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ztvei mutige Männer den Henkern überliefern zu wollen? Aus Freundschaft für Rußland ?-

New York , 3. Auguft.( Meldung des Reuterschen Bureaus".) Hier ist ein von der chinesischen Reformpartei an die fremden Mächte gerichteter Appell eingegangen, chinesische Journalisten, welche fich an einem Aufstand beteiligt haben, nicht an die chinesischen Behörden zur Hinrichtung auszuliefern. Nichtverlängerung des Verbots der Einfuhr von Kriegsmaterial in China . Bekanntlich hat die chinesische Regierung auf Verlangen der Mächte durch ein auch in das Pekinger Schlußprotokoll( Art. V) aufgenommenes kaiserlich chinesisches Edift vom 25. August 1901 die Einfuhr von Waffen und Kriegsmaterial nach China zunächst auf die Dauer von zwei Jahren verboten. Wie die Nordd. Allgem. Beitung" in ihrer letzten Nummer mitteilt, ist über die Frage der eventuellen Verlängerung dieses Verbotes unter den Vertretern der Mächte in Beting teine Uebereinstimmung zu erzielen gewesen. Vielmehr sollen sich mehrere Vertreter gegen eine Verlängerung ausgesprochen haben. Da die chinesische Regierung die Aufhebung des Verbotes erstrebt und sie zur Verlängerung des Verbots gemäß Art. V des Schlußprotokolls nur auf Verlangen der Signatarmächte verpflichtet ist, so ist es als wahrscheinlich anzusehen, daß das Ver­bot nach Ablauf der zweijährigen Frist infolge Nichterneuerung stillschweigend außer Straft tritt.-

Afrika .

Für

In der Freitagsversammlung wurde infolge dieses Schreibens| mit den Bauarbeitern in einem engeren Startellvertrag stehen, haben der Borstand beauftragt, daß Einigungsamt des Gewerbegerichts noch keinen Sympathiestreit beantragt und deshalb werden die Bau­anzurufen. Die leitenden Motive waren folgende: Nach§ 153 arbeiter erst losschlagen, wenn der Maurerstreik gewonnen ist. Erst der Gewerbe- Ordnung wird mit Strafe bedroht, wer durch An- dann hält der Gauvorstand den Zeitpunkt für gekommen, auf der wendung förperlichen Zwanges, durch Drohungen usw. auf die ganzen Linie die Arbeit einzustellen. Gefordert werden foll: 1. Ein dieses Mittel erlangte Willenserklärung ist auf Grund des Bürger- Stein- und Kalkträger pro Stunde 45 Pf. 3. Vom 1. April 1904 Willensfreiheit des einzelnen einen Druck ausübt. Eine durch Mindestlohn für jeden Bau- und Erdarbeiter von 35 Pf. lichen Gesetzbuches,§ 134, ungültig, denn es handelt sich um ein ab 9% stündige Arbeitszeit und eine abermalige Lohnerhöhung von Rechtsgeschäft, das gegen ein gesetzliches Verbot verstößt. Nun ist 3 Pf. pro Stunde. Man beschwerte sich in der Versammlung dar­aber damals, als der in dem Antwortschreiben oben angedeutet: über, daß die Unternehmer vorschriftswidrig auf einzelnen Bauten Vertrag mit der Freien Vereinigung zu stande tam, der Vertrags- riesige Steinhaufen auf die Gerüste häufen ließen, sodaß eine schwere schluß dadurch wesentlich gefördert worden, daß die Arbeitnehmer Lebensgefahr für Arbeiter und Passanten vorläge. Die darauf auf­im Fliesengewerbe den neuen Vertrag unterschreiben mußten, merksam gemachten Schuhleute hätten wahrscheinlich nichts Weiteres wollten sie bei der damals herrschenden ungünstigen Konjunktur veranlaßt, denn die Gefahr drohe noch. Auch könne man die Be­nicht auf der Straße liegen. Der Begriff einer Drohung bezw. merkung machen, daß jest während der Sommerferien Schul­Nötigung ist erfüllt durch die Androhung eines wirtschaftlichen iungens als Arbeitswillige herangezogen würden! Auf einem Nachteils, wie er aus der Entlassung aus der Beschäftigung ent- Bau reguliere gar ein 12jähriger Knabe die Maschine, welche Steine stehen fann. Damals hieß es aber, entweder unterschreiben oder und Kalt nach oben befördert. die Arbeit verlassen. Wer also nicht unterschrieb, lag auf der Die Zimmerer, von welchen nunmehr 155 ausgesperrt Straße. Daß zur Erfüllung der Begriffsmerkmale einer Drohung sind, während 135 vor der Hand noch weiter arbeiten, werden in die Ausübung eines moralischen Drudes ausreicht, hat das Reichs- ihrer nächsten Versammlung wahrscheinlich die Aussperrung und gericht in einem Urteil vom 25. April 1902 ausgesprochen. Auch den Vertrauensbruch der Unternehmer gleichfalls mit Forderungen daß aus solchen Willenserklärungen St e dh te nicht abgeleitet beantworten. werden können. Die Fliesenleger halten sich deshalb zu ihrem Vor- Von den Dachdeckern sind jekt 106 ausgesperrt, während gehen gegen den auf so eigentümliche Weise zu stande gekommenen 3 weiterarbeiten. Tarif für berechtigt.

