Nr. 194. 20. Jahrgang.
Das Wahlergebnis.
Der Parteitag wird sich unter allen Umständen mit dem Ergebnis der Reichstagswahlen beschäftigen, gleichviel, ob der Gegen ftand besonders angesetzt wird oder ob er unter andern Punkten der Tagesordnung mit verhandelt wird. Die Betrachtung wird sich auch nicht nur auf die Erörterung der politischen Folgen, die Art der Ausnutzung unfres Sieges beschränken dürfen; jedenfalls wäre es sehr wünschenswert, wenn die Wahlergebnisse auch im einzelnen erörtert und gegen einander verglichen würden, um daraus für die Agitation und Organisation Lehren zu ziehen und die Möglichkeiten des weiteren Vorwärtsdringens zu erwägen. Das Folgende foll ein Versuch sein, diesen Erörterungen eine Grundlage und einen Ausgangspunkt zu schaffen. Die den Zahlen angefügten wenigen Bemerkungen können nicht den Anspruch machen, die Ursachen der vorhandenen Verschiedenheiten darzulegen, sondern dienen mehr dem Zwecke, auf die Unterschiede noch besonders auf merksam zu machen und die Zahlen ein wenig zu erläutern. Unfre Stimmenzahlen vermehrten+ verminderten fich von 1898 zu 1903 um
•
•
•
1898
27 Proz. 32 Proz.
et t
betrugen in Prozenten der Gesamtzahl der abgegebenen gültigen
1903
·
Reg.- Bez. Königsberg
+43 Proz. +21 +12
18
20
"
"
"
23
24
.
ohne Stadtkreis
+18 + +48
17
"
"
"
50
"
"
"
14
"
0
+80 +41
8
"
"
60
67
17
•
+51
36
"
43
"
"
+57
40
48
B
h
"
ohne Nieder
•
+38
29
37
N
•
•
+36
29
34
#
"
+41
17
21
"
" 7
+35
10
13
D
"
"
9
+31 +18
25
"
" 1
29
34
V
•
Stadtkreis Königsberg Reg.- Bez. Gumbinnen
Westpreußen
Berlin
Reg.- Bez. Breslau
Schlesien
.
•
•
ohne die beiden
•
Provinz Posen Provinz Sachsen. Reg.- Bez. Magdeburg freis Magdeburg Reg.- Bez. Merseburg. Reg.- Bez. Erfurt
Die 3 Kreise Ottensen , Kiel , tona+30
Das übrige Schleswig- Holstein
Die übrige Provinz Hannover
Westfalen
Reg.- Bez. Münster
Reg.- Bez. Minden. Reg.- Bez. Arnsberg
Provinz Hessen Reg.- Bez. Wiesbaden
Frankfurt
1225 22
"
.
"
freitag, 21. August 1903.
über der
nahe kommen, und auch hier ist die prozentuale Eigenvermehrung bearbeitete Gewerkschaftsstatistik für das Jahr 1902, aus der wir ine unsrer Stimmen größer wie in Sachsen . Da hier eine un- Nachstehenden das wesentlichste mitteilen: gemein rasche Zunahme der Wähler zu verzeichnen ist, so ist Die Mitgliederzahl stieg von 677 510 im Jahre 1901 auf Das ist eine Zunahme von 55 696 oder fogar, wenn man der Agitation den erheblichsten Einfluß auf die 733 206 im Jahre 1902. Gewinnung der Wähler zuschreiben darf, der Erfolg in den sehr 8,2 Proz. Es sind allerdings im Jahre 1902 drei Verbände in der volfreichen Bezirken Düsseldorf und Arnsberg noch höher zu ver- Statistit neugeführt, doch ist die erfreuliche Mitgliederzunahme nur anschlagen, wie der in Sachsen . Die Organisationen, die im Ver- zum geringen Teil auf den Zutritt dieser Organisationen zurüc hältnis zu der Aufgabe, die ihnen die rasche Bevölkerungszunahme zuführen. Von diesen drei Verbänden haben die Buchdrucker( Elsaßstellte, ziemlich schwach waren, haben hier offenbar Großes geleistet. Lothringen ) 751, die Civilmusiker 537 und die Notenstecher 289 MitMan kann sich angesichts dieser Zahlen überhaupt der Einsicht nicht glieder. Der erstere und letztere Verband haben sich im Vorjahre verschließen, daß wir in den so überaus