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Nr. 196. 20. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Wirtschaftlicher Wochenbericht.

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Berlin , 22. August 1903.

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Sonntag, 23. August 1903.

dem im Jahre 1902 Deutschland aus Rußland für 40 Millionen Im Verband der Friseurgehilfen, Zweigverein Berlin , referierte Mark einführte, sowie die russische Futtergerste, von der deutscher - Jurisch über die Beschlüsse des vor kurzem tagenden dritten Kongresses feits im letzten Jahre für 73 Millionen Mark importiert wurden, der Meisterorganisation, welche angeblich verschiedenen Tendenzen auf dem deutschen Markt erlangt. huldigt, aber in der Unterdrückung der Gehilfen einig sei. Dem Die deutsch - russischen Handelsvertrags- Verhandlungen. Durch diese Verschiebung werden aber für Rußland die Folgen Bestreben der Gehilfen nach dem Achtuhr- Ladenschluß, Freigabe der eines Bollfrieges mit Deutschland sehr abgeschwächt. Diese seine zweiten Feiertage, Regelung der Arbeitsvermittelung, entspricht man Die Borkonferenz. Agrarische Erfindungen. - Deutschlands handels- landwirtschaftlichen Produkte lassen sich nicht mehr mit derselben in der Weise, daß man einen Fonds schafft zum Zwecke der Unter­politische Position gegenüber Rußland. - Rußlands Getreideausfuhr nach Leichtigkeit vom deutschen Markt ausschließen, wie zu Anfang der stüßung der Selbständigen , welche durch einen Streit geschädigt Deutschland . Rußlands industrielle Entwicklung im letzten Jahrzehnt. neunziger Jahre. Deutschland ist auf sie, will es sich nicht selbst werden. Die Zahl der Lehrlinge ist gegen das Vorjahr abermals Ausfuhr deutscher Eisen- und Textilwaren nach Rußland . Der neue wirtschaftlich schädigen, größtenteils angewiesen. Wird z. B. in einem gestiegen, trotzdem man im vergangenen Jahre 1755 Gehilfen keine russische Kampfzolltarif. Zoltkrieg die Grenze für russischen Roggen gesperrt, so ist mit Sicher- Arbeit nachweisen konnte. Troßdem verlangen die Meister gesetzliche Seit beinahe drei Wochen schon tagt in Petersburg die deutsch- heit darauf zu rechnen, daß diefer doch teilweise auf dem Umwege Bestimmungen, daß sich die Gehilfen nicht unter 25 Jahren selb über die Donaustaaten und die holländischen und belgischen ständig machen sollen. Das bißchen gefeßlichen Schuß, welchen die russische Kommission, der die Aufgabe gestellt ist, eine Verständigung Säfen Eingang in Deutschland findet, selbst wenn durch Ursprungs- Gehilfen und Lehrlinge bezüglich der Arbeitszeit haben, paßt den zwischen der deutschen und russischen Regierung über die allgemeinen nachweise dieser Handel erschwert werden sollte. Die Folge würde Herren nun ganz und gar nicht. Nachdem Redner aufgefordert, sich Grundfragen des abzuschließenden neuen Handelsvertrages herbei höchstens sein, abgesehen von einem stärkeren Import amerikanischen der Organisation anzuschließen, um so gewappnet zu sein, den gefähr= zuführen und dadurch den späteren Vertragsverhandlungen den Weg Roggens, daß die Donaustaaten uns ihren Roggen lichen Bestrebungen der Meister entgegentreten zu können, schloß er zu ebnen. Aber obgleich es sich nur um eine Borkonferenz, nur um in itärterem Maße als bisher liefern, und statt seine mit Beifall aufgenommenen Ausführungen. In der sehr leb= eine gegenseitige Fühlungnahme handelt und alle schwierigen Special besien für ihren eignen Bedarf russischen haft geführten Diskussion wurden die Ausführungen noch ergänzt und fragen zu späterer Erledigung zurückgestellt werden, verlautet bisher eine Resolution angenommen, in der sich die Versammelten ver­noch nichts davon, daß über irgend eine wichtige Frage bereits oggen einführen. Anderseits aber hat seit 1893 die russische Industrie eine ent- pflichten, mit aller Straft gegen die geplanten Verschlechterungen und ein Einverständnis erzielt fei; im Gegenteil läßt die offiziöse schieben größere Bedeutung im Wirtschaftsleben