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Br. 204. 20. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Parteistreit oder Parteiarbeit.

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fönnen."

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Mittwoch, 2. September 1903.

B

tam, der Präsidentschaftsfrage eine größere Bedeutung bei- in der Hand hielt, und aus dem unglücklicherweise in diesem Augen zulegen. Also der große Parteistreit ergab sich erst aus der Dis- blick ein Schuß losging. Die Kugel führte den sofortigen Tod des So weit sich die Parteipresse mit unfrem Sonntagsartikel über andren Worten, aus geringfügiger Veranlassung plagten die bereits Vorfall keine Schuld zu treffen. kussion, der Gegenstand selbst bietet nicht soviel Interesse. Mit Getroffenen herbei. Den Offizier scheint an dem bedauerlichen die neuerlichen Parteistreitigkeiten beschäftigt, druckt sie ihn zu- vorhandenen Meinungsgegensäge scharf aufeinander. Da aber die Ver­stimmend ab. Die Fränkische Tagespost" findet ihn anlassung geringfügig ist, so kann eine groß angelegte Diskussion zu öffentlicht die dortige Bolizeidirektion folgende Mitteilung: In der Ueber den Stand der Typhus   Epidemie in Braunschweig   ver ernstefter Beachtung" wert. Das Hallische Boltsblatt" nennt feinem gleichwertigen tonkreten Ergebnis führen.. ihn ein Mahnwort zur rechten Zeit. Das Offenbacher  Dazu kommt, daß in diesem falsch disponierten Meinungstampfe abgelaufenen Woche sind Neuerkrankungen unter den Waldspielfindern Abendblatt" ist der Meinung, daß der Artikel thatsächlich zur Gesichtspunkte sich leicht verschieben. wie ein schiefer Turm, der dabei noch auf die Spitze gestellt ist die nicht gemeldet. Die Krankheit unter den Kindern scheint daher mit rechten Zeit kommt und allgemeine Beachtung verdient". Der Opportunismus der der Zahl der im Anfang der vorigen Woche mitgeteilten Krant Präsidentschafts- Frage liegt offenbar darin, daß man diese Sache beitsfälle( bis dahin 208) ihren Höhepunkt erreicht zu haben und Eine Ausnahme bildet naturgemäß die Leipziger   Bolts- o furchtbar aufbauscht. Wie eingeengt muß doch der Gesichts- jezt im Rückgange zu ſein, wenn es auch nicht ausgeschlossen ist, daß zeitung". Naturgemäß; denn gegen Stimmungen und Tendenzen, freis sein, um nach der ganzen großen Entwicklung, welche die vereinzelte verschleppte Krankheitsfälle auch ferner noch zur An­wie sie seit einiger Zeit in unfrem Leipziger   Organ zum Ausdrud Bartei durchgemacht hat, die Frage des Vicepräsidiums zu einem meldung kommen werden. Zu der in voriger Woche gemeldeten Zahl tommen, richtete sich ja gerade unser Artikel. Die Manier der gegen politischen Brennpunkt zu machen. Man vergegenwärtige fich dabei, von Erkrankungen erwachsener Personen( 32) find zwei weitere uns von dem Leipziger   Blatt geführten Polemit enthüllt sich am welcher Wert gerade von jener Seite auf" praktische Thätigkeit" ber abgelaufenen Woche drei vorgekommen, sämtlich Fälle, in denen hinzugekommen. Todesfälle unter den Waldspielfindern sind in Harsten in den folgenden Säßen: " positive Arbeit" 2c. gelegt wird.... Die ganze praktische Unfähigkeit " Er( der Vorwärts") spricht von der Vicepräsidenten- Frage des Opportunismus, feine Energielosigkeit und geistige Trägheit zeigt die Krankheit, die im allgemeinen sonst, wie bisher, einen leichten als einem fläglichen Problemchen". das dem unerforschlichen sich darin, daß er von den größeren Aufgaben zu diesem ohne Straft- bis mittelschweren Verlauf genommen hat, von vornherein einen ernsteren Charakter gezeigt hatte. Wo die Ursache der stattgehabten Ratschluß eines grübelnden Parteischriftstellers" entsprungen sei. aufgebot erreichbaren Erfolg innerhalb des parlamentarischen For- ernsteren Charakter gezeigt hatte. Wo die Ursache der stattgehabten Der arme Bernstein  ! Wir werden niemals die großen