Einfluffes hinweisen. Er ist nicht einmal für seine zehnjährige Dienstleistung irgendwie ausgezeichnet worden.
Aus Induftrie und Handel.
Besonders trifft dies zu auf die Bundesrats- Verordnung, welche an die Gesetzgebung enthalten, ste decken sich mit denen. die Arbeitszeit der Kellner und Köche regelt. Wiederholt ist hier auf der Kellner und müffen äußerst bescheidene genannt Thatsächlich bestätigt denn auch Wittes eigner Erlaß, den er bei das Ungenügende dieser„ Reform" hingewiesen worden; was an ihr werden. Sache der Vertreter der Socialdemokratie im Reichstage seinem Scheiden an die Beamten des Finanzministeriums gerichtet aber vor allem auszusehen ist, das ist der Umstand, daß sie nur wird es sein, den berechtigten Forderungen dieser ausgebeuteten hat, daß er nur gezwungen seinen bisherigen Posten verläßt. Es Geltung hat für den kleineren Teil der Angestellten, während sie die Proletarier schichte zur Anerkennung zu verhelfen. findet sich in dem Schreiben kein einziges Wörtchen von einem frei- große Masse der ungelernten Arbeiter im Gastwirtsgewerbe vollwilligen Verzicht, einer Ueberbürdung oder dergl., dagegen heißt es fommen umberücksichtigt läßt. Die Verordnung vom 23. Januar mit einer trotz aller Zurückhaltung unverkennbaren inneren Empörung 1902, die mit dem 1. April desselben Jahres in Kraft des Verfassers über die ihm widerfahrene Behandlung:" Durch trat, bringt dem gelernten Personal( Kellnern, Köchen, allerhöchsten Erlaß vom 16. August ist mir befohlen worden, Buffetiers) den sechzehn stündigen Arbeitstag und in jeder Vorsitzender des Ministerkomitees zu sein. Indem zweiten bezw. in jeder dritten Woche eine 24stündige Ruhezeit. Man Die Bank von England hat ihren Diskont von 3 auf 4 Proz. ich das Finanzministerium verlasse, dessen Leiter ich nach dem sollte meinen, diese„ Segnungen" des Gesetzes hätten auch die Hilfs- erhöht, eine für die jetzige Geschäftszeit etwas ungewöhnliche MaßWillen des in Gott ruhenden Kaisers Alerander III. und des jezt arbeiter( Hausdiener, Portiers, Kutscher, Zimmer-, Küchenmädchen 2c.) nahme. Da der Diskont erst am 18. Juni auf 3 Proz. ermäßigt glücklich regierenden Kaisers elf Jahre hindurch gewesen bin, fann wohl vertragen können, ohne daß der hohe Bundesrat erst bis worden ist, hat dieser Saß, der für England keineswegs als beich nicht umhin, dessen zu gedenken, daß diese ganze lange Periode auf das allergenaueste deren Arbeitsbedingungen statistisch sonders niedrig gelten kann, nur ungefähr 21 Monate bestanden. für das Finanzreffort eine Zeit schwerer und ununterbrochener erfaßt hatte. Die Erhebungen der K. f. A. über die Arbeits- Welche Motive die Bank zur Erhöhung des Diskonts um ein volles Arbeit gewesen ist." verhältnisse des gelernten Personals hatten doch ohnehin Prozent bestimmt haben, wird nicht gemeldet; man dürfte aber Bulgarien . den vollen Nachweis erbracht, daß hier in den Stätten der Erholung kaum fehl gehen, wenn man die Rücksichtnahme auf die Lage in den Eine Schiffsexplosion. In der Bucht von Mesembrija, unweit und der Freude eine Ausbeutung der menschlichen Arbeitskraft be- Vereinigten Staaten als den Hauptbeweggrund annimmt. von Burgas , an der bulgarischen Küste, ist Konstantinopeler trieben wird, die kaum noch zu überbieten ist. Daß das HilfsVerband der rheinisch- westfälischen Cementfabriken. In der gestern meldungen zufolge vorgestern das der ungarischen Levante - Schiff personal etwa besser gestellt sein könnte als das gelernte, ist bei dem in Dortmund stattgehabten Versaminlung der Vertreter der rheinischfahrts- Gesellschaft gehörende Dampfschiff„ Baskapu“ teilweise durch Ineinandergreifen des Betriebes natürlich ausgeschlossen. Jedoch es westfälischen Cementfabriken, die, wie bereits berichtet, resultatlos eine Explosion zerstört worden, wobei" nach neueren Meldungen blieb dabei: die Einbeziehung des Hilfspersonals unter die Be- verlief, erklärten von 14 Fabriken zehn ihre Zustimmung zu dem 29 Personen ums Leben gekommen sind. Zuerst ſtimmungen der Bundesrats- Verordnung wurde abgelehnt mit der Vertragsentwurfe. Zwei Fabriken, nämlich das Portland- Cementwerk wurde eine Kesselerplosion angenommen, doch gewinnt es mehr Begründung, daß deren Lage nicht Gegenstand der amtlichen Unter- Münster- Lengerich und die Portland - Cementfabrik Büren hatten sich und mehr den Anschein, daß die Explosion durch Sprengstoffe fuchungen gewesen sei. von der Versammlung fern gehalten. Die Wickingschen Portland herbeigeführt ist und die bulgarischen Komitees dabei ihre Hand im Was die Regierung versäumt, hat nun der Verband Cement - und Wasserfallwerte sowie die Gewerkschaft Elsa machten Spiele haben, da die Kommandobrücke völlig abgesprengt ist, was deutscher Hotel diener" nachzuholen versucht, indem er eine ihren Beitritt zu dem Verbände von weiteren einschneidenden Absonst ganz unerklärlich wäre. Da das Schiff vorgestern in Konstan- Enquete über die Lage der Hilfspersonen im Gastwirtsgewerbe veränderungen des Vertragsentwurfs abhängig, worüber eine Einigung tinopel fällig war, wird vermutet, daß die Explosion am vorgestrigen anstaltete. Das Resultat dieser Erhebungen liegt jezt in einer nicht erzielt werden konnte. Nach der Gründung des NordwestFesttage im dortigen Hafen erfolgen sollte, was durch die verspätete Mitteln von Privatpersonen hergestellte Enquete, so ist auch sächlich die beiden zuletzt genannten Werke, welche diesem Verbande fleinen Broschüre vor. Wie jede andre mit den ungenügenden mitteldeutschen Portland - Cementſynditats waren es gleichfalls hauptAbfahrt des Schiffes von Varna vereitelt wurde. diese, wie die Verfasser übrigens selbst sagen, mit manchen Mängeln einen beharrlichen Widerstand entgegenseßten und die auch an den und Unzulänglichkeiten behaftet; alle zweifelhaften und ungenauen späteren Vereinigungsbestrebungen in der Cementbranche keinen Angaben sind aber ausgeschieden worden und so ist das Resultat rechten Gefallen finden konnten. immerhin als typisch für die ganze hier in Betracht kommende Arbeiterkategorie anzusehen.
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geſtalte. dem gegenwärtigen amerikanischen System entsprechenden Abänderungen anzunehmen. Redner sagte weiter, die Nationalbanken gäben zur Zeit Noten aus, die einer Gebühr von 10 Proz. jährlich unterworfen seien. Er gebe den Nat, den Nationalbanken unter Bu Stimmung des Kontrolleurs des laufenden Geldes zu gestatten, Noten auszugeben bis zu 50 Proz. der von den Nationalbanken durch Hinterlegung von Staatsbonds gedeckten Summe, die einer Gebühr bon 6 Proz. unterworfen seien. Diese Gebühr solle jedoch aufgehoben werden können nach freiem Ermessen des Kontrolleurs, oder wenn auf seine Anweisung der gleiche Betrag in geseglich eingeführtem Gelde in einer Zahlstelle des Unterschazamtes hinterlegt werde. Der Hauptvorteil bestehe in dem sicheren Schuhe gegen ein plötzliches Wachsen des Zinsfußes und ebenso gegen ein gefährliches Fallen desselben. Diefe Elasticität sei aber für die Wohlfahrt der Vereinigten Staaten nicht unbedingt notwendig. Seiner Ansicht nach seien die Banken jetzt besser in der Lage, die in jedem Jahre sich wiederholenden Geldforderungen in der Erntezeit zu bes friedigen, als vor zwölf Monaten. Regelmäßige Verbindungen seien erforderlich, um Amerika seinen Anteil an dem Handel in Südamerika , Südafrika und auf den Inseln südlich vom Aequator zu sichern, und zu diesem Zwecke müsse eine Beihilfe gewährt werden. Er befürs worte einen Gesetzentwurf, der den amerikanischen Schiffen, die zwischen den amerikanischen Häfen und den Ländern, in denen der amerikanische Handel sich noch nicht entwickelt habe, verkehrten, besondere Vorteile biete.
