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ist und den zumeist unbemittelten Baffagieren nicht unbeträchtliche des N., was er schuldig sei, winkte der Professor mit für ihn zuständigen großherzoglichen Verwaltungsbehörde vors Mehrkosten verursacht. Die Arbeiter Wochenkarten, welche an der Hand und entgegnete:" Sie werden ja doch wieder- stellig und bat in bescheidener Weise, ohne eine bestimmte Summe diesen Vorortbahnhöfen ausgegeben werden, gelten nur vom fommen?" N. ging aber nicht mehr zu dem Professor, weil es zu fordern, um Entschädigung, da er dem Wildschaden gegenüber Abfahrtsort bis Bahnhof Friedrichstraße   und müffen diejenigen ihm zuwider war, seinem Hausarzt von seiner Absicht, eine völlig schuylos und wehrlos ist, denn schießen darf er nicht. Die Fahrgäste, welche den Bug noch bis Bahnhof Alexander- Platz andere ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, Mittheilung zu wohlberechtigte Bitte war leider erfolglos. Die volle Pacht­oder Schlesischen Bahnhof benüßen wollen, ein Zuschlagsbillet machen. Nunmehr erhielt er von dem Professor eine Liquidation zahlung und Weiteres wird unter allen Umständen verlangt, auch bis zu diesen Stationen für 10 Pf. lösen, oder aber eine Arbeiter für eine ärztliche Ronsultation in Höhe von 10 M., welcher, da wenn Gaaten verwüstet werden, und obgleich Einsender sich nicht Wochenkarte innerhalb der Stadtbahn, die 90 Pf. fostet, zunehmen. N. nicht zahlte, die Klage folgte. Der Beklagte stellte in Albrede, mal gegen solche Verwüftung wehren darf." Durch diese Mehrkosten wird aber das. Benefizium des verbilligten daß eine Konsultation stattgefunden habe, da feine auf Erlangung So sieht in Deutschland   der Schutz der Landwirthschaft, so Preises der Arbeiter- Wochenkarte illusorisch und die Benüßung einer solchen gerichtete Absicht durch das Verhalten des Klägers weit der Kleinbauer in Betracht kommt, in Wirklichkeit aus. derselben in den westlichen Vororten wird von Woche zu Woche nicht zur Ausführung gekommen ist. Er sei übrigens bereit, dem eine geringere. Kläger   für die Inanspruchnahme feiner Zeit 5 M. zuzubilligen. In Wintersdorf find troh des Abrathens des Zentrala Der Richter rieth dem Anwalt des Klägers, das Gebot an- vorstandes die Tabatarbeiter wegen der Fabrikordnung in zunehmen und setzte die weitere Verhandlung auf 14 Tage aus. einen Streit eingetreten. Die unverheiratheten Arbeiter sind ab­gereift. Der Ausstand der Maurer in Lauenburg   a. E. Eine Auflage wegen strafbaren Eigennutes und wegen dauert unverändert fort. Buzug ist fern zu halten. Die Ge­nächtlicher Ruhejtörung wurde gestern vor der ersten Straf- neralfommission. fommer des Landgerichts I   gegen das Bäckermeister Kerschowski'sche Ehepaar verhandelt. Kerschowati hatte im Herbst vorigen Jahres Wegen 15prozentiger Lohnreduktion( bei einem 14tägigen die Bäckerei in dem Hause des Lehrers Rumpf in der Hafenhaide Durchschnittslohn von 30 M. 4,50 M.) ist es, wie der Offen gemiethet. Das Geschäft ging so schlecht, daß Kerschowski bald burger Bollsfreund" berichtet, in der Buntweberei von Jäden wieder vom Kontratte entbunden zu werden wünschte. Der Lehrer und Wöhrle in Hornberg  ( Baden) zu Differenzen zwischen Rumpf war hiermit einverstanden, falls Kerschowski ihm einen Arbeitern und Fabrikanten gekommen. Letztere verlassen sich auf anderen Miether bringe und für die Miethe aufkomme. Bon Streitbrecher. Es wird deshalb auf Vorstehendes" aufmerkſam dieser Zeit an herrschte zwischen dem Eigenthümer und dem gemacht. Miether ein gespanntes Verhältniß. Beim Lehrer Rumpf tam an

