Nr. 185. 20. Jahrgang.
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Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
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Dienstag, 11. August 1903.
Lokales.
Die Betriebs- Krankenkasse der Großen Berliner Straßenbahn" hat sich kürzlich der, Centraltommission der Kranken
and abends 81% Uhr, im Lokal von Reime, Bendastraße, zu Nudow statt. Bis spät abends wechselten Unterhaltung, Konzert und Gesang mit Aus dem Vatikan . Tagesordnung: 1. Vortrag:" Wie ist die Agitation in Rudow zu einander ab, bis Dampfer, Eisenbahn und Fuhrwerke die Tausende Allen Teilnehmern wird das Fest in Die Krönung des Papstes. de olloinn Gäſte haben Zutritt. tod hradit jougestalten". 2. Vereinsangelegenheiten. Um regen Besuch wird ersucht. wieder heimwärts brachten. Erinnerung bleiben, eingedent des Sängerspruches: Frei in Wort Am Sonntagmorgen fand mit dem üblichen Pomp in der und That zu sein, soll das Lied uns lehren! Beterskirche die Krönung Bius X. ftatt. Um 812 Uhr begab sich, twie der Telegraph meldet, der Papst, begleitet von den Kardinälen, Würdenträgern und Nobelgarden, zu Fuß in den Porticus bon St. Peter, to bor der Porta santa ein Thron errichtet war. Der Papst in den päpstlichen Gewändern, auf dem Haupte die Mitra, be- der für den 8., 9. und 10. August nach Berlin zusammenberufen fassen" angeschlossen. Ob der diesbezügliche Delegiertenstieg hierauf den Thron, während die Kardinale auf reservierten war, hat den programmgemäßen Verlauf genommen. Db für die beschluß der Direktion besonders sympatisch gewesen ist, kann ihrer Bänken Plaz nahmen. Sodann hielt Kardinal Rampolla , Sache der Altohol- Abstinenz sehr viel dabei herausgefommen ist, bisherigen Haltung nach billig bezweifelt werden. Immerhin legt als Erzpriester der Basilika, umgeben vom Kapitel und das werden diejenigen Vereinigungen zu beurteilen wissen, die sich dieser Schritt Zeugnis davon ab, daß auch in die Straßenbahner der Geistlichkeit des Vatifans, eine kurze lateinische An- daran beteiligt haben. Wir haben den Eindruck gewonnen, daß nach und nach ein moderner Geist fährt und sie das durch ihre Vorsprache und die Sänger der Sirtinischen Kapelle stimmten dieser erste deutsche Abstinenten- Tag weniger der ernsten Arbeit gesetzten bisher gehandhabte Bevormundungssystem in den KaffenDas„ Tu es Petrus " an. Der Papst nahm dann auf der dienen als nach außen hin wirken sollte. angelegenheiten gründlich satt haben.
