Als einer der wichtigsten Punkte ist die Stellungnahme des Ver- Imerkt worden, daß er Kassenüberschüsse, die sich am Abend beim werkschaftshause eine kombinierte Bersammlung stattfindet, in ber eins zur Hausindustrie zu bezeichnen. Zur Bekämpfung dieses Grund- Rechnungsabschluß herausstellten, einfach mit nach Hause nahm, selben wird Kollege Nöffel referieren über:„ Die nächsten Aufgaben übels soll möglichst bald die Anbahnung einer Tarifgemein- obwohl die Dienstvorschrift dahin lautete, daß größere lleberschüsse unserer Centralorganisation." schaft erfolgen. Zum Ausbau des Unterstüßungswesens ist zu be- beim Stationsvorsteher zu deponieren feien, fleinere Ueberschüsse
merken, daß die Einführung der Krankenunterstützung be- aber in Papier eingewickelt mit der Aufſchrift Blus" Letzte Nachrichten und Depefchen.
abs
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Entgleift.
schlossen wurde. Dieselbe tritt nebst den erhöhten Beiträgen bereits von dem und dem Tage in der Schalterfasse gesondert zu am 1. Oftober in Kraft. Hierauf wurde in die Statutenberatung halten seien. Am 4. August v. J. bemerkte die Ablösung Die Zabrzer Wahlkrawalle vor Gericht. eingetreten. Bum Punit Presse empfahl der Referent dringend eine Schalterdame daß, als sie aus dem Hauptspinde ein neues die Beibehaltung der Zeitschrift der Graveure und Bündel Fahrkarten herausnehmen wollte, das erste Hundert des sechsten Vor der hiesigen Straffammer wurde heute gegen 14 des Aufruhrs Gleiwit, den 17. Auguft.( Privat- Depesche des Vorwärts.") Eiseleure", da dieselbe, in jeder Hinsicht politisch wie getvert Tausends fehlte, nämlich die Nummern 5001-5100. Es handelte sich schaftlich auf der Höhe der Zeit stehend, unser bestes Agitationsmittel um Fahrkarten von Charlottenburg nach Wannsee zum Preise von beschuldigte Angeklagte verhandelt. Der Aufruhr soll begangen sein sei. Durch einstimmige Annahme erklärte man sich hiermit einver- je 30 Pfennig. Der Fehlbetrag betrug demgemäß rund 30 M. Das am 25. Juni dem Stichwahltage in Zabrze . Der Staatss standen. Die Wahl des Vorsitzenden fiel einstimmig auf Schubart ganze Bureau wurde durchsucht, aber die fehlenden Karten fanden anwalt hatte die Anklage wegen Aufruhrs fallen lassen und so Berlin , die des Ausschusses auf Riedel Leipzig.gr sich nicht. Als nach einigen Tagen der Stationsvorsteher von dem wurden 13 Angeklagte freigesprochen, während einer wegen Auflaufs Fehlen der hundert Karten benachrichtigt wurde, ordnete derselbe sofort 8 Wochen Gefängnis erhielt. Der Prozeß endete mit einem völligen Recherchen auf den weitergelegenen Stationen an. Als der An- Fiasko der Zabrzer Polizei! Sociales. geklagte davon hörte, verriet er sich selbst, indem er über das Beginnen lachte, festzustellen, an welchem Tage die und die Nummern Beim Versagen des Arbeitsvertrages tritt der übliche Preis" in Kraft. verkauft worden seien, er würde sich hüten, auch nur einen Pfennig Stallupönen , 17. August. ( W. T. B.) Die„ Ostdeutschen Auf einem Bau des Unternehmers Bennewitz war zur Be- zu ersetzen. Von den fehlenden hundert Karten wurden nun that Grenzboten" melden: Infolge vorzeitiger Umlage einer Weiche entförderung der Steine in die Etagen ein Fahrstuhl aufgestellt. Nach fächlich auf den weiteren Stationen zahlreiche Nummern gefunden, gleiste gestern abend auf dem Bahnhof Groß- Rominten der um der Arbeitsordnung B.s