bes Barenreichs erlangt, für eine Verbesserung der Arbeitsverhältnisse einzutreten. Nachdem Meldung, daß vorläufig die einleitenden Verhandlungen" abgebrochen werden, da Finanzminister Witte zunächst auf Urlaub bornehmlich gerade die Textil, sowie die Eisen- und Stahlindustrie. noch auf die am 27. b. M. stattfindende öffentliche Versammlung auf­gehen möchte, deutlich erkennen, daß es heute um die gegenseitige Begünstigt durch das russische Prämiensystem und die Bestellungen merksam gemacht worden war, wurde die gut besuchte Versammlung Fühlung" kaum besser bestellt ist, als zu Beginn der Verhand- für die staatlichen Eisenbahnbauten hat z. B. die russische Eisen- geschlossen. lungen. Würde doch auch im andren Falle die offiziöse Presse industrie sich dermaßen entwickelt, daß sie in 1900( die beiden letzten Der Fachverein der Tischler hielt am 19. August eine außer ficherlich nicht verfehlt haben, zum Beweis dafür, wie richtig die Leistungsfähigkeit nicht in Betracht) bereits Jahre kommen als Krisenjahre für die Beurteilung der Fürstenhof" ab. Hürtler zollpolitische Lage von seiten des Reichskanzlers und des Grafen Roheisen geliefert hat und Rußland jetzt in der Reihenwerkschaften, der am 18. September stattfindet. In der Diskussion Leistungsfähigkeit nicht in Betracht) bereits 2859 800 Tonnen ordentliche Mitgliederversammlung im referierte über den Kongreß der Freien Vereinigung deutscher Ge­Posadowsky während der letzten Zollcampagne im Reichstage be urteilt worden ist, auf die Anzapfungen der freihändlerischen hinter den Vereinigten Staaten , Großbritannien und Deutschland Bereinigung deutscher Gewerkschaften auf demselben Boden, auf folge der Gisen produzierenden Staaten schon an vierter Stelle, sprachen sich die meisten Redner dafür aus, daß die Freie Presse mit allerlei Andeutungen über bereits in der Vertrags- rangiert. Besonders ist die südrussische Eiſenindustrie mächtig vor dem dieselbe gegründet wurde, weiter ausgebaut wird, und wird den fommission erzielte deutsche Erfolge zu antworten. Ver­ständnislosigkeit für geschicte politische Reklame über und geschritten; fie lieferte in 1900= 91 696 338 Bud Roheisen Delegierten anheimgegeben, an der Form der Organisation festzuhalten, unter dem Feuilletonstrich kann man den leitenden deutschen Staats- Pub 16,38 Kilogramm, demnach 61 Bud- 1 Tonne), also ebenso die Einigkeit" für alle Berufe obligatorisch einzuführen. Ats männern faum vorwerfen. - mehr als die gesamte Erzeugung Destreich Ungarns , ferner Statt deſſen aber begnügt sich die 60 965 810 Bud Fertigeisen und 9227 556 Bub Eisenwaren. Gerade Delegierte wurden die Kollegen Dst. Kumiſch und Hürtler gewählt offiziöſe Preſſe damit, auf die Behauptung des hiesigen antisemitischen diese Industrie aber lehnt sich gegen die der deutschen Eisen- und und wird denselben 8 M. pro Tag Entschädigung gezahlt. Zum 2. Punkt Organs, die bisherigen Verhandlungen seien abgebrochen worden, weil der Tagesordnung: Beschickung der Konferenz der lokalorganisierten Rußland den Mindestag von 5 M. für Roggen nicht annehmen Stahlindustrie durch den Tarifvertrag von 1894 eingeräumten Zoll- Tischler Deutschlands , die am 18. September in Berlin stattfindet, zu können erkläre, mit der Berichtigung zu antworten, daß die bergünstigungen auf, die bewirkt haben, daß die Einfuhr von wird nach längerer Diskussion Kollege Posselt als Delegierter ein­Konferenz nur vorläufig vertagt, nach Ablauf der Ferien des Herrn waren sich seit der Gültigkeit des deutsch - russischen Handelsvertrages Maskenball in Höhe von 42 M. 15 Pf. der Bibliothek überwiesen. deutschem Eisen, Eisenwaren, Maschinen, Instrumenten und Kurz- stimmig gewählt. Alsdann wurde der Ueberschuß vom letzten Witte aber fortgesetzt würde. Die im Herbst vorigen Jahres immer von neuem in der ungefähr vervierfacht hat. Es exportierte nämlich Deutschland nach konservativen und nationalliberalen Bresse auftauchende Versicherung, Rußland mit Finnland ( nach der deutschen Handelsstatistit): 1892

