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Die Folge wird natürlich eine Verbilligung des Konsumzuckers sein; doch läßt sich kaum genau sagen, um wie viel, denn es ist anzunehmen, daß, da die wilde Konkurrenz des Prämienzuckers auf dem Weltmarkt aufhört oder doch( denn Rußland   hat sich der Brüffeler Konvention nicht angeschloffen) wesentlich eingeschränkt wird, der Weltmarktpreis fich höher stellt als bisher. Wahrscheinlich wird, wenn erst die Uebergangszeit vorüber ist und die Markt­verhältnisse sich konsolidiert haben, der Preis pro Pfund Konsum­zucker sich gegenüber dem jetzigen Preis um 8 vielleicht auch 9 Pf. ermäßigen, Von Einfluß auf den Preis wird dabei sein, ob es den Noh zucker- Fabriken und Raffinerien gelingt, neue Kartelle oder Verkaufs­

Gerichts- Zeitung.

Die Jaloufie- Arbeiter( Branche des Holzarbeiter- Verbandes) beschäftigten sich in ihrer lebten Versammlung mit der Lohn­bewegung. Der Obmann führte aus, daß der Streit in einzelnen sollen die Absicht haben, Schlosser und Stellmacher als Jalousie- Anklage wegen wissentlich falscher Anschuldigung, die gestern vor der Fabriken zu Gunsten der Arbeiter beendet sei. Mehrere Fabrikanten Um Mißhandlungen auf der Wache Handelte es sich in einer Arbeiter einzustellen und sie als Lohnbrüder für 40 Bf. die Stunde neunten Ferienstraftammer des Landgerichts I   gegen den Klempner zu gebrauchen. Einige Fabrikanten haben diese Absicht bereits aus- Adolf Motulla verhandelt wurde. Motulla war am 21. März durch geführt. Die Jalousie  - Arbeiter, welche zu den geforderten Lohn- den Schuhmann Swierczed zur Polizeiwache nach der Kaiserstraße fiſtiert bedingungen arbeiten, sind im Besiz roter Kontrollkarten, die auf worden. Wie er nach zwei Tagen in einer Beschwerdeschrift an das der Rückseite gestempelt sind. Wer solche Karte nicht aufweisen Polizeipräsidium behauptete, hat Swierczed ihm ohne jede Ver­fann, gilt als Streifbrecher. Die Bauarbeiter aller Branchen werden anlassung auf der Wache eine Anzahl Stöße mit der Fauft ins Gesicht darauf aufmerksam gemacht. und gegen den Rücken versetzt. Bei seiner Vernehmung hatte der Der Verband deutscher Gastwirtsgehilfen teilt uns mit, daß Schußmann bestritten, daß die Angaben des Beschwerdeführers der bereinigungen zu stande zu bringen und den inlän- die über das Lokal des Gastwirts Roga II, Friedrichshagen  , ver- Wahrheit entsprächen und die übrigen Schußleute, die auf der Wache dischen Markt in der einen oder andren Weise zu hängte Sperre aufgehoben ist, da durch Verhandlungen gewesen waren, hatten von den angeblichen Mißhandlungen nichts bemerkt. fontingentieren. Gewillt, den Markt sich selbst zu über die Differenzen beigelegt wurden. Herr Rogall hat sich ver- Darauf wurde der Spieß umgedreht und gegen Motulla obige An­Lassen, find die deutschen   Zuckerproduzenten feineswegs; pflichtet, seine Arbeitskräfte nunmehr vom kostenlosen flage erhoben. Auch im Termine blieb der Angeklagte trotz der speciell die Raffinerien arbeiten auf ein neues Kartell hin. Sie Arbeitsnachweis des Verbandes zu entnehmen. entgegengesetzten Behauptungen der Schuhleute mit solcher Ent svollen, wie verlautet, jeder Raffinerie nur ein bestimmtes Achtung, Maler! Wegen Maßregelung der auf dem Bau schiedenheit dabei, daß er mißhandelt worden sei, daß der Gerichts­Zuckerquantum freigeben. Von allen über dieses Quantum Hardenbergstr. 12, Ede Steinplay, beschäftigten Verbandskollegen hof beschloß, zur Aufklärung der Sache noch weitere Beugen hinausgehenden Mengen, die auf den inneren Markt ge- ist die Werkstelle Kusterko, Kaiser Friedrichplatz 3, bis auf weiteres laden. worfen werden, sollen Abgaben entrichtet werden, aus denen gesperrt. Eine Besprechung der bei der Firma beschäftigten Kollegen Vergütungen für ausgeführten Zucker bewilligt werden können. Vor­läufig läßt sich jedoch noch nicht sagen, ob diese Absichten ihre Ver­wirklichung finden.