Der Kampf um den New Yorker Bürgermeisterposten. In New York beginnen die Parteien sich für den Wahlkampf um das am 3. November freiwerdende Amt des Mayors von New York vorzubereiten. Die Parteiberatungen zur Aufstellung der Kandidaten Die Erhebungen erstreckten sich auf 68 Drte beziehentlich auf der Kaufleute hielt der Sekretär des Schazamtes, Shaw, eine Rede, Die in welcher er ausführte, das amerikanische Finanzsystem müsse find für die nächsten vierzehn Tage angesetzt. Die Wahl wird sich 522 Betriebe mit insgesamt 1391 beschäftigten Personen. vervollkommnet werden, daß man es elastischer diesmal, einer Laffan- Meldung zufolge, besonders interessant gestalten, Frage nach der Arbeitszeit beantworteten 1201 Hoteldiener. dadurch Er rate, das deutsche System mit einigen da es sich um ein Urteil darüber handelt, was die Reformverwaltung Von diesen hatten nur 43 das Glück", nicht länger denn 14 bis des gegenwärtigen Mayors Seth Low in den zwei Jahren ihrer Thätig- 15 Stunden pro Tag beschäftigt zu sein; bis zu 16 Stunden arteit geleistet hat. Als demokratischen Kandidaten wird Tammany Hall , beiteten insgesamt nur 15,90 Prozent der Befragten, der ganze Rest die Organisation der New Yorker demokratischen Partei, wahrschein- hat eine Arbeitszeit von über 16 Stunden, für diesen hätte die lich das Kongreßmitglied Mac Clellan aufstellen, während die Re- Kellnerverordnung mit ihrer 16stündigen Marimalarbeitszeit schon publikaner für die Wiederwahl Seth Lows eintreten dürften. Die eine erhebliche Verbesserung bedeutet. 784 oder 65,28 Prozent republikanische Partei- Organisation arbeitet zwar vorläufig noch hatten täglich 16-18 Stunden, 228 oder 18,28 Proz. sogar gegen die Wiederaufstellung Lows, im letzten Augenblid wird sie 18-20 Stunden zu arbeiten. jedoch voraussichtlich nachgeben und seine Kandidatur unterstützen. Die Frage, ob dazwischen Ruhepausen eintreten, findet von Als dritten Kandidaten empfiehlt sich der frühere Polizeichef von 1001 Personen ausreichende Beantwortung; nur für 102 von diesen New York Devery, der als„ Unabhängiger" in den Wahlkampf werden solche als vorhanden angegeben. Was übrigens solche zieht. Zwischenpausen im Gastivirtsgewerbe für die Angestellten wert sind, ist aus den Erhebungen der K. f. A. ersichtlich; es handelt sich bei diesen um einen Zustand dauernder Arbeitsbereitschaft". Man sollte nun annehmen, daß diese während des ganzen Tages so viel Geplagten wenigstens die paar Nachtstunden einer ungestörten Zur Vicepräsidenten- Frage. Unser Partei- Organ in Bremen Ruhe sich hingeben könnten. Weit gefehlt! Fast die Hälfte, nämschreibt: In der letzten Versammlung des Socialdemokratischen lich 589, hatten weiterhin noch Nacht wachen zu verrichten, und Vereins, die sich mit dem Parteitage befaßte, wurde eine Resolution zwar jeden siebenten Tag 66 Personen, jeden vierten Donath, die sich gegen die Beteiligung an der Vicepräsidentschaft Tag 29, jeden dritten Tag 119, jeden zweiten Tag 244 und jeden bei Uebernahme höfischer Verpflichtungen und gegen Bernstein Tag 131 Personen. Nur in 241 Fällen tritt dann am nächsten wandte, abgelehnt. Hiesige und auswärtige bürgerliche Blätter Tag eine bestimmte Ruhezeit als Ersatz für die Nachtruhe ein, die ziehen daraus teils direkt, teils indirekt irrige Schlüsse über