Dienste malismus sich flüchtet. Diese ganze opportunistische Aktion istilchinfektion, auf welche die Typhuserkrankungen zurückgeführt vergessen, die er der Partei in schwerer Zeit geleistet hat, und erst durch die Opposition zu einer politischen Höhe aufgetrieben werden, zu suchen ist, ist auch bisher durch die fortgesetzten Unter­wenn wir feinen Wegen schon seit lange nicht mehr folgen fönnen, worden, die sie allein unter feinen Umständen würde erreichen ſuchungen noch nicht aufgeklärt, und es erscheint zweifelhaft, ob der so haben wir nie daran gezweifelt, daß er nach seinem besten ursprüngliche Infektionsherd überhaupt noch wird ermittelt werden Wissen und Gewissen das Wohl der. Partei will. Er hat die Vice- So weit Barbus, dessen Ausführungen wir Wort für Wort fönnen." Gestorben an Typhus sind bis jest sieben Kinder und ein Erwachsener. präsidenten- Frage in aller Ehrlichkeit als ein Glied seiner unterschreiben. Nur sind wir immer noch der Hoffnung, daß sich revisionistischen Bestrebungen aufgerollt, und so rollte sie auch der seine pessimistische Voraussage nicht erfüllen wird, und daß der Mellienstraße, in der Bromberger Vorstadt, sind, wie die" Thorner Auch aus Thorn wird über Typhusfälle berichtet. In der Genoffe Bollmar in seiner Münchener Rede auf. Dann aber, als Parteitag nicht dem Parteistreit verfallen wird. gerade dieser Tropfen Wasser den Geduldseimer der Parteimassen Ostdeutsche Zeitung" meldet, sieben Personen unter typhusverdächtigen überlaufen ließ, hieß es: Wie? dieser Tropfen Wasser, diese können sie ohne Not vertagen. Der erste Parteitag nach dem Bedürfen gewisse Fragen wirklich noch einer Austragung, wir Erscheinungen erkrankt. qualifizierte Dummheit", dieses klägliche Problemchen soll den 16. Juni bedarf der ganzen Größe und Würde, die den Wahlkampf Parteitag beschäftigen?" Diese Säge enthalten wie gegen andre Parteigenossen, so gegen fein fleines Geschlecht, eine gewaltige Sache nicht hadernde Personen und den Wahlfieg auszeichneten. Ein bedeutsamer Augenblick darf den Vorwärts" in aller Gemütlichkeit und Harmlosigkeit den finden. Wir wollen arbeiten, das andre, was einzelnen Bartei­Borwurf der Gesinnungslumperei. Wenn sie einen genossen so übermäßig am Herzen, liegt, mag fich 1904 oder nur der folgende sein: den Zeiten Erst haben wir die Frage für eine sehr wichtige Aftion 1905 finden, wenn man bis dahin noch Interesse daran haben gehalten, dann aber, als wir fahen, daß die Sache schief ging, haben wir plötzlich die Entdeckung gevnacht, daß die Affaire ganz gleich gültig sei, natürlich aus feiger Furcht, um uns auf dem Parteitag feine Niederlage zuzuziehen. So weit diese Verdächtigung den Vor­wärts" angeht, fönnen wir sie durch unzweifelhafte Thatsachen widerlegen: Wir haben nach dem ersten Artikel Bernsteins kurz Stellung gegen den Vorschlag genommen. Als dann Bernstein   uns eine Erwiderung fandte, haben wir sie abgelehnt, weil wir eine so gleich­gültige Frage einer Diskussion für unwert hielten. Genosse Bernstein  hat wegen der Weigerung Beschwerde gegen uns geführt und die Breßkommission ist unsrer Auffassung beigetreten. Wir haben also nicht erst dann die Frage für ein klägliches Problemchen" erklärt, sondern sind uns von Anbeginn bis zu diesem Augenblick konsequent geblieben. An dieser Feststellung zersplittert der Angriff der L. B. Allerdings können wir ihr die gleiche Konsequenz nachrühmen. Sie hat von Anfang an die Sache zu einer Aftion gemacht; sobald fie nur ein Flämmchen aufzucken sah, hat sie wacker geblasen bis zu dieser Stunde. Gegen solche Art der Polemik läßt sich mit sanftem Streicheln nichts machen. Ein derbes Zufassen halten wir aber für nicht parteiförderlich. Wir haben uns deshalb bereits seit geraumer Zeit zur Pflicht gemacht, gegen bestimmte Preßäußerungen nicht zu polemisieren. Und werben diese Pragis auch fünftig verfolgen.