Kämpfe an der marokkanisch- algerischen Grenze. Nach einer Meldung des Postens von Beni- Abbes haben marokkanische Beraber Der Streit der Fliesenleger. In einer öffentlichen, von der eine Abteilung der in Tuat liegenden Compagnie angegriffen. Sie Lokalorganisation einberufenen Bersammlung der Fliesenleger wurde erbeuteten 50 Kamele und töteten 18 Mann der eingeborenen gestern abend beschlossen, daß überall, wo heute der Minimal Mannschaft, aber Hauptmann Regnault verlegte den Räubern den lohn von 80 Pf. nicht bewillgt wird, die Arbeit eingestellt Weg in dem Augenblicke, als sie über die Grenze zurückwollten werden soll. Vorläufig ausgenommen find hiervon die der Gauleiter Beder Hannover, zugegen. Ersterer fonstatierte, und nahm ihnen die Stamele wieder ab. Die Marokkaner ergriffen Firmen Villeroy u. Boch und Nosenfeld u. Co. Bei den Firmen, die Flucht unter Zurüdlassung zahlreicher Toter und Vertvundeter; die geſtern bereits bewilligt haben, wird die Arbeit heute wieder auf französischer Seite wurden einige Eingeborene verwundet. aufgenommen, jedoch soll nachträglich schriftliche Anerkennung der Forderung verlangt werden. Achtung, Former! Der Streit bei Schöning dauert für Hand­former unverändert fort. Desgleichen für alle Metallarbeiter in den Minkinwerken. Deutscher Metallarbeiter Verband. Ortsverwaltung Berlin .

Partei- Nachrichten.

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Noch einen Glückwunsch zur Reichstagswahl erhalten wir von fern her über den Ocean. Der Vorstand des Allgemeinen Arbeiter­vereins zu Sao Paulo ruft den deutschen Genossen aus Anlaß des Wahlsieges ein begeistertes Bravo zu. Unfre Genoffen in Sao Paulo fehen in dem Wahlresultat die Quittung für den brot­berteuernden Zolltarif und eine Antwort auf die Hege gegen die Social­demokratie.

Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

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Der Konflikt in der Buchdruckerei von Rudolf Mosse ist durch Spruch des Tarif- Schiedsgerichts beigelegt. Das Schiedsgericht hat sich in seinem Spruch auf den Standpunkt der Sezer gestellt.

Deutfches Reich.

