Einzelbild herunterladen
 

"

Parteipreffe. Der, Voltsfreund", das Partei- Drgan für die um Dresden   liegenden oftsächsischen Reichstags- Wahlkreise, hat in den letzten Jahren erfreuliche Erfolge zu verzeichnen. Das Blatt er­schien bis 1900 dreimal wöchentlich, von da ab täglich; auch im Umfange ist es mehrfach vergrößert worden. Jetzt erscheint das Blatt zweimal achtfeitig und viermal sechsseitig in der Woche. Der Abonnentenstand hat sich in den letzten Jahren mehr als ver­doppelt. 1898 betrug die Auflage 4300, bis Juli 1901 wurden 5800 Abonnenten, im August 1902 wurde unter erheblichen Schwankungen eine Leserzahl von 7000 erreicht. Nun ging es schnell vorwärts: Jm Januar 1908 betrug die Lejerzahl 7800, im April 9200, im Juni 9800 und im Juli wurde mit 11 200 zahlenden Abonnenten der Höchststand erreicht, der allem Anscheine nach im August noch eine weitere Steigerung erfahren wird.

" Es

Die Wohnungsenquete in München  .

ohne den Vorwärts" Artitel taum von einemliche Berliner   Fliesenleger ausgesperrt würden. 1 hin als verständlich betrachten können und hätte dieselbe auch wohl Drittel der socialdemokratischen Wähler befolgt in der Diskussion wird weiter hervorgehoben, daß die Konjunktur dem weiteren Umsichgreifen der Unzufriedenheit entgegenwirken worden wäre, unsre fernere Agitation zu erschweren." im Fliesenlegergewerbe außerordentlich günstig sei, wie seit Jahren können. nicht und u. a. angeführt, daß die Firma Rosenfeld   u. Co., Mohren- Die Bergbehörde läßt aber nun bekannt werden, wie Amtss straße 11/12, königl. Hoflieferanten", die 60 bis 70 Arbeiter be- blätter berichten, daß sie die angeführte Anweisung nicht gegeben fchäftige, noch 20 Arbeiter suche, aber nicht suche, aber nicht finde; ebenso hat, und damit die diesbezüglichen Erörterungen hinfällig sind. wurden nach außerhalb, z. B. im Ruhrgebiet  , noch massen- Man könnte sich versucht fühlen, anzunehmen, daß alles darauf haft Fliesenleger erst fürzlich aus Berlin   verlangt, dem angelegt ist, die Unzufriedenheit der Arbeiter bis zum Ueberfließen nicht habe stattgegeben werden können, da es arbeitslose Fliesenleger zu schüren. Dafür werden diejenigen, welche die Thatsachen kon­hier in Berlin   überhaupt nicht gebe. statieren, Hetzer und Aufwiegler genannt. Schließlich wird die Lohnkommission beauftragt, den Tarif noch Den kommenden Ereignissen entgegensehend, ist es gut, die nach Schluß der Versammlung( Mitternacht) zur Post zu befördern, Thatsachen festzuhalten, man wird dann später nicht sagen können, damit jeder Unternehmer am Dienstag früh im Besige eines solchen sei. die Arbeiter hätten Forderungen nicht gestellt, von Unzufriedenheit Fällt die Antwort der Unternehmer ablehnend aus, so ist sei nichts bekannt gewesen, mit welchen Ausflüchten ja auch nach zunächst ein partieller Streit in Aussicht genommen, dem Riesenstreit 1889/90 operiert wurde. berart, daß nach und nach immer gegen einzelne Firmen borgegangen wird. In dem Begleitschreiben heißt es 11. a.: haben sich seit Jahren so viel Mißstände in unsrem Beruf ein Aus Induftrie und Handel. geschlichen, daß eine Korrektur dringend erforderlich ist.... Es ist vor zwei Jahren ein Tarif mit der Freien Vereinigung" ab­Amerikanische Urteile über die Lage des nordamerikanischen Eisen- geschlossen. Wer damals die Ereignisse aufmerksam und nicht vor marktes. Die letzte hier eingetroffene Nummer der New Yorker eingenommen verfolgt hat, wird, soweit es sich um die Abmachung Handelszeitung" bringt verschiedene Aeußerungen hervorragender handelt, zugeben müssen, daß der größte Prozentsatz der Eiſenindustrieller und Eisenhändler über die Aussichten des Fliesenleger Berlins   und Umgegend nicht zu Gehör gekommen amerikanischen Eisenmarktes, die recht treffend illustrieren, wie ist und daß die jetzigen Erscheinungen die natürlichen Wohnungserhebung in München   vorgenommen wird. start sich genau wie vor der letzten Krise in Deutschland   der Konsequenzen sind von der Nichtgleichberechtigung. Optimismus in den betreffenden Fachkreisen eingenistet hat und jede Nun ist aber die" Freie Vereinigung" auch gar nicht in der Lage, nüchterne Betrachtung der eingetretenen Abflauung des Marktes die auf ihr ruhende Verpflichtung zur Durchführung zu bringen und hindert. So erklärte z. B. Herr Archer Brown von der Roh- den Mißständen zu steuern. eifenfirma Rogers, Brown u. Co.: Die gegenwärtige Zur gedeihlichen Entwicklung eines friedlichen Arbeitsverhält­Stille im Eisenhandel hängt mit der Jahreszeit zusammen, und nisses und ohne den einen oder andern Teil zu vergewaltigen, stellen Juli und August find regelmäßig flaue Monate. Auch die Arbeiter wir folgende Forderungen: 1. Unfre Anerkennung vor dem Einigungs­sind in dieser Zeit an eine Ruhepause gewöhnt. Deshalb ist die amt, als der größten Korporation der Fliesenleger Berlins  Meldung, der Roheisenmarkt sei demoralisiert, gänzlich unbegründet. und Umgegend. 2. In eine Verhandlung behufs Schaffung eines Auf alte Stontratte finden fortdauernd große Lieferungen statt, und Tarifs wie der anliegende zu treten. 3. Antwort wird bis auch an neuem Geschäft fehlt es nicht. Die Stahlfituation ist ge- Freitag 7 Uhr abends erwartet, da an diesem Tage fund, und solche Fabritationszweige, welche viel Gußeisen ton- abends eine öffentliche Versammlung stattfindet. sumieren, wie die Fabrikation von Radiatoren, gußeisernen Röhren, Bahnausrüstung, Maschinerie usw., machen ein enormes Geschäft bei besten Aussichten für Andauer eines solchen."

