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Nr. 193. 20. Jahrgang.

Lokales.

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A

Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

getretene weitere Geburtenverminderung diesmal für den Ge­burtenüberschuß voll ins Gewicht. Der Geburtenüberschuß

der

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Donnerstag, 20. August 1903.

Aus den Nachbarorten.

bom

Der

der Monate Januar bis Juni hatte im vorigen Jahre 8937 be- Eine Probebeleuchtung mit Lucas- Licht ist vom Rirdorfer Magistrat tragen; diesmal aber war er nur 8400, also um 6 Proz. niedriger. genehmigt worden. Vorläufig sollen vier Lucas- Lampen, zwei in der Die städtische Hafen- und Speicher- Anlage am Stralauer Anger" Die Berliner Zu- und Wegzugsverhältnisse haben sich im ersten Kaiser Friedrichstraße und je eine am Hermann- und am Reuterplat ift mun endlich gesichert. Finanzminister v. Rhein baben hat sich Halbjahr 1903 fo gestaltet, daß gegenüber demselben Zeitraum des in Rigdorf aufgestellt werden. damit einverstanden erklärt, daß der Stadtgemeinde die für den vorigen Jahres bei den Zuzügen eine beträchtliche Ver Hafen benötigte Wasserfläche von fünf Meter Breite, von der mehrung, bei den Wegzügen eine geringfügige Ver- Bahnhofsanlagen wird der Bahnhof Stralau- Rummelsburg nach Vier Rummelsburg. Eine der merkwürdigsten und verwickeltsten normalen Uferlinie ab gerechnet, zu dem üblichen Preise von minderung eingetreten ist. Während aus den Monaten Januar seiner Einziehung in den Stadtbahnverkehr am 1. Oktober werden. 40 M. pro Quadratmeter übereignet und in dem fünftigen Hafen bis Juni des vorigen Jahres 107 207 Personen als zugezogen und 6 oder, wenn man will, 10 verschiedene Bahnsteige werden da in eine zollfreie Niederlage( für Transit- Güter) eingerichtet 99 888 als weggezogen gemeldet worden waren, ergaben die zwei Stockwerken angeordnet. Sie sind alle selbstverständlich durch werde. Damit ist das Hafenprojekt, welches in städtischen Kreisen Meldungen für dieselben sechs Monate dieses Jahres 116 418 zu- Treppen verbunden. Die schon bestehenden Bahnsteige erhalten schon seit Jahren ventiliert wird, im Princip genehmigt. Der neue gezogene Personen und 99 720 weggezogene. Wenn wegen der Un- gleichzeitig neue Bezeichnungen. So wird der zunächst Berlin Hafen wird sich am rechten Spree Ufer, gegenüber dem Schlesischen vollständigkeit der Meldungen die der Meldungen die gemeldeten wegzüge um liegende Bahnsteig für den Nord- und Südring Stralau- Rummels­Busch, von der Oberbaum Brüde bis zur Ningbahn Ueber den üblichen Zuschlag erhöht werden, der sich für die erste Hälfte burg- Stadtbahn- Bahnsteig genannt werden. Er besteht bekanntlich eigent führung in einer Länge bon ca. 1350 Meter Hinziehen des vorigen bezw des laufenden Jahres auf 17 214 bez. 17 189 be- lich aus drei verschiedenen Bahnsteigen, auf welche die vier Geleise und mit dem Ringbahnhof Stralau Rummelsburg durch rechnet, dann kommt in beiden Jahren für den Zeitraum Januar der dortigen Gabelung des Nord- und Südrings fich verteilen. bier je 800 bis 900 Meter lange Lade- und Anschlußgeleise verbunden bis Juni ein Ueberschuß nicht an 8uzügen, sondern wohl zu davon der Bahnsteig Stralau werden. Es können so täglich bis 200 Eisenbahnwagen