In verschiedenen Blättern sind neuerdings heftige Angriffe gegen ble Ankaufsthätigkeit der Ansiedelungskommission erhoben worden. Man macht ihr zum Vorwurf, daß sie sechs namentlich aufgeführte Begüterungen im Flächeninhalt von etwa 10 000 Hektar von der Landbank zu hohen Preisen erworben habe, die von dieser selbst vor Jahren zu teuer gekauft worden seien, und für die letztere deshalb feither vergeblich Abnehmer gesucht habe. Besonders belastend falle dabei ins Gewicht, daß die Güter der Ansiedelungskommission von den früheren Befigern zu billigeren Preisen angeboten worden seien, diese aber den Ankauf abgelehnt habe.
Die Aufklärungen der Berliner Korrespondenz" leiden also in schen Wahlkreisen wird fallen gelaffen, es werden etwa 28-30 Wahl den Hauptfragen an erheblicher Unklarheit.
Uebrigens ist jetzt ein neuer Präsident für die Ansiedelungskommission in der Person des bisherigen Landrats Blomeyer aus Meserig ernannt worden und es wird zugleich berichtet, daß die Organisation der Ansiedelingskommission geändert werden soll. Sollte man von der neuen Organisation eine bessere Wirtschaft in der totorisch mit starkem Difizit arbeitenden Kommission erwarten?- Deutfches Reich.
Des Kaisers Bürde.
Es ist bereits von andrer Seite zutreffend darauf hingewiesen worden, daß es nicht erfindlich sei, weshalb die Ansiedelungskommission, die, wie die Verhältnisse sich nun einmal seit dem Jahre 1886 gestaltet haben, schon seit längerer Zeit genötigt ist, Der deutsche Kaiser, der in den nächsten Tagen in verschiedenen überwiegend aus deutscher Hand zu kaufen, weil polnische Güter nur thüringischen und sächsischen Städten erwartet wird, die er aus Anlaß noch ausnahmsweise zu haben sind, nicht auch von der Landbank der Teilnahme an den Manövern besuchen wird, hat am Freitag kaufen sollte. Es kann sich vielmehr nur darum handeln, ob die in Kassel eine Tischrede gehalten. Er sagte nach dem Wolffschen erworbenen Güter für Ansiedelungszwecke wohl geeignet sind, der Bureau unter anderm: Preis ein angemessener ist, und ob die Ansiedelungskommission in der That die Gelegenheit, diese Güter von den früheren Besizern billiger zu kaufen, ohne ausreichenden Grund hat unbenutzt vorübergehen lassen.
Die Güter, von denen die Rede ist, sind folgende:
1. Die Rittergüter Morasto und Glinno Kreis PosenDst mit
2. Das Rittergut Mochel Kreis Bromberg.
3. Das Rittergut Joachimshof Kreis Gnesen
4. Das Rittergut Pila mit dem Gute Bodusseto Kreis Obornik
5. Das Rittergut Pakoslaw Kreis Rawitsch 6. Die Herrschaft Schmiegel Kreis Schmiegel.
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1466 ha 558
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Ich freue mich, auf dem Boden zu sein, auf dem ich gelernt habe, vou fundiger Hand geleitet, daß die Arbeit nicht nur um sich selber willen da ist, sondern daß man in der Arbeit seine Freude finden soll. Die ernsthaften, unablässigen Vorjatbereitungen, die ich in meinen Studien auf dem Gymnasium und unter der Leitung des Geheimrat Hinzpeter hier vornehmen konnte, haben mich befähigt, die Arbeitslast auf die Schultern zu nehmen, die von Tag zu Tage in wachsender Bürde zunimmt. Und wenn schon damals meine Lehrer, überzeugt von der hohen Aufgabe, die ihnen übergeben war, alles daran jetzten, jede Stunde und jede Minute auszunuzen, um mich für den kommenden Beruf vorzubereiten, so glaube ich doch, daß niemand von ihnen sich darüber hat klar sein können, welche ungeheure Arbeitslaft und welche niederdrückende Verantwortlichkeit demjenigen aufgebürdet ist, der für 58 Millionen Deutsche verantwortlich ist. Jedenfalls bereue ich keinen Augenblick die mir damals schwer vorgekommenen Zeiten, und ich kann wohl sagen, daß die Arbeit und das Leben in der Arbeit mir zur zweiten Natur geworden sind. Und das danke ich dem Kasselaner Boden.
