Nr. 174.

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Vorwürts

Berliner Volksblatt.

20. Jahrg.

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Telegramm Aoreffe: ,, Socialdemokrat Berlin".

Centralorgan der socialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69.

Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.

Die äußere Politik Englands.

London  , 24. Juli 1903.

Mittwoch, den 29. Juli 1903.

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1984.

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Unterstützung Englands hat. Aber diese Unterstützung wird Für 20 bis 30 Millionen Mart hat die Ansiedelungskommission ihr nicht nicht zu teil. Deutschland   hat zu Anfang der in den letzten Wochen Land angekauft. Einen großen Teil davon neunziger Jahre eine Annäherung an England gesucht, worauf Lord erstand sie von der Landbank in Berlin  , die den Kauf und Verkauf Salisbury   erklärte, die englische Politik sei nicht mehr antirussisch. von Grundstücken geschäftsmäßig betreibt. Unter diesen auf dem Die beiden Häuser des britischen   Parlaments hatten gestern Dann sieht man in England nicht ein, daß kein Staat, keine Nation Umweg über die Landbank erworbenen Liegenschaften befinden sich Lange und ziemlich lebhafte Auseinandersetzungen über die äußere und keine Klasse stark wird, ohne gleichzeitig die alten Abhängigkeits- u. a. nach dem Berichte der„ Posener Nachrichten" folgende: und imperiale Politik des Kabinetts. Die Debatte des Unterhauses verhältnisse zu beseitigen. So z. B. hat dieser Mangel an Einsicht Vom Prinzen Biron von Kurland ca. 4000 Hektar, würde man groß nennen können, wenn Sir Charles Diffe, der sie in nationale Entwicklungen England im Jahre 1878 veranlaßt, Herzog zu Sachsen- Altenburg 1772 einleitete, nicht so oberflächlich gewesen wäre und Mr. Gibson Macedonien den Bulgaren   zu entziehen und es an die Türkei   zurück­Herrn Gustav v. Treskow. Bowles, der sie fortsetzte, seinen Hang zu Wigeleien beztvungen und zugeben, weil Beaconsfield   annahm, daß die um nationale Un­Direkt von ihren bisherigen Befizern wurden gekauft: mehr Ernst gezeigt hätte. Dennoch war sie eine bedeutsame Aus- abhängigkeit ringenden Balkanvölker sich bald Rußland   unterwerfen Von der Königl. Klosterkammer in Hannover   ca. 4000 Hektar, einandersetzung, denn sie brachte einige wichtige Bemerkungen Lord   würden. Cranbornes, des Unterstaatssekretärs des Aeußern, und eine Rede Sir Edward Greys, des fünftigen liberalen Kolonialsekretärs, in der er die Grundlinien der äußeren Politik des nächsten liberalen

Kabinetts zeichnete.

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Frau Alma v. Treskow. Amtsrat Kiehm

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Frhrn. v. Wilamowit- Möllendorf

ca. 3100"