bes oder an 8 egzügen heraus, auch noch im Jahre 1903, obwohl dieses Rummelsburg - Ringbahn, die Haltestelle für die Vollringzüge. entladen werden. Für den Transport auf der Landstraße liegt die Jahr in seiner ersten Hälfte die oben ersichtliche bedeutende Zunahme Zwischen den Hauptbahnsteig und den Ringbahnsteig tommt in der Stralauer Allee sehr bequem, welche sich in geringer Ent- der Zuzüge gehabt hat. Die Wandlung der Zu- und Wegzugs- Tiefe der neue Bahnsteig der neue Bahnsteig für den Stadtbahnverkehr fernung parallel zur Längsrichtung des Hafens hinzieht; sie soll verhältnisse, die gegen das vorige Jahr eingetreten ist, kommt aber Schlesischen Bahnhof nach Raulsdorf zu liegen. Er liegt unmittelbar burch verschiedene Zufahrtstraßen mit den Ladeplätzen berbunden deutlich genug darin zum Ausdruck, daß der Wegzugsüberschuß des hinter den Stationsgebäuden. Der Bahnsteig erhält die Bezeichnung werden. Im Hafen werden gleichzeitig über 50 Kähne von 55 Meter ersten Halbjahres, der das vorige Mal noch 9845 gewesen war, dies- Stadtbahn- Bahnsteig. Er ist bereits fertiggestellt. Unberührt von diesen Länge und 7 Meter Breite vor Anter liegen und ihre Ladung löschen mal nur noch 441 beträgt. beztv. einnehmen können, zu welchem Behufe zahlreiche Laufträhne Aenderungen bleibt der bisherige Vorort- Bahnsteig Stralau­In der gestrigen Situng des Plenums der städtischen Bau- Rummelsburg . Er liegt südlich von dem künftigen Stadtbahn- Bahnsteig. und sonstige Hilfsmittel der modernen Technik zur Verfügung stehen deputation unter dem Vorsiz des Bürgermeisters Dr. Reide wurde Wohl zu unterscheiden von diesem Konglomerat von Bahnhöfen oder sollen. An Gebäuden wird der neue Hafen vor allem ein mächtiges dem Antrage auf Herstellung von Schmuckanlagen auf dem Treff Bahnsteigen ist die fünftige neue Station Rummelsburg - Ost für Lagerhaus zu vier Stockwerken erhalten, ausreichend für punkt der Schönhauser Allee , Danzigerstraße, Kastanien Allee und die Züge nach Lichtenberg und Kaulsdorf und zum Verkehr mit der etwa 50 000 Tonnen Getreide, Mehl und dergleichen, ferner Eberswalderstraße zugestimmt. In der anschließenden Sitzung der Viehstation Rummelsburg . In dem Fahrplan der Eisenbahn wird bier große Lagerschuppen für Kaufmannsgüter Art, ferner für zollpflichtige Güter, die erwähnte zollfreie wegen Aufstellung von Normaluhren vor den Filialen dieser Zeitung Rummelsburg - Hauptbahnsteig für Nord- und Südring ſowie aller Baudeputation II wurde der Antrag einer hiesigen Zeitung( A.") es also vier verschiedene Stralau- Rummelsburg geben: Stralau­Niederlage, woselbst die Transitgüter unter Steuerverschluß aus principiellen Gründen abgelehnt. Ferner beschäftigte sich die Grünau , Stralau- Rummelsburg- Stadtbahn- Bahnsteig für Lichten Lagern können, endlich ein Zollabfertigungs- und Steueramt Deputation noch mit der Festsetzung neuer Baufluchtlinien berg und Staulsdorf, Stralau- Rummelsburg - Vorortbahnsteig und und die nötigen wäge- und Diensträume für das Hafenpersonal. für die Neue Friedrichstraße von der König - bis zur Schickler endlich Nummelsburg- Ost für Lichtenberg und Kaulsdorf . Die Kosten der großartigen Anlage sind auf nahezu acht mit straße, Millionen Mart veranschlagt worden, für den Erwerb der Straße aus Anlaß der