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Beträchtlich ist allein die Nummer 3 der„ Thatsächlichen Fest-| sich geltend machen könnten und sie wollen doch nur eine" Reform"| Wiederherstellung der Ruhe aufgeboten. Auch am Montagabend feilungen" der„ Vossischen Zeitung". Da sagt sie: derart, daß sie selbst einige Mandate mehr gewinnen, daß aber entstand zwischen Italienern und einem Wirt ein Streit, Der im Vorwärts" mehrfach erwähnte, in Nr. 171 der sonst alles Unrecht erhalten bleibt. Selbst die Redaktion des der mit Hinausweisung der Italiener endete. Sie warfen Bossischen Zeitung" inserierte Reklame- Artikel„ Sinfoniekonzerte nationalliberalen Leipz. Tagebl." bemerkt zu diesem wahrhaften hierauf mit großen Steinen die Thüre und die Fenster ein und im Zimmer" steht auf der dritten Seite der 2. Beilage, also an Boykott, den seine Parteileitung gegen die sächsische Regierung zertrümmerten die Gaslampen. Gegen 9 Uhr gab ein Italiener aus einer Stelle, tvo niemals redaktionelle Feuilletons stehen verhängt: einem Revolver vier Schüsse auf einen streifenden Kollegen ab: des ( diese finden ihren Plaz nur im Hauptblatt, der jeweils Der Reformarbeit ist mit diesen Beschlüssen ein schiverer Weges daherkommende Artilleristen überwältigten den Thäler laufende Roman den seinen auf den beiden ersten Seiten der Schlag versetzt worden, das ist um so gewisser, als der bedauerlich durch mehrere Säbelhiebe über den Kopf. In der Brauhausstraße 1. Beilage), schließt sich räumlich an die„ Geschäftlichen Mit- fühle, reservierte Ton des ganzen Communiqués bis zum Schlusse gab es gleichfalls gestern abend Streit unter italienischen Kanalteilungen" an und ist von dem übrigen Text der Seite durch durchaus nicht geeignet ist, Stimmung für die Reformt überhaupt arbeitern. Militär und Schutzleute durchstreifen die Stadt. Die einen dreifachen Strich getrennt, so daß bei keinem Leser auch nur zu machen. Die größte Freude an den Veschlüssen werden Italiener verursachten noch in verschiedenen Gegenden der Stadt der leiseste Zweifel daran entstehen kann, daß es sich dabei um ein die Konservativen haben." Schlägereien; eine Wirtschaft wurde durch Steinwürfe arg zubezahltes Inserat und nicht um einen redaktionellen Artikel handelt. Ju Sachsen herrscht vollständigste Verwirrung. Die in der gerichtet." Daß von einer Jrreführung des Publikums über den Zweiten Ständekammer herrschenden Parteien, Konservative und Wie übertrieben diese Darstellung der Vorkommnisse, zeigt aber Charakter derartiger Artikel keine Rede sein kann, erhellt daraus, Nationalliberale, sträuben sich aufs lebhafteste gegen jede auch nur eine weitere Nachricht aus Fulda : daß am Kopf der„ Voss. Ztg." täglich zu lesen ist: Anzeigen einigermaßen des Namens einer Reform würdigen Aenderung des Zu den Unruhen am Sonntag ist noch nachzutragen, daß inwerden nach Schriftart laut Tarif berechnet. Die vier- miserablen Wahlsystems. Sie wollen keine Gerechtigkeit, sondern folge unbedentender Schlägereien der LandratSteffens geſtern gespaltene Zeile in fleiner Schrift foftet für das Morgenblatt höchstens eine Verschiebung zu Gunsten der Nationalliberalen, die Militär konfignierte. Der Belagerungszustand ist formell noch nicht 40 Pf., für das Abendblatt 60 f. Im dreigespaltenen in Sachsen an Volksfeindlichkeit den Konservativen völlig ebenbürtig erklärt. Die betreffenden Plakate waren schon gedruckt, sind aber „ Reklameteil" beträgt die Zeile dieser Schriftart 1 M. 50 Pf. find. Die Regierung weiß in dieser Situation feinen Rat. nicht zur Verwendung gelangt. Der Landrat wird wahrscheinlich unter Geschäftliche Mitteilungen" 3 M." Nur nebenbei Nur das eine ist klar: das entrechtete Volt wird mit allem wegen