Hiermit schließt die Debatte. Das Schlußwort erhält
Bernommen, bie zu übernehmen man von einem Parteigenossen Reuter- Solingen: Daß das Manuskript der Steininghausschen| Parteivorstand eingegangen ist, nicht zu verlesen; fie liegt Ihnen in richt hätte erwarten sollen.( Lebhafte Zustimmung.) In einer Reihe Broschüre ohne Kommentar zurückgewiesen ist, war nicht angebracht. der Broschüre des Genossen Heinrich Braun gedruckt vor, ebenso die bon Heften sind namhafte Parteigenossen, denen wir jederzeit die Es war nicht zu befürchten, daß wir zurückschreiben würden, Fischer Antwort des Parteivorstandes im Auszug und die aus diesem Anlaß größte Hochachtung entgegengebracht haben und entgegenbringen, in ist ein Gfel. Auer und Gerisch wissen ja, daß wir in Solingen sehr veröffentlichte Deklaration des Parteivorstandes im Bericht des einer so pöbelhaften Weise heruntergerissen worden, daß höflich find( Heiterkeit), und wir haben uns in letzter Zeit noch ge- Barteivorstandes. Zum besseren Verständnis muß ich Ihnen den wir sie, wenn sie von Gegnern kommen, als Ausdruck ihrer bessert.( Erneute Heiterkeit.) auch im Vorstandsbericht bereits abisierten Briefwechsel, der sich an Wut verlachen. Wenn aber jemand, der sich Parteigenosse nennt, die Deklaration des Parteivorstandes angeschlossen hat, zur Kenntnis die Kühnheit hat und solche pöbelhaften Berunglimpfungen mit bringen. Es ist an den Parteivorstand ein weiterer Brief der Gefeinem Namen zeichnet, so waren alle Kontrolleure darin einig, daß nossen Braun 2c. eingegangen folgenden Inhalts: eine solche Handlung mit der Ehre eines Parteigenossen nicht bereinbar ist.( Lebhafte Zustimmung.) Nur auf einen Artikel der" Butumft" will ich aufmerksam machen:„ Die Primadonna der Socialdemokratie".( Hört! hört!) In diesem Tone waren alle uns vor gelegten Artikel der Zukunft" gehalten. Die Kontrolleure waren einig darin, daß eigentlich eine Person, die die Kühnheit hat, sich Barteigenosse zu nennen und solche Artikel zu zeichnen, nicht wert ist, der Partei anzugehören.( hört! hört! und Zustimmung.)
Das war die einstimmige Ansicht der Kontrolleure. Wenn trozdem der Antrag auf Ausschluß des Genossen Berthold mit Stimmengleichheit abgelehnt wurde, so war das nur deshalb möglich, weil ein Mitglied der Kontrollkommission fehlte, weil es frank war. Auch die vier Kontrolleure, die gegen den Ausschluß stimmten, waren mit den andern einig darin, daß die Handlungsweise Bertholds unqualifizierbar sei und daß es bedauerlich sei, daß ein Genosse sich zu solchen Handlungen hergegeben hat.( Beifall.)
Die Beschwerde eines Bergmanns gegen die Ablehnung eines Unterstützungsgesuchs durch den Vorstand wurde zurückgewiesen, weil der Beschwerdeführer in reichlicher Weise bereits unterstützt worden war. Genosse Steininghaus in Solingen beschwerte sich, daß die Buchhandlung Vorwärts eine Broschüre, die er geschrieben, nicht verlegen will. Wir haben der Beschwerde nicht stattgegeben, weil die Entscheidung über solche Fragen der Leitung der VorwärtsBuchhandlung überlassen bleiben muß. Der Beschwerdeführer meinte den Genossen Fischer dann noch persönlich verdächtigen zu sollen; die Broschüre bekämpfe die Evolutionstheorie und Fischer sei da zu sehr Partei.( Heiterkeit.) Es scheint, daß die Broschüre ebenso geschrieben ist wie der Brief, den er an uns gerichtet hat, und daß der Genosse es vielleicht sehr gut meint, aber zum Broschürenschreiben doch nicht qualifiziert ist.