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421
1519
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1400
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4000 9364 ha
Diese Güter sind sämtlich, wie von sachverständiger Seite eins geholte Gutachten bestätigen, zur Kleinkolonisation hervorragend geeignet, ihren Erwerb hat die Behörde überdies nach pflichtmäßiger Prüfung aus nationalpolitischen Gründen für dringend erwünscht erachtet.
Vor dem Erwerbe durch die Landbank waren der Ansiedelungskommission seitens der früheren Besitzer zum Kaufe angeboten
worden:
1. Das Rittergut Mochel, damals noch 985 Heftar groß, für 1 130 000 M., also für 1147 pro Hektar. Demgegenüber hat die Anfiedelungskommission für 558 Hektar der Landbank 600 000 m. bezahlt, das sind 1075 M. pro Hektar, den Rest hat die Landbank anderweit für 460 917 m. verkauft.
2. Das Rittergut Joachimshof für 425 000 M., während die Anfiedelungskommission der Landbant nur 395 000 M. bezahlt hat.
3. Die Rittergüter Morasto und Glinno ohne Angabe einer Preisforderung. Die Ablehnung erfolgte im Jahre 1894 zu einer Zeit, wo die beschränkten Mittel der Ansiedelungskommission, deren Auffüllung damals noch nicht zu erwarten stand, den Erwerb der= artig großer vereinzelter Objekte in der nächsten Umgebung von Bofen nicht gestatteten, vielmehr an erster Stelle zur Massierung des bis dahin erworbenen Ansiedelungsbesizes Verwendung finden mußten.
Die Ansiedelungskommission hat der Landbank für diese beiden Güter 1710 000 m. bezahlt, das sind 1166 M. pro Hektar. Da der frühere Befizer sie der Ansiedelungsfommission überhaupt ohne Preisforderung angestellt hatte, läßt sich nicht behaupten, daß diese von ihm billiger gekauft haben würde. Jedenfalls hat die AnsiedelungsTommission die in der Nähe belegenen Güter Golenczyn und Solacz von deren Besitzern zu wesentlich höheren Einheitssäzen pro Hektar gekauft.
Das Rittergut Pila( oben zu Nr. 4) ist der Ansiedelungsfommission vom Vorbesizer überhaupt nicht angeboten worden, das Angebot erfolgte vielmehr zum erstenmal durch die Landbank.
Was endlich das Rittergut Pakoslaw und die Herrschaft Schiniegel anlangt, so ist die Landbank niemals Eigentümerin dieser Besizungen gewesen. Pakoslaw, früher dem polnischen Grafen Leo v. Czarnecki gehörig, hat vielmehr ein Beamter der Landbank erworben und ohne jeden Verdienst zu dem von ihm gezahlten Preise der Ansiedelungskommission überlassen. Bei dem Anfaute von Schmiegel aber hat die Landbank lediglich als Vermittlerin mitgewirft. Diese Vernittelung hat sich für den Ansiedelungsfistus als besonders vorteilhaft erwiesen. Denn während der Besizer der Ansiedelungskommission ursprünglich die Forderung bon 4 200 000 m. gestellt hatte und nach längeren Verhandlungen dem Fiskus gegenüber nur eine Ermäßigung auf 4 Millionen zugeftehen wollte, wobei das Geschäft nicht zu stande kam, hat die Landbank diese Begüterung der Ansiedelungskommission schließlich für 3 770 000 9. verschafft.