volfreichen Provinzen der Generalfommission angeschlossen, während der Verband der Rheinland und Westfalen um so raschere Fortschritte machen werden, Civilmufiler neugegründet ist. je mehr wir in die Lage kommen, dort Agitationscentren zu schaffen. Die Mitgliederzunahme ist allerdings nicht in allen Central Die jetzt vorhandenen Agitationskräfte find gegenüber der Massen- verbänden zu verzeichnen, sondern 16 Verbände haben eine Abnahme arbeit, die unser hier noch harrt, unzulänglich. Das scheint in von Mitgliedern, die zwar zum Teil nur sehr gering, aber doch recht Von einem Mitgliederverlust wurden betroffen: den industriellen Teilen jener Bezirke doch das Haupthindernis bedauerlich ist. zu sein. 3 Berlin kommt den sächsischen Fortschritten nahe, doch ist immerhin Glasarbeiter, Handschuhmacher, Kupferschmiede, Barbiere, Bauarbeiter, Bildhauer, Böttcher, Formstecher, Gärtner, Lederarbeiter, eine merkbare Differenz vorhanden, wobei man jedoch nicht über- Borzellanarbeiter, Sattler, Seeleute, Steinarbeiter, Steinfeger sehen darf, daß die Wahlkreise Nieder- Barnim und Teltow - Beeskow und Vergolder. Die Differenz gegenüber der Mitgliederzahl einen großen Teil der Berliner Arbeitermassen aufsaugen; der des Vorjahres ist bei den meisten dieser Organisationen daß es die Urs Einfluß dieser beiden Kreise ist so start, daß damit nicht nur der so gering, näherer Untersuchung des Regierungsbezirk Potsdam , sondern selbst die ganze Provinz fachen Rückganges nicht bedarf. In Haupt Brandenburg Berlin zu überflügeln scheint in unfren Fortschritten. fache sind es andauernd schlechte Erwerbsverhältnisse, welche dazu Nimmt man jedoch diese beiden Kreise weg, dann bleibt der führten, daß der Mitgliederbestand einer größeren Zahl von Organis Regierungsbezirk Potsdam hinter Berlin zurück und noch stärker sationen sich annähernd auf gleicher Höhe hielt oder um ein weniges Die weiten landwirtschaft zurückgegangen ist. Im ganzen läßt sich heute konstatieren, daß die der Regierungsbezirk Frankfurt . die sich in diesen beiden Bezirken finden, Gewerkschaften in ihrer Gesamtheit so erstarkt sind, daß sie ohne lichen Gebiete, setzen unserm Vordringen noch starken Widerstand entgegen. wesentliche Schädigungen in ihrem Mitgliederbestand die Periode der So ist der Osten überhaupt noch sehr ungünstig für uns. wirtschaftlichen Depression zu überdauern vermögen. Man sehe sich die Zahlen von Ostpreußen , Westpreußen , Posen, Schlesien , Pommern an. Trotz lebhaftester Landagitation, die eine offenbare agitatorische Vernachlässigung des Stadtkreises Königsberg zur Folge hatte, sind unsre Fortschritte in Ostpreußen und besonders im Königsberger Bezirk doch so geringfügig, daß wir nur gerade die Zunahme der Abstimmenden auszugleichen vermochten. Nur im Bezirk Gumbinnen ist ein mäßiger Fortschritt zu erkennen. Auch die Vermehrung unfrer Stimmen um 80 Proz. in Westpreußen und um 74 Proz. in der Provinz Posen darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß wir doch in beiden Provinzen noch gänzlich bedeutungslos sind und auch unsern Anteil an der Gesamtzahl der abgegebenen Stimmen nur wenig vermehrt haben. Hier kommen allerdings zu dem vorwiegend landwirtschaftlichen Charakter noch die Herrschaft des Klerus und die nationalen Gegensäge hinzu.