Eine weitere Beschwerde ist uns von unfren lieben, altbekannten Freunden aus Mülhausen und Straßburg zugekommen.( Heiterkeit.) So gern die Parteileitung, Vorstand und Kontrolleure stets bereit ist, den Beschwerden der Presse in Elsaß- Lothringen jedwede Rücksicht entgegen zu bringen, so haben wir uns doch bezüglich dieser Be schwerden noch nicht völlig entscheiden können, weil die Kontrolleure erst noch eine Rücksprache mit den dortigen Vertrauensleuten Böhle und Emmel nehmen wollen. Wir werden aber unsre Entscheidung noch während der Tagung des Parteitages treffen.
Im übrigen habe ich bezüglich der Geschäftsführung den Auftrag, im Namen der Kontrolleure von neuem die Decharge für die Parteileitung und die bei der Geschäftsleitung beteiligten Personen zu beantragen.( Bravo !)
in
Pfannkuch:
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Die Parteileitung ist sich bewußt, daß es notwendig ist, auch Saarabien etwas für die Entwicklung der Partei zu thun. Das wird geschehen, sobald es möglich ist, aber die Ausführung dieser Möglichkeit ist eine Personenfrage. Man muß in der Auswahl derjenigen, die ein so schwieriges Gebiet zu beackern haben, recht vorsichtig sein. Weiter wurde die Notwendigkeit betont, Ober schlesien , Posen, Ost- und Westpreußen zu erobern. Wir sind jahrelang in diesen Provinzen an der Arbeit. In Königsberg haben wir eine gute Organisation und tüchtige Genossen, die sich der Aufgabe der Verbreitung socialdemokratischer Ideen mit Liebe und Hingabe unterziehen. Aber selbst schon in Westpreußen hapert es. Ich will die Berdienste unsrer Genossen in Danzig , Elbing usw. nicht herabmindern, im Gegenteil, ich zolle den Leuten, die unter den schwierigsten Verhältnissen dort arbeiten, meine vollste Anerkennung, aber sie können über das Maß dessen, was sie leisten, nicht hinauskommen. Und wer wollte leugnen, daß eine intensivere Arbeit auch da größere Erfolge zeitigen würde? In Bofen haben wir einen die Bewegung leitenden Genossen angeſteйt, er hat geleistet, was er leisten konnte, ja er hat sich sogar mehr zugemutet, als er zu leisten im ftande war, und gerade daraus find sehr viel Unzuträglichkeiten entstanden. In Oberschlesien hatten wir jahrelang den Genossen Winter, es war ein heroischer Entschluß, das auszuhalten, wir haben es ihm hoch angerechnet und ihn bewundert, er hat seine Kräfte so aufgerieben, daß er auf wie lange, das steht dahin einer Erholung bedarf. Man kann nicht befehlen, daß dieser oder jener nach Oberschlesien geht. Wir haben jetzt Ersatz gefunden, Bruhns hat sich erboten, die vom Winter eingeleitete Arbeit fortzuführen und sobald er seine Gefängnisstrafe hinter sich hat, wird er sofort die Agitation aufnehmen. Wenn man solche Anregungen giebt, so muß man auch so freundlich sein, jemand nachzuweisen, der die für einen solchen Bosten erforderlichen Eigenschaften besitzt. Solche Genossen müssen den höchsten Anforderungen ge= wachsen sein. Wird der Parteileitung eine geeignete Persönlichkeit nachgewiesen, so besitzt sie Verständnis genug, die Mittel zur Verfügung zu stellen. Genosse Walther hat ganz recht, daß hinter jedem Dorf noch eins liegt. Ea ist Sitte, daß 10= bald die Genossen eines Drtes hören, daß bekannte Redner in der Nähe eine Versammlung abhalten, sie diese sofort bitten, auch bei ihnen zu reden. Die Genossen müßten doch einsehen, daß die Tour der Agitatoren von vornherein festgelegt ist. Bebel war vom Tage der Ausschreibung der Wahl an bis zum Stichwahlabend vollständig für jeden Tag besept, für Singer war die Tour in drei Perioden in ganz derselben Weise vorgesehen, er hatte in der ganzen Zeit vielleicht eine Nuhepause von fünf bis sechs Tagen. Dazu kam, daß ihm aus Gesundheitsrücksichten Ruhe ganz besonders nötig war. Ich habe auch den Kollegen in der Fraktion, die auf das Cirkular des Vorstandes nicht geantwortet haben, nicht etwa irgendwie den Vorwurf machen wollen, sie hätten sich drücken wollen. Im Gegenteil, es ist der Parteileitung bekannt, daß jeder an seinem Plaze das geleistet hat, was er nur leisten konnte. Im großen und ganzen glaube ich daraus, daß weitere Beschwerden nicht vorgebracht worden sind, schließen zu können, daß Sie im großen und ganzen mit unsrer Thätigkeit zufrieden sind.