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Außerdem sind noch 8 Steinseher ausgesperrt, die teil­weise in andern Geschäften untergebracht wurden. Die streifenden Tischler stehen jetzt nach der achtzehnten Woche noch ebenso geschlossen da, wie zu Beginn des Ausstandes. In einer am Sonnabendabend von ihnen abgehaltenen Versammlung waren der zweite Verbandsvorsitzende, Leipart- Stuttgart, sotvie daß die lange Dauer des hiesigen Streits auf den Einfluß Berliner Scharfmacher auf die Kasseler Arbeitgeber zurückzuführen sei. Der Obermeister der Berliner Tischlerinnung, Nahart, reist zu Scharf­macherzivecken in der Provinz herum, obwohl es näher läge, die Schmuskonkurrenz in den eignen Reihen zu bekämpfen. Staffel joll Diese nun den Erfolg des Arbeitgeber- Schutzverbandes erweisen. Thatsache verleiht dem Kasseler Tischlerstreit seine principielle Be­deutung. Daß jener Schutzverband allein nicht mit den Arbeitern fertig werden könne, beweist, daß er die Bauvereinigung zu Hilfe rufen mußte. Man werde sich aber hoffentlich auch auf jener Seite schon jetzt der Einsicht nicht verschließen können, daß ein Kampf mit der Arbeiterschaft bis aufs Messer auch für sie verhängnisvoll wirken muß. Man spricht davon, daß die hiesigen Tischlermeister mit der Absicht zu ihrem Verbandstage nach Frankfurt a. M. gereist sind, demselben Die Aussperrung in Hannover ist, wie wir schon telegraphisch den Antrag zu unterbreiten, alle Mitglieder des Holzarbeiter­mitteilten, am Sonnabend nach achtwöchentlicher Dauer beendet durch Verbandes in ganz Deutschland auszusperren! Der weitere Verlauf einen von beiden Seiten angenommenen Vergleich. Bekanntlich be- der Dinge könne natürlich nur der sein, daß es sich bei dem Kasseler Wegen Beleidigung der Reichs- Boftverwaltung durch einen Artikel über die neuen Lißen der Briefträger sollte sich ant Sonn- mühte sich zu Anfang der Aussperrung der Regierungspräsident und Ausstande nur noch um wenige Wochen, vielleicht nur noch Tage Becker Hannover konstatiert, daß die letzten Ver später der Stadtdirektor um die Beilegung des Kampfes, ohne aber handele! abend der Genosse Leinert als verantwortlicher Redakteur des den gewünschten Erfolg erzielen zu können. Das Arbeitgebertum sammlungen seitens der Unternehmer offensichtlich in Rücksicht auf Hannoverschen Volkswille" vor der Straffammer in Hannover war berrannt, fein Vermittelungsvorschlag fand bei den Scharf- ihren Frankfurter Verbandstag verschleppt wurden. Sie wollen erst verantworten. Im Verlaufe der Verhandlung stellte sich nun machern Gnade. Ebensowenig hatten die Arbeiter Ursache, die wissen, wie sich ihre Kollegen zu der beantragten Aussperrung aller Heraus, daß der Strafantrag unzureichend sei, weil die Vorschläge anzunehmen, wußten sie ja nur zu gut, daß organisierten Tischlergesellen Deutschlands stellen werden. Es fragt Reichs- Postverwaltung die Oberpoftdirektion in Hannover nicht der Arbeitgeber Verband alles ablehnen würde.. So fam sich aber doch, ob der Arbeitgeber- Schußverband durch einen solchen zur Stellung desselben beauftragt, sondern einen Strafantrag der Kampf feit Mitte Mitte voriger Woche auf einem toten Beschluß seine Ohnmacht öffentlich dokumentieren wolle. nur genehmigt hatte. Der Staatsanwalt beantragte er Punkte an. Da geschah aber etwas unerwartetes. Der