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1902

1899 ( Hochkonjunktur)( Strise) 62,6 40,6 mill. M. 45,3

67,2 10,6

1892

4,4 10,7

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13,7

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Die Lithographie- Steinschleifer hielten am 19. d. Mis. eine gut­besuchte öffentliche Versammlung ab. Barte Is sprach über Gewerk­schaften und die Socialpolitik des neuen Reichstages". Als Delegierte zum Steinschleifer- Kongreß, der am 18. Oktober in Leipzig statt­findet, wurden die Kollegen Aust, Rose und Schäfer gewählt. Unter Verschiedenem wurden die Kollegen noch darauf aufmerksam gemacht, daß die Kollegen auf die Sammellisten zum Zweck der Deckung der Unkosten des Kongresses rege zeichnen resp. dieselben cirkulieren lassen mögen.

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Rabisputer. Am 19. August hielt die Gruppe der Rabizpuzer des Centralverbandes der Maurer ihre regelmäßige Mitglieder­bersammlung ab. Genoffe Fülle hielt einen beifällig auf­genommenen Vortrag über: Erinnerungen aus dem Jahre 1878". Niete trug einen Vorschlag der Vertretersizung bor, wonach 1. das Gehalt der angestellten Beamten pro Woche 40 m. beträgt, 2. der Ver­band übernimmt die Versicherungspflicht seiner Beamten, 3. jedem An­gestellten werden jährlich 8 Tage Ferien bewilligt. Dieser Vorschlag wurde gegen einige Stimmen angenommen. Darauf wurden brei Kollegen wegen Accordarbeit von der Versammlung aus dem Ver­band ausgeschlossen.