1500

482

1981

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Damit soll indes nicht gesagt sein, daß die Schuld nur auf englischer Seite liegt. Auch Graf Bülow scheint an dem irrigen Glauben der britischen   Politiker schuldig zu sein. Kann ein moderner präsident gewesen. Ihm wurde der Hektar bis zum Liebhaberpreise Der Freiherr v. Wilamowig- Möllendorf ist früher einmal Ober­Staat geachtet werden, der russische oder polnische Freiheitskämpfer Selbstredend nahmen der deutsch  - kanadische Zollkrieg und ausweist, ja, in die Hände russischer Schergen treibt? Oder läßt nicht von 1800 M. bezahlt. Nicht schlechter schnitten die andren Besitzer Mr. Chamberlains Pläne den breitesten Raum in der Debatte ein, Graf Bülow bei jeder Gelegenheit durch offiziöse Blätter erklären, ab. Die Preise der Güter find nämlich durch die Käufe der wobei die liberalen und radikalen Kritiker Redewendungen gegen daß ihm die russisch  - englischen Konflikte gar nichts angehen? So Ansiedelungskommission derart in die Höhe getrieben, daß der das britische   Kabinett gebrauchten, die, von Abgeordneten des war es z. B. im Januar 1903 bei der Durchfahrt russischer Torpedo- fönigl. Domänenfiskus nur noch im Bromberger Kreise und in West­deutschen Reichstages oder von socialistischen Blättern gebraucht, boote durch die Dardanellen. Wenn die Dardanellen Deutschland preußen kauft, weil die Preise in der übrigen Provinz Posen   für ficherlich als antinational gebrandmarkt worden wären. Die ganze nichts angehen, so hat es gewiß kein Recht, englische Hilfe für die nicht verstatten kann, darf sich der aus preußischen Steuergeldern ihn unerschwinglich sind. Aber was sich der Domänenfistus liberale Partei war thatsächlich darüber einig, daß das britische   Bagdadbahn zu verlangen. Denn jeder weiß, daß materielle Kon- nicht verstatten kann, darf sich der aus preußischen Steuergeldern Kabinett sich in den deutsch  - kanadischen Zollstreit nicht hätte mischen zessionen in asiatischen Ländern politische politische Vorrechte be- gespeiste Kaninchenjagdfonds wohl leisten! sollen. deuten. Alle derartige Kundgebungen find Nach dem Programm der Ansiedelungskommission sollen vor die Mühlen der allem jene Güter gekauft werden, die in„ Gefahr" sind, in polnische der antideutschen Politiker. Graf Bülow gilt hier meist als ein Feind Englands, der jede Gelegenheit wahrnimmt, Hände zu geraten. Daraus ergiebt sich, daß die verschiedentlichen stein­die Briten   zu demütigen und die russischen Interessen zu fördern. reichen und streng national gesinnten Besitzer keinen Anstand daran ge­So hat sich die Meinung in England festgewurzelt, daß Deutsch- nommen hätten, ihre Güter dem polnischen Erbfeind auszuliefern, land nicht zu trauen wäre; es würde stets Rußland   nachgeben und wenn er ihnen bessere Preise bezahlt hätte. Das Hinauflicitieren sich dafür an England schadlos halten. des polnischen Großgrundbesißes ist ihnen wohl zu statten ge­tommen.

Ferner ist einleitend zu bemerken, daß keiner von den Arbeiter­Abgeordneten das Wort ergriffen hat: Politik ist in England noch immer Sache der Herren" und Tabu für die Arbeiter. Und doch wäre es absolut nötig gewesen, daß ein Arbeiter dem konservativen Mr. Gibson Bowles eine Leftion in politischem Anstand erteilt hätte.­

Die Debatte umfaßte das ganze Gebiet der britischen   Welt­politik, also die Weltpolitik der Großmächte überhaupt. Denn es giebt feine weltpolitische Frage, die nicht auf irgend eine Weise das britische   Reich berührte. Zwei Gedanken lagen der Debatte zu Grunde: der wirtschaftliche Gegensatz zu Deutschland  , und der politische Gegensatz zu Rußland   in Asien  . Da die Wirtschaft viel tiefer ins Leben der Völker eingreift, so ist die Feindschaft gegen Deutschland   viel tiefer und unvernünftiger, als die gegen Rußland  . Wie die Dinge jetzt liegen, hat die deutsche   Politik ohne Zweifel mit einer feindlichen öffentlichen Meinung in England zu rechnen. Noch nie ist uns die Notwendigkeit einer starken socialistischen Partei in England so dringend erschienen als beim Zuhören der gestrigen Unterhaus- Debatte.

Wasser auf

So wird in Posen der Landwirtschaft geholfen!

Zweites Bild.