Vergrößerung des Nordbahnhofes an der Verlegung der verlängerten Schwedter Die Berpestung des Tegeler Sees durch die Abwässer der nötigen Wasser- und Bodenflächen sind allein 1 Millionen Mart Bernauerstraße. Der Fistus will für das erforderliche Straßenterrain Reinickendorfer Kanalisation ist von einer Untersuchungskommission zu zahlen. Ein Teil des Grund und Bodens gehört bereits der eine gleich große Fläche des dortigen Ererzierplatzes an der einsamen der Regierung jest festgestellt worden. Es hat sich heraus­Stadtgemeinde Berlin . Die verhältnismäßig schnelle und günstige Bappel abtreten. Weiter beschäftigte sich die Deputation mit der Festsegung gestellt, daß die Abwässer in einem sehr schlecht geklärten Zustande Entscheidung des Finanzministers ist in erster Linie auf die that von Baufluchtlinien auf dem Gelände zwischen der Gleim, in den See laufen und einen üblen Geruch verbreiten. fräftige Unterstützung der Berliner Handelskammer und Schwebter-, Eberswalderstraße und Straße 24, mit der Regulierung Gemeinde ist aufgegeben worden, Maßnahmen zur Abstellung des der Weltesten der Kaufmannschaft zurückzuführen; beide des nördlichen Teiles der Müllerstraße zivischen Kamerun , Togo -, vorhandenen Uebelstandes zu treffen. Es find denn auch schon Körperschaften haben übereinstimmend ihr Gutachten dahin ab Lüderigstraße und den westlich belegenen Straßen 20a, 21a, 22a, 27, gegeben, daß die Anlage eines Hafens am Stralauer Anger" 29 usw., sowie mit dem Erwerb verschiedener Grundstücke zur Durch Berhandlungen wegen Anschluß der Reinickendorfer an die Pankower einem dringenden, nicht mehr abweisbaren Bedürfnisse entspreche, legung von Straßen in Moabit , im Norden 2c. und dem Verkauf Kanalisation eingeleitet worden. Der Berliner Magistrat da die die völlig ungenügende Leistungsfähigkeit der Lösch, mehrerer Parzellen im Osten. hatte schon vor zwei Jahren, als die Reinickendorfer Kanalisation Lades, Umschlags- und Speicher- Einrichtungen an den Berliner Wasser­straßen den auffälligen Stillstand in der Entwicklung des Verkehrs Das Zusammendrängen der großstädtischen Bevölkerung in fleinen gebaut und Berlin teilweise aus dem Tegeler See noch das Trink auf den so sorgfältig ausgebauten Flußläufen und Kanälen der Wohnungen zeigt eine Aufstellung des Statistischen Amtes von wasser entnahm, gegen die Führung der Abwässer in den See Ein­Reichshauptstadt verschuldet habe. Thatsächlich hat sich der Berliner Charlottenburg . Danach wohnt z. B. in Nirdorf mehr als die spruch erhoben und auf die Gefahr einer Verseuchung hingewiesen, Wasserverkehr in den letzten Jahren um nur 3,7 Prozent ge- Hälfte der Bevölkerung in Wohnungen mit nur einem heizbaren jedoch ohne Erfolg. Der Einspruch Berlins wurde von allen Be­hoben, während im Eisenbahnverkehr eine Steigerung von Bimmer. Von 1000 Einwohnern wohnen in Rigdorf 581 in der hörden, zuletzt vom Minister des Innern, abgewiesen und der 45 Prozent zu verzeichnen war! Durch den kostspieligen Bahn- artigen Wohnungen. Etwas günstiger sind die Verhältnisse in Boy- Stadt eine Beschleunigung der Tiefbrunnen- Bauten empfohlen. Jetzt transport verteuern sich natürlich die hier gebrauchten Nahrungs- hagen- Nummelsburg, wo 400 bis 500 vom Tausend der Bevölkerung ist nun die Voraussage der Berliner Fachleute, daß der See ver­und Genußmittel, das Bau- und Brennmaterial, die Rohstoffe für in einzimmerigen Wohnungen leben. 