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den Dienst der Reaktion stellen. Die Rede des Ministers, der zum Schluß die Veicherung gab, daß die Regierung das Kongregations­gesez entschieden zur Durchführung zu bringen gewillt sei, wurde mit Beifall aufgenommen.

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Eine Interpellation aus Anlaß des Humbert- Prozesses. Die Nationalisten gedenken den Humbert- Prozeß gegen das jezige Kabinett auszuschlachten. Der Deputierte Georges Berry( Nationalist) teilte dem Justizminister Vallé mit, daß er bei der Wiedereröffnung der Kammer über die Behauptung Laboris, ein Aftenbündel des Humbert- Prozesses enthalte den Beweis für die Mitschuld mehrerer politischer Persönlichkeiten, eine Interpellation einbringen werde. Berry wird die Einsetzung einer parlamentarischen Kommission be­antragen, die alle Aktenbündel des Prozesses öffnen soll.-

Italien  .

Menotti   ist der älteste Sohn aus der ersten Ehe Giuseppe Gari­ baldis  . Er wurde 1845 geboren und stieg als Teilnehmer an seines Vaters Kriegszügen in Italien   und Frankreich   zum General auf. Jm italienischen Parlament gehörte er anfangs der äußersten, später der gemäßigten Linken an. Obwohl er nie das Wort im Plenum ergriff, besaß er bedeutenden parlamentarischen Einfluß.-

Bezirke dann aber zu besetzen, ist schließlich ein Gesetz der Not, Bildungsverein ins Leben gerufen, dem sogleich 63 Mitglieder bei und wer da bei jedem einzelnen noch erst ein peintraten. Man erwartet, daß der Verein bei seiner entgültigen Grün liches politisches Gramen anstellen wollte, der dung in 2-3 Wochen den in Northeim   bestehenden Handwerker würde sehr bald Erfahrungen machen, die ihm nicht lieb sein Bildungsverein überflügelt haben wird, der, ein Schoßkind der würden. Dabei kommt noch hinzu, daß ganze große Kategorien Nationalliberalen, es trotz mehrjährigen Bestehens erst auf 160 Mit von Wahlmänner- Kandidaten, die von größter Bedeutung sind, ein- glieder gebracht hat. fach ausschalten würden, wenn ihnen eine solche Bedingung gestellt werden würde. Ich nenne hier als Beispiel nur den gesamten Stand der Volksschullehrer."

Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

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Der An­

die

- Die beleidigte Reichs- Postverwaltung. Vor der Straffammer П zu Hannover   hatte sich am Sonnabend der verantwortliche Redakteur Es ist für die freisinnige Politik ungemein kennzeichnend, daß des dortigen Volkswillen", Genosse Leinert, wegen Be­die Partei Wahlmänner aufstellt, die einem politischen Examen nicht leidigung der" Reichs- Postverwaltung zu verantworten. standhalten würden. Mit solchen Politikern kann man freilich keine geklagte hatte am 18. Mai im Volkswillen" einen Artikel veröffent Reaktion bekämpfen, und ein Freisinu, der kein politisches Examen licht, in welchem die neuen Achselschnüre und sonstigen auf die Ernsthaftigkeit seines Freisinns verträgt, ist uns allerdings Auszeichnungen der neugeschaffenen Ober- Briefträger und der feſt­keinen Schuß Pulver wert. Ernsthafte Politik kann man nur treiben, angestellten Postunterbeamten besprochen wurden. In dem Artikel Menotti Garibaldi   ist am Sonnabend nach kurzem Krankenlager wenn man zuverlässige Massen hinter sich hat, sonst sinkt die Politik war behauptet, daß die neuen Auszeichnungen im Postmunde gestorben. Am Nachmittag konstatierten die Aerzte Herzschwäche, die zu einem bloßen Geschäft herab, bei dem die Macher nur für ihre Kainszeichen" genannt würden, und es wurde wenig Hoffnung auf Erhaltung des Lebens ließ. Bei seinem Tode persönlichen Interessen wirken. Wer trotzdem versuchen wollte, auf Thatsache, daß die Reichs- Postverwaltung diese Auszeichnungen umgaben Menotti seine Frau, ſeine Töchter und Schwiegersöhne. solchem schwanken Grunde eine volkstümliche Politik zu treiben, noch bezahlt verlange- beziehungsweise daß für diese Die Nachricht von dem unerwarteten Ableben wurde unverzüglich würde bald die schwersten Enttäuschungen erleben. Deforation 1,65 und 1,15 m. an die Kleiderkasse von den so Aus­an den König und an Zanardelli telegraphiert. Sie verbreitete sich Dann aber geht der Artikel auch zu principiellen Betrachtungen gezeichneten mehr bezahlt werden muß als unerhört" schnell in der Stadt und machte tiefen Eindruck. Der Präfett über und darin zeigt er uns, daß mindestens der Breslauer Freifinn bezeichnet. Weiter war ausgeführt, daß die Beamten beabsichtigt sprach der Familie persönlich sein Beileid aus. Der Bürgermeister um kapitalistischer Interessen willen den ganzen Plunder politischer hätten, die Dekoration wieder zurückzugeben, jedoch sandte ein Telegramm. Die Leiche Menotti Garibaldis wird öffent- Freiheiten zu opfern gewillt ist. Der Artikel fährt fort: seien sie wegen des ihnen deshalb drohenden Disciplinarverfahrens lich ausgestellt und dann nach Caprera übergeführt werden. " Sodann aber ist bei den gesamten Auseinandersetzungen des davon abgekommen. Von diesem Gesichtspunkte aus betrachtet be= Herrn Barth noch eins übersehen. Es giebt nämlich ganz außer zeichnete der Angeklagte das Vorgehen der Postbehörde als ordentlich viel gut freisinnige Männer, die aus principiellen geradezu verwerflich", weil die Dekoration nicht verlangt Gründen weder öffentlich noch geheim für einen Social­worden sei und sich niemand der Auszeichnung und der damit ver­demokraten stimmen. Nebenbei bemerkt, würde von den Partei- bundenen Zahlung des Geldbetrages entziehen konnte. Durch die genossen des Herrn Barth hier in Breslau   noch nicht ein halbes drei Worte Kainszeichen"," unerhört" und" geradezu verwerflich" Duzend öffentlich einem Socialdemokraten seine Stimme geben. fühlte sich die Reichs Postverwaltung beleidigt. Den socialdemokratischen Theorien gegenüber ist man doch Staatsanwalt wollte das Vorgehen mit drei Monaten Ge nicht so gleichgültig, wie man vielfach glaubt. Der Charakter dieser Partei als einer Partei der Unversöhnlichkeit ist vielen nach den letzten Wahlen noch bedenklicher geworden als früher. Das parlamentarische Verhalten der Socialdemokratie in der Obstruktionscampagne hat die Gefährlichkeit dieser Partei für einen geordneten Parlaments staat nur allzu deutlich gezeigt; die wirtschaftlichen For derungen der Socialdemokratie aber, die im wesentlichen praktisch doch dahin gehen, daß die Arbeitnehmer die Herren der Arbeit­geber sein sollen, die sich daraus ergebenden, vielfach unerträg­lichen Zustände in den Fabriken und in den Werkstätten lassen die erdrückende Mehrheit der größeren und kleineren Arbeitgeber in der Socialdemokratie einfach ihren Todfeind erblicken. Ich be­haupte, daß von den kleineren und mittleren und größeren Arbeit­gebern in Breslau   sich noch nicht der hundertste bereit finden würde, öffentlich oder geheim die Socialdemokratie bei der Wahl zu unter­stügen."

Rußland.