Spurlos verschwunden ist seit dem 14. d. M. der Werk führer und Bäder Franz Zeister, Dragonerstr. 6a wohnhaft. Derfelbe hat sich am Morgen dieses Tages nach einem fleinen Streit mit feiner Frau aus der obenbezeichneten Wohnung ent­fernt und ist seit dieser Zeit nicht mehr gesehen worden. Der Verschwundene ist 26 Jahre alt, ca. 1 Meter 60 Zentimeter groß, von untersetter Figur, hat dunkelblonde Haare und eben solchen Schnurrbart und war mit einem dunklen abgetragenen Jaquet und blaugestreiften Hofen bekleidet. Die tiefbekümmerte Frau desselben bittet diejenigen Personen, welche von dem Verbleib ihres Gatten etwas Naheres wissen, Nachricht darüber an fie oder an das nächstbelegene Polizeibureau gelangen lassen zu

wollen.

einem bestimmten Wochentage eine Statgesellschaft zusammen. Bur Sonntagsruhe. Die Handels- und Gewerbekammer Der Vorderperron! Zum Krüppel geworden ist am Montag An einem solchen Abende ging es bei Rumpf etwas laut her, au Blauen i. V. hat sich den Verwaltungsbehörden gegenüber Abend der in der Großen Frankfurterstraße 82 wohnhafte 34jährige Kerschowsti schichte seine Chefrau hinauf und ließ um Rube dahin ausgesprochen, daß die kaufmännische Sonntagsarbeit nicht Arbeiter May Richter. R. war am Sonntag Abend gegen 1/210 Uhr bitten. Als dies Ansuchen feinen Erfolg hatte, griff Kerschowati vor 7 Uhr Morgens begonnen und nicht über 2 Uhr Nach­von einem Ausfluge zurückkehrend auf einem Pferdebahnwagen zu einem eigenartigen Mittel, um Rache zu üben. Er rüstete sich mittags ausgedehnt, die Festsetzung und Einschränkung der Sonn­der Ringbahn aufgestiegen und hatte auf dem Vorderperron und seinen Lehrling mit je einer Ruchenplatte und einem dicen tagsarbeit innerhalb dieser Beitpunkte aber dem Ermessen der Platz genommen. In der Friedenstraße wollte der Arbeiter ab- Knittel aus. Dann gingen sie beide auf den Hof und brachten Ortsbehörden überlassen werde, und daß Ausnahmen von dieser all­springen und that dies auch trotz Abrathens des Rutschers wenige dem Wirth ein Ständchen". Keiner der Hausbewohner blieb im gemeinen Arbeitszeit nach§ 105a der Gewerbe- Ordnung für Schritte vor der Haltestelle, glitt dabei aber aus und fiel so un- Bett, an den" Fenstern zeigten sich weißgekleidete Gestalten Back- und Fleischwaaren, sowie Blumen unbedingt, für Obst­glücklich zu Boden, daß er mit dem rechten Fuße unter dem mit entfezten Mienen. Kerschowski und sein Lehrling und Delikateswaaren, wie für Heizungsgeschäfte zulässig, für Wagen gerieth, dessen rechtes Vorderrad über das Bein des Un- versicherten unablässig, daß im Grunewald Holzauktion sei und Bigarren unzulässig seien. vorsichtigen hinwegging und den Fuß buchstäblich vom Körper daß dort der ganze Klafter Süßholz nur einen Thaler koste. abtrennte. St. wurde nach dem Krankenhause Friedrichshain   ge- Dazu brang die obligate Ruchenblech- Begleitung durch Mark und bracht und liegt schwerverletzt darnieder. Bein. Die Rumpf'schen Gäste warfen die Karten hin und er­störung aufgefaßt und Rerschowski hierfür mit drei Mart belegt. griffen die Flucht. Das Ständchen" wurde als nächtliche Ruhe­Am Weihnachtsabende zogen die Angeklagten aus, ohne sich um die ihnen geftellte Bedingung zu kümmern. Es wurde nur die Schuld des Kerschowsti erwiesen und hierfür auf eine Woche Gefängniß erkannt, die mitangeklagte Ehefrau wurde frei