Im Bureau der Carnegie Steel Co. wurde versichert, daß eine Reduktion der Stahlpreise nicht in Aussicht genommen sei. Allerdings komme gegenwärtig wenig neues Geschäft herein, aber das sei das Uebliche zu dieser Jahreszeit. Wie in dem Berichte der Stahltorporation angegeben, seien genügend Ordres an Hand, um einen ununterbrochenen Betrieb des Werkes während des übrigen Jahres zu sichern, selbst wenn keine neuen Orders hereinkommen. Für eine Ermäßigung der Stahlpreise liege somit keine Ver­anlassung vor.

Eine andre Autorität" der Eisen- und Stahlbranche hat sich wie folgt geäußert: Eine wesentliche Reduktion der Stahlpreise steht für nächste Zeit kaum in Aussicht. Deshalb treffen die großen Stahlfabrikanten doch Vorbereitungen für eine stillere Zeit, wie sie zweifellos eintreten wird. Schon seit einem Jahre sind in ihrem Auftrage Leute mit dem Studium der Auslandsituation beschäftigt, um für Ausnutzung derselben vorbereitet zu sein, wenn die Not wendigkeit sich zeigen sollte. Es sei jedoch nicht anzunehmen, daß schon im nächsten halben Jahre solche Notivendigkeit an sie heran­

treten wird.

