Abend deS 27. April durchs Fenster nach der Brandgassehinaus in die Wohnung des betreffenden Abtheilungsbeamtengeschafft worden, aber bis jetzt noch nicht zurückgeliefert seien(!).Vertreter ver Straßburger Regierung, der die Bank beauf-sschtigende Regierungslommissar Ministerialrath Jakob undder Regicrungsselrelär Beutmann wohnten der Veneralversamm-lung bei.Jetzt weiß man also, weshalb Herr North sein Reichstags-Mandat niedergelegt hat. Ueber die Verhältnisse der„Aktien»gesellschaft für Boden- und Kommunalkredit in Elsaß-Lolh-ringen", deren Aktien in der letzten Zeit so stark fielen, gingenschon längst ungünstige Gerüchte um, die im Land» Ausregunghervorriefen, von der jetzt beseitigten Direktion aber sehr„vowsoben herab" als grundlos bezeichnet wurden. Nun ist die„Bescheerung" in ihrer ganzen Häßlichkeit auf einmal au denTag gekommen.Nachdem die.Gesundheit" des Herrn North in dieserWeise beleuchtet worden ist—„Diagnose" nennen es dieAerzte—, dürfte er seinem Entschluß, das Mandat nichtniederzulegen, doch vielleicht untreu werden. Jedenfalls.wollen wir den Partei- und sonstigen Genossen deS HerrnBaare im Auge behalten.—Einkommens- Selbsteinschätzung. Der zweitenh e s s i s ch e n K a m m e r ist ein Antrag des AbgeordnetenMöllinger zugegangen, welcher die Selbsteinschätzung beiEinkommen über 2600 M. verlangt. Es wäre, meint dazudas sozialdemokratische.Offenbacher Abendblatt", sehr er-wünscht, wenn der Antrag Gesetz würde, denn gerade inden höheren Einkommensstufen ist in Preußen durch dieSelbsteinschätzung eine Mogelei an den Tag gekommen, dieunS hoffen läßt, auch für Hessen«in paar Milliönchcn mehran Steuern aus den Kreisen zu erhalten, sobald die Selbst-einschätzung mit schwerer Bestrafung für die Mogler ein-geführt ist. Dieses Mehrerträgniß könnte zur Entlastungder Angehörigen der unteren Steuerstufen dienen, für welcheeine Erleichterung der Lasten sehr angebracht wäre.—Nur immer gemüthlich. Der österreichischeFinanzminister ist ein witziger Mann— das hat er durchseine Baluta-Komödie bewiesen, an der wir uns vorgesternerlustirten. Mit ihr hat er aber seinen Witz nicht erschöpft.Heut hören wir, daß er in der Budgetkommission auf dieFrage nach der Wiederaufnahme der Baarzahlungen diesalomonisch« Antwort gab:.Die Baarzahlungen werdenaufgenommen, sobald die Verhältnisse es gestatten." Wohl-gemerkt die Baarzahlungen— in G o l d. Bis dahin wirdweder in Silber noch in Gold gezahlt. Aber.sobalddie Verhältnisse es gestatten", empfangen die Papierinhaberwenigstens Gold— das ist gewiß ein Trost, denn jedenfallshat doch Derjenige, der in Gold nicht bezahlt wird, etwasvor Dem voraus, der blos um Silber geprellt wird.—Wozu ma« den Ravachol braucht. Ganz umsonstsoll der Biedermann mit semen Kollegen doch nicht ge-arbeitet haben, und da den französischen Reaktionärendie Maiernte verunglückt ist, so soll wemgstenS eine kleineNachernte gehalten werden. Daß«S aus die Preßfrei beit abgesehen war, hatten die Leutchen schon längstverrathen, und sogar einer der Minister selbst hatte dasGcheimniß in einem Interview ausgeplaudert. Jetzt istnun die Katze anS dem Sack: ein Gesetzentwurf, der es mitStrafe belegt(denn Strafe, Strafe, Strafe— das ist