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Zuckereinfuhr in die Vereinigten Staaten   von Amerika  . Wie die Neue Hamburgische Börsenhalle" erfährt, hat das Schazamt in Washington   soeben eine Verfügung erlassen, nach der Zuder des Betriebsjahres 1903/04 aus Ländern, die bis zum 1. Sep­tember 1903 Ausfuhrvergütungen gewährten, in den Vereinigten Staaten   von den festgesetzten Ausgleichszöllen befreit wird, wenn in der Begleitfaktura ein beglaubigter Vermerk enthalten ist, daß der betreffende Zucker keinerlei Prämien erhalten hat..

Die Gelsenkirchener Bergwerks- Aktiengesellschaft und das Kohlensyndikat. In der heutigen Aufsichtsrats- Sizung wurde in voller Uebereinstimmung mit den Ausführungen der Direktion ein­stimmig beschlossen, dem bekannten, zum Zwecke der Erneuerung des Kohlensyndikates vorbereiteten Syndikatsvertrage am 15. Sep­tember d. J. beizutreten. Für den Fall, daß dieser Vertrag, der nur bei Anschluß aller bisherigen Syndikatsbeteiligten in Kraft treten tann, infolge Ablehnung einzelner scheitern sollte, soll die Direktion die Syndikatsverlängerung überhaupt als endgültig ge­scheitert ansehen und demzufolge einer Verlängerung des zwischen dem Kohlen- und Coatssyndikate bestehenden, Ende dieses Jahres ablaufenden Vertrages nicht zustimmen, dagegen dafür eintreten und dazu mitwirken, daß unter den größeren und leistungsfähigeren Gesellschaften und Gewerkschaften eine Verkaufsvereinigung mit größtmöglichster Beweglichkeit nach außen errichtet werde. Der Generaldirektor wird für diesen Fall, um die volle Bewegungs­freiheit für die letztere Aufgabe zu gewinnen, sein Amt als Vor­fizender des Beirats des Kohlensyndikats niederlegen.

Die Not in Lancashire  . Infolge des Mangels an amerikanischer Baumwolle herrscht in Lancashire  , dem Mittelpunkte der englischen Textilindustrie, große Not. Sehr viele Arbeiter sind teils ohne Beschäftigung, teils nur an halben Tagen beschäftigt. Die Ge­nossenschaften und Unterstützungsvereine thun viel zur Linderung der Not, indem fie Nahrungsmittel an die Arbeitslosen verteilen. In den letzten Tagen kam es in den Schulen von Lancashire   vor, daß Kinder vor Hunger in Ohnmacht umfielen. Die Arbeiter von Lancashire   gehören zu den bestorganisierten und bestbezahlten Ar­beitern der Welt, dennoch genügen einige Wochen Depression, um fie dem Elend zu überliefern.

Gewerkschaftliches.

Achtung! Gewerbegerichts- Beifiker! ( Arbeitnehmer.)