es sei bereits auf diplomatischem Wege über die Getreide Mindest zölle ein Einverständnis zwischen der deutschen und russischen Regierung erzielt worden, Eisen und Eisenwaren... 13,1 wird durch diese bisherige Ergebnislosigkeit der Vorkonferenz als Maschinen und Instrumente. 11,9 eine unverschämte Stimmungsmache, als gemeine Spekulation auf Sturzivaren und Quincaillerien 3,2 die Einfalt derer, die nicht alle werden, gekennzeichnet. Allerdings Nicht minder fühlt sich die einheimische russische Textilindustrie dürften kaum alle ordnungsparteilichen Blätter und Politiker, die von der deutschen Konkurrenz bedrückt, die, begünstigt durch die Zoll­damals diese Nachricht kolportierten, sich wider besseres Wissen zu reduktionen des 1894 abgeschlossenen deutsch russischen Handels­deren Verbreitung verstanden haben. Von einem Teil der liberalen vertrages, ebenfalls im letzten Jahrzehnt auf dem russischen Markt Staatsmänner der eigenartigen Qualität der Bassermann und Kon- fich mächtig ausgedehnt hat. So exportierte zum Beispiel Deutsch­sorten darf man in Anbetracht ihrer wirtschaftspolitischen Naivetät land nach Rußland 1902 schon annehmen, daß sie weit mehr Getäuschte als Täuschende waren und nur, wie so oft, gedankenlos agrarische Erfindungen nach­an Baumwolle und Baumwollwaren. 15,1 Mill. M. an Wolle und Wollwaren. plapperten. 31,0" In etwas andrer Form wird übrigens auch heute noch von der Davon entfallen bei Baumwolle und Baumwollwaren" un­agrarischen Presse die Ansicht zu erweden gesucht, als sei Rußland , gefähr 60 Prozent des Wertes auf Rohbaumwolle, Abfälle 2c., das wenn die deutschen Unterhändler nur nicht zu tölpelhaft wären, zu übrige auf Garne und Fertigwaren; bei Wolle und Wollwaren" allen möglichen Zugeständnissen an die Bollwünsche des preußischen nicht ganz 30 Proz. auf rohe, gewaschene, gekrempelte oder gebleichte Junkertums bereit. Wußte doch die Kreuz- Zeitung " erst jüngst Schaftvolle. wieder zu melden, daß Rußland willens sei, die Getreide- Mindest= Thatsächlich ist es denn auch gerade die deutsche Einfuhr von Im Socialdemokratischen Wahlverein zu Schöneberg referierte zölle mit in Kauf zu nehmen, wenn diese Mindestzölle den Ländern, Metallwaren aller Art und Tertilwaren, gegen die sich der neue Genosse M. Grunwald am 18. d. M. über:" Die nächsten Auf­zu denen Deutschland in einem Meistbegünstigungsverhältnis steht russische Kampftarif richtet. Das ergiebt fich fofort, wenn man die gaben der Socialdemokratie". Ausgehend von den Erfolgen der ( z. B. der nordamerikanischen Union und Argentinien ), nicht eingeräumt Bollfäße des neuen Tarifs mit denen des alten vergleicht. Es zeigt Bartei bei den letzten Reichstagswahlen ersucht der Referent alle und die Grenzsperre gegen die deutsche Bieheinfuhr aus Rußland be- fich dann, daß gerade die Zölle für jene Artikel am meisten erhöht Genossen, nun nicht die Hände in den Schoß zu legen und sich zu trächtlich vermindert werde. Zur Begründung dieser Ansicht, daß worden sind, die Deutschland hauptsächlich nach Rußland ausführt. Rußland bei starkem Druck schon nachgeben werde, wird angeführt, und außerdem fezt bekanntlich der neue russische Tarif für circa fagen, die Wahlen sind ja vorbei, mun ist wieder Ruhe. Erst recht daß wenn Deutschlands Wirtschaft auf den russischen Markt an 80 Artikel( hauptsächlich Eisen-, Stahl- und Kupferwaren, muß jetzt daran gegangen werden, den nun einmal durch den Wahl­gewiesen sei, Rußland noch weit weniger das deutsche Absatzgebiet Maschinen, Werkzeuge, Wollengewebe, Strumpf- und Posamentier fampf aufgewühlten Agitationsboden weiter zu beadern. Referent entbehren könne; ſeine Ausfuhr nach Deutschland sei weit größer als waren, also Erzeugnisse, die vorwiegend aus Deutschland kommen) streift auch die Präsidentenfrage und bekennt sich zu denselben An­die deutsche Ausfuhr nach Rußland, und zudem habe das Barenreich einen durchweg 20prozentigen Zuschlag fest, wenn diese Artikel nicht fichten, wie fie Genosse Zubeil und andre in legter Zeit vertreten eine geringere wirtschaftliche Widerstandskraft als das Deutsche zur See, sondern über die