die für die Mehrzahl aber nur 2-4 Stunden beträgt. Stellung der hiesigen Socialdemokratie zu den beregten Fragen. Ruhetage giebt es für die Hoteldiener ebensowenig; es Es sei deshalb festgestellt, daß die Majorität die Resolution aus werden nach vorher einzuholender Erlaubnis nur sogenannte formellen Gründen ablehnte. In der Sache selbst herrschte in der Ausgehetage" gestattet, die durchschnittlich 7-9 Stunden umBersammlung völlige Uebereinstimmung mit dem Referenten, Reichs- faffen. Den Lurus solcher Ausgehtage fönnen sich nur zwei in tags- Abgeordneten Schmalfeldt , der sich scharf gegen die Beteiligung jeder Woche, die Mehrzahl nur jede zweite, viele auch nur alle drei am Präsidium im Sinne Bernsteins und gegen die zwecklose Auf- und vier Wochen leisten, während 329 dieser Vergünstigung gar nicht werfung von Streitfragen durch Bernstein und andre ausgesprochen oder doch nicht regelmäßig teilhaftig werden. hatte. Es wurde ausgeführt, daß die Annahme einer Resolution angesichts der völligen Uebereinstimmung der Ansichten nicht not wendig sei."
Partei- Nachrichten.
Der Socialdemokratische Verein für Wilhelm 3 burg und Umgegend giebt dem Wunsche Ausdruck, daß die Partei nach wie vor festhält an der bisherigen Tattit und ihren proletarisch- revolutionären Grundsäßen; sie bedauert die durch die unzeitgemäße Aufrollung der Vicepräsidentenfrage verursachte Zeitund Kraftvergeudung und hofft, daß nach den unnüßen Streitereien die Partei ihren großen Erfolgen entsprechend fruchtbare praktische Arbeit leisten wird. Von der Fraktion des Reichstages erwartet sie, daß sie Anspruch erhebt auf den ihr zustehenden Vicepräsidentensiz, alle Verpflichtungen zu höfischen Förmlichkeiten aber ganz entschieden zurückweist".
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Die Unsicherheit des amerikanischen Wirtschaftslebens wird auf das augenfälligste durch die Bankrottstatistik der letzten Zeit illustriert, die eben bekannt wird. Danach hat die Zahl der im Juli unerfüllt gebliebenen Verbindlichkeiten eine Höhe erreicht, wie Für das weibliche Hilfspersonal, das nur in fehr geringem sie während der letzten zehn Jahre in feinem Juli erreicht worden ist. Umfange an der Beantwortung beteiligt ist, bestehen fast die gletchen Die Summe der hierbei in Frage kommenden Passiven schnellte Verhältnisse. Auch hier sind Arbeitszeiten bis zu 17 Stunden die auf 16 751 245 Dollar empor gegen nur 6 932 851 Dollar Der Socialdemokratische Verein Offenbach Regel, solche von mehr Stunden nichts Seltenes. Sogar Nacht im Juli 1902. Die Anzahl der Bankrotte be= nahm folgende Resolution an:" Der Verein erwartet vom Parteitag, wachen mußten 63 von den 169 in Betracht kommenden Personen lief sich in diesem Juli auf 915 gegen 825 im daß er die socialdemokratische Reichstags- Fraktion beauftragt, den verrichten. gleichen Monate des Vorjahres. Von der Gesamtzahl Posten eines ersten Vicepräsidenten zu fordern. Der für dieses Amt Um das Bild dieses modernen Stlabentums boll- der Fallimente famen auf Fabrikunternehmungen von der Fraktion Vorgeschlagene hat im Falle seiner Wahl alle nach ständig zu machen, müssen wir noch kurz die Wohnungs- und 253 mit 6 378 761 Dollar Passiven gegen 191 mit nur 2568 855 der Verfassung und Geschäftsordnung damit verbundenen Pflichten