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bekanntlich den Satz aussprach: Pardon wird nicht gegeben, Ge- und von Colmar  - Lüneburg  ) und eine Reihe von Landräten( u. a.| Diskussion mit Socialdemokraten ein wenig ablegen. Dann könnte fangene werden nicht gemacht! Ferner Ferner kritisierte er die von Dallwig, von Brockhausen, Lewald, Dr. Wolff( Mogilno  ), der neue Versuch ganz günstige Folgen für die Austragung der Ansprache des Kaisers, die dieser im Herbst 1898 im von Bockelberg) zur Disposition gestellt. Die morgen stattfindende politischen Kämpfe haben. Berliner   Lustgarten an die zur Vereidigung erschienenen Refruten bierte Sigung des Kronrats ist die erste unter dem Regiment des Grafen Bülow. Uneinigkeit in der Freifinnigen Vereinigung. Wir citierten aus der Berliner   Garde- Regimenter hielt und in der er den jungen Dr. Barths Artikel in der Nation" über die Stellungnahme Soldaten erklärte, daß sie durch ihren soeben abgeleisteten Fahneneid Ein Veteran des Reichstages. feiner Partei zur Socialdemokratie, besonders bei den Landtags­berpflichtet seien, auf Befehl ihres obersten Kriegsherrn im gegebenen Einer von den wenigen, die schon dem Reichstage des Nord- wahlen. Aber selbst innerhalb seiner Partei findet Dr. Barth Falle auf Vater und Bruder zu schießen. Die Form dieser kritischen deutschen Bundes angehörten, ist verstorben. Der konservative Widerstand. Besprechung gab der Leipziger Staatsanwaltschaft Veranlassung, Parteiführer v. Leve got fränkelte bereits seit einigen Jahren, er Dr. Barth hatte in der Nation" den Kampf zwischen Frei­die Schrift mit Beschlag zu belegen, nachdem Diedrichs verzichtete deshalb auch auf eine Kandidatur bei den letzten Wahlen. finnigen und Socialdemokratie eine Kraftvergeudung genannt. Dem schon kurze Zeit vorher wegen einer andren Schrift Tolstojs  : Eine In der letzten Nacht ist er auf seinem Gute Gossow bei Königsberg   gegenüber schreibt die Weferzeitung" offenbar in Ueber­in der Neumark gestorben. den führenden Kreisen der Freisinnigen Antwort an den Heiligen Synod" unter Anklage gestellt worden einstimmung mit v. Levezzow war 1827 zu Gossow geboren, studierte Juris Vereinigung in Bremen  : Dr. Barth ist diesem Gedanken schon bei war. Diese hatte ihm der Direktor des Schiller- Theaters in Berlin   prudenz, war Landrat seines heimatlichen Kreises und Landes- den Reichstagswahlen nachgegangen. Schon damals haben wir ihn Dr. Raphael Löwenfeld   ins Deutsche   übertragen und beide wurden direktor der Provinz Brandenburg   von 1876-1896, Vorsitzender des gewarnt. Was wir in Aussicht gestellt haben, nämlich daß das deshalb wegen Religionsvergehen unter Anklage gestellt, jedoch am Brandenburger   Provinzial- Landtages seit 1896, erbliches Mitglied liberale Bürgertum dieser Parole nicht folgen 9. Juli 1902 freigesprochen. des preußischen Herrenhauses, Mitglied des Reichstages von 1867-71, würde, das ist nur zu sehr eingetreten. Zu unserm Bedauern scheint Nach Eröffnung der heutigen Sigung beantragte Staatsanwalt 1877-84, 1887-1903. Er war Präsident des Reichstages von die schmerzliche Lehre der Reichstagswahl noch nicht ein­Schlegel für die Dauer der ganzen Verhandlung den Ausschluß der 1881-84 und von 1888-1895. dringlich genug gewesen zu sein. Herr Dr. Barth wird an­Deffentlichkeit, da bei einer öffentlichen Verhandlung der Sache eine servativen, deren sie nicht viele haben. Er war zwar keineswegs ein Socialdemokratie gegen den