Sinn haben sollen, so tamız

es

Wie allgemein das Bedürfnis der Parteigenossen ist, die Dresdener Woche der Parteiarbeit, nicht dem Parteistreit zu widmen, geht aus dem Umstand hervor. daß gleichzeitig und un­abhängig von uns ein Genosse, mit dem wir nicht oft einer Meinung sind und der auch in der Vicepräsidenten- Frage eine andre Ansicht wie wir hat er ist für einen socialdemokratischen Bice­präsidenten daß Genosse Parvus in seiner Weltpolitik" zu ganz ähnlichen Betrachtungen wie wir kommt. Er schreibt dort über ,, Nuglosen Streit" u. a.:

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sollte.

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Gerichts- Zeitung.

fragt sich, ob man wirklich im Zeitalter der Naturwissenschaften lebt, Aus dem dunkelsten Deutschland  . Man reibt sich die Augen und wenn man folgende Mitteilungen der Köln  . Bolts- ẞtg." lieft: dem großen Statholikentage in Köln   hat Gelegenheit geboten, an die Die Anwesenheit des Herrn Kardinal- Erzbischofs Ferrari   bei geschichtlichen Beziehungen zu erinnern, welche fertig ber Friedrich Barbarossas zwischen der Stadt des H. Ambrofius und der rheinischen Metropole bestehen. Den Mailändern sind allerdings diese Beziehungen nicht immer als freundliche erschienen: glaubten sie doch, als Erzbischof Reinald von Köln im Sommer des Jahres 1164 die Reliquien der heiligen drei Könige über die Alpen   entführte, um ihnen in seiner Kathedrale Lehrer Kirschner   vor der vierten Ferienstraftammer des Land- ihres tost barsten Heiligtums beklagen zu Wegen Mißhandlung eines Schülers hatte sich gestern der eine neue Ruhestätte anzutveisen, den endgültigen Verlust Die gerichts I zu verantworten. Ihm wurde folgendes zur Last gelegt: Kölner aber, deren Stadt von nun an noch mehr als vordem Im März d. J. erteilte der Angeklagte in der ersten Klasse der 42. Ge- eins der beliebtesten Pilgerziele geworden war, rühmten sich mit meindeschule den Rechenunterricht, an dem auch der etwa 13jährige Stolz, im ungeteilten Besize des ehrwürdigen Schatzes zu sein. Sohn des Tapezierers Pisch teilnahm. Angeblich weil der Senabe Der Spruch: Corpora sanctorum recubant hic terna magorum, gelacht hatte, gab ihm der Lehrer mit einem fingerdicken Stock Ex his sublatum nihil est alibive locatum( Die Gebeine der mehrere Hiebe über den Rücken und das Gesäß, ließ ihn dann aus heiligen drei Weisen liegen hier und nichts von ihnen wurde an schnell genug ging, packte er ihn am Kragen und stieß ihn vorwärts. die den kostbaren Schrein umschloß, sondern auch auf den Betteln, der Bank herauskommen, und da dies nach Ansicht des Lehrers nicht eine andre Stätte gebracht) war nicht bloß auf der Kapelle zu lesen, Hierbei ist der Schüler gegen das im Klassenzimmer stehende Klavier welche die Wallfahrer zum Andenken mit von dannen nahmen, und geflogen. Zu Hause angekommen, flagte der Stnabe über heftige selbst in den Geschichtsbüchern der Stadt. Mit eifriger Sorge Schmerzen im Rücken. Er wurde von den Eltern in ärztliche Be- wurde darüber gewacht, daß er seine volle Geltung behielt: ber­handlung gegeben, die längere Zeit ausgedehnt werden mußte, weil gebens bemühten sich die Päpste Alexander VI.   und Gregor XIII.  , sich bei ihm eine hochgradige Nervenzerrüttung bemerkbar machte, die letzterer auf Bitten des heiligen Karl Borromäus  , um die Wieder­bon Krampfanfällen begleitet war. Diese Krankheitserscheinungen erlangung der Reliquien für die Kathedrale von St. Ambrogio. sind auch jetzt noch nicht völlig überwunden und werden auf den An- Noch im Jahre 1675 verweigerte das Kölner Domkapitel  prall zurückgeführt, den der Knabe durch jenen, von seinem Lehrer dem Kardinal Erzbischof Litta selbst die Abgabe einer erhaltenen Stoß beim Aufschlagen auf das Klavier erlitten hat. leinen Partikel. Jezt endlich ist, wenn wir so sagen dürfen, die Feststellung, ob und wie der Knabe gegen das Klavier geflogen italienische Stirchenfürst einen Teil der Heiligtümer der Stätte Die Beweisaufnahme drehte sich denn auch im wesentlichen um Friede geschloffen zwischen Mailand   und Köln  , da der erlauchte tvar. Die diesbezüglichen Aussagen lauteten jedoch sehr wider wieder zuführt, an der sie bis zum Schreckenstage des 26. April sprechend. 1162 Jahrhunderte hindurch unversehrt geruht hatten. Vielleicht dürfen wir es für besonders bedeutsam halten, daß dieses Ereignis fich vollzogen hat unter den Auspicien einer überaus großartigen Kundgebung katholischen Lebens und Glaubens."

Einige der als Zeugen geladenen Schüler, wie auch der Kleine Bisch selber behaupteten, er sei mit dem Rücken auf das Klavier auf­geschlagen, andre wieder sagten aus, dies sei mit der vorderen Körper­achten des Sanitätsrats Dr. Lüderik, der den Knaben behandelt tönnen sich zur Zeit nicht genug thun in Verbeugungen vor einer Die herrschenden Gewalten im Lande der Dichter und Denker hatte, und des Stadt- Schulinspektors& ausen. Ersterer meinte, Weltanschauung, die im dunkelsten Mittelalter wurzelt und sich allen eine Gesundheitsschädigung des Knaben liege Errungenschaften des Menschengeistes mit ausgesprochener Feindschaft zweifellos vor; diese sei jedoch mehr eine Folge des bei der entgegenstellt. Wie traurig sähe es in unsrem Vaterlande aus, wenn Büchtigung ausgestandenen Schrecks und der Erregung, als der der Socialismus nicht als Lichtbringer erstanden wäre! eigentlichen Züchtigung selbst. Der Lehrer habe keine Veranlassung Italienische Bauern. In Ponte di Sarno   tam es wegen einer gehabt, etwa wegen der ausnehmend schwächlichen Störper­konstitution des Knaben von einer derartigen Züchtigung Abstand zu zu einem Zusammenstoß zwischen Karabinieri und Bauern. gesundheitspolizeilichen Anordnung der Behörde nehmen, deren Folgen nicht vorauszusehen waren. Herr Hausen Diese warfen mit Steinen und verwundeten den Bolizeikommandanten kann, in der eigentlichen Züchtigung eine Ueberschreitung des und einen Unteroffizier. Als dann ein Schußmann einen Schuß in Büchtigungsrechtes ebenfalls nicht erblicken; er würde dies jedoch thun, die Luft abgab, wurde er von den Bauern umzingelt; er machte nun von wenn nachgewiesen wäre, daß die Gesundheitsschädigung des Sinaben der Waffe Gebrauch, tötete drei Bauern und verwundete mehrere. thatsächlich durch den Stoßz des Lehrers verursacht worden sei. Das Die Ordnung ist jest wiederhergestellt. gegen liege hier zweifellos ein grober pädagogischer Miß griff vor, weil der Lehrer bei diesem Kleinen, nur fümmer­lich entwickelten Knaben eine Büchtigung angewandt habe, die viel leicht bei einem stärkeren Jungen ganz am Blaze gewesen wäre. Das Urteil lautete infolge der widersprechenden Beugenaussagen auf Freisprechung. Damit waren auch die Ansprüche des als Rebentläger zugelassenen Vaters des Knaben abgewiesen. Der Lehrer Kirschner erklärte sich jedoch bereit, diesem die entstandenen Heilfoſten zu ersetzen.