hochgradiger Nervosität beurlaubt werden." bemerken wir, daß der Vorwärts", der an seinem Kopfe nur Nachdruck die Reform des Wahlrechts fordern und sich durch keinerlei für sechsgespaltene Inseratenzeilen den Tarif angiebt, nichts Be Scheinmanöver täuschen lassen. Wenn der Widerstand der Kammern Bezirkstagswahlen in Elsaß- Lothringen . Für den 13. September denkliches darin findet, gelegentlich viergespaltige Reaber eine ernstliche Reform hindert mun Sachsen ist zwar sehr flame Artikel in Feuilletonform zu veröffentlichen." rot, aber es kann noch röter werden! Die Vossische Zeitung" versucht sich auszureden und zugleich nur nebenbei" die Inseraten- Abteilung des Vorwärts" ähnlicher Gepflogenheiten zu beschuldigen, die sie selbst als einwandfrei erachtet. Beiderlei Versuche sind aussichtslos und die" Bossische Beitung" verstrict sich mit jedem Wort, das sie in dieser Sache spricht, tiefer in Schuld.
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Die Kläglichkeit der Ausrede ist für jeden Kenner solcher Dinge offenbar. Die„ Voff. 8tg." giebt selbst zu, daß ihr Reklame- Feuilleton nicht inmitten andrer Inserate feinen Platz hat, sondern sich unmittelbar an redaktionellen Text schließt. Der dreifache Strich, der es von dem oberen Teil des Teytes trennt, läßt den Leser feineswegs erkennen, daß er ein Inserat vor sich hat. Diesen geringen Unterschied kennt der Metteur, aber nicht das Publikum. Das Feuilleton ist aber in derselben Schrift und Spaltenbreite gesetzt wie der sonstige redaktionelle Tert, es ist mit den Namen des Verfassers unterzeichnet und es ist in feiner Weise angedeutet, daß die im Feuilleton besprochene Firma selbst die Urheberin und Bezahlerin ist. Vielmehr wird für den Leser der Eindruck erweckt, als liege eine Besprechung durch einen der Geschäftsfirma fernstehenden Unparteiischen vor.
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Presseklub von Hofbankier Romeid 25 000 M. als„ unkündbares Vom goldenen Fahrstuhl. Als man erfuhr, daß der Berliner unverzinsbares Darlehen" erhalten habe, wurde in der Presse auch in der bürgerlichen vielfach verlangt, daß dieser Betrag an die Bank zur id gezahlt werde.
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Gerücht, wonach der Er- Presseklub den Rechtsnachfolgern der Pommern Nun verzeichnet das„ Berliner Tageblatt" ein sicher auftretendes bank dreitausend Mark als einmalige Abfindung auf das„ Darlehen" erfolglos angeboten habe.
Der Klub schätzt demnach die Verdienste, die er sich um Herrn Romeid erworben hat, auf 22 000 M. ein nur um 8000 M. weniger, als Herr Justizrat Sello als Verteidigerhonorar erhalten hat. als Herr Justizrat Sello als Verteidigerhonorar erhalten hat.
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sind die Bezirkstagswahlen in Elfaß- Lothringen anberaumt, bei denen es sich um Ersatz für das ausscheidende Drittel der Abgeordneten handelt. Diese Wahlen vollzogen sich zur Zeit, als die Mehrheit der Landesausschus Abgeordneten, nämlich Bezirkstage lediglich für Verwaltungsfachen zuständig waren, ohne jede Wahlbewegung. Sie haben aber, seit diese Körperschaften die erhalten und werden daher zu einer mehr oder weniger lebhaften 34, zu wählen haben, eine gewisse politische Bedeutung Mülhausen und Meß, deren Gemeinderäte je einen Vertreter für den Wahlbewegung führen. Im November sind 24 Landesausschuswahlen vorzunehmen. Abgesehen von den Städten Straßburg , Colmar , Landesausschuß zu wählen haben, haben die übrigen Gemeinderäte je einen Wahlmann und die Wahlmänner eines jeden Kreises je einen Landesausschuß- Abgeordneten zu wählen. Die Socialdemo fratie hat bisher nur einen Vertreter im Landesausschuß, nämlich den Genossen Emmel in Mülhausen. -
Ausland.