Provinz Hessen v. Bedlig- Trüßschler teil, den der Kaiser als OberAn der Tafel nahm auch der bisherige Oberpräsident der präsidenten nach Schlesien berufen hat. Der Kaiser nahm hieraus Veranlassung, sich auch über die Aufgaben eines Oberpräsidenten zu äußern. Er sagte:
freise neu eingeteilt und zwar unter dem Gesichtspunkte möglichst gleichartiger Vermischung von ländlicher und städtischer Bevölkerung und unter Zugrundelegung einer ungefähr gleich großen Wählerzahl für alle Wahlkreise. 6. Eine Reform der Ersten Kammer nach modernen politischen und wirtschaftlichen Grundsätzen soll erfolgen..
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Eine offizielle Berherrlichung des Katholikentages bringt die Norddeutsche Allgemeine Zeitung":
„ Der Verlauf dieser Jubiläumsversammlung war glänzend, sowohl was die Zahl der Besucher und die festlichen Veranstaltungen anlangt, als was die Liste der Redner und die Aufnahme ihrer Ausführungen betrifft. Die Organisation des Centrums, die Stellung seiner Führer und die Treue der Massen seiner Anhänger gelangte so zum Ausdruck, daß, lediglich von der politischen Seite betrachtet, eine andre bürgerliche Partei diesem Ratholikentage schwerlich etwas Gleichwertiges zur Seite zu fezen vermag. Angenehm berührte vor allem die Zurückweisung jedes Einflusses fonfessioneller Zersplitterung auf das politische Leben und die Betoming der patriotischen Gesinnung aller Teilnehmer der Versammlung. Diese Seite des Jubiläums- Katholikentages trat besonders bedeutsam in den Ansprachen des Erzbischofs von Köln , des Kardinals Dr. Fischer, in die Erscheinung, und die Bemerkung des Kardinals, daß der ein Verräter am Vaterlande sei, der in diesen ernsten Zeiten, wo der Geist des Umsturzes an der Zerstörung von Thron und Altar arbeite und am Lebensmark unsres Volkes nage, die konfessionelle Spaltung erweitern und diese beflagenswerte Kluft, die mitten durch das Herz der Nation gehe, zu einer noch mehr flaffenden machen wollte, verdient weit über die Kölner Kotholikenversammlung hinaus gehört zu werden." Nach Canossa gingen wir bekanntlich nicht! Jetzt steht die Regierung im Büßerhemde vor der allmächtigen Kirche und bettelt um ihre Hilfe wider den Umsturz.
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Eine Klerikale Arbeiterrede. Mit unfren diesbezüglichen Ausführungen vom Katholikentag in Nr. 199 des Vorwärts" beschäf tigen sich die heutige„ Germania " und ihr Ableger für Berlin , die „ Märkische Volkszeitung".
Mummenschanz", schreibt die beiden gemeinsame Beilage entrüstet, nennt das rote Centralorgan die imponierenden Arbeiterversammlungen, und in seinem Delirium weiß es nicht, was es mehr bewundern soll:„ die katholischen Arbeiter, die solche Heucheleien( die in den Versammlungen gehaltenen Reden) geduldig. anhören und ihnen gar noch Beifall spenden, oder jene bewußte Dreiftigkeit, die unbefümmert um die handgreiflichsten Thatsachen des politischen und ökonomischen Lebens die Wahrheit mit der gleichmütigen Miene des Biedermannes seelenruhig auf den Kopf stellt."