" So hat man es denn glücklich soweit gebracht, daß der Partei­tag von einem Hausstreit der Partei ausgefüllt werden wird. Da hat man sich den Kopf zerbrochen, wie man die gewaltige Tages­ordnung am besten einteilt: eine Siegesfeier sollte es sein und große Aufgaben sollten entfaltet, weitläufige Resolutionen gefaßt werden, der Achtstudentag, der Arbeiterschutz 2c. 2c.! Jetzt ist alles eminent vereinfacht: schon beim Bericht des Parteivorstandes setzt das Gezänk ein, und das hört nicht auf, bis man ihm nicht mit Gewalt ein Ende legt, und schluckt auf jeden Fall Dreiviertel der Opfer des Bergfragelns. Ueber das Unglück an der Craft' Zeit des Parteitages. Und die Leute der mittleren Linie, die in güzza, bei dem der englische   Geistliche Hartley und der Führer jeder principiellen Grörterung ein Veruneinigungsmoment der Partei Sebastian Plaz das Leben einbüßten, werden jetzt noch weitere erblicken, die gerade schüren jezt den Streit und sind emfig daran, ihn Einzelheiten bekannt. Der gerettete Führer, Christian Schnißler, der persönlich zuzuspitzen. Oder welch andres Ergebnis tann es denn beim Absturz viele Kontufionen und einen Bruch des rechten Fersen­haben, wenn man zwei Referenten zu der gleichen Frage ernennt beins erlitten hat, schildert den Vorgang wie folgt:" Ich war an und Bebel Volmar entgegensetzt? Also das der Abschluß? Die der Spiße der Partie. Herr Hartley in der Mitte und Platz am Massen haben sich über alles, über alle Streitigkeiten und Zweifel Ende. Wir hatten die schwierigste Stelle, die untere Platte, in unsrer Mitte hinweggesezt und durch ihr geschlossenes Auftreten überwunden, und Ein schwerer Unfall auf einem Straßenbahnhofe lag einer Aus obern ich suchte eben nach Griffen an der alle und nicht zuletzt uns selbst nochmals zum Bewußtein der social- flage wegen fahrlässiger Tötung zu Grunde, die gestern Seils in die Tiefe gerissen wurde. In dem Augenblick, da ich mich Blatte, als ich durch einen scharfen Ruck des revolutionären Kraft gebracht, die in ihnen steckt und an den den Schlosser Karl Döge vor die zweite Strafkammer des Land- erhob, sah ich eben noch die Körper meiner Begleiter im jähen Ab­Gipfel diesex historischen Begebenheit setzt die Partei einen Redekampf gerichts I führte. Der Unfall ereignete sich am 10. Juni cr. auf sturz gegen den Scerscen Gletscher. Weiter konnte ich nichts mehr zwischen Bebel und Vollmar! Wenn je ein Moment ungeeignet war zu einem Parteiftreit, so Reparatur- Werkstatt. Der Angeklagte hatte an einem schadhaft ge- Umstande, daß ich etwas weiter nach lins hinausgeschleudert wurde dem Straßenbahnhofe XII in der Schönhauser Allee   in der großen sehen und hörte auch nichts. Meine Nettung verdanke ich wohl dem ift das der gegenwärtige Augenblid. War der Sieg groß, so brauchen wordenen Motorwagen die Bremsvorrichtung auszubessern. Um zu und in den Steinen hängen blieb, wobei das Seil zerriß. Ich kehrte wir umso größere Einigkeit, um ihn auszunügen. Die Partei muß erproben, ob die letztere richtig funktioniere, fuhr er mit dem