In der Diskussion über die erstatteten Berichte nimmt zunächst das Wort Lehmann- Mannheim: Nur einige Bemerkungen zu dem Bericht Bezüglich der Agitation. Gerisch hat uns gesagt, daß es um die Parteitasse sehr gut bestellt sei. Man kann also gegenüber unsren Anforderungen nicht mehr einwenden, daß kein Geld da sei. Wir haben in den Industriebezirken jahrzehntelang erfolgreiche Arbeit verrichtet und neue Siege errungen. Aber in den Kreisen Saar brücken und Ottweiler - St. Wendel ist seit langem nichts geschehen. Es muß dort eine andere Drganisation geschaffen werden. 1891 waren diefe Bezirke die Hochburg der Bergarbeiter- Bewegung, die damals mit brutaler Gewalt vom preußischen Handelsministerium niedergedrückt worden ist. Als dann am 1. Januar 1893 ein Ukas des Herrn von Berlepsch, der jetzt als" Minister der Social politit" gilt, fam, durch den die Bergleute noch mehr niedergedrückt werden sollte, da flammte die Empörung hoch auf. Seitdem aber liegt die Bewegung im ganzen Kreis Saarbrüden vollständig brach. Was die Geldbewilligungen des Vorstandes anlangt, so haben wir Wir haben dort nur 1000 ober 2000 Stimmen bekommen, im Wahlfreife Ottweiler- St. Wendel haben wir nicht ganz 100 Stimmen erhalten. Wenn dorthin ein unabhängiger, befähigter Parteigenosse tommt, so wird seine Arbeit gewiß von Erfolg gefrönt sein.
Gerisch( Schlußwort). Es ist mir inzwischen von MichaelisErfurt mitgeteilt worden, daß der Bericht für Thüringen eingeschickt ist. Er muß also offenbar unter andre Sachen geraten sein, und ich nehme den Vorwurf gegen die Erfurter natürlich zurück. im Rahmen unsrer Mittel wirklich nicht gegeizt, so wenig, daß wir jegt aus vielen Orten Gelder zurückerhalten, die nicht gebraucht ivorden sind. Sehr oft habe ich ja auch im letzten Wahlkampf Telegramme verschickt: Anbei der gewünschte Betrag; wenn es nicht reicht, folgt mehr." Also in der Beziehung werden Beschwerden nicht erhoben werden können.
Entsprechend dem Antrage der Kontrolleure wird hierauf dem Parteivorstand einstimmig Entlastung erteilt.
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*) 7. Der Parteivorstand unterbreitet dem Parteitag folgenden Vorschlag zur Entscheidung:
1. Kann es mit den Interessen der Partei für vereinbar erachtet werden, daß Parteigenossen als Redakteure und Mitarbeiter an bürgerlichen Preßunternehmungen thätig sind, in denen an der socialdemokratischen Bartei gehässige oder hämische Kritik geübt wird?
Antwort: Nein!
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An den Vorstand der socialdemokratischen Partei Deutschlands . Werte Genossen!
Das Schreiben des Parteivorstandes vom 28. Februar 1908 erinnert uns an die Praxis bürgerlicher Ministerien, indem es sich über Punkte äußert, über die wir ihn nicht gefragt hatten, die Beschwerde aber, die wir wirklich erhoben haben, unbeantwortet läßt.
Wir haben uns lediglich beschwert, weil in Kautskys Artikel in Nummer 19 von Parteigenossen, die unter Namensnennung in nichtsocialdemokratischen Blätter schreiben, behauptet wird, daß sie dadurch gegnerischen Zwecken und Mächten dienten, und weil es so dargestellt wird, als ob sie sich dadurch mit Angriffen gegen die Partei identifizierten, die von andrer Seite in diesen Blättern erhoben worden sind.