schaften Deutschlands   in der Zeit vom 22. April bis 18. Mai Quittung über die bei der Generalfommission der Gewerk 1892 eingegangenen Gelder.

18,40 M. Quartalsbeitrag( 2. Quartal 92) der Vereinigung der Verband der Gold- und Silberarbeiter, Frankfurt   a. M. Drechsler Deutschlands   130,-. Vom Bau Weier und Bühring, Eppendorf  , Feldweg 12,80. Verein deutscher   Schuhmacher, Filiale Tuttlingen  , von der Maifeier 13,-. Quartalsbeitrag des Lokal­verbandes der Steinfeger, Bernburg   1,60. Quartalsbeitrag

Ein Mord ist aus Nauen   der Staatsanwaltschaft beim Landgericht II. gemeldet worden. Wir erfahren über die Einzel­heiten des Vorfalles Folgendes: Der Ackerbürger Buskom in Nauen  , der zur Zeit auf einer Reise begriffen ist, hat einen er wachsenen Sohn. Dieser wollte am Sonntag Mittag feine Mutter aufsuchen. Er fand die zu ebener Erde belegene Wohn- gesprochen. stube verschlossen und erhielt auch auf wiederholtes Klopfen ( 1. und 2. Quartal 92) des Zentralverbandes der Konditoren, feinen Einlaß. Da seine Mutter zu Hause sein mußte, so legte er das Dhr an die Thür und glaubte nun ein deut- Nachtigal, welcher gestern wegen verschiedener Heiraths Quartalsbeitrag( 1. Quartal 92) der Hutmacher 81,-. Quartals. Als ein lockerer Vogel zeigte sich der Schlosser Gustav Pfefferküchler 2c. 24,-. Aus Halle a. d. S., Dr. Sch. 5,- Quartalsbeitrag des Verbandes der Textilindustrie 150,-. liches Stöhnen vernehmen zu fönnen. Nachbarsleute wurden schwindeleien vor der vierten Straffammer des Landgerichts I  herbeigerufen. Sie sprengten die Thür und fahen beim stand. Der Angeklagte war Sergeant in Königsberg  . Er wurde beitrag( 1. Quartal 92) der Former 62,-. Von den vereinigten Betreten des Zimmers die Leiche der Frau Buslow ohne Zivil- Versorgungsschein entlassen. Er wandte fich nach Bamburg   40,-. Bon denkenden Arbeitern aus Oberhausen   zur Ladeninhabern der Schuhmacher für Kontrollmarken- Waaren in auf dem Fußboden liegen. Der Hale zeigte deutlich eine Berlin  , wo er als Schloffer Arbeit fand. In seiner Heimath Maifeier 5,80. Quartalsbeitrag( 2. Quartal 92) des Verbandes Strangulationsmarke. Da ein Selbstmord ausgeschlossen erschien, hatte er eine Braut, die Tochter eines Steuerempfängers, zurück­auch Stubenthür und Fenfter von innen verschlossen waren, so gelaffen. Hier verlobte er sich mit einem anderen Mädchen. Er der Maurer 2c. 874,25. Quartalsbeitrag( 2. Quartal 92) bes mußte der Mörder fich noch am Thatorte versteckt halten. Der löfte nicht sein Berhältniß zu der ersten Braut, sondern schrieb Vereins der Lithographen, Steindrucker 2c. 200,- herbeigerufene Polizeifergeant Hofmeister sah denn auch unter sogar an deren Bater, daß er Wertmeister- Aspirant bei der A. Dammann, Kassirer, der Bettstelle einen Mann liegen, welcher bewußtlos war und Eisenbahn- Direktion sei und zur Anstellung eine Kaution von Hamburg  , Zollvereinsniederlage, Wilhelmstr. 13, I. ein zusammengedrehtes Tuch um den Hals trug. In ihm wurde 600 Mark hinterlegen müsse. Er bat seinen zukünftigen der 28 Jahre alte Knecht Johann Nohl erkannt, der früher bei Schwiegervater um diese Summe. Dieser traute ihm nicht und den Bustow'schen Eheleuten in Schlafstelle gewohnt hatte, jetzt verhielt sich deshalb ablehnend. Nun band der Angeklagte mit aber bei dem Bauern Müller in Mustermart bedienstet war. einem dritten Mädchen an, so daß er nunmehr gleichzeitig drei Durch den Polizeibeamten in das Leben zurückgerufen, geftand Bräute hatte. Die neue Braut wußte er durch falsche Vor­Nohl zu, die 50 Jahre alte Frau Buskow vorfäßlich er- spiegelung um den Betrag von 60 Mark zu bringen. Dann