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Am Donnerstag, den 10. September, abends 7 Uhr, findet in Dresden   im Gasthaus Zum Senefelder". Kaulbachstr. 16, eine Konferenz der Arbeitnehmer- Beisiger statt. Die Tagesordnung lautet:

1. Berichterstattung des geschäftsführenden Ausschusses. 2. Aussprache über die Tagesordnung der Verbandsversamm lung des Verbandes deutscher Gewerbegerichte. Mittags 2 Uhr desselben Tages findet im genannten Lokal eine kurze Besprechung der anwesenden Beisiber statt.

Die Verbandsversammlung tagt im Ausstellungsgebäude, doch tann dasselbe nur gegen Eintrittskarte betreten werden.

Die Teilnehmer können diese Karten sowie den Führer durch die Städte- Ausstellung im vorgenannten Lokal in Empfang nehmen. Wegen Besorgung von Logis wolle man sich bis spätestens am 5. September an den Vertreter der Lokalkommission, Gen. R. Holz, Dresden  , Am See 33, wenden.

Alle Partei- und Fachblätter werden höflichst um Abdruck dieser Notiz ersucht.

Der Centralausschuß der Gewerbegerichte Deutschland 3.

1. Vorsitzender: A. Körsten, Berlin   SO., Engel- Ufer 15. Berlin   und Umgegend.

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findet Montagabend Uhr im Gewerkschaftshause, Engel- 130. Abteilung des Schöffengerichts. Vor einigen Monaten wurde der Ufer 15, statt.

Ein Nachtrag zu Bröfickes Werken" beschäftigte gestern die frühere Schreiber Friedrich Brösicke vor demselben Gericht wegen einer Die Ortsverwaltung der Vereinigung der Maler usw. ganzen Reihe gemeinster Betrügereien zu 3 Jahren Gefängnis ver­Zum Streit der Feilenarbeiter. Die Ausständigen besprachen urteilt. Der Angeklagte hat wegen schweren Raubes eine acht in ihrer gestrigen Versammlung eingehend den gegenwärtigen Stand jährige Zuchthausstrafe verbüßt. Dort hat er sich in seinen freien ihrer Lohnbewegung. In der Debatte kam eine tiefgehende Er- Stunden seiner Angabe nach mit schriftstellerischen Arbeiten be Ausdruck, der es im Laufe der Zeit verstanden hat, als Inhaber der er seine Werke" nennt. Er behauptet, daß es kriminalromane feien, bitterung gegen die Praktiken des Obermeisters Mäg defrau zum schäftigt und eine Anzahl umfangreicher Manuskripte hergestellt, die größten Schleiferei, alle übrigen Meister in geschäftlicher Beziehung ein Band seiner Werke behandelt ausschließlich das Thema mehr oder minder von sich abhängig zu machen. Lediglich um seinem Bauernfängerei". Nachdem er seine Strafe verbüßt hatte, begann Herrendünkel zu frönen, verhält er sich schroff ablehnend gegen die er seine schriftlichen Arbeiten zu berwerten. Er that Streifenden ohne Rücksicht darauf, ob dadurch die kleineren Meister, dies in der Weise, daß er sich auf solche Annoncen die lieber heute wie morgen bewilligen möchten, in ihrer Gristenz ge- meldete, twonach alleinstehende Frauen und Mädchen, fährdet werden oder nicht. Erleichtert wird sein Verhalten noch welche im Befige einer Schreibmaschine waren, sich zum Abschreiben dadurch, daß sich ihm in den lezten Tagen einige brauchbare Schleifer von Schriftstücken erboten. Er übergab ihnen je eines seiner als Arbeitswillige" zur Verfügung gestellt haben. Da nunmehr Manuskripte und vereinbarte mit ihnen einen annehmbaren Preis. aber fest steht, daß die industriellen Auftraggeber nach und nach auf Zunächst verlangte er aber eine Kaution von 10-20 Mart mit der Lieferung der bestellten Ware drängen, andrerseits aber keine Begründung, daß ihm schon manch wertvolles Werk abhanden ge dauernde Regelung der Lohn- und Arbeitsverhältnisse im Gewerbe zu kommen sei. War die fertige Arbeit abgeliefert, so wußte der An­erwarten ist, ohne daß auch die größeren Firmen des Berufes den geklagte die armen Frauen mit der Bezahlung auf einige Tage zu Tarif anerkennen, so erklärten die Versammelten: Sie würden lieber vertrösten. Bei einem zweiten Besuche war der Angeklagte un­Feilen hauen, die auswärts zum halben Preise geschliffen werden, bekannt wohin" verzogen und schließlich bezahlte er weder für die als solche, die hier von Berliner   Streitbrechern und speziell von denen Arbeit noch gab er die Kaution zurück. Jetzt war ein neuer der= der Firma Mägdefrau hergestellt werden. In geheimer Abstimmung artiger Fall zur Kenntnis der Behörde gelangt. Der Gerichtshof er wurde sodann einstimmig folgende Resolution angenommen: Die kannte hierfür auf sechs Monate Gefängnis, so daß der Angeklagte streifenden Feilenarbeiter von Berlin   und Umgegend beschließen, keine iegt 3 Jahre 6 Monate zu verbüßen hat. Feilen zu hauen, die von Streifbrechern geschliffen werden. Damit war auch gleichzeitig die Weiterführung des Streits beschlossen. Arbeiterfreundliche Blätter werden ersucht, von diesem Beschluß Notiz zu nehmen.