Lohnverhältnisse betrachten. Dollar im Juli 1902. Auf Handelsunternehmungen zu erfüllen, indes die von den bürgerlichen Parteien der Social- Die meisten der Befragten, nämlich 1182 hatten, Kost und entfielen 619( 1902: 578) mit 3 571 503 Dollar( 2 806 868) Verdemokratie angesonnenen Bedingungen höfifchen Ceremoniells zu Logis" im Hause des Unternehmers. Die Beschaffenheit der bindlichkeiten, auf Makler und Transportgeschäfte verwerfen." Wohnräume erklärten 728 Personen für gut und aus 43( 56) mit 6 800 981 Dollar( 1 557 128) Passiven. Der Zahl nach reichend", 454 Personen für schlecht und ungesund". ist ja die Zunahme der Bankrotte nicht allzu groß, aber desto Man darf aber dem aber dem Verfasser wohl zustimmen, wenn größer war die Zunahme in der Summa der Verbindlichkeiten, die er fagt, daß die als gut und ausreichend bezeichneten hinter dieser Zahl der Bankrotte standen; gerade dieser Umstand Räume zweifellos in vielen Fällen auch nicht den bescheidensten An- aber beweist die hohe Spannung des ganzen amerikanischen Wirtforderungen eines nicht verwöhnten Durchschnittsmenschen entschaftslebens, die ganz anormal emporgeschnellte Spekulationswut sprechen, denn die elenden Arbeitsverhältnisse haben die Masse der der letzten Zeit und vor allem die Unsicherheit, der selbst große und Hoteldiener in ihren Ansprüchen an Bequemlichkeit usw. weit herab- größte Sapitalsmassen heute auf dem amerikanischen Markte ausgedrückt. So wurde z. B. von den als ausreichend bezeichneten gesetzt sind. Und daß die Erscheinungen sich nicht bloß auf einzelne Räumen bei den näheren Angaben vermerkt, daß sie im Keller liegen, weige des amerikanischen Wirtschaftslebens erstrecken, geht daraus Platz genug vorhanden sei, aber das Licht fehle. hervor, daß sich die enorme Steigerung der Bankrotte auf alle Von den als schlecht bezeichneten Räumen wurden u. a. folgende, Geschäftszweige fast ganz gleichmäßig verteilt; nur in der Textilständig wiederkehrende Schilderungen gegeben: industrie gab es verhältnismäßig wenig Bankrotte, auch waren niedrige Dachkammer in traurigen Zuständen; Belle unter dem Hotel- lufte weist dagegen die Eisen industrie einschließlich der Feuchter Keller mit miserabler Pritsche, Strohsack und Decke; hierbei die Passiven verhältnismäßig gering; besonders starke Veraufgang; feuchte Keller; Steller ohne Fenster, ohne Licht, viel Ungeziefer; Maschinen- und Werkzeugindustrie auf. Kammer, in der man sich nicht aufrichten kann, ohne Licht; Kabuje neben Klosett und Schweinestall; in kleiner Kammer zwei Mann in einem Bett; Raum zwischen Aschen- und Abortgrube; dunkler Bodenraum; unter der Treppe und dunkel: Kleines, mit einem kleinen Fenster versehenes Zimmer, in dem 6 Mann schlafen; im Erdgeschoß, wird von der Orts- Krankenkasse für den Gewerbebetrieb der Kaufunheizbar, mit Cement ausgelegter Fußboden, zugleich werden hier alle Stiefel geputzt; Schlafstelle im Hausflur; in einer Kellerwohnung für 5 Mann zwei Betten; in einer kleinen Stube, die 1,80 Meter hoch ist, schlafen 4 Mann; 5 Mann in einer Kellerstube, die naß und dumpfig ist und als Pußraum benutzt wird; 10 Mann in einem Reinigungszimmer; stinkig, weil oberhalb der Abortgrube; neben dem Abort, Stiefel und Kleider der Gäste werden darin gereinigt; nasser Winkel unter der Treppe.
