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Br. 199. 20. Jahrgang 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

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Die Berliner Partei Versammlungen. Am Dienstag beschäftigten sich die Parteigenossen Berlins in allen sedis Wahlkreisen mit dem bevorstehenden Parteitage, sowie mit der Brandenburger Provinzialtonferenz. Während leztere zu eingehenden Debatten keine Veranlassung gab, diskutierte man um so ausgiebiger über den Dresdener Parteitag, wobei die zur Zeit im Vordergrunde des Jnteresses stehenden Parteifragen gründlich und fachgemäß erörtert wurden. Den kurzen Mitteilungen in der gestrigen Nummer lassen wir heute die ausführlichen Berichte folgen. Erster Wahlkreis.

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I. Auf die Tagesordnung zu setzen: Das Parteiprogramm. II. Den Parteivorstand zu beauftragen, der Schaffung eines billigen Boltsblattes für Berlin und einer planmäßigen Verbreitung der Parteilitteratur näher zu treten.

III. Die Reichstagsfrattion mit der Einleitung einer planmäßigen Propaganda gegen den Militarismus durch Einbringung eines Gesetzentwurfs zu beauftragen unter Betonung folgender Forderungen: 1. Abschaffung der Militär justiz und des Militär straf recht 3. 2. Anerkennung des Rechts auf Notwehr gegen Miß­handlungen. 3. Allgemeine einjährige Dienstzeit.

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Redner hebt in furzen Zügen die Notwendigkeit der Revision des Programms hervor, wie er es fürzlich in der Ver­sammlung des vierten Wahlvereins( Südost) gethan. Das Pro­gramm müsse der Mehrheit entsprechen, allerdings dürften darüber 2-3 Jahre ins Land gehen. Das Be dürfnis für Neugründung eines billigen Volksblattes ersucht er mit einem Vergleich zwischen Vorwärts" und Leipziger Volks­ zeitung " zu bekräftigen, indem prozentual der letzten Wählerschaft der Borwärts" nur zur Hälfte so viel Abonnenten aufweise als die Leipziger Volkszeitung ". Der Preis spreche eben mit, und ein billiges vielleicht Abendblatt tönne gewiß nebenbei bestehen. -Der Antrag betr. Soldatenmißhandlungen spreche für sich, denn der augenblickliche Zustand schreie zum Himmel. Die Anträge der Kölner Genossen, behandelnd Agitation und Schaffung einer Referenten schule, hält Redner für zweckmäßig.

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Donnerstag, 27. Auguft 1903.

einjährigen Dienstzeit seitens der Fraktion empfiehlt er nicht, indem wir es sei nicht notwendig, daß alle Reichstags- Abgeordnete auf dem principielle Berfechter der Wiliz find, er befürwortet aber aufs wärmste Barteitage anwesend sind und es genüge vollkommen, daß diejenigen den Antrag für die Broschüre über Militärmißhandlungen, und dies Abgeordneten vertreten sind, welche infolge ihrer parlamentarischen im weitgehendsten Sinne als eine gediegene Agitationsschrift. Thätigkeit bei den auf dem Parteitage zur Verhandlung stehenden Rubin hält die Art, wie man die Bernsteinschen Ansichten zurück- Fragen in Betracht kommen. Im übrigen stände dem nichts im gewiesen, für unrichtig und der Partei nicht vorteilbringend. Wege, daß Abgeordnete von ihrem Kreise als Delegierte zum Partei­Bohn stimmt Täterow im allgemeinen zu, wünscht aber entschieden, tage gewählt werden. daß der Parteitag, nachdem die Angelegenheit des Vice" soweit Ebenfalls mit allen gegen eine Stimme angenommen wird gediehen, diese regele, gleichgültig, ob wir Grund unserer Stärke einen folgender Antrag: solchen wählen oder nicht. Die Genossen Oppet- und Manasse er- Die Parteigenoffen des zweiten Berliner Reichstags- Wahlkreises suchen die Anwesenden, nur solchen Anträgen ihre Zustimmung zu geben, beantragen als vierten Punkt der Tagesordnung des Dresdener die Aussicht auf Annahme, vor allem aber auf Durchführbarkeit Parteitages zu sehen: Was lehren uns die Reichstagswahlen." haben, im übrigen bedürfte es doch für Anträge zum Parteitage Referent und Korreferent hierzu bestimmt der Parteivorstand." stets einer vorherigen reiflichen Ueberlegung, Besprechung und Agitation.