westliche Landesgrenze eingeführt werden. haben. Er ist auch der Ansicht, daß alle neu auftauchenden Fragen, Reich, weshalb es sich denn auch 1893, als zwischen beiden Mächten An und für sich erscheint die Abschließung eines Handels- soweit sie von prinzipieller Bedeutung sind, der Gesamtheit der der Zollkrieg ausbrach, sehr bald zur Nachgiebigkeit gezwungen ge- vertrages zwischen Deutschland und Rußland als ein ziemlich ein- Barteigenoffen, dem Parteitage, zu unterbreiten sind und dessen Be­fehen hätte. Absichtlich übersehen wird dabei, daß Rußland gegenüber zum Industriestaat, Rußland ist fast reiner Agrarstaat, ungefähr tionen, viel zu viel Augenblidspolitik treiben, es soll damit nicht faches Problem. Deutschland entwickelt sich mit mächtigen Schritten schlüsse dann maßgebend sein müssen. Weiter ist der Redner der Ansicht, daß die Wahlvereine, wie überhaupt alle Partei- Organisas die handelspolitische Situation weit schwieriger geworden ist, als sie 85 Broz. feiner Gesamtbevölkerung treiben Landwirtschaft; demnach gesagt werden, daß aftuelle Fragen nicht zur Erörterung gelangen damals im Anfang der neunziger Jahre war. Nicht nur find die würde das Richtige sein, daß Deutschland der russischen Landwirt- gesagt werden, daß aktuelle Fragen nicht zur Erörterung gelangen Aber durch dieses Treiben handelspolitischen Gegensäge durch das hochschutzöllnerische Treiben schaft, Rußland der deutschen Industrie Zugeständnisse macht. Aber sollen bezw. ausgeschaltet werden sollen. in Deutschland und seine Begünstigung durch die Reichsregierung diese Situation wird dadurch außerordentlich kompliziert, daß in bon zu biel Augenblidspolitik wird die Diskuffion alter prinzipieller verschärft worden und haben allerseits zur Aufstellung von Tarifen Deutschland ein politisch einflußreiches Junkertum vorhanden ist, das geführt, die direkt auf den Zollkampf zugeschnitten sind, sondern es höheren Schutz für seine Agrarprodukte verlangt, und daß andrerseits handelte sich auch bei dem Zollfrieg von 1893 um eine ganz andre in Rußland eine von der Regierung begünstigte Großindustrie ent­Frage und um ganz andre gegenseitige Positionen wie heute. standen ist, die mit der deutschen nicht zu konkurrieren vermag. Heute steht die Frage so: was vermag die deutsche Regierung auf Grund Anzunehmen, daß die russische Regierung geneigt sein wird, der des mit ungeheuren Agrarzollerhöhungen gespickten neuen deutschen deutschen Industrie ihre bisherigen Vorteile auf dem russischen Markte Zolltarifs der exportierenden russischen Landwirtschaft zu bieten, das au belassen und doch, wenn auch mit einigen Nachlässen, die enormen es der ruffischen Regierung als vorteilhaft erscheinen lassen könnte, Bollerhöhungen einzustecken, mit welchen der neue deutsche Zolltarif der deutschen Metalls und Textilindustrie auch drei Viertel der russischen Ausfuhr nach Deutschland bedenkt, heißt fernerhin solche Zollbergünstigungen zu gebie Intelligenz der Witte und Konforten denn doch allzu niedrig 2. währen, daß ihnen ihre bisherige Pofition auf einzuschätzen. Soll ein Handelsvertrag zu stande kommen, der dem russischen Martte gesichert bleibt, alio die wirklich diesen Namen verdient und sich nicht von vornherein zwischen Weihnachten und Neujahr stattfinden zu laſſen." der konkurrierenden einheimischen russischen als verpfuschte Fehlgeburt darstellt, dann wird den deutschen die Genossen Fischer. Giebler und Meiling delegiert. Aus der dann Weiterentwidlung Industrien, vornehmlich der mit Staatsmitteln mühsam auf- Unterhändlern nichts übrig bleiben, als bleiben, als von den in den nicht hintangehalten, so doch entschieden verlangsamt wird. recht ansehnliche Quantitäten abzuftreichen, unbekümmert um sogenannte gepäppelten füdrussischen Eiſenindustrie, wenn auch vielleicht Stardorfffchen Zolltarif hineinpraktizierten agrarischen Bollwünschen Dagegen fam es vor einem Jahrzehnt zum Bollkrieg, weil Mindestsäze. Rußland damals forderte, daß die durch die neuen Tarifverträge Deftreich- Ungarn und Italien eingeräumten Zollermäßigungen auch ihm gewährt würden und zwar ohne Gegenzugeständnisse