300 bis 400 bom Tausend pestet wird, doch eingetroffen, und Reinickendorf wird mit großen die Industrie 2c. Die städtischen Gaswerte allein würden, beträgt der Anteil in Treptow , Pankow und Nieder- Schön- Geldkosten seine Abwässer anderwärts hinleiten müssen. so rechnet die Handelskammer es aus, jährlich 400000 Mart hauſen. Durchweg günstiger sind die westlichen Vororte an Transporttosten ersparen, wenn die für dieselben aus gestellt. Die Anteile betragen in Charlottenburg z. B. 251 Schmargendorf. Mit einer gewissen Spannung konnte man der Oberschlesien eingeführten Kohlen nicht per Achse, sondern per Kahn vom Tausend, in Schöneberg 290, in Wilmersdorf 195, in Gemeindevertreter- Sigung am 17. Auguft entgegensehen, stand doch befördert werden könnten. Im übrigen dürfte sich die Hafenanlage Friedenau 149, in Schmargendorf 311 und, am günstigsten, in die Rechnungslegung vom Rathausbau auf der Tagesordnung. Ab­sehr gut verzinsen, was im Interesse des städtischen Steuersäckels Grunewald 94. Für Groß- Berlin stellt sich der Anteil auf 411 vom weichend von der Tagesordnung berlas der Gemeindevorsteher aber nur erwünscht sein kann. Taufend. Die Verhältnisse in Berlin selbst entsprechen etwa dem nur das ganz überflüssigerweise eingeforderte fachmännische Gut Durchschnitt von Borhagen- Rummelsburg, da in Berlin 430 vom achten über den Bau. Der ursprünglich mit 185000 Mart Zu der Angelegenheit des Gärtners Ernst Schulze , Blumen- Tausend in einzimmerigen Wohnungen leben. Doch ist seit dem veranschlagte Bau kostet numnehr rund 394 000 Mart und straße 45( nicht 85, wie in unsrer Mittwoch- Nummer infolge eines Jahre 1895 der Anteil dieser kleinsten Wohnungen zurückgegangen. mit seiner Einrichtung ca. 414 000 Mart. Für eine Gemeinde von Druckfehlers stand), hat sich inzwischen das Polizeipräsidium Durch die ungenügende Herstellung kleiner Wohnungen sind jedoch 3000 Einwohnern gewiß keine Kleinigkeit. Bei Aufwendung solcher geäußert. Zunächst wird die Stadtgegend mitgeteilt, in der Herr immer noch viele Familien gezwungen, zur Erschwingung des Miets- Beträge ist es aber für die Arbeiterschaft intereffant, daß nach dem Schulze am 25. Juli wegen Bettelns" verhaftet worden ist: es zinses sich eine Einnahme durch Vermieten zu schaffen und unter Bericht bei diesem kommunalen Bau die Tagelohnarbeiten nach war das 98. Polizeirebier( Bureau: Große Frankfurterstraße). Umständen eine größere Wohnung zu nehmen, als ihren wirtschaft Möglichkeit eingeschränkt wurden. Gegen Lagelohn wurde fast Daß die Polizei den Vermißten nicht rechtzeitig zu erlichen Verhältnissen entsprechen würde. mur gearbeitet, wenn sich die Accordlöhne höher stellten, oder bei mitteln vermochte, wird daraus erklärt, daß Sch. bei seiner Berhaftung Angaben über seine Person gemacht habe, Ein schreckliches Unglück hat gestern vormittag in der Metall- den auffallend häufig borgekommenen umfangreichen Abände die teils lückenhaft, teils falsch waren. Nur der Familien waren- Fabrit von Schäffer u. Walder Att.- Ges., Lindenstr. 