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Vor der Abstimmung wird der Antrag J. Guttmann zurüd gezogen, ebenfalls Antrag Kaßenstein Nr. II. Abgelehnt werden die Anträge Broh und Kazenstein Nr. I. Angenommen werden die Anträge Kazenstein Str. III, Felig Guttmann und die seitens des Borsigenden nach dem Referat unter I. und II. zur Diskussion gestellten. Gegen eine Stimme wird noch folgende Resolution angenommen:

" Die socialdemokratischen Reichstags- Abgeordneten bezw. Kan didaten der Mark, Brandenburg sollen gehalten sein, alljährlich einen Bericht über die in ihren respektiven Streisen entfaltete Thätigkeit in Bezug auf Agitation und Organisation an die Leitung desjenigen Berliner Reichstagswahlkreises zu erstatten, von welchem aus die materielle Unterſtüßung des betreffenden märkischen Kreises erfolgt." Dieser Antrag soll, wie Genosse Fülle betont, keine persönliche Spike haben, sondern lediglich bezwecken, daß die Kreiſe, von denen die materielle Unterstützung erfolgen muß und die bei der letzten Reichstagswahl im hohen Maße in Anspruch genommen worden ist, über die Verhältnisse in den unterſtüßten Sereisen genau informiert werden. Thatsache sei aber auch, daß einzelne Reichstags- Kandidaten in ihrem Kreise nicht in einer solchen Weise thätig waren, wie man von ihnen verlangen konnte. Der Antrag wird einstimmig angenommen und die gestern bereits bekannt gegebenen Delegierten zur Brandenburger Provinzial- Konferenz gewählt.

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Die Parteibersammlung für den ersten Wahlkreis im Saal von Nach der Begründung, die der Genosse Schneider gab, foll Dräsel erfreute sich eines guten Besuches. Das einleitende Referat bei diesem Punkte namentlich die Frage erörtert werden, wie es über den bevorstehenden Parteitag hielt Genosse Oppel, kommt, daß troß der sonst so toloffalen Erfolge bei den verflossenen der der Meinung Ausdrud gab, daß der nächste Parteitag unter dem Reichstagswahlen die Socialdemokratie in den Domänen des Eindruck der glänzend verlaufenen Wahlen stehen werde und deshalb Centrums verhältnismäßig doch nur geringe Fortschritte gemacht hat. gewichtige Aufgaben seiner warten, obwohl die Tagesordnung rein Hierauf gelangte nachstehende Resolution zur Beratung: geschäftsmäßig aussieht. Anlehnend an den Bericht des Partei Die heutige Parteiversammlung des zweiten Berliner Reichstagss borstandes betont er, daß das verflossene Jahr für die Partei Wahlkreises steht auf dem Standpunkt, daß unsre Fraktion das auch finanziell trotz hoher Ausgaben ein gutes zu nennen ist. parlamentarische Recht, die erste Vicepräsidentenstelle zu beseßen für Mit der im Bericht vorgeschlagenen Abänderung des Organisations-" Die Parteiversammlung des ersten Berliner Reichstags- Wahl- fich in Anspruch nimmt, eine Bedingung dafür zu erfüllen aber statuts betreffend die Ausschließung aus der Partei könne man wohl freises erklärt erneut, gezwungen durch die Diskussion innerhalb der ablehnt. Die Genossen des zweiten Berliner Reichstags- Wahl­einverstanden sein, es seien damit biele Unannehmlichkeiten aus dem Partei, daß für die Partei keinerlei Grund vorliegt, zur Zeit in freises sind der Ueberzeugung, daß die ganze Vicepräsidenten­Wege geschafft. Der Stand der Parteipresse sei zufriedenstellend irgend einer Form oder bei irgend einer Frage von ihren alten, frage entstanden ist aus einer maßlosen Ueberschäzung