Ein heiteres Schauspiel bietet zur Zeit die antiklerikale Regierung. Sie macht den internationalen Kotau der Herrschenden vor dem Vatikan eifrig mit. Die Klerikalen reiben sich darob schadenfroh die Hände, die Antiflerifalen zürnen und höhnen im Bewußtsein ihrer Ohnmacht.
Und dieser Eindruck follte erweckt werden. Es wäre auch gänzlich unverständlich, warum sonst die Inferenten für derartige " Inserate" den dreifachen Preis zahlen als für gewöhnliche Juferate. Die Zeitung fordert den hohen Preis, indem sie den ruft sie, wenn sich unter den socialdemokratischen Parteibeamten Herr Delcassé darf sich ungestört dem Hochgefühl überlassen, Inferenten verheißt, daß ein„ Inserat", das der unkundigere Leser nicht vom redaktionell- unparteiischen Teil unterscheidet, besondere Wirkungen haben wird. Will die„ Boss. 3tg." der Welt aufreden, daß der Inserent um nichts 270 M. für das" Inserat" zahlt,
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das unter normalen Umständen 90 M. kostet?
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die auswärtige Politik der ältesten Tochter der Kirche" zu leiten. Gegenüber dem Vatikan spielte er im Miniſter- Stonzert seine Sologeige noch energischer, als in andern Fragen. Und er wird von einem geistesverwandten französischen Botschafter am Vatikan bes der Botschafter der Republik die römische Kurie auffordern, ihnen in dient. Davon zeugt das letzte Gelbbuch, worin der Minister und der Bändigung des antiklerikalen Eifers der Parlamentsmehrheit be
Dieses Gelbbuch bietet auch vorausnehmend eine authentische Aufklärung über Ziel und Richtung der von Delcassé betriebenen Regierungsaktion während des Papstwechsels. Die famose„ Gunst" des Vatikans soll Frankreich erhalten bleiben, wie unter dem der Republik ralliierten" Leo XIII . In dieser Beziehung bewegt sich Delcassé durchaus in den Bahnen feines melinistischen Vorgängers, anotaur. Mit dem Unterschied freilich, daß dieser dabei im Einklang mit der klerikalfreundlichen inneren Politit seines Kabinetts handelte und daher die vatikanische Gunst mit pofitiven innerpolitischen Gegenwerten bezahlen konnte; Delcassé dagegen bis auf beim besten Willen in der inneren Politik nur einen negativen Gegenwert bieten kann, nämlich die Verhinderung eines größeren„ antiflerifalen Uebels", die maßvolle Besommenheit und die besonnene Mäßigkeit der antiklerikalen Aktion.