Sehr ungünstig ist auch Oberschlesien . Wir vermehrten unfre Stimmenzahlen nur ganz wenig, unser Anteil an der Gesamtftimmenzahl ging sogar infolge stärkerer, jedenfalls der groß polnischen Bewegung geschuldeter Wahlbeteiligung wesentlich zurück. Um so erfreulicher find dagegen unsre Fortschritte in Niederschlesien , die ziemlich gleichmäßig im ganzen Bezirk eintraten und den sächsischen sehr nahe kommen. In Mittelschlesien ist die geringe Wahlbeteiligung beziehungsweise die geringfügige Vermehrung der Gesamtstimmenzahl bemerkenswert. Das hatte zur Folge, daß in dem Bezirk, wenn man die vier durch uns vertretenen Kreise abrechnet, trotz ganz geringer Vermehrung unsrer Stimmenzahl unser Anteil an der Zahl der abgegebenen Stimmen jetzt 26 Proz. beträgt gegen nur 16 Proz. im Jahre 1898.
16
26
D
+
14
"
Reg. Bez. Liegnitz.
22
ohne Görlik
26
,
•
.
+74 +32
2
"
212
"
34
40
"
"
"
37
41
ohne Stadt
+33 43
34
40
"
"
31
40
"
34
"
+34
39
44
"
"
"
57
60
"
29
"
26
30
.
"
"
+
52
54
"
22
29
+82
17
25
"
"
800 +61
2
#
17
"
"
.
31
30
"
"
21
31
31
D
D
ohne Kreis
25
.
"
an
+33
30
"
"
15
"
"
"
"
23
32
Reg.- Bez. Kaffel
•
W
+86
Rheinprovinz m. Hohenzollern+ 84
Reg.- Bezirke Koblenz , Trier , Aachen+ 80
Darunter die Kreise Lennep Mett
=
•
Darunter die beiden Münchener
Darunter Nürnberg und Fürth
Atreise
Franken
•
Schwaben.
Königreich Sachsen
Württemberg
Baden
3380
222
"
30
40
"
"
.
•
+72
9
13
"
"
+ 75
20
23 B
und Mülheim
Wipperfürth
•
Die übrigen 3 Kreise.
+71 +160
28
54
18
"
"
"
72
13
+62
49
"
104
5
"
"
52
17
"
0
+44
24
27
25
56
53
"
65
15
46
7
.
.
+47
49
59
"
19
"
+60
20
"
"
"
+44
19
V
"
"
42
"
9
.
34
36
"
"
+23 +47 B
"
30
B
44
46
V
"
"
Hansestädte
+30
35
40
"
17
"
•
•
+20
B
#
D
Die 3 Hansestädte
+23
60
n
"
"
+.31 +37
" P
"
"
41
"
"
8
58
"
Das übrige Elsaß.
+ 47
16
Mannheim
Dessen
•
Die 8 thüringisch. Kleinstaaten+26
Die 8 norddeutschen ohne
22 423 424
Die Mitgliederzahl, welche von einzelnen Verbänden heute er reicht ist, giebt eine Gewähr für den gesicherten Bestand dieser Gewerkschaften. Im Jahre 1902 zählten an Mitgliedern: Metallarbeiter 128 842, Maurer 82 223, Holzarbeiter 70 390, Bergarbeiter 41 894, Tertilarbeiter 38 158, Fabritarbeiter 33 640, Buchdrucker 33 369( Buchdrucker Elsaß- Lothringen 751), Zimmerer 24 502, Schuhmacher 20 583, Handelss, Transport- und Verkehrss arbeiter 19 713, Schneider 18 680, Tabalarbeiter 17 833, Bauarbeiter 16 193, Maler 14 303, Hafenarbeiter 13 832, Brauer 13 189, BuchSteins binder 10 207, Töpfer 8627, Porzellanarbeiter 8245, Lithographen 7655 Ge Schmiede 7244, arbeiter 8000, meindebetriebs Arbeiter 6127, Maschinisten und Heizer 6070, Böttcher 5736, Glasarbeiter 5643, Bäcker 4760, Tapezierer 4735, Steinfeger 4424, Lederarbeiter 4330, Bildhauer 3918, Werftarbeiter 3749, Sattler 3560, Kupferschmiede 3513, Hutmacher 3232, Handschuhmacher 2987, Dachdecker 2974, Glaser 2772, Seeleute 2598, Stuffateure 2553, Schiffszimmerer 2092, Buchdruckerei- Hilfsarbeiter 1996, Müller 1992, Gastwirtsgehilfen 1978, Handlungsgehilfen 1770, Fleischer 1577, Graveure 1562, Vergolder 1474, Kürschner 1841, Cigarrensortierer 1120, Konditoren 982, Lagerhalter 862, Civilmufiter 537, Barbiere 500, Masseure 388, Bureauangestellte 371, Gärtner 312, Formstecher 289, Notenstecher 289.