des und hervorzuheben, daß auch Dortmund und Essen bedeutende proletarisch- revolutionären Grundfäßen und taktischen Maßnahmen Barlamentarismus, daß diese Frage wohl für bürgerliche Kreise ein so Fortschritte machten; bezüglich der Frage, ob Genossen Mitarbeiter abzugehen. Die Parteiverfammlung erwartet vom Dresdener Partei großes Intereffe haben fönnte, nicht aber für die socialdemokratische an bürgerlichen Blättern sein können, glaubt er sich der Antwort des tage, daß er dieser Anschauung in nicht mißzuverstehender Weise Partei. Im übrigen hofft der zweite Wahlkreis, daß die Genossen Vorstandes anschließen zu können. Auch die agitatorischen unzweideutig Ausdruck giebt." endlich aufhören, sich in allen Phantastereien zu ergehen, sondern Erfolge der Partei befriedigen den Redner, er bedauert aber Mit einem brausenden Hoch auf die internationale Socialdemo- daß sie ihre Aufmerksamkeit mehr den praktischen Aufgaben der Partei hierbei, daß der Vicepräsidentenfrage in letzter Zeit eine Bedeutung fratie wurde die Versammlung nach 12 Uhr geschlossen. zuwenden." beigelegt wurde, die sie gar nicht verdient. Wichtiger als alle unter­Zweiter Wahlkreis. Werner befürwortet die Resolution mit der Motivierung, geordneten Dinge sei die Frage: Was hat die Frattion in Anbetracht ihrer jezigen Stärke im Reichstage Die Partei- Versammlung für den zweiten Wahlfreis tagte unter daß auf dem Parteitag ein flares Bild über die Stimmung. zu thun? Die Antwort sei furz und bündig zusammengefaßt: dem Vorsitz des Genossen Scholz in der Bockbrauerei. Ueber die die unter den breiten Massen der Parteigenossen herrscht, geschaffen werden muß und daß es aus diesem Grunde Konzessionen und Kompromißlerei mit den bürgerlichen Parteien Brandenburger Provinzial- onferenz referierte nicht angängig ist, diese Frage der Fraktion zur Entscheidung zu tönne es nicht geben, vielmehr ist nach jeder Richtung praktische 3inke, der darauf hinwies, daß der im Vorjahre gefaßte Beschluß, überlassen. Neimann erklärt, daß er früher ein Befürworter jest Arbeiterpolitik nach dem Muster unsres Programms zu betreiben, und daß der Konferenz ein schriftlicher Bericht über die Verhältnisse in aber ein Gegner bezüglich des Anspruches der Partei auf den Vice­diese Taktik wird der Partei unzählige neue Kämpfer zuführen. weil eine Anzahl der ländlichen Vertrauensmänner die Bericht- Bräsidentenschaft für uns überhaupt nicht in Betracht, weil das der Provinz unterbreitet werde, nicht durchgeführt werden konnte, präsidentenposten sei. Abgesehen von allem übrigen käme die ( Beifall.) Nachstehende Anträge stellt Redner zur Diskussion. I. Der Parteitag wolle beschließen, als besonderen Binkt für erstattung an die Agitationstommission unterlassen hat. Es müsse Bräsidentenschaft für uns überhaupt nicht in Betracht, weil das Centrum feine demokratischen Grundfäße längst vergessen den Dresdener Parteitag auf die Tagesordnung zu setzen: Die nun dafür gesorgt werden, daß für alle Streise feste Organisationen habe und unfre berechtigten Ansprüche nicht anerkennen Reichstagswahlen und die sich aus ihnen für die Partei ergebenden geschaffen werden, da die lose Organisation, wie die Erfahrungen würde. Außerdem aber fönne eine Partei mit über 3 Millionen Aufgaben." und namentlich die verflossene Reichstagswahl bewiesen haben, feines Wähler nicht zu Hofe gehen, um sich vielleicht eine Ablehnung zu II." Der Parteitag wolle