17, den ungen, bei denen ein Accord nicht möglich war. Die Schädlich­feit und Gefährlichkeit der Accordarbeit im Baugewerbe ist name Schulze sowie das Geburtsjahr 1830 und der Geburtsmonat Tod eines Menschen herbeigeführt. Der in der Fabrik schon seit bekannt. Unfre Gemeinde fennt aber feine Dezember haben gestimmt. Den Eindruck eines Geistestranten soll Jahren beschäftigte, als durchaus zuverlässig bekannte 35 Jahre alte hinreichend der alte Mann weder auf dem Polizeibureau noch nachher auf dem Maschinist Schulz hatte sich gestern morgen gegen 1/28 Uhr aus dem focialen Pflichten gegenüber den Arbeitern und giebt durch ihren Amtsgericht gemacht haben; erst am 11. August sei in der münd oberen Maschinensaal nach dem im Erdgeschoß belegenen Betriebs Accordbau den Unternehmern ein schlechtes Beispiel. Die hiesigen lichen Verhandlung seine Unzurechnungsfähigkeit zu Tage getreten. faal begeben, um einen Treibriemen anzulegen und gleichzeitig die Arbeiter müssen bei fünftigen Gemeindewahlen die Konsequenzen Das Polizeipräsidium versichert, Schulze sei, als er freigelassen und Wellen zu revidieren. Er wurde zunächst im oberen Saale nicht ziehen. Ohne ein Wort des Tadels bewilligten die Gemeinde zwecks Unterbringung im Obdach dem Präsidium zugeführt worden vermißt. Als Schulz nach einer halben Stunde, zum Beginn der bertreter vorbehaltlich der Prüfung durch die Rechnungskommission war, trotz der erneuten eingehenden polizeilichen Befragung bei Frühstückszeit, noch nicht zurückgekehrt war, ging ein Stollege hinunter die Ueberschreitungen in Höhe von 187 295 M. Der Kampf gegen Beim Betreten den Straßenhandel macht sich auch hier bemerkbar. Die ansässigen feinen unzutreffenden Angaben verblieben. Hier wollen nach dem Betriebssaal, um Schulz zu rufen. wir, die Darstellung des Polizeipräsidiums ergänzend, ein- des Raumes bot sich ihm ein schrecklicher Anblick. Der Gesuchte war Händler ersuchten die Gemeindevertretung um Verbot oder Gin schalten, daß bereits auf dem Entlassungsschein, den Sch. von vom Treibriemen erfaßt worden und wurde um die Welle herumschränkung der Hochflut" des Straßenhandels. Herr Jung und ber Stabtvogtei erhielt, wenigstens der richtige Vorname und geschleudert. Erst nachdem die Waschinen ausgeschaltet waren, ber Geiverbefreiheit und wurde dementsprechend beschlossen. Der der Gemeindeborsteher erklärten sich gegen eine derartige Beschänkung 8uname sowie der richtige Beruf angegeben war. Hat die konnte der Körper des Sch. aus seiner Lage befreit werden. erneut forschende Polizei, als sie den Namen Gärtner Ernst Schulze " Unglückliche war bereits verstorben. Abgesehen von zahlreichen Bau der Turnhalle verzögert sich infolge formaler Vers töße des Gemeindevorstehers bei der Submission. und bas Jahr 1830" Tas, nicht gewußt, daß ein im Jahre 1830 Berstümmelungen am Körper war dem Maschiniſten das Rückgrat hiesige Handwerker haben mitgeteilt, daß fie die Gültigkeit der Einige geborener Gärtner Ernst Schulze seit 26. Juli als vermißt gemeldet gebrochen und so fein augenblicklicher Tod herbeigeführt worden. Beschlüsse anfechten werden, weil der Unternehmer, dem der Bau Bar und von seinen berzweifelten Angehörigen noch immer ge- Die Leiche des Verstorbenen, der Frau und zwei Kinder hinterläßt, übertragen wurde, feine Offerte erst einige Tage nach Ablauf der sucht wurde? Gewiß, die Schulze sind in Berlin zahlreich wurde nach dem Schauhause gebracht.