Die in dem Artikel Konzessionsschulzes" von Franz Mehring in Nr. 16 enthaltenen beleidigenden Insinuationen haben wir in unfrer Beschwerde nicht erwähnt, weil wir Injurien von dieser Seite keine Bedeutung beimessen, so lange sie nicht die Interessen der Partei als solcher gefährden.
Wir haben dem Parteivorstand geschrieben, daß wir in den bezeichneten Stellen des Kautskyschen Artikels eine beleidigende und wahrheitswidrige Unterstellung erblickten, über die wir Beschwerde führten. Der Parteivorstand geht nach ministeriellem Vorbilde über diese einzige Frage, die wir ihm wirklich vorgelegt hatten, mit Stillschweigen hinweg.
Die uns angekündigte und inzwischen veröffentlichte Meinungsäußerung des Borstandes über die Frage, ob und wann ein Socialdemokrat in nichtsocialdemokratische Blätter schreiben dürfte, haben wir keinen Anlaß gehabt zu erbitten. Wir hatten schon vorher unsre eigne Meinung darüber, an der wir auch so frei find, festhalten zu wollen. Berlin , den 3. März 1903. Dr. Heinrich Braun . Lily Braun . Wolfgang Heine . Paul Göhre . A. Berthold, Dr."( Lachen.)
Auf diese Zuschrift hat der Parteivorstand folgende Antwort gegeben: Herrn Dr. Heinrich Braun und Genossen, Berlin . Werte Genossen!
In Ihrem Schreiben vom 3. März d. J. beschweren Sie sich darüber, daß der Parteivorstand in seiner Buschrift vom 28. Februar d. J. über die einzige Frage, die ihm vorgelegt wurde, mit Stillschweigen hinweggegangen sei.
Nicht weil wir die„ Praris bürgerlicher Ministerien" nachahmen solche Unterstellung hatten wir wirklich nicht erwartet sondern weil dem, was Sie jetzt als Ertrakt Ihrer Beschwerde betrachtet wissen wollen, jedwede Unterlage fehlte, haben wir nicht besonders darauf Bezug genommen.
Sie erklären jetzt: Unsere Beschwerde hat sich hauptsächlich gerichtet gegen die Beschwerde Kautskys, daß Parteigenoffen, die unter Namensnennung in nichtsocialdemokratische Blätter schreiben, dadurch gegnerischen Zwecken und Mächten dienten", und in zweiter Linie gegen die Darstellung, daß die Betreffenden sich dadurch mit den von andrer Seite in diesen Blättern gegen die Partei erhobenen Angriffen identifizierten.
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Weder hat Kautsky das eine behauptet, noch das andre dargestellt. Um mit dem legteren zuerst zu beginnen, so hat Kautsky an der Stelle, die einzig in Betracht kommen kann, lediglich erklärt, daß ein Socialdemokrat, der nach Angriffen, wie sie von Harden gegen unsre Partei geschleudert wurden, noch für Harden schreibt, sich dadurch den Verdacht zuzieht usw. Und bezüglich Ihrer Hauptbeschwerde hat Kautsky nicht, wie Sie schreiben, behauptet, daß die... gegnerischen Zwecken und Mächten dienten", sondern der Satz lautet:„ Aber etwas andres ist es bei Parteigenossen, die offen als Wortführer und Vertreter unfrer Partei auftreten. Wenn fie in der bürgerlichen Breffe arbeiten, so thun fie es auch dort als Vertreter der Socialdemokratie, und es kann uns feineswegs gleichgültig sein, welchen Zwecken und Mächten sie dort dienen." Diese Darlegung enthält so Selbstverständliches, daß sie von jedem Socialdemokraten bedingungslos vom ersten bis zum legten Worte gebilligt werden muß.( Lebhafte Buftimmung.) Auch Ihre näher begründete Beschwerde erweist sich mithin als völlig gegenstandslos. Was unfre in der Sache veröffentlichte Meinungsäußerung anbelangt, ist es durchaus gleichgültig, ob Sie eine solche wünschten. Entscheidend war für uns die Frage, ob die Kundgebung ges wiffen Vorgängen und Erscheinungen gegenüber im ParteiInteresse notwendig fet.( Sehr richtig! Lebhafte Bu stimmung.)