sollten die Steinträger für das Abtragen die an dem Tage verkauft worden waren, an welchem der An- 10 Uhr hier fällige Goldaper Personenzug. Menschen sind nicht verder Steine in der ersten Etage 3 M. bekommen. Der Steinträger geflagte Dienst am Schalter gethan hatte, obwohl ihm unglückt, dagegen ist der Materialschaden bedeutend. Da die Maschine N. verlangte jedoch im Klagewege 4,50 W. pro Tausend in der ur Karten aus dem 5. Tausend zum Verkauf über mit den entgleisten Wagen die Strecke sperrte und von Goldap keine ersten Etage getragener Steine, indem er insgesamt 16,30 m. wiesen waren. Der Angeklagte, der für die vollen Hundert Hilfe gebracht werden konnte, mußten die Reisenden bis zum Einverlangte. Er behauptete, nachträglich sei der Satz von 3 M. auf Starten im Betrage von 30 m. verantwortlich gemacht wurde, gab an, treffen eines Ersatzzuges aus Insterburg , der erst in später Nacht auf 4,50 W. erhöht worden, weil teilweise mit Mullen hätte getragen er wisse nicht, wie die außer der Reihe liegenden Karten in seinen der Unfallstelle eintraf, in Groß- Rominten liegen bleiben. Gegen werden müssen und die Stollegen die Arbeit für den Fahrstuhlpreis" Berkaufsschalter gekommen seien. Den Ueberschuß habe er allerdings 2%, Uhr nachts konnten die Bassagiere ihre Reise fortsetzen. Die Schuld nicht hätten machen wollen. Der Beklagte gab die Erhöhung des mit nach Hause genommen, weil der Stationsvorsteher dies an dem Unfall trägt ein Hilfsweichensteller. Preises an sich zu, meinte aber, sie sei erst von der zweiten Etage angeordnet habe. Das legtere wurde durch die Vernehmung des ab bewilligt worden. Eine Nachbewilligung für die erste Etage sei Stationsvorstehers widerlegt. Der Staatsanwalt hielt es für ein nicht erfolgt. Für die erste Etage komme deshalb nur der Ver- besonders schweres Verbrechen, sich in der Weise an fremdem Gute tragspreis von 3 M. in Betracht. Zwickau , 17. August. ( W. T. B.) Von den beim gestrigen Eisenzu bereichern, für welches schließlich andre bescheiden besoldete Be- bahnunglück schwer Verletzten, die in die nächstgelegenen Krankenhäuſer amte mit ihrem Gehalte aufkommen müssen, und beantragte ein Jahr nach Kirchberg und Bärenwalde gebracht wurden, ist im Laufe des drei Monate Gefängnis und zwei Jahre Ehrverlust. Das Urteil heutigen vormittags einer gestorben. Der Generaldirektor der lautete auf fe chs Monate Gefängnis. sächsischen Bahnen erschien in Begleitung des Baurats Mehr von der Zwickauer Eisenbahn Betriebsdirektion und des Staatsanwalts Klueber aus Zwickau heute vormittag an der Unfallſtätte zur Feststellung des Thatbestandes.
Die Kammer 3 des Berliner Gewerbegerichts unter dem Vorsiz des Gewerberichters Dr. Schalhorn verurteilte jedoch den Beklagten nach dem Klageantrage und führte begründend aus: Die Arbeitsordnung des Beklagten sähe nur solche Preise vor, die beim Transport durch den Fahrstuhl gezahlt werden sollten. Nun seien aber unstreitig die Steine in Mullen transportiert worden, die Arbeits- d ordnung( der Vertrag) versage also gegenüber der thatsächlichen Arbeitsausführung. Das Gericht müsse schon deshalb dem Kläger für das Tragen auch in der ersten Etage einen höheren Lohn zu billigen, und zwar den für das Tragen in Mullen üblichen. Da sei denn nach Annahme des Gerichts der allgemeine Tarif maßgebend, und danach seien 4,50 M. pro Tausend Steine in der ersten Etage zu zahlen.