Schmerzlich bewegt es mich, daß ich am heutigen Tage, ehe ich das Wohl der Provinz ausbringe, zugleich das Scheideglas für Ew. Excellenz trinken muß. Wenn etwas meinen tiefen Schmerz noch erhöht, so ist es das, daß ich mit Rührung sehe, wie aus allen Teilen der Provinz uneingeschränkt die Trauer sich fund giebt über Ew. Excellenz Scheiden. Wenn auch die Provinz vollinhaltlich begreift, daß, wo die Not am höchsten ist, der Fürst zu dem Mann greifen muß, der ihm der rechte an Ort und Stelle zu sein scheint, da empfindet sie es doch tief, daß ihr das Oberhaupt genommen wird. Das beweist, daß Ew. Excellenz die Aufgaben hier noch in weit höherem Maße zu erfüllen im stande waren, wie ich bei der Berufung gehofft hatte. Es ist Ihnen gelungen in der Provinz Vertrauen zu gewinnen und diese verschiedenartige Bevölkerung an Ihre Persönlichkeit zu feffeln und sie mit Vertrauen und Zuversicht zu erfüllen, daß sie freudig an ihre schwere Arbeit ging. Verschieden sind die Gaben von Natur und Vorsehung in diesem Lande ausgebreitet. Sehen wir einen Teil desselben in hartem Ringen um den Ertrag des Bodens erstarten, so können wir auf der andern Seite die Industrie, zumal im südlichen Teile, sich entwickeln sehen. Auch Kunstdenkmäler und historische Erinnerungen, Sachliches zu unsren Feststellungen über Ketteler, Hiße, die schöne Kirchen, wie Erinnerungen an noch ältere Zeiten, so die christliche Charitas u. s. f. kein Wort! Freilich, so groß das Loblied Burg auf dem Taunus , wo der eherne Schritt der römischen ist, das man auf dem Ratholitentage insbesondere der Charitas" Legionare einst auf Geheiß der Cäsaren römische Kultur den un- gesungen hat, man hat allen Grund, die Finger von Erörterungen bändigen Germanen einprägte, alles das vereinigt sich in dieser Provinz. über diesen tiglichen Punkt zu lassen. Den Glanzpunkt der kirchlichen Das erfordert von dem Oberpräsidenten ein solches Maß ver- Veranstaltungen," heißt es in den Berichten katholischer Blätter, schiedener Kenntnisse, daß es eingehender und tiefgreifender Selbst- bildete unstreitig die am Dienstagnachmittag abgehaltene Reliquien arbeit bedarf, um allen diesen Gebieten einigermaßen gewachsen zu prozession in der Domkirche. Ein Reichtum an kostbarteiten sein. Wo ich hingehört habe, in jedem Stand und jeder Be- und ein Glanz an Paramenten wurde entwickelt, wie er faum jeschäftigung ertönt Ew. Excellenz Lob. Und deshalb beglückwünsche mals zusammen den Gläubigen vorgezeigt wurde." Die Zeiten ich die Provinz zu diesem Ausgang und ich darf wohl im Namen sind eben für das Christentum und insbesondere den katholischen der Provinz Ihnen den Dank aussprechen für die aufopfernde Klerikalismus seit Jahrhunderten unwiederbringlich vorbei, da der Arbeit, der Sie sich zu ihrem Wohle unterzogen haben. Die Geistliche in den Kanon" der Armen eingetragen sein mußte Provinz möge daraus ersehen, wie es mir am Herzen liegt, und und davon seinen Namen empfing, da das vierte Konzil wie ich bestrebt bin, soweit es in meiner Macht steht, die Männer von Carthago noch dem Klerus die persönliche Arbeit zur einzusetzen, von denen ich glaube, daß sie den Aufgaben gewachsen find. Sie möge auch in Zukunft das Vertrauen zu mir haben, daß ich bestrebt bin die Nachfolger so zu wählen, wie es zu ihrem Wohle nötig ist."
Wir hatten die vorstehenden Worte im Hinblick auf eine Rede des Abg. Sittard gebraucht, in der er erklärte, der Arbeiter sei heute keine Handelsware mehr, vielmehr zur Stufe der Gleichberechtigung aufgestiegen. Das fromme Organ hält es für an gemessen, seinen Lesern diesen Zusammenhang zu unterschlagen. Im übrigen werden wir zum tausendsten Male belehrt, daß wir Tobfuchtsanfälle" haben, weil wir das Streiten, Zanken und Balgen" voraussehen, das sich in Dresden entwickeln werde, und den häßlichen Gegensatz empfinden, in welchem das rote Parteikonzil zu der so einmütig, einträchtig und erhabend verlaufenen Kundgebung der christlichen Arbeiter in Köln stehen wird". Wir können uns auch etwas Besseres denken als Parteitagsstreitigkeiten, aber wie viel höher stehen auch die derbsten Auseinandersetzungen bei uns über der Kadaver- begeisterung der nur als Chor geduldeten Massen auf den Katholikentagen!
