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3. Es ist dringend zu wünschen, daß solche Apotheken entschuldet werden, welche durch übermäßig hohe Preise über Gebühr belastet erscheinen. Für eine Reform in diesem Sinne ist die Zuhilfenahme des Staatskredits unentbehrlich.

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4. Abänderung der in der Ersten Kammer bestehenden berufs­ständischen Vertretung nach der gegenwärtigen wirtschaftlichen Be­deutung der verschiedenen Gruppen. Für selbstverständlich halten wir, daß beim Inkrafttreten der Reform die Zweite Kammer vollständig erneuert wird. Bei dem Klassen- Wahlrecht wollen also die Nationalliberalen. unter allen Umständen bleiben.

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der Apotheken, sondern man fördert sie. Zur Beseitigung haben China verwüstet, geplündert und Frauent 1. direkte und geheime Wahlen; 2. neue Einteilung der Wahlkreise unter Beseitigung der Scheidung der vorhandenen Mißstände und zur Herbeiführung eines einheit gesch än det", und es blieb dem in diese Zwangslage Versetzten Lichen Systems muß die Veräußerlichkeit aller Apotheken anerkannt nichts weiter übrig, als sich auf den Boden dieser Behauptung zu zwischen städtischen und ländlichen, womöglich mit geographischer und rechtlich festgelegt werden. Insbesondere darf die freie Ver- stellen und zu erklären: Ich werde den Beweis führen, daß das ge- Abrundung; schehen ist, was ich zwar nicht behauptet habe, aber behauptet haben 3. Abstufung des Wahlrechts, sei es nach Klaffen auf Grund der äußerlichkeit und Vererblichkeit der von 1811 bis 1894 konzessionierten soll. Genosse Kunert wird auf Grund des in seinen Händen befind- Einkommensteuer, sei es nach dem Pluralsystem oder durch Ver­Apotheken nicht in Frage gezogen werden. lichen umfangreichen Materials einen umfassenden Wahrheitsbeiveis bindung beider; antreten. Da es sich hierbei jedoch um eine Angelegenheit von poli­tischer Bedeutung handelt, so wäre es außerordentlich wertvoll, wenn alles zusammengetragen werden könnte, was an Beweismaterial noch sonst irgendwo vorhanden ist. Genosse Kunert hat deshalb den 4. Apotheken, denen gegen eine Abgabe an den Staat die Ver- Wunsch, daß man ihm in der Sammlung dieses weiteren Beweis­äußerlichkeit eingeräumt worden ist, sowie diejenigen, welche den im materials nach Möglichkeit behilflich sein möge. In Betracht kämen: 1. Eidliche Zeugenaussagen von ehemaligen Mitgliedern Sazz 3 vorgesehenen Staatskredit in Anspruch nehmen, find nur mit des ostasiatischen Expeditionscorps über Zerstörungen, Plünde jedesmaliger Genehmigung verkäuflich. Die Genehmigung erfolgt rungen oder Schändungen durch Ein scherzhafter Soldatenschinder ist der Sergeant Gg. Gunder­deutsche Soldaten. Die mann vom 2. bayrischen Feld- Artillerie- Regiment. Er wollte dem nach gesetzlich festzulegenden Grundsätzen und nach Anhörung von Zeugen müssen eigne Wahrnehmungen zu befunden Kriegsgericht, das über seine an Soldaten verübten Mißhandlungen dazu berufenen Fachmännern. mögen und militärisch vollkommen frei und unabhängig abzuurteilen hatte, weiß machen, daß alles nur ein Scherz" ges sein. Genaue Adressen solcher Zeugen sind deshalb wichtig. wesen sei. Er ließ mehrere Soldaten, teils mit gefüllten, teils gedeuteten Borkommnisse enthalten. Es können jedoch solche Briefe Kaserne vorbeifließenden ziemlich breiten Bach springen, wobei die 2. Briefe von Chinakriegern, welche Angaben über die an- mit leeren Tränkeimern, circa zwanzigmal über einen an der nur gebraucht werden, wenn Name und jetzige Adresse des Schreibers Leute, die nicht weit genug springen konnten, in das Wasser stürzten. beigefügt werden kann. Der Name kann genannt werden, wenn er Ginen Artilleristen zwang er, Cigarren zu rauchen, obwohl der Mann bei Veröffentlichung des Briefes bereits mit veröffentlicht wurde, fein Raucher war; ein andrer mußte auf Kommando dazu ausspucken. oder wenn der Briefschreiber mit der Nemmung seines Ramens vor Ferner befahl er zwei Soldaten, aus der Zeitung vorzulesen, und Gericht einverstanden ist. einige andre, die sich darüber lustig machten, ließ er die Kniebeuge 3. Korrespondenz der Kriegsberichterstatter machen und das Vorgelesene laut nachsprechen. Bei den geringfügigsten des In- und Auslandes über die Chinacampagne von 1900/1901. Anlässen mußten die Soldaten mit gestrecktem Tränkeimer mehrere Präcise Angaben hierzu und ausreichende Adressen sehr wichtig. Genosse Kunert wird außerdem Gutachten von China - Sach- und im Dauermarsch um die Reitbahn laufen. Gelegentlich ver­Minuten lang in der Kniebeuge verharren, mit den Armen rollen verständigen über den Feldzug vorlegen. Auch hier wäre ihm den Ein griff Artilleristen. sich auch thätlich zur Vervollständigung seines Materials die Angabe genauer Adressen Fahrer, der ein Pferd von China - Kennern erwünscht. Pferd nicht rechtzeitig gesattelt hatte, erhielt bon dem Stellvertreter Gottes einen Faustschlag Schließlich wird die Herbeiziehung der Strafatten des auf den Mund, daß das Blut floß, ein andrer wurde von ehemaligen ostasiatischen Expeditions corps beantragt werden. Auch ihm als lahme Sau" betitelt. Das Kriegsgericht Würzburg belegte hier wären von großem Werte Mitteilungen darüber, daß und gegen ihn mit der milden Strafe von 42 Tagen Mitttelarrest und sah von welche Personen( genaue jezige Adresse) Urteile in der angedeuteten der Degradation ab, da seine Vergehen nicht der Ausfluß bös­Richtung gefällt wurden. erbittet sich Genosse Kunert unser seiner persönlichen Adreſſe bis zum 3weddienliche, aber nur ganz präcise Mitteilungen dieser Art williger Gesinnung feien und er uur beabsichtigt habe, den Unter­gebenen Bewegung zu verschaffen." 28. September nach Berlin , Lindenstraße 69. Die Presse wird um fähig, so hätten wir das eher verstanden. Wenn das Gericht erklärt hätte, der Mann sei nicht zurechnungs­Abdruck ersucht.

