden, ehe auch die mindeste Gewaltthätigkeit geschah. Und nun ermesse jeder selbst, wer an dem namenlosen Unglück io Schuld tröet'

Mit Fälschungen und Brutalitäten gegen die eignen Partei­genossen behandelt die Freifinnige Zeitung" den Borschlag der Berliner Zeitung  " zu den Landtagswahlen. Sie sagt:

Eine Erweiterung des Gesezes über den anlauteren Wettbewerb wird, wie die Eisenztg." erfährt, im Reichsamt des Innern vor­bereitet. Verhandlungen hierüber sind schon seit einiger Zeit im Gange, und da das Material, das in Form von Resolutionen aus interessierten Streifen ziemlich reichhaltig eingeht, umgehend geprüft und bearbeitet wird, so wird angenommen, daß ein entsprechender Gefeßentwurf in kurzer Frist dem Reichstage vorgelegt werden soll. Es sollen vor allem die Schwindelausverkäufe bekämpft werden.

nur

Eine organisatorische Einigung wird von den Radikalpolen angestrebt. Ein Centralkomitee foll den Mittelpunkt bilden für die Vertretung der polnischen Interessen gegenüber den Germanisations bestrebungen. Die Gründung hat eine scharfe Spike gegen das Centrum und die Geistlichkeit. So sagt der im Wahlkreise des Herrn v. Ballestrem erscheinende Glossalski":

Die Sache ist wichtig und sehr eilig. Ein Centralfomitee und mit ihm die ganze polnische Nation müßte ein Wort sprechen gegen­über der Politik des Katolik", welcher unsrer Nationalsache sehr schadet, da er mit dem Centrum ging. Sobald unfren Brüdern in Schlesien   oder Westfalen ein Unrecht geschieht, sei es von der Regierung, sei es bom Centrum, da wird in Abwehr die Die Berliner Zeitung  " hatte sich bemüßigt gesehen, der Social- ganze polnische Vereinigung dastehen. Das Komitee würde im demokratie von den neun Berliner   Landtags- Mandaten der Frei- polnischen Volke die Ueberzeugung hervorrufen, daß das oberschlesische sinnigen Volkspartei drei anzubieten als Preis für die Unterstützung Volt nicht verlassen dasteht im shiveren Kampfe für sein National­freifinniger Wahlmänner   in allen übrigen Landtags- Wahlkreisen des bewußtsein, sondern daß hinter ihm ganz Bolen steht. Es wird ein Staates. Der Vorwärts" erblickt in diesem seltsamen Stompromiß- polnischer Gedanke, eine polnische Arbeit und eine polnische Politik vorschlag", ein bemitleidenswertes Geständnis freisinniger Ohnmacht". fein. Das Komitee wird für uns in Oberschlesien   und für unsre - Das wäre allerdings der Fall, wenn die Berliner 3tg." irgendwie Landsleute kräftig in die Hand nehmen die Abwehr gegen legitimiert wäre, über Landtags- Mandate einen Handel mit andren die germanisierenden Geistlichen. Die Geistlichen Parteien einzuleiten. Ueber die Berliner   Landtags- Mandate ver- bedrücken uns, weil unsre national- polnische Bewegung noch jung ist fügen die seiner Zeit zu wählenden Wahlmänner. Aufgabe der und bisher auf die eigne Kraft angewiesen war. Wenn wir ein Freiſinnigen Volkspartei kann es nur sein, wie wir schon wieder Komitee für ganz Deutschland   haben werden, wird die Holt dargethan haben, alle Kraft daran zu sehen, eine möglichst germanisierende Geistlichkeit gezwungen, ihr Benehmen gegen unfre große Mehrheit freisinniger Wahlmänner in den vier Berliner   Nationalbewegung zu ändern. Wenn wir das Komitee haben Landtags- Wahlkreisen zu sichern. werden, da wird der Breslauer Bischof sich sicher bedenken, ehe er

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Auch wenn Erörterungen ähnlicher Art sich anderweitig an- ein Hirtenfchreiben herausgiebt, durch das er auf das tiefste unser spinnen sollten über Verhandlungen zwischen Freisinniger Bolts- polnisches Gefühl verlegt. Dann wird die Schimpferei auf der partei und Socialdemokratie bei den Landtagswahlen, wird Kanzel aufhören."