weiteres
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Die
Heilige Einfalt. Zur großen Kezerverbrennung von Hanau schleppt jetzt das alte Weiblein Germania " auch noch sein Reisigbündel herbei. Herr Richard Wagner hat über Schopenhauer, Darwin und Haeckel geschrieben! Das genügt. Aber wenn sie den alten Kolportageroman vom socialdemokratischen Terrorismus, der eben erst im Wahlkampf soviel Abonnenten verloren hat, zur Rechtfertigung des staatlichen Vorgehens heranzieht, dann muß man sich doch fragen, wo alle Feinheit theologischer Caſuiſtik da geblieben ist. Was würde geschehen, iemand befände, der im Gegenſaze zu dem Ober- PostdirektionsSekretär Richard Wagner ein Anhänger des positiven Christentums wäre, die heutige Gesellschaftsordnung schriftstellerisch verteidigte und mit irgend einer der bürgerlichen oder gar„ reaktionären" Parteien sympathifierte"? Antwort: 1. Wenn sich ein Socialdemokrat zum positiven Mit diesen Feststellungen erledigt sich zugleich der absurde Versuch der Voss. 3tg.", den Vorwärts" eines dem ihrigen ähn- Christentum bekennt, so geschieht ihm gar nichts; höchstens wird er, lichen Vergehens zu zeihen. Auf den„ Reklame- Artikel in Feuilleton- wenn er sonst tüchtig ist, strafweise zu den höchsten Ehrenämtern der form", den die Boff. 8tg." meint, trifft eines der Belastungs- Partei berufen. 2. Wenn ein socialdemokratischer Parteibeamter" momente zu, die gegen die" Boff. 3tg." sprechen. Das Inserat die heutige Gesellschaftsordnung schriftstellerisch verteidigte" und mit hat vierspaltigen Text, während unser redaktioneller Text drei- den bürgerlichen Parteien sympathisierte“, wird er niemals so spaltig ist; es schließt nicht an redaktionellen Tert an, sondern dumm sein, socialdemokratischer Parteibeamter" zu bleiben, sondern unmittelbar an andren Inseratentert; es ist von der inserierenden bei Herrn May Lorenz in die Schule gehen. 3. Wäre die SocialFirma in fettem Schriftsaz gezeichnet und durch demokratie wirklich so schlecht, wie die„ Germania " behauptet, wie Zufügung der Warenpreise deutlichst als Inserat fenntlich; es fostet schlecht ist erst der Staat, wenn er gleichen Grundsägen huldigt, daher auch denselben Preis wie jedes andre gleich große Inserat obwohl er angeblich nicht Partei ist, sondern über den Parteien" und der Inserent würde sich mit Recht von uns keinen Extrapreis steht. Womit aber nicht gesagt sein soll, daß die Drangsalierung auferlegen lassen, da er sich keinerlei besondere Wirkung versprechen eines Beamten, der sich zu Darwin bekennt, nicht den Grundsägen fann. Also in jeder Hinsicht verfährt der„ Vorwärts" um des christlichen Staates" entspräche, die die„ Germania " vertritt. gekehrt als die" Voss. 3tg.". Sächsische Tolercuz. In Dresden ist Ende vorigen Jahres Schließlich aber ist festzustellen, daß die Voss. 8tg." auch be- eine öffentliche Lesehalle eröffnet worden, deren Stifter von der reits ein weiteres Reklamefeuilleton aus der Feder des Herrn Preffe als Wohlthäter der Menschheit, als moderne und vorurteilsSchidloff über die Dresdener Städte- Ausstellung zur Aufnahme an- lose Socialpolitiker und Ethiler gefeiert wurden. Thatsächlich ist die Anders liegen die Dinge in der auswärtigen Politik Frankreichs genommen hat. Das Feuilleton war bereits im Say fertig gestellt Resehalle sehr schön eingerichtet. Es liegen in ihr über als der ältesten Tochter der Kirche". Hier gilt nach wie vor das und zum Druck vorbereitet. Da brach die Veröffentlichung der 1000 Zeitungen und Zeitschriften aus. Allen Wünschen der Besucher von Gambetta aufgestellte Dogma: Der Antifleritalismus ist kein " Zukunft" und des" Vorwärts" herein und nunmehr lehnte die Voss. nach Neuanschaffungen von Zeitungen und mögen sie noch so Ausfuhrartikel". Am traditionellen katholischen Protettorat Btg." den