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Sedia Gestatoria Platz und wurde unter dem Vortritt der Die Verhandlungen der einzelnen Vereine usw. bestanden viel- Berliner Asyl- Verein für Obdachlose. Jm Monat Juli nächtigten Kardinäle und Würdenträger um 9½ Uhr durch das Mittelthor in fach nur in der Erledigung geschäftlicher Angelegenheiten oder in im Männer- Ashl 21 295 Personen, wovon 10763 badeten, im Frauendie Basilika getragen, begrüßt von brausenden Zurufen der Menge zwanglosen Besprechungen. In den der Abstinenzbewegung ferner Asyl 4663 Personen, wovon 1270 badeten. Arbeitsnachweis wird Hot ber Bob verpelte und Trompetenfanfaren. Vor dem Hochaltar stieg der Bapst von stehenden Kreisen dürften allein die öffentlichen Ber - erbeten für Männer: Wiesenstr. 55/59, für Frauen: Füsilierstr. 5. der Sedia Gestatoria herab und verweilte einige Minuten in An- ammlungen und Festlichkeiten, namentlich das betung des ausgestellten Allerheiligsten. Darauf begab er sich wieder Großlogenfest der Guttempler Deutschlands , einiges Inter Frieda Sittel ergriffen. Das unter Fürsorge- Erziehung stehende auf die Sedia Gestatoria und ließ sich, überall von erneuten Bu- efie erweckt haben. Sehr stark war die Beteiligung Mädchen Frieda Sittel, das aus dem Magdalenenstift zu Teltow in rufen begrüßt, in die Clementinische Kapelle tragen, wo ein andrer der Eröffnungs- und Begrüßungsfeier, die am der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag durch bewaffnete Männer Thron errichtet war. Der Papst nahm auf dem Thron Play, Sonnabendabend abgehalten wurde und aus Konzert, An- entführt worden war, eine That, die mit dem Sittlichkeitsprozeß während die Kardinäle, Patriarchen, Erzbischöfe, Bischöfe, Aebte und sprachen, geselligem Vergnügen usw. bestand. Freilich, die Glanz gegen Steedt und Genossen in Zusammenhang gebracht wurde, ist in Bönitentiare auf besonderen Bänten saßen. Er ließ die Kardinale, nummern des Festprogramms, die Vorträge der Herren Profeffor der vergangenen Nacht wieder ergriffen und in sicheren Getwahrsam Batriarchen, Erzbischöfe und Bischöfe zur Huldigung zu und erteilte Forel über Altohol und Seelenleben" und Eisenbahn - gebracht worden. Sie weigert sich hartnäckig, die Namen ihrer Entführer dann dem Wolfe seinen Segen. Direttor de Terra über„ Alkohol und Verkehrswesen" zu nennen und man weiß daher noch immer nicht, wer diese sein könnten. Nach dem Segen wurde der Papst mit den für die Abhaltung gingen größtenteils unter in der animierten Stimmung der Er- Aus dem Stift entlommen, trieb sich die Sittel in verschiedenen der Messe vorgeschriebenen Gewändern befleidet, während die schienenen, die sich mehr auf ein alkoholfrei- geselliges Beisammensein Vierteln umber, u. a. in Schöneberg , wo fie in einer Würfelbude Kardinale, Patriarchen, Bischöfe und die übrigen firchlichen Würden- eingerichtet hatten. Im übrigen bestätigte der Verlauf dieses Abends übernachtete, und besonders in Pantow, wo sie bei ihrer Schwester, träger die ihrem Range entsprechenden priesterlichen Gewänder an- die nicht mehr neue Thatsache, daß man auch bei Selterwasser und einer Frau Bormann, einen Unterschlupf fand. Ergriffen wurde fie legten. Darauf begab sich der Papst in feierlichem Zuge, auf der Kaffee, Limonade und Apfelwein sich gut amüsieren kann. Alkoholische endlich auf offener Straße im Scheunenviertel in der Nähe der Sedia Gestatoria fizend, zu dem unter einem Balbachin errichteten Getränke wurden in den Festräumen nicht verkauft; weshalb die Wohnung ihrer Mutter. Ihre Entführung wird ein