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Br. 202. 20. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Sociales.

Der Centralverband der Orts- Krankenkassen Deutschlands   hält feine 10. Generalversammlung vom 13. bis 15. September in Breslau  ab. Neben zwei Vorträgen über die Bekämpfung der Geschlechts­krankheiten und über die Aufgaben der Krantentassen stehen eine große Anzahl Anträge auf Abänderung verschiedener Gesetzes­bestimmungen auf der Tagesordnung. Im Anschluß daran wird am 16. September eine Konferenz der Centralkommissionen und andrer Krankenkassen- Vereinigungen stattfinden.

Lokales.

Das gute Beispiel des Krankenhauses.

Sonntag, 30. August 1903.

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Mühlenbeck  . Wahlverein Bezirk Pankow  . Heute Sonntag, nach- Beit erschienen ist und daß jene angezogene Entscheidung schon am mittags 4 Uhr, ist die regelmäßige Mitgliederversammlung in 4. Januar 1881 ergangen ist, d. h. 22 Jahre alt ist. Der Gerlachs Gasthof Zur Sonne". Auf der Tagesordnung steht u. a. Berichterstatter konnte dies aus dem Buche ersehen und mußte es den ein Vortrag des Genossen Schütte- Berlin über: Das Socialisten- Beitungen nicht verschweigen. Was aber die Hauptsache ist, er hätte die Entscheidung richtig und nicht falsch wiedergeben müssen. gesetz". Zahlreicher Besuch wird erwartet. Der betreffende Saz der Entscheidung lautet:" Der polizeilichen Aufsicht und Einwirkung unterstehen die Werke nach den für diese gegebenen, zwischen Kommunen und Privaten nicht unterscheidenden allgemeinen gefeßlichen Bestimmungen, welche für jede einzelne An­stalt nach Maßgabe ihrer Organisation anzuwenden sind." Dieser Von den Krankenhäusern nimmt der Unkundige ge- Sat besagt also gerade das Gegenteil. Eine Richtigstellung ist hiernach wohl geboten. Die Wurmkrankheit macht Fortschritte. Es wird gemeldet, daß die wöhnlich an, daß sie in der Pflege des Kranken nur Mustergültiges Berlin   auf dem Städtetag in Dresden  . Oberbürgermeister Wurmkrankheit auch auf der im links- rheinischen Gebiete liegenden, leisten. Im Krankenhause, so sagt er sich, finden die Pfleglinge der Firma Friedrich Krupp   gehörigen Zeche Rheinpreußen" aus- peinlichste Ruhe, sorgsamste Abwartung, zwedmäßigste Soft, gewiffen- irschner begiebt sich am Montag mit dem Bürgermeister Dr. Reide, dem Stadtschulrat Dr. Gerstenberg, dem Stadtbaurat gebrochen ist. Bereits hat der Zechenarzt auf einem Schacht über hafteste Befolgung aller Vorschriften der Hygiene. Krause und den Stadträten Stadtsyndikus Dr. Hirsekorn, Dr. Münster­20 Wurmkranke, fast alle Ausländer, festgestellt. Wie schön wäre es, wenn das immer zuträfe! Abgesehen von berg, Stadtfyndikus Weise, Dr. Straßmann, Dr. Weigert und Kalisch Ueber den Stand des landwirtschaftlichen Genossenschaftswesens dem direkten Gewinn, den ein gut eingerichtetes Krankenhaus den zur Teilnahme an dem Städtetag und den Kongressen zur Städte­berichtete auf dem jezt in Bonn   stattfindenden Verbandstage dieser Pfleglingen felber bringt, kann eine solche Anstalt durch das von ausstellung nach Dresden  . Gleichzeitig wird sich auch der Stadt­Genossenschaften der Verbandsanwalt Haas, daß die Gesamt- ihr gegebene Beispiel auch auf die häusliche Krankenpflege einen verordneten- Vorsteher Dr. Langerhans, der die Geschäfte der Stadt­zahl der deutschen Genossenschaften am 1. Juli laufenden Jahres fördernden Einfluß