Der

wie Sand am Meer; aber die im Jahre 1830 geborenen In den Tod getrieben hat den 40 Jahre alten Hausbiener Gärtner Ernst Schulze werden hier doch wohl nicht allzu dicht gesät Friedrich Bruckman aus der Hausburgstr. 2 ein schweres Leiden. sein. Es bleibt also immer noch die Frage offen, warum es die Der Mann hatte seit einem halben Jahre die Wassersucht. Als Bolizei nicht fertig gebracht hat, Schulze wenigstens bei gestern nachmittag seine Frau für ein Schneidergeschäft liefern ge­der erneuten Befragung als den Vermißten zu erkennen und ihm gangen war, schickte er seine 6 Jahre alte Tochter Frieda zum Spielen den Transport nach dem Obdach sowie seine Jrrfahrt nach dem Tier- nach dem Hofe, verriegelte die Thür, schlug einen Nagel in die Wand garten zu ersparen. und erhängte sich.

Zu der andren Frage, wann, wo und wie Herr Schulze die Verlegungen erlitten hat, sagt das Polizeipräsidium, bis zu Kindesmord? Die Leiche eines neugeborenen Mädchens wurde feiner Entfernung aus dem Obdach habe er feine Verletzungen gestern nachmittag von einem Schiffer auf dem der Stadt Berlin gehabt und auf der Polizeiwache im Tiergarten feien außer einer gehörigen Holzplaz in der Urbanstr. 170/171 gefunden und der geringen Abschürfung an der Nase Verlegungen nicht bemerkt Polizei des 47. Reviers übergeben. Ob ein Kindesmord vorliegt, worden. Danach scheint man bei der Polizei anzunehmen, daß bedarf noch näherer Untersuchung. Herr Sch. auf seiner Jrrfahrt vom Obbach nach dem Tiergarten, sei Erhebliche Beruntreuungen sind wieder bei einer hiesigen Bant es durch Verunglückung, sei es burch Ueberfall, die geringe Ab- vorgekommen. Zwei junge Angestellte verstanden es, nach und nach schürfung an der Nase" erlitten habe. Wir haben schon gestern mit bis zu über 40 000 M. zu unterschlagen und die Veruntreuungen bis jetzt geteilt, daß Sch. noch andre Verlegungen aufweist, die der ihn be zu verheimlichen. Nach Aufdeckung der Unterschleife wurden sie ver­handelnde Arzt bestätigen wird, und wir wiederholen, daß diese nicht haftet und dem Untersuchungsrichter zugeführt. Etwa die Hälfte des den Eindruck machten, als habe Sch. fie erst am 11. Auguſt erlitten. Geldes, das sie beiseite geschafft hatten, wurde noch in ihrem Sier thut noch Aufklärung dringend not, und fie wird hoffentlich Besitz gefunden und der geschädigten Bank wieder zugestellt. Die nicht ausbleiben. Es ist wegen dieser Verlegung ein Verfahren andre Hälfte hatten sie bereits in leichtsinniger Gesellschaft durch wider Unbekannt" eingeleitet und es haben auch bereits Ver- gebracht. nehmungen stattgefunden.

Submissionsfrist eingereicht habe. Es soll nunmehr eine neue un­beschränkte Submission ausgeschrieben werden, da der betreffende Unternehmer jegt auch den Auftrag zurückgewiesen hat.