Lord Cranborne antwortete seinen Kritikern in ganz geschickter Weise; er sprach besser als je zuvor. Besonders nahm er sich Mr. Gibson Bowles   vor, dem er erklärte, daß ein Mann, der eine so gehässige Sprache führe, keinen Anspruch machen könne, in Die 10 Millionen, die der königlich preußischen Regierung durch äußeren Fragen ernst genommen zu werden. Dabei gab Cranborne die öffentliche Empörung für das überschwemmte Schlesien   abgepreßt indirekt zu, daß zwischen Deutschland   und England ein Vertrag in worden sind, werden kaum dazu genügen, die Hälfte des entstandenen Bezug auf Portugal   eriftiere, d. h. in Bezug auf die portu- Schadens gutzumachen. Nach vorliegenden Nachrichten übersteigt giesischen Kolonien in Südafrika  , aber fügte er hinzu:" Ich will der Schaden zwanzig Millionen Mart. Mehr als die Hälfte deffen, fagen, daß die Regierung nichts gethan hat, was als ein Angriff was notwendig ist, soll also zusammengebettelt werden. An die auf unsren ältesten Bundesgenossen- Portugal  - ausgelegt werden Spitze dieser privaten Hilfsaktion ist der Graf Posabowsky ge­könnte." Ebenso erklärte Cranborne, daß der englisch  - japanische treten, und nun hat auch Wilhelm II. 10 000 Mark gespendet. Etwa Vertrag die speciellen Interessen Japans   in Korea   anerkenne. das Tausendfache dieses Betrages foll auf anderm Wege herein­Sir Edward Grey   war gleich allen andren Rednern des Unterhauses gebracht werden. Muß man also wünschen, daß von Privaten Im Grunde genommen ist die englische Feindschaft gegen für eine Verständigung mit Rußland  . Die britische   Regierung sollte herangeschafft wird, was der Staat noch fehlen läßt, so sind die Deutschlands   nicht ganz verständlich. Denn vom wirtschaftlichen es allen klar machen, daß sie keine Gebietsausdehnung verlange. Sie Aussichten, daß jeder zu dem Seinen kommen werde, doch sehr Standpunkte aus betrachtet sind die Vereinigten Staaten   von Amerika   follte sich auf die Wahrung ihrer kommerziellen Interessen beschränken. gering. ein gefährlicherer Konkurrent Englands als Deutschland  . Allein man Die Integrität Chinas   oder Persiens   sei eine Illusion, die nur zu 600 000 m. flüssig gemacht worden, der zunächst verwendet werden Vorläufig ist aus Staatsmitteln ein Betrag von nur 1 Million fann sich in England noch nicht an den Gedanken gewöhnen, daß Enttäuschungen führen könne. Eine Aufrechterhaltung des status quo Deutschland eine kapitalistische Großmacht ist, die gleich andern in diesen asiatischen Reichen sei nicht mehr möglich. Deshalb wäre soll, um 1. zerstörte und schwer beschädigte Gebäude aus dem lleber Großmächten Weltpolitik treiben will. Oder aber, man fühlt in es das beste, mit den wirklichen Zuständen zu rechnen und mit den schwemmungsgebiete auf die Höhe zu verlegen; 2. die erforderlichen England instinktiv, daß die deutsche Weltpolitik nur auf den Ruinen beteiligten Mächten zu Kompromissen zu gelangen. Nach diesen Er- Deichschlüsse ungefäumt vornehmen zu lassen und 3. durch Wieder­eines Teiles des britischen   Empires aufgebaut werden könne. Alem flärungen des bedeutendsten liberalen Staatsmannes im Unterhause aufrichtung zerstörter Brücken und Wehre und Wiederherstellung von Anscheine nach wirken beide Momente zusammen. Das letztere zu urteilen, hat die liberale Partei absolut keine Politik gegenüber Wegen die sofortige Wiederaufnahme der gewerblichen Thätigkeit zu Moment ist unfres Erachtens nicht unbedingt richtig. Das tapi- Rußland. Es ist die alte Misere aus der Zeit Gladstones. ermöglichen. talistische Deutschland   hat es nicht unbedingt nötig, in das britische In Bezug auf den deutsch  - kanadischen Zollkrieg stellte sich die Bur unmittelbaren Hilfeleistung ist demnach aus Staatsmitteln Empire einzubrechen. Es könnte