Die Streitbewegung in Jekaterinoslaw. Auch in Jekaterinosław ist ein fast alle wichtigeren Gewerbe umfassender Streit ausgebrochen. Vom Wolffschen Bureau wird darüber aus Petersburg   jeden­falls aus russisch- offiziöser Quelle- gemeldet:

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Am 18. d. M. stellte ein Teil der Bäcker die Arbeit ein, die nach Verhaftung der Führer wieder aufgenommen wurde. Am 20. früh begann der Ausstand in allen großen Fabriken und Eisenbahn­Werkstätten. Gewaltsam erzwangen die Ausständigen die Ein­stellung der Arbeit in Privatwerkstäten und auf Bauten. Das Militär, welches zur Herstellung der Ordnung aufgeboten wurde, wurde feindselig empfangen, doch wurde die Menge durch einige Schüsse zerstreut. Am 21. früh mußten die Pferdebahnen die Fahrten einstellen, auch der Eisenbahnbetrieb wurde gestört. Die Zeitungen konnten nicht erscheinen. Die Fabriken wurden von Truppen umringt. Auf dem Bazar wurde eine Ansammlung von einigen Tausend Menschen von den Truppen mit Gewalt zerstreut. Am Abend nahmen die Pferdebahnen und einige Privatfabriken den Betrieb wieder auf.

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Der Streit in Kiew   ist, wie gemeldet wird, beendet. Die Eisen­bahnwerkstätten sind seit einigen Tagen wieder in Betrieb, nachdem die Forderungen der Arbeiter zum größten Teil bewilligt worden find. Der Aufstand hat ca. 100 Tote, einige Hundert Berlegte Männer, Frauen und Kinder gefordert. Dazu tommen mehr als 3000 Verhaftete: das ist die Bilanz der legten zwei Wochen.- Türkei  .

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Es ist nur ein billiger Trost für die höchsten Güter des Libera­lismus, bei dem man nicht einmal an Verkennung der wirklichen Verhältnisse glauben kann, wenn der Artikel schließt:

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Der

fängnis gefühnt wissen. Der Gerichtshof dagegen erkannte auf eine Geldstrafe von 20 Mart, er erachtete nur den Ausdruck geradezu verwerflich" als über den Rahmen einer berechtigten Kritik hinausgehend und deshalb beleidigend.

Nachklänge zum Humbert- Prozeß.

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Die Pariser Presse giebt fast einstimmig ihrer Genugthuung über das Urteil im Humbert- Prozeß Ausdruck. Die republikanischen Blätter weisen darauf hin, daß diejenigen, die bei diesem Prozeß auf einen großen politischen Skandal hofften, sich getäuscht hätten. Die der Republik   feindlichen Blätter erklären, es sei in die An­gelegenheit kein vollständiges Licht gebracht worden, weil die Regierung Enthüllungen zu vermeiden suche. Der Matin" meint, das Urteil sei schwerer, als man erwartet hätte. Ferner meldet das Blatt, daß Frédéric Humbert   bei der Abführung in die Conciergerie zu Therese gesagt habe: wir werden uns wiedersehen, es giebt auch einen Kassationshof. Der Figaro" schreibt: Die Angelegenheit der Humberts ist beendigt worden, wie Will die Socialdemokratie dabei ihrerseits mit der Theorie fie begann, nämlich durch einen großartigen Verblüffungscoup.­des Kampfes nach einer Front, mit der Theorie des Kampfes Der Pet. Parifien" sagt: Die Geschworenen haben mit großer gegen den Liberalismus und für die Reaktion, ihre Geschäfte machen, Weisheit die Politik aus dem Prozeß verbannt und sich darauf be­so wird weder Dr. Barth noch ein andrer sie daran hindern schränkt, die den Angeklagten zur Last gelegten Anschuldigungen zu fönnen. Die Frage würde dann nur sein, in welchem Um- untersuchen; sie haben sie für genügend erwiesen befunden. fange und wie lange die socialdemokratische Intransigeant" meint: Trotz der Verurteilung sind die Humberts Arbeiterschaft sich thatsächlich in der Rolle als und Daurignacs nicht mehr beschmußt aus dem Prozeß hervor Schildknappen der Reaktion wohlfühlen kann." gegangen, als die Richter, die sich seit einem Jahr mit dieser An­Die socialdemokratische Arbeiterschaft hat längst bewiesen, daß gelegenheit befaßt haben. Der Gaulois" erklärt: In allen sie sehr wohl weiß, wie die Reaktion zu bekämpfen ist; jedenfalls großen Prozessen dieser Art, welche seit 25 Jahren zur Verhandlung nicht mit Leuten, die einem Examen auf ihr politisches Glaubens- gelangten, befand sich immer ein geheimes Dossier und die am bekenntnis nicht standhalten. meisten Schuldigen sind immer der Gerechtigkeit entronnen. Der Antrag auf Kassation. Romain und Emile Daurignac erklärten, ihre Strafe sofort antreten zu wollen. Therese und Frédéric Humbert   gedenken, wie Frédéric seiner Mutter, der Frau Humbert   mitgeteilt hat, das Kassationsbegehren heute zu unter­zeichnen.