Arbeitgeber- nächsten Donnerstag werden die Verhandlungen vor dem Gewerbe­tagung der Verhandlung, damit er den Strafantrag Verband beseitigte seine bisherige Leitung teilweise, er warf die gericht als Ginigungsamt fortgesetzt und ihr befriedigender Ab­bervollständigen könne, während vom Verteidiger des größten Scharfmacher hinaus und es gelangte die verschluß liegt im Bereiche der Möglichkeit. Werden sich die Staffeler Genossen Leinert Einstellung des Verfahrens beantragt wurde. föhnlichere Richtung ans Ruder, die sofort die Verbindung mit den Tischlermeister jedoch zu befriedigenden Zugeständnissen an ihre Die Beratung des Gerichts über diese Anträge war nur von ganz Führern der Arbeiter aufnahm und selbst Vorschläge machte, um den Arbeiter nicht herbeilaffen, so ist das Ende des Streiks allerdings kurzer Dauer, und der Präsident verkündete, daß das Gericht den Kampf sobald wie irgend möglich zu beenden. Eine ganze Anzahl noch nicht abzusehen. Man möge aber auf der andern Seite bedenken, borliegenden Strafantrag nicht für ausreichend erachte. Die Sigungen haben in der vorigen Woche stattgefunden und in allen daß der Holzarbeiterverband auch keine Aussperrungen fürchtet und Strafantragsfrist fei noch nicht abgelaufen und das Gericht habe Sigungen erklärten die Arbeitgeber, daß sie Frieden haben wollten, daher nicht das Gefühl, sondern die kühle Erwägung walten lasse. Bertagung der Verhandlung beschlossen, um der Staatsanwalt jedoch folle eine Form gefunden werden, die Sieger und Besiegte- Die Stimmung der Versammlung war eine äußerst tampfes­fchaft Gelegenheit zu geben, einen ausreichenden Strafantrag beizu- ausschließe. Die Arbeitgeber hatten sowohl gegenüber dem Re- mutige. bringen! gierungspräsidenten wie dem Stadtdirektor bestimmt erklärt, eine Mögen die deutschen Bauarbeiter nach wie vor den Zuzug nach Ein solches Verfahren entspricht entschieden nicht dem Sinne des Berkürzung der Arbeitszeit nicht bewilligen zu Staffel streng fernhalten. Gesetzes. Das Verfahren ist bei unzureichendem Strafantrag ein tönnen es sei eine socialdemokratische Forderung. Die letzten zustellen. Es ist nicht Sache des Staatsanwaltes, in solchen Fällen, Ginigungsvorschläge des Stadtdirektors enthielten auch nur die Bei­An dem Streik bei der Firma Groß in Leipzig find alle dort wo ihm durch Gesetz das Eingreifen ohne Antrag unmöglich gemacht behaltung der jetzigen 10 stündigen Arbeitszeit und mit aller Ent- beschäftigten Branchen beteiligt. Es streiken sowohl Arbeiter wie ift, zur Herbeiführung solcher Anträge eine umfangreiche Animier- schiedenheit veriveigerten die Arbeitgeber die Zusage, daß nach Arbeiterinnen, im ganzen 193 Personen. Die Stimmung unter den thätigkeit zu entfalten. Es ist Sache der angeblich beleidigten Be- Ablauf der gedachten dreijährigen Bertragsperiode Streikenden ist eine vorzügliche. Buzug ist fernzuhalten von Ver­hörde, für ihre Anträge die richtige Form zu finden. die 91stündige Arbeitszeit eingeführt werden solle. Merkwürdiger- goldern, Tischlern( Rahmenschneidern), Steindruckern, Glasern, Buch­weiſe famen drei Tage später die Arbeitgeber selbst zu den bindern, Polierern, Badern, Hilfsarbeitern und Arbeiterinnen. Arbeitern mit der Erklärung, daß sie in die Verkürzung der Arbeitszeit einwilligten! Nach langen Verhand­lungen einigte man sich dahin:

Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

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Am

Husland.

Die Streitbewegung in Spanien hat rasch einen unerwartet

Die Arbeit wird am Montag unter den bisherigen Bedingungen großen Umfang angenommen. In Barcelona hat der allgemeine ( 10 stündige Arbeitszeit, 50 Pf. Stundenlohn für Maurer und Ausstand begonnen; es sind umfassende Maßnahmen getroffen Die Glafer haben nach den Mitteilungen, welche am Sonntag Bimmerer, 34-40 Pf. für Bauarbeiter) wieder aufgenommen. Vom worden. In Alcala, Brovinz Cadiz, stürmten die Arbeiter das Rat im Gewerkschaftshaus über ihre Tarifbewegung gemacht wurden, 1. September ab bis zum 30. April 1905 beträgt der Lohn 52 bezw. haus sowie Privatgebäude; zwischen ihnen und der Gendarmerie den Tarif bei 35 Firmen mit 254 Kollegen bewilligt erhalten. 40 Pf. Vom 1. Mai 1905 an wird die 91% stündige Arbeitszeit wurden Schüsse gewechselt; nähere Mitteilungen liegen nicht vor. In den 35 Firmen, die den Tarif anerkennen, find 219 Kollegen organisiert. eingeführt und ein Lohn von 55 Pf. für Maurer und Zimmerer und Auch in Murcia , Cadiz , Ronda ( Provinz Malaga ) und Alcoh Von 8 Werkstellen ist keine Nachricht eingetroffen.- Es ist be- ein solcher von 43 Pf. für Bauarbeiter bezahlt. Der Vertrag wird( Provinz Alicante ) find die Arbeiter in den allgemeinen Ausstand schlossen worden, daß die Firmen, welche nicht bewilligt haben, als abgeschlossen bis zum 1. April 1907. getreten. In Murcia und Barcelona haben auch die Buchdrucker gesperrt zu betrachten sind. Die zu den neuen Bedingungen Arbeiten- Die Maurer, Zimmerer und Bauarbeiter nahmen in ihren am beschlossen, fich dem Streit anzuschließen und für die Zeitungen nicht wurde beschloffen, den ledigen Streifenden 12 M. und den ver- ganz wenige Stimmen an und am Sonnabendmittag hat der sein dürfte. den haben wöchentlich 1 M. an den Streitfonds abzuführen. Weiter Freitagabend abgehaltenen Versammlungen die Vorschläge gegen zu arbeiten, sodaß demnächst der Nachrichtendienst recht beschränkt heirateteu 15 M. wöchentlich zur Unterstützung zu gewähren. Die Arbeitgeber- Verband mit 182 gegen 25 Stimmen das Kompromiß Streiffommiffion hat ihren Sitz bei Stramm, Ritterstr. 123. auch seinerseits anerkannt. Um 6 Uhr nachmittags wurden auf dem Baugewerbenamt die Friedenspräliminarien unterzeichnet.

Sociales.

borstandes zugegangen. Eine Anzahl Arbeitgeber hatte in ihrem geschickt eingeleitet war, zu beenden. Seine Vermittelungsvorschläge zeigt sich überall dort, die billige