Verfahren.

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5. Die Erteilung von Konzessionen zur Anlage neuer Apotheken ift gesetzlich zu regeln und unterliegt dem verwaltungsgerichtlichen Die Bestimmung 1 entspricht einem Schutzzoll zu Gunsten der be­stehenden Apotheken; denn die dann zu erlassende Arzneitage soll eine solche Höhe haben, daß diese Neutonzessionare auch bei dieser angemessenen Abgabe" standesgemäß" bestehen können. Diese erhöhte Tare kommt aber auch den schon bestehenden Apotheken zu gute, denn sie gilt auch für sie. Die Aufhebung der Veräußerlichkeit der erteilten persönlichen Konzeffionen wird allerdings die ungefunde Preis­steigerung der Apotheken allein Apotheken allein nicht beseitigen, so lange, der älteren nicht auch Konzessionen Veräußerlichkeit der und der Privilegien aufgehoben werden. Erst die gleich zeitige Aufhebung dieser und die freie Errichtung von Ge­meinde Apotheken wird die ungefunden Apotheken- und Apotheker­preise herabsezen. Das stärkste aber ist, daß der Vorstand des Deutschen Apothekervereins ganz ungeniert Staatshilfe verlangt, um die in unsinniger Weise zu hoch bezahlten Apotheken zu ent­schulden", wohl durch Ausgabe von Hypothekencertifikaten zu aus­nahmsweise niedrigem Binsfuße. Dafür sollen diese entschuldeten Apotheken auch nur mit Genehmigung der Regierung verkauft werden dürfen, die aber nach festzulegenden Grundsäßen" erteilt werden muß. So soll, nachdem die Vorbesitzer ihren fetten Rebbach, den sie beim Verkauf gemacht, in Sicherheit gebracht, der Staat helfen, die armen Hineingefallenen zu entschulden".