Motor- hierauf über die Crafta zurück gegen Bovel, traf auf dem Wege die sich groß zeigen. Verliert sie sich in Kleinigkeiten angesichts der wagen wiederholt mehrere Meter vor- und rückwärts. Unterhalb junge, die Rückkehr erwartende Frau des verunglückten Herrn, der großen Situation, so wird sie zum Gespötte der Gegner. Kleinlich der Fahrbahn zieht sich ein Arbeitskanal hin, von welchem an ich das Unglück so schonend als möglich mitteilte, und später einen aber ist der jetzige Streit und überflüssig. mehreren Stellen fleine Treppen nach oben führen. Als der Wagen- Herrn mit einem Tiroler Führer, die vom Bernina abgestiegen. Man tann es taum fassen, daß eine derartige, ganz formelle schinierer Hermann Wachlin, der die Führerschienen für die Unter- mit ihnen sekten wir den Rückweg bis nach Morteratsch   fort und und äußerst unbedeutende Angelegenheit soviel Staub in der Partei Leitung zu säubern hatte, aus dem Arbeitskanal die Treppe empor- benachrichtigten die Behörden von dem traurigen Vorfall. Der ver­hat aufvirbeln können. Die Erklärung liegt in den Nebenumständen. stieg, wurde er von dem Motorwagen des Angeklagten, der gerade unglückte Führer Platz, ein gebürtiger Oberhalbsteiner, aber seit Vor allem war es Ed. Bernstein, der die Frage in der Deffentlich wieder ohne Glockenfignal ein Stückchen vorwärts fuhr, erfaßt und Jahren in Pontresina   niedergelassen, ist 1860 geboren, Vater von feit angeregt hat. Seit Jahren eignet sich kein Mensch mehr als durch den Schuhrahmen gewaltsam gegen den Boden gepreßt. Er 4 Kindern, wovon der älteste mur 10 Jahre zählt. Plaz war eine dieser Schriffteller dazu, aus einer flaren Frage ein ber hatte so schwere Quetschungen erlitten, daß er mittels Krantenwagens männlich schöne, große und kraftvolle Erscheinung. zwvidtes Problem zu machen. Sodann ist hinter Bernstein   nach dem Krankenhause Friedrichshain   transportiert werden mußte, breiten Schultern bewegte sich ein wahres Fontanahaupt mit Auf seinen die gesamte bürgerliche Journalistik her, um nur etwas wo er kurze Zeit nach der Einlieferung verstarb. Nach der Be- fühnem, furchtlofem und zugleich wohlwollendem Auge. Der An­aufzus hnappen, was man gegen die Partei verwerten könnte. Die tundung des Medizinalrats Dr. Mittenzweig ist der Tod infolge blick des gewaltigen Oberhalbsteiners hatte etwas sehr Vertrauen­bürgerliche Presse hat sich denn auch sofort der Sache bemächtigt Berreißung der Leber, des Magens und des Dünndarmes eingetreten. erweckendes. Platz war daher und besonders auch wegen manch und verkündete den Parteistreit, noch bevor er da war. Schließlich Der Angeklagte wurde für den Tod verantwortlich gemacht. Nach andern hervorstechenden Eigenschaften ein beliebter und sehr gesuchter giebt es Geister in der Partei, die sich als die Antipoden Bernsteins der Aussage des Betriebsingenieurs Manthey lag nur die Reparatur Führer. Da er sich längere Zeit in Amerika   aufgehalten, sprach fühlent. Was Bernstein   verkehrt denkt, das denten sie umgekehrt. der Bremse, nicht aber das Probefahren