Die hiesige Volts- Zeitung" nimmt von dem Artikel unsres Breslauer Parteiblattes Notiz und indem sie die Freifinnigen zu einer Entscheidung drängt, bemerkt sie, daß Abg. Gothein, einer der drei freisinnigen Abgeordneten für Breslau  , ebenso denken dürfte

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Die türkischen Zugeständnisse an Rußland   für die Ermordung des Konfuls Rostkowsky. Wie der russische Botschafter in Konstanti­ nopel   seiner Regierung meldet, traf die Pforte folgende Maßnahmen zur Erfüllung der Forderungen der russischen Regierung: Außer der Hinrichtung der beiden Verbrecher und der Verurteilung zweier andrer Gendarmen zur Zwangsarbeit wurden die Offiziere, welche sich unehr­erbietige Aeußerungen über Konsul Rostkowsky erlaubt hatten, aus dem Dienst gestoßen. Nach den Personen, die auf die Kutsche des Konfuls geschoffen haben, wird sorgfältig geforscht. Alle amtlichen Personen, wie Dr. Barth. 24 an Zahl, welche das der Pforte durch den russischen Die freisinnige Kieler Zeitung" nimmt einen ähnlichen Stand- Ueber die Kaffationsgründe, welche Labori zur Begründung Botschafter übergebene Verzeichnis aufführt, und über deren Thätig- punkt ein wie die Breslauer Zeitung". Dazu bemerkt die Volts- seiner Berufung gegen das Urteil der Geschworenen bei dem feit die russischen Konsularvertreter sich ungünstig äußerten, wurden Beitung": Rasfationshof anführen will, schreibt man aus Paris  , daß dieselben entlassen und dem Gericht übergeben. Alle in dem Verzeichnis auf­Eins ergiebt sich als erste unausbleibliche Folge der schlotte- naturgemäß rein formaler Natur sein werden. Labori wird sich bei geführten Privatpersonen, die verschiedener Verbrechen schuldig sind, richten Socialistenfürchtigkeit der Freifinnigen in Kiel  : Herr Dr. Barth feiner Berufung auf jene drei Anträge stützen, die er vor dem wurden ebenfalls dem Gericht übergeben. Der Polizeikommissar kandidiert dort nicht wieder, wenn er sein Mandat als antisocialistisches Urteilsspruch dem Gericht unterbreitete, mit denen er aber nach einer Jsmail Hafi in Palanka   wurde wieder in sein Amt eingesetzt. Angstprodukt aus den Händen der Kieler   Freisinnigen entgegen Beratung von kaum zehn Minuten seitens der Richter eine Abweisung Die Personen, welche verhaftet wurden, weil sie über Mißbräuche nehmen soll. Das steht felsenfest. Wir haben dies schon vor bier erfuhr. Erstens hätten so erklärt Labori-die Angeklagten gar nicht und Gewaltthätigkeiten der Mohammedaner Klage führten, wurden Tagen ausgesprochen. Die Schleswig- Holsteinsche Volks- Zeitung" wegen Fälschung verurteilt werden können, denn sie haben nur sich selbst in Freiheit gesezt. Generalinspektor Hilmi Pascha   erhielt einen Ver­giebt der Bermutung Raum, daß wir das im Einverständnis mit getäuscht. Wenigstens sei ihnen das Gegenteil nicht bewiesen. weis. Die Chefs der Gendarmerie und der Polizei in Saloniki, Dr. Barth geschrieben haben. Wir bemerken dazu, daß wir nach Zweitens wären die Aussagen der drei Postbeamten, die in Romain Chaiderin Bey und Maschar Beh, wurden durch andre Personen er- Lage der Sache keiner besondren Informationen seitens des Daurignac den Abholer der Crawford- Briefe haben erkennen wollen, feit. Herrn Dr. Barth bedürfen, um dergleichen aussprechen zu können. Verlegungen des Amtsgeheimnisses gewesen, und zwar unter der Herrn Barth ist es mit der publizistischen Vertretung seiner anti- Beeinflussung von seiten andrer Zeugen, besonders des Unter­reaktionären Bündnisideen so ernst, daß er nicht um seines Kieler fuchungsrichters Leydet, und drittens greift Labori natürlich Mandats willen sich selber öffentlich desavouieren und alle seine auf die bereits mehrfach erwähnte Unregelmäßigkeit bei der Ent­in dieser Angelegenheit geschriebenen Artikel hinterher als journa­listische Spiegelfechtereien kennzeichnen wird."