Ueber die Entwicklung der Gewerkschaften in den letzten zwölf Jahren giebt diese Tabelle Auskunft:
Davon In Lokalweibliche bereinen
Kassenbestand der Central berbände M.
Central
Mits
fationen
zahl
Mitglieder
Bufammen
ca.
62
277 659
-
10 000
56
237 094
4 355
7640
287 659 244 734
425 845
646 415
51
223 530
5 384
6 280
229 810
800 579.
54
246 494
5251
5 850
252 044
1 319 295
53
259 175
6.697
10 781.
51
329 230
15 265
56
412 359
14 644
5858 .6.803
269 956 335 088 419 162
1 640 437
2 323 678
2 951 425
57
493 742
13 481
17 500
511 242
4 373 318
580 473
57
60
19 280 680 427 22 844 677 510 23 699 733 206 28 218
15 946
9 860 9 360 10 090
596 419 690 287 686 870 743 296
5 577 547
7 745 902
8 798 333 10 253 559
In Bayern stieg zwar unsre Stimmenzahl prozentual noch Jahr Organiglieber stärker wie in Sachsen , doch ist unser Anteil an der Gesamtstimmenzahl nicht allzuviel stärker geworden, wenngleich ein Fortschreiten unverkennbar ist. Die besten Fortschritte hat hier 1891 auffälligerweise Altbahern gemacht, selbst wenn man München für 1892 fich betrachtet. Franken wird stark beeinflußt durch die ungünstigen 1893 Ergebnisse in Nürnberg und Fürth ; ohne diese beiden Streise be- 1894 trachtet steht Franken in seinen Fortschritten über dem Durchschnitte 1895 ganz Bayerns . Bayern als Ganzes steht übrigens nicht wesentlich 1896 hinter dem Reichsdurchschnitt in seinem Fortschritt zurück. Erheb- 1897 liche Fortschritte, die den sächsischen sehr nahe kommen, hat wieder 1898 Württemberg gemacht, während Baden sehr zurückbleibt. Auch 1899 in Hessen kann man nicht von besonderem Vorwärtsdringen reden. 1900 Allerdings trägt hier der starke Rückgang unsres Anteils 1901 im Kreise Offenbach erheblich 1902 der Gesamtstimmenzahl
5858
zu dem wenig günstigen Resultat bei. Fast noch ungünstiger präsentiert sich die preußische Provinz Hessen , wo unser Anteil an Da authentisches Zahlenmaterial für die Lokalorganisationen der Gesamtstimmenzahl gleichfalls zurückgegangen ist und auch die nicht zu haben war, so sind deren in der vorstehenden Tabelle entprozentuale Vermehrung unsrer Stimmen weit unter dem Reichs- haltene Mitgliederzahlen durch Schätzung seitens der betreffenden burchschnitt bleibt. Die Hauptschuld trifft die Kreise Frankfurt und Centralverbände gewonnen. Auf Zuverlässigkeit oder Vollständigkeit erheben diese Schätzungen jedoch keinen Anspruch. Hanau .
Die thüringischen Kleinstaaten drangen weniger vor wie die norddeutschen, welche sogar die Hansestädte überflügelt hätten, wenn sie nicht mit erheblich stärkerer Stimmenzunahme zu rechnen gehabt hätten. Hinter dem Reichsdurchschnitt bleiben die Kleinstaaten auch zurück und die thüringischen sogar sehr start.