Die Central Kranken- und Sterbekasse der Maler hielt am 14. und 15. August im Berliner Gewerkschaftshause eine außerordents liche Generalversammlung ab. Jm Vordergrunde der Beratung standen die Anträge auf Auflösung der Kasse. Die Antragsteller begründeten die Anträge damit, daß man den Mitgliedern die fortgefeßt steigende Belastung nicht mehr zumuten fönne; sie wiesen außerdem auf die Unsicherheit in der Gesetzgebung und darauf hin, daß der Schwerpunkt für die Beteiligung an den Körperschaften der Socialgesetzgebung in den Ortstassen liege. In der Abstimmung fiel der Antrag mit 20 gegen 16 Stimmen. Dasselbe widerfuhr dem Antrage auf Umwandlung in eine Zuschuß taffe. Eine ebenfalls sehr lebhafte Debatte zeitigte die Festlegung der Beitragssäge und Unterstütungsleistung. Nach wiederholt resultatlos verlaufenen Abstimmungen vereinigten folgende Unterstügungsfäße auf sich die Majorität: 1. Klaffe täglich 2 M., pro Woche 12 M., I. II. Klaffe täglich 1,09 W., pro Woche 6,54 M. Da fein Antrag auf Erhöhung die Billigung findet, bleibt es bei der bisherigen Beitragsleistung: I. Klasse wöchentlich 55 Pf., II. Klasse wöchentlich 30 93f. Abgelehnt wurde der Antrag Berlin N.: Wiedereinführung der ärztlichen Untersuchung. Einer Erhöhung der Karenzzeit für Neueintretende von 26 auf 52 Wochen bei Bezug von 39 Wochen Krankenunterstügung stimmte die Versammlung zu. Angenommen wurde ein Antrag auf Uebernahme der Kosten, welche durch leberweisung von Rekonvalescenten an die Wald- Erholungsstätten erwachsen. Einstimmig hießen die Delegierten die von Klotz gestellte Refolution gut, worin der Vorstand aufgefordert wird, durch geeignete Maßnahmen die Mitglieder aufzuklären über den Umfang der Berufsfrankheiten und über deren Verhütung.
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Verfammlungen.
Zum neuesten Eisenbahn- Unglüd.
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Hamburg , 17. August. ( W. T. B.) Der Lotteriekollekteur Lebh wurde heute in seiner Wohnung ermordet aufgefunden; es liegt Maubmord vor. Nach Ansicht des Arztes muß der Mord bereits vor bis 6 Tagen geschehen sein. Die Polizeibehörde setzte auf die Ergreifung des Thäters eine Belohnung von 500 M.
Humbert- Prozeß.
Paris , 17. Auguft.( W. T. B.) Heute mittag wurde die Zeugenvernehmung wieder aufgenommen. Der Kontursverwalter der Rente Biagère, Bacher, sagt aus, daß alle Rentengläubiger dieser Gesellschaft bezahlt werden würden. Therese Hum bert erklärt, daß sie selbst fie bezahlt hätte, wenn man sie hätte gewähren lassen. Vacher bestreitet diese Behauptung; er fügt hinzu, daß keine ordnungsmäßige Buchführung bestanden habe. Büchers revisor Jché sagt aus, daß das Kapital der Rente Viagère nicht eingezahlt worden sei. Die Buchungen seien fingiert gewesen. Darauf werden mehrere Gläubiger der Rente Viagère vernommen. Sie erflären, ihre Zinsen regelmäßig erhalten zu haben.