52,

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0

Das

ganz

Zur Lohnbewegung der Feilenarbeiter. In der gut besuchten Branchenversammlung am Sonntag teilte die Lohnkommission mit, muß noch erwähnt werden, daß der Regierungspräsident v. Philipps­Als besondere Erscheinung in diesem Riesenkampfe in Hannover daß die Innung den neuen Tarif als absolut un annehmbar born feiner Zeit als Beamter im Ministerium die Zuchthaus - Ausschluß der Frau von der Fabritarbeit, in der Praxis find Kinder in der Fabrit. In der Theorie fordern die Ultramontanen erklärt und die Forderungen der Arbeiter somit abgelehnt hat. Auch Borlage ausgearbeitet hat und hier die erste Gelegenheit er- es aber gerade ultramontane Arbeitgeber, welche die größte dem Einigungsamt ist eine ähnliche Erklärung des Innungs- griff, den Kampf durch seine Vermittelung, die allerdings nicht sehr Vorliebe für Frauenarbeit bethätigen. Werkstätten durch Anschlag bekannt gegeben, daß, wer nicht mehr zu erlebten aber denselben Erfolg als fein für die Arbeiter bestimmtes Unternehmer fungieren, 3. B. in der Aachener Textilindustrie, wo hauptsächlich Ultramontane als den alten Bedingungen arbeiten wolle, sich als entlassen betrachten Erstlingswert. Beide erfuhren glatte Ablehnung. Immerhin ist es weiter im Bezirk M.- Gladbach, Tönne. Ja, in der Feitenfabrik von Richard Beresford, charakteristisch, daß der Regierungspräsident mit den Führern der besonders in Oberschlesien in der Domäne der Centrumsgrafen. Hier Bocholt usw. und Gartenstraße find am Sonnabend bereits fämtliche Arbeiter unterhandelte und sogar vorhatte, selbst in die Versammlung werden, was sonst in Deutschland nicht üblich ist, Frauen auf Gruben Arbeiter entlassen worden, darunter einer, der seit dem 17. Februar der Ausgesperrten hineinzugehen und um Annahme der Vorschläge und in den Hüttenwerken beschäftigt und mit Anbruch der Kriſe 1874, also feit 29 Jahren, dort beschäftigt war. An diesem So ändern sich die Zeiten. Beispiel zeigt sich wieder einmal recht draftisch, zu welch rigorosen zu ersuchen. Maßnahmen die Arbeitgeber greifen, wenn die Arbeiter auf eine halbwegs vernünftige Regelung der Lohn- und Arbeitsbedingungen Bauarbeiter Aussperrung und Tischlerstreit in Kaffel. dringen. Die Versammlung erteilte den Innungsmeistern resp. Fabrikanten denn auch sofort die entsprechende Antwort durch ein­Die Situation hat sich im Laufe der vorigen Woche außerordent­stimmige Annahme folgender Resolution: Die Heilenarbeiter von lich geklärt: bis auf die Dachdecker haben nunmehr alle Gewerkschaften Berlin und Umgegend nehmen Kenntnis von dem schroff ablehnenden der Bauarbeiter Stellung genommen zu dem Gewaltaft des Unter­Standpunkt, den die Arbeitgeber den Forderungen der Arbeitnehmernehmertums. Die Maler und Anstreicher haben eingesehen, daß sie gegenüber eingenommen haben, und verpflichten sich daher, am Montag, den 3. August, einmütig die Arbeit mit dem Stehenlassen von etwa 50 organisierten Kollegen einen tat­niederzulegen. tischen Fehler begangen haben. Die Arbeitenden sollen nunmehr alle Die Arbeitseinstellung ist inzwischen erfolgt. aufhören, da sie sonst die dringenste Arbeit fertig machen. Es arbei­Gestern sind die Feilenarbeiter mit Ausnahme teten vorige Woche noch 120 Maler und Anstreicher, während 342 In Thatsache hat man die Einrichtung geschaffen, weil dadurch einer Werkstatt geschlossen in den Streit eingefchieben, wenn die Organisierten, die noch arbeiten, aufgehört haben. unverheirateten Kolleginnen, in die Fabrit hineinkommen. ausgesperrt waren. Diese Biffer wird sich nunmehr etwas ver- möglich ist, daß junge Mütter, die noch billiger arbeiten, als ihre Von den Bau- und Erdarbeitern sind auf 112 Arbeits- Jedenfalls darf man erwarten, daß der Gewerbe- Inspektor fich Zur Bewegung der Fliesenleger wird uns noch mitgeteilt: Das pläßen nunmehr 281 Bauarbeiter ausgesperrt, davon 191 Ver- um die Angelegenheit bekümmert und dafür sorgt, daß die geradezu von den Arbeitgebern an die Arbeiter gerichtete Antwortschreiben heiratete, 300 arbeiten weiter, davon 200 Nichtorganisierte. Vor der mörderische Einrichtung aufgehoben wird. Erst werden die Kinder Tautet wörtlich: Aussperrung waren 516 an Hochbauten beschäftigt. Die Situation im Mutterleibe vergiftet, sind sie zur Welt gebracht, schleppt man fie in dieser Branche wird durch die hohe Zahl der Unorganisierten direkt hinein in die Fabrit- Deutschland marschiert an der Spize Ihre an unsre Mitglieder unter dem 28. Juli gesandten wesentlich beeinflußt. Ein im Frühjahr verlorener Streit wirft gleich der Socialreform!.... Rundschreiben find uns von denselben zur Erledigung übergeben falls erbitternd auf die Gemüter zurück. Man ist sich darüber klar, worden und haben wir Ihnen darauf folgendes zu erwidern: daß der Unternehmerschlag durch einen Gegenhieb quittiert werden