Deutfches Reich.

Zur Lohnbewegung der Hamburger Straßenbahner teilt das " Hamburger Echo" mit, daß die Mitteilung, der Polizeidirektor Dr. Roscher habe sich zur Einleitung von Vermittelungen erboten, auf einem Irrtum beruht.

Der Streif in der Lanzschen Fabrik in Mannheim   ist beendet Die Arbeiter haben leider nichts erreicht, sie haben sich bedingungslos unterwerfen müssen. Ihre Forderungen waren nicht unberechtigt und leicht durchführbar. Aber wie gewöhnlich, so stand auch hier der Fabrikbefizer, angespornt durch scharfmacherische Freunde, den Arbeitern unnachgiebig gegenüber. Im Vertrauen auf die Be­rechtigung ihrer Forderungen wandten sich die Arbeiter an das badische Fabrit- Inspektorat mit dem Ersuchen, zwischen ihnen und dem Arbeitgeber zu vermitteln. Der Fabrik­Inspektor, Ober- Regierungsrat Bittmann, erschien auch und stellte über die Ursachen des Streits eine Untersuchung an, auf Grund deren er ein Urteil abgab, welches in der bürgerlichen Bresse veröffentlicht wurde. Der Herr Ober- Regierungsrat muß eine sonderbare Auf­fassung von den Aufgaben eines Vermittlers haben. Dafür spricht die von ihm veröffentlichte Erklärung, deren wesentlichster und zugleich äußerst charakteristischer Teil lautet:

Aus der Frauenbewegung.

Eine zweite socialdemokratische Frauenkonferenz wird vom Frauen­Reichskomitee für De ft reich zum Herbst 1903 einberufen. Die Konferenz soll in Wien   einen Tag vor der Eröffnung des Gesamt­parteitages stattfinden. Unter den auf der Tagesordnung stehenden Punkten sind besonders bemerkenswert: Agitation und Organisation, Arbeiterinnenschutz, Presse und die politische Bethätigung der Frauen. Die erste derartige Konferenz fand vor jezt mehr als vier Jahren statt.

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Ober- Schöneweide. Am Montag, den 31. August, abends 81, Uhr, findet im Wilhelminenhof- Kafino", Wilhelminenhofftr. 43, eine Ver­sammlung des Bildungsvereins für Frauen und Mädchen statt, in welcher Frau Dr. Hoffmann über Wirtschaftliche Genoffen­ fchaften  " referieren wird. Da der Vortrag Intereffe namentlich für die Frauen und Mädchen hat, so werden dieselben hiermit nochmals Der Vorstand. aufgefordert, bestimmt und zahlreich zu erscheinen.