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Die Apothekenbefizer sind ja fast alle auch Hauseigentümer; aber sie sind Hqusagrarier mit protenzierter Unverschämtheit, und es ist dringend nötig, daß im preußischen Landtage einige Social­demokraten diesem Treiben gebührend entgegentreten.

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Deutfches Reich.

Die Deffentlichkeit hat ein erhebliches Interesse an der Auf­flärung über die Vorgänge in China und deshalb darf auch die Mit­wirkung der Deffentlichkeit erwartet werden.

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Ausland.

Um Renaus Denkmal. Bestrafung von Unterlassungen der Bauschuh- Einrichtungen. Nach Paris , 12. September. einer Anweisung des preußischen Justizministers sollen die Staats­Seit Wochen bildet Renans Denkmal den Gegenstand einer leidens anwalte in Zukunft bei Anzeigen, die wegen Nichtbefolgung von Vorschriften zur Verhütung von Bauunfällen erstattet werden, auf schaftlichen Polemik zwischen den Klerikalen und Antiflerifalen. Die Grund des§ 367 14 des Strafgesetzbuches einschreiten. Als Vor- über Unduldsamkeit" flagenden Klerikalen können schon den Ge­schriften, deren Nichtbefolgung hierbei in Frage kommt, sollen im danken nicht ertragen, den Verfasser des Lebens Jesu" überhaupt allgemeinen die von den Baugewerks- Berufsgenossenschaften auf durch ein Denimal verherrlicht zu sehen. Und gar erst der Umstand, Grund der Unfallversicherungs- Gesetze erlassenen Vorschriften an- daß das Denkmal in Tréguier, der bretonischen Vaterstadt Renans, errichtet wird, hat sie aus aller Fassung gebracht. Die Ortsgeistlichkeit gesehen werden. aller Grade ging mit der Hezarbeit voran, und ihr folgten die flerikalen Schriftsteller und Zeitungsschreiber von Paris mit dem Akademiker Brunestière und Drumont an der Spize. Während diese mit Klerikaler Gelehrsamkeit Renans Lebensarbeit zu vernichten suchen, zetert jene über den Apostaten", den Leugner der Gottheit Jesu" und Hezt die frommen Bretonen zu einem that­fräftigen Protest gegen die ihnen und der Kirche angethane Schmach" auf.

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Auch in einigen andren Wahlkreifen erzielten wir gute Er­gebnisse. In der Stadt Thann erhielt z. B. Fabrikant Köchlin­Weiler, bisheriger Vertreter( parteilos), von der flerifalen Landes­partei unterstüßt, 497, Genosse Gsell- Mülhausen 479 Stimmen. Im Kanton Sulz erhielt Justizrat Strafft( fleritale Landespartei) 1260, Schreinermeister Sies- Gebweiler( Soc.) 377 Stimmen. Im Kanton Mülhausen- Nord erhielt der Landwirt Buber ( De­mofrat 462, Bürgermeister Gegauf- Wittenheim( gemeinsamer Kan didat der Klerikalen und Rechtsliberalen) 1476, der Geschäftsagent Fries( unabhängiger Klerikaler) 718, Redakteur Martin( Socialist ) 1662 Stimmen. Es ist also eine Nachwahl erforderlich.