beschließen: Der Parteivorstand wird wegs genügt. Der Redner kritisiert, daß die Märkische Volksstimme" holen. Fülle wendet sich in längeren Ausführungen ganz ent­beauftragt, dem nächsten Parteitage einen Entwurf vorzulegen, welcher zur Reichstagswahl ein Inserat aufgenommen hat, in dem für den schieden gegen die Wandelungspolitik, wie sie Bernstein , der der Ur­die Vertretung der Fraktion auf den Parteitagen neu regelt." gegnerischen Kandidaten Propaganda gemacht wurde, und verlangt, Genosse at en st ein begründet folgende von ihm gestellte um eine bessere Ausgestaltung der Presse herbeizuführen, daß der heber des ganzen Nummels fei, betreibt. Gerade Bernstein , der uns Katzenstein Anträge: jetzt zumutet, zu Hofe zu gehen, sei es seiner Zeit gewesen, der den Agitationstommiffion der Provinz ein entsprechender Einfluß auf die radikalsten Standpunkt bertrat, als tein einziger Genoffe aus in Betracht kommenden Parteiorgane eingeräumt wird. Sachsen im Reichstage war und der König von Sachsen seine Freude Fülle begründet hierauf folgenden von dem Vertrauenstörper barüber äußerte, daß er mat sämtliche sächsische Abgeordnete einstimmig beschlossenen Antrag: empfangen fönne. Bernstein habe darauf in der Presse geschrieben, daß zum Empfange zwei gehören: der eine, der empfängt, der andre, der sich empfangen läßt; die Vertreter der Socialdemokratie lassen sich nicht empfangen, sie haben die an sie wiederholt ergangenen Einladungen stets abgelehnt. Fülle erinnert dann an den Ausspruch des Kaifers gegenüber der Bergarbeiter- Deputation, an die späteren Reden in Bielefeld , Essen, Breslau u. a. Er giebt sodann der Meinung Ausdruck, daß solche Leute, die an der Zukunft" und andren bürgerlichen Blättern arbeiten, wohl im stande wären, nach oben Büdlinge zu machen. Die Arbeiter müssen aber gegen eine solche Politik auf das entschiedenste protestieren, nicht aus Unterthanen­verstand", sondern auf Grund der Erfahrungen, die sie in ihren langjährigen Rämpfen gemacht haben. Rich. Fischer bezeichnet die Vicepräsidenten- Frage unter den gegebenen Verhältnissen als eine rein akademische. Von einer Preisgabe der revolutionären Gesinnung durch die etwaige Annahme eines Vicepräsidenten- Postens könne doch keine Rede sein; jedenfalls ebensowenig wie dadurch, daß unsre Genossen gezwungen waren, dem König von Sachsen den Treu­Hierauf referierte Antrick über den Dresdener Partei eid zu leisten. Ein Socialdemokrat wird auch, wenn er zu Hofe geht, tag. Er giebt der Meinung Ausdruck, daß bereits bei dem Bericht das sagen, was er zu sagen für nötig erachtet. Eine weitere Frage ist dann der Kontrolleure die Frage der Mitarbeiterschaft parteigenössischer die, für welche der beiden in Betracht kommenden Seiten die Situation an­Schriftsteller an bürgerlichen Preßorganen zur Erörterung kommt und genehmer wäre. Fischer wendet sich sodann gegen die Art der Behandlung daß der Parteitag den Standpunkt des Parteivorstandes einnehmen berartiger Fragen und gegen das Bestreben, die Partei in zwei wird, daß solche Genossen, welche berufsmäßig an bürgerlichen Lagerhier die Revisionisten, dort die Revolutionäre, die stets " Der Parteitag zu Dresden beauftragt den Parteivorstand, die Beitungen thätig sind, keine Vertrauensstellungen in der Partei ein- darauf bedacht sein müssen, das alte Parteiprincig gu durch Militärgerichts- Beschlüsse festgestellten Fälle von Soldaten nehmen können. Es