Nationalsocialer Ausverkauf.

Göttingen  , den 29. Auguft.

Aus Anlaß des heute Abend zusammentretenden Parteis tages der nationalsocialen Partei sind etwa 150 Vertreter des nationalsocialen Vereins aus allen Teilen Deutschlands  eingetroffen, u. a. Naumann, v. Gerlach, Parteisekretär Dr. Mauren­brecher, Damaschke, Weinhausen, Pfarrer a. D. Wend( Marburg  ), Pfarrer Nötschke( Minden  , Westfalen  ), Graveur Haag und Schuh­macher Begemann( Frankfurt   a. M.).

Auf Grund meines Befundes bin ich zur positiven Gewißheit gelangt, daß die gegen die Firma Heinrich Lanz   erhobenen An­schuldigungen jeder Grundlage entbehren. Angesichts dieser Sach­lage, welche durch die gegen die Firma gerichteten unbegründeten Verdächtigungen wesentlich verschärft wurde, beklage ich aufs tiefste, daß die Schmiede am 17. Juli voreilig und rechtswidrig ihr Arbeitsverhältnis gelöst haben; daß sie sodann nach Empfang des aufklärenden Briefes der Firma vom 18. Juli die Arbeit nicht wieder aufnahmen, daß sie das Sigungsprotokoll vom 31. Juli nicht anerkannten und daß schließlich durch einen allgemeineren Nach Naumann wird heute Abend Wend( Marburg  ) als Kor­Ausstand der Arbeiter eine schwierige Situation in den technischen referent das Wort ergreifen und sicherem Vernehmen nach den kaufmännischen Betrieben der Firma geschaffen wurde, die, wie ich| Antrag Naumann mit voller Entschiedenheit mich überzeugt habe und wie aus der anliegenden Erklärung bekämpfen. Es wird alsdann eine Pause und danach eine ge­hervorgeht, nach einer Beendigung des Ausstandes trok des besten schlossene Versammlung stattfinden, in der die finanziellen Verhältnisse Willens der Direktion zunächst nur eine beschränkte und allmähliche zur Verhandlung gelangen. Wiedereinstellung von Arbeitern ermöglicht.

Den Hauptgegenstand der Tagesordnung bildet: Die Zukunft unsres Vereins. Erster Redner ist Pfarrer Naumann, der die Auf­lösung der nationalsocialen Partei und den Anschluß an die Frei­ sinnige Vereinigung   angeregt hat.

An die Arbeiterschaft der Firma Heinrich Lanz   und an die gesamte Arbeiterschaft Badens, soweit für sie die Großh. Fabrik­Inspektion zuständig ist, richte ich die dringende und herzliche Bitte, in fünftigen Fällen vorsichtiger zu Werke zu gehen und stets, ehe zu einem Ausstande geschritten wird, die Intervention der Großh. Fabrik- Inspektion anzurufen, die durch Gesetz und Verordnung zur Vermittelung zwischen Arbeitgeber und Arbeiter berufen ist und berechtigte Intereffen der Arbeiter mit Wärme und Nachdruck wahrzunehmen stets bereit sein wird, wie dies auch in diesem Falle ich bezeuge dies vor meinem Gewissen geschehen ist. Der Vorstand der Großherzogl. Fabrik Inspektion: gez. Bittmann, Ober- Regierungsrat.

