Einzelbild herunterladen
 

Nr. 184. 20. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Praktische Winke

Partei- Nachrichten.

Sonntag, 9. August 1903.

Bauarbeiterschutz.

Die Berliner Korrespondenz" meldet:

"

für die Landtagswahlen. Durch einen Erlaß vom 27. Februar d. J. war feitens der Wahlkreis Prenzlau - Angermünde . Unfre diesjährige Partei­einer außer= Bei den Landtagswahlen ist die praktische Kleinarbeit von noch fonferenz tritt Sonntag, den 23. d. Mts., nachmittags 1 1hr, in terminlichen leberwachung der Bauausführungen im Interesse eines Hause zusammen. weit höherer Bedeutung als bei den Reichstagswahlen. Gewiß Tagesordnung ist festgesetzt: 1. Bericht der Kreisvertrauensperson hingewiesen worden. Im Anschlusse hieran wird nun in einem neuen Als provisorische werden wir auch dort in öffentlichen Volksversammlungen die Massen bezw. über die Reichstagswahl. 2. Agitation. 3. Die bevorstehende Erlaß bestimmt, daß, soweit feine ausreichenden polizeilichen Schutz­Gewiß Tagesordnung ist feftgefekt: 1. Bericht der Kreisvertrauensperson erhöhten Schutzes der Bauarbeiter gegen Krankheiten und Unfälle aufklären, ihnen die Sünden der Bourgeoisie vor Augen führen und Landtagswahl. Referent: Otto Wels - Berlin . 4. Stellungnahme zur vorschriften vorhanden sind, deren Beachtung den Gegenstand der fie zu flammenden Protesten gegen das" elendeste aller Wahl- Provinzialkonferenz und zum Parteitag. 5. Wahl von Delegierten. Kontrolle zu bilden hat, die Ueberwachung der Bauausführungen auf instenie" anfeuern müssen, aber so hoch auch die Massenversammlungen 6. Verschiedenes. 7. Wahl der Kreisvertrauensperson. zu bewerten sind, ein ganz besonderer Wert ist der Agitation im Kleinen beizumeffent.

Der Vertrauensmann.

Den einzelnen Wahlkreis- Komitees erwächst vor allem die Auf­Zur Marburger Stichwahl- Angelegenheit, in der wir die gabe, die in der Agitation thätigen Genossen, die Vorstandsmitglieder principielle Debatte unsrerseits geschlossen hatten, bringt die Mittel­der Wahlvereine, die Bezirks- und Abteilungsführer mit den Be- deutsche Sonntagszeitung" in Gießen noch eine Buschrift aus stimmungen des Wahlgesetzes bekannt zu machen. Ein Agitator, Marburger Parteifreisen. Diese Zuſchrift enthält eine so mert der das Wahlgesetz nicht kennt, kann unter Umständen mehr Schaden würdige Mitteilung, daß wir nicht umhin können sie wiederzugeben, als Nußen stiften. Es empfiehlt sich, überall Vortragskurse über damit den Beteiligten Gelegenheit gegeben ist, die Sache klarzustellen. das Wahlgesetz abzuhalten. Ein gutes Hilfsmittel hierfür wird die Es heißt nämlich dort: Broschüre unfres Genossen Arons bieten, die nächster Tage erscheinen" Hatte die Parteileitung, der Vorwärts", oder irgend ein wird. An der Hand dieser Broschüre können die Bezirksführer mit einzelnes Parteimitglied das Recht, über den Kopf Leichtigkeit die Genossen ihres Bezirks aufklären und ihnen die nötigen der hiesigen Ortsgruppe hinweg mit dem Gegner zu paktieren? Anhaltspunkte für ihre Arbeit geben. Daß derartige Machenschaften thatsächlich vorgekommen find, ist leider gewiß! Durch Telegramm des Abgeordneten Genossen Heine ist jene Vorwärts"-Notiz mit lebergehung der hiesigen Ortsleitung fofort in die Hände des national­socialen Kandidaten v. Gerlach gelangt."