Pflicht machen konnte, damit er durch seinen Unterhalt nicht das Armengut" schädige, da Gregor der Große sich für einen Mörder hielt, weil in seiner Diözese ein Armer Hungers gestorben, da in Fällen der Not der„ Reichtum an Kostbarkeiten und der Glanz der Paramente" ohne weiteres der leiblichen Notdurft der Pfarrarmen untergeordnet ward.
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Die Bemerkungen, daß in jedem Stande und Berufe das Lob Den Anfäufen aller dieser Güter ist in jedem einzelnen Falle der Oberpräsidenten ertöne und die Bevölkerung an dessen Persönlicheine von einem erfahrenen landwirtschaftlichen Sachverständigen keit gefesselt sei, läßt erkennen, daß der Kaiser auch die Worte von der Ansiedelungskommission vorgenommene Abschäzung voraus- seiner Verantwortlichkeit für die 58 Millionen Deutsche natürlich gegangen, die für die Bemessung der gezahlten Kaufpreise maß mehr bildlich gemeint hat. Es kann ja natürlich einem Einzelnen für das fatholische Deutschland " sein. Danach sind die gebend gewesen ist. Ueberdies sind die Kaufverhandlungen in der das Gewimmel der Massen auch nicht so nahe treten, daß die PerMehrzahl der Fälle Gegenstand der Nachprüfung durch das Staats- sonen, aus denen sie sich zusammensetzen, als Einzelne in seine Vorministerium gewesen, und es haben die bezüglichen Ankäufe deſſen ſtellung übergehen. llebrigens ist es durchaus anzuerkennen, daß ausdrückliche Genehmigung gefunden. Vorstehende Thatsachen werden ohne weiteres die Saltlofig- der Kaiser für das Wohl der 58 Millionen Deutschen eine private Verantwortung fühlt, die staatsrechtlich nicht besteht. feit der gegen die Ansiedelungskommission gerichteten Vorwürfe erweisen."
Die Angaben über die einzelnen Güter lassen noch manches dunkel. Bezüglich der Güter Morasto und Glinno wird zum Beweise der Preiswürdigkeit nur angegeben, daß andre in der Nähe liegende zu höheren Einheitssäßen von den Besitzern gekauft wurden. Das könnte ja auch bedeuten, daß diese Preise noch mehr über den reellen Wert hinausgegangen seien, wie die für die andern beiden Güter. Wegen des Gutes Paloslaw wird überhaupt nicht angegeben, ob es der Ansiedelungskommission früher billiger ungeboten worden sei. Wer war denn der edelmütige Beamte der Landbank, der sich das Vergnügen machte, ein Gut von 1400 Hektar zu laufen und es dann zum gleichen Preise und zu welchem? wieder an die Ansiedelungskommission zu verkaufen? Was hat die Landbank an Vermittlergebühren für das Gut Schmiegel erhalten? Heber die Behauptung des Posener Blattes, daß der AnsiedelungsTommission Dußende von Angeboten von privater Seite gemacht würden, die zur Deckung ihres Bedarfs überreichlich genügten, hüllt fich die Erklärung. die angeblich eine befriedigende Antwort auf die Anklagen bilden soll, gänzlich in Schweigen.