Versammlungen.

daß Der VII. deutsche   Töpfer- Kongreß trat gestern an feinem

drosselt zu haben. Sein Beweggrund zur That ist seltsam. schrieb er wieder an die erste Braut in seiner Heimath, a zweiten Berhandlungstage in die Berathungen über die Organi Er hatte, während er bei den Bustows wohnte, zu der um er sie in kurzer Zeit werde heimführen können, er 22 Jahre älteren Frau eine Neigung gefaßt und ihr auch ein bat um 75 Mart zur Beschaffung eines Hochzeitsfationsfrage ein. Hennig- Breslau   referirte vom Standpunkte Geständniß abgelegt. Frau Bustow hatte ihn aber mit Ent- Anzuges. Dies Geld wurde ihm umgehend geschickt. ber bisherigen Organisationsform, der lokalen Fachorganisation schiedenheit zurückgewiesen und ihm das Betreten ihrer Wohnung Wenige Tage darauf löfte er das Verhältniß zu seiner ersten mit Vertrauensmännern, Pyö Dresden   vom Standpunkte der unterfagt. Dies hatte in Nohl den Entschluß zur Reife gebracht, Braut in bündiger Form. Er theilte derselben mit, daß er ein fogen. Bentralisation( Zentralverband). Die Debatten über diesen zuerst den Gegenstand seiner Neigung und dann sich selbst um anderes Verhältniß eingegangen sei, das mit einer Heirath enden Punkt der Tagesordnung füllten die Vor- und Nachmittags­bas Leben zu bringen. Am Sonntag Vormittag während der müsse. Die zweite Braut hat der Angeklagte denn auch ge- Sigung vollständig aus, ohne daß sie zu Ende geführt werden Kirchenzeit, wo es still im Orte war, hatte er sich in das Haus heirathet und dadurch einen Theil der Schuld, die er durch sein konnten. Es sprachen 24 Redner. Gingezeichnet waren beim Liebesleben geschlichen und sein Opfer überfallen. Die That ist um 101/2 Uhr foceres auf fich geladen, wieder gut ge- Schluß noch 20 Redner. In Rücksicht auf die gestern Abend ausgeführt worden. Nohl wurde sofort verhaftet und in das macht. Auch hat er nachträglich den beiden ver= stattgehabte öffentliche Töpferversammlung wurden die Debatten Bräuten Amtsgerichts- Gefängniß abgeführt, von wo er bereits dem Berliner   stoßenen wenigstens die erschwindelten Geld bis heute, Mittwoch, vertagt. Untersuchungs- Gefängniß zugeführt sein dürfte. beträge zurückgegeben. Während der Staatsanwalt gegen den Angeklagten eine Gefängnißstrafe von sechs Monaten in Rigdorf tagte, beschäftigte sich mit dem Ausstande der Eine öffentliche Volksversammlung, die am 23. Mai Als Beweis für die Verwandtschaft der, czechischen und zweijährigen Ehrverluft beantragte, führte der Vertheidiger, Weber. Genosse Faber Berlin beantwortete die auf der Tages Staatsrechtlerei"( Jungczechen) mit dem Anarchis Rechtsanwalt Dr. Coßmann, aus, daß man denselben nicht mit ordnung stehende Frage:" Haben die streikenden Weber Nixdorfs mus führt die Boffische Zeitung" die Thatsache