Dies die Antwort darauf. Sie haben nun Kenntnis von dem vollständigen Material in dieser Sache. Daß wir richtig verstanden find, geht ja aus verschiedenen Preßftimmen der Parteipreffe hervor. Beispielsweise kommt das Hamburger Echo" in einer längeren Be trachtung zu dem Schluß:
Singer: Auch hier mache ich darauf aufmerksam, daß Anträge, die nicht zur Diskussion stehen, jetzt nicht behandelt werden. Walther- Koburg: Auf jedem Parteitag kommen besonders aus ben schwarzen Winkeln", den rückständigen Bezirken, Beschwerden, daß ihnen von der Parteileitung nicht in genügendem Maße Redner Damit ist die Diskussion über den allgemeinen Geschäftszur Verfügung gestellt werden. So geht es auch uns in Koburg. bericht und die Kasse erledigt. Es folgt der Punkt Mitarbeit Wir gehören ja nicht zu Süddeutschland , zu Süddeutschland , die Norddeutschen von Genoffen an der bürgerlichen Breffe". wollen auch nichts von uns wissen( Heiterkeit), das kleine Hierzu gehören die Anträge 7 bis 16*), die genügend unterstützt Roburger Ländchen weiß eigentlich gar nicht, wo es hin soll. werden. ( Seiterkeit.) 1896 haben wir Bebel und Liebknecht dringend gebeten, doch auf diesem historischen Boden als Redner zu erscheinen. Es war Bebel nicht möglich, und Liebknecht ging später leider dahin, wo es fein Wiedersehen giebt. Die bürgerlichen Parteien haben gerade bei uns hervorragende Redner gehabt, während wir völlig im Stich gelassen werden. In Nürnberg haben sich die Redner nur fo berfolgt.( Heiterkeit.) Man darf wohl den Schluß ziehen, daß gewiffe freundschaftliche Beziehungen notwendig sind, um diesen oder jenen Parteigenossen zu bestimmen, in einem Bahltreise zu sprechen. 2. Kann ein Parteigenoffe Redakteur oder Mitarbeiter eines ( Oho!) Genosse Singer ist schlank durch Koburg durchgefahren. bürgerlichen Blattes sein, auf welches obige Voraussetzung nicht zutrifft? ( Rufe: Schlant!?- Lebhafter Widerspruch und große Heiterfeit.) Diese Frage ist zu bejahen, soweit Stellungen in Betracht Wir hätten den ganzen Wahlkampf von höherer Warte führen können, fommen, in denen der Parteigenoffe nicht genötigt wird, gegen die wenn wir einmal einen hervorragenden Rebner bei uns gefehen hätten. socialdemokratische Partei zu schreiben oder gegen diefelbe gerichtete den" wir wissen, daß er für ein gegnerisches Blatt schreibt, " Wir wenigstens würden uns schön hüten, einem Menschen, von Gewehr- Elberfeld : Es scheint, daß alle Redner in dasselbe Lied Angriffe aufzunehmen. einstimmen, daß der Vorstand nicht genug Redner geschickt hat. Ich Im Jutereffe der Baret sowohl wie im Interesse der in solchen vertrauliche Mitteilungen über die Bartei zu machen.( Sehr richtig!) glaube, daß allerdings eine andere Organisation nötig wäre, da die Stellungen befindlichen Parteigenossen liegt es jedoch, daß den wir sind auch der Meinung, daß Parteigenossen nicht für bürgerfetzige Barteileitung das ganze Gebiet nicht so übersehen kann wie letteren feine Vertrauensstellungen übertragen werden, weil folche liche politische Zeitungen schreiben sollen. Mag auch die Erklärung es notwendig wäre. Wenn ein Bezirk Klagen könnte, so ist es Rhein - fie früher oder später in Konflikt mit sich und der Partei bringen müssen. des Parteivorstandes nicht ganz befriedigen, so wird sie wohl von land- Westfalen. Das liegt gewiß zum Teil an der geographischen Lage; es wird aber doch nötig sein, dort mehr zu thun. Bei den Parteigenoffen an nichtsocialdemokratischen resp. nicht von Social- uns, der glaubte, es solle jede Witarbeiterschaft an der gegnerischen 8. Parteigenoffen Berlin II: Die Frage der Mitarbeit von denjenigen verstanden worden sein, die es angeht."