Gegen die Verlegung der Maifeier auf den ersten Sonntag im Mai sprach sich durch Annahme einer Resolution eine Partei versammlung des sechsteusächsischen Wahlkreises aus. Polizeiliches, Gerichtliches ufw.
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Die Heiligkeit des Sonntags sollen einige Dortmunder Parteigenossen während der Reichstags- Wahlbewegung durch Verteilung von Flugblättern verletzt haben. Die Polizei hatte die Flugblattverteiler mit Strafmandaten bedacht, die auch vom Schöffengericht bestätigt wurden. Die Berufungskammer sprach die Angeklagten jedoch frei, und zwar, weil das Gericht annahm, die sonntägliche Verteilung von Flugblättern sei kein Verstoß gegen die äußere Heilighaltung des Sonntags, namentlich nicht, weil die Verteilung nicht wirtschaftlichen, sondern lediglich parteipolitischen Ziveden diene, es fehle das Kriterium der Arbeit, infolgedessen konnte auch von einer strafbaren Handlung nicht die Rede sein.
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Das Wohnungselend
leute usw. in ihrer diesjährigen Wohnungs- Enquete, die in Heftform erschienen ist, in seiner ganzen Nacktheit ans Tageslicht ges bracht. Das Material ist, wie der Bearbeiter Albert Kohn sagt, aus den fortlaufend das ganze Jahr hindurch eingelaufenen Bes richten der Krankenkontrolleure gewonnen, und ergiebt sich aus 11 167 Ermittelungen. Mehrere Tabellen zeigen zunächst Bodenfläche und Höhenmaße der Aufenthaltsräume der Erkrankten an. Bei dieser Bearbeitung ist die von den meisten Baugenossenschaften als Mindestmaß anerkannte Bodenfläche von 12,18 Quadratmeter für Zimmer und Kammern zu Grunde gelegt; doch waren nach dem Bericht 9,63 Proz. männliche und 9,28 Proz. weibliche kontrollierten Kranken auf eine geringere Bodenfläche angewiesen. Nach Wagner sollen Zimmer, die auch zum Schlafen benutzt werden, nicht unter 20-25 Quadratmeter groß sein. Selbst 20 Quadratmeter als Forderung aufgestellt, würden die Wohnräume von 3875 oder 63,82 Proz. männlichen und 3335 oder 65,44 Proz. weiblichen kontrollierten Erkrankten nicht genügen.
Mißstände im Lehrlingswesen waren es, welche die Mann= So sehen also die Stätten. aus, in denen abgehegte, ständig heimer" Boltsstimme" an der Hand eines bestimmten Falles zur übermüdete Leute nach einer aufreibenden Arbeit von 16, 18 und Sprache brachte. Der Lehrherr, ein Buchbindermeister, fühlte fich 20 Stunden Ruhe finden sollen. Selbst der gesundeste Körper tann durch den Artikel beleidigt und flagte gegen den Redakteur. Durch auf die Dauer diesen Einflüssen keinen Widerstand entgegensetzen, die Aussagen von 24 Zeugen wurde festgestellt, daß der Lehrling Krankheit und Siechtum nehmen ihn ein. während der Mittagspause in der Werkstatt thätig war, daß er Die Annahme, daß diese hart arbeitenden Leute wenigstens eine abends bis 10 Uhr noch Bücher heftete, morgens vor Beginn der entsprechende Bezahlung erhielten, wäre verfehlt; im Gegenteil: die Werkstattarbeit zum Trottoirkehren, Brötchenholen, Kandelausleeren, miserablen Lohnverhältnisse vervollständigen das Bild. Fensterputzen, abends zum Stiefelwichsen, Entkleiden der Kinder, ge- Von den 845 Personen, welche die Frage nach dem Lohn wissermaßen also als„ Mädchen für alles" verwendet wurde, und beantworteten, erhielten 