sei ein Widerspruch, wenn beständig aufgefordert verteidigen- zu teilen. Man solle sich doch einmal mißhandlungen zu sammeln und zu einer Agitationsbroschüre zu wird, diese Zeitungen nicht zu abonnieren, während an denselben abgewöhnen, diejenigen, die andrer Ansicht sind, gleich als berarbeiten." Parteigenossen als Redakteur oder Mitarbeiter thätig sind. Wenn Verräter zu bezeichnen, und nicht immer und nicht immer behaupten, daß Seine begründenden Ausführungen decken sich im wesentlichen angeführt wird, daß es ja keinem Schriftsetzer, der seine physische die, die aus den bürgerlichen Kreisen zu uns tommen, nur Karriere mit den Ansichten Kazensteins und hält er eine diesbezügliche Arbeitskraft verkauft, verargt wird, daß er die reaktionärsten Blätter bei uns machen wollen, während diese Leute in der That, wenn sie Broschüre für eines der wirksamsten Agitationsmittel für diejenigen, setzt, so kann dieser Einwand nicht gelten, ebenso wenig wie der, daß etwas tönnen, in bürgerlichen Streisen weit bessere Posten finden.- die außer stande sind, die stehende Rubrik" Soldaten- Miß- die Mitarbeit socialdemokratischer Schriftsteller an der bürgerlichen Dr. A. Bernstein weist darauf hin, daß es immer wieder handlungen" in den Partei- Drganen zu verfolgen. Der Wende- Presse eine propagandistische Wirkung ausübt. Die Reich 3- Eb. Bernstein ist, der fortgesetzt neue Dinge zum Bor rung des Parteiprogramms steht er sympathisch gegenüber. tagswahlen durch einen befonderen Referenten und Korreferenten schein bringt, die den bisherigen Anschauungen in der Rechtsanwalt Dr. Broh beantragt: behandeln zu lassen, erscheine überflüssig. Zur Verlegung der Partei entgegenstehen. Bei den verflossenen Reichstagswahlen hat " In Anbetracht, daß zwar die socialdemokratische Fraktion für Maifeier auf den ersten Sonntag im Mai liege in Rücksicht darauf, die Partei einen bedeutenden Zuzug aus bürgerlichen Kreisen er­die bedingungslose Besetzung eines Vicepräsidentenfißes ohne daß die bisher beschlossenen Resolutionen früherer Parteitage schon halten, der lediglich auf das Bestreben zurückzuführen sei, die höfische Verpflichtungen einzutreten hat, daß aber erwiesenermaßen den weitesten Spielraum gewähren, keine Veranlassung, aber auch Singer- Bebelsche Richtung zu unterdrücken. Den opportunistischen die Mehrheitsparteien sich über das parlamentarische Recht der keine Berechtigung vor, da die Maifeier von einem internationalen Orgien, die von Vollmar, Bernstein und Genossen gefeiert werden, Minderheit hinwegsehen, und daher gegenüber der taktischen Meinungs- Kongreß beschlossen ist. Wenn eine Aenderung seitens der Gewerk- müsse endlich Einhalt geboten werden. Der Redner führt dann verschiedenheit der Genossen Bernstein und Vollmar eine Stellung- schaften gewünscht wird, so sei es Sache der Gewerkschaften selbst, die noch aus, daß zu befürchten wäre, daß der socialdemokratische Vice­nahme des Parteitages unfruchtbar sein würde, geht der Parteitag ia auf den internationalen Kongressen ebenso start als die politischen präsident von dem militärischen Gebahren des Präsidenten angestedt über diese Frage zur Tagesordnung über." Organisationen vertreten sind, auf dem nächsten Kongreß in Amster- und dem Kaiser in derselben Weise gegenübertreten würde. Begründend sagt Genosse Broh, daß er die Präsidentenfrage dam entsprechende Anträge zu unterbreiten. Der Redner bespricht Auer tritt