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gezählt werden. Eine Tabelle der einzelnen Berufe und ihre Be-| regung zufolge präzisierte die Versammlung ihre Stellung zu der Von einem Streit Arbeitswilliger" wird auch aus Neu teiligung an der Wahl gab einen willkommenen Aufschluß über den Frage, ob auch in andren Betrieben die Schöningsche Streitarbeit zu strel is berichtet. Dort haben ungefähr 20 italienische Maurer, Grad der politischen Bethätigung derselben und einen Fingerzeig, verweigern sei, in einer gegen wenige Stimmen angenommenen welche als Streitbrecher importiert worden sind, die Arbeit nieder­wo politische und gewerkschaftliche Organisationsarbeit einzusetzen hat. Resolution dahin, daß aus tattischen Rücksichten von einer geschlossenen gelegt, weil sie von ihrem Polier behandelt wurden, wie es Streit Der Vorsitzende wies dann auf das Mißverhältnis der Mitglieder- Verweigerung der Streitarbeit vorläufig Abstand zu nehmen sei. brecher wert sind. zahl der politischen und gewerkschaftlichen Organisationen gegenüber Beide Streiks stehen für die Ausständigen ziemlich günstig, da sich der Zahl der abgegebenen Stimmzettel für die Socialdemokratie hin nur wenig oder gar keine Arbeitswilligen gefunden haben. Die in und empfahl die lebhafteste Agitation für die Organisationen. Der Frage kommenden Organisationen erklärten sich mit den Streifenden Vertrauensmann teilte ferner mit, daß, obwohl die Gegner in völlig solidarisch. Lichtenberg , dem größten Orte des Kreises, nicht eine Ver­sammlung abgehalten haben, doch 12 Versammlungen der Social­demokratie sich mit der Wahl beschäftigten und 167 000 Flug­blätter zur Verteilung famen. An Unkosten entstanden dem Drte 872 Mart, während die Einnahmen einschließlich der Listen­fammlung, die dem Kreise zufällt, 569 M. betrugen. Außer der Arbeit im Orte leisteten die Genossen die Agitationsarbeit in den ihnen zu­gewiesenen Dörfern und machten zu diesem Zwecke vier Agitations­touren. Nach diesen mit Beifall aufgenommenen Ausführungen wurde bekanntgegeben, daß vier Mitglieder wegen Nichtbeteiligung an der Kommunalwahl ausgeschlossen wurden, und der Bibliotheks fommission 60 Mark zur Drudlegung des Katalogs bewilligt. Für den neunten Bezirk wurde Genosse Graf als Bezirksführer gewählt.

Von den ausgesperrten 257 Maurern in Stendal find 165 ab­gereist, so daß die Streittasse nur noch 92 Personen zu unterstützen hat. Circa 50 Mann reisen in den nächsten Tagen noch ab. Die Ausgesperrten haben den Unternehmern mitgeteilt, daß sie einen Die Kürschner haben nun die Sperre über die Werkstätten der Stundenlohn von 40 Pf. fordern werden, falls bis zum 24. Juli die dem Verein der Belzwaren- Fabrikanten und der Imnung angehörigen Aussperrung nicht aufgehoben iſt. Unternehmer aufgehoben, nachdem mit diesen beiden Arbeitgeber- Die Lohnbewegung der Zimmerer in Breslau hat mit einem Organisationen vor dem Gewerbegericht eine Einigung zu stande Erfolg geendet. Vor dem Gewerbegericht kam eine Einigung zu gekommen ist. Der Kampf soll sich nunmehr der Hausindustrie der stande, wonach von nächster Woche ab ein Stundenlohn von 47 Pfg.. Pelz- und Mützenbranche zuwenden, bis auch hier die Forderungen von Pfingsten 1904 ab ein solcher von 50 Pfennig gezahlt werden schriftlich anerkannt sind. soll. Der Vertrag soll bis Pfingsten 1906 gelten.

Deutfches Reich.

Der Streit der Zieher in der Hutfabrik der Gebrüder Hehmann in Breslau ist als aussichtslos aufgehoben worden. Es verbleiben noch 13 Gemaßregelte.