Zolltarif. So tief nun auch wir von Mit Herrn v. Levezzow stirbt einer der besten Männer der Kon- scheinend ganz fasciniert von der Heftigkeit des Kampfes der Gefährdung der Sicherheit des Staates zu befürchten sei. Der überragender Kopf, aber ein pflichteifriger, ernsthafter Vertreter der dessen Verderblichkeit durchdrungen sind, so macht uns das doch Gerichtshof trat diesem Antrage bei und ließ sich darauf konservativen Sache und frei von den persönlichen Unarten, die den gegen verschiedene Thatsachen nicht blind. Die Obstruktion unter Ausschluß der Deffentlichkeit von dem Dolmetscher Dr. Armhaus konservativen Feudalherren anhaften. Er war auch niemals einer hat nicht nur nichts genügt, sondern sie hat empfindlich die von der Staatsanwaltschaft beanstandeten Stellen der Schrift von der Fronde gegen die Regierung, sondern das Muster eines geschadet, indem fie die Mehrheitsparteien unter fich ins Deutsche übertragen. Im weiteren Verlauf der Sigung wurde Regierungskonservativen. Durch einfaches, schlichtes Wesen gewann und mit der Regierung zusaminengebracht und indem fogar eine vollständige Uebertragung der Schrift erforderlich, so er in seiner Heimat, wie in weiten Streisen viel Zuneigung und als sie die Nationalliberalen verleitet hat, einer Verschlechterung daß erst nach 1/12 Uhr das Urteil ergehen konnte. Dasselbe lautete Präsident des Reichstages bewies er in hohem Maße Latt und Un- des Tarifs zuzustimmen.( Die Weser- Zeitung" glaubt also die auf Einziehung der Schrift und Unbrauchbarmachung der zu ihrer parteilichkeit. Seine Präsidentschaft nahm ein freiwilliges Ende; als Märchen des Herrn Eugen Richter  ! Red.) Zum Schluß erteilt die auf Einziehung der Schrift und Unbrauchbarmachung der zu ihrer die Mehrheit des Reichstages 1895 es ablehnte, eine Demonstration Weser- Zeitung" dem Abg. Barth folgende Absage: Wir hoffen Herstellung benutzten Platten. Landgerichtsrat Gringmuth führte zur für Bismark bei Gelegenheit seines 80jährigen Geburtstages zu be- ernstlich, daß unsre kleine Partei dem Fehler der Obstruktion nicht den Begründung dieser Entscheidung aus: Den Gegenstand der heutigen schließen, legte v. Levezzow, gleich dem nationalliberalen Vice- größeren folgen läßt, dem Kampfe der Socialdemokratie gegen die be­Hauptverhandlung bildete die im Verlage von Tscherttow in Peters- präsidenten Bürklin, das Ehrenamt unter dem Beifall der Rechten stehende staatliche und gesellschaftliche Ordnung Gewehr bei Fuß zu burg erschienene Druckschrift des Grafen Leo Tolstoj  : Du sollst nicht des Hauses nieder. Noch in den ersten Jahren der letzten zuschauen, weil die Abwehr nur eine Kraftvergeudung sei und den töten!", in welcher auf Seite 17 von den Worten ab: Aus Anlaß Legislaturperiode nahm Levehow häufiger das Wort zu kurzen Er- Reaktionären Freude mache. Noch viel mehr würden sich letztere der Ermordung König Humberts II. von Italien   usw. eine Majestäts- flärungen für seine Partei. In den letzten Jahren hinderte sein entzückt fühlen, wenn eine freiheitliche bürgerliche Partei bei solcher Abwehr versagte. Die Aufgabe der Freisinnigen dabei beleidigung seitens der königlichen Staatsanwaltschaft gefunden Gesundheitszustand die Anwesenheit im Reichstage.  - ist, die Wendung des Kampfes im reaktionären Sinne zu ver­worden ist. Im Sinne eines Antrages der Staatsanwaltschaft Das Hochwasser soll den Kanal mit fortschwemmen. Die" Post" Hindern. Wenn der Liberalismus dabei versagte, so würde man bedarf ihre dahingehende Behauptung keiner näheren Begründung, erörtert sehr eifrig die Frage der Landtagseinberufung im Zusammen- auf der Rechten rufen: desto besser, dann sind wir allein die denn die Beleidigung des Kaisers liegt gar zu hange mit der Bekämpfung der Hochwassergefahr. Nachdem sie aus­Retter". Weite Schichten des liberalen Bürgertums verlangen flar zu Tage. Eine Verfolgung einer bestimmten Person auf geführt, daß der Landtag, wenn erst wie sonst Mitte Januar zu die Beteiligung ihrer Partei daran. Bremen   ist freilich nur ein Grund dieses Deliktes ist nicht möglich und mußte sich die Thätig- sammenberufen wird, die ersten beiden Monate seiner Tagung auf einzelner Wahlkreis, aber er hat der Freiſinnigen Vereinigung feit der Staatsanwaltschaft daher auf die Unbrauchbarmachung der den Etat verwenden müßte, so daß andre größere Vorlagen erst doppelt so viel Stimmen zugeführt wie irgend ein andrer. Wir infriminierten Stelle der Schrift gemäߧ§ 40 und 42 des Straf nach Ostern in Angriff genommen und erst im Sommer verabschiedet wollen Herrn Barth doch warnend mitteilen, daß, soweit unfre gesetzbuches beschränken. Das Gericht hat erwogen, ob nicht eine werden können, sagt sie: Fühlung reicht, niemand auf seinen Ruf eingehen will, nämlich Ausschaltung der inkriminierten Stelle möglich sei. Es hat infolge­den Kampf gegen die Socialdemokratie wegen Kraftvergendung dessen eine Prüfung des gesamten Inhalts stattfinden lassen einzustellen. Wir glauben auch, daß man nicht nur in Bremer   frei­und ist auf Grund derselben zu sinnigen Kreisen so denkt, sondern daß solche Ansichten weit ver­der Ueberzeugung ge­breitet sind. Mit einer Barole wie der Barthſchen würde man auf langt, daß die Schrift als ein Ganzes anzusehen sei, der Linken unsrer Partei auch nicht eine Stimme gewinnen, auf der daß durch die Ausschaltung der betreffenden Stelle ihre In parlamentarischen Kreisen hat man daher erwogen, ob es Rechten aber einen Verlust erleiden, den der entschiedene Liberalis­ganze Integrität leiden und sie alsdann etwas andres darstellen sich nicht empfehlen möchte, behufs möglichst schneller Erledigung mus nicht mehr tragen kann." würde, als was sie sein sollte. Deshalb erging das Urteil des Ge- der die Hochwasserschäden betreffenden Vorlagen den Landtag bereits Zuviel Patriotismus haben die Veranstalter der Kaiserparade richts dahin: Alle Exemplare der Druckschrift ,, Du sollst nicht töten!" im November einzuberufen, und die Landtagswahlen entsprechend den Kriegervereinen von Weißenfels   zugetraut. Die Vereine von find unbrauchbar zu machen und die zu ihrer Herstellung benutzten früh vorzunehmen. Man würde dann namentlich auch in der Lage Weißenfels   Stadt und Land haben die Beteiligung an der Kaiser­Platten, Formen 2c. 2c. zu vernichten. Die Kosten des Verfahrens fein, die völlig spruchreifen Pläne wegen Ver- parade abgelehnt, weil jeder Teilnehmer 50 Pf. Eintrittsgeld be­besserung der Borfluten an der unteren Oder, zahlen soll. trägt die Staatskasse. der unteren Havel   und der Spree   so schleunig Wir können das den Kriegern nicht verdenken; in ihrem Und die moralischen Kosten dieser Anklage gegen den zu erledigen, wie dies nach Lage der Dinge möglich Intereffe liegt doch die Teilnahme an der Parade ganz und gar großen Dichter und Humanitätstündiger trägt die deutsche und angesichts der jüngsten Erfahrungen auf diesem Gebiete nicht. Justiz! geradezu geboten ist. Freilich müßte dann auf die