des Motorwagens innerhalb er geläufig englisch, was ihn zum Liebling der englischen Touristen lebeic den Diskussionsgegenstand hinweg sehen sie auf Bernstein   und der Befugnisse des Angeklagten; abgesehen davon aber hätte er läuten machte. Play war einer der Besten des Führervereins Pontresina. springen ihm ins Gesicht. Daß Bernstein   seine Antipoden fand, war selbstverständlich ein Augenblid jemand aus dem Kanal an die Oberfläche emporffeigen treuesten Mitgliedes. Er bellagt damit auch das erste Opfer, das die müssen, da er mit der Möglichkeit zu rechnen hatte, daß in jedem Diefer Verein beklagt in aufrichtigem Empfinden den Verlust eines gefundenes Fressen für die liberale Presse. Wie gewöhnlich, that fonnte. Wie gewöhnlich, that fonnte. Der Gerichtshof verurteilte den Angeklagten zu drei Berge direkt aus seinen Reihen gefordert. Trotz der bald ein halbes fie noch ein Uebriges, fälschte, verdrehte und log. So war z. B. Monaten Gefängnis. die erste Erklärung Bebels nur der energische Ausdruck einer durchaus Jahrhundert alten Touristik unsres Thales, trop der vielen gefähr­berechtigten Indignation darüber, daß der Eindruck der groß­blichen lichen Gipfel und Spitzen und Gletscher ist bisher in Oberengadin artigen Wahlfundgebung durch die fleinliche Wichtigthuerei in noch fein Führer verunglückt. Der Engadiner Berg wollte nun auch einer Hofceremonienmeister- Frage verpfuscht wird. Die bürger sein Opfer haben. Er hat sich nach vielen Jahren gnädiger Schonung liche Presse gab dieser Erklärung tausend Spigen gegen Ein Offizier hat in Wesel   versehentlich den Unteroffizier Vogt ein teures Opfer ausgewählt im armen Sebastian Platz. Richtungen und Personen. Nun kam Bollmar, der übrigens förm- von der 3. Compagnie des dort garnisonierenden Infanterie- Die Verwüstung der Cayman- Inseln  . Derselbe westindische Orkan, lich mit Spießen und Stangen von der Presse gehegt wurde, in die Regiments Nr. 52 erschossen. Auf dem Militärschießstande auf der der bor 14 Tagen Jamaika   heimsuchte, hat auch die abseits gelegenen Avena zu treten, und erging sich in einer fulminanten Rede um die Büdericher Insel bei Wesel   war ein junger Offizier mit dem Ent- Cayman- Inseln böse mitgenommen. Nach Nachrichten aus New York  Bebelsche Erklärung herum und machte erst die Sache zu einer laden eines Revolvers beschäftigt. Kurz zuvor hatte der Offizier famen über 100 Personen um, während die Zahl der Verwundeten Haupt- und Staatsaktion. Das weitere läßt sich leicht übersehen. dem Schießunteroffizier Vogt befohlen, das Schießen einzustellen, noch größer war. 23 Schiffe strandeten und 52 Seeleute ertranfen. Mit seiner bekannten Offenheit sagt es uns ja auch Bebel selbst, dieser jedoch trat trotzdem vor, gab einen Schuß ab, sprang dann Der angerichtete Schaden übertrifft noch den des Orkans vom do er erst durch die in der Parteipresse geäußerten Ansichten dazu zurück, unmittelbar vor die Mündung des Revolvers, den der Offizier Jahre 1876. Die Stadt Georgetown wurde fast vollständig zerstört.

Vermischtes.