( Sehr richtig!) Dieser Meinung sind wir auch. Ein Parteigenosse kam nun zu lezten Wahlen hatten wir ja eine gewaltige Stimmenzunahme zu ver- demokraten herausgegebenen Preßorganen ist durch die Kundgebung uns, der glaubte, es solle jede Mitarbeiterschaft an der gegnerischen zeichnen; zum großen Teil rührt diese Zunahme übrigens von der des Parteivorstandes nicht erschöpfend geregelt. Db Redakteure oder Presse unterdrückt werden. Der Vollständigkeit halber bringe ich auch Bevölkerungszunahme durch Zuwanderung aus dem Often her. Wir Mitarbeiter an solchen Blättern Parteigenossen werden oder bleiben diesen Briefwechsel zur Verlesung. Der Parteigenosse Richard Calwer fönnen aber weitere Fortschritte erwarten; ich habe mir immer ge- tönnen und inwieweit fie in der Arbeiterbewegung Vertrauensposten wandte sich unter dem 3. März 1903 an den Parteivorstand: fagt: Wenn es bei uns einmal vorwärts geht, dann wird es schnell bekleiden können, darüber haben die Organisationen je nach der Lage gehen. Was die Leistungen der Centraltasse für Rheinland- Westfalen des einzelnen vorliegenden Falles zu entscheiden. anlangt, so fann sich der Vorstand diesmal nicht über uns beklagen. 9. Parteigenoffen im XII. fächsischen Wahlkreise und Für den Agitationskalender werden wir, denke ich, diesmal die Genoffe Paul Scholz und 194 Genossen des II. Berliner Unterstügung der Centralfaffe nicht mehr in Anspruch zu nehmen Wahlkreises schließen sich der Meinungsäußerung des Parteivorstandes brauchen. vom 2. März 1903 im Vorwärts" betreffend die Mitarbeiterschaft Richard Fischer- Berlin : Nur ein paar Worte über die Beschwerde parteigenössischer Schriftsteller an bürgerlichen Blättern voll und von Steininghaus! Der Genosse hatte eine Broschüre geschrieben, ganz an und erwarten vom Parteitage in Dresden , daß derselbe die um die Schrift von Rautsty über fociale Revolution zu widerlegen. Meinung des Parteivorstandes zu der seinigen macht. Ein Genosse, der dazu fähig ist, hat sie durchgelesen und ist zu der 10. Parteigenoffen in Hamburg II halten es für notwendig, Ansicht gekommen, daß der gute Wille wohl vorhanden war, daß daß die Frage der Mitarbeit von Socialdemokraten an politischen aber der Wille im Widerspruch steht zu dem Können. Deshalb er Breßorganen der Bourgeoisie vom Parteitag einer eingehenden folgte die Ablehnung. Der Genosse Steininghaus beschwert sich Besprechung unterzogen wird und erwarten, daß durch Parteitagsweiter, daß ihm die Gründe der Ablehnung nicht mitgeteilt sind. beschluß eine Norm geschaffen wird, welche Vorfälle, wie sie in Früher habe ich das immer gethan und die Folge davon war, daß diesem Frühjahr zu lebhaften Debatten Anlaß gaben, für die Zukunft ich dann lange Briefe bekam, die darin gipfelten, daß ich ein Esel verhindert. fei.( Heiterkeit.) Nachdem mir das so und so oft gesagt war, habe 11. Parteigenoffen in Hamm( Hamburg III): Den Parteiich gesagt, daß es nicht mehr notwendig sei.