Verbindung dieser Flußregulierungspläne mit der großen wasserwirtschaftlichen Vorlage Wegen Wahlbetruges wurde, wie der Volfsztg." aus Erfurt  verzichtet werden." gemeldet wird, von der dortigen Straffammer der Maurer Bause Die Pläne zur Berbesserung der Vorfluten sind schon lange zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Er hatte bei der letzten spruchreif und auch des jüngsten Hochwassers hat es nicht erst Reichstagswahl nicht nur für sich, sondern auch für seinen abwesenden bedurft, um die Erfahrung zu zeitigen, daß die Hochwasserbekämpfung Schwager gewählt.- Der Kaiser ist von der Nordlandreise zurüd. Graf Bülow eilt bringlich ist. Jahrzehntelang hat man in rüdsichtsloser Selbstsucht Antisemitismus im Heere. Durch die Presse ging fürzlich die bei Kulturarbeiten bekannten Knickerei gründ- Mitteilung, daß der Hauptmann der 10. Compagnie des 2. Schlesischen von Norderney   herbei. Die preußischen Minister versammeln sich liche Maßregeln zur Verhütung der Hochwassergefahren hinter- Grenadier- Regiments Nr. 11 die Einstellung eines weis und auch Herr v. Hammerstein kommt aus dem langen Urlaub, Herr trieben. Wer glaubt daran, daß jetzt mit einem Male die Sorge jährig Freiwilligen wegen feines jüdischen v. Hammerstein, dessen Ministertage gezählt sein sollen, weil der um die Kulturarbeit zur Eile treibt. Aber eine schöne Gelegenheit Glaubens beanstandete. Der Vossischen Zeitung" liegt Unbeholfene geeignet gilt, alle alte Sünde der Regierung und des wäre es, das Hochwasser gegen den Kanal auszuspielen. Die Vor- jetzt der Wortlaut der Antwort vor," die das Kriegs­Landtages in der Hochwasserfrage als Prügelminister zu tragen. flutverbesserungen" sind überdies die unzulänglichste Maßregel gegen ministerium auf eine erhobene Beschwerde erteilt hat. Der Es soll Kronrat gehalten werden. Der Kaiser will sich mit den das Hochwasser und sie sind geradezu gemeinschädlich, wenn sie Bescheid lautet: Ministern aussprechen. Die Presse ist übervoll von Mutmaßungen allein und ohne die vor allen Dingen notwendigen umfangreichen Stananlagen in den Quellgebieten vorgenommen werden. Eile hat aller Art. Liberale Blätter schwanken wieder zwischen Hoffnung und die Sache gewiß, die Gile der" Post" läuft aber im Grunde ge­Furcht; einige hoffen ein Donnerwetter, das der kaiserliche Jupiter nommen auf eine neue Hintertreibung gründlicher Kulturarbeiten auf die Häupter der pflichtvergessenen Minister schleudert, ja sie er- hinaus. gößen sich gar an der Möglichkeit, daß eine Wahlparole gegen die Absolut zuverlässige bürgerliche Parteien sind nach der" Post" Reaktion für die Landtagswahlen geschaffen werden könne; nur solche, welche absolut reaktionär sind. Die National- Beitung" andre wieder fürchten umgekehrt konservative Erfolge. Die hatte jüngst in einem Artikel über den Jungliberalismus im Hinblick Bossische Zeitung" erzählt von Wühlereien gegen den Grafen auf die Landtagswahlen die rücksichtslose Bekämpfung der tlerital­Bülow; da sei ein portefeuillelüsterner Geheimrat, der vorläufig konservativen Alliance" gefordert, da es kein größeres Uebel gäbe, noch in Finanzgeschäften mache, aber bald nach der Leitung wie die reaktionären Parteien. Die" Post" droht sofort mit dem Aufhören der Bündnisfähigkeit" der Nationalliberalen für die des Staates und des Reiches begehre, anscheinend ein gefährlicher Konservativen." Die Nationalliberalen, sagt sie, würden aus der Mann" nach dem Herzen der Konservativen.