zunächst der Auffassung, wie sie in der Versammlung für eine rein akademische halte, geeignet für die Litteratur, nicht sodann die Vorschläge von Bernstein , Vollmar usw. bezüglich der Vice- und auch in der Preffe zum Ausdrud tam, entgegen, als wäre der aber für den Parteitag. Würde sein Antrag angenommen, so er- präsidentenfrage und sucht nachzuweisen, daß zwischen dem zu Hofe" von Bernstein gemachte Vorschlag ein frei frei ausgedachter führen gewiß die Erörterungen darüber eine bedeutende Verkürzung gehen und der Formalität der Eidesleistung von Bebel und Liebknecht Plan der sogenannten sogenannten Revisionisten. Dieser Vorschlag sei und viel edle Zeit wäre den Genossen in Dresden für bessere, im sächsischen Landtage, sowie dem Verkehr mit den Ministern als nichts weiter als eine der qualifizierten Dummheiten, wie fie praktische Arbeit freigemacht; er betont ausdrücklich, daß er nicht zu verfassungsmäßig verantwortlichen Vertretern der Regierung ein Bernstein seit einiger Zeit zu machen pflegt, und es hätte ihm den Revisionisten gehöre. Ein Antrag des Genossen J. Guttmann wesentlicher prinzipieller Unterschied besteht, und daß dieser Vergleich einfach geantwortet werden müssen, daß er endlich mit seinen Iautet: nicht angebracht ist. Es sei aber jetzt auch nicht angängig, die ganze neuen Plänen, wofür er von den Gegnern belobigt wird, aufhört. Der Parteitag beauftragt die Parteileitung, in den größeren Frage als so unwichtig hinzustellen, wie es diejenigen wollen, die sie Wenn ihm aber an dem Lob der Gegner gelegen ist und Städten mehrere Verkaufsstellen zu errichten, um den socialdemo- gar nicht früh genug anschneiden konnten. Die Art und Weise, wie er nur deshalb immer wieder neue Streitfragen aufwirft, tratischen Preßerzeugnissen eine größere Verbreitung zu ermöglichen." diese Frage aufgerollt wurde, ist symptomatisch und es muß endlich so hat er bei uns nichts mehr zu thun. Mit einer solchen Täterom spricht in längeren Ausführungen zu allen vor einmal Klarheit geschaffen werden über die fortgesetten Bestrebungen Behandlung der Frage wären die Revisionisten " allesamt legenden Anträgen. Die Hauptaufgabe der Partei und somit auch gewisser Personen innerhalb der Partei nach Revision der Partei einverstanden gewesen. Die Präsidentenfrage selbst sei jezt eine des Parteitages liege in der Tattit, Sic nunmehr nach der Wahl anschauungen. Der Referent führt dann weiter aus, daß die Partei rein akademische und habe augenblicklich keine praktische Bedeutung. einzuschlagen sei. Um die Frage des Präsidenten" abzuthun, sagt mit der immer größeren Ausbreitung und infolge der unzulänglichen Benn man es aber für möglich hält, daß ein Genosse, der zum Vice­er: Wir nehmen den uns rechtlich zustehenden Sitz, lehnen aber Schulbildung, die der Arbeiterklasse im allgemeinen ermöglicht wird, präsidenten gewählt, fich so benehmen könnte, wie es hier ausgesprochen jedes Kompromiß ab und bleiben, bleiben, was wir waren: eine auch auf die akademisch Gebildeten angewiesen ist, und daß es ein ist, so ist das ein sehr schlechtes Zeugnis für die ganze Fraktion. Der revolutionäre Partei! Um den Weg für die fernere Wirt- großer Gewinn für die Partei ist, wenn diese Personen aus innerer Redner erinnert daran, daß dieselben Anschaumgen vertreten waren, ſamkeit der Fraktion zu finden, brauche man mur leberzeugung zu uns tommen. Aber wenn ihnen noch die Eierschalen als es