Als Ergänzung sei folgender aus New York   am 17. d. Mts. abgesandter Bericht der" Frankf. Zeitung" vom amerikanischen  Eisen- und Stahlmarkt hinzugefügt:" Die monatliche Hochöfen Statistit weist eine bedeutende Zunahme in der Produktions­fähigkeit auf, und zwar für die Coats- und Anthracitöfen von 388 000 Tonnen auf 403 833 Tonnen pro Woche. Die Gesamt­Produktion von Roheisen belief sich im Juni auf 1717 000 Tonnen. Die Roheisen- Vorräte sind im Steigen begriffen, ein Beweis, daß der Konsum zurückgegangen ist, hauptsächlich eine Folge der vielfachen Streits. Roheisen ist, obwohl ein wenig reger, immer noch unftätig. Der Stahlmarkt ist ruhig und geht langsam zurück: die Produktion nimmt ab. An dem kanadischen Schienen markt wird hier bedeutendes Intereffe genommen; deutsche Schienen werden dort zu 96 bis 98 f. o. b. Montreal   angeboten. Die Affociation der Platten- und Trägerfabrikanten hat eine Versamm lung abgehalten, ohne indes eine Aenderung in den Preisen vor­zunehmen. Der Handel in fertigem Stahl und Eisenmaterial ist in der letzten Zeit ziemlich unbedeutend gewesen.

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Für die Glaser tritt am 1. August nach den im vorigen Jahre zwischen den Arbeiter- und Unternehmer- Organisationen getroffenen Vereinbarungen im Berliner   Lohngebiet der neue Tarif in Kraft. In der start besuchten Versammlung, die am Montag im Gewerk schaftshause tagte, wurde berichtet, daß verschiedene Firmen auf die Vorstellung der Arbeiter bereits erklärt haben, vom Sonnabend ab den erhöhten Lohntarif zu bezahlen, einige Unternehmer aber an scheinend versuchen wollen, die unterschriftlich anerkannten Abmachungen illusorisch zu machen. Für die Durchführung der Vereinbarungen hat eine aus Vertretern der Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu­sammengesetzte Sc Schlichtungskommission zu sorgen. Im übrigen ist bei den Arbeitern der Wille vorhanden, dem Tarif mit aller Energie allgemeine Anerkennung zu verschaffen und find hierzu von der Drganisation die eventuell notwendigen Mittel zugesichert.

Am Sonntagmittag findet im großen Saale des Gewerkschafts­hauses wieder eine Versammlung statt, in der über das Ergebnis am Sonnabend berichtet und die weiter zu treffenden Maßnahmen beschlossen werden sollen.

Der Streit bei der Firma Mehlich, Sophienstraße, wurde gestern laut Beschluß der Ausständigen für beendet erklärt. Sämtliche Streifende waren der Meinung, daß nach wochenlangem Ausharren eine Weiterführung des Streits dank der schäbigen Haltung der Hirsch- Dunderschen nunmehr zwecklos sei.

Deutfches Reich.

Die Klempner und Justallateure von Straßburg   i. E. stehen zur Zeit in Lohnbewegung, Da die Meister außerhalb Arbeitskräfte suchen, ist Zuzug von Straßburg   fernzuhalten.- Alle arbeiter freundlichen Blätter werden um Abdruck gebeten.

Sociales.

Die Bergbehörde kümmert sich nicht darum.

München  , den 27. Juli.  ( Eig. Ber.) Die von der Stadt München   veranstaltete Probe- Wohnungsenquete, die wahrhaft er­schreckende Resultate ergab, veranlaßte auch die Staatsregierung, die Stadtverwaltung zu einem sofortigen Einschreiten gegen die erhobenen Mißstände aufzufordern. Zugleich wird in dem heute veröffentlichten Erlaß auch die bestimmte Erwartung aus­gesprochen, daß in nächster Zeit eine allgemeine gründliche

Diese Regierungsentschließung ist solange nur von problemati schem Wert, als nicht zugleich auch für die Arbeiter für menschen­würdige, gesunde Wohnungen zu erschwingbaren Preisen gesorgt wird. Eine solche Wohnungspolitik erfordert jedoch um­fassende gesetzgeberische Maßnahmen, denen die bayrische Regierung mit Rücksicht auf die Heiligkeit des Eigentums bisher scheu aus dem Wege ging. Aber immerhin ist es erfreulich, daß der in ihrer großen Mehrheit von bürgerlich- kapitalistischen Interessen geleiteten Stadt­vertretung nunmehr auch von der Regierung bestätigt wird, was ihr die socialdemokratischen Gemeindevertreter schon seit Jahren ge= predigt haben. Und der zähen Energie der Socialdemokraten im Rathause ist es auch zu verdanken, wenn die Sache endlich einmal in Fluß gekommen ist.