Abdruck des Feuilletons ab! teuer sein wird in bereitwilligster Weise entsprochen, aber das Frankreichs darf nicht gerüttelt werden. Jede Regierung findet Warum diese Ablehnung, wenn die Aufnahme so einwandfrei Institut verleugnet nicht seinen specifisch sächsischen Charakter. Die troz wachsender Opposition eine Parlamentsmehrheit für die Subift, wie die Voss. 3tg." jetzt vorzutäuschen wünscht? Die Ab- Direktion der Lesehalle duldet in ihren Räumen keine ventionierung der auswärtigen Ordensmissionen. Und die BeTehmung zeigt, daß in der Voss. 8tg." selbst die Erkenntnis der socialdemokratischen Zeitungen und Zeitschriften. In Dresden wie strebungen der andern Mächte, vor allem Deutschlands , jenes Unlauterteit ihrer Inseratenmethode erwachte. Anstatt aber in ganz Sachsen sind unter fünf Menschen drei Socialdemokraten. Jeder Protektorat zu durchbrechen, um ihre nationalen fatholischen dieser Erkenntnis fortzuschreiten und ehrlich das bisherige Verfahren fächsische Politiker hat doch also ein Interesse daran zu erfahren, Missionen selbst zu beschüßen, machen das mittelalterliche Privilegium zu bedauern, verlegt sich nun die Boss. 3tg." auf ebenso wider- wie die Gedankenwelt dieser weitaus stärksten politischen Partei be- für Politiker vom Schlage Delcassés umso wertvoller. spruchsvolle wie unredliche Verschleierungsversuche. Der fapitalistische schaffen ist. Alle solche Erwägungen genieren die Dresdener Lese- vatikanische Gunst bedeutet für Frankreich das Recht, für Geschäftsgeist besiegt die publizistische Gewissenhaftigkeit. hallen Direktion nicht: die socialdemokratische Presse bleibt die Allerwelts- Missionen blechen zu dürfen, ivas in der boykottiert. Interessant ist es nun zu beobachten, daß gegen diplomatischen Sprache die Wahrung des französischen Einflusses Die sächsischen Nationalliberalen boykottieren ihre Regierung. diese russische Censur selbst politisch recht friedfertige Leute genannt wird. Delcassé bemüht sich nun um die Wahrung dieses Als zuerst, bald nach der Reichstagswahl, in der sächsischen aufbegehren. Im Wunschbuche haben nicht weniger als kostbaren Rechtes auf dem auswärtigen Gebiete, wie er auch die Ordnungs" presse das Verlangen nach einer Menderung des Landtags- achtundzwanzig Lesehallen- Besucher, meistens Schriftsteller, In- Fortsetzung der versöhnlichen und beschwichtigenden Politik Leos XIII. wahl- Unrechts stürmisch laut wurde, haben wir sogleich unsre stärksten dustrielle, Künstler und Kaufleute, mit voller Namensunterschrift die gegenüber der Republik zu erhalten sucht. Daß diese 1892 beZweifel befundet, ob diesen Notrufen, welche die Verzweiflung er- Anschaffung des Vorwärts" verlangt. Die Bestellung der Sächfi- gonnene Politik im ersten Jahrfünft die klerikale Verseuchung start gefördert hat, um dann die zeugte, wirkliche Thaten folgen würden. Die Berechtigung schen Arbeiterzeitung" ist 16 Mal beantragt worden. Außerdem der Republik antidieser Zweifel wird immer deutlicher. Nicht nur die Konservativen, finden sich im Beschwerdebuche zahlreiche Eintragungen, in denen der klerikale Notwehr der Republik auf Schritt die eigentlichen Nuznießer des jetzigen Wahlunrechts, minieren Direktion wegen ihrer Rückständigkeit ungeschminkt die Wahrheit ge- Hemmen, dafür fehlt Delcassé das Verständnis. Er hält schon gegen jede ernstliche Aenderung, sondern auch die National fagt wird. Bis jetzt hat die Direktion auf diese Wünsche und Be- den Antiflerifalismus seines Ministerpräsidenten für viel zu schwerden nicht gehört. Der Boykott unsrer Parteiprefie ist um so weitgehend und hat denn auch an dessen Eindämmung nach Kräften Die fächsische Regierung hatte, ebenfalls unter dem Eindruck des provozierender, als die Lesehalle aus dem städtischen Steuersäckel, selbst mitgeholfen. Wahlausfalles, die Einberufung