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Das natürliche Empfinden des Volkes wendet sich voll Ekel von dieser widerwärtigen Ausbeutung menschlicher Not zu monarchistischen Huldigungen!

Vielleicht beschäftigt sich der Kronrat der preußischen Minister, ber am Donnerstag unter Vorsiz des Kaisers stattfinden soll, mit der Frage, wie der Ueberschwemmung der Monarchie durch die Schlammflut des Byzantinismus einigermaßen vorgebeugt werden

tann.

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Wahlparole.

Die Socialdemokratie wird dann immer noch auf ihrer Forderung| fallen scheint, ist uns unverständlich. Sollte er etwa gegen Herrn des gleichen, allgemeinen, direkten, geheimen Wahlrechts stehen bleiben, b. Dettingen machtlos sein? Oder sollte er trotz des zerschnittenen aber dem Kampfe ist der Stachel der Provokation genommen, der sich Tischtuches sich dem Einfluß der Landbündler, wie eines b. Dlden­immer tiefer bohrt, je länger das Wahlunrecht besteht. burg  , der ein Freund v. Dettingens zu sein scheint, beugen?"

Ausland.

Deftreich- Ungarn  .

Selbst bei der großen Wählerzahl, die die Socialdemokratie bei der Reichstagswahl erhielt, ist nicht daran zu denken, daß sie unter dem alten Landtags- Wahlrecht, das den Census einer direkten Staats­steuer von 3 M. voraussetzte, die Mehrheit der Mandate für die Zweite Kammer erränge. Darüber brauchen wir uns keinen Jllusionen Der Todesmarsch von Bilek. Die" Politische Korrespondena" hinzugeben; höchstens 20 von 82 Mandaten wären uns sicher, mehr meldet: Die auf Grund der Erhebungen des Kommandanten des Wahlparole! so rufen die Konservativen der Regierung auch zu erringen, bereitelte die Wahlkreiseinteilung und die Bestimmung 15. Corps, Barons Eppel, borliegenden Berichte über den bekannten über die relative Mehrheit. jezt zu den Landtagswahlen wieder ebenso eifrig zu, wie zu den Bileker Marsch des 12. Infanterie- Regiments besagen:" Der Marsch Genug, die Situation ist verfahren, die Gegner zappeln in ist bei der Einhaltung der durch besondere bindende Vorschriften Reichstagswahlen. Und Wahlparole!" antworten nun auch die ihrer eignen Schlinge, möchten zwar gern heraus, wollen aber das geregelten Marschordnung für das Karst- Terrain eine von jeder Liberalen. Auch ihnen soll die Regierung eine Wahlparole geben. von ihnen begangene Unrecht nicht austilgen und müssen darum so Truppe anstandslos zu bewältigende, wiederholt zu jeder Jahreszeit Die Berliner Zeitung  " erhebt diesen Ruf als Antwort auf die lange zappeln, bis sie verendet sind. Die Ersetzung des bittersten durchgeführte Leistung. Im gegebenen Fall aber kamen die An­konservativen Rufe. Es soll allerdings einen andern Zweck haben. Unrechts durch ein geringeres Unrecht macht für sie die Sache nur ordnungen bezüglich der Wasserversorgung nicht in ausreichender Klar sehen wollen die Liberalen, was von der Regierung zu erwarten noch schlimmer, denn dem Eingeständnis eines Unrechts muß seine Weise zur Durchführung. Insbesondere ist es mehrfachen Mängeln sei, auf daß sie ihre Wahlvorbereitungen treffen könnten. Was die Beseitigung folgen, sonst ist das Eingeständnis nur als eine elende in der Befehlsgebung, die geahndet werden, zuzuschreiben, daß Berliner Zeitung  " sonst zur Begründung ihres Verlangens sagt, Heuchelei zu betrachten. Belieben die Wahlentrechtler eine solche Einschaltung längerer Ruhepausen sowie die Berliner Zeitung  " sonst zur Begründung ihres Verlangens fagt, Bosse zu spielen, dann werden die Mühlen der Socialdemokratie Wasserversorgung während des Weitermarsches scheint uns wirklich das Bedürfnis nach Klarheit bei den Liberalen noch schneller laufen. Es gäbe im Landtage wie im Lande eher nicht in angemessener Weise erfolgten. Der ge­ebenso zu rechtfertigen, wie das gleichfalls ausgesprochene Verlangen feinen Augenblid Ruhe, bis das Unrecht getilgt ist.-

der Rückenstärkung durch die Regierung. Dies sei citiert:

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Andrerseits würde es für die Wahlen von großer Wichtigkeit Im Wahlkreise Dessau  - Zerbst   haben die Vertrauensmänner der sein, die Stellung der Regierung zu kennen gegenüber dem als Freifinnigen Barteien jezt ihren Kandidaten an Stelle des verstorbenen sicher anzusehenden Unternehmen der Konservativen und der Richard Rösicke   gefunden. Der bisherige Abgeordnete Karl Centrumspartei zur Beglückung Preußens mit einem Schulgeset Schrader, der bei der letzten Wahl in seinem Wahlkreise Lands­von der Art des Zedlitzschen. Daß ein solcher Versuch gemacht berg- Soldin unterlag, ist auserforen. werden wird, und daß ihm, wenn es bei den jezigen Mehrheits- Die Nationalliberalen haben die Absicht einer Kandidatur Büsing verhältnissen des Abgeordnetenhauses auch in Butunft verbleibt, fallen gelassen und beabsichtigen den Direktor der Dessauer Bucker­voller parlamentarischer Erfolg beschieden wäre, das ist ganz zweifel- raffinerie Kommerzienrat Burdenmenger aufzustellen. Yos. Nun kommt aber die interessante Frage, was die Regierung zu Für die Socialdemokratie kandidiert wieder unser Ge­diesem Unternehmen sagen würde. Der getreue dart", nosse äppler. Die erste socialdemokratische Wählerversammlung Großherzog Friedrich von Baden  , hat wohl in findet bereits am Donnerstag und die erste Flugblattverbreitung am Berlin   Potsdam   nicht mehr den Einfluß, der ihn Sonntag statt. Wir wünschen unsren Genossen des ersten zum zweitenmale zum Retter Preußens vor einem Anhaltischen Kreises besten Erfolg zu den Mühen, denen sie sich so folchen Verhängnis machen könnte. Wie steht die Ne- schnell wieder unterziehen müssen. gierung zu dem Plänchen? Will sie überhaupt es bei dem, von einzelnen wirtschaftspolitischen Lichtern abgesehen, tiefdunklen Bilde der inneren Politik Preußens bewenden lassen oder am Ende gar die Neaktion, die Brentano fürzlich die große Gefahr für die Zukunft des deutschen Volkes" genannt hat," noch steigern und verschärfen?"