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Deutfches Reich.

Kronrat.

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Die Konservativen andrerseits haben auch ihre Hoffnungen. Sie versuchen die Regierung zu einem möglichst frühen Landtagswahl- Termin zu überreden. Sie geben mit gut gespielter Sorge um wichtige Volfsinteressen vor, daß der Landtag recht früh, nicht erst im neuen Jahre, zusammentreten müsse, damit er schnell und gründlich Hilfe und Vorbeugung gegen das Hachwasser schaffen solle. Der Hintergedanke der Herrschaften ist, sich eine an­nehmere Wahlparole zu verschaffen; die Kanalvorlage, die Kultur­fragen, die Schulfragen, die Wahlrechtsfragen sollen aus dem Wahl­Kampfe schwinden und der konservative Eifer für die durch das Hoch­wasser geschädigten Landesteile soll der konservativen Partei neuen Nimbus geben.

All dieses Hoffen und Befürchten ist begründet in der Sehnsucht der bürgerlichen Parteien, Hilfe der Regierung für die Landtags­wahlen zu erwerben. Für diese mögen daher die Ergebnisse des Kronrats von Bedeutung sein. Wir erwarten nicht nur nichts von ettwaigen Aenderungen im Ministerium, deren Eintreten noch dazu überaus zweifelhaft ist, wir wissen recht gut, daß die Regierung nicht den Versuch machen wird, der konservativen Herrschaft zu ent­fliehen. Dieser Herrschaft ist nur zu entrinnen durch des Boltes Kraft.

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Das bedeutet aber, wo es sich um Bauausführungen handelt, den Verlust eines ganzen Baujahres, während es doch bei Maß­nahmen zur Verhütung von Hochwasserschäden unerläßlich ist, keine Beit zu verlieren, sondern so rasch als irgend möglich die betreffenden Arbeiten in Angriff zu nehmen.

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Reihe der absolut zuverlässigen bürgerlichen Parteien" ausscheiden und es bliebe nur noch die Freifinnige Volkspartei, die noch nie um eines Fußes Breite von dem Wege der bürgerlichen Parteien abgewichen sei.-

Agitationsschulen für Centrumsagitatoren. Die Kölnische Volkszeitung" teilt mit:

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Auf die Eingabe vom 19. Mai d. J. wird dem Centralverein ergebenst erwidert, daß das Verfahren der 10. Compagnie Grenadier  - Regiments König Friedrich III.( 2. Schlesischen) Nr. 11 bezüglich Abweisung des Handlungskommis Ludwig Hans Haupt­mann als Freiwilliger durchaus nicht gebilligt werden kann. Das Generalfommando VI. Armeecorps hat das Erforder­liche veranlaßt. Eine von hier ausgehende allgemeine Verfügung ist nicht erforderlich. Allerhöchst mit der Vertretung des Kriegs­An den Centralverein  ministers beauftragt gez.: v. Einem. deutscher   Staatsbürger jüdischen Glaubens hier." Zum Köller- Kurs in Nordschleswig wird der Weser- Zeitung" im Anschluß an die Nachricht, daß das dänische Blatt" Det gamle Dannevirke" mitten im Quartal fein Erscheinen einstellt, geschrieben: Frau v. Wildenradt- Krabbe hatte es unternommen, in" Det gamle Dannevirke" die dänische Protestpartei in Nordschleswig zu be= fämpfen. Als Ziel ihrer Politit stellte sie zwar die Bewahrung der dänischen Sitte und Sprache in Nordschleswig hin, aber da fie in dem Kampfe die Front lediglich gegen Flensborg Avis" und Heimdall  " richtete, fand