an, daß der den Heirathsschwindlern, wie sie gewöhnlich vor Gericht ständen, die Sympathie der übrigen Arbeiter?" mit einem fräftigen" Ja" Abgeordnete Gregr( vergleiche Politische Uebersicht") in einer auf eine Stufe stellen dürfe. Der Angeklagte sei wohl nicht der und betonte, daß die übrige Arbeiterschaft, die mit Staunen die Wähler Versammlung in Raudnih, bei der auch Sozial- Habsucht, sondern nur einer großen Charakterschwäche und eines Angaben über die bisherige Lage der Weber gelesen hat, auch demokraten anwesend waren, erklärte: die Jungczechen nicht minder großen Wankelmuths zu beschuldigen. Der Ge- auf weitere Wochen, wie bisher, den Ausständigen die Solidarität träten stets für die Sozialisten ein und würden nicht richtshof sah das Verhalten des Angeklagten auch milder an, bewahren werde; sie sollten nur wacker aushalten, an Unter­ruhen, bis nicht das allgemeine Stimmrecht eingeführt sei." Nach das Urtheil lautete auf 200 W. Geldstrafe. solchen freisinnigen Leistungen begreift sich auch das Bestreben stützungen werde es nicht fehlen. In der Diskussion, in welcher des Herrn Eugen Richter  , durch Beseitigung der gröbsten Aus- Das Schwurgericht des Landgerichts I.   verhandelte gestern sich eine größere Anzahl Redner zu Gunsten der Ausständigen wüchse des Dreitlassen- Wahlsystems bie bauernde Erifteng dieses gegen den früheren Postassistenten Gustav Splettstößer, der äußerte, erklärte Herr Preuß, daß die Brauergesellen Berlins  elendesten aller Wahlgesetze zu sichern. des Verbrechens im Amte beschuldigt war. Der Angeklagte, dem die Weber nach Kräften zu unterstützen entschlossen find. feitens seiner Borgesetzten in Betreff seiner Leistungsfähigkeit ein Gin Unabhängiger" machte eine Reihe von ungerechtfertigten glänzendes Zeugniß ausgestellt wurde, machte Ansprüche, die zu Ausstellungen an dem Referate, das er fich nach feinem Einkommen in einem schlechten Verhältniß standen. Er Belieben zurecht legte, fand aber bei keinem der Anwesenden griff die ihm anvertrauten Gelder an und mußte, um die fo- Anklang; fogar einige" Unabhängige" verurtheilten sein Vor­fortige Entdeckung seiner Beruntreuungen zu verhindern, auch gehen. Herr Hedwiger theilte mit, daß die Unternehmer an zum Fälscher werden. Bei seiner Berhastung stellte sich ein Fehl- fangen, nachzugeben; die Abzüge hätten sie schon fallen lassen, betrag von 570 M. heraus, der zum größten Theile durch die ein Meister hat auch schon die 20 Pf. für die Stunde Neben­von dem Angeklagten hinterlegte Raution gedeckt wurde. Die arbeit zugestanden und dürfte wohl alsbald die gesammten Geschworenen billigten dem Angeklagten mildernde Umstände zu, worauf der Gerichtshof ihn zu einer Gefängnißstrafe von 2 Jahren 6 Mon. und zu fünfjährigem Ehrverlust verurtheilte.