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Die nationalsociale Anhängerschaft zaudert, den plötzlichen Auf­forderungen ihrer Führer zum Aufgehen in die Freisimmige Vereinigung nachzukommen. In Göttingen   wurde vor einigen Tagen eine ab lehnende Resolution angenommen, und der Vorstand des national­socialen Ortsvereins für Jena   und Umgegend stellt in einer von der, Thür. Rundsch.", dem Organ des Herrn Damaschke, veröffentlichten Die Bündnisbereitwilligkeit der Liberalen von der Unſteingruppe längeren Erklärung die Forderung, es solle statt eines einfachen ist anerkennenswert. Die liberale Partei von der Socialdemokratie Aufgehens der Nationalsocialen in die Freifinnige Vereinigung eine bis zum Großherzog von Baden wäre wirklich groß. Nüglicher für Verschmelzung beider zu einer Gruppe erfolgen, die einen den liberalen Gedanken" und nüzlicher für die freiheitliche Ent- neuen Namen anzunehmen habe, und zwar den Namen social­wicklung des deutschen   Volkes und speciell der preußischen Verhält- liberal. Demgemäß solle der bevorstehende Göttinger   Parteitag flar nisse schien es uns jedoch, wenn das liberale Bürgertum aus eigner aussprechen: Wir verschmelzen mit der Freisinnigen Vereinigung   in Kraft, ohne die kindlichen Hoffnungen auf den getreuen Eckart aus dem eine neue Partei, die socialliberal genannt wird und die Hauptpunkte Musterländle, sich zu einer ernsten Politik und zu rückhaltlofem Kampfe Wahlvereine und die bisherigen nationalsocialen Ortsvereine nehmen der beiderseitigen Programme vertritt. Die bisherigen liberalen gegen die Reaktion aufraffte. Rüdenstärkung durch die Regierung die gleiche Bezeichnung socialliberale Vereine" an. Sollte die die Liberalen müssen ja wissen, ob sie der Rückenstärkung so bedürftig Freisimmige Vereinigung auf diese Namensänderung nicht eingehen, find; wer jedoch den Drachen Reaktion bekämpfen und das Volk so sei es besser, daß die Nationalsocialen bleiben, was sie sind, und von der agrarischen Gefahr befreien will, der muß allein Rücken- unter der alten Flagge mit ihren bescheidenen Kräften dem So­stärkung im Volke selber suchen. Die Stellung der Regierung zur cialismus und dem Liberalismus zu dienen suchen, bis der Tag für preußischen Junkerreaktion kennt man ausreichend und die Reaktion die große deutsche Linke hereinbreche." ift eine so handgreifliche Thatsache, daß man ihr gegenüber die denkbar Klarste Stellung schon jetzt nehmen kann wenn man den Mut dazu hat. Die Regierung würde sich auch mit einem wirklich

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liberalen Bürgertum abfinden, aber sie denkt nicht daran, ihm den Rücken zu stärken. Im Volke aber verbessern die Liberalen ihre Stellung wahrlich nicht durch Anrufen der Regierung oder etwelcher getreuer Eckarte der liberalen Sage.

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Deutfches Reich.

Die Bewegung der Ruhr- Bergleute kam am Sonntag in einer größeren Anzahl Versammlungen zum Ausdruck, die an verschiedenen Orten des Reviers stattfanden. Von den Rednern wurde auf die steigende Erregung der Arbeiter hingewiesen, die auf die Behandlung werdende Wagenmullen zurückzuführen sei. Die Führer mahnten der 50 000 wurmkranken Bergleute und auf das immer ärger zwar zur Ruhe, aber wenn die Zechenverwaltungen nicht einlenkten, bann könne es leicht gegen den Willen der Organisationen zum Streit kommen. Dann aber würden die Bergarbeiter solidarisch zu sammenstehen.

Es scheint, daß die Grubenherren doch einlenken wollen. Zu dem gestern schon gemeldeten Beschluß des Vereins für bergbauliche Interessen, die Zahlung des vollen Schichtlohnes an Wurmfranke zu empfehlen, dem einige Zechen schon nachgekonimen sind, melden heute bürgerliche Blätter:

" Infolge der großen Erregung unter den Bergarbeitern über das Wagennullen lenken die meisten Bechen ein, indem sie da s Nullen bedeutend einschränken. Einige Gruben wollen auch die Kontrolle des Nullens den Arbeitern auf deren Kosten gestatten. Die Bergbehörde macht ihren Einfluß dabei geltend." Es dauert immer sehr lange, bis den Kapitalsgewaltigen das elementarste Pflichtgefühl kommt, und es bedarf dazu erst der energischten Regungen der Arbeiterschaft. Hoffentlich bringt die starte Bewegung unter den Bergarbeitern ernstliche Abhilfe der

offenbarsten Mißstände.

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Zu den sächsischen Landtagswahlen. Aus Sachsen   wird uns in Ergänzung unsrer Mitteilungen über bie dortige politische Situation geschrieben:

und Ausbeutern den Sieg sichert.