Strafverfahren Throne, um die Messe zu celebrieren. Auf dem ganzen Wege durch Mitglieder der engagierten Militärkapelle es borzogen, engagierten Militärkapelle es vorzogen, sich nicht nur gegen ihre Befreier falls man sie erwischt, sondern die Clementinische Kapelle bis zum Hochaltar schritt ein Ceremonien- in den Pausen an den Trinkstätten benachbarter Restaurants auch gegen Frau Bormann zur Folge haben, gegen diese auf Grund meister dem Papste voran und zündete dreimal Werg an, indem er zu stärken. Ein hiesiges Blatt behauptet, auch zahlreiche Fest- des§ 21 des Fürsorgeerziehungs- Gejeges, nach dem derjenige, der rief: Heiliger Vater, so schwindet der Ruhm der Welt." teilnehmer hätten sich noch vor Schluß des Festes nach andern Kneipen eine aus der Fürsorgeerziehung entwichene Person bei sich aufnimmt, Sobald der Papst bei dem Hochaltar angekommen war, stimmten begeben, um ein Glas Bier zu genehmigen. Das ist wohl möglich; mit einer Geldstrafe bis zu 2000 m. oder mit Gefängnis bestraft die Sänger der Sirtinischen Kapelle das„ Ecce sacerdos magnus" denn es war unter den Gästen eben auch mancher Nicht- Abstinent, wird. Es ist unsres Wissens der erste Fall, in dem dieser Paragraph an. Nachdem die Mitglieder des Heiligen Kollegiums, die Bischöfe der einen Freund, einen Verwandten begleitet hatte. Die Mehrzahl des neuen Gesetzes angewendet wird. und Abte den Eid geleistet hatten, begann die Messe nach dem für bestand allerdings doch aus Abstinenten. Daß. die Festbersammlung Schlägerei. Sonnabend, den 8. August, abends 11 Uhr, wurde die Papalmesse vorgeschriebenen Ceremoniell. an einzelnen Stellen des Saales einen starten Strich ins der Arbeiter Willi Krizmann völlig bewußtlos nach der UnfallNach Beendigung der Messe bestieg der Papst wiederum die Muckerhafte zeigte, war den sogenannten Blaufreuzlern zu station XVII, Badstr . 67, gebracht. Derfelbe war erst am Freitag Sedia Gestatoria und wurde auf derselben nach dem vor dem Altar danken, die neben den Guttemplern und sonstigen Alkoholgegnern auf Wunsch aus der Charité entlassen worden und wurde am Sonnerrichteten Podium gebracht. Hier sprach der älteste Kardinal Ge- zahlreich vertreten waren. abend in eine Schlägerei berwickelt. Es ist dies derselbe, der vor bete für den neuerwählten Bapst. Dann nahm ein Kardinaldiaton Es giebt Abstinenten unter den Frommen und unter den Un- acht Tagen mit zwölf Mefferstichen nach Unfallstation XVII gebracht dem Papste die Mitra ab, während der Kardinaldiakon Macchi dem frommen, unter scheinheiligen Muckern und offenherzigen Atheisten, wurde. Bei der neuen Schlägerei wurden ihm die Verbände herBapste die Tiara aufsetzte und hierbei mit lauter Stimme die In- aber auf diesem ersten deutschen Abstinententag überwog bei weitem die unter geriffen und infolge dessen trat eine Nachblutung ein, die den thronisationsformel berlas. Der Papst erteilte dann, indem er sich erstere Gattung von Abstinenten. Die Mucker bereiteten ihren Verlegten dem Tode nahe brachte. Erst nach halbstündigen Wiedererhob, dem Volte feierlich seinen Segen, das ihm lebhafte Dvationen abstinenten Freunden am Sonntag noch eine besondere Veranstaltung, belebungsversuchen gelang es, Ker. durch mehrere Kampfersprisen ins ein Blaufreuzfest, das aus einer Vormittagspredigt in Leben zurückzurufen. Der schwer Verletzte wurde per Lückschen Das Berhalten der schaulustigen Menge. Stöders Stadtmissionskirche am Johannistisch und einer Abend- Strankenwagen nach der Charité gebracht. versammlung im Stadtmissionssaal der Großen Frankfurterstraße
bereitete.