treten.

P. P .

Wir haben Anfang Februar 1902 einen am 1. Januar 1902

wurden männliche Arbeitskräfte freigesetzt, dafür Frauen eingestellt. Noch besser wird es jetzt in der Centrumsdomäne M.- Gladbach. Dort hat ein Fabrikant in der Fabrit eine sogenannte Kinderkrippe eingerichtet. Die Frauen nehmen die Säuglinge mit zur Fabrik, dort werden dieselben der Obhut einer sechzigjährigen Matrone anvertraut und wenn die Arbeiterinnen einen Augenblick Zeit abknapsen können, eilen sie zur Krippe, legen die Kinder ant die mit schmutzigen Kleidern bedeckte Brust, un den hunger der Kleinen zu stillen. Daß das gesundheitlich sehr vorteil­haft, wird taum ein Arzt bestätigen, zu der Muttermilch genießen die Kinder auch den Fabrikstaub. Vielleicht wird man die Kinderkrippe aber als Wohlfahrtseinrichtung ausrufen.

Cer

müſſe. Der Gauvorsteher des Bau- und Erdarbeiter- Verbandes, Letzte Nachrichten und Depefcen. in Kraft getretenen, vor dem Gewerbegericht bestätigten Arbeits- re ch Halle, hatte die größte Mühe, seine tampfeslustigen Kollegen vertrag mit den Fliesenlegern Berlins und Umgegend ab- bor unbedachten Schritten zurückzuhalten. Er warnte eindringlich Arad , 3. Auguft.( W. T. B.) Sämtliche Schrifty geschlossen, derselbe war gültig bis zum 1. Februar 1903, und davor, solche Forderungen einzureichen, die man nicht durchdrücken sind in den Ausst and getreten. Sie fordern Herabminderi der da er nicht gekündigt worden ist, erreicht er nunmehr sein Ende föune. Die 1200 Maurer haben alle bis auf 20 aus den Bauten Arbeitszeit und Erhöhung der Löhne. am 1. Februar 1904. Bis dahin halten wir uns an diesen herausgeholt. Die unorganisierten Bauarbeiter können daher nicht Vertrag gebunden und bedauern daher, in Verhandlungen über beschäftigt werden und lernen nun am eignen Leibe eindringlichst, Kapstadt , 3. August .( W. T. B.) Der Premierminister Sir vorher zu treffende Abänderungen irgend welcher Art nicht zu welch großen Wert eine schützende Organisation für den Arbeiter Gordon Sprigg teilte im Parlament heute mit, daß der neue gez. J. V. Zernice. in solchen Zeitläufen hat. Die Maurer, die ebenso wie die Zimmerer 3olltarif mit dem 15. August in Kraft tritt.

treten

et

Berantwortl.Redakteur: Julius Kalisti in Berlin . Inferatenteil verantwortlich: Th.Glocke in Berlin . Drud u. Berlag: Borwärts Buchdruckerei u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 1 Beilage u. Unterhaltungsblatt.