ausüben. Wer aber einmal in einem Kranken- verordneten- Versammlung von seinem Stellvertreter Michelet   wieder auf circa 22 800 gestiegen sei, worunter sich 17 162 landwirtschaft- hause gelegen hat oder einen Angehörigen darin liegen gehabt hat, übernommen hat, mit diesem und den Stadtverordneten Alt, liche Genossenschaften befänden. Diese gliedern sich in 11 750 Spar- der weiß, daß leider auch dort nicht alles Gold ist, was glänzt. Rosenow   nach Dresden   begeben. Die Herren werden dem Städtetage Mommsen, Singer, Borgmann, Friederici, Kaempf, Perls und und Darlehnskassen, 1601 Bezugsgenossenschaften, 2542 Molkerei­genossenschaften und 1269 sonstige Genossenschaften. Bei allen Richt wenige haben aus dem Krankenhause die Erkenntnis mit- und den Kongressen beiwohnen und am Donnerstag nach der Be­Genossenschaftsarten sei eine starte Zunahme zu konstatieren, be- genommen, daß dort manches geschieht, was in der häuslichen sichtigung der Städteausstellung nach Berlin   zurückkehren. Von sonders groß sei dieselbe bei den Bezugsgenossenschaften gewesen. Krankenpflege ängstlich vermieden wird, und dort manches unter- Montag bis Donnerstag sind die Stadträte im Rathause nicht zu Von den 17 162 ländlichen Genossenschaften wären 1584, mehr bleibt, was hier streng durchgeführt wird. sprechen. Die Sprechstunden sind auf nächste Woche verlegt. als die Hälfte von allen, dem Allgemeinen Verband angeschlossen; Eine Beobachtung dieser Art wird uns aus dem Krankenhause Für die erste Hilfeleistung bei Unglücksfällen in Schulen ist in der Bestand derselben beziffere sich zurzeit auf circa 10 200 Ge- am Urban von einem Elternpaare mit dem Ausdruck höchsten Berlin   noch wenig gethan. Von der hier bestehenden Vereinigung nossenschaften mit circa 856 000 Mitgliedern, die in 27 Verbänden: Erstaunens berichtet. Im Pavillon 8 liegen in einem gemeinsamen für Schulgesundheitspflege", die sich aus Lehrern zusammensetzt, wird 58 Centralgenossenschaften, 6539 Spar- und Darlehnskassen, Saal neben Kindern mit ansteckenden Krankheiten andre franke angestrebt, daß nicht nur in jeder Schule ein Kasten mit ausreichenden 1797 Bezugsgenossenschaften, 1264 Molkereigenossenschaften und Kinder. Drei Betten sind mit typhuskranken Kindern belegt. Diese Verbandstoffen, mit den notwendigsten Arzeneien usw. bereit gehalten, 512 sonstigen Genossenschaften zusammengeschlossen sind. Die Centralfaffen des Allgemeinen Verbandes hatten im Jahre 1902 Betten find zwar die letzten in der Reihe, stehen also in einer Ede fondern auch die Kenntnis der ersten Hilfeleistung unter der Lehrer­einen Gesamtabsatz von 1623 Millionen Mark( im Vorjahre 1280 des Saales, aber eine weitere Absonderung ist nicht zu bemerken. Schaft mehr verbreitet werde. Zur Begründung dieser Forderungen Millionen Mark). Die Summe der an die Genossenschaften aus- Die Angehörigen der in diesem Saal liegenden Kranten gehen von wird besonders hingewiesen auf die Unfälle, die beispielsweise im gezahlten Gelder betrug 286 Millionen Mark gegen 250 Millionen Bett zu Bett, tauschen im Gespräch ihre Sorgen mit einander aus Turnunterricht trotz aller Vorsicht, die von der Turnlehrern geübt wird, bisher nicht ganz haben verhütet werden können. Die zweite im Vorjahr; die Summe der von den Genossen eingezahlten Gelder und machen sich dabei gelegentlich auch mit den Kranken zu schaffen. Forderung wird nun wahrscheinlich in der nächsten Zeit