sie in der dänisch gesinnten Bes Eine Agitationsschule der Centrumspartei tritt im September böfferung selbst sehr wenig Anschluß und Unterstützung. Es ist in Frankfurt   a. M. als äußerst zeitgemäße und dringend notwendige geblieben, wie dieses Blatt so lange fiber Wasser gehalten manchem Kenner der nordschleswigschen Verhältnisse ein Rätsel Einrichtung ins Leben. Die Vorbereiter dazu sind die Herren werden konnte. In lezter Zeit ist aber von dänischer Seite die Be­Redakteure Schönwiese und Heil, die im Wahlkreise Höchst- Hom- hauptung aufgetaucht, daß es von der preußischen Regierung burg   bei der verflossenen Wahlcampagne Unglaubliches an fubventioniert sei. Diese Behauptung hat fürzlich den Gegenstand Abhalten von Versammlungen, Reden und einer gerichtlichen Verhandlung gebildet, und ein neuer Termin ist Agitation geleistet haben, sowie die Herren Buchdrucker Heil und Kaufmann Geis. Mit Recht weisen die Veranstalter in anberaumt, in welchem Frau v. Wildenradt- Krabbe den Beweis an­treten sollte, daß diese Behauptung der Wahrheit entbehre. Mit einem Rundschreiben darauf hin, daß der Mangel geschulter, dem Verschwinden von Det gamle Dannevirke" ist auch der letzte rednerisch befähigter Kräfte aus dem Arbeiter- und Bauernstande Schein beseitigt, als ob die Kollersche Politik in Nordschleswig irgend bei der Centrumspartei bei den verflossenen Wahlen sehr un etwas zur Milderung der Gegensäge beigetragen und insbesondere gemacht habe. Agitations­arbeit habe im Gegensaat berie irgend ein Bruchteil der dänischen Bevölkerung den alten Sürert auf den Schultern bon wenigen geruht. Hoffentlich entfremdet hätte." wird der Appell der verdienten Herren in den be= Sächsische Ministerweisheit. Der sächsische Finanzminister treffenden Kreisen nach Gebühr gewürdigt. Die Reisekosten dürften Dr. Rüger hat am Geburtstage des Königs Georg bei dem Feſt­sich von den Vereinen unschwer aufbringen lassen, und fast in mahl der Behörden eine Rede gehalten, in der es unter anderm jedem Orte mit stärkerer Centrumswählerschaft ist gewiß der eine heißt: oder andre junge Mann auf eine Anregung hin bereit, dem Kurfus beizuwohnen. Dieser findet jeden ersten Sonntag im Monat, nachmittags 1-5 Uhr statt und weist etwa folgende Einteilung auf: 1-2 Uhr Dispositionen von Vorträgen, 2-3 Uhr Referat und Diskussion 3-31 Uhr Organisation und Agitation, 31/ 2-5 Uhr praktische Veranstaltung einer Boltsversammlung unter den Teilnehmern des Kursus. Eröffnung durch den Einberufer. Bureauwahl. Viertelstündiger Vortrag eines auf der vorher­gegangenen Versammlung beauftragten Herrn nebst Diskussion. Der Unterricht wird bon politisch erfahrenen Herren un­entgeltlich erteilt. Bekanntlich haben die Windthorst- Bunde eine ähnliche Einrichtung eingeführt. Nach dem vorliegenden Plane soll diese Einrichtung alle auf möglichst Drt­schaften der Wahlkreise ausgedehnt, verallgemeinert, popularisiert, und mehr systematisch geordnet werden. Wenn das Centrum seine bei den Wahlen errungene Stellung behaupten will, so ist ein Vorgehen gerade in dieser Richtung hierfür das allernotwendigste. Hoffentlich wird das Unternehmen gelingen und für recht biele Städte und Industriecentren den Antrieb zu gleichem beztv. ähnlichem Vorgehen geben."