Husland.

neueste Bild auf dem socialen Schlachtfelde. Die hannoverschen Meister, welche ,, Arbeitswillige" nicht loswerden können, sind das Bauunternehmer möchten ihre geliebten Galizier gern abschieben, aber als diese zum Bahnhof gebracht werden sollten, weigerten sie In den Streit eingetreten sind die Maurer und Handlanger in Rigdorf. Der Cigarrenhändler Georg Haupt aus Rummelsburg sich, dorthin zu gehen. Die Meister drangen in das Massenquartier Genf , nachdem die Forderungen nach Arbeitszeitverkürzung und wollte an der Ecke der Berg- und Steinmetzstraße einen in voller der Leute ein und versuchten sie hinauszutreiben. Das ist aber nicht Lohnerhöhung sowie Abschluß einer Tarifgemeinschaft abgelehnt Fahrt befindlichen Straßenbahnwagen besteigen, kam aber zu Fall gelungen. Die Galizier wählten eine Kommission von elf Mann, worden sind. Die Unternehmer haben die Arbeiter auf das staats und zog sich mehrere Verlegungen zu. In der nahen Unfallstation die in Gemeinschaft mit dem Arbeitersekretär Schrader beim liche Schiedsgericht aufmerksam gemacht, wohin die Sache gehöre. erhielt H. ärztliche Hilfe.- In einer Laubenkolonie beim Diebstahl Senator Fink wegen Lieferung von Lebensmitteln vorstellig geworden Allein die Arbeiter haben die Anrufung des Schiedsgerichts ab­bon Blumen ertappt wurde der Arbeiter May Kieschte. Derselbe ist. Senator Fink verwies sie zunächst an das Baugewerfenamt gelehnt, weil das Verfahren vor demselben zu langsam gehe. Dass wurde von einem Schuhmann festgenommen. Wie sich nachträglich und auf den Klageweg. Als aber Schrader darauf aufmerksam selbe beansprucht inklusive der Wahl der Delegierten 10 bis 14 Tage. herausstellte, hatte St. kürzlich auch einen Schlafstellendiebstahl aus- machte, daß die Leute sofort Effen haben müßten, da das Der Streit wurde am Sonntag in einer von 1500 bis 1800 geführt, wegen dessen er bereits von der Polizei gesucht wurde. Baugewerkenamt nicht mehr für Essen sorge, versprach Senator Arbeitern besuchten Versammlung beschlossen, die Gesamtzahl Fink, das Baugewerfenamt aufzufordern, die Leute mit Essen zu der Maurer und Handlanger in Genf beträgt indes 4000 Brit. Ein Briger Original, der in weitesten Streifen bekannte versorgen, da es sonst die Armenkasse auf Kosten der Jnnung thun bis 5000, die Zahl der übrigen Bauarbeiter 7000 bis 8000. Drehorgelspieler Hermann Burscheck, hat gelegentlich des Knappschafts- werde. festes in Rüdersdorf einen schrecklichen Tod gefunden. Sehr wahrscheinlich hat der Umstand, daß sich der Anarchist und Burscheck, ein alter Mann mit verkrüppelten Beinen, war mit seinem auf einem Brutalität verwandelt. Man hat den Leuten gesagt, wenn sie nicht den staats- und gesellschaftsretterischen Staatsrat veranlaßt, sofort Die vorherige Fürsorge der Arbeitgeber ist in eine unerhörte Generalstreit- Apostel Bertau sehr geschäftig um die Maurer bemüht, Handwagen ruhenden Leierkasten zu dem Feste nach Rüdersdorf ge- ohne Geld und Lebensmittel reisen wollten, würde man sie acht nach Bekanntwerden des Streitbeschlusses eine Sigung abzuhalten kommen, um dort sein Gewerbe auszuüben. über den Fahrdamm wollte, geriet er mit seinem Instrument in der daß der Maurer Josef Cieply arretiert werden solle, dieser sei der in den Landgemeinden wurden in die Stadt berufen. Bis jetzt sind, Als er nun abends Tage einsperren und hungern lassen! Die Unternehmer verlangen, und die Ergreifung von Maßregeln zu beschließen. Die Gendarmen Finsternis unter den nach Ertner fahrenden Omnibus, dessen Räder Schlimmste, wenn den Unglüdlichen und sein Instrument zermalmten. Burscheck war selbst mit. er arbeiten wollte, gingen die andren von wie dem Grütlianer" aus Genf gemeldet wird, die Sympathien bom auf der Stelle tot. Die Arbeiter verlangen Lohn 13. Juli der öffentlichen Meinung auf seite der Arbeiter. ab und freie Reise bis nach ihrer Heimat, während der Arbeitgeberverband sie nur bis zur Grenze bringen will. Einzelne der Leute haben drei, fünf oder auch bis zu zehn Mark bekommen, eine Anzahl aber noch keinen Pfennig, dagegen hat das Bau­gewertenamt an den Vermittler, an den Agenten Rahmer Abraham, für jeden Mann fünf Mark bezahlt.