Erster Wahlkreis. In einer zahlreich besuchten WahlvereinsVersammlung, die am Freitag bei Dräsel in der Neuen Friedrichstraße tagte, hielt Dr. Friedeberg einen Vortrag über die Frage: leber welche Machtmittel verfügt das Proletariat zur Niederwerfung der Klassenherrfchaft?" Einleitend führte der Redner aus, daß zu den Macht mitteln, wodurch wir den Dingen den Weg weisen können, den wir wollen, sowohl die Umwelt als auch die Innenwelt des Proletariats gehört, die beide beständig mit einander in Wechselwirkung stehen. Je nach der Verschiedenheit der äußeren Verhältnisse und der psychischen Eigenart der Völker ist die Tattit des Proletariats der verschiedenen Länder verschieden. Der Redner untersuchte dann die Taftit des deutschen Proletariats und fam hierbei zu dem Schluß, daß, obwohl die Gewerkschaften und die parlamentarische Tätigkeit große Vorteile gebracht, und auch die Genossenschaften Nußen gestiftet haben, diese Machtmittel doch nicht geeignet sind, die Klassenherrschaft zu stürzen, noch den Klassencharakter der Gesellschaft zu ändern. Besonders wandte sich der Redner gegen die Auffassung, daß dieses Ziel durch den Parlamentarismus zu erreichen sei, und verlas hierbei ein Citat aus der Schrift Liebknechts aus dem Jahre 1869, die schon seiner Zeit bei der Bewegung der Jungen" gegen die in der Partei herrschende Bouffat, ein Angestellter der Humberts, sagt aus, daß Romain Auffassung vom Werte der parlamentarischen Betätigung des Prole- und Frédéric 1% Stunden lang Papiere verbrannt hätten. Polizeia tariats ins Feld geführt wurde. Der Redner empfahl schließlich die fommiffar France schildert die angestellten Ermittelungen, die Flucht Propagierung des Generalstreiks, als ein Mittel, die Klassenherrschaft der Humberts und ihre Berhaftung in Madrid . Therese Humbert niederzuwerfen. Die revolutionäre Energie, auf die der Parla erklärt, fie habe sich am 8. Mai 1902 in Bordeaux aufgehalten, um mentarismus lähmend einwirke, müsse wieder mehr geweckt werden, jemand zu sprechen und wegen ihrer Wertpapiere nach Paris zu teleund namentlich auch der 1. Mai als eine revolutionäre Institution graphieren, denn diese seien niemals aus Paris fortgeschafft ges des Proletariats mehr herausgearbeitet werden. An den Vortrag, der wesen.( Unruhe.) Dieser jemand sei aber nach Madrid gereist ges starken Beifall hervorrief, schloß sich eine lebhafte Debatte. Im wefen, und so sei auch sie, ohne weiter zu überlegen, dorthin gea Sinne des Referenten sprachen E. Serause und Rudolf Lange, fahren. Sie würde Paris nicht verlassen haben, wenn sie nicht gedie sich als freie Socialisten oder Anarchisten bekannten. Gegen die glaubt hätte, dorthin sofort wieder zurückkehren zu können, denn sie Auffassung des Referenten sprach zunächst Rabenstein, der die habe nichts zu fürchten und sei auch keine Abenteuerin, wie die vom Refernten sehr gering bewertete Macht der Gewerkschaften unter Blätter behaupteten. In Madrid habe eine gewisse Persönlichkeit, Hinweis auf die Erfolge, die der Maurerverband in diesem Jahre welche den Auftrag erteilen sollte, die Wertpapiere Parayre und einem start organisierten Unternehmertum gegenüber errungen hat, Frédéric zuzustellen, troß ihrer Bitten dies abgelehnt, weil dieser hervorhob; dann auf den Wert der Genossenschaftsbewegung aufmerk- Betreffende selbst alle Schulden der Humberts billig antaufen wollte. sam machte und im allgemeinen die Organisation des Proletariats Wenn, erklärt Therese Humbert , die Crawfords nicht hierher als den maßgebenden