dieganze Weisheit dieser Reaktionäre), wenn1. zum Diebstahl, Mord, Plünderung, Brandstiftungoder irgend einem Verbrechen gegen die Sicherheit des Staatsunmittelbar aufgefordert wird(virvotowent provoquö)— Strafe: 3 Monat bis 2 Jahre Gefängniß ,und100—3000 Franks Geldbuße; und2. der Versuch gemacht wird, Soldaten zu Wasser und5u Land von ihren Pflichten abzulenken(äotouruor äo leursevoirs) Strafe wie oben.Tie weiteren Bestimmungen dieses sauberen Gesetz-«ntwurfs, der wahrscheinlich in deutscher Uebersetzung unsermReichstag zugehen wird— in solchen Dingen sind die Re-gierungen sehr international—, haben zum Zweck die Be-schlagnahme von Druckschriften und die Verhaftung derVerfasser noch leichter zu machen, als es jetzt schon derFall ist.Es versteht sich, daß die demokratisch« Pressemit großer Energie gegen diesen Gesetzentwurf zuFeld« zieht. Aufforderungen zu Verbrechen sind auchnach dem allgemeinen Strafgesetzbuch« strafbar, und1. Jeder Mensch im Staate hat daS Anrecht auf einmenschenwürdiges Dasein innerhalb des Staates.2. Es ist die Pflicht deS Staates, den schwerbedrängtenund gedrückten Arbeitern zu Hilfe zu kommen.3. Staatswerkstätten unter der Leitung von Staat?-beamteten können weder den Arbeitern, noch dem Staatezum Heile gereichen, da der Staat in seiner gegenwärtigenVerfassung nicht als Industrieller austreten kann.4. StaatSkredit für steiwillig zusammentretende, sichselbst regierende und vom Staate nur kaufmännisch kon-trollirte Arbeitergenossenschaften, die einen ewigen Vertrageingehen, deren Arbeitskraft deshalb nie aussterben kannund die somit kreditfähig sind, ist der einzige Weg, um derAusbeutung des Menschen durch den Menschen, der Wurzelaller Leiden deS Arbeiterstandes, ein Ende zu machen.Die Adresse wurde, mit den Unterschristen von Zehn-tausend Arbeitern versehen, an das Gesanimtministerium ab-gegeben und veranlaßte eine lebhafte Diskussion, in welcherendlich Dr. Lutz entschieden erklärte, daß er bei fernererAufrechterhaltung der Staatswerkstätten seine Entlassung ein-reichen müßte. Keiner der Minister verrieth jetzt mehrsonderliche Lust, dieser kostspieligen Einrichtung das Wortzu reden, und so erging denn der einhellig gefaßte Be-schluß:.Nachdem es sich herausgestellt, daß der Versuch, dieLage der arbeitenden Klassen durch Staatshilfe, insbesonderedurch die versuchsweise inS Leben gerufenen„Volkswerkstätten", zu verbessern, zu einem gedeihlichen Resultate nichtgestihrt hat, dieser Weg von den Aroeitern selbst als einihre Interessen nicht fördernder anerkannt worden ist, werdendie Volkswerkstätten geschlossen und die Lösung der soäußerst wichtigen Arbeiterfrage in erneute ernste Be-rathung gezogen. Was die in der Petition ausgesprocheneAnsicht über die Zweckmäßigkeit von freien Arbeitergenossen-schasten betrifft, so entbehren Letzlere zu sehr alles prak-tischen Bodens und aller Aussicht auf gedeihliche Ausfüh-rung. als daß der Staat ihnen Kredit oder Unterstützungauf Kosten anderer Staatsangehöriger gewähren dürfte.Es sind als» die strebenden Element« unter den Arbeiternnur Haß gegen die Preßfreiheit, nicht Rücksichten aufdas sogenannte öffentliche Wohl oder die Sicherheitdes Staats, hat diesen skandalösen