Sociale Rechtspflege.

-

Leistenbruch als Folge eines Betriebsunfalles. Der Gruben­maurer N. war bei einer schweren Arbeit im Steinkohlenbergiverk zu Königshütte ausgeglitten, so daß die Leistengegend gezerrt wurde. Er trug einen Leistenbruch davon. Dieser wurde jedoch noch nicht bei der Aufnahme N.s in das Lazarett festgestellt. Der Knappschafts arzt erachtete nur eine gewaltsame Dehnung der Leistengegend für vorliegend und ließ sich später, als N. eine Rente von der Knappschafts- Berufsgenossenschaft verlangte, bezüglich des jetzt auch vom Knappschaftsarzt Dr. Hartmann nicht geleugneten Reisten­bruchs dahin aus, daß jene Dehnung" nur die allmähliche Ausbildung nahmen der rheinisch- westfälischen Grubenbefizer, und zwar vor mit Rücksicht darauf den Rentenanspruch N.s ab, worauf der Verletzte Man schreibt uns aus dem Ruhrrevier: Verschiedene Maß des Leistenbruchs ermöglicht habe. Die Berufsgenossenschaft lehnte nehmlich solche aus den letzten Wochen, haben bei den Bergarbeitern Berufung einlegte. Das Schiedsgericht Oppeln   verurteilte denn bezirksweise sehr große Erregung hervorgerufen. Zunächst ist das auch die Berufsgenossenschaft, N. eine zehnprozentige Unfallrente zu Strafivesen direkt zu einem Unwesen geworden, daß es toller kaum gewähren. Das Schiedsgericht berief sich auf ein Gutachten des noch werden kann. Zu diesem Unwesen gehört auch das Wagen Dr. Gutsch, wonach der Leistenbruch nicht erst allmählich bei der nullen wegen nicht reiner Kohle oder wegen nicht genügender Arbeit entstanden, sondern eine direkte Folge des Unfalls sein müsse. Nullens gar keine kontrolle, und hört man fast allgemein die Ansicht, den man in zwanzig Minuten zurücklegen könne, zwei Stunden das Nullen wird in einem bestimmten Verhältnis zur Fördermenge gebraucht. Die Berufsgenossenschaft legte Rekurs beim Reichs­systematisch angeordnet, um auf solche Weise neben den direkten Versicherungsamt ein und verlangte die Berücksichtigung der An­Abzügen noch eine Ertra- Reduktion der Gedinge herbeizuführen. gaben des Knappschaftsarztes Dr. Hartmann. Danach stände feſt, Die Bergarbeiter verlangen nun, daß das Nullen der Wagen unter daß der Austritt des Bruches nicht unmittelbar nach dem Unfall ihre eigne Kontrolle gestellt wird. Haben die Werksbefizer keinen Grund, diese Kontrolle zu scheuen, dann wird man die Forderung der Arbeiter nicht ablehnen fönnen, um so weniger, weil die Kosten der Kontrolle von den Arbeitern getragen werden. Ein weiterer Grund der Unzufriedenheit sind die direkt nach der Wahl vor­genommenen Maßregelungen, die in einzelnen Fällen den Be­troffenen in aller Offenheit als Strafe für den Sieg der Social­demokratie signiert wurden.

-

-

erfolgt sei, sondern viel später bei der Arbeit, und daß er nicht als unmittelbare, entschädigungspflichtige Unfallfolge angesehen werden fönne. Alsbald nach dem Unfall seien nur die Bruchpforten veit" befunden worden. Das Reichs- Versicherungsami folgte aber dem Antrage des Arbeiterfekretärs R. Schmidt und wies den Rekurs der Berufsgenossenschaft als unbegründet zurück.