Handelsvertrags- Verhandlungen mit der Schweiz . In wenigen Tagen werden, wie der Hamb . Korresp." erfährt, auch mit der Die Bezirkstagswahlen in Elsaß- Lothringen , die am Sonntag statt Schweiz mündliche Vorbesprechungen betreffs eines neuen fanden, brachten uns im Straßburger Südkanton einen schönen Er­Handelsvertrages eingeleitet werden. Die Besprechungen, für die folg. Genosse Peirotes erhielt 1342 Stimmen, der Centrums­ähnlich wie bei Rußland , einige Wochen in Aussicht genommen sind. mann Pehl 856 und der Demokrat Frey 626 Stimmen. Es sollen diesmal an einem Orte Süddeutschlands stattfinden, muß deshalb eine nochmalige Wahl stattfinden. Die Bezirkstage Da der neue schweizerische Zolltarif, ebenso wie der deutsche, bereits haben außer ihrer Verwaltungsthätigkeit noch die Aufgabe, den im Anfange dieses Jahres bekannt geworden ist, so war es den beider größeren Teil der Landesausschußmitglieder zu wählen.- seitigen Regierungen möglich, sich über die hinsichtlich eines neuen Vertragstarifs bestehenden Wünsche genau zu informieren. Es ist daher anzunehmen, daß sowohl die deutschen wie die schweizerischen Delegierten vorbereitet in die Verhandlungen eintreten werden. Für den deutschen Ausfuhrhandel ist die Schweiz ein sehr wichtiger Markt. Trotz ihrer nur 31 Millionen betragenden Be­völkerungsziffer hat sie im vergangenen Jahre für 903 Millionen Mark Waren aus dem Auslande bezogen, so daß auf den Kopf der Bevölkerung eine Einfuhr von annähernd 300 Mark Wert kommt. Deutschland ist mehr als irgend ein andres Land an dieser Einfuhr beteiligt, im Durchschnitt der letzten Jahre belief sich sein Anteil auf rund 30 Prozent. Im Jahre 1902 führte Deutschland für 278 Millionen Mark Waren nach der Schweiz aus. Von dieser Ausfuhr entfallen annähernd 70 Millionen Mark anf Textil- und Konfettionswaren, etwa 44 Millionen Mark auf Erzeugnisse der Eisen- und Maschinenindustrie, 34 Millionen Mark auf Kohlen. 18 Millionen Mark auf Droguen, Farbwaren u. dergl., je zwölf Millionen Mark auf Leder und Lederwaren sowie auf landwirtschaft liche Erzeugnisse, annähernd 10 Millionen Mark auf Metalle und

Metallwaren.

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Das Denimal wird am 13. September unter Beteiligung der Regierung feierlich enthüllt. Es wird sich nun zeigen, inwiefern die fromme Haz Anklang gefunden hat. Bisher äußern sich ihre Früchte darin, daß ein Teil der Gastwirte ihre Lokale und Gerät schaften für das an die Denkmalsfeier sich anschließende Bankett ver­weigert haben. Die Einwohner der Stadt Tréguier selbst sind in ihrer Mehrheit freilich republikanisch. Der dortige Gemeinderat hatte den Platz für das Dentmal mit 11 gegen 5 Stimmen bewilligt. Aber die Klerikalen haben ihre Truppen aus der Umgegend nach Tréguier aufgeboten. Gleichzeitig mit der Denkmalsfeier sollen in der Stadtkirche fühnerde Messen und" Bußgebete" abgehalten werden. Der Denkmalsplay befindet sich aber in der nächsten Nähe Nachspiel zu den Reichstagswahlen. Bekanntlich hat Liebermann der Kirche, so daß man kein Wort von den Denkmalsreden ver­bon Sonnenberg gegen 14 Parteigenossen in Kassel Strafantrag nehmen würde. Die Behörden haben daher das Glockenläuten jetzt geschlossen und die Aften dem Ersten Staatsanwalt zugestellt. für die Zeit der Feier durch Gendarmen zu versperren beschlossen. wegen Beleidigung gestellt. In dieser Sache ist die Untersuchung während der Feier verboten, genauer, den Zugang zum Glockenturm Als Antwort haben die Genossen Garbe und Karl Thiel ihrerseits Daneben befürchtet man aber gewaltsame Ausschreitungen seitens jetzt Strafantrag gestellt gegen Liebermann v. Sonnenberg und den der fanatisierten bretonischen Bauern, die ihren größten Lands Amtsrichter Lattmann, sowie gegen den Vorstand des nationalen" mann als den Antichrist" verabscheuen. Bei der Gelegenheit wollen Wahlverbandes, Buchdruckereibefizer Thiele, gestellt, da sie erst durch die Klerikalen auch an dem regierenden Antichrist", dem Minister­die von den Genannten veröffenlichten Flugblätter zu ihren an