Das Wohlwollen" der Berliner   Omnibusgesellschaft ihren An­geftellten gegenüber hat sich gegenwärtig in einer sonderbaren Weise offenbart. Bekanntlich machte sich in letzter Zeit unter den An­gestellten eine lebhafte Bewegung zur Verbesserung ihrer Lohn- und Arbeitsverhältnisse bemerkbar. Wahrscheinlich um diese Bewegung rechtzeitig einzudämmen, berief die Direktion der Allgemeinen Omnibusgesellschaft zu gestern nachmittag eine Versammlung ihrer Angestellten ein und wurden durch die Hofinspektion von jedem Depot je drei Schaffner, Kutscher   und Stallleute, außerdem auch noch Delegierte der Handwerfer, wie Schmiede, Stellmacher und Sattler   zur Teilnahme an derselben bestimmt. Die Direktion war durch die Herren Schmoll und Hoppe vertreten. Herr Schmoll eröffnete die Versammlung und teilte mit, daß sich die Ge= Es ist das erste Mal, daß Herr Bittmann, der Nachfolger schäftslage der Gesellschaft in diesem Jahre gegenüber dem Wörishoffers, von den Arbeitern als Vermittler bei einem Streit Borjahre erfreulich gehoben habe. Die Gesellschaft sei in der angerufen wurde. Er hat sich seiner Aufgabe in einer Weise erledigt, Lage, diesmal eine Dividende von 6 Proz. zu verteilen, und es be- die es sehr fraglich erscheinen läßt, ob ihm von Arbeiterseite Ver­stehe begründete Aussicht, daß das Unternehmen im nächsten Jahre trauen für das Vermittleramt in zufünftigen Fällen entgegengebracht

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noch mehr abwerfen werde. Nach dieser Einleitung war es begreif- wird. Der Herr Fabrik- Inspektor hat ja im Langſchen Streit über

Der Parteisekretär Dr. Maurenbrecher will den bestimmten Antrag stellen:

Die nationalsociale Partei löst sich auf und erklärt ihren Anschluß an die Socialdemokratie.(?)

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Dieser Antrag hat die Unterstützung des verantwortlichen Nes dakteurs des offiziellen Parteiorgans Die Hilfe", Gerhard Hilde­ brand  ( Schöneberg  - Berlin  ), gefunden. Er fann aber nicht nach Göttingen   kommen, da er vor einigen Tagen wegen Zeugnis­verweigerung verhaftet worden ist. Damaschke will nur dann für die Fusion stimmen, wenn beide Parteien ihren Namen aufgeben und die Bezeichnung: Socialliberale Partei" annehmen.

Im übrigen sind Naumann und seine Anhänger, zu denen Geh. Rat Sohm, v. Gerlach, Weinhausen, Tischendörffer u. a. gehören, der Ansicht, es werde den Nationalsocialen gelingen, die Freisinnige Ver­ einigung   in politischer und socialer Beziehung mehr nach links zu drängen.