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Hinter dem Verlangen nach einem neuen Namen steckt die Em­pfindung, daß man nicht vor einer Partei kapitulieren will, die in vieler Hinsicht den bisherigen nationalsocialen Anschauungen

eignete Zeitpunkt zu Vorbeugungsmaßregeln seitens der Berufenen wurde leider nicht erfaßt. Diese Umstände, verbunden mit einer Temperatur von 37 Grad Reaumur, führten die bekannte Kata­strophe herbei. Die Heeresleitung 30g vorläufig durch die Ent­hebung der verantwortlichen Personen von den Kommandoposten die Konsequenzen aus den Geschehnissen und traf Vorsorge, daß der­artige bedauerliche Vorkommnisse sich nicht wiederholen." Der Bericht des Corpskommandanten ist danach so ausgefallen, wie erwartet werden durfte: Alles war in größter Ordnung, nur die eigentliche Schuldige an den Vorfällen ist die Temperatur, die mit der Wasserversorgung und den Ruhepausen haperte es etwas; es sich zu ungelegener Zeit erlaubte, bis auf 37 Grad Reaumur zu steigen. Hoffentlich schließt sich nicht das Kriegsministerium diesem lächerlichen Urteil an. Die Reichswehr" veröffentlicht eine Aeußerung des Chefs des östreichischen Generalstabes über den Bileter Marsch, die wesentlich anders lautet, wie der schöne Bericht des Generals Baron Eppel. Der Generalstabschef soll danach er­flärt haben:" Die Untersuchung hat eine Reihe von Unregelmäßig= feiten ergeben, wie solche leider dort unten eingerissen sind. Schuldtragenden werden der strengsten Bestrafung zugeführt; es werden Pensionierungen und Degradierungen verfügt werden. Allerdings ist das bedauerliche Unglück auch teilweise auf die abnormalen Witterungsverhältnisse zurückzuführen, die aber andrerseits wieder größere Vorsichtsmaßregeln erfordert hätten. Ich kann nicht leugnen, daß große Fehler vors gekommen sind, und deshalb wird auch die Bestrafung eine strenge sein müssen."

Frankreich  .

Die

( Eig.

Ende des Streifs von Hennebont  . Paris  , 9. August. Hennebont  , und mit ihnen die kapitalistischen   Parteien, gehofft hatten. Ber.) Es ist anders gekommen als die hartherzigen Ausbeuter von Die polizeilich- militärische und gerichtliche Ordnugsretterei hat schließ­lich die Geduld der bretonischen Arbeiter erschöpft. Nach einem vier­wöchentlichen ruhigen Verlauf des Streifs haben die empörten Ar­beiter die behördlichen Herausforderungen mit Gewalt beantwortet. Aber die Zusammenstöße und die Krawalle haben diesmal nicht eine Niederdrückung des Streiks bewirkt, sondern den Sieg der Streifen­den beschleunigt. In elfter Stunde hat Ministerpräsident Combes auf die für seine Regierung besonders gefährlichen Lorbeeren eines ordnungsretterischen Sieges verzichtet. Der Eifer der lokalen Be­hörden wurde gedämpft, die Streifenden durften sich wieder auf Es ist hierzu zu bemerken, daß auch in den freifinnigen Kreisen, ihrer gewerkschaftlichen Wiese" versammeln und die Pariser Direktion und nicht nur in denen der Freisinnigen Volkspartei  , sondern auch der Aktiengesellschaft wurde zur Kapitulation gezwungen. In der in der Freifinnigen Vereinigung vielfach gleichfalls der neue Bund betreffenden offiziösen Preßnote heißt es, daß die Direktion dem mit den Naumannschen nicht geheuer scheint. Die Vossische 3tg." Appell des Ministerpräsidenten und des Präfekten von Morbihan an leistet bereits eine ganze Anzahl Artikel, um die Wandlungsfähigkeit ihre humanen Gefühle, gefolgt wäre. Eine herrliche Humanität, der Nationalsocialen zu zeigen und dem Freifinn Vorsicht vor den die erst nach blutigen Vorgängen, und weil man nicht mehr anders neuen Bundesgenossen einzuschärfen.- fann, eine winzige Lohnerhöhung bewilligt! Noch wenige Tage vor­nicht einmal empfangen. her wollte die humane" Direktion die Delegierten der Gewerkschaft

fernſteht.