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Konstantinopel  , 23. Auguft.( Meldung des Wiener I. I. Telegr.­Korresp.- Bureaus.) Der italienische Konsul in Monastir   wurde vor dem Konsulatsgebäude von Soldaten mit dem Zuruf Giaur" be­schimpft, ohne daß angeblich zusehende Offiziere einschritten. Die italienische Botschaft hat deswegen gestern energische Schritte bei der Pforte unternommen.

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Das Schreiben des bulgarisch- macedonischen Revolutionsausschusses, das, unterzeichnet von Boris Sarafow  , an den Generaldirektor der Drient- Eisenbahnen abgesandt worden ist, hat folgenden Wortlaut: Der Generalstab des Revolutionsausschusses von Macedonien und Adrianopel hat die Ehre, das Direktorium der Orient- Eisenbahnen zu benachrichten, daß gegen die türkische   Herrschaft, die seit fünf Jahrhunderten die elementarsten Menschenrechte verlegt und für das Leben, das Eigentum und die Ehre der christlichen Bevölkerung keine Sicherheit giebt, von neuem der Aufstand erklärt worden ist, um die christliche Bevölkerung von Macedonien und Adrianopel zu befreien. Wir müssen dieser Herrschaft den Krieg erklären unter dem Rufe " Freiheit oder Tod". Da wir in diesem Kriege ges zwungen sind, Attentate gegen Eisenbahnen zu unternehmen, bitten wir im Namen der Menschlichkeit das Direktorium, feine Passagiere auf den Orient- Eisenbahnen zu be­fördern, damit Menschenleben nicht nutzlos geopfert werden."

Landtagswahl.