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Gerichts- Zeitung.

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Der Staatsanwalt beantragte gegen die beiden Duellanten je 1 Monat, gegen den Kartellträger 2 Wochen Festung, während der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Davidsohn, für eine gelindere Strafe eintrat.

Das Urteil lautete gegen Johann Bezel und Kreuzberg auf je 14 Tage, gegen Franz Bezel auf drei Tage Festungshaft.

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Die Massenaussperrung in Schweden .

Verfammlungen.

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Der Verband des schwedischen Eisen- und Metallarbeiter- Ver­bandes, des Gießerverbandes, des Holzarbeiter- Verbandes, des Wegen Herausforderung zum Zweikampfe mit tödlichen Waffen Grob- und Fabritarbeiter- Verbandes sowie der Vorstand der Landes­hatten sich gestern vor der neunten Straffammer des Landgerichts I organisation der Gewerkschaften haben gemeinsam dem Haupt­der Student Johann Pezel und der Referendar Mar Kreuz- Ein Mitarbeiter des Hannoverschen Volkswille" ist trotz der vorstand der Werkstattvereinigung einen Vorschlag zur Herbeiführung berg zu verantworten, während ein dritter Angeklagter, der Kauf- ftrengen Ueberwachung der Leute zu ihnen in ihr Massenquartier einer Lösung der der Aussperrung zu Grunde liegenden Streitig mann Franz Bezel, Bruder des Erstgenannten, der Kartell- gelangt und schildert seine Erlebnisse dortselbst wie folgt: feiten übermittelt, der darauf hinausgeht, daß eine gemein trägerei beschuldigt war. An einem Februar- Abend geriet der An-" Der Zwed unsres heimlichen Dortſeins war vornehmlich, eine fame Konferenz zwischen den Vertretern der Werkstattvereinigung getlagte im Rajino" in Charlottenburg mit einem Herrn wegen Unterredung mit den Galiziern herbeizuführen. Das war auch nicht und der bei der Aussperrung in Betracht kommenden Gewerk einer geringfügigen Veranlassung in Meinungsverschiedenheit. Wie so leicht, da die Leute uns zunächst nicht kannten und auch von schaften abgehalten werde und daß Streitpunkte, die dort nicht er Bezel behauptet, habe der Mitangeklagte Kreuzberg sich un- unsrer Anwesenheit wenig Notiz nahmen. Erst als wir einige Flug- ledigt werden, in letzter Instanz einem Schiedsgericht überwiesen befugterweise hineingemischt und sein Verhalten in einer Art blätter in polnischer Sprache austeilten, die mit eigentümlicher werden, über dessen Zusammensetzung die Parteien zu bestimmen tritifiert, die ihn zu einer schroffen Erwiderung hingerissen habe. Scheu sofort in den Kleidungsstücken der Leute verschwanden, ge- hätten. Der Vorstand der Werkstatt- Vereinigung hat den Empfang Nun sei es zwischen ihnen zu gegenseitigen Beleidigungen ge- wannen sie zu uns zutrauen. Wir folgten einigen der Leute in ein des Schriftstückes bestätigt und sollte sich, wie berichtet wird, in einer tommen. Am folgenden Morgen habe er dann seinen Bruder, Zimmer im ersten Stock des Gebäudes an der Edenstraße und Sigung am Mittwoch, also gestern, damit befassen. der Referbelieutenant sei, zu Kreuzberg geschickt mit dem Auftrage, befanden uns zu unsrer Genugthuung unter Parteigenossen. An der Besprechung mit dem Stellvertreter des Ministers des denselben auf geschliffene Säbel zu