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Wie zu allen großen Schaustellungen hatte sich auch zu dieser bestand. In der Abendversammlung wurde unter anderm gegen Ueberfall. In der Nacht zum vergangenen Sonntag wurde ber eine große schauluſtige und neugierige Maffe eingefunden, darunter die Wissenschaft polemisiert, die gegen den Teufel Alkohol ebenso Kupferschmied Paul Fechner mit einer sehr schweren Halsverletzung viele Campagnolen, die schon am Sonnabendabend nach der Stadt viele Campagnolen, die schon am Sonnabendabend nach der Stadt machtlos fei wie die Kurpfuscherei. Ein richtiger Blaufreuzer weiß, der Unfallstation in der Badstraße zugeführt. F. war in der gekommen waren und zum Teil, um nur ja am nächsten Morgen daß in Jesus Christus die einzige Hilfe für einen Trunffüchtigen Strelitzerstraße von fünf unbekannten Strolchen überfallen worden, die Ersten in der Kirche zu sein, die Nacht unter den Kolonnaden zugebracht hatten. Von Andacht war unter der herbeigeftrömten ist; darum läßt er sich daran genügen, die Trinker nüchtern die ihm außer kleinen anderweitigen Verlegungen eine 15 Centimeter lange, 5 Centimeter tiefe Stichwunde auf der rechten Halsseite beiſchienen die Strönungsfeier für ein ähnliches Schauspiel zu halten, ethische, alloy offrage iſt fein religiöſes mi autohaftliches worden war und mehrere große Gefäße angeſchnitten worden waren, Menge, die den Petersdom füllte, wenig zu spüren; die meisten au beten. Alkoholfrage und kein lediglich brachten. Da durch diese Bunde die Halsschlagader bloßgelegt wie einen Karneval, einen Monarchenbesuch oder eine große Truppen- Broblem. Die abstinenten Arbeiter sind ziemlich die einzigen fah fich der diensthabende Arzt genötigt, bier bis fünf Unterbindungsparade. Recht anschaulich schildert diese Festesstimmung der Abstinenten, die die wirtschaftlichen Ursachen des Alkoholismus er- fäden zu legen und außerdem neun Nähte zu machen, worauf der Korrespondent des„ Berliner Tageblatts": " Von einer andächtigen Stimmung oder Feierlichkeit war aller- fannt haben und betonen. Sie haben sich an dieser Zusammenkunft Verlegte mit einem Notverband versehen und mittels Lückschen dings keine Rede; da sah man ganze Familien, die sich mit Effen, bürgerlicher Abstinenten nicht beteiligt, und es ist ihnen daher Krantenwagens nach der Charité transportiert wurde. Plaudern und Lachen die Zeit vertrieben. Biele Damen hatten erspart geblieben, auch mit Elementen wie den erwähnten Blau- Taubstumm, trant und weber, Arbeit noch Schlafstelle! Auf Felbstühle mitgebracht. Bo nur ein Vorsprung, eine Balustrade treuzlern in Berührung zu kommen. Ueber die von den abſtinenten dem städtischen Schlachthofe fand Feldstühle mitgebracht. Wo nur ein Vorsprung, eine Balustrade Arbeitern in Aussicht genommene Montagsversammlung, in der die am Sonnabendmorgen ein oder eine Säulenbase ein Plätzchen bot, da war es von Dutzenden und Aberdugenden besetzt; felbst auf die monumentalen Weihwaffer- Beweggründe der Nichtbeteiligung öffentlich dargelegt werden sollen, teffel waren fede Jungens geklettert.
schläge.
noch berichtet werden.
Das rote Sängerfeft.