Warnung. Aus dem Tagebuch eines Drei jährig Freiwilligen. Bon Heinrich Harz." Schrift wird so angezeigt, daß man denken muß, sie enthalte eine wahrheitsgetreue Schilderung des Soldatenlebens im Frieden. Es ist aber gehaltloser Schund. Wir sind mit 1,50 M. auf die Reflame hereingefallen" und geben unseren Lefern den Rath, unferem Beispiel nicht zu folgen.

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Polizeibericht. Am Montag wurde auf dem Neubau Elbingerstr. 26 ein Steinträger von einem aus dem Dachgeschoß herabfallenden Netriegel im Genick getroffen und so schwer ver leht, daß er bei der Ueberführung nach dem Krankenhause am Friedrichshain   verstarb. In seiner Wohnung, in der Hallesche­firaße, brachte sich ein Tischler, anscheinend im Säuferwahn, mittelst Revolver einen Schuß in die Brust bei. Er wurde noch lebend nach der Charitee gebracht.- Abends versuchte eine Frau in ihrer Wohnung, in der Bernauerstraße, sich mittelst einer Chloroformlösung zu vergiften. Durch Anwendung von Gegen­mitteln wurde sie jedoch außer Lebensgefahr gebracht.

Gerichts- Beitung.

Soziale Lebersicht.

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Forderungen unterschreiben. So würden die Weber auf den Weg des partiellen Streits gewiesen, den weiter Redner für durchaus berechtigt erklärte, wenn eben vom Tarif nichts ab­gelassen werde. Bei Verschiedenem wies Herr Schnittler darauf hin, daß den Unternehmern durch die Solidarität der Berliner  Arbeiterschaft ein Strich durch ihre Rechnung gemacht ist. Die Kommission sei durch die Unterstüßung der übrigen Arbeiters schaft in den Stand gesezt gewesen, in der ersten Woche 1628 M., am zweiten Sonnabend 1971 m. und am letzten 1941 M. an die Ausständigen zu zahlen, und für nächsten Sonnabend sei schon wieder Geld vorhanden. Nachdem Herr Preuß noch auf die stattgehabten Maßregelungen fozialdemokratischer Arbeiter hingewiesen, welche in der Norddeutschen Brauerei" und der Brauerei Moabit" vorgekommen, und auch einige interessante Mittheilungen über eine Rigdorfer Brauerei gemacht hatte, wurde die Versammlung mit einem Hoch auf die moderne Arbeiter­bewegung geschlossen.