verwirklicht 302 Millionen Mark gegen 261 Millionen Mark im Vorjahre, so daß zwischendurch laufen Kinder unther, die bereits in der Genesung werden. In einem kleineren Kreise der Lehrerschaft wird jetzt ge= fich im Jahre 1902 ein Ueberschuß der Rückzahlungen in Höhe von begriffen find, treten an die Betten heran, bringen Stücke von dem plant, in dem kommenden Vierteljahr aus eignen Mitteln einen 16 Millionen Mark ergab. Insgesamt betrug das Betriebskapital Spielzeuge mit, die auf den Tischen ausgelegt find, usw. Samariterkursus für Lehrer einzurichten. Die Lehrer Ende 1902 96 Millionen Mark gegen 76 Millionen im Vorjahr. Vielleicht wird man uns hier erwidern, das alles fei auch in folgen hiermit einem Beispiel, das von verschiedenen andren Berufen Das eigne Betriebskapital 7,27 Millionen gegen 4,6 Millionen im Vorjahr. Die Centralbezugs- und Absatzgenossenschaften des All- andren Krankenpflegeanstalten üblich; es laffe sich wegen des oft schon früher gegeben worden ist. gemeinen Verbandes haben im Jahre 1902 Waren im Werte von Herrschenden Plazmangels gar nicht vermeiden und biete im übrigen Zu denjenigen Krankenkassen, denen neuerdings durch Verfügung $ 1 Millionen Mark gegen 35 Millionen im Vorjahre bezogen. Der feinen Anlaß zur Besorgnis. Diese Antwort würde gewissenhaften des Handelsministers die Bescheinigung erteilt worden ist, daß sie Menge nach belief sich der Bezug auf 19,70 Millionen Centner gegen Eltern schwerlich eine Beruhigung sein und auf leichtfertige Eltern den Anforderungen des§ 75 des Krankenversicherungs- Gesetzes 14,56 Millionen Centner im Vorjahre. Der Warenbezug des All- sicherlich nicht wie eine Mahnung wirken. Im Hause empfiehlt der genügen, gehören folgende Berliner   Kassen: Die Kranken- und gemeiner Verbandes stellte sich auf rund 70 Millionen Mart, während Arzt größte Vorsicht und fordert strenge Absonderung, im Kranten- Sterbefasse aller gewerblichen Arbeiter für Schöneberg   und Berlin  , der Gesamtbezug etwa 120 Millionen betrug. Die Central- Butter- hause aber liegen typhuskranke Kinder Bett an Bett mit audren die Kranken- und Sterbekasse der Tabakarbeiter Berlins  ( E. H.), die berkaufs- Genossenschaften des Allgemeinen Verbandes haben, im Kranken- und Begräbniskasse des Vereins von Kaufleuten aus der Kindern! Soll da nicht mancher Vater und manche Mutter von Berliner   Lampenbranche( E. H.) und die Kranken- und Sterbekaffe Jahre 1902 für rund 6 Millionen Mark Butter abgesett, gegen 5 Millionen im Vorjahre. Auch der gemeinsame Abfah land- Sorge um ihr in demselben Saal untergebrachtes Kind ergriffen für Bierbrauergesellen von Berlin  ( E.§.). So werden? Und darf man sich wundern, wenn andrerseits mancher, wirtschaftlicher Erzeugnisse habe weitere Fortschritte gemacht. der genossenschaftliche Getreideverkauf. Allerdings hat in den Ge- der das sieht, zu dem Schluß kommt, daß die Sache ja gar nicht bieten des größeren Besizes, namentlich in den nördlichen und öst- so ängstlich sei, wie die Aerzte thun"? lichen Provinzen, eine weitere Errichtung von Kornhäusern nicht stattgefunden. Die Ursache liege zum Teil wohl darin, daß seit der Erschöpfung des Kornhausfonds die Mittel zur Anlage von Kornhäusern schwieriger aufzubringen seien. Dagegen habe in den westlichen und südlichen Provinzen Preußens sowie in den süd­deutschen und südwestdeutschen Bundesstaaten ein weiterer Ausbau des Kornhauswesens sich vollzogen.