Arbeiter einen noch nicht alten Mann tot in einer Kammer liegen. Nach ärztlichem Gutachten hatte ein Herzschlag seinem Leben ein Ende gemacht. In den Taschen des Toten fand man einen Zettel Auf dem Hochaltar brannten Riefentandelaber und ganz hinten mit der Unterschrift eines 39 Jahre alten Kutschers Adolf Hoppe. in der Apsis war ein roter Thronhimmel sichtbar. Auf Befehl des Auf nach Friedrichshagen ! So lautete am Sonntag die Parole feine Arbeit und feine Schlafstelle und bitte um Aufuahme in ein Er trug nur wenige Worte: Ich bin frank und taubstumm, habe Papstes waren diesmal( abgesehen für die Diplomatie und Aristokratie) für Tausende von Arbeiterfamilien. Dort an den waldbekränzten feine Tribünen errichtet, und allenthalben las man große Blatate: Ufern des Müggelfees feierte der Arbeiter- Sängerbund fein zwölftes mag der Mann, über beffen Schicksal noch nichts Näheres bekannt ist, Siechenhaus." Datiert war diese Bitte vom 10. Juli d. J. Was Beifallsäußerungen find verboten. In andren Sängerfest. Welch Unterschied zwischen den Festen honett- bürgerlicher Blakaten wurde ausgeführt, Papst Pius wünsche, daß bei seinem und proletarischer Gesangvereine! Bei jenen Straßenschmud, offizieller in den vier Wochen bis zu seinem Tode nicht gelitten haben! Einzug ein from mes religiöses Schweigen herrsche, eine Klimbim, Ansprachen von Ortsgrößen, Hurraftimmung. Alles erden Römern fast unverständliche Neuerung. Ein Bootsunglück, das drei Menschenleben forderte, ereignete fich Zum Glüd war in den Seitenschiffen eine Reihe von Sanitäte wedt den Eindrud des fünftlich Gemachten, über die ganzen Ber Sonntag früh auf der Oberspree bei Nieder Schöneteide. scheint die ganz wachen eingerichtet, die reichlich zu thun bekamen, namentlich wenn anders bei den Gesangsfesten der Arbeiter. Mißtrauen beschleicht wurde lediglich durch Unverstand und unverzeihliche Waghalsigkeit von Zeit zu Zeit eine kleine Banit entstand und die Menschenhaufen den ehrsamen Spießer beim Klange eines Arbeiterliedes, er er herbeigeführt. Der Dampfer Stralau" der Reederei Nobiling ängstlich schreiend gegen einander drängten. Zweimal im Laufe des fühlt, es gähnt eine weite Kluft zwischen ihm und dem machte in der Nacht zum Sonntag von der Stralauer Brücke aus Vormittags, um 9 Uhr und um 11 Uhr, fam es sogar zu wilden Arbeiter. Deshalb verhält er sich fühl und zurückhaltend, teine eine Mondscheinfahrt auf der Oberspree und landete beim Café Scenen, denn immer neue Massen stürzten in die Stirche, und Guirlande, kein Blumenstrauß schmückt sein Haus. Und die Behörde? Sedan . Unter seinen Fahrgästen befanden sich auch ein Arbeiter dabei wurden Dugende überrannt und verlegt, auch von den Nun, sie sendet zwar auch ihre Vertreter, aber nicht etwa in der und ein Bäcker, die sich erst während der Fahrt kennen lernten und armen Soldaten, die von frühmorgens an in ihren schweren Uni- Person eines vom Redefieber befallenen Bürgermeisters, der die den Namen nach noch nicht bekannt sind. Die beiden Männer formen auf der Peterstreppe Dienst thaten, erlitten viele Siproletarischen Sänger mit forgfältig einstudierter, mehr oder minder gingen nach der Landung morgens um 4 Uhr am Spree - Ufer schwungvoller Ansprache begrüßt, sondern in Gestalt von einer AnDer Glückwunsch der deutschen Regierung. zahl robufter Gendarmen, die darüber zu wachen haben, daß durch spazieren und trafen bei dem Bootsverleiher Schulz an der Sedan Die„ Nordd. Allg. 8tg." richtet zur Krönung des Papstes folgenden ein frisch- freies Arbeiterlied der Staat nicht aus den Fugen geht. straße zu Nieder- Schöneweide zwei