einer besonderen Konferenz be- zu dent doch die Socialdemokraten auch beitragen, jährlich 10 000 m. Der französische" Kandidat für den Stuhl des heiligen Betri schlossen, zu der besonders Mitglieder der Ständekammern geladen Unterstützung erhält. ist bekanntlich der Kardinal Rampolla . Die gottlose republi werden und in der Vorberatungen über das, was die schwierige Halle, 27. Juli. Zum Kapitel der Bestrafung Untergebener. Der fanische Regierung bearbeitet nun den Heiligen Geist, der ja Lage fordert, gepflogen werden sollen. Die Regierung bewies zwar Kanonier Potjorski von der 3. Vatterie des Artillerie- Regiments über die Papstwahl entscheidet, zu Gunsten Rampollas; sie bearbeitet inter den profanen durch die Aufstellung dieses Planes ihre ganze Ratlosigkeit, aber Nr. 47 von hier war in Altengrabow auf Zielbau- Kommando und ihn mit profanen und kirchlichen Mitteln. immerhin konnte die Konferenz, unter der Voraussetzung, daß fie am Abend des 11. Juni nach Zapfenstreich mit zwei Kameraden Mitteln ist vor allem zu erwähnen die Verschiebung der Pariser bernünftig zusammengesetzt würde, den wirklichen Willen des Volkes ohne Erlaubnis in die Kantine gegangen. Die drei Leute hatten Reise des italienischen Königs im Hinblick auf die Krankheit einigermaßen zum Ausdruck bringen. Nun zeigt sich, daß die dort, weil es am Tage sehr warm gewesen, etwa 40 Schnitt Bier Leos XIII. In der antiklerikalen Bresse wurde zuerst vom socia Konferenz den rückwärts bremsenden Kräften schon zu revolutionär" und auch Rotwein getrunken, infolgedessen sie nicht mehr ganz klar listischen Abg. Sembat enthüllt, daß die Verschiebung dem diploist. Und als solche Bremser zeigen sich die sächsischen bei Verstand waren. Als nach 10 Uhr der Unteroffizier matischen Genie Delcassés entsprungen ist. Und die italienische Regierung Nationalliberalen. Nachtweh die Kantine betrat und die Kanoniere daran mußte das offizielle gemeinsame Einverständnis" mitmachen, obgleich Am Sonntag versammelten sich die Mitglieder des national- erinnerte, daß fie unerlaubt dort weilten, gingen fie der Vatikan selbst nach der Ermordung Humberts I.( 1900) feine liberalen Landesvereins und der nationalliberalen Fraktion des sofort iveg. Auf dem Nachhausewege nach der Barade, Jubiläumsfestlichkeiten für keinen Augenblick unterbrochen hatte, und Landtages in Leipzig zu einer Besprechung. Ueber den Ertrag wobei sie sich etwas Zeit genommen hatten, traf der Unteroffizier das in unmittelbarer Nähe des trauernden italienischen Hofes. dieser Besprechung meldet nun das" Leipziger Tageblatt " parteis noch einmal mit ihnen zusammen und rief den vor ihm hergehenden Am Sterbebette des Papstes überschlug sich der französische Botoffiziös: CleUntergebenen zu, ob sie denn noch nicht nach Hause wollten. schafter Nisard in ersterbender" devotester Trauer. Die nationalliberale Partei stünde zwar nach wie vor auf dem Potlorski, der heute wegen des nächtlichen Vorganges vor dem menceau höhnte vergeblich über das unterpithekantropische" Standpunkt, daß eine Aenderung des Wahlrechts erforderlich sei; aber Kriegsgericht der 8. Division angeklagt war, will nicht gewußt( affenmenschliche) Benehmen des auf allen Vieren kriechenden die Art und Weise des Vorgehens der Regierung sei allseitig haben, daß dieser Ruf von dem Unteroffizier tam, und machte Vertreters der französischen Demokratie. Im Hinblick auf getadelt worden. Bornehmlich gegen die geplante Ein- die Bemerkung:" Quatschen Sie uns nicht au". Der Unteroffizier das Conclave sucht ferner Delcassé die Stimmen der französischen berufung einer Versammlung aus Mitgliedern des Landtages forderte mun P. auf, seinen Namen zu nennen, und griff, als P. Kardinäle für Rampolla zu gewinnen. Er beruft sie zu diesem und andren Personen hege man schwere Bedenken. Auf