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Politisch wertvoll ist aber das Zugeständnis, daß die AnsiedelungsTommission schon seit längerer Zeit genötigt sei, überwiegend aus deutscher Hand zu kaufen, da polnische Güter nur noch ausnahmsweise zu haben seien. Gleichzeitig wird die damit im vollsten Widerspruch stehende Behauptung aufgestellt, der Ankauf der Müter sei aus aus den Händen der deutschen Landbank nationalpolitischen Gründen bringend erwünscht gewesen. Die nationalpolitische Aufgabe des Germanisierungsfonds, mit dem die Ansiedelungskommission arbeitet, soll doch der Auskauf der Polen und die Ansiedelung deutscher Landwirte sein. Dazu behauptete das er
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Zur sächsischen Wahlreform.
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Rachgetragen mögen aus den Berichten über den Katholikentag noch einige Notizen über die Thätigkeit des Volksvereins von uns zur Zeit gewürdigten 26 socialpolitischen Flugblätter" in mehr als 7 Millionen Exemplaren verbreitet worden. der Verein eine„ Centrale katholischer focioler Thätig feit" errichtet, die sich als eine sociale„ Beobachtungsstation und Aktionscentrale" darstellen soll, von der Belehrungs- und Kampfmaterial billig bezogen werden könne". Außerdem ist eine besondere Abteilung für Apologetit errichtet worden, die ebenfalls Der einzige nichtsocialdemokratische Reichstags- Abgeordneten in eine reiche Thätigkeit entfaltet hat, bei welcher jede fonfeffionelle, Sachsen ist bekanntlich ein Antisemit. Aus diesem Grunde hat es ein die Unterscheidungslehren der katholischen und evangelischen Kirchen gewisses Juteresse, was das antisemitische Blatt in Dresden , die berührende Polemik vermieden worden sei". Neben 1353 Boltsfemitismus politisch gänzlich bedeutungslos ist. Das Blatt fagt, in schriften herausgegeben und 30 Boltsbureaus unterhalten. Der enge Deutsche Wacht", zur Wahlreform schreibt, obwohl sonst der Anti- versammlungen hat der Volksverein insgesamt 13 Millionen Druckgewissen Streifen wolle man die Wahlreform nur langsam und vor- Busammenhang zwischen der Centrumsfraktion und dem Bolksverein sichtig betreiben, und fährt dann fort: wurde auch diesmal durch den öffentlichen Dank zum Ausdruck geFreilich, wo große Gesichtspunkte überhaupt nichts ins Auge bracht, den der Abg. Dr. Porsch namens des Centrums dem Lügengefaßt, wo die nackte Vertretung der Sonderinteressen als das verein für seine Lügenthätigkeit während der Reichstags- Wahlkämpfe Um und Auf einer Volkspolitik" betrachtet wird, fann eine abstattete. Wahlrechtsfrage nicht langsam genug, sachte und fein ausgeflügelt geng zur Erledigung gebracht werden. Das Volf Es will eine Vertretung im Landtage, die zeitung" nicht nur eine Vermehrung der Kavallerie bringen, sondern allen(!) Volksgenossen Gerechtigkeit widerfahren lägt, so auch die Bildung einer Anzahl von Kavallerie- Divisionen recht und schlecht eben die stets vorhandenen Gegensätze sich für den Friedensstand bei den verschiedenen Armeecorps. ausgleichen lassen. Die Vertretung einzelner Klassen oder Stände Das Organ des Bundes der Landwirte sperrt sich gegen solche ist für den modernen Staat ein Unding, weil bei dem innigen Forderungen: Jede Militärvorlage sei mehr oder weniger VerZusammenhange, den Handel und Wandel, Leben und Gedeihen trauensfrage: der Bevölkerung in unsrer Zeit haben, Sonderinteressen politisch nicht in Betracht kommen dürfen. Aus demselben Grunde scheiden politisch die Socialdemokraten auch aus dem Kreise der berechtigten Parteien, weil diese lediglich die Interessen einer Klasse im Auge haben und Millionen von gleichberechtigten Bürgern bekämpfen, die zumindest dieselbe Berechtigung haben, sich Arbeiter zu nennen, wie der eigentliche Lohnarbeiter.
denkt aber anders.