Achtung, Maler, Lackirer, Austreicher zc.! Der Provinzialtag der Berufsgenossen aus den Pro­vinzen Brandenburg   inkl. Berlin  , Pom.nern, Ost und West­ preußen  , sowie Schlesien   und Posen findet, wie bereits furz im Vorwärts" erwähnt, in Stettin   am Sonntag, den 5. Juni ( 1. Pfingst- Feiertag), im Lokale des Herrn Waldmann, Apfelallee Nr. 99, statt. Die provisorische Tagesordnung lautet: 1. Be­schlüsse der Generalversammlung. 2. Wie ist die Agitation zu In einer von der Genossenschaftsbäckerei einberufenen Unter Ausschluß der Oeffentlichkeit verhandelte gestern gestalten, um die Kollegen auch in den Provinzen heranzuziehen? öffentlichen Volksversammlung, welche von 1000 Personen das Landgericht gegen den Rebatteur Sommer. Derselbe war 3. Verschiedenes. angeklagt, in einem seinerzeit in den Lichtstrahlen" erschienenen Kollegen! Da diefes der 1. Provinzialtag, obengenannter besucht war, erstattete azarus folgenden Bericht über den Artifel: Suprema lex regis voluntas" den deutschen Kaiser Provinzen ist und betreffs der Agitation in unseren Provinzen gegenwärtigen Stand des am 20. August 1891 gegründeten Unter­beleidigt zu haben. Der Staatsanwalt beantragte sechs Monate noch viel geschehen muß, so ist es, um eine genaue Verständigung nehmens. Die aus 18 Mitgliedern bestehende Kommission habe Gefängniß. Der Gerichtshof nahm an, daß zwar eine direkte betreffs Sweckmäßigkeit der Agitation herbeizuführen, eine Noth- nach unsäglichen Mühen ein über alle Erwartungen günstiges Majestätsbeleidigung nicht vorliege, aber aus dem Artikel die wendigkeit, daß sich fämmtliche Filialen der in Betracht tommen- Resultat erzielt, so daß jetzt anstatt wie früher täglich 4000 Brote beleidigende Absicht unzweifelhaft hervorgehe, und verurtheilte den Provinzen vertreten lassen, und nicht die Filialen allein, deren 20-30 000 geliefert werden könnten, um der Nachfrage Sommer zu drei Monaten Gefängniß. Es wird Revision an- sondern auch alle die Städte, in welchen bis jetzt noch feine seitens der Arbeiter nach gutem Brot zu entsprechen. Man werde gemeldet. Die Verhandlung währte nur eine halbe Stunde, ein- Filialen sind, damit auch sie mit Rath und That zum Gelingen indeß außer der in der Müllerstraße mit vier Doppelöfen ar des Provinzialtages beitragen. beitenden Bäckerei noch weitere im Osten und Südosten, nament­schließlich Urtheilspublikation. lich den Arbeitergegenden errichten, wie die in der Brunnens Was ist unter einer ärztlichen Koufultation zu ver straße, welche täglich 700 Brote liefert. Pfeiffer giebt in der stehen? Diese Frage beschäftigte heute die 24. Abtheilung des Diskussion weitere Auskunft über die inneren Einrichtungen, wie Berliner Amtsgericht I. In die Sprechstunde eines unserer be­über die unter den Berliner   Bäckermeistern über die Genossen­rühmten Professoren der Chirurgie tam der Kaufmann N., um schaftsbäckerei herrschenden Ansichten. So habe bereits ein denselben wegen einer Ellenbogengelent- Entzündung zu konsul­Hirsch und Bauer. Aus Mecklenburg  , dem Eldorado der Meister geäußert: Na, jezt werden wir den Gesellen schon tiren. Der Profeffor ließ sich aber auf eine Untersuchung des Junter, erhält die Boffische Beitung" folgende Buschrift eines entgegen kommen müssen!" Ein anderer Meister macht in einem wunden Armgelents nicht ein, fondern erklärte, nachdem er Gutspächters: Ginfender dieses hat eine großherzoglich mecklen vorliegenden Briefe einem Kunden folgendes Angebot: erfahren, daß die bisherige Behandlung des Patienten durch burg  - schwerinsche Domäne gepachtet und wird seit Jahren durch" Ich will Ihnen von Montag ab Ihre Brote ein halbes Pfund deffen Hausarzt Dr. H. ftattgehabt hat, vorerst eine Kranten Wild, namentlich Schweine, arg geschädigt. Wegen des in diesem schwerer wiegen lassen als den andern, wenn Sie von Montag geschichte von demselben nöthig zu haben. Auf die Frage Jahre besonders starten Wildschadens wurde Einsender bei der an wieder Brot nehmen wollen. Wir Bäcker sind jetzt schlecht daran,

Wir erwarten die Kollegen mit den Früh resp. Vormittags Zügen. Die Filiale Stettin  . Alle Anfragen find an den Kollegen Franz Rudolph, Stettin  , Bogislauftr. 40, v. III. rechts, zu richten.

einem Kunden