feinerseits.

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Verfammlungen.

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Tat.

Damals handelte es sich darum, ob Rußland die durch die Zu dem Berichte über die Versammlung im vierten Wahlkreis Tarifverträge mit Destreich, Italien , Rumänien usw. normierten( Süd- Ost) in Nr. 194 des Vorwärts" schreibt uns Gen. Sa ben deutschen Zollvergünstigungen ohne Gegenleistung zugestanden erhalten stein: Bezüglich der Staatsform ist der Satz daß wir auf dem follte; heute handelt es sich um die Frage, ob Rußland eine wesent- Boden der demokratischen Republik stehen und eine friedliche liche Verschlechterung seiner bisherigen Ausfuhrbedingungen nach evolutionistische Entwicklung wünschen", mißverständlich. Ich habe Deutschland acceptiert, ohne seinerseits seine Einfuhrzölle für deutsche Industrie- Artikel wesentlich hinaufzuschrauben.

ausgeführt, daß er st auf diesem Boden eine solche Evelution möglich, mithin innerhalb der bestehenden Staatsform der revo­Tutionäre Charakter der Partei zu wahren sei.

und historischer Fragen, vielleicht zum Schaden der Gesamtheit, ſehr vernachlässigt, deren Erörterung unumgänglich notwendig ist. Zum Schlusse seiner Ausführungen ersucht Referent, dem reicher Beifall gespendet wurde, die Parteigenossen bei jeder sich ihnen bietenden Gelegenheit für die Partei zu agitieren, dann werden wir der Ber­wirklichung unfrer Biele um so schneller näher kommen. träge zum Parteitag zu stellen: Unter Vereinsangelegenheiten wurde beschlossen, folgende An­träge zum Parteitag zu stellen: wärts" und die Parteilitteratur zu verbilligen." 1." Der Parteitag möge Mittel und Wege finden, den Vor­" Der Parteitag wolle beschließen, fünftige Parteitage

Zu der Generalversammlung des Central- Wahlvereins werden

nahme von 1287,60 m. und einer Ausgabe von 1276 M. ein leber seitens des Kassierers, Genossen Niclaus, gegebenen Abrechnung über die stattgehabte Reichstagswahl ist zu entnehmen, daß bei einer Ein­schuß von 11,60 m. zu verzeichnen war. Die vom Genossen Fischer beantragte Entlastung des Kassierers wird einstimmig beschlossen. Genosse Wollermann beantragt, für die bevorstehenden Wahlen kein besonderes Wahlkomitee zu wählen, sondern diese Funktionen dem Borstande zu übertragen, welcher Antrag einstimmig angenommen Der Vorsitzende weist dann noch auf das Ausliegen der wurde. Wählerlisten zu den Stadtverordnetenwahlen hin und ersucht alle Parteigenossen, Einsicht in die Listen zu nehmen. Wenn es durchaus an Zeit mangelt, für den sind die führenden Parteigenossen am Ort gern bereit, dieses zu übernehmen. Die vom Genossen Arons ver­faßte Broschüre über" Die Landtagswahlen" wird in den nächsten Bezirkssizungen an die Wahlvereinsmitglieder gratis zur Verteilung gelangen. Zur Aufnahme gelangten 32 Mitglieder und 6 mußten abgemeldet werden.