Die Mitgliederzahl der Hirsch- Dunderschen Gewerk. bereine ist von 96 765 im Jahre 1901 auf 102 851 gestiegen, die der christlichen Gewerkschaften ging von 84667 auf 84652 zurück, die der unabhängigen( christlichen) Gewert chaften stieg von 90412 auf 105 248 und die der unabhängigen Vereine gewerkschaftlichen Charakters von 49 651 auf 56 595. Auch bei den Hirsch- Dunckerschen Gewerkvereinen ist in einigen
Bezüglich der Centralverbände ist auch das Prozentverhältnis ihrer Mitglieder zu den in den betreffenden Berufen Beschäftigten ermittelt, wobei die Zahlen der Gewerbezählung von 1895 zu Grunde gelegt sind.
Die Hanfeftädte haben ihren Anteil an der Gesamtstimmenzahl mehr verstärkt wie das im Reichsdurchschnitte der Fall ist, doch danten sie das mehr einer geringeren Zunahme der Abstimmenden. Organisationen ein Mitgliederverluft eingetreten, der aber durch In Schleswig- Holstein haben die drei Kreise Ottensen , Kiel und die Zunahme der Mitgliederzahl bei den Metallarbeitern und Altona geringere Fortschritte gemacht wie die übrigen Teile der Fabritarbeitern reichlich ausgeglichen wird. Diese beiden Organi Provinz. Es ist überhaupt eine bemerkenswerte Thatsache, daß fationen sind auch die einzigen der Hirsch- Dunckerschen Gruppe, die mehrfach in alten Partei- Orten industriellen Charakters geringere eine nennenswerte Bedeutung haben. Auch die christlichen GewertFortschritte gemacht worden, zum Teil sogar Verluste eingetreten find. schaften haben nicht den Umfang angenommen, wie es nach den Doch liegen die Umstände offenbar sehr verschieden. Königsberg ist schon dieser Organisationsgruppe zur Verfügung stehenden Agitationserwähnt worden. Es scheint, daß hier die Genossen die offenbar ungeheure mitteln zu erwarten stand. schwierige und noch sehr wenig erfolgreiche Landagitation allzusehr in den Vordergrund gestellt haben, während es doch unter der Industriebevölkerung noch recht tüchtig zu arbeiten gilt. Auch bei Magdeburg gewinnt man den Eindruck, daß die Agitation im Stadtkreise etwas Dabei ist hier allerdings der Fortschritt Wenn diese auch für die heutigen Verhältnisse nicht mehr zubernachlässigt wurde. in dem übrigen Teile des Regierungsbezirks des Regierungsbezirks beffer wie treffend sind, so muß sich der Statistiker mangels eines andren zu in Ostpreußen . Für Schleswig- Holstein hat sich die Landagitation, berlässigen Materials aber damit behelfen. Nach dem Verhältnis felbst wenn sie auf Kosten der industrielleren Bezirke erfolgt fein sollte, der Organisierten zu den Berufsangehörigen rangieren die Verbände recht erfolgreich erwiesen. Ju Hessen dagegen, sowohl dem preußischen in einer wesentlich andren Reihenfolge wie nach den vorher anwie dem Großherzogtum, sind die Streise Frankfurt , Hanau und geführten Mitgliederzahlen. Offenbach zurüdgeblieben, ohne daß die Fortschritte in den übrigen In den Berufen, für welche die in der Statistit geführten Teilen dieser Bezirke erheblich wären. So nötig die eifrigfte 60 Centralverbände bestehen, waren 1895 5 016 293 OrganisationsLandagitation ist, darf doch darüber niemals vergessen werden, daß fähige, darunter 901 873 Arbeiterinnen beschäftigt. die Industrie- Arbeiterschaft unfre Sterntruppe bildet und daß trotzdem waren 1902 zusammen 733 206 14,42 Broz. organisierte und zwar 17,29 Proz. und 28 218 weibliche 3,13 Proz. in vielen Gegenden des Reiches noch weite Schichten der Industrie- 704 988 männliche arbeiter uns fernstehen. Sie zu gewinnen, ist die nächstliegende Das verhältnismäßig ungünstige Gesamtergebnis wird dadurch hervor Aufgabe. Diese Lehre scheinen die jezigen Wahlergebnisse recht gerufen, daß für Berufe, welche die größte Zahl Beschäftigter aufdeutlich zu predigen. Noch tieferes Eindringen in die Einzelheiten, weifen, die aber infolge ihrer fümmerlichen wirtschaftlichen Lage, oder wie es mit genauerer Lokaltenntnis möglich wäre, wird vermutlich auch aus in der Art der Beschäftigung liegenden Gründen, dem noch deutlicher in dieser Nichtung weisen. Organisationsgedanken schwer zugänglich sind, die Organisationen sehr schwach sind und nur einen äußerst geringfügigen Prozentsatz der Berufsangehörigen umfassen. Andrerseits aber haben einzelne Verbände eine so beträchtliche Zahl der Berufsangehörigen zu fich herangezogen, daß sie thatsächlich als die Vertretung der Arbeiterschaft ihres Berufes gelten tönnen.