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gegennahme der Aussagen des Advokaten Du Buit durch den Sub­stitut Poncet an Stelle des Untersuchungsrichters zurück; was ihm Die erste Aeußerung des freifinnigen Blattes für Königsberg  , allerdings wenig helfen dürfte, da diese Unregelmäßigkeit schon vor der Königsberger Hartungschen Zeitung  " zu den Landtagswahlen der Verhaftung der Humberts begangen wurde. Weit gewichtiger lautet gleichfalls ganz ähnlich wie die des Breslauer und des Kieler jedoch als alle diese Gründe ist ein vierter, den Labori nach Ver­Blattes: Sie schreibt zu dem Bericht über die dortige Partei fündung des Urteils in das Protokoll aufnehmen ließ. Präsident Bonnet empfahl nämlich bei seiner Rechtsbelehrung den Geschwornen, versammlung: " Soweit der Bericht über den Verlauf der socialdemokratischen recht eingehend den Artikel 45 des Strafgesetzbuches zu lesen, der Barteiversammlung. Wir glauben nicht, daß die hochmütige, über die Fälschungen und Anwendung von Fälschungen handelt. Siftatorische Art, mit der die Freifinnigen auch wieder bei Labori erblickt darin eine unerlaubte Beeinflussung der Geschwornen dieser Gelegenheit, bei der man auf ihr Entgegenkommen rechnet, behandelt werden, geeignet ist, die Erinnerung an die rohe und gehäffige Kampfesweise der Socialdemokratie bei Reichstagswahlen bei der freifinnigen Bürgerschaft zu verwischen. Das Bürgertum bedankt sich dafür, unter das Joch zu gehen, auch dem soeben vom kaiserlichen Statistischen Amt herausgegebenen Deutschlands   Außenhandel vom Januar bis Juli 1903. Nach wenn es ein socialdemokratisches ist." Die hochmütige und diktatorische Art der Behandlung der Frei- Juliheft der monatlichen Nachweise über den auswärtigen Handel finnigen in dieser Versammlung besteht darin, daß unsre Genoffen, beträgt in den sieben Monaten Januar bis Juli d. J. die Ein­die sich durch Aufstellung eigner Wahlmänner im Kreise Königsberg- fuhr in Tonnen zu 1000 Kilogramm: Fischhausen   beteiligen werden, erklärten: 26 084 230 gegen 23 869 231 und 25 119 078 in den beiden Vor­

bei den

Aus Induftrie und Handel.

Von den drei Mandaten, die der Kreis Königsberg- Fischhausen fahren, daher mehr 2214 999 und 965 152. Edelmetalleinfuhr 701 zu besetzen hat, verlangen wir eines. Wir werden die Frei- gegen 685 und 721. 31 von 43 Zolltarifnummern zeigen gegen finnigen( sowohl bei den Urwahlen wie bei der Abgeordneten- das Vorjahr eine erhöhte Einfuhr, am meisten: Erden, Erze usw. wahl in den Stichwahlen nur unterstützen, wenn sie unfren( mehr 784 351), Holz( mehr 492 221), Kohlen( mehr 398 099), Ge­Anspruch auf einen Abgeordnetensiz rund und nett anerkennen und treide und andre Landbau- Erzeugnisse( mehr 288 813), Abfälle unterstützen. Wollen sie das nicht und erleiden sie deswegen wolle usw.( 35 341, wovon 30 000 auf Rohbaumwolle treffen). ( mehr 162 470), Erdöl  ( 46 105), Steine( 42 330), Schaden, so trifft sie allein die Schuld.

Baum­

Zur Taktik bei den Landtagswahlen beröffentlicht die Breslauer Volkswacht" einen Artikel, worin sie, anscheinend im Einverständnis mit der örtlichen Parteileitung, dar­legt, daß die dortigen Parteigenossen von den Freisinnigen unbedingt die Abtretung eines der drei Breslauer Landtagsmandate fordern. Die Freifinnigen von der volksparteilichen Richtung scheinen Stärkere Ausfälle zeigen Material- usw. Waren( weniger 56 678) Im Falle der Ablehnung werden sie die Freifinnigen rücksichtslos wirklich aller Orten unsre Beteiligung an den Landtagswahlen von wegen geringerer Rind- und Schweinefleisch, Rosinen-, Herings-, ihrem Schicksal überlassen. Aus diesem Grunde wird auch ein Abkommen dem gemütlichen Standpunkt aus zu betrachten, daß wir es um Reis-, Thee- und Salzeinfuhr, ferner Drogueries, Apotheter-, Farbe bereits bei den Stichwahlen für die Wahlmännerwahlen gefordert. Was ihretwillen thun. Sonst fönnten sie doch wirklich nicht von difta- waren( weniger 28 573) sowie Flachs, Hanf usw. mit einem Ausfall von der Freifinnigen Volkspartei in Breslau   zu erwarten ist, fann torischem Auftreten reden, wenn wir unsre Bedingungen aufstellen von 26 404 Tonnen. man zwar noch nicht mit Bestimmtheit sagen, da noch keine offizielle für das Eintreten für sie.

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Partei- Nachrichten.

Zum Parteitage.