Aber ganz abgesehen von der verschiedenen Streitfrage haben sich auch die Wirtschafts- und Handelsverhältnisse beider Länder seit An- Mißverstanden sind auch die Ausführungen über die Vice­fang der neunziger Jahre vielfach verschoben. Als 1891 der Vertrag präsidentschaft. Ich legte dar, daß der Fraktion, wenn auch kein ge­mit Destreich- Ungarn abgeschlossen wurde, exportierte dieses Land schriebenes, so doch ein moralisches Recht auf den Posten Der socialdemokratische Wahlverein in Rummelsburg hielt am noch beträchtliche Getreidemengen nach Deutschland ; in dem Jahr- fraft ihrer Stärke zustehe, auch ohne daß sie dem Brauch des Buhofe 19. d. W. in Banthens Lotal eine öffentliche Vereinsversammlung fünft 1885/89 führte es a. B. noch im Durchschnitt jährlich über gehens sich anbequeme. ab. Genosse Gebauer referierte über unsre Fortbildungsschule. 99 000 Tonnen Brotgetreide in das deutsche Zollgebiet ein. Rußland Ganz verfehlt ist der Schlußsah. Auch der schärfste Gegner des Zu der am 29. August im Lokal Bellevue" in Rummelsburg hatte damals also noch mit der Konkurrenz Destreich- Ungarns , be- Generalstreits tann diesem die Gefahr der" gemütlichen Verflachung" stattfindenden Kreistonferenz wurden die Genossen Berger, John, sonders im südöstlichen Teil Deutschlands , zu rechnen, es lieferte und des Sicheinrichtens innerhalb der heutigen Gesellschaft" nicht Prüfer, Schulz, Gebauer und Ulbrich als Delegierte gewählt. Eine felbst in 1885/89 nur erst jährlich 746898 Tonnen Weizen und vorwerfen. Im Gegenteil bekämpfte ich den Generalstreit( im Sinne größere Debatte entspann sich um die Verbilligung des Borwärts", Roggen nach Deutschland . Diese Lage hat sich im letzten Jahrzehnt der Anarchisten oder Allemanisten, d. h. als Mittel zur Ueberwindung und von der Kreiskonferenz wird erwartet, daß diese Frage diskutiert jedoch mehr und mehr verändert. Destreich- Ungarn ist von einem bes Stapitalismus- wohl zu unterscheiden von dem Generalstreit und geprüft wird. Dehlling gab noch einen furzen Bericht von der Getreide ausführenden zu einem Getreide einführenden Lande ge- in belgischen Sinne": einem gelegentlich anzuwendenden politischen Thätigkeit des Wahlkomitees. Am Wahltage waren in Rummelsburg worden. Es hat im Jahre 1902 nur noch 12 818 Tonnen Brot Machtmittel) als einen allzu unvermittelten Bruch mit der bestehenden und in den Landbezirken sowie in Ober- Barnim 145 Genossen thätig. getreide im Werte von nicht ganz zwei Millionen Mart nach Deutsch Gesellschaftsordnung und ein untaugliches Mittel zur Herstellung der Auf 55 Listen find 882,85 m. eingekommen, welche Summe an den land geliefert, während Rußland von beiden Getreide- Arten 1902 focialistischen Gesellschaft. Im Gegensatz dazu betonte ich die Not Streisvertrauensmann abgeliefert wurde. 1470 175 Tonnen im Werte von 171 Millionen Mark im deutschen wendigkeit, unermüdlich die wirtschaftliche Macht der Arbeiterklasse, Vom Vorsitzenden des Samaritervereins wurde bekanntgegeben, Zollgebiet absente. Besonders für Roggen, seinem Hauptausfuhr- namentlich durch Gewerkschaften und Genossenschaften, au daß im September ein neuer Unterrichtstursus beginnt. artikel, hat Rußland geradezu ein Monopol auf dem deutschen Markt stärken. Die Gefahr der Verflachung sei hier freilich ebenso wenig Allgemeine Familien Sterbekaffe zu Berlin . Heute, Sonntag 105 Millionen Mark in 1902 mit 91 Millionen Wart beteiligt. Und Ihr müsse entgegenwirken die Idee des Endziels und das revolu- Baltag alderstraße 123 bet Dicke, und Mariannenstr. 48 bei Liebehensche eine ähnliche Monopolstellung hat der billige ruffische Hafer, von tionäre Bewußtsein der Massen.

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erlangt es war an der deutschen Gesamteinfuhr im Werte von wie in der parlamentarischen oder Kommunalpolitit ausgeschlossen.

von 3-6 Uhr.