540 überhaupt keinen Lohn, die daß es öfters schwere Hiebe absetzte. Obwohl hierdurch die An- andren in ihrer Mehrzahl erhalten monatlich 3, 5, 10, gaben des Artikels im wesentlichen als wahr erwiesen wurden, er- 20, 25 und 30 M. Von diesen Löhnen werden aber wieder Abzüge kannte das Gericht doch auf eine Geldstrafe von 30 M., weil der gemacht nicht blos für Kranken- und andre Kaffen, sondern auch für Artikel nach Annahme des Gerichts einige Uebertreibungen ent- Geschäftsunkosten des Unternehmens, so u. a. für Hilfskräfte( zweite hält. Da werden wohl die in der Hauptsache wahren Thatsachen und dritte Hausdiener), Puzzer, Laufburschen, Nachtportiers usw. in einigen Nebenpunkten nicht ganz gestimmt haben, und der Re- Auch diejenigen, die lediglich auf Trinkgelder angewiesen sind, dakteur muß nun dafür büßen, daß er nicht in allen Einzelheiten müssen vielfach zu den Geschäftsunkosten beitragen. genau unterrichtet war. Diese glänzenden Stellungen sind meist nur durch gewerbsmäßige Stellenvermittler erhältlich und diese verlangen für ihre Die Lage des gaftwirtschaftlichen Hilfspersonals." Bemühungen" Honorare bis zu 72 M. Das sind im wesentlichen die Ergebnisse der Enquete. Man Oft schon ist auf den schneckenartigen Gang hingewiesen worden, komme nicht etwa mit dem Einwand, daß es sich hier um eine durch burch den unsre vielgerühmte Socialreform sich auszeichnet, auf das socialdemokratische Hehe" beeinflußte Sache handle, der„ Verband Lange Zaubern und Erwägen, ehe wieder ein kleines Schrittchen der Hotelldiener" ist an die" socialdemokratische Generalfomnach vorwärts gethan wird. Jahrelange Erhebungen und Unter- mission" nicht angeschlossen. Kein nur einigermaßen, social suchungen gegen die wir im Grunde natürlich nichts einzuwenden empfindender Mensch wird leugnen können, daß die Gesetzgebung Mietspreis veranlaßt den Proletarier, sich trotz der dadurch enthaben- finden ihren Abschluß in fleinen, ungenügenden Maß hier regelnd und bessernd einzugreifen hat. In der Broschüre stehenden Unbequemlichkeiten und Mühen in solchen Räumen eine nahmen. Ueberall Flick- und Stückarbeit, nirgends ein Zug ins Große. sind die von den Hoteldienern formulierten Forderungen zuquartieren.
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Für die Höhe der Wohnräume ist bei der Enquete das von der Berliner Baupolizei- Ordnung bestimmte Maß von 2,80 Meter berücksichtigt worden. In Wohnungen, die diese Mindestforderung nicht bieten, wurden 2039 oder 33,58 Proz. männliche und 1678 oder 32,92 Proz. weibliche Kranke vorgefunden. Diese Zahlen erscheinen noch schwärzer, wenn wir die Anzahl der Personen betrachten, die mit andren Kranken und Gesunden diese unzulänglichen Wohnräume teilen. Dabei spielt das Schlafstellenunwesen eine große Rolle. Eine ganze Reihe der Patienten hatte nur unter 6 und mehrfach noch unter 3 Rubikmeter Luftraum zur Verfügung. Nußbaum fordert 20 bis 30 Kubikmeter für jeden Erwachsenen und 10 bis 15 Rubikmeter für jedes Kind. Auch nicht annähernd ist hier das as Erforderliche vorhanden. Doch weiter! In Keller= wohnungen und Dachwohnungen haufte ein großer Teil der Kranken. Sehr richtig wird dazu bemerkt: Damit ist abermals bewiesen, daß die Wohnungsfrage eine Lohnfrage ist; lediglich der etwas geringere