Gesetzentwurf diktirt.Jedenfalls wird derselbe zu heftigen Debatten in derKammer Anlaß geben, und es wäre nicht unmöglich,daß er dem ohnehin sehr schwachen Ministerium den Halsbräche. Es hat ohnehin viel auf dem Kerbholz; und dieDynamitkomödie, verbunden mit diesem Nachspiel einesPreßknebel-Gcsetzes, bietet der Opposition Angriffswaffen,die einer stärkeren Regierung gefährlich werden könnten.Bei dieser Gelegenheit sei kuriositätshalber erwähnt,daß der„Hannöver'sche Kourier", das Organ des ver-kannten„Staatsmannes" Bennigsen gegen(den„Vor-wärtS" die Anklage erhebt, er habe, indem erRavachol und Kompagnie als Lockspitzel hingestellt, denAnarchisten einen Dienst leisten wollen, und dadurch dieJdeengemeinschaft des Sozialismus und Anarchismus wiedereinmal bekundet. O heilige Einfalt! Wenn wir sagen:der Anarchismus sei Polizeimache— soweit er nichtreaktionärer Dusel oder hohleS Maulheldenthum sei— sosoll das eine Reklame für den Anarchismus sein! Meintetwa der Spiritus reotor des„Hannöver'schen KourierS",wir machten Reklame für die Polizei?—Der belgische„General- Streik". Auf dem letztenParteikongreß der belgischen Sozialisten wurde, wie unserenLesern bekannt, der schon früher gefaßte Beschluß erneuert,daß im Fall der Verwerfung des allgemeinen Stimmrechtsalle Gewerke in Belgien ausstehen sollten, um einen Druckauf die Kammer auszuüben. Aus der Debatte ging aberhervor, daß ein großer Theil der Delegirten einen all-gemeinen Streit unter den gegenwärtigen Verhältnissen fürunausführbar, und daß auch die siegreiche Mehrheiteinen Generalstreik für«in mindestens sehr schwierigesUnternehmen hielt, daS nur im äußersten Fall ver-sucht werden dürfe. Verschiedene belgische Gewerk-schaften wandten sich infolge jenes Beschlusses andie Gewerkschaften des Auslandes mit der Frage, obund inwieweit die Belgier eventuell aus Hilfe rechnenkönnten. Und mittlerweile sind die Antworten eingegangen— sie lauten fast ausnahmslos abmahnend trotz aller Sym«pathie. Zum Glück hat die Lage in Belgien sich inzwischenso gestaltet, daß der.äußerste Fall" wohl kaum eintretendürfte. Die Kammer hat die Remsion beschlossen, und wennauch noch keine Majorität für da? allgemeine Wahlrechtsicher ist, so sind die Massen doch im Fluß, und bei kräf«tiger Agitation kann mit Bestimmtheck darauf gerechnetwerden, daß die Kammermajorität nachgiebt. ES gilt jetztnur: nicht nachlassen! Sondern im Gegentheil immerkräftiger und kräftiger vorstoßen!An einen allgemeinen Streik ist in absehbarer Zeit um soweniger zu denken, als auch in Belgien die Geschäfte er-bärmlich gehen und viele Industrielle, namentlich auchGrubenbesitzer— ebenso wie in England— gar nicht ab-geneigt wären, den Betrieb auf einig« Zeit ganz einzustellen.Mit einer Maßregel, die dem, gegen welchen sie gerichtetsein soll, nicht unangenehm,«her willkommen ist, läßt fichaber selbstverständlich kein Druck ausüben.