sich mit Kleinasien   begnügen. ganze liberale Partei und ein Teil der konservativen Partei auf noch immer kein Geld vorhanden, trotzdem Tausende von Menschen Dies scheint auch die Ansicht Mr. Balfours zu sein, und feiten Deutschlands  . Es sind dies die Freihändler und dem Verhungern nahe sind. Ebensowenig ist in das vorläufige er war bereit, die deutsche Bagdadbahn zu fördern; er wollte die liberalen Imperialisten. Campbell- Bannerman  , Asquith  , Programm der Regierung die Bekämpfung des Typhus aufgenommen den überschüssigen kapitalistischen   Energien Deutschlands   den Abfluß Greh  , Aloyd- George Politiker, die die nächste liberale worden, der bedrohlich um sich greift. Sogar die Dienstreise des nach Kleinafien erleichtern. Regierung bilden werden, verurteilten die Politik Chamberlains in Kultusministers nach den verseuchten Gebieten ist aufgeschoben Aber die Politiker, die jetzt im Unterhause gegen das Kabinett scharfen Worten; Lloyd George   und Labouchère meinten sogar, worden und bis auf weiteres bleibt der Grundsaß des Freiherrn  und gegen Deutschland   schreien, haben Balfours Pläne durchkreuzt. Das Unterhaus wäre von der Regierung, die ein wichtiges Dokument von Hammerstein:" Desinfektion ist Privatsache!" in Kraft. Sir Charles Dilte beschuldigt die Regierung, daß fie teine sichere unterschlagen hätte, betrogen worden. und fefte Politik gegenüber Deutschland   hätte, daß sie zwischen Nach- Aus Anlaß einer Interpellation des jungen Lords Lytton, eines giebigkeit und Drohungen schwanke. Dies ist in noch schärferem Entels des Halbvergessenen Romans chriftstellers Bulwer Lytton  , Maße die Ansicht von Mr. Gibson Bowles, der die Regierung vor erklärte der Herzog von Devonshire im Oberhause, daß er Frei­der deutschen   Politiker warnt, die angeblich in dem Motto bestehe: händler sei und daß die Regierung noch zu feiner Wenderung der ,, Demander, prendre, reçevoir"( Fordern, ergreifen, nehmen). Diese bisherigen Zollpolitik verpflichtet sei. beiden Poliker, die in Bezug auf Kleinaften eine Politik verfolgten, die man im Englischen die dog- in- the- manger- policy nennt: wenn England die Bagdadbahn nicht haben kann, soll auch Deutsch­ land   sie nicht haben. Diese Parlamentarier und mit ihnen die ganze öffentliche Meinung- argumentieren: Deutschland   ist un­lösbar an Rußland   gebunden. Deutschland   wird im Momente der Gefahr stets zu Rußland   halten. Einen deutschen   Bufferstaat zwischen Rußland   und England kann es also nicht geben. Alle englischen Konzeffionen an Deutschland   kommen schließlich Rußland   zu gute. Eine große Staatsaktion ist in Bosen vor sich gegangen. Man Die englische Nachgiebigkeit gegenüber Deutschland   kann den be- denke nicht, daß die Staatsregierung für diese Provinz, die vom absichtigten Zwed, Rußland   zu zügeln, nicht erfüllen. Noch mehr: Hochwasser fast nicht minder schwer betroffen worden ist als sie erbittert nur Rußland  , das ein weltpolitisch starkes Deutschland   Schlesien  , große Summen bewilligt hätte. Nach wie vor beschränkt nicht dulden kann, und Deutschland   wird start werden, wenn Eng  - sich die Hilfeleistung in Bosen auf die Thätigkeit jenes christlich ge­land mit seiner Nachgiebigkeit fortschreitet. Wenn dem so ist, warum finnten„ Vaterländischen Frauenvereins  ", der nur für die Deutschen  nicht direkt und offen mit Rußland   unterhandeln? Mit den eng- Geld hat, die polnischen Staninchen aber ruhig erfaufen läßt. lischen Konzessionen an Deutschland   könnten die Briten Rußland Aber neue Dämme hat man in Posen errichtet, Dämme beruhigen, wodurch Deutschland   weltpolitisch isoliert wäre. Also: aber nicht gegen das Hochwasser, sondern gegen die polnische Ausgleich mit Rußland   und Gleichgültigkeit gegen Deutschland  ! Gefahr.