junge Mädchen, die dort standen offiziösen Glückwunsch an die Adresse des neuen Bontifer: Jm übrigen aber machen die Behörden dem Festtomitee allerlei und sich das Wasser ansahen. Sie knüpften ein Gespräch mit ihnen Wir haben der ausgezeichneten menschlichen Eigenschaften des Scherereien und wünschen am liebsten die Arbeiterfeste zu allen an und luden sie zu einer Bootsfahrt ein, mit der die Mädchen gern aus dem jüngsten Stonklabe hervorgegangenen neuen Oberhauptes der Teufeln, weil fie, wie fich eine Amtsperson diesmal ausdrückte, nur einverstanden waren. Schulz gab ihnen ein Boot, das vorschriftskatholischen Christenheit an dieser Stelle bereits gedacht. Wir machen unnötige Arbeit davon haben. Doch die Arbeiter sind derartige Liebens- mäßig ausgerüstet und für vier Personen mehr als groß genug war. diese sympathischen Grundzüge eines durch reiche Lebenserfahrung ge- würdigkeiten gewöhnt. Es rührt sie weder die Antipathie des Pfahl- Die beiden Männer ruderten nun mit ihren Begleiterinnen, von festigten Charakters nicht zum Gegenstand politischer Berechnung, bürgers, noch die mürrische Amtsmiene obrigkeitlicher Personen. benen nach ihren Mitteilungen die eine 17, die andre 16 Jahre alt wollen uns aber gern der Hoffnung hingeben, daß die Persönlichkeit Ihre Feste feiern fie trotzdem und alledem, und man muß es fagen: benen nach ihren Mitteilungen die eine 17, die andre 16 Jahre alt des neuen Bontifex eine Bürgschaft für die Erwiderung der ver- auch dieses Sängerfest wurde in einer Weise gefeiert, daß mancher war, nach Ostend zu. Als ihnen der Schleppdampfer„ Augusta" mit trauensvollen Gesinnungen bildet, mit denen sich die deutschen Spießer verwundert Nase und Mund aufriß und wohl noch lange zwei Steintähnen begegnete, wollten sie den Mädchen einmal Katholiken ihrem höchsten Bischof zuwenden. Die Wahl Pius X . davon sprechen wird. Bug auf Bug rollte nach Friedrichshagen , zeigen, was sie könnten, und kamen auf den unseligen Gehat die leitenden deutschen Streise mit Befriedigung erfüllt. Auf- einer immer voller wie der andre. Dampfer und Boote waren bis banken, zwischen den beiden Kähnen hindurchzufahren. richtig vereinen wir uns mit unsern katholischen Mitbürgern, um auf den letzten Plaz besetzt. Fuhrwerke aller Art hatte man als geht nun unter Umständen wohl bei langen Trossen, die tief ins Seiner Heiligkeit zum Krönungsfeste herzliche Glückwünsche aus- Transportmittel benust, sogar Möbelwagen waren entsprechend aus Wasser hinabsinken, obgleich es auch hier gefährlich ist; auf der zusprechen für ein langes, gesegnetes, friedliches Pontifikat!" staffiert, um die Festteilnehmer zu befördern. Nach ungefährer Spree aber fann nur Tollkühnheit den Gedanken an einen solchen Wie hat seit den kulturkampfstagen die Stimmung gewechselt. Schäßung dürften mindestens 35 000 Personen auf dem geräumigen Bersuch eingeben. Vergebens warnten der Dampfer und die Be Die Vaterlandsfreunde von damals find heute Regierungspartei, Festplatz gewesen sein. An der Fähre nach dem Müggelschloß und das offiziöse Hauptorgan fleht inbrünstig Gottes Segen auf den zu staute sich die Menge zeitweise zu Tausenden. Das war nicht fahung der Kähne. Als die Ruderer in der Mitte zwischen beiden Bapft herab. mehr die übliche„ drangvoll fürchterliche Enge", nein das Gedränge Rähnen waren, zog die Trosse an, schnellte empor und warf das war mitunter geradezu beängstigend. Sorgende Mütter, die ihre Boot um, so daß alle vier Insassen ins Wasser fielen und um, a Berliner Partei- Angelegenheiten. Strapaze, benn als Bergnilgen empfunden haben- und nicht nur und