Aus dem Vatikan  .

Der Kampf der Kardinäle um den päpstlichen Stuhl.

daß die liberalen Kardinäle unter dem Einflusse des amerikanischen  Aus Rom   wird dem New York Herald  " telegraphiert, Sardinals Gibbons den Kardinal Richard unterstüßen, um Rampollas Kandidatur zu bekämpfen, der alle Elemente des Kardinalkollegiums gegen sich hat, die der päpstlichen Politik eine neue Richtung geben möchten. Gibbons streitet energisch für die Wahl Serafino Bannus tellis. Vannutelli würde, wenn er zur Wahl gelangt, das durch Pius IX.   und Leo XIII  . für die italienischen Katholiken aufrecht erhaltene Wahlverbot Ni elettori ni eletti aufheben und Beziehungen zum Quirinal   anbahnen. Da aber die Mehrheit der Kardinale die traditionell feindliche Politik gegen das italienische Königshaus nicht aufgeben will, ist Vannutellis Wahl unwahrscheinlich. Gottis Kan­didatur scheint aufgegeben zu sein.

daß gleichzeitig mit der Vornahme der Kündigungen bekannt wurde, Was aber geradezu aufreizend wirken mußte, ist der Umstand, daß in Unternehmerblättern über Arbeitermangel geklagt und Import von Arbeitern aus dem Often bewerkstelligt wurde. Hier warf man Arbeiter aufs Pflaster und fremde Leute sollten heran­geholt werden! Weiter verkündeten die Werksblätter, daß in den lebten Tagen der vergangenen Woche die höchsten jemals zu ber­zeichnenden Versandziffern erzielt worden seien und am Montag legte man auf verschiedenen Gruben Feierschichten ein wegen Mangel an Absatz!- Dazu bildet die Art der Behandlung der Wurmkrankheit fortgesezt die Quelle zur Erregung größter Un­zufriedenheit der Arbeiter. Zuerst hat man den Klagen der von der Wurmfrankheit Bedrohten ein Nichthören oder ein Nichthörenwollen entgegengesetzt. Nun ist das Unheil ins Riesengroße gewachsen, wurde doch sogar der angebliche Arbeitermangel auf die große Zahl der Wurmkranken zurückgeführt. Nachdem die Seuche den schreck­Der Kölnischen Zeitung  " wird aus Berlin   gemeldet: lichen Umfang angenommen hat, trifft man Maßnahmen an Auswärtige Blätter haben mehrfach behauptet, daß Deutschland   seinen geblich zur Bekämpfung der Seuche, die geradezu empörend ge- Einfluß dahin verwende, die Wahl des Kardinals Rampolla   zum nannt werden müssen. Daß die unheimliche Ausbreitung der Seuche Papste zu verhindern. Neuerdings hat auch Kardinal Nava, Erzs der Larheit der verantwortlichen Organe zu danken ist, steht außer bischof von Catania  , der die Wahl Rampollas empfiehlt, sein Bes allem Zweifel. Seit vielen Jahren wurde ärztlicherseits strengste fremden darüber ausgesprochen, daß Rampolla   von Berlin   aus bes Untersuchung der speciell aus Oestreich- Ungarn   importierten Arbeiter fämpft werde, während man doch für die Politik des verstorbenen verlangt, vor kurzem wurde von den maßgebenden Personen zu Papstes, mit deren Durchführung der Name Rampollas aufs engste gegeben, die Untersuchung sei mangelhaft! Die Alarmierung verbunden sei, nur Worte der Anerkennung habe. Diese Voraus seitens des Knappschaftsarztes veranlagte den Erlaß einer dies fegungen über die Thätigkeit Deutschlands bei der Bapstwahl beruhen bezüglichen Berg- Polizeiverordnung; nach zwei Jahren konnte fon- auf ganz falschen Annahmen, denn auf deutscher Seite ist man fest ent­statiert werden, daß die Verordnungen zum Teil noch nicht Beschlossen, keinen Einfluß auf die deutschen   oder andern Kardinäle auss Die Fliesenleger stellten am Montag in einer Versammlung bei achtung gefunden hatten; vielfach waren die geforderten und vorzuüben, keinen Kandidaten, wer es auch sei, zu bekämpfen oder zu Batt, Dragonerstraße, einen neuen Lohntarif auf, der in aller geschriebenen Einrichtungen nicht einmal eingeführt. Die Arbeiter fördern. Das gilt selbstverständlich ebenso für Rampolla  , wie für Kürze zur Durchführung tommen fort. Folgende zu beschuldigen, sie hätten die Seuche eingeschleppt, wird selbst jeden andern Kardinal, der als Bewerber um die päpstliche Tiara Hauptpunkte sind daraus hervorzuheben: 1. Der Minimalſtundenlohn keinem Unternehmerknecht einfallen alle Schuld trifft die Unter- aufgestellt werden könnte. beträgt 80 f.( gegenwärtig 70 Pf.). 2. Die tägliche Arbeitszeit nehmer. Nun, da das Unheil sich nicht mehr verbergen läßt, schlagen beträgt neun Stunden, von morgens 7 Uhr bis abends 6 Uhr mit die Unternehmer eine andre Taftit ein. Die Seuche soll befämpft den üblichen Pausen. 