die bayerische Regierung einen Erlaß an die Unterbehörden ge­Untersuchung über Wahlfälschungen. Es wurde mitgeteilt, daß geben hatten, der eine Prüfung der Wahlen auf etwaige Fälschungen forderte. Es scheint, als sei dieser Erlaß nicht auf Bayern   be­schränkt geblieben, sondern von den Reichsstellen für alle Bundes­wird jetzt etwas Näheres bekannt, es heißt darin: staaten veranlaßt worden. Von dem Inhalt des bayerischen   Erlaffes

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Der materielle Gewinn für die Arbeiter ist eine Lohnerhöhung von 25 Cts.( 20 Pf.) täglich, und das nur für etwa 100 Hand­langer, die bisher einen Hungerlohn von 1 Fr. 70 Cts. bezogen. Der Kampf drehte sich nämlich, wie erst in den letzten Tagen authentisch, bekannt wurde, ausschließlich um die Aufbesserung der " Die Fälschungen sollen darin bestanden haben, daß in vielen Handlanger- Löhne. Die übrigen 1700 Metallarbeiter traten in den Das proletarische Solidaritäts­Wahlkreisen und Wahlbezirken eine große Anzahl von Personen- Streit nur aus Solidarität. sei es unter richtigem, sei es unter angenommenem Namen als gefühl hat denn auch die Kundgebungen der maritimen Arsenalarbeiter neu zugezogen polizeilich gemeldet worden sind, obwohl dieselben der benachbarten Hasenstadt Lorient   gezeitigt. Ursprünglich ihren eigentlichen Wohnsitz in einem andren Wahlkreise oder Wahl- forderten die Handlanger von Hennebont   eine tägliche Lohnerhöhung Es handelte bezirke niemals aufgegeben hatten, daß dann diese fälschlich in die von 50 Cts., um sie dann auf 25 Cts. herabzusehen. Listen eingetragenen Personen entweder selbst nach einander in sich also für die Compagnie, die 6 Proz. Dividende verteilt, um ein zwei oder mehr Wahlbezirken oder Wahlkreisen gewählt haben," Opfer" von höchstens 25 Franken täglich! Und darum fünf oder daß für sie durch ortsanwesende Parteiangehörige Stimm- Wochen prozigen Widerstandes seitens der Compagnie und ein paar zettel abgegeben worden sind, sowie, daß ferner für verstorbene, Wochen Ordnungs- Terrorismus im Dienste des Prozentums! auf Reisen abwesende, nach entfernt gelegenen Orten verzogene, Zugleich mit der Bewilligung der Lohnerhöhung hat die Com­im Krankenhaus oder Gefängnis befindliche Personen von un- pagnie fich verpflichtet, feine Maßregelungen wegen des Streits vor­befugter Seite gestimmt worden sei."

Wir sind der Meinung, daß die in der reaktionären Preffe aus gesprengten Gerüchte über dergleichen Wahlfälschungen, die den Erlaß beranlaßt haben dürften, mindestens sehr übertrieben waren. Es Wahlausfall. Immerhin ist gegen eine gründliche Nachforschung war das nur ein kleines Mittel des Trostes über den bösen über Wahlunregelmäßigkeiten niemals etwas einzuwenden und wir wollen mur wünschen, daß die Regierungen den durch Junker und be amtete Junkerfreunde geübten Wahlungeseglichkeiten ebenso eifrig

nachgingen.-

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zunehmen. Die Ausständigen ir: Hennebont   haben die Nachricht von der Kapitulation der Ausbeuter mit Jubelrufen aufgenommen. Hoffentlich wird der moralische Gewinn des Kampfes für die bisher rückständige Arbeiterschicht ein dauernder sein. Heute, am 9. August, friedliche Straßenkundgebung statt. Sie wird nun zu einer Sieges­findet in Lorient   eine schon vor dem Siege behördlich genehmigte fundgebung werden.