Bartei Erklärung darüber vorliegt. Wenn man jedoch nach einem Artikel der Breslauer Zeitung" urteilen darf, der sich in seiner Argumentation ganz mit dem Verhalten der Freifinnigen bei der Wahl 1898 deckt, so werden diese lieber ihre Mandate der Neaktion überlassen, ehe fie sich entschließen, für einen Social- Eine Versammlung des socialdemokratischen Vereins in Köln  demokraten zu stimmen. Der Artikel des freifinnigen beschloß, folgende beiden Anträge an den Parteitag zu stellen: Blattes polemisiert heftig gegen Dr. Barth und nachdem 1. Die Barteigenossen von Köln  - Stadt halten es für notwendig, er dessen Vorschlag erwähnt, schon bei der Auswahl der Wahl- daß für die Bezirke, wo die Agitation mit besonderen Schwierigkeiten männer darauf Rücksicht zu nehmen, daß sie auch gewillt sein berbunden ist namentlich gilt das für die Centrumsgegenden müßten, eventuell für einen Socialdemokraten zu stimmen, fährt befoldete Parteifetretäre angestellt werden; da, wo die Genossen die Mittel dazu nicht aus eignen Kräften aufbringen können, Herr Barth, der offenbar noch niemals bei der Kleinarbeit hat der Parteivorstand die nötige Unterstützung zu leisten. für Landtagswahlen thätig gewesen ist, stellt sich die Sache etwa 2. Die Parteigenossen von Köln   Stadt wünschen, daß der fo vor, als ob in allen Bezirken ein großer Vorrat an frei- Reichstags- Fraktion die Lösung der Vicepräsidenten- Frage finnigen Wahlmänner- Kandidaten vorhanden wäre, bei denen man überlassen bleibt; sie haben zu den gewählten Vertretern der Social­sich die Besten und schließlich die Allerbesten gemächlich heraus- demokratie das Vertrauen, daß sie die Frage in einer das Interesse fieben könne. Die liebe Einfalt mag sich nun sagen lassen, daß und die Ehre der Partei wahrenden Weise entscheiden werden. das z. B. hier in Breslau   bei ettva 1500 Wahlmänner­Kandidaten, die wir etwa in Zukunft haben werden, viel- Ein Erfolg. In Northeim   im 11. Hannoverschen Wahl­leicht im günstigsten Fall bei 800-900 so gehen mag. Die übrigen freise wurde auf Betreiben unsrer Pareigenoffen ein Volts­

er fort:

gegen

Die Ausfuhr in Tonnen zu 1000 Kilogramm beträgt: 21 522 581 gegen 18 895 433 und 17 863 087 in den beiden Vorjahren, daher mehr 2 627 148 und 3 659 494. Edelmetall- Aus­fuhr: 233 gegen 248 und 230. 33 von 48 Zolltarifnummern zeigen das Vorjahr eine verstärkte Ausfuhr, am meisten: Stohlen( mehr 1 559 819), die mehr als die Hälfte der gesamten Ausfuhr erreichten, Erden, Erze usw.( mehr 590 455), Eisen( mehr 327 930), Drogueries, Apotheker- und Farbewaren( mehr 60 480), Getreide usw.( mehr 46 576), Thonwaren( mehr 31 383). Von Er­heblichkeit ist nur der Ausfall bei Material- usw. Waren( weniger 56 338). Die in den Freihafen Hamburg   ausgeführten Zucker­mengen sind bedeutender als im Vorjahr, namentlich die Nohzuckers

mengen.

Syndikat deutscher   Zuckerraffinerien. Nach der Magdeb. Ztg." stimmten in der gestrigen Generalversammlung ungefähr 93 Prozent der Produktion der Bildung einer reinen Preisvereinigung ohne Kontingentierung auf vorläufig ein halbes Jahr zu. Eine große Raffinerie steht noch aus. Sie wird aufgefordert werden, sich bis nächsten Montag 1 Uhr zu erklären. Alsdann soll der Vorstand die Kündigung des Synditats aussprechen und entscheiden, ob die Preis­vereinigung zu stande kommt oder nicht.