liebsam

Der angekündigte Kronrat wird, wie ein Parlaments- Bericht­erstatter meldet, am 13. August mittags unter dem Vorsiz des Kaisers zusammentreten. Es wird dies der vierte unter der Regierung des jezigen Monarchen sein. Der erste wurde am 16. März 1892 einberufen, nachdem der Volksschul- Gefeßentwurf vom Kultusminister Grafen  Zedlik- Trüßschler dem worden Abgeordnetenhause vorgelegt tvar. Das Ergebnis war bekanntlich die Zurückziehung des die Demission des damaligen Volksschul- Gesezentwurfs und Kultusministers. Außerdem Tegte der Reichskanzler Graf Caprivi  Präsidium im preußischen Staatsministerium Graf Botho Eulenburg übernahm später die Leitung nieder. des Staatsministeriums. Nach dem Falle beider Staats­männer wurden beide Aemter in der Person des Fürsten Hohen­lohe wieder vereinigt, zugleich aber im Finanzminister Dr. v. Miquel ein Vicepräsident des Staatsministeriums bestellt. Der zweite Kronrat wurde Mitte September 1896 auf Schloß Hubertusstock, wo der Es handelte sich damals um die Herab­Kaiser weilte, abgehalten. minderung des Zinsfußes der Reichs- und Staatsanleihen. Am 22. August 1899 fand der dritte Kronrat statt. Die Ablehnung der Kanalvorlage durch das Abgeordnetenhaus Mitte August hatte die politische Situation sehr verschärft. Auf Betreiben des Fürsten   Die Mitteilung der Köln  . Volksztg." zeigt, daß im Centrum Hohenlohe wurde der Beschluß gefaßt, die konservativen Gegner der auch nach der Wahl der politische Eifer nicht verloren geht. Sanalvorlage, welche zugleich Staatsbeamte waren, zu maßregeln. Vielleicht wirken diese Agitationsschulen des Centrums dahin, Es wurden damals zwei Regierungspräsidenten( von Jagow Bofen daß die Centrumsvertreter in Versammlungen die Furcht vor freier

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Unfre Staatsform ist monarchisch, und ein rechter Bürger und Diener des Staates tann und darf nicht anders gesinnt sein als monarchisch. Dies mit allem Nachdruck zu betonen ist zu heutiger Zeit wohl von nöten. Nicht ohne schwere Besorgnisse tann der Vaterlandsfreund in die Eine politische Partei, die den Umsturz 8ukunft bliden. aller bestehenden staatlichen und wirtschaftlichen Einrichtungen eine Berhältnisse auf ihre Fahne geschrieben hat, dem deutschen   Sinne, dem Partei, die fast allem, deutschen   Herzen und Gemüt von jeher lieb und teuer gewesen ist, nicht nur fein Verständnis entgegenbringt, sondern nur Spott Alleinherr­und Hohn dafür besigt, strebt nach. schaft. Sie hat es verstanden, sich auch in unfrem engeren Vaterlande eine, wenn vielleicht auch nur der Zahl nach bedeutende Anhängerschaft zu verschaffen. Gegenüber dieser bedrohlichen Entwicklung ist es Pflicht eines jeden, der sein Volt liebt und an eine glückliche Zukunft des fächsischen Staates und des Deutschen Reiches glaubt, die Fahne der Monarchie hoch zu halten, sich mit Gleichgesinnten zu scharen um unsern König und bei ihm auszuharren in guten und bösen Tagen."

Der Minister gestattet sich die große Mehrheit des Volks, die sich zur Socialdemokratie bekennt, zu beleidigen, indem er sie nur der 8ahl nach bedeutend" schilt. Zugleich leistet er die erheiternde