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Das würde also bedeuten, daß Socialdemokraten nicht gewählt werden dürfen. Bemerkenswert wird diese Ansicht nur dadurch, daß sie verknüpft wird mit der Forderung, allen Volksgenossen Gerechtigfeit widerfahren zu lassen. Man erkennt daran den pathologischen Charakter der Partei, die als einzige Vertreterin der„ Ordnung" in Sachsen im Reichstage sißt.
Die neue Kavallerievorlage soll nach der Deutschen Tages
„ Soll man Vertrauen zu der Regierung und ihren Vorschlägen haben, so muß man überzeugt sein, daß nichts Ueberflüssiges gefordert wird, sondern daß das Geforderte thatsächlich das Mindest maß des Notwendigen bedeutet. Dieses Vertrauen ist in den letzten Jahren wankend geworden. Herr v. Goßler ließ mit sich handeln bei fast allen Forderungen, insbesondere auch bei der letzten Heeresvorlage. Bei der ersten Lesung wurde gewöhnlich dargelegt, daß man sich auf das Allermindeste beschränkt habe, daß es nicht möglich sei, an den Forderungen etwas zu streichen. Dann wurde trotzdem etwas gestrichen, und die Militärverwaltung gab entweder ausdrücklich zu oder bewies doch durch ihre schweigende Zustimmung, daß es auch so gehe." Gemeint ist etwas andres: die Bündler wollen erst ,, Vertrauen"
Für eine lediglich den Interessen der Kapitalisten entsprechende Reform treten auch die sogenannten Jungnationalliberalen Leipzig zu dem Zolleifer der Regierung haben; dann werden sie auch ein. Sie haben in ihrem Verein folgende Forderungen aufgestellt: Sie Kavallerieforderungen vertrauensvoll bewilligen.-
mähnte Posener Blatt, daß der Zuzug deutscher Landwirte aus Westfalen und Sachsen vollständig aufgehört habe. Es wäre also schon nötig, daß die nationalpolitischen Gründe, die den Anlauf der 1. Gänzliche Erneuerung des Landtags bei jeder Wahl. 2. Mit Manöver Störungen. Für die diesjährigen Manöver werden Landbankgüter so dringend erwünscht gemacht haben sollen, ausführlich Rücksicht auf die zweijährige Butgetperiode vierjährige Dauer des nicht nur weite Bläge fünstlich präpariert, Chausseen angelegt, BahnLandtags. 3. Das Dreitlassen- Wahlsystem wird beibehalten. Die hofsstationen gebaut, Tribünen errichtet, sondern auch erhebliche Verdargelegt würden. Fest steht jedenfalls, daß die Zahl der provinzfremden deutschen näheren Bestimmungen über die Abteilung der drei Klaffen bleiben fehrsstörungen hervorgerufen. So erläßt die Amtshauptmannschaft Ansiedler bisher überhaupt außerordentlich gering ist, und fest steht der Redaktion vorbehalten, doch sollen sie im Anschluß an das bisherige Meißen eine Bekanntmachung über die Sperrung des Schiffahrts4. Die indirekte Wahl wird ausgeschaltet, verkehrs. auf der Elbe , in der es heißt: ferner, daß unter dem Wirken der Ansiedelungskommission und der es findet geheime, unmittelbare Wahl statt, und zwar in jedem Landbank die Güterpreise dauernd und sehr stark gestiegen find. Im Wahlkreise in den drei durch das Klassensystem festgestellten AbJahre 1886 betrug der Durchschnittspreis pro Hektar erst 568 M., teihungen. Jede Abteilung wählt einen Abgeordneten unmittelbar. 1896 erst 648 M., jetzt hört man nur noch von Preisen über Relative Mehrheit entscheidet, bei Stimmengleichheit entweder das Los oder Stichwahl. 5. Die Einteilung von ländlichen und städti
1000 M.
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Aus Anlaß der diesjährigen Herbstübungen und Kaiserparabe auf dem Truppen- Uebungsplaße dei Zeiihain werden
bei Nünchris,