Mit der Agitation für die Einsichtnahme der Wählerlisten ist möglichst früh zu beginnen. Die Urwählerlisten liegen nur drei Tage, die Abteilungslisten gleichfalls nur drei Tage aus. Es ist deshalb notwendig, daß die Adressen derer, die für andre die Wähler­Listen einzusehen bereit sind, schon vor Auslegung der Listen ver­

Die Marburger Genossen fündigen gleicherzeit an, daß sie nach

die Einhaltung der Unfallverhütungsvorschriften der Baugewerks berufsgenossenschaften zu richten ist. Wenngleich diese Vorschriften einzelne Lücken aufiveisen, so erscheinen sie doch im großen und ganzen als dem Bedürfnisse entsprechend, so daß sie eine geeignete Grundlage für die Baukontrolle bilden können. Wenn von den Be= amten der Polizeibehörden Verfehlungen gegen diese Bestimmungen festgestellt werden, so ist strafend einzuschreiten. Falls der Verstoß so erheblich ist, daß die Strafbefugnisse der Polizei nicht ausreichen, so ist die Amtsanwaltschaft anzugehen. Der Justizminister hat eine entsprechende Anweisung der Amtsanwälte veranlaßt. Die Be­fugnis der Polizei, mit den ihr zur Verfügung stehenden Zwangs mitteln auf die Abstellung vorgefundener Mängel hinzuwirken, wird hierdurch nicht berührt.

Die Bauarbeiter fordern Schuß geseze, in denen ihren Vor­schlägen über das Maß des Schutzes Rechnung getragen wird, und Beteiligung an der Kontrolle.

öffentlicht werden, damit die Einsichtnahme unmittelbar beginnen diesem Punkte noch weiter nachgehen wollen, ohne zu fagen, nad Berliner Partei- Angelegenheiten.

und etwaige Einwendungen gegen die Richtigkeit der Listen recht­zeitig erhoben werden können.

Eine schwierige Aufgabe erwächst den Bezirksführern durch die Auswahl der Wahlmänner. Die Wahlmänner müssen in demselben Urwahlbezirk wohnen, sie können jedoch einer andren Wählerabteilung angehören wie die, in der sie aufgestellt sind. In manchen Urwahl­bezirken wird ein leberfluß au Wahlmännern sein, in andren wieder ein Mangel. Bereits bevor die Wahlen ausgeschrieben werden, muß mit geeigneten Personen wegen Uebernahme des Amts als Wahlmann Rücksprache genommen werden. Nur durchaus zu berlässige Parteigenossen dürfen als wahlmänner aufgestellt werden. Wer zum Wahlmann gewählt ist, muß alle Pflichten, die ihm aus diesem Amte erivachsen, auf sich nehmen, er darf, wenn er die Wahl angenommen hat, nicht im letzten Moment wieder zurücktreten, sondern hat bis zum letzten Augenblick aus­zuharren und sich unbedingt den Beschlüssen der Organisation zu fügen, selbst dann, wenn er nicht damit einverstanden ist.

:

Es fragt sich nun, ob in allen Bezirken Wahlmänner auf­gestellt werden sollen. Wo es möglich ist, gewiß, aber in vielen Be zirken werden wir uns mit bloßen Zähltandidaten begnügen müssen. Selbst in aussichtsreichen Wahlfreifen giebt es einzelne Bezirke, in denen wir absolut nichts auszurichten vermögen. In der Gegend der Leipzigerstraße, Voßstraße, im Tiergartenviertel und andren vor nehmen Bezirken, wo man mit Tausenden von Steuern noch in der dritten Klasse wählt, ist es natürlich zwecklos, eine Agitation zu ent­falten. Haben wir hier zufällig einen Wahlmann, so tönnen wir ihn aufstellen, aber wir dürfen unsre Kräfte nicht fruchtlos für solche Bezirke vergeuden. Andrerseits giebt es Bezirke, in denen wir nicht nur in der dritten, sondern auch in der zweiten, ja sagar in der ersten Abteilung Aussicht auf Erfolg haben. Hier gilt es in erster Linie unsre Kraft einzusehen. Wo die Organisation eine gute ist, kennen die Bezirksführer genau ihren Bezirt, fie können am besten unsre Chancen abmessen, sie werden daher nach reiflicher Prüfung der Verhält­niffe dem Wahlkomitee ihre Vorschläge zu unterbreiten haben. Mit diesen Vorbereitungen darf aber nicht bis zum letzten Augenblick getvartet

werden.

Die Wähler müssen pünktlich zur Wahl tommen und dürfen das Lotal nicht vor Schluß der Wahlhandlung verlassen. Glaube niemand, er fann, sobald er seine Stimme abgegeben hat, wieder seiner Wege gehen! Man kann niemals wissen, ob nicht eine Stichwahl oder, da der Wahlmann ablehnt, eine Neuwahl notwendig ist. Wer zu spät, aber noch vor Schluß der Wahlhandlung seiner Abteilung kommt, melde sich bei dem Wahlvorstand; er wird dann noch nach­träglich zur Stimmabgabe zugelassen.

Sobald die Urwahlen beendet sind, müssen die Wahlkomitees bie gewählten socialdemokratischen Wahlmänner zu einer Sigung zusammenberufen, um sie zu instruieren und die Taktik bei der Wahl der Abgeordneten festzulegen. Das ist unbedingt notwendig in den Streisen, wo zwei oder drei Abgeordnete zu wählen sind. Die Wahlmänner müssen genau wissen, wen sie an erster, wen an zweiter und wen an dritter Stelle zu wählen haben, da durch die Unaufmerksamkeit einiger Wahlmänner leicht unser Erfolg vereitelt werden kann. Ein Beispiel! In einem Wahlkreis, wo zwei Abgeordnete zu wählen sind, soll die Zahl der Wahlmänner 3000 betragen. Von diesen gehören 1600 zur Socialdemokratie wir haben also die absolute Mehrheit. Haben wir nun bestimmt, daß Genoffe A als erster, Genosse B als zweiter Abgeordneter zu nennen ist, so ist der Sieg im ersten Wahlgang unser. Nennen aber 200 Wahl­männer B an erster und A an zweiter Stelle, so hat der Gegner 1400, Genosse A 1400 und Genosse B 200 Stimmen, es muß also eine Stichwahl stattfinden, die sonst vermieden wäre. Oder aber, wir berfügen über 1000, die Konservativen über 1200, die Freisinnigen über 800 Wahlmänner. Bei Aufmerksamkeit unsrer Wahlmänner würden wir mit den Konservatinen in Stichwahl tommen. Stimmen aber 300 unsrer Wahlmänner falsch, so erhält der eine unsrer Kandidaten 700, der andre 300 Stimmen und nicht wir, sondern die Freisinnigen kommen mit den Konservativen in die Stichwahl. Weiter empfiehlt es sich, daß die Wahlkomitees jedes Streises den socialdemokratischen Wahlmännern gedruckte Anweisungen zu­gehen lassen.

welcher Richtung.

Aus Induftrie und Handel.

III. Wahlkreis. Donnerstag, den 13. August, abends 8 Uhr, findet in den Apollo- Sälen, Sebastianstr. 39, eine Versammlung des Wahlvereins statt. Der Reichstags- Abgeordnete Dr. Sidekum wird über das Thema Der preußische Staat und die Wohnungs­frage" sprechen. Da diese Frage aktuell und für die Arbeiter von großer Wichtigkeit ist, ist ein zahlreicher Besuch erwünscht. Der Vorstand.

Verband deutscher Porzellanfabriken. Wie der Breslauer General- Anzeiger" erfährt, haben die deutschen Porzellanfabriken in einer unlängst stattgehabten Sigung ihre Konvention bis 1910. verlängert. Einige fleinere Fabriken sind außerhalb der Konvention Schmargendorf . Der Wahlverein hält am Dienstagabend 812 Uhr geblieben, dieselben sind jedoch nicht produktionskräftig genug, um im Wirtshaus Schmargendorf eine Versammlung ab, in der Tages­die Preispolitik der Konvention zu durchkreuzen. Die Preistendenz fragen diskutiert werden. Gäste haben Zutritt. Das Stiftungsfest des Verbandes geht dahin, Schleuderpreise der Produzenten zu ver- findet am Sonnabend, den 15. d. M., im gleichen Lokal statt. Das hindern, da das gegenwärtige Preisniveau bereits nur unter den Arrangement besteht in Tanz, Gesangsvorträgen des Gesangvereins allergünstigsten Produktionsbedingungen die Selbstkosten deckt. Die Zukunft und deflamatorischen Vorträgen. Billets a 50 Pf. für Händler gehen mit der Konvention vollständig einig, nur die Waren- Herren und 30 Pf. für Damen find im Vereinslokal und bei den häuser, denen übrigens von der Konvention nicht geliefert wird, bekannten Genossen zu haben. wenn erstere sich nicht zu einem bestimmten Detail- Verkaufspreis verpflichten, sind gegen die Konvention.

Façoneisen- Walzwerk 2. Mannstaedt u. Co., Aktiengesellschaft, Salt bei Köln . Der Abschluß für das Geschäftsjahr 1902/03 meist nach den Abschreibungen in der Höhe von 155 867,16 m. einen Reingewinn von 273 805,08 m. auf. Der am 14. September statt­findenden Generalversammlung wird vorgeschlagen werden, dem Reservefonds 13 690,25 M. zuzuführen und auf die Vorzugsaktien und Stammaktien eine Dividende von 6 Pros.( für Vorzugsaktien pro rata temporis) zu verteilen, so daß nach Deckung der einen Betrag von 57 839,04 M. erfodernden Lantiemen ein Vortrag von 67 275,79 m. verbleibt.

Sociales.

Wohnungsaufsicht und Hausbesiker.

Ober Schöneweide. Am Mittwochabend 8%, Uhr findet bei Kaufhold die Vereinsversammlung des Wahlvereins. statt. Tagesordnung: Vortrag, Diskussion, Vereinsangelegenheiten. Reger Besuch wird erwartet.

Lokales.

Ferienschluß.

Die Ferien find vorüber, der Schulunterricht beginnt aufs neue, und unsre Kinder werden wieder auf täglich vier fünf Stunden in die engen Klassenzimmer gesperrt. In den ersten paar Tagen will noch nicht alles so recht klappen, aber noch ehe die Woche zu Ende geht, ist wieder alles im alten Geleise, und bald zeigt sich, daß es jetzt sogar besser geht als vor den Ferien. Die Erholung und Kräftigung, die die Ferien den Kindern gebracht haben, wiegt zehnfach auf, was durch die fünfwöchige Entwöhnung von regelmäßiger Arbeit etwa ein­gebüßt worden ist.

-

#

"

Hochofenbetrieb während des Juni in den Bereinigten Staaten von Amerika . Die vor kurzem veröffentlichte amerikanische Roh­eisen- Statistik für den Monat Juni zeigt, daß die Abflauung des amerikanischen Eisenmarktes bereits auf die Roheisenerzeugung zurückzuwirken begonnen hat. Am 1. Juli 1908 waren von den 354 vorhandenen mit Coats oder Anthracit oder Mischungen beider Brennmaterialien arbeitenden Hochöfen wie am 1. Juni 1903 294 im Betriebe. Die wöchentliche Leistung dieser thätigen Oefen stellte sich aber nur auf 384 825 Tonnen gegen 387 725 Tonnen Daß in Berlin noch immer viel zu wenig gethan wird, um am 1. Juni 1903 und 303 793 Tonnen am 1. Juli 1902. Von den den Kindern eine zweckentsprechende Benutzung 59 Holzkohle feuernden Hochöfen arbeiteten am 1. Juli 1903: ber Ferien zu ermöglichen, das haben wir, wie in den 36 gegen 33 am 1. Juli 1903; die wöchentliche Erzeugung an Holz- früheren Jahren, so auch in diesem Jahre wieder mit Bedauern fest­fohlen- Roheisen stellte sich am 1. Juli 1903 auf 10 803 Tonnen, am 1. Juni d. J. auf 9961 und am 1. Juli 1902 auf 7157 Tonnen. stellen müssen. Von behördlicher Seite geschieht beinahe gar nichts. Jm ganzen zeigte die Roheisen- Erzeugung im Juni, die sich auf Man öffnet ein paar Schulhöfe, stellt zum Aufpassen einen 1717 143 Tonnen stellte, eine Abnahme gegenüber dem Mai um Lehrer oder eine Lehrerin hin das ist alles. Die Schulhöfe waren 38 823 Tonnen. An dieser Produktion waren die Stahliverfe mit nach unsrer Beobachtung auch dissmal nicht schlecht besucht, aber sie 1019 313 Tonnen beteiligt. Trotz dieser Produktionsabnahme haben boten eigentlich doch kein sehr erfreuliches Bild. Wenigstens auf die Vorräte zugenommen. Es wiesen nämlich die Bestände von den für Knaben bestimmten Höfen sah man selten eine rechte und Roheisen an den Oefen am 1. Juli mit Ausnahme der Vorräte echte Spielfreudigkeit. So lange die Lehrer fortfahren, sich meist teil­in Stahlwerken, welche ihr Roheisen selbst herstellen, mit 257 010 nahmlos zu verhalten, wird bei diesen Ferienspielen auf den Schul­Tonnen eine Steigerung um 53 607 Tonnen seit 1. Juni auf. höfen nicht viel herauskommen. Anders sah es schon auf den für Mädchen bestimmten Höfen aus, weil die Lehrerinnen sich mehr an den Spielen beteiligten und die Kinder anzuregen verstanden. Das fortwährende Hinein und Hinaus gelangweilter Kinder, das auf den Knabenhöfen herrschte, haben wir hier viel weniger bemerkt. Wir haben an dieser Stelle wiederholt darauf hingewiesen, daß Der deutsche Hausbefizertag beschäftigte sich in seiner letzten aus der Arbeiterschaft heraus der Versuch gemacht worden Sibung mit der Wohnungsaufsicht. Folgender Antrag des Bau- ist, zur Förderung der Jugendspiele da ergänzend einzu= treten, wo die Schulverwaltung ihre Pflicht noch meisters Hartwig wurde einstimmig angenommen: 1. Der Verbandstag bleibt in Bezug auf die Frage der berkennt. Der Arbeiter Turnverein Fichte", der Wohnungsaufficht bei dem auf dem Verbandstage vor drei Jahren sich in dankenswerter Weise der Aufgabe unterzieht, an den Somm gefaßten Beschlusse stehen. 2. Der Verbandstag erkennt aber in tagen an vier Stellen in und um Berlin die spiellustige Schul den neuen Vorschriften und Forderungen bezüglich Durchführung der Wohnungsaufsicht eine so starke Belastung der Mieter, und jugend zu versammeln und anzuleiten, hat damit auch in wieder sehr schöne Erfolge erzielt. namentlich derer, die bisher durch einwandfreie Ausübung der diesem Jahre Im Aftervermietung ihre Mietlast wesentlich erleichtert haben, daß er Augenblick steht uns das statistische Material über die Be den Spielen noch nicht lückenlos im Interesse dieser Mieter die strenge Durchführung dieser For- teiligung an zur Ver derungen nicht empfehlen kann, obwohl diefelbe gerade dem Haus- fügung, aber die Mitteilungen, die wir von den einzelnen Plätzen besizer durch Herbeiführung eines weit größeren Bedarfs von darüber erhalten haben, und die Beobachtungen, die wir an Ort Wohnräumen nüßlich werden könnte." und Stelle gemacht haben, berechtigen zu der Annahme, daß die Die Wahlmänner müssen selbstredend pünktlich Es ist aus dem Beschlusse nicht ersichtlich, gegen welche be- esamtbeteiligung diesmal ganz außerordentlich erscheinen und bis zur Beendigung der Wahl stimmten Vorschriften er sich wendet. Ein Reichsgefeß haben wir start ist. ausharren. Ihre Pflicht ist es, auf die Innehaltung der gesey- nicht über den Gegenstand, sondern nur erst in einigen Bundes­Als vor ein paar Jahren unsre Parteigenossen in der Stadt. lichen Bestimmungen sowie der Bestimmungen des Reglements zu staaten verschiedene, von einander abweichende Bestimmungen. dringen. Der Wahlvorstand darf nicht ernannt, sondern muß Preußen hat auch noch keine gefeßlichen Vorschriften über Wohnungs- berordneten Versammlung die amtliche Veranstaltung aus der Mitte der Versammlung gewählt werden. Es ist darauf aufsicht. Die Hausbesiber meinen es auch vermutlich ganz anders, von Ferienspielen auf Schulhöfen und in Parkanlagen forderten, zu achten, daß die Wahlmänner nicht von ihrem Platz aus einfach als wie es in dem Beschlusse lautet. In der Diskussion über den betonte Genosse Singer auch die Notwendigket, mit den Kindern ge­Ben Namen des Abgeordneten nennen, sondern daß sie sich, wie es Antrag wurde nur gewaltig über die Socialdemokraten geschimpft, legentlich Ferienausflüge in die Umgegend zu machen. vorgeschrieben ist, an den Vorstandstisch begeben und hier zu die schuld sein sollen an der Wohnungsaufsicht, aber daß die Social- Die Vorschläge fanden damals eine Mehrheit in der Versammlung, Protokoll erklären, wem sie ihre Stimme geben wollen. Auch ist demokraten die Interessen der Hausagrarier vertreten, das werden aber für offizielle Ferienausflüge ist die Schulverwaltung noch immer zu verlangen, daß das Wahllokal so groß ist, daß es alle er- die Herren ja gewiß nicht sagen wollen. Es ist also schwerlich das nicht zu haben. Was in dieser Richtung bisher geschehen ist, ist eine Schienenen Wahlmänner faßt. Interesse der Mieter, weshalb sich die Hausbefizer gegen die Ist eine Vereinbarung mit einer andern Bartei geschlossen- was Wohnungsaufsicht wenden. Die Herren fühlen wohl instinktiv, daß private Veranstaltung, deren Kosten aus milden Spenden bestritten mur unter Zustimmung des Parteivorstandes erlaubt ist und sehen man bei der Wohnungs aufsicht nicht stehen bleiben kann; so werden. Aus dem Stadtsädel Geld für Ferienausflüge der Schul­wir, daß die andre Partei die Berabredung nicht innehält, so find nüßlich und notwendig fie an fich ist, so schreit sie doch geradezu nach finder herzugeben, das erscheint vielen heute noch als eine Zumutung, auch wir von unserm Versprechen entbunden; wir stimmen dann nur Ergänzung durch die Wohnungs befchaffung unter Ausschaltung auf die nicht eingegangen werden darf. noch für Socialdemokraten. Den Moment, von dem ab dies ge- der Privatspekulation. Die Beschränkung der Aftervermietung und schieht, hat ein vorher zu ernennender Obmann der socialdemo- die Maßregeln gegen die Ueberfüllung der Wohnungen können nur tratifchen Wahlmänner zu bestimmen. Ihm haben sich alle Genossen ernstlich durchgeführt werden, wenn man den Arbeitern gesunde und die unsre Berliner Gegner- nach einer Bemäntelung ihrer zu fügen. geräumige Wohnungen zur Verfügung stellt, die sie bezahlen können. fchimpflichen Niederlage vom 16. Juni fuchend- schnellfertig Mit den öffentlichen Versammlungen beginnt man so zeitig als Ohne dies bleiben die wesentlichsten Vorschriften der Wohnungs­möglich, wennschon die eigentliche Wahlbetvegung erst vier bis sechs aufsicht auf dem Papier stehen. Hat man also eingesehen, daß die zurechtmachten und schamlos verbreiteten, ist jetzt die eine durch Wochen vor der Wahl in Fluß kommen dürfte. Alle andren Vor- Wohnungsaufsicht mit ihren Vorschriften im Interesse der Gesund- behördliche Ermittelungen als frecher Schwindel nach­bereitungen dagegen müffen schon jetzt getroffen werden. heit und Sittlichkeit unentbehrlich ist, dann wird man sich auf die gewiesen worden. Aus den Diskussionen hat die Frage, ob wir uns an den Dauer der Notwendigkeit nicht entziehen können, die materiellen Von vielen Wahlfomitees waren diesmal die für die Wähler be­Wahlen beteiligen follen, auszuscheiden. Die höchste Justanz, der Voraussetzungen für ihre Durchführung zu schaffen, nämlich den stimmten Sendungen, wie Flugblätter, Stimmzettel usw., Parteitag, hat die Wahlbeteiligung befchloffen und diesen Beschluß Wohnungsbau zu einer öffentlichen Angelegenheit zu machen und der Post zur Beförderung übergeben worden, es hatte hat jeder auszuführen, mag er im Herzen ein Gegner der Wahl- Wohnungen durch die Gemeinde zu bauen. Und das fürchten die sich aber herausgestellt, daß die Briefträger eine große Bast beteiligung sein. Das erfordert die Parteidisciplin. Hausagrarier und Grundspekulanten. von Wählern nicht auffinden konnten und die Briefe als unbestellbar zurückgeben mußten. Hieran war die Vermutung

-

Von den Wahllügen,