Die deutschen Gewerkschaften im Jahre 1902.
h. w.
Von diesen
Ee ergiebt sich aus den Zahlenreihen, daß unsre Wahlerfolge in den verschiedenen Landesteilen stark von einander abweichen. Eine eingehende Distuffion auf dem Parteitage zur Aufklärung über die Es waren 1902 organisiert in Prozenten der Berufsbesonderen Umstände, die in diesem oder jenem Bezirk vorwalten und die Erklärung für den größeren oder geringeren Fortschritt Schon im vergangenen Frühjahr konnte auf Grund der Berichte angehörigen: Sie kann sehr ersprießlich werden, einer Anzahl gewerkschaftlicher Centralverbände die erfreuliche That- Buchdrucker( in beiden Organisationen, die der Generalkommission bieten, wäre recht erwünscht. wenn die Delegierten aus den einzelnen Landesteilen ihre Er- fache festgestellt werden, daß diese Organisationen trotz des noch angeschlossen sind) und Buchdruckerei- Hilfsarbeiter 79,38; Bildhauer fahrungen über vorhandene Mängel und Schwierigkeiten zum Besten nicht überwundenen wirtschaftlichen Niederganges eine erhebliche 65,30; Kupferschmiede 54,10; Handschuhmacher 48,53; Glafer 44,32; geben. Zunahme an Mitgliedern, eine zum Teil bedeutende Stärkung Steinfeger 43,20; Lithographen und Steindrucker 42,20; Hafens Der große Erfolg, den Sachsen uns gebracht hat, darf für die ihrer Kassen, mit einem Wort: eine Festigung und Kräftigung in arbeiter 39,41; Tapezierer 88,04; Schiffszimmerer und Werftarbeiter Hiernach konnte man 36,61; Töpfer 36,46; Gemeindebetriebs- Arbeiter 35,16; Maurer Thatsache nicht blind machen, daß es damit durchaus nicht allein jeder Hinsicht zu verzeichnen hatten. steht. So giebt ihm der Regierungsbezirk Düsseldorf in den Fort- mit Recht annehmen, daß die klassenbewußte deutsche Gewerkschafts- 34,65; Stuffateure 33,85; Brauer 31,16; Formstecher, Graveure und schritten seit 1898 durchaus nichts nach; er steht ihm faft gleich in organisation auch im allgemeinen ebenso erfreuliche Fortschritte ge- Cifeleure 26,84; Porzellanarbeiter 26,48; Böttcher 26,22; Vergolder der Vermehrung unsres Anteils an der Gesamtzahl der abgegebenen macht hat, wie es für einzelne Verbände festgestellt war. Jetzt liegt 26,04; Hutmacher 24,95; Buchbinder 24,94; Metallarbeiter 24,11; Stimmen, übertrifft es aber erheblich in der prozentualen Eigen- nun der zahlenmäßige Beweis vor, daß diese Annahme vollauf be Zimmerer 24,05; Maler 22,64; Holzarbeiter 22,56; Dachdecker 21,31; vermehrung unster Stimmen. Auch der Regierungsbezirk Arnsberg gründet ist.„ Korrespondenzblatt" der General- Kürschner 20,96; Schuhmacher 19,04; Tabatarbeiter und Cigarrens hat so gewaltige Fortschritte gemacht, daß sie den sächsischen sehr kommission bringt in seiner Nummer 33 eine vom Genossen 2eaten fortierer 18,14; Glasarbeiter 15,81;' maschinisten und Heizer 15,28;
Das