fordern, falls er sich nicht zu Diese teilten uns mit, daß sie selbst organisiert seien und Innern, Justizminister Berger, hat nicht nur, wie wir einem Widerruf der ausgestoßenen Beleidigung bereit finden lasse. nie hierher gekommen wären, wenn man ihnen gesagt hätte, daß einer Depesche nach mitteilten, der Vertreter des Gießerverbandes Kreuzberg habe seinen Widerruf davon abhängig gemacht, daß er, hier ein Zimmererstreik herrsche und die Maurer ausgesperrt wären. teilgenommen, sondern außer Blomquist, Blomberg vom Eisen- und Bezel, sich vorher bei ihm entschuldige, und daran sei der Vergleich Wir sind schändlich betrogen, man hat uns gefagt, hier Metallarbeiter- Verband, sowie Lindquist von der Landesorganisation gescheitert. Kreuzberg habe darauf die Forderung angenommen. müßten Bauten für das Bundesschüßenfest und der Gewerkschaften. ,, Socialdemokraten" schreibt über die Bes Es sei aber nicht zum Austrag des Ehrenhandels gekommen, denn eine 28eltausstellung() gebaut werden, die hiesigen sprechung: Wir begehen ganz gewiß keinen Vertrauensmißbrauch, durch ein anonymes Schreiben sei die Polizei benachrichtigt worden, eute, reichten zur Fertigstellung der Bauten wenn wir erwähnen, daß Staatsrat Berger sich lebhaft dafür inter­die dem Duell hindernd entgegengetreten sei. Der Borsitzende, nicht aus, nirgends nirgends feien welche zu bekommen und da effierte, daß die fraglichen Verhandlungen sobald wie möglich zu Landgerichts- Direttor Kanzow, versuchte noch im Termin vergebens, hätten sich die Meister an uns gewandt." So sprachen die Galizier. stande kommen möchten, und daß er die Berechtigung der Forderung eine Einigung zwischen den Parteien herbeizuführen. Schon an dem Polizei- Aufgebot bei ihrer Ankunft hätten sie er der Gewerkschaften, daß solche Verhandlungen stattfinden sollten, unt tannt, um was es sich hier handle. Sie dächten gar nicht einen wirklich dauernden Frieden zu verbürgen, anerkannte." daran, hier Streitbrecher zu spielen. Wir wurden er­fucht, an die socialdemokratische Zeitung in Krakau , den ,, Vorwärts", eine Depesche abzusenden mit der Warnung vor Hannover . Die Meister hätten sich den Galiziern gegenüber geäußert, noch mehr Leute aus jener Gegend holen zu wollen. Um das möglich zu machen, wären die Meister mit einem Vierter Wahlkreis. Der Wahlverein des vierten Berliner Unlauterer Wettbewerb. Einen Ausverkauf zu Schreiben an die Galizier herangetreten, in welchem stand, Reichstags= Wahlkreises" Süd- Ost" hielt am Dienstag eine stark Fabritpreisen hatte der Schuhwarenhändler David in daß es letteren hier sehr gut gehe. Das Schriftstück sollten sie besuchte Mitgliederversammlung im Vereinshause Süd- Ost, Wal­Charlottenburg angekündigt. Auf Anzeige der Schuhmacher- Innung unterzeichnen und die Meister wollten es dorthin schicken, um die demarstraße, ab. Genosse Dr. Curt Freudenberg referierte wurde gegen ihn Anklage wegen Vergehens gegen das Gesetz über Antverbungen leichter zu haben. Die Unterschrift unter über Zwischen den Wahlen". Der Vortragende erntete für seinen ben unlauteren Wettbewerb erhoben. Das Landgericht II als Be- das Schriftstid ist verweigert worden. Schilderungen höchst interessanten Vortrag stürmischen Beifall. Der Referent schloß rufungsinstanz sprach ihn jedoch frei, und zwar