Berliner   Partei- Angelegenbeiten.

Parteigenoffen Berlins   und der Provinz Brandenburg  ! Die diesjährige Provinzial- Konferenz findet am Sonntag, den 6. September, in Berlin   im Gewerkschaftshaus, Engel- Ufer 15, statt. Beginn mittags 12 Uhr.

Tagesordnung:

1. Bericht der Agitationskommission. Referent: Franz Roßfe.

2. Bericht der Delegierten aus den einzelnen Kreisen.

und Presse).

8. Rückblick auf die Reichstagswahlen.( Organisation, Agitation Referent: Reichstags- Abg. Arthur Stadthagen  . 4. Die preußischen Landtagswahlen, unter specieller Berüd­fichtigung der Kreise der Provinz Brandenburg  . Referent: Dr. Leo Arons  .

5. Anträge.

Jeber Kreis ist berechtigt, 8 Delegierte zu entsenden. Die Ab­geordneten resp. Kandidaten der Kreise find gleichfalls eingeladen. Event. Anträge sind bis 1. September an Unterzeichneten zu senden. Agitations- Kommission für die Provinz Brandenburg  .

Mit Parteigruß!

J. A.: Karl Dimmid, Berlin   S., Luisen- Ufer 11.

Charlottenburg  . Achtung! Parteigenossen. Die Wählerlisten zur Stadtverordnetenwahl liegen nur bis zum Sonntag, den 30. August, zur Einsichtnahme im Statistischen Amt, Rosinenstr. 12, aus und zwar nicht, wie allgemein bekannt gegeben, Sonntags von 9-1, sondern nur von 8-12 Uhr.

Die Genossen werden dringend ersucht, sich von ihrer Eintragung in die Wählerliste zu überzeugen, da sie sonst ihres Wahlrechtes verlustig gehen können. Der Vorstand des Wahlvereins.

Leute, die die Weltenuhr rückwärts drehen wollen. Das anti­semitische Zünstlertum sucht sich den Warenhausbrand in Budapest  zu muze zu machen. In einer Antisemiten- Bersammlung, die Freitag in den Andreas- Festsälen stattfand, wurde folgende Erklärung be­

schlossen:

Wegen Untreue wurde der Auktionator P., eine in kaufmännischen Kreisen bekannte Persönlichkeit, in Untersuchungshaft genommen. Obwohl P. stets viele und reiche Aufträge hatte und so sein Ein­fommen nicht unbedeutend war, genügte dieses doch nicht zur Deckung feiner persönlichen Kosten, und er soll zu einem bedenklichen Schritt gegriffen haben, um sich Geldmittel zu beschaffen. P. wird be­schuldigt, Gelder aus dem Erlös von Versteigerungen unterschlagen und berausgabt zu haben. Um die Folgen des ersten Fehltrittes zu verdecken, soll er diese Veruntreuungen fortgesetzt haben, indem er die Kunden aus dem Erlös späterer Versteigerungen befriedigte. So wurde seine Schuldenlaft immer größer, und er war schließlich nicht mehr in der Lage, seinen Verpflichtungen nachzukommen. Nun­mehr wurde gegen den Auktionator Anzeige bei der Staatsanwalt­schaft erstattet, die zu seiner Verhaftung führte.

Die versammelten Männer und Frauen Berlins   richten im Hinblick auf die schreckliche Katastrophe im Warenhause Goldberger zu Best und in der Erwägung, daß derartige Vorkommnisse auch bei uns jeden Tag eintreten und unfägliches Unglück hervorrufen können, an die fönigliche Staatsregierung das Ersuchen, 1. unver züglich die schärfsten baupolizeilichen Verordnungen für diese Waren­häuser zu erlassen und deren Ausführung zu überwachen; 2. in der Erwägung, daß auch die schärfste polizeiliche Verordnung bei der bereits ins Ungemessene gesteigerte Ausdehnung der großen Der Gefangene wird seit seiner Einlieferung nur nach den all­Warenhäuser teine Gewähr gegen Brandkatastrophen bietet, durch gemeinen gefeßlichen und reglementarischen Vorschriften behandelt. gefeßliche Vorschriften diese Betriebe auf ein solches Maß zu befür die ersten Tage wurde er zur Beobachtung seines Körper­chränken, daß sie nicht mehr eine ständige Lebensgefahr für die und Geisteszustandes in einer Einzelzelle des Serankenhauses unter­Angestellten und Besucher bilden. gebracht. Der zu seiner dauernden Verwahrung bestimmte Hafts

Zn der Meldung über die Behandlung des Prinzen Arenberg in Tegel   schreibt die Direktion des dortigen Gefängnisses einem hiesigen Blatte:

Der

Gegen möglichst weitgehende Sicherheitsmaßnahmen wird, so raum ist eine der gewöhnlichen Einzelzellen, von denen etwa weit die Warenhäuser in Betracht kommen, ebensowenig jemand etwas 500 für langzeitige Strafgefangene vorhanden find. Diese Zelle Angestellten an andren Orten, wo viele Menschen zusammen Ausstattung ist die reglementsmäßige. Gute" oder beste" Bellen einzuwenden haben als gegen den Schutz des Publikums und der wurde in diesem Sommer, wie mehrere hundert andre, gelegentlich der alljährlich üblichen Renovierungsarbeiten frisch getüncht. Die strömen. Auch die Einsicht, daß trotz aller scharfen Polizei- sind nicht vorhanden, ebensowenig giebt es einen Korridor, wo die maßnahmen am Ende doch ein Unglück geschehen kann, Strafgefangenen besseren Standes ihre Zellen haben". Die Be­läßt auf eine sonst bei den Antisemiten nicht immer vorhandene föstigung ist lediglich die nach der Allgemeinen Speiseordnung Intelligenz schließen. Aber wenn man aus diesem leidigen Umstande vorgeschriebene, zur Zeit auf ärztliche Anordnung Krankenkost. bon Prinz Arenberg erhält nach quafi die Forderung des Verbotes der Warenhäuser herleiten will, der Gefängnis­Dann muß man bei einiger Konsequenz auch die Eisenbahnen, die ordnung täglich eine Stunde Bewegung im Freien, je eine Riesendampfer. die Fabrit- Dampftessel und andere den heutigen unterbeamten. Bei einer diefer halben Freiftunden hat der Direktor halbe Stunde bor- und nachmittags unter Aufsicht eines Kulturzustand der Menschheit kennzeichnende Einrichtungen furz und eine turze amtliche Rücksprache mit ihm gehalten. Einen zweis flein   schlagen, weil durch fie ebenfalls alle Augenblicke Menschen- stündigen Spaziergang hat der Gefangene in Tegel   nicht gemacht, leben vernichtet werden. Und im Grunde ist ja auch das Bünftlers tum allen diesen Kulturerrungenschaften spinnefeind. Weil dem aber so ist, wird die Zunftbrüderschaft und nicht die heutige, dem So cialismus entgegenreifende Kultur zunächst daran glauben müssen.

also auch nicht in Begleitung des Direktors. Von der Polizeibehörde war die Anstaltsdirektion ersucht worden, zur Ueberführung des Ge­fangenen und für die drei Transportbegleiter einen geeigneten Wagen auf dem Bahnhof in Tegel   bereitzustellen. Dazu hat der Direktor einen der Anstalt gehörigen geschlossenen bierfißigen Wagen Sicherheitsmaßnahmen in den Warenhäusern. Polizeilich wird bestimmt und als Kutscher   einen Gefangenenauffeher in Uniform mitgeteilt: Die Prüfung der Verhältnisse in den hiesigen Waren- kommandiert. Außerdem wurde der Transport von dem Bahnhofe und Kaufhäusern bezüglich der Vorkehrungen zur Einschränkung der Zu der Angelegenheit meldet eine Zeitungskorrespondenz u. a.: Gefahr von Brandfällen hat zu der Anordnung des Polizeipräsidenten nach dem Gefängnis durch einen Inspektionsbeamten dienſtlich begleitet. bon Borries geführt, daß die periodischen Revisionen solcher Unter- Der Justizminister berief gestern sofort den Direktor Klein zu nehmungen, sowie auch der Hotels und großen Restaurationen so sich und forderte eingehenden Bericht über die in den Zeitungen vermehrt werden, daß eine lebertretung der bestehenden Vorschriften berbreiteten Nachrichten. Direktor Klein vermochte nicht anzugeben, nach Möglichkeit verhütet wird. Diese Vorschriften, welche vor nicht auf welche Weise die Einzelheiten in die Deffentlichkeit gedrungen Weißensee. Die Parteigenoffen werden darauf aufmerksam ge- langer Zeit erlassen sind, bieten, wenn sie genau befolgt werden, die waren. Er ordnete in Tegel   sofort eine strenge Untersuchung an. macht, daß mit dem 1. September ein Wechsel in der Partei- denkbar größte Gewähr für die Verhütung von Unglücksfällen. Die Lazarettgehilfen, die man als die Urheber der Zeitungsnotiz spedition   eintritt. Als Spediteur ist der Genoffe W. Reste bestimmt. Manche von ihnen, z. B. das Verbot der Aufstellung brennbarer ansieht, wurden sogleich abgelöst und zu Protokoll vernommen, zu Die Spedition befindet sich für Monat September Friedrich- Waren an den Treppen und den Ausgängen, die dauernde Freilassung wem sie über die in dem Artikel enthaltenen Einzelheiten gesprochen straße 12, Hof parterre und ist geöffnet morgens bis 9 Uhr, nach- aller Ausgänge u. a. tönnen jedoch leicht außer acht gelassen werden. haben. Auch der prinzliche Gefangene, der sich jetzt nicht mehr im mittags von 4 bis 8 Uhr. Daß dies nicht geschieht, soll durch die häufigen Revisionen, die bei an Lazarett, sondern in seiner neugetünchten Zelle befindet, wurde einem Potsdam  . Das hiesige Gewerkschafts- Kartell stellte als Kandi- und für sich weniger günstig eingerichteten Häusern oder bei vor­daten der Arbeitnehmer für die bevorstehende Gewerbegerichts- handener Neigung zu lebertretungen besonders häufig sein werden, Wahl, die am 17. September stattfindet, folgende Personen auf: und die sich nötigenfalls daran schließenden, mit allem Nachdruck wählbar auf 6 Jahre: Otto Matthies  , Schloffer, Lenné- burchgeführten Anordnungen verhütet werden. Daneben wird die schen seit einiger Zeit im Gange befindliche Bau- Sachverständigen straße 5; Carl Wieting, Kutscher  , Backhofstr. 6; Wilhelm Prüfung der in Betracht kommenden Anlagen daraufhin, ob bauliche Adenhausen, Kupferschmied  , Kaiser Wilhelmstr. 26; Mar Kroll, Töpfer, Alte Quisenstr. 38; Ewald Rottmann, Töpfer, Nene enderungen nötig sind, beschleunigt werden, wie auch bei solchen Töpfer, Alte Luisenstr. 38; Ewald Stottmann, Töpfer, Nene Gebäuden, welche vor längerer Zeit errichtet sind, thunlichst feuer­Stönigstr. 107, Paul Senslober, Steinmez, Scharrnstr. 4; Carl Buge, Zimmerer, Boruſtedt, Victoriaftr. 14b; Wilhelm l'eds, fichere Bustände zu schaffen.