diese Weise dieser Aufforderung nicht nachfam, nach dessen Müße. P. packte den 3wed ostentativ im auswärtigen Amte ein, auch die kampfluftigsten werde in einer rein politischen Frage ein aus Männern, welche Vorgesetzten dabei an den Arm und sagte:„ Wenn Sie mich nicht oppositionellen Kardinäle, wie die Erzbischöfe von Paris und Reims . frei von jeder Verantwortlichkeit seien, bestehender Faktor zwischen gehen lassen, dann vergesse ich mich". Dann lief P. schließlich seinen Dieser gouvernementale Wahldruck auf den Hl. Geist ist allerRegierung und Ständeversammlung eingeschoben, welcher der Ver- Kameraden nach, in die Baracke. Wegen dieser Geschichte war nun dings eine harte Arbeit, sintemalen Delcassés Lieblingskandidat den fassung fremd und mit der Verantwortlichkeit der Regierung gegen Anflage erhoben wegen thätlichen Angriffs, widersetzung, Ungehor- extremen französischen Klerikalen verhaßt ist. Sie machen Rampolla über den Ständen kaum vereinbar sei". Weiter wird ausgeführt: sams usw. Der Anklagevertreter sagte, er fasse die Sache sehr milde für die Ralliierungspolitik" Leos XIII. verantwortlich. Dieses Vorgehen könne sich zu einem in konstitutionellem auf und beantragte dann eine Gesamtstrafe von zwei Jahren Extremen berühren sich. Der„ französische " Bapstkandidat ist lediglich Sinne höchft gefährlichen Präjudiz ausbilden. In eine sehr Gefängnis. Das Gericht nahm als erwiesen an, daß P. auf dem der Kandidat der opportunistischen Stleritalen und der flerifalfreundkritische Lage würden die Mitglieder des Landtages, Nachhausewege nicht gleich gewußt habe, daß er es mit einem Vor- lichen Republikaner, während die Extremen von rechts und links einen wenn fie ant der Versammlung teilnähmen, geraten gesetzten zu thun hatte, und erkannte auf die noch immer außer Kampfpapst vorziehen würden. können; denn eine gewisse moralische Bindung würden sie aus ordentlich hohe Strafe von einem Jahr Gefängnis. Der neueste wahlagitatorische" Schritt Delcassés ist die Verjener Versammlung mitbringen, würden also nicht mehr ganz frei daanstaltung einer feierlichen offiziellen Totenmesse in der NotreEin Straßentrawall und ein nervöser Landrat. stehen, da, wo es sich um die verantwortliche Beurteilung der Dame- Kathedrale zu Ehren Leos XIII. Der Minister hat diese AnRegierungsvorlage handle. Unter diesen Umständen dürfte es sich Nach einem Bericht der Frankf. 8tg." aus Fulda ist es daselbst gelegenheit in persönlicher Besprechung mit dem päpstlichen Nuntius nicht empfehlen, daß Mitglieder der nationalliberalen Partei, vor im Laufe des Sonntags zu wiederholten Ausschreitungen der beim und dem Pariser Erzbischof geregelt. Die radikale Presse tann sich allem folche, welche Mitglieder des Landtages seien, der etwa an Kanalbau beschäftigten taliener gekommen." Sie vor Wut nicht fassen. Die Lanterne" droht sogar mit dem fie ergehenden Einladung zur Teilnahme an der geplanten Ber - begingen- so fagt der Bericht verschiedene grobe Gewalt- Auspfeifen des offiziellen Zuges nach der Kathedrale und mit einer thätigkeiten in Wirtschaften und auf der Straße; es fam zu Stein- ministerstürzenden Interpellation im Herbst.. Delcassé aber läßt fammlung Folge leisteten." Die Versammlung, welche die sächsische Regierung einberufen würfen, Schüssen und zu Schlägereien der Italiener unter einander, sich nicht beirren in seiner Hoffnung, den Heiligen Geist für den will, hat den Nationalliberalen etwas vom Ludergeruch der Revo- fo daß sogar eine Zeitlang an die Verhängung des Belagerungs- opportunistischen Klerikalismus oder den klerikalen Opportunismus lution an fich; sie fürchten, daß dort etwas weitgehende Reformpläne zustandes gedacht wurde. Schutzleute und Militär wurden zur zu gewinnen.
Liberalen.
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