deshalb, weil der über die Steise nach hier wiederzugeben, können wir uns versagen, feine Ausführungen mit den Worten: Der Sieg, den wir am Angeklagte die fraglichen Schuhe zu Preisen verkauft hatte, die eine nicht aber die Aeußerungen über die Zukunft dieser Armen. Sie 16. Juni errungen haben, darf uns nicht ausruhen lassen auf unfren Privatperson ungefähr zahlen muß, wenn sie in der Fabrik felber erzählten, daß sie alle in ihrer Heimat in fester Arbeit ge- Lorbeeren, sondern er sei der Ansporn, daß wir die 3 Millionen fauft, wie das zuweilen geschieht. Thatsächlich hat der Angeklagte, st an den hätten, und wenn sie nach Hause kämen, würden sie Nichtwähler und die 6 Millionen, die gegen uns gestimmt haben, der besonders gut einkaufte, noch weniger bezahlt, als andre Händler, arbeitslos sein, da ihre Stellen sofort wieder besetzt aufklären, um dieselben für unsre Ideale zu gewinnen! In der Dis­und bei dem Ausverkauf zu Fabrikpreisen" noch wurden. Die Handlungsweise der hiesigen Meister wurde in fussion sprachen die Genossen Tolksdorf und Petereit und nennenswerte Verdienste erzielt. Das Landgericht meinte, wenn einer Form fritifiert, die sich hier nicht wiedergeben läßt. wiesen auf die Bedeutung der kommenden Stadtverordnetenwahlen bei solchem Ausverkauf von Fabrifpreisen gesprochen werde, so feien Troß aller in ihrer Heimat üblichen Unterdrückung und menschen hin. Letzterer wünschte, daß der Vorwärts" in Bezug auf die Wahl das Preise, die der einzelne Käufer aus dem großen Publikum in unwürdigen Behandlung, die in Galizien sprichwörtlich ist, fanden selbst mehr Aufklärung bringen möge. Nachdem unter Verschiedenem der Fabrik zahlen müßte. Der Straffenat des Kammergerichts hob die Vorentscheidung fie die Charaktereigenschaften der Schlachzizen dortselbst nicht so einige Angelegenheiten ihre Erledigung gefunden, schloß der Vor­auf die Revision der Staatsanwaltschaft wieder auf und verwies verwerflich als die der Agenten, die sie hier hergelockt haben. fißende Genosse Hoffmann die imposante Versammlung. die Sache zu nochmaliger Verhandlung an das Landgericht zurück. Welch' furchtbare und traurige Zustände in Galizien herrschen bie Sache zu nochmaliger Verband des technischen Bühnen- Personals. Verhandelt wurde: Begründend wurde ausgeführt, das Landgericht habe den Begriff mögen, ergiebt sich schon daraus, daß die Leute zitternd fragten, 1. der Vorstandsbericht, 2. der Kassenbericht, 3. Verbandsangelegen Verkauf zu Fabrikpreisen" unrichtig gewürdigt. Wenn ein Händler der Polizei haben sie große Angst. Sie wissen nicht, woran sie einen Bestand von 958,10 M. auf. Unter Verbandsangelegenheiten heiten, 4. Verschiedenes. Der Stassenbericht wies am 18. Juli 1903 einen großen Ausverkauf ansetze und sage" Verkauf zu Fabrik- sind, denn sobald einmal einer die Kaserne verläßt, wie es am wurde mitgeteilt, daß die Direktion des Schiller- Theaters Berlin preisen", so verstehe der Laie, daß der Käufer nicht mehr Sonntage geschehen, so wird er durch den Schuhmaun O. und N., sich in anerkennenswerter Weise bereit erklärt hat, ihren zahlen solle, als wie der Verkäufer felber dafür in ber& abrif gezahlt habe. Also liege die Annahme einer find fie der Meinung, daß sie dort nur gefangen gehalten Hälfte der Gagen ohne Gegenleistung zu zahlen. Bei