Verhör unterzogen.

Weiter behauptet die Korrespondenz. daß trotz der amtlichen Behauptung doch die Equipage des Direktors bei der Abholung des Prinzen benutzt wurde. Wir wollen uns darüber nicht weiter aufregen, sondern leben für den Fall, daß der Berichterstatter wirt­lich Recht haben sollte, der frohen Hoffnung, daß dies Fuhrwerk in tommender Zeit auch andern Gefangenen zugänglich gemacht wird und so eine gewiffe Gleichheit in der Behandlung zur Geltung tommt. Der nächste Zeitungsredakteur, der in Tegel  Aufenthalt nimmt, wird dann mit Genugthuung von dem Wohl behagen berichten, die ihm die Fahrt in dieser Equipage be­reitet hat. Die plötzliche Dienstentlassung des Lieutenants Freiherrn   von sein soll. Es handelt sich um das Recht auf Leitungswaffer, d. h. ob Brandenstein vom 1. Garde- Regiment zu Fuß bildet in Potsdam   das ber Magistrat befugt ist, bei Nichtzahlung der vertraglich festgesetzten Tagesgespräch. Vor einigen Tagen, als das Regiment eben von Abgaben die Zuleitung von dem Grundstück des säumigen Hauswirts absperren zu lassen. In der Notiz wurde behauptet, die Entscheidung Döberitz   zurückgekehrt war, berschwand, wie die Potsdamer gipfele in dem Saße:" Der polizeilichen Aufsicht und Einwirkung Korrespondenz meldet, der Lieutenant plöblich aus Potsdam  , nachdem unterstehen diese Werte nicht." Zunächst sei bemerkt, daß der er vorher eine Unterredung mit seinem Kommandeur gehabt. fünfte Band des Berliner   Gemeinderechts" schon vor geraumer| Lieutenant von Brandenstein stand bei der 2. Kompagnie, welche be­

Arbeiter, Alte Luisenstr. 57, und Mar Flohr, Cigarrenmacher, Das Recht auf Leitungswaffer. Magistrats- offigiös wird ge­Junkerstr. 9 Wählbar auf 4 Jahre: Gustav Dittmann, schrieben: Kürzlich ging eine Notiz durch die Preffe über eine Ent­Arbeiter, Lindenstr. 38. 2ählbar auf 2 Jahre: Friedrich fcheidung des Ober Berwaltungsgerichts, die in dem foeben er Kerntte, Maurer, Kaiser Wilhelmstr. 38, und Paul Ziemann, fchienenen fünften Band des Berliner Gemeinderechts" veröffentlicht Schneider, Mittelstr. 2.

Nowawes  . Mittwoch, abends 8, 1hr, bei Hiemte, Wallstraße: Wahlvereinsversammlung. Tagesordnung: 1. Geschäftliches. 2. Bor­trag über die Landtagswahlen. 8. Bericht von der General bersammlung des Central- Wahlvereins. 4. Antrag des Vorstandes und der Bezirksführer auf Aenderung der Kassengeschäfte. 5. Ber­hiedenes.