—Christlicher Kannibalismus. In Uganda, irgendwohinten in Asrika— und zwar in der englischen„Macht-sphäre"— sind die zum Ehristenthum bekehrten Eingeborenenm Streit gerathen, und da sie wahrscheinlich gehört haben,wie ihre Lehrer aus Europa sich bei hundert Gelegenheitenum des christlichen Glaubens willen die Hälse gebrochen unddie Gurgeln abgeschnitten haben, thun sie als gelehrigeSchüler das Gleiche, nur mit der Verbesserung, daß sie, umdas Nützliche mit dem Angenehmen zu verbinden, nachdemsie sich die Hälse gebrochen, zur Krönung des frommen Werkseinander aufessen. Ob die Protestanten leichter zu verdauensind, oder die Katholiken, darüber liegt noch keine Statistikvor.—Varkeinaölrvickiken.Aus der sozialdemokratische« Presse.Zur Frage der Schaffung eine« interuatiouale« Pro-fromm» der Sozialdemokratie meint da».BoltSdlatt füreltow-Beeskow":„Es wäre freilich Nicht wünschenswerth, wenn an unseremProgramm« schon jetzt wieder etwas geändert würde Indessenbis auf Weiteres auf den fruchtbareren Weg der Selbsthilfezu verweisen."Mit diesem Beschluß glaubte das Ministerium dielästige Arbeiterfrage einstweilen beseitigt zu haben. Eswar eine vergebliche Hoffnung. Zwanzigtausend Arbeiter,in den unruhigen Zeiten ohne alle oder genügende Be-schäftigung, standen täglich aus mit den düstersten Sorgenwegen ihrer dringendsten Bedürfnisse; die StaatSwerkstättenhatten einen Augenblick wie ein Hoffnungsstern in derNacht der Verzweiflung geleuchtet; der war verblichen,untergegangen, und mit dem letzten Rest von Muth undHoffnung wandten sie sich an diejenigen Männer, die feitvielen Monaten bereits ihre ganze Zeit und Kraft derschwersten, dringendsten Frage unseres Jahrhunderts zu-gewendet hatten und trotz allen Wechsel fällen dem mühe-vollsten, aber edelsten Streben treu gebtieben waren.Achtes Kapitel.Auf Irrwegen.Nur wenig Menschen bewahren bei Erreichung hoherZiele, namentlich da, wo das Glück das Meiste lhunmußte, die kalte Fassung und den sicheren Ueberblick, derfrüher ihr Streben kennzeichnete. Nur da, wo eine durch-aus ernste und sittliche Ueberzeugung das Handeln desAufstrebenden beherrscht, wo der persönliche Ehrgeiz keineoder nur eine Nebenrolle gespielt, hält die den Mann beherrschende Idee lein Wirken in diesem selben Ernste, auchnach Erreichung deS hcißerstrebten Zieles, fest, und dannzählt die Geschichte einen neuen Namen zu ven leuchtendenVorbildern eines AristideS, eine? Eimon, eines PausantaSund eines Washington.Anders ein Dr. RassmauS, der nur die Herrschast seinerPartei und dadurch seine eigene Größe im Auge gehabt.Er wäre ein Konservativer gewesen, wenn er unter dieserPartei eine glänzende Karriere zu machen Aussicht gehabthätte. Und wenn er nicht hätte hoffen dürfen, daß ineiner versumpften Zeit, wie die unsrige, die Bourgeoisie,die sogenannte liberale, zur Herrschaft gelangen könnte,würde er sich den radikaleren Demokraten angeschlossenhaben.wird man doch auf die Dauer nicht umhin können, unsereiNProgramme eine etwas mehr epigrammatische Fassung zu geben,die besser für die Einwirkung auf die Massen berechne: ist, alsdas philosophische Kabinetsstückchen, das in Erfurt hergestelltwurde. Es ist wohl kaum zu bestreiten, daß unser Programmaus der Volksagitation fast ganz verschwunden ist seit derErfurter Fassnng. Wenigstens an dessen ersten Theilhören wir selten einen Redner anknüpfen. Er bietetnicht die nöthigen Haken für den weniger wissenschaftlichvorbereiteten Agilationsredner. um die Fäden seines Vortragesdaran anzuhängen. Da war das alte Programm