Bu erwähnen ist noch der Frontwechsel der Richter von Lorient  . Am Freitag hatten fie weitere 26 Angeklagte zu ber­donnern. Sie zeigten sich wieder ebenso hart und arbeiterfeindlich, Den sächsischen Landtagswahlen blicken die Kartellparteien nicht Pferde und Lehrer in Breußen! Kürzlich wurde mitgeteilt, daß wie ihre bretonischen Kollegen im Vorjahre sich milde und Klerikal­so bange entgegen, wie den Reichstagswahlen. Noch besteht ja das zur Eriverbung eines englischen Dechengstes nicht weniger als parteiisch gegenüber den klerikalen Aufrührern benommen haben. Ein Arbeiter wurde zu drei Monaten Gefängnis, der Vorſizende der Ge= elendeste aller Wahlsysteme", das Dreiklassen- Wahlsystem, das die 420 000 M. aufgewendet wurden. Dazu vergleiche man die Schilde­werkschaft, Gaudin, und der Pariser Delegierte des Metall­große Mehrheit der Wähler brutal entrechtet und den Kapitalproken rungen, die erneut aus Trakehnen, dem Reiche des Herrn arbeiter- Berbandes, at a pie, wurden zu je 2 Monaten ver­Die übrigen Ange­Aber es ist den Wahlrechtsräubern trotzdem nicht wohl ums Herz. Gestaltung der Verhältnisse in Trakehnen nach der Revision durch urteilt, obwohl den beiden letzteren selbst die Gendarmen keinen Die Wucht des socialdemokratischen Sieges vom 15. Juni lastet schwer den Minister v. Podbielski: Alle Beschwerden über den schadhaften gewaltsamen Widerstand vorgeworfen hatten. auf ihnen. Sie sind sich sehr gut bewußt, daß dieser Sieg das Ende Keller, worin dem Lehrer Nickel regelmäßig die Kartoffeln ver- flagten bekamen 8-15 Tage Gefängnis. Aber bald nach der Urteils­ihrer Herrschaft bedeutet, die sie ufurpatorisch nur mit Gewalt derben, über die teils unterlassene, teils mangelhaft ausgeführte Be- berfündung beschloß das Gericht die provisorische Frei­mitteln zu verlängern suchen. Denn das Gewäsch der Kartellpresse stellung des Dienstlandes Nickels, über den Umtausch des ertragreichen lassung der bereits ins Gefängnis zurüdgeführten Arbeiter. Das über eine zu vollziehende Wahlrechtsreform hat den Zwed, die Ge- Lehrergartens gegen eine gleich große Aderfläche mit jungen Dbst geschah auf die Vorstellung des Unterpräfetten zum waltherrschaft der kapitalistischen   Minderheit in milderem Lichte erscheinen bäumen ohne jeden Ertrag usw., waren bis heute beim Land- Bwecke der Beruhigung der Gemüter. Lokalbehörden und Richter tanzten nach der neuen von oben zu lassen. Käme eine Wahlrechtsreform woran wir jedoch stark wirtschafts- Ministerium ohne Erfolg, und Nickel hat infolge zweifeln dann als Farce. Höchstens zur gnadenvollen leber- diefer und noch vieler andrer ähnlicher Verluste petuniär schwer zu gepfiffenen Melodie. Diese lettere aber erklärt sich wohl zum Teil Yaffung einer möglichst niedrig abgegrenzten Zahl von Landtags- fämpfen. Die aufs höchste überfüllten und ungefunden alten Schul  - aus dem besonderen Umstand, daß Combes sich gerade anfchicte, mandaten an die Socialdemokratie könnten sich die Nationalliberalen lassen haben im Verein mit den andren traurigen Verhältnissen in Marseille   einen feierlichen Einzug zu halten. Die Fort wie die Konservativen aufschwingen. Und doch hat die Socialdemo- auch die Gesundheit Nicels sehr angegriffeu, weshalb er bereits im fehung der Ordnungsretterei im Streifgebiet wäre eine gar schrille tratie, wie uns durch die Reichstagswahlen bewiesen, die große vergangenen Jahre unter Einreichung eines ärztlichen Attestes das Begleitmusik gewesen zum Demokratischen Bankett" von Mar­ ſeille  . Mehrheit der gesamten Bevölkerung Sachsens   hinter sich. Eine so Ministerium um eine Beihilfe zu einer längeren Kur