3. Sonnabends eine Stunde früher Feier- werden rücksichtslos, auf Kosten der Arbeiter! abend und muß der Lohn abends 5 Uhr in den Händen Zunächst traf man die Anordnung, daß kein Arbeiter angestellt der Arbeiter sein; auch nicht beim Wechsel der Arbeit von einer Zeche ant den hohen Festtagen drei Stunden werden dürfe früher Feierabend ohne Lohnabzug. 4. Bei Arbeiten zur andren, wenn er nicht auf eigne Kosten ein ärztliches Attest außerhalb des Vorortverkehrs wird außer Fahrgeldvergütung über Wurmreinheit beibringe. Diese Maßnahme wirft wie ein noch ein Extrabetrag von 3 M. pro Tag bezahlt; falls Kost und Logis Verbot der Freizügigkeit. Aber es tam noch toller, man griff zu gewährt wird, 75 Pf. weniger. 5. Für Ueberstunden, die möglichst einer Praris, die unzweideutig zeigt, daß die Bergleute lediglich als zu vermeiden sind, bis abends 9 Uhr ein Zuschlag von 25 Prozent; Objekte der Mehrwertschaffung betrachtet werden. Die Natur wurde Nachtarbeiten, von 9 Uhr abends bis 7 Uhr morgens, sowie torrigiert! Da die Arbeiter nicht auf Stommando Kot abgeben Sonntagsarbeit 100 Prozent 8uschlag. 6. Accord wird tönnen, hat man ein Instrument angefertigt, mittels welchem den nicht gearbeitet und darf im Fall der Weigerung der Arbeiter Leuten zu jeder gewünschten Zeit Kot entnommen werden kann, nicht entlassen werden. Auf jeder Baustelle ein verschließ- gerade so wie man einer g- beliebigen Ware Proben entnimmt. barer Naum Kleider Aufbewahrung der und des Werden Würmer gefunden, steckt man die Leute ins Krankenhaus Handwerkszeugs; wo solcher nicht vorhanden, haftet der und bezahlt ihnen keinen Lohn, erst vom vierten Tage an giebt es Arbeitgeber für die etwa gestohlenen Sachen. 7. Zur Schlichtung Strankengeld. Da einzelne Leute auf solche Weise zweis, drei- und 7. mal furient the Reute auf solchen einen von Streitigkeiten aus dem Arbeitsverhältnis, zur Vermeidung von noch mehr mal furiert werden, bedeutet das für dieselben eine er­Streifs und Aussperrungen wird eine Rommission von je vier Arbeitern hebliche wirtschaftliche Schädigung. Ist schon die gewaltsame Kot­und Arbeitgebern unter Borsiz eines Gewerberichters gebildet. entnahme die, wie uns versichert wird, sehr schmerzhaft ist 8. Arbeitsordnungen dürfen Bestimmungen, welche diesem Bergleich ein sehr starker Eingriff in die persönliche Freiheit, so ist doch bei entgegenstehen, nicht enthalten. 9. Dieser Vergleich gilt bis zum armen Familienvätern die wirtschaftliche Schädigung mehr noch das 1. März 1904 und läuft stillschweigend ein Jahr weiter, wenn nicht Maß der Unzufriedenheit. Verschiedentlich haben die Betroffenen vier Wochen vor Ablauf eine Kündigung erfolgt. Von der jüngeren, auch schon versucht, sich solcher Art der Wurmbehandlung zu wider fleineren Organisation, der Freien Vereinigung der Fliesenleger", sehen, die Drohung, eventuell für immer von der Bergarbeit aus gab der anwesende Vorsitzende( Nähz) die Erklärung ab, daß geschlossen zu werden, brachte die Leute zur Duldung der Gewalt- München, 28. Juli.  ( B. 5.) Bei der heutigen Landtagserfaz­Sie Arbeiter dieser Storporation bei gesperrten Firmen maßregeln. wahl wurde für den zum Professor beförderten Landtagsabgeordneten teine Arbeiten übernehmen, ihren Kollegen Die Empörung über alle diese Zustände greift natürlich immer Gidenberger( Ctr.) der Hauptzollamts- Kontrolleur Ludwig Gierl der andern Organisation nicht in den Rücken weiter um sich. Nun verlautete in den letzten Tagen, die Berg( Ctr.) mit 179 von 221 Stimmen gewählt. fallen würden. Dagegen wird hervorgehoben, daß behörde habe die Revierbeamten angewiesen, fich über die Ursachen Konstantinopel  , 28. Juli.  ( B..) Marschall Meißel Pascha jeitens des Verbandes der Arbeitgeber der Fliesenleger Berlins   der Unzufriedenheit und deren Berechtigung eingehend zu in- ist verhaftet worden, weil derfelbe an seinen in Deutschland md Umgegend" erklärt worden sei, daß, sobald seitens der formieren. Solche Anordnung, von welcher man nach den gemachten zur Ausbildung weilenden Sohn einen Brief gerichtet hat, in welchem Arbeitnehmer eine Firma gesperrt werde, sämt- Erfahrungen auch noch nicht viel erwarten dürfte, hätte man immer vom Umsturze der jetzigen Regierung die Rede ist. Verantwortl. Redakteur: Julius Kaliski   in Berlin  . Inseratenteil verantwortlich: Th.Glocke in Berlin  . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 1 Beilage u. Unterhaltungsblatt.