Jufolge des Durchstichs des Teltowkanals vom Griebnitzsee nach der Havel hat sich der Wasserspiegel des Sees derartig gesenkt, daß umfangreiche Ausbaggerungen notwendig sind, um ihn für die Schiff­fahrt nutzbar zu machen. Der von dem Kreis Teltow zur Personen­beförderung auf dem Griebnissee und Havel angetaufte größere Dampfer, welcher bisher drei Jahre lang in Magdeburg stationiert war, und Fahrten auf der Elbe unternahm, muß deshalb, wegen seines Tiefganges, ganz besonders vorsichtig auf dem Griebnissee fahren. Eine weitere Folge des niedrigen Wasserstandes ist die vollständige Versumpfung des durch Klein- Glienicke am Fuße des Böttcherberges und beim Schloß des Prinzen Friedrich Leopold entlang führenden Grabens, welcher die frühere Berbindung zwischen Griebnissee und Havel bildete. Es bestand ursprünglich die Absicht, diesen Graben zuzuschütten, wie dies nach Fertigstellung des Teltow­Kanals mit dem alten Lauf der Telte- Bede bei Kohlhasenbrid ge schehen wird, aber man ist davon abgekommen, einerseits weil es an genügendem Erdreich zum Zuschütten des Grabens mangelt, andrerseits, weil die Gemeinde Klein- Glienicke und Prinz Friedrich Leopold Ansprüche wegen Aufrechterhaltung dieser Wasser­straße geltend machen. Der Klein- Glienicker Graben soll deshalb Feuerbericht. Heute früh um 2 Uhr brannten in Lindenstr. 106 demnächst gründlich vertieft und darum an beiden Enden durch Die Verminderung der Geburten in Berlin , die im vorigen in einem Droguengeschäfte Regale und Droguen. Um 4 Uhr mußte Spundwände von der Havel resp. dem Griebnigsee abgeschlossen Jahre so beträchtlich gewesen war, daß die Jahressumme der Neu- auf dem Güterbahnhof an der Görlizerstraße ein Feuer gelöscht werden. Die Kosten werden von den verschiedenen Interessenten gebornen um rund 1100 hinter ber vom borvorigen Jahre zurück- werden, das durch Selbstentzündung von Kohlen entstanden war. getragen. Nach Fertigstellung des vom Griebnissee nach dem Wenn­blieb, hat in dem laufenden Jahre bisher in derselben Stärke Auf dem Güterbahnhof der Ostbahn, Brombergerstraße, stand nachts fee führenden Pring Friedrich Leopold Kanals hofft man übrigens fortgedauert. Aus dem ersten Halbjahr 1903 find nur 25 158 um 1 1hr ein mit Breßtohlen beladener Waggon in Flammen. auf vermehrten Wasserzufluß. Geburten( einschließlich 879 Totgeburten) gemeldet worden, während Vorher hatte die Feuerwehr in der Landsbergerstr. 120 zu thun, wo Bei Ausübung seines Berufes ertrunken ist vorgestern auf dem aus dem ersten Halbjahr 1902 noch 25 695 Geburten( einschließlich in einem Keller Besen, Regale, Rohr u. a. brannten. Ein Küchen. Müggelsee bei den weißen Bergen der Heizer C. Holländer aus 947 Totgeburten) zur Meldung gekommen waren. Die sechs Monate brand beschäftigte die Wehr in der Granseerstr. 1. Ferner wurde Januar bis Juni des laufenden Jahres haben hiernach gegenüber die Feuerwehr nach der Wöhlertstr. 7 und andren Stellen gerufen. Adlershof . H. war auf einem Bagger beschäftigt. Die Bagger­denselben sechs Monaten des Vorjahres eine weitere Berminderung maschine wurde von einem Schleppdampfer stromaufwärts geschleppt. der Geburten um 587( b. 5. um 2 Proz.) gebracht. Da die Bahl enthaltenen Notiz teilt uns Herr Mag Gröger, Kreisbauinspetter a. D. in den andern hinübersteigen, hierbei berlor er das Gleichgewicht Der geistestrante Fahrgeldpreller. Zu dieser in gestriger Nummer H. wollte während der Fahrt von einem der angehängten Prähme der Sterbefälle bei Einschluß der Totgeburten nicht gleichfalls ab Schöneberg , Ebersstr. 81 wohnhaft, mit, daß sich der Kutscher geirrt und stürzte in die Fluten. Sofort angestellte Rettungsversuche genommen hat, sondern in der ersten Hälfte dieses Jahres mit haben müsse. Er sei an dem Tage, an welchem der Kutscher um blieben ohne Erfolg, auch konnte die Leiche bei dem hohen Seegang 16 758( einschl. die 879 Totgeburten) zufällig genau ebenso groß ge- Fahrgeld geprellt worden set, nicht in Berlin gewesen. nicht geborgen werden.

wesen ist, wie sie mit 16 758( einschl. die 947 Totgeburten) in der ersten Hälfte des vorigen Jahres gewesen war, so fällt die ein­