gebeten hatte; Italien  . schäbige Aenderung des Wahlunrechts fönnte nicht als Reform be- jedoch vergeblich, während andre Beamte in Trakehnen namhafte Nach der huldvollen Anerkennung der Zur Charakteristik des neuen Babstes. Gegenüber der Ver­zeichnet werden und höbe die begangene Ungerechtigkeit nicht auf. Buwendungen erhielten. Ohne völlige Beseitigung der 1896 verübten Wahlentrechtung wird Unterrichtserfolge Nickels durch den Minister v. Podbielski und herrlichung des neuen Papstes durch die liberale Presse, verdient eine dem Kampfe ums Wahlrecht nicht das mindeste von seiner jezigen trop Aufforderung, Nickel folle fich vertrauensvoll" von der Frankf. 3tg." veröffentlichte Zuſchrift wiedergegeben zu Schärfe genommen, an ihn, den Minister, wenden, bat Nickel   sofort wieder durch eine werden, die an das Verhalten des bisherigen Patriarchen von Venedig  Gewiß wird die Socialdemokratie immer agitieren für die Ein- Eingabe um eine Beihilfe zur Wiederherstellung seiner Gesundheit. gegenüber einer dortigen Wohlthätigkeitsanstalt erinnert. In dieser führung des allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlrechts Thatsächlich ist ja auch im Etat des Gestüts ein Fonds zur Unter- Buschrift wird erzählt: mit Proportionalverfahren. Aber man braucht nur an die Zeit ihrer stügung für mittlere Beamte, und ausdrücklich auch für Lehrer aus­Agitation vor der Wahlentrechtung zurückzudenken, um sofort zu er- geworfen. Nickel erhielt jedoch wieder einen abschlägigen Bescheid. kennen, daß zwischen jener, wir möchten fagen herkömmlichen Der zweite Lehrer Fr. in Trakehnen dagegen erfreut sich eines Agitation und dem. Kampfe gegen die Schmälerung von Bolts- größeren Wohlwollens; denn er erhielt vor mehreren Monaten eine rechten, speciell gegen den Wahlrechtsraub ein großer Unterschied Unterstüßung von 100 M., obwohl er erst ein Jahr und drei Monate in zu machen ist. Die Wahlrechtsräuber haben den Kampf provoziert, Trakehnen amtiert, Nickel aber bereits mehr als acht Jahre. Die genannte in dem sie jetzt die erste, shivere und entscheidende Niederlage Lehrerzeitung schließt ihren Bericht: Der Lehrer Fr. ist der aus dem erlitten haben. Das mindeste, was sie in aller Einfachheit thun Trakehner   Prozeß bekannte Zeuge Dettingens, ohne daß er mit fönnten, wäre, zu sagen: Wir haben eingesehen, daß das Dreiklassen seiner Aussage Nickel belasten konnte. Daß aber der Minister, nach Wahlsystem schädlich ist, gut, stellen wir darum vorerst den status dem er sich an Ort und Stelle informiert und Nickel eine solche An­quo ante wieder her, setzen wi. das Wahlrecht wieder ein, wie es erkennung gezollt hat, nun wieder in den alten Kurs, der friedliche bis 1896 bestand. wid gedeihliche Verhältnisse in Trakehnen unmöglich macht zu ver­

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Auf dem Internationalen Kongreß der Gesellschaften für ethische Kultur" zu Zürich   im September 1896 wurde bittere Klage über den Patriarchen Sarto von Venedig   geführt. Die Gesellschaft für ethisch- sociale Kultur zu Venedig   hatte nämlich eine Einrichtung geschaffen, welche es sich zur Aufgabe machte, die Kinder von Ar­beiterinnen, welche in venetianischen Fabriken( Tabakfabriken, Glas­fabriken usw.) tagsüber beschäftigt waren, zu beaufsichtigen, damit sie dem entsittlichenden Einfluß der Straße entzogen würden. Diese Einrichtung der Ethischen Gesellschaft von Benedig hatte einen über­raschenden Erfolg und die arbeitende Bevölkerung machte starken Gebrauch von derselben. Dieser Erfolg erregte aber eine förmliche Wut unter der klerikalen Partei in Venedig  . In den Kirchen wurde