( Heiterfeit.) Deshalb genossen ist die litterarische und journalistische Mitarbeit an bürgerhabe ich auf die Angabe der Gründe verzichtet. lichen Breßorganen ohne die Genehmigung des Parteivorstandes nicht Adolf Braun - Nürnberg : Von den Genossen, welche die Koburger gestattet. so gern in ihrem Wahltreise gesehen hätten, hat in Nürnberg einzig 12. Parteigenossen bes elften Hannoverschen Wahlund allein Singer gesprochen; dieser hatte einen notariellen Aft in treises: Der Parteitag möge entschieden Stellung nehmen gegen Nürnberg zu unterzeichnen, er hätte an dem betreffenden Abend gar diejenigen Genoffen, welche als Mitarbeiter an gegnerischen politischen 15. Parteigenoffen in Stettin halten es mit der Ehre eines nicht an einem andren Orte sein können, und ich glaube, Sie können und sogenannten unparteiischen Zeitungen das Ansehen der Partei Parteigenoffen nicht vereinbar, wenn er an bürgerlichen Blättern als ihm danken, daß er auch diesen Abend für die Partei ausgenutzt hat. schädigen und fortgesetzt der Propaganda unsrer Ideen und Schriftsteller mitarbeitet, die in ihren Spalten gehässige Artikel gegen Wir in Nürnberg haben den größten Teil unsrer Arbeiten selbst aus der Verbreitung unsrer Parteizeitungen schwere Hindernisse in den die Socialdemokratie aufnehmen; wissenschaftliche oder Hochwissengeführt. Ja, Segiz hat nicht nur die Agitation in Nordbayern Weg legen. schaftliche Abhandlungen für Zeitschriften zu liefern, dagegen ist nichts wirksam gefördert, sondern auch mindestens sechs Versammlungen außerhalb Nordbayerns abgehalten, und Gübelum hat, was man Parteipolemiken in bürgerlichen Blättern und Zeitschriften zu führen. Rebatteure und Mitarbeiter an nichtfocialdemokratischen Zeitungen 13. Parteigenoffen in Essen : Parteigenoffen ist es untersagt, einzuwenden. 16. Parteigenossen in Bremen : Parteigenossen dürfen als ihm in Nürnberg sogar zum Vorwurf machte, in Baden, Sachsen und Schlesien gesprochen und selbst die Berliner haben ihn notPfannkuch: und Zeitschriften nur dann thätig sein, wenn es sich um wissenschaft wendig gebraucht. Sie sehen, daß wir Bayern mehr abgegeben als Ich brauche wohl die Beschwerde, die, von Dr. Heinrich Braun , liche, fachtechnische oder belletristische Journale handelt, die den Kampf wir erhalten haben. Lily Braun , Heine, Göhre und Berthold unterzeichnet, bei dem gegen die Socialdemokratie vermeiden. Berantwortlicher Redacteur: Julius Kalisti in Berlin . Für den Inferatenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Druck und Verlag: Borwärts Buchdruckerei und Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berkin SW.
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„ Die Erklärung des Parteivorstandes vom 2. März 1908 veranlaßt mich zu folgender Anfrage und Bitte:
Wie dem Parteivorstand bekannt sein dürfte, bin ich seit 1897 Mitarbeiter an der von Dr. Jastrow herausgegebenen Zeitschrift Der Arbeitsmarkt", ebenso bin ich Mitarbeiter an der in Verbindung damit erscheinenden Korrespondenz. Da nun die Erklärung des Parteivorstandes nur von der Mitarbeit an, bürgerlichen Breßunternehmungen“ und„ bürgerlichen Blättern" spricht und feine weiteren Unterscheidungen macht, so dürfte daraus in Parteifreifen der Schluß gezogen werden, daß der Parteivorstand sämtliche nichtsocialdemokratische Organe unter dem Ausdruck bürgerliche Breßunternehmungen zusammengefaßt wissen, daß er also auch die Mitarbeit an wissenschaftliche Zeitschriften und Organen mit seiner Erklärung getroffen haben wolle.
( Fortsetzung in der 2. Beilage.)
14. Barteigenossen Berlin IV: Es ist Stellung zu nehmen gegen diejenigen Genossen, welche als Mitarbeiter an gegnerischen politischen und sogenannten unparteiischen Zeitungen das Ansehen der Partei schädigen und fortgesetzt der Propaganda unsrer Ideen und der Verbreitung unsrer Parteizeitungen schwere Hindernisse in den Weg legen.