zur

-

-

-

Die französische   Regierung betet für den Papst. In Notre Dame   wurde heute vom Nuntius Lorenzelli ein feier­licher Trauergottesdienst für den Papst abgehalten, Präsident Loubet  , Ministerpräsident Combes und mehrere Minister hatten Vertreter zur Teilnahme gesandt. Unter den Anwesenden befanden sich Delcassé  , Striegsminister André, Frau Loubet, die Mitglieder des diplomatischen Korps, Deputierte, Senatoren und Vertreter von Vereinen. Vor der Stirche hatten sich trotz des Regens einige Neugierige eingefunden; eine Person, die Schmährufe auf die Geistlichkeit ausstieß, wurde berhaftet. Als der Kriegsminister General André nach Beendigung des Trauergottesdienstes aus der Kirche trat, ertönte aus der Menge ein Pfiff. Der Manifestant, Redakteur eines socialdemokratischen Blattes, wurde sofort verhaftet.

Letzte

Letzte Nachrichten und Depefchen.

Dresden  , 28. Juli.  ( B. H.  ) Beim Abbruch eines Hauses in der Billnigerstraße fand man unter dem Aufräumungsschutt einen menschlichen Schädel und Teile eines Skeletts. Der Schädel wies Verlegungen auf, welche darauf schließen lassen, daß der Betreffende das Opfer eines Verbrechens geworden ist. Die Staatsanwaltschaft stellte fest, daß vor 20 Jahren ein Einwohner dieses Hauses spurlos verschwand. Seine Frau lebt noch heute.