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Politische Uebersicht.

Berlin  , den 28. Juli.

Zweierlei Notstandsaktion. Erstes Bild.

Diese Argumentation scheint von einem sehr unvernünftigen Bekanntlich ist der wirtschaftliche Nutzen, den die Landwirtschaft Vorurteil gegen Deutschland   geleitet zu sein. Gewiß ist die deutsche von dieser Art Dammbau hat, sehr beträchtlich, vom Dammbau Politit, den preußischen Ueberlieferungen folgend, in unwürdiger andrer Art unterscheidet er sich aber dadurch, daß er nur jenem Weise an Rußland   gekettet. Alle freiheitlichen Elemente Deutsch  - Teile der Landwirtschaft nüßt, der in den gefeßgebenden Körper­lands bedauern dies aufs lebhaftefte. Aus der neueren Geschichte schaften als der„ notleidende" paradiert. Durch die Anfäufe der Deutschlands   zu urteilen, hat jedoch die deutsche Regierung in der Ansiedlungskommission sind die Preise für größere Grundkomplexe Aera Caprivi den Versuch gemacht, sich aus der moskowitischen fabelhaft in die Höhe getrieben worden, und so kann man sich nicht Knechtschaft zu befreien. Aber so lange die Socialdemokratie nicht wundern, wenn die Edelſten und Besten der deutschen   Nation sich im Besize der Macht ist, kann die deutsche Politik nur dann das dazu drängen, durch Verkauf ihrer notleidenden Güter der großen schmachvolle russische Joch abwerfen, wenn sie die ehrliche nationalen Sache einen Dienst zu thun.

Dagegen behaupten liberale Optimisten hartnäckig, daß der fünfwöchentliche Urlaub, den der Desinfektionsminister angetreten hat, den Anfang vom Ende seiner Miniſterherrlichkeit bedeute. Die Grundsätze, nach denen der preußische Staat regiert wird, würden aber dadurch auf keine Weise geändert werden. Weder hat es seiner Zeit dem Landwirtschaftsminister v. Heyden geschadet, als er bor zehn Jahren anläßlich der furchtbaren Dürre Staatshilfe als„ um­moralisch" verdammte, noch hat sich Herr v. Miquel den Hals gebrochen, als er sich vor sechs Jahren bei der schlesischen Ueber­schwemmung breit auf den Geldsack setzte. Immer dieselben Ge fichter" zu sehen entspricht nicht den Neigungen des herrschenden Kurses, aber schließlich setzen die verschiedenen Gesichter doch immer wieder dieselbe Miene auf.

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Deutfches Reich. Unredliche Ausflüchte.

fie zur

Die Boff. 8tg." versucht unfren Bemühungen, fie publizgistischen Sauberteit zu ermahnen, durch unredliche Ausflüchte zu entweichen.

Die Voss. 8tg." sucht zunächst ihre Sache zu verbessern, indem sie sich über allerlei Rebenfächliches ausbreitet. Sie spricht davon, gegen Dr. Kämpf ersucht und daß sie die Existenz des Instituts daß sie die Staatsanwaltschaft um Einleitung eines Strafverfahrens für Reklame und Propaganda" überhaupt erst aus der Veröffent­lichung des Vorwärts" fennen gelernt habe; beide Mitteilungen find gleichgültig für die eigentliche Frage der Inferaten. torruption, die von uns festgestellt ist, und nebenbei begeht die Boss. 8tg." in der begreiflichen Verwirrung, die sie befallen, die kleine Entstellung, daß sie das Kämpfsche Cirkular aus dem Vor­wärts" fennen gelernt haben will, während sie es zunächst aus der " Zukunft" tennen gelernt hat.

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Beitung" dem Herrn Schidloff zugesichert worden ist, daß außer Nicht erheblich ist es auch, ob in der Voffischen feinen Reklamefeuilletons teine andren Besprechungen über die Dresdener   Städte- Ausstellung gebracht werden sollen.