Verschiedenem eingefangen und wieder zurückgebracht. Deshalb Bühnenangestellten während der 4-6 Wochen Sommerferien die unwahren Behauptung nahe, die den Anschein eines besonders würden. Welchen Begriff mögen diese galiziſchen Arbeiter nun wurde eine Anregung zur Diskussion gestellt wegen Anschlußz des günstigen Angebots zu eriveden geeignet sei. Das Landgericht müsse von der viel gepriesenen preußischen Freiheit bekommen haben? näher darauf eingehen. Gestern war die Stimmung der Galizier eine gedrückte. Die Verbandes an den Holzarbeiter- Verband und eine Kommission ge­Mit der etwas sonderbaren Streitfrage, ob mit Maden durch Nahrungsmittelverforgung ist nicht mehr die reichliche vom Sonn- wählt, welche die ersten Schritte unternehmer soll. sektes Backobst zu den verdorbenen Genußmitteln zu zählen fei, abend; Montagabend hatten sie nur noch Brot und Bier. Nun Eine allgemeine Klempnerversammlung fand am Dienstag in hatte sich gestern die sechste Straffammer des Landgerichts I zu be= sollen sie am Mittwoch morgens um 5 Uhr abreisen. Sie der Berliner Ressource statt. Zum ersten Punkt der Tagesordnung: schäftigen. Am 6. Februar d. J. kaufte der Tischler A. in einer erklärten aber, nur am Tage abfahren zu wollen, damit sie Bericht vom zweiten Bauarbeiterschuh- Kongres Obsthandlung eine Quantität Backobst, welches sich als vollständig ihren hiesigen Genossen und Kollegen noch ein hielt Weißel das Referat. Er schilderte den Verlauf und die madig erwies, so daß es nicht zu genießen war. Der Leiter des mal die Bruderhand drücken könnten. Auch wollen sie erst ihre Ergebnisse der Verhandlungen und hob unter anderm hervor, daß Geschäfts, welcher das Backobst zuvor hatte mischen lassen, ver- Lohnangelegenheit geregelt wiffen; für die Tage, an denen sie hier eine gründliche Besserung im Bauarbeiterschuß nur erreicht werden weigerte die Zurücknahme, weshalb Anzeige erstattet wurde. Im und auf der Reise liegen, verlangen sie selbstverständlich bezahlt." fann, wenn wirklich sachverständige Kontrolleure, die auch die Macht gestrigen Termin hatten drei Sachverständige ihr Gutachten ab= Auch mit Holländern haben die Herren Unternehmer kein Glück. haben müßten, Bauten mit nicht vorschriftsmäßigen Schutzvor zugeben. Während der Polizeichemiter Dr. Juckenack und der Obst: Sieben von diesen, welche auf ein Zeitungsinserat hin angekommen richtungen zu inhibieren, mit der Aufsicht betraut werden. Auch Händler Louis Kühn darin übereinstimmten, daß das fragliche Back­obst ungenießbar, verdorben und ekelerregend sei, weil es voll- aren, erklärten sofort, die Arbeit nicht aufnehmen zu wollen und von den nachfolgenden Rednern wurde die Forderung nach fachver? ständig mit Maden und deren Abgängen durchfest gewesen, war warnten zehn weitere Kameraden telegraphisch davor, die Reise nach ständigen, aus dem Arbeiterstande hervorgegangenen Aufsichts­beamten zum Ausdruck gebracht. Ferner wurde von Jeziv= der Obsthändler Hermann Schäfer der Ansicht, daß das Obst nicht Und die internationale Solidarität, fie ist doch kein leerer romsti über eine Bautenkontrolle berichtet, die er im Auftrage als ungenießbar und verdorben zu erachten fei, weil es durch Ab- Wahn 1 der lokalen Bauarbeiterschutz- Kommission ausgeführt hat. Auf waschen genügend gereinigt