Kleinen mitgenommen hatten, mögen diese Drängerei wohl mehr als untergingen. Die Bemannung des Dampfers und der Kähne der Bootsverleiher Schulz eilten sofort eilten sofort zu Hilfe, Rigdorf. Heute abend findet im Deutschen Wirtshause, Berg- die Mütter allein. Dennoch, brüben in dem schattigen Walde ent- aber es gelang nur, einen der Ruderer, den Arbeiter, zu straße 187, eine Mitgliederversammlung des socialschädigte sich die Masse mit echtem Arbeiterhumor dann von den retten. Die andren drei kamen nicht mehr zum Vorschein. Der bemokratischen Wahlvereins statt. Da eine reichhaltige ausgestandenen Unannehmlichkeiten. Bald glich der Wald einem Gerettete erhielt von Schulz trockene Kleidung und fuhr mit seiner Tagesordnung vorhanden ist, bitten wir um recht zahlreiches und mächtigen Heerlager. Kaum ein freies Plätzchen bis zum Müggel Mutter, die ebenfalls die Mondscheinfahrt mitgemacht hatte, um strande herunter gab es, wo es sich nicht Freundes- und FamilienDer Vorstand. 00,0% 100,00 Groß- Lichterfelde . Die Vereinsversammlung des social- sirker bequem gemacht hatten. Hier wurde Kaffee und Kuchen 5 Uhr auf der„ Stralau" nach Berlin zurück. Gestern morgen suchte demokratischen Wahlvereins findet am Mittwoch, den gepräpelt", dort ein Bierfaß belagert, auf einem andren Fledchen man das Wasser ab und landete atvei Leichen, die des Bäckers, der 12. Auguft, abends 8 Uhr, bei Richter, Chauffeestraße 104, ber Jugend mit Beschlag belegt, und verstreut unter der Menge andre Mädchen ist noch nicht gefunden. Wer die Ertrunkenen find, Stat gebroschen; Karussells, Schaukeln und Nutschbahn wurden von seiner Erzählung nach 28 Jahre alt war, und eines Mädchens; das statt. Tagesordnung: Bortrag des Reichstags- Abgeordneten& ri hatten sich die einzelnen Gesangvereine gruppiert, wo sie das weiß man bis jetzt noch nicht. Die Siebzehnjährige ist wahrscheinlich 3ubeil über:" Die Landtagswahlen in Preußen". Aufnahme neuer Mitglieder." Berschiedenes. – Die Genossen, welche mit ihren Publikum durch ihre Lieder erfreuten. Wer sich auf oder auch die Tochter eines hiesigen Milchhändlers, der gestern in Niederim Wasser erholte, dem stand der Schwimmerbund mit Rat Beiträgen im Rüdſtande sind, werden ersucht, dieselben bis zur Ver- und That zur Seite, und zur Hilfeleistung bei Erkrankungen oder Schöneweide seine vermißte Tochter fuchte. fammlung zu bezahlen, widrigenfalls ihre Namen in der Versammlung unglüdsfällen hatte sich die Arbeiter Sanitätstolonne bekannt gemacht werden, eventuell ihr Ausschluß beschlossen werden unter Leitung zweier Aerzte dem Bublifum zur Verfügung gestellt. am Sonntagnachmittag in der Alten Leipzigerstraße zu. Todessturz durch ein Glasdach. Ein entsetzlicher Unfall trug sich fönnte. Sammellisten, welche noch ausstehen, find unverzüglich Den Glangpunft des Festes bildete nach dem imposanten Festzuge Bförtner Reinhardt vom Grundstücke Nr. 3, der im vierten Stock beim Raffierer abzurechnen. date des der gemeinschaftliche Massengesang der Vereine. Etwa 1200 Sänger wohnt, hatte Besuch von seinem Sohne Paul, der in der WienerJohannisthal- Rudow. Die Mitgliederversammlung des focial- nahmen daran teil und machtvoll brauste der Gesang über die weite straße 46 Hausbiener bei einem Gastwirt ist. Der 17 jährige junge Semokratischen Wahlvereins findet am Mittwoch, den 12. d. Mts.,' Halde, ein liebliches Echo in den dichten Baumgruppen hervorrufend. Mann stieg mit seinem sechsjährigen Stiefbruder Elbert durch die
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pünktliches Erscheinen.
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