sich erst überhaupt um die Beteiligung an dem Parlamen einen Blid in unsre politischen und wirtschaftlichen Ver- der bürgerlichen Gesellschaft anhängen, so ist dafür zu sorgen, daß sie tarismus und später an dem Seniorentonvent handelte. Die An­hältnisse im allgemeinen zu thun und jedem wird sich offenbaren, sich erst mal als tüchtige Parteigenossen bewähren, bevor sie eine schauungen über die Beteiligung haben sich in den 25 Jahren daß ein großes Arbeitsfeld vor uns liegt. Soalitionsrecht, Arbeiter- Stellung in der Partei einnehmen können. Der Redner tommt zu böllig geändert, ohne daß die socialdemokratische Ge­bersicherung, innere Politik und äußere Politik und nicht zum dem Schluß, daß der Parteitag den Quertreibereien endlich ein Ende sinnung irgendwie gelitten hätte. Auch bie Frage der wenigsten die Wahlgefezgebung der verschiedenen Bundesstaaten 2c. machen und den Revisionisten aufgeben soll, zunächst mal bei sich Beteiligung an dem Präsidium ist nicht neu. Im Jahre 1898 hat erheischen eine Aufopferung unsrer Genossen, daß sie neben so vielem selbst eine Revision vorzunehmen. die Fraktion unter der Zustimmung der Parteigenossen im Lande andern mit ihrem Pensum zufrieden sein dürften. Als Notwendig Nach dem Referat tommen nunmehr die für den Parteitag ein- einstimmig beschlossen, auf den Schriftführerposten der übrigens teit erachtet er, daß der Parteitag die Vertretung der Fraktion auf gebrachten Anträge einzeln zur Beratung. Ein vom Vertrauensförper für uns wichtiger als der Posten eines Vicepräsidenten ist diesem regle. Bur Mitarbeiterschaft der Genossen an andern Blättern beschlossener und vom Genossen Werner befürworteter Antrag: Anspruch zu erheben und nur durch das Verhalten eines fügt er neben dem bereits hierzu Gesagten die von ihm schon früher ge-" Der Parteitag möge beschließen: Der Parteivorstand wird be- Teiles des Centrums ist damals Genosse Schippel nicht stellte Forderung hinzu, unfre Parteiblätter nach jeder Richtung hin auftragt, dem nächsten Parteitag einen Entwurf vorzulegen, gewählt worden. Auer verweist sodann darauf, daß die ceremoniellen besser und vielseitiger auszugestalten, was gleichzeitig den Leserkreis welcher die Vertretung der Reichstags- Fraktion auf den Parteitagen Fragen vollständig belanglos, zumal darüber keine rechtlichen Be­ausbreiten würde. Die Programmrevision sei keine brennende Frage, neuregelt" stimmungen vorhanden sind. noch reiche das Programim, mit dem wir groß geworden, aus. Die wird mit allen gegen eine Stimme angenommen. Antrid hält die Vicepräsidenten- Frage für feine akademische Gründung eines Blattes für Berlin neben dem Vorwärts" In der Begründung wird vom Genossen Werner angeführt, mehr, denn sie sei schon eine praktische geworden. Wenn aber nach der erst fürzlich neu erfolgten Geschäftsbegründung sei zum daß dieser Antrag fein Mißtrauen gegenüber der Frattion das, was Bernstein gesagt und geschrieben, der qualifizierte Unsinn mindesten verfrüht, wenn nicht gar gewagt, obwohl man die dee bedeutet oder deren Recht einschränkt, sondern es sollen das wäre, der nicht zu beachten ist, so ist doch symptomatisch, daß die an sich nicht ganz von der Hand weisen könne. Die Befürwortung der mit nur finanzielle Ersparnisse für die Partei erzielt werden. Bernsteinschen Auslassungen von so vielen Genossen, die man zu

F. Guttmann beantragt:

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