zu werden vermöge. Dies sei die vielen Neubauten hat der Redner Rüstungen vorgefunden, die vorherrschende Ansicht in den Kreisen der Obsthändler. Das Die Maureraussperrung in Mainz soll nicht so leicht in Ver- durchaus nicht vorschriftsmäßig waren, und oft waren auch weder Schöffengericht hatte den Angeklagten wegen fahrlässiger Uebergessenheit tretung des Nahrungsmittelgesetzes zu 25 M. Geldstrafe verurteilt gessenheit bei den Beteiligten geraten. Die Herren Unternehmer Fangleine noch Gurt vorhanden. Noch viel schlimmer aber waren und die Berufungsstraffammer bestätigte das Urteil des Vorder- nicht. Sie haben 54 Maurer auf eine schwarze Liste gefeßt, weil bauten vorfand. Hier fehlte es oft an jeglicher Schutzvorrichtung. nämlich wollen ein zufriedenes Zuſammenleben mit ihren Arbeitern die Verhältnisse, die der Redner auf den Umbauten und Reparatur­diefe ihnen im Kampfe mit den Arbeitern besonders unbequem Im weiteren Verlauf der Diskussion wurden von mehreren Rednern waren. Zur Ausführung der Unternehmerrache wurden die von den Fälle mitgeteilt, wo durch Mangel an Schutzvorrichtungen das Leben Herren bestallten Antreiber, die Poliere, ausersehen, und diese, selber der Bauarbeiter in leichtsinnigster Weise aufs Spiel gesetzt wurde doch nichts als Maurer, geben sich in ihrer Mehrzahl auch ruhig und tödliche und schivere Unglücksfälle die Folge waren. Der Vor­dazu her, gegen ihre Klaffengenossen im Dienste des Unternehmer- fißende Diesner forderte die Anwesenden auf, dafür zu sorgen, tums die Hungerpeitsche zu schwingen. Als in einer Versammlung daß alle Fälle mangelhafter Rüstungen sofort dem Bureau der Mit den Streits in den Minkin- Werken und der Schöningschen der Poliere die anständigeren unter ihnen den Antrag stellten, von Gewerkschafts- Kommiffion, Engelufer 15, Eisengießerei zu Reinickendorf beschäftigte sich am Mittwoch im der schwarzen Liste" keinen Gebrauch zu machen, lehnte die Mehrheit meldet werden, sofern die betreffenden Arbeiter nicht selbst dagegen " Kolberger Salon" eine stark besuchte Versammlung der Former diesen Antrag ab; nur dazu verstand man sich, 20 Namen von der vorgehen können. Darauf gab Cohen den Bericht der und Gießereiarbeiter. Nach einer ausführlichen Klarlegung Lifte abzusetzen. Wenn dann die Arbeiter einmal, durch ihre Schlichtungs- Kommission, die auf Grund des mit den ber im Bortvärts" bereits bekannt gegebenen Ursachen der Aus- Organisation stark geniacht dazu, die Entlassung solcher Sflaven- Klempnermeistern abgeschlossenen Tarifvertrages eingesetzt worden stände und der Mitteilung, daß alle Einigungsversuche mit den dem treiber verlangen, dann schreit die Unternehmerpresse über Terro- ist. Die Kommission hat erst eine Sibung abgehalten. Geitens Kühnemänner- Verbande angehörigen Firmen bisher gescheitert sind, rismus", obgleich es sich um nichts als um einen Akt der Notwehr der Vertreter der Arbeitgeber burde hier der Versuch gemacht, den wurden beide Streits als durchaus berechtigt anerkannt. Einer An- handelt. Tarif so auszulegen, als ob es zulässig sei, auf Grund privater Aba

richters.

Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

ob sie denn auch durch Militär fortgebracht würden. Vor

Hannover anzutreten.

-

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