Letzte Nachrichten und Depefchen. lich, daß die Herzen der anwesenden Angestellten in hoffnungs- haupt nicht bermittelt. Er hat vielmehr die Rolle eines freudiger Erwartung höher zu schlagen begannen, doch die bitterste Untersuchungsrichters gespielt, der mit der Ermitte Eisleben  , 29. Auguft.( W. T. B.) Bei den Manövern der 7. Division Enttäuschung folgte auf dem Fuße. Herr Schmoll erflärte nämlich lung des Schuldigen seine Aufgabe als erledigt betrachtet. ist heute früh in der Nähe von Schraplau   ein Drachenballon der weiter: Um die Angestellten an der guten Geschäftslage teilnehmen Wenn Herr Bittmann vermitteln wollte, dann war seine Thätig- Manöver Luftschifferabteilung infolge starten böigen Windes ab­zu lassen, habe der Aufsichtsrat beschlossen, daß für jeden An- feit mit der Untersuchung der Angelegenheit nicht abgeschlossen, geriffen. In der Gondel befanden sich zwei Offiziere. Beim Los­gestellten, gleichviel welcher Gruppe derfelbe angehört, ein Gut- sondern da hatte sie erst anzufangen. Ein Streit ist ein wirtschaft- reißen wurden zwei Soldaten schwer verwundet. Der gaben in Gestalt einer Attie im Werte von licher Kampf, und im Kampf glaubt jeder Teil im Recht zu sein. Die Ballon landete um 10% Uhr vormittags sehr glatt bei Treuen­300 M. festgelegt wird und den Betreffenden Aufgabe des Vermittlers besteht aber darin, einen Ausgleich zwischen brießen. die darauf entfallende Dividende nach Jahres beiden Barteien herbeizuführen, eine Grundlage zu suchen, auf der Frankfurt   a. M., 29. Auguft.( B. H.  ) Nach einer Meldung aus schluß ausgezahlt werden soll. Besonders betonte der beide sich einigen können. So verfahren die Gewerbegerichte, wenn Sidneh sind in Neu- Kaledonien   bis zum 10. Auguſt 97 Best­Herr Direktor, diese Vergünstigung sei nicht etwa auf die in letter fie als Einigungsamt fungieren, und erst wenn die Einigung nicht fälle vorgekommen, von denen 87 tödlich verliefen. Zeit unter den Angestellten betriebene Agitation zurückzuführen, u stande kommt, wird ein Schiedsspruch, nicht ein Urteil ge­Budapest, 29. Auguft.( B. H.  ) Auf der Besikung der Gräfin sondern sie entspringe lediglich dem Wohlwollen der Gesellschaft fällt. Herr Ober- Regierungsrat Bittmann dagegen untersuchte die für ihre Angestellten. Hierauf sprach Herr Hoppe die Erwartung Schuldfrage", er fand die Arbeiter schuldig, fällte ein Urteil von der Often brannte ein Holzfägewerk nieder. Hierbei ver. brannten der Maschinist, zwei Arbeiter und acht aus, daß das gegenseitige gute Einvernehmen zwischen der Gesell- und ging seiner Wege. Wenn Bittmann vor seinem Gewissen Kinder. schaft und ihren Angestellten wie bisher so auch ferner nach der bezeugt", die Großh. Fabrik- Inspektion sei stets bereit, die Interessen Laibach, 29. Auguft.( W. T. B.) Der Ausstand der beim Bau Vereinigung der alten und neuen Gesellschaft fortbestehen möge. der Arbeiter mit Wärme und Nachdruck zu vertreten, wie es auch in Damit war die Versammlung nach einer Dauer von etwa diesem Falle geschehen sei, so soll nicht bezweifelt werden, daß er an der Karawankenbahn in Birnbaum, Bezirk Radmannsdorf, be­20 Minuten geschloffen, ehe noch die Angestellten ganz Beit gehabt die Wahrheit seiner Worte glaubt. Sein Urteil über den Langschen schäftigten Arbeiter ist als beendet anzusehen. hatten, sich von ihrer Verblüffung einigermaßen zu erholen. Es Streit zeigt aber mit unzweifelhafter Deutlichkeit, daß Herr Bittmann London, 29. Auguft.( W. T. B.) Die Vereinigten Weiß­Süd Wales, welche vier ist kaum zu erwarten, daß sich die Angestellten mit diesem mehr über die Vertretung von Arbeiterinteressen Ansichten hat, die wohl biech Fabrikanten von wie zweifelhaften Entgegenkommen" der Direktion zufrieden er den Unternehmern, aber nicht den Arbeitern gefallen können und die Fünftel der Betriebe dies Gebietes beherrschen, haben ihre Ar­flären werden, vielmehr besteht bei ihnen die Absicht, schon in zum Vermittler untauglich machen. beiter infolge von Lohnstreitigkeiten auf unbestimmte nächster Zeit zu einer durchgreifenden Verbesserung ihrer Lohn­Beit ausgesperrt. Die Aussperrung erstreckt sich auf 20 000 bis 30 000 Arbeiter. und Arbeitsverhältnisse entschieden Stellung zu nehmen. Berantwortl.Redakteur: Julius Kaliski   in Berlin  . Inseratenteil verantwortlich: 2b.Glocke in Berlin  . Drud u Berlaas märts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsblatt

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