sicherlich vielpraktischer.Ueber lang oder kurz'wird man doch die Cache ändernmüssen und die beste Gelegenheit würde freilich der Entwurf einesinternationalen Programms bieten, der weniger vielleicht theoretischschön, aber praktisch verwendbarer sein könnte.Da» Volk verlangt nun einmal nicht nach wissenschafllichuntadelhaften Formen, die übrigen» unser Programm auch nichtganz besitzt, sondern kernige Lehrsätze, die sich leicht behalten undweitersprechen lassen, und dem Bedürsntß wird man Rechnungtragen müssen."S OI« Sache« der Auflösung der freien HtlfSkasse«, welch«der Chemnitzer Sozialdemokratisch« Verein in einer Resolutionempfohlen, schreibt daS„Volksblatt für Teltow-Beeskow":„Diese Resolution stellt iich auf einen grundsätzlichen Stand«punkt, ohne die technische Frage nach der Möglichkeit de? Fort-bestandes der Kasse unter dem neuen Gesetze in nähere Erwägungzu nehmen. Wir können diesem grundsätzlichen Vorgehen nichtgerade entgegentreten. Die freien Hilfskassen sind in ihrer Be-deutung für die Arbeiterbewegung überschätzt worden, von unsund unseren Gegnern. Wir können zwar annehmen, daß einigewemge jetzt bestehende Kassen unter den neuen Verhältnissen gutfortbestehen würden, daß aus anderen sich größere Filialen ausson-dern ließen, die durchaus lebensfähig und für die Arbeil« vortheil-hast sein würde«—(z. B. die FUtale Berlin der Krankenkasse derMaum tc.)— ab« im Allgemeinen würde bei dem Sauipf mitden neuen Bestimmungen für die Arbeiterbewegung»tcht»vielVortheilhastes herauskommen...Die Folge würde sein, daß wir einen Verzweiflungskampsvieler solcher Kassen um ihr Dasein erleben würden, die ällmäligabsterben, ja manchmal mit einem sehr unliebsamen Krach zurAuflösung kommen würde«. Streit, Zwietracht, gegenseitig« An-schuldigungen, Muthlostgkeit, kurz Schädigungen der Ardeiter«bewegung würden nicht ausbleiben.Da würde die Chemnitz« vtesolutto««in« gründlich« Hilf«schaffen.Die Frage wäre bei jeder Kasse jetzt s« zu stelle», dich«nrda» praktische Ziel in» Aug« gefaßt wird:„Kanu die Kasse den Arbeiter» Mehre» und Bessere» leiste»alA btc 3n)anߧfai"jeIst diese Frage nicht ganz stch« mit„Ja"»« beantworte�dann lös« man die Kasse auf.Die Zuschußkass« leistet in moralisch« Beziehung da»«selbe, wa» man von den steten Hilfskassen erwarten kann. Esbleibt also nur die rein materielle Frage zur Entscheidung übrig.DaS vereinfacht die Sache kehr... Urb« einen Kamm wird sichad« auch hi« nicht M«S scheeren lassen."Zur Frag« de» Boykott»««öffenllicht dt, Boykott-kommissio» d« BreSlauer Arbeit« eine Erklärung, inwelcher es bezüglich der Saalverweigerung heißt:.Da» Borschützen d« Behörde fetten» der Eastwirthe lasseman nicht gelten, evenwell verlange man unt« Zeuge» näher«Angaben über die vermeintlichen Beeinflussungen d« Polizei-Organe. Wir wisse» ja, daß hi« und da oft ein Beamt« unsgegenüber Manches unterlassen könnte. Wir wissen ab« auch,daß der Hinweis auf die Behörde oft als Auired« Seitens derHerren Gastwirthe gebraucht wird. Geschehen aber Uedergriff»von Polizeibeamten, so soll man auch nicht untalasfen, st« a»die Oeffenttichkeit zu ziehen. Nur dadurch könne» wir un» dmnothwendigen Respekt verschaffen."Die„sozialwirthschaftliche Partei" Oesterreich», welche„jedem geistig und physisch Schaffenden" noch vor Kurzem einglänzendes Dasein verhieß, scheint stch b«eitS in ihre Element«auslösen zu wollen. EineS dies« Elemente NamenS Wammerlsendet der Wien«„Arbeiter-Zeitung" folgend« Erklärung:„Nach-dem das Etutut zur Gründung eines öst«reichischen Assoziations-Sparverbandes nach dem witthschafllichen Programm nicht be-willigt wurde und jede Aenderung de» Statuts den beabsichtigtenZweck nicht mehr«reichrn kann, fo erkläre ich hier öffenllichmeinen Austritt au» d« Redaltion.Di« Freie Arbett", well ichal» Sozialist stets nur für dt« Jnteressm d« G-sammtheit ein-trete» werde. Näherer Komment« überflüssig. MU sozialem GrußFranz Wammerl."Unser Wien« Bruderorgan meint dazu:.Wir wollm nichtprophezeien, ab« wenn die allgemein» Sezession der diversen.Oppositionen' so fortschreitet wie dish«, dann wird wohl bald«in Asyl für obdachlos«.OpposisionSsährer" v»d solch«, die«»werden«olle«,«richtet werden müssen."Al» er demnach endlich die steile Höhe erklommen hatteund sich am Ziele seines ehrgeizigen Strebens sah, war eSkein anderes Gefühl, als das befriedigter Eitelkeit, mit demet herabsah auf daS, was seiner Meinung nach unter ihmlag. An einer Unzahl von Schmarotzern und Schmeichlern,Stelleniägern und Glücksrittern hat es zu keiner Zeit undunter keiner Regierung gefehlt, aber nie war ihnen eineHerrschaft günstiger, al» die unter dem neuen Minister«präside-cken. Jemandem, der ihm so recht zu schmeichel« ver-stand, konnte er schlechterdings Nichts abschlagen, selbst wenn esgalt, für ihn ein« neue Stelle zu schaffe», die nurdazu diente, das Heer der Beamteten zu vermehren. SeinSchooßkind war die Polizei, der er als Miuisicc desInnern im Besonderen vorstand. Ihre Thättgkeit hieltihn in Kenntniß von Allem was vorging, mit ihrer Hilfebeaufsichtigte er alle feindlichen Parteien und deren Führer,konnte er allen Anfängen zu einer bedenklichen Oppositionrechtzeitig begegnen. Als Führer der liberalen Partei hatteer energisch gegen die Ueberzahl von Polizeiern und vielfachnicht ohne Wirkung gesprochen, den geheimen Fonds fürpolizeiliche Zwecke hatte er als unsittlich bekämpft; jetztließ er, um die Beamteten der Polizei an seine Herr-schast zu fesseln, zwei Polizeiräthe zu Regierungs-räthen bei der Polizei und drei Assessoren zu Polizei-räthen avauciren, überzog die ganze Stadt mit einemNetz von Polizeidistrikten und vermehrte die Zahl der so-genannten geheimen Polizeier und Polizeispione um dasDoppelte. Er hatte früher, wie wir gesehen, ganz besondersdafür gewirkt, daß den Städten das Recht auf eigen«Polizeiverwaltung zurückgegeben würde, jetzt, da er dieMacht besaß, diesen Proprammpunkt durchzusetzen, hätte erden als ärgsten Feind angesehen, der für seiae früherenIdeen in die Schranken getreten wäre.Aber die bloße Macht genügte ihm nicht; er wollte sichauch im Glänze derselben im gesellschaftlichen Leben sonnen.Man sah ihn jetzt überall bei offiziellen und nicht offiziellenFestlichkeiten, zu denen anstandshalber die Minister eingeladenwurden, welche Einladungen die früheren Minister mit nichtmehr als einer höflichen Danksagung und Entschuldigungbei Seite geschoben hatte«.(Fortsetzung folgt.)