Faktor für die Umgestaltung der Verhältnisse fommen und die Wahrheit sagen, wenn sie die Wertpapiere, die mir bezeichnete. Ferner wandte sich Salisti gegen die Ausführungen gehören, nicht herbringen, dann will ich alles sagen, sobald der des Referenten. Der Redner erblickte gerade in der vom Referenten Staatsanwalt gesprochen hat. Frau Humbert bemerkte dann noch, betonten Schwäche der Gewerkschaften einen Beweis dafür, daß ein daß fie in Madrid geblieben sei, ohne sich zu verstecken. Sie sei nur Generalstreit zur Niederwerfung der Klaffenherrschaft auf abseh deshalb nicht nach Paris zurückgekehrt, weil man dort jedermann bare Zeit undurchführbar ist. Auer habe recht, wenn er diese verhafte. Sie sei in Madrid wiederholt zwei Leuten begegnet, die Generalstreikidee als einen Generalblödsinn bezeichne. Doch müsse ihr seit ihrer Abreise aus Paris gefolgt feien und sei auch mehrmals die Masse mehr als bisher mit der Idee des Socialismus erfüllt und mit Herrn Patenôtre zusammengetroffen, der sie begrüßt habe. Die mit Begeisterung für seine Ziele durchdrungen werden. Die Dis- Regierung habe stets gewußt, wo sie mit ihrer Familie war. Frédéric tuffion wurde dann wegen der vorgerückten Zeit vertagt und damit Humbert bestätigt diese Aussagen. auch ein Antrag des Referenten, den bevorstehenden Parteitag zu Romain Daurignac erflärt, der spanische Advokat, der die ersuchen, auf die Tagesordnung des folgenden Parteitags die Frage Humberts zur Anzeige brachte, habe dies rar gethan, um die ausdes Generalstreits zu setzen. Das Ableben der verstorbenen Mit gesetzte Prämie zu bekommen; ohne ihn wären sie niemals verhaftet glieder Jahns und Eggers ehrte die Versammlung wie üblich. worden. Auf Antrag der Verteidiger wird sodann der Unterfuchungsrichter Leydet vernommen, der jedoch unter Hinweis auf das Der Verband aller in der Stickereibranche beschäftigten Personen Amtsgeheimnis trop des Widerspruchs Laboris die Aussage vers hielt am 12. Auguft in den Arminhallen eine Versammlung ab. weigert. Nach einer kurzen Unterbrechung der Sizung erscheint der Fräulein J. Altmann hielt einen mit großem Beifall aufgenommenen Polizeipräfett Lépine als Zeuge. Er sagt aus, er könne fich nicht Bortrag über„ Unsterblichkeit". Nachdem der Vorsitzende über die erinnern, daß Therese Humbert in sein Bureau gekommen sei, um Lohnforderungen bei Cohn, Dirksenstraße und Gontkowski, Pallisaden- ihn zu bitten, er möge ihr Haus in der Avenue de la Grande Armée, erledigt sind, wurde in einer längeren Debatte das Verhalten einiger fei, da Therese Humbert die Absicht gehabt habe, eine große Zeitung straße mitgeteilt hatte, daß beide Forderungen zu unfren Gunsten wo ihr Vermögen aufbewahrt gewesen sei, überwachen lassen. Er Stollegen gelegentlich des Streits bei Gontkowski und speciell bei zu gründen, zu ihr gegangen, um ihr einen seiner Freunde als Chef= Cohn scharf kritisiert und gemißbilligt.
Berliner Partei- Angelegenheiten. betonten
Zweiter Wahlkreis. Am Mittwoch, den 19. d. Mis., abends 8 Uhr, spricht der Reichstags- Abgeordnete Fris Zubeil im socialdemokratischen Wahlverein für den zweiten Berliner Reichstags- Wahlkreis über:" Die Socialdemokratie nach den Reichstagswahlen" im Hofjäger- Palast, Hasenheide 52/53. Schöneberg . Heute, Dienstagabend, findet bei Ob st, Meininger ftraße 8, die Versammlung des Wahlbereins statt. Auf der Tagesordnung steht: Vortrag des Genossen May Grunwald: " Die nächsten Aufgaben der Socialdemokratie"; Anträge zur Provinzial- Konferenz und zum Parteitag.
Socialdemokratischer Wahlverein Zehlendorf. Dienstag, den 18. August 1903, abends 8 Uhr, bei Giese, Teltowerstr. 28: Ver fammlung. Tagesordnung: Die bevorstehenden Landtagswahlen." Referent: Dr. B. Borchardt. Diskussion. Der Vorstand.
Johannisthal und Rudow . Die nächste Mitgliederversammlung des socialdemokratischen Wahlvereins von Johannisthal und Rudow findet am Dienstag, den 18. D. M., abends 81%, Uhr, im Lofal von Rau, Parkstr. 12-13, statt. Tagesordnung: 1. Rückblicke auf die Reichstagswahl. 2. Vereinsangelegenheiten.
Gerichts- Zeitung.
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rebatteur zu empfehlen.
Weiterhin werden einige von der Verteidigung vorgeladene Zeugen vernommen. 11. a. fagt Duret, der Liquidator der Girardschen Bant, aus, daß er sich mit den Humberts auf eine Summe von 4 Millionen Frank verglichen habe. Therese Humbert erklärt be= züglich der Angelegenheit mit Girard, daß sie die Spielschulden eines Politikers bezahlt habe, der nicht aufhöre, sie in seiner Zeitung anzugreifen.
Centralverband der Handels, Transport- und Berkehrsarbeiter. Die Verwaltung I hielt am 13. d. M. in den Arnimhallen ihre ordentliche Generalversammlung ffür das zweite Quartal ab. Der Kassierer Steinicke erstattete den Kassenbericht. Es betrug der örtliche Sassenbestand am 1. April 6806,23 M. Die Einnahmen betrugen Nach 21jähriger Untersuchungshaft wird sich der frühere Ge- 23 658,88 M. Die Ausgaben beliefen sich auf 22 023,09 M., dem heim- Ralfulator und expedierende Sekretär im Ministerium des nach verblieb der örtlichen Staffe ein Ueberschuß von 1635,74 M., fo Innern, Robert Meder, vor dem Schwurgericht des Land- daß am 1. Juli ein Ortsfond von 8441,97 M. vorhanden war. gerichts I zu verantworten haben. Der Angeflagte ist der wieder- Es ist hervorzuheben, daß die Verwaltungsstelle im abgelaufenen Holten schweren Urkundenfälschung beschuldigt. Er soll eine Menge Quartal einen sehr erfreulichen Aufschwung genommen hat. Für Gehalts- Borschußquittungen mit dem Namen seines früheren Chefs, örtliche Stranfen und Beerdigungsbeihilfe wurden im Quartal aus Konstantinopel : In dem Gefechte bei Berlepe wurden 200 Indes Ministers von Rheinbaben, gefälscht und sich dadurch etwa 7000 3226,90 M. ausgegeben. An die Hauptkasse wurden 12 460,70. Mark angeeignet haben. Vor etwa zwei Jahren stand bereits in abgeliefert. Im Laufe des Quartals traten dem Verbande 1301 dieser Sache Termin an, der aber der Vertagung verfiel, weil der neue Mitglieder bei. Gegenüber dem zweiten Quartal 1902 find Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Sch tvindt, Zweifel an der Zu- in diesem Jahre im gleichen Quartal über 18 000 Wochenbeiträge rechnungsfähigkeit des Angeklagten erhob. Er wurde auf seinen mehr gezahlt worden. In der Diskussion wurde das Ergebnis des Geifteszustand untersucht und der ihn behandelnde Arzt begutachtete Staffenberichts als ein sehr zufriedenstellendes bezeichnet, und hierauf auch, daß Meder für seine Strafthaten nicht verantwortlich gemacht dem Kassierer Decharge erteilt. werden könne. Jetzt wurde seitens der Staatsanwaltschaft das edizinalfollegium der Proving Brandenburg in Anspruch genommen, dessen Gutachten dahin ging, daß Meder, wenn auch ein so genannter Quartalsäufer", so doch völlig zurechnungsfähig fei. Darauf erwirkte der Verteidiger ein Obergutachten von der wissenschaftlichen Deputation für Medizinalangelegenheiten, und dieses Lautete ebenfalls dahin, daß Weber gesund sei. Die Sache wird somit endlich zum Abschluß gelangen.
Zu den Wirren auf dem Balkan . Frankfurt a. M., 17. August. ( B..) Die Frankf. 8tg." meldet furgenten getötet und 80 gefangen genommen. In der Nähe von Monaftir befinden sich 300 Aufständische in einer bulgarischen Kirche. Dieselben wurden von den türkischen Truppen eingeschlossen. Der Sultan verbot die Beschießung christlicher Kirchen und veranlaßte den Erperten, die flüchtigen Bulgaren zum Verlassen der Kirche aufzufordern. Ein entschliches Blutbad veranstalteten die Insurgenten in tschobina, tvo fie 800 Mohammedaner, darunter Frauen und Kinder, töteten.
Brennende Schwefelgruben.
Unwetter.
Der Bericht vom Arbeitsnachweis wurde von Utheß gegeben. Arbeitslos waren am Schlusse des ersten Quartals noch 57 Stollegen. Im Laufe des zweiten Quartals meldeten sich neu 481 Stollegen, zufammen 538 Stellenloſe. Gemeldet wurden 581 Stellen für feft und 184 Stellen zur Aushülfe. Besetzt wurden 238 Stellen für feſt Balermo, 17. August. ( B. B.) Die Schwefelgruben von Caltaniund 163 Stellen zur Aushilfe. Befekte Stellen nach Branchen: fetta stehen in Brand. 30 Arbeiter sind durch die ausströmenden Hausdiener, Pader, Radfahrer und Fahrstuhl führer 214, Kutscher Gase verunglückt. 15 find tot, die übrigen befinden sich in Lebens. aller Branchen 34, Speditions- und Lagerarbeiter 118, Mineral gefahr. wafferarbeiter 10, Lauf- und Arbeitsburschen 25, zusammen 401 Ein sehr bedenklicher Fahrkarten- Schwindel wurde dem Weichen besetzte Stellen. Am Schlusse des Quartals blieben noch arbeitslos steller Wilhelm Büttner aus Berlin zur Last gelegt, der heute 62 Kollegen. Nach kurzer Diskussion über den Bericht und nach Er- im Kanal. Die See geht sehr hoch und alle Postdampfer kommen London , 17. Auguft.( B. 5.) Eint furchtbarer Sturm witet vor der zweiten Ferien- Straffammer am Landgericht II ftand. ledigung einiger geschäftlicher Angelegenheiten richtete der Bevoll mit großer Berspätung Büttner hatte es bis zum Weichensteller II. Klasse gebracht und wurde für die Zeit vom 15. Juni bis zum 15. August v. J. an den mächtigte Werner noch einige beherzigende Worte an die Anwesenden. Aus Schottland werden Ueberschwemmungen infolge des Bahnhof Charlottenburg kommandiert, um feinen Vorbereitungs- Der Textilarbeiterverband, Filiale Berlin I , hielt am 15.b. M. anhaltenden Regens gemeldet. Der Schaden auf den Feldern dienst für den Weichenfteller L. Selaffe zu absolvieren. Dabei wurde bei Mertowsti feine regelmäßige Mitgliederversammlung ab. ist ungeheuer, die Ernte vernichtet. Die Manöver des 1. ArmeeI. er auch aushilfsweise als Fahrkarten- Verläufer beschäftigt. Es ist Dr. Wollheim hielt einen lehrreichen Vortrag. Unter Verschiedenes corps, die heute beginnen sollten, tönnen infolge des schlechten Wetters mun in der betreffenden Zeit von weiblichen Schalterbeamten be- teilt der Vorsitzende mit, daß Mittwoch, den 9. September, im Ge- nicht abgehalten werden. Berantwortl.Redakteur: Carl Zeid in Berlin . Inseratenteil verantwortlich: Th.Glocke in Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Sierzn 1 Beilage u. Unterhaltungsblatt.
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