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Nr. 184. 20. Jahrgang.

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3. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

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Sonntag, 9. Auguft 1903.

Kartell haben. Es sind dies die Kistenmacher, Bleiglaser, Vollmar einen solchen Standpunkt vertreten, da die Zeit beffer aus Verfammlungen. Metallarbeiter, Portefeuiller und leber. zunüßen sei, und speciell in Preußen alle Kräfte angespannt werden Das Gewerkschaftskartell nahm in seiner Sizung am Donners- Der Arbeitervertreter- Verein hielt am Donnerstag im Gewerk- müßten. Nachdem Redner die Genossen von Mariendorf und bag die Berichte von den Streiks entgegen, an denen die lokal- schaftshause seine Generalversammlung ab. Im Bericht des Tempelhof noch aufforderte, ganz energisch in betreff der Lokalfrage organisierten Gewerkschaften in letzter Zeit besonders beteiligt waren. Vorstandes teilte der Vorsitzende Piesche I mit, daß der Verein borzugehen, damit endlich einer von den Saalbefizern tapituliere, Vom Schöningschen Metallarbeiterstreit berichtete fich im verflossenen Vereinsjahr mit verschiedenen Fragen der socialen schloß Genosse Zubeil unter brausendem Beifall seine zweistündige Rede. Dannenberger, daß noch ca. 70 Mann nicht wieder eingestellt Gesetzgebung und Praris befaßt hat; zunächst mit der Alkoholfrage, In der Diskussion sprachen die Genoffen Greulich, Bernhard, seien. Redner bedauert lebhaft, daß der Metallarbeiter- Verband dann mit der Frage der Arbeitslosenunterstützung, die, wie der die Anfertigung der Schöningschen Streifarbeit nicht abgelehnt hatte Redner ausführte, sowohl von den Gewerkschaften als auch von den Berschiedenem teilte Genosse Albert Thiel mit, daß am 23. Auguft H. Lehmann I, Komnik und Thiel im Sinne des Referenten. Unter und führt den Verlust des Streiks lediglich darauf zurück. Ueber Strankenkassen mehr beachtet und diskutiert werden müßte, und ferner den Streik der Kürschner berichten Grandel und Regge. mit der Novelle zum Krankenkassen- Gesez. Der Verein hat im ver- eine Versammlung bei Dittmar in Marienfelde stattfindet, in der Genosse Zubeil über die Landtagswahl sprechen wird. Außerdem Als besonders bemerkenswert bezeichneten sie das Benehmen des Ver- flossenen Jahr 10 Versammlungen abgehalten; 2 Versammlungen machte er bekannt, daß am 26. September vom Wahlverein in Berlin treters vom Centralverband, der beim Abschluß des Vertrags für die mußten mit Rücksicht auf die politischen Vorgänge ausfallen. Ferner bei Goßmann, Kreuzbergstraße, ein großes Siegesfest und die nächste Belzbranche auf dem Gewerbegericht ebenfalls Eiz und Stimme in fanden 3 Sizungen der Schiedsgerichtsbeifizer und der unteren Ver- Vereinsversammlung am 3. September bei Reichardt, Mariendorf , der Schlichtungskommission beansprucht habe, obwohl Verbands- waltungsbehörde statt. Der Vorstand hielt 12 Sizungen ab. Poſt- stattfindet. Genosse L. Franz forderte die Genossen von Mariendorf angehörige nur in drei Werkstätten bei dem Streik in Frage kamen. sendungen wurden 1190 expediert. Der Arbeitervertreter- Verein stattfindet. Genosse 2. Franz forderte die Genossen von Mariendorf Er sei deshalb auch vom präsidierenden Richter als vertragsberechtigt trat dem Verein zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten als Mit- auf, da Mariendorf doch ein sogenanntes Bäckerdorf sei, sich nicht anerkannt worden. Beide Redner richten einen Appell an die glied bei. Abonniert wurde auf die Krankenkassen- Zeitung" sowie mehr mit den Bäckergesellen zu beschäftigen, die politisch und ge= Gesamtarbeiterschaft, in ihren eignen Kreisen nach Kräften darauf auf die Arbeiterversorgung". Der Besuch der Vereinsversammlung werkschaftlich noch sehr weit zurück feien. hinzuwirken, daß die Forderungen der Kürschner nunmehr auch in war im allgemeinen zufriedenstellend. Die Mitgliederzahl des Ver- Der Socialdemokratische Wahlverein für Nowawes- Neuendorf der Hausindustrie zur Anerkennung und Durchführung gebracht eins ist von 205 auf 263 angewachsen. Verstorben sind davon hielt am Mittwoch seine Mitgliederversammlung ab, welche sehr gut werden, wie dies durch den Streit in der Pelzbranche bereits geschehen aipei Mitglieder. Nach dem Bericht des Kassierers besucht war. Nach Erledigung des geschäftlichen Teiles gab der ist. Zu dem Bericht des Genossen inze über den Streit der Stumpe betrugen die Einnahmen im verflossenen Vereinsjahr, Kassierer die Abrechnung von der Reichstagswahl. Die Einnahme Holz- und Bretterträger bemerkten mehrere Delegierte, einschließlich des alten Bestandes von 80,63 M., 885,33 M.; die betrug 188,74 m., der eine Ausgabe von 125,30 M. gegenüber­die Streifenden hätten zwar einen Erfolg erzielt, doch wäre noch be- Ausgaben 810,24 M., so daß ein Ueberschuß von 75,09 m. verbleibt. steht. Es bleibt mithin ein Ueberschuß von 33,44 M. Außerdem deutend mehr für sie herauszuholen gewesen, wenn der innere Ausbau Der Verein hatte am Schlusse des Jahres 1075,09 m. Vermögen. wurden auf Listen in unserm Orte 170,80 m. aufgebracht. Die der Organisation etwas weniger zu wünschen übrig ließe. Ueber Dem Kassierer wurde einstimmig Entlastung erteilt. Die Neuwahl Abrechnung wurde von den Revisoren als richtig bestätigt. Hierauf die Lohnbewegung der Fliesenleger berichten Schulz des Gesamtvorstandes hatte folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender hielt Genosse obte einen Vortrag über das Thema: Die Social­und Hupke. Demnach sind die Forderungen nach ein- bis zwei- Pieschel, 2. Vorsitzender Iost; 1. Schriftführer Stügel- demokratie nach den Reichstagswahlen". Redner geht im Laufe tägigem Ausstande bis jetzt von 8 Firmen bewilligt worden. maier, 2. Schriftführer Baer ; 1. Staffierer Stumpe, feines Vortrages im einzelnen auf die der socialdemokratischen Bei den noch übrigen 3 Firmen arbeiten meistens Mitglieder der 2. Kassierer Wilhelm Schulze ; Bibliothekar Woldersti; Fraktion erwachsenden Aufgaben ein. Er ist der Ueberzeugung, daß " Freien Vereinigung", dennoch soll versucht werden, auch diese für die Revisoren: 2empuhl, Rehbein, Tschernig. Unter unsre Abgeordneten infolge der verstärkten Zahl alles daran setzen einheitliche Regulierung des Tarifs zu interessieren. Mit gutem Recht dem Punkt Berschiedenes" wurden einige Mißstände in der Heil- werden, um auch einen verstärkten Einfluß auf die Gesetzgebung fönne gesagt werden, der Vorstoß der Fliesenleger sei von einem anstalt Beli besprochen, wobei es sich teils um die Arbeitsverhält auszuüben zum Wohle des gesamten deutschen Volkes. schönen Erfolg begleitet gewesen. In der Diskussion bemängelte nisse der Angestellten, teils um Mißstände handelte, unter denen die forderte die Anwesenden auf, wie vor den Wahlen so auch jetzt für Mette als Vertreter der Maurer das eigensüchtige Ueberstunden- Besucher der Patienten und damit auch diese selbst zu leiden haben. die Socialdemokratie thätig zu sein. Das Gewehr dürfe nicht bei schieben" der Fliesenleger, was bei den Maurern schon seit geraumer Die Arbeitervertreter werden sich bemühen, Abhilfe zu schaffen. Fuß gestellt werden, sondern sei im Anschlag zu halten. Man dürfe Zeit berechtigten Unwillen hervorgerufen habe. Thieme fügt dem Des weiteren wurde der Vorstand beauftragt, sich an die Redaktion nicht auf den Siegeslorbeeren ausruhen. Msdann beschäftigte sich noch hinzu, die Fliesenleger als bestbezahlteste Arbeiter hätten schon der Krankenkassen- Zeitung" zu wenden, um dieses Blatt den Mit- die Versammlung mit dem diesjährigen Parteitag. Es wurde ein Längst die Pflicht gehabt, für eine entsprechende Verkürzung der gliedern in einer größeren Anzahl zur Verfügung zu stellen. Ferner Antrag angenommen, der der Generalversammlung des Central­Arbeitszeit, möglicherweise für den Achtstundentag, einzutreten. In soll der Vorstand die Generalfommission der Gewerkschaften ersuchen, Wahlvereins unterbreitet werden soll und die Entfernung der Anbetracht ihrer guten Organisation würde es bei ihnen nicht gar zu für diejenigen Vereinsmitglieder das Korrespondenzblatt" Inferatenbeilage in der Neuen Welt" fordert sowie die Verbesserung schwer halten, diese Grundforderung moderner Arbeiter durchzusetzen. zu liefern, die das Blatt nicht anderweitig erhalten. und Verschönerung der Illustrationen. Zur Aufnahme in den Wahl­Zu einer längeren Aussprache kam es sodann über den ge werk- Der Wahlverein von Mariendorf und Umgegend hielt am verein haben sich 7 Genossen gemeldet; abgemeldet haben sich 3 Mit schaftlichen Frauenverein", der sich mit seinen circa 4. August eine stark besuchte Vereinsversammlung beim Genossen glieder. 50 Mitgliedern nur sehr schwer über Wasser zu halten vermag und H. Reichardt in Mariendorf , Chausseestr. 16, ab. Reichstags­um Zuwendung von Geldmitteln zur Aufrechterhaltung seines Abgeordneter Frizz 3ube il referierte über das Thema: Was Arbeitsnachweises vorstellig geworden war. Nach dem Abgange der lehren uns die letzten Reichstagswahlen?" Referent beleuchtete das Frau Gubel a hat die jetzige Vorsitzende Frau Feder die Leitung Verhalten sämtlicher bürgerlichen Parteien bei der Haupt- und Stich­des Vereins mit einem Sassenbestand von nur 8 Pfennigen über- wahl, das wieder gezeigt hat, daß sämtliche Parteien von den Kon­Die Beiträge reichen nicht aus, um die laufenden Aus fervativen bis zu den Nationalsocialen eine reaktionäre Masse bilden gaben und die Kosten für eine intensive Agitation zu bestreiten, und und auf dem Aussterbe- Etat stehen, wir ihnen aber keine Thräne so ist der Verein auf die finanzielle Hilfe der Gewerkschaften an- nachweinen werden. Redner begrüßte es mit Freuden, daß von gewiesen, wenn sein Weiterbestand ermöglicht werden soll. Da aus den 81 socialdemokratischen Abgeordneten, die diesmal in den Reichs­Kartellmitteln fein Betrag flüssig gemacht werden konnte, so wurde tag einziehen werden, viele tüchtige Gewerkschaftler sind, da im den einzelnen Gewerkschaften die Unterstüßung des Vereins empfohlen. neuen Reichstag viele neue Gesezesvorlagen wirtschaftlicher Art ein­Zum Schluß gab der Kassierer Piester noch diejenigen Gewerf gebracht werden würden. In betreff der Vicepräsidenten- Frage im schaften bekannt, die laut Umlageverfahren noch Schulden beim| Reichstage bedauerte Redner, daß die Genossen Bernstein und Berlagsbuchhandlung.

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v. Bollmar, Georg. Lehren und Folgen der letzten Reichstagswahlen. Preis 20 Pf. München 1903. G. Birk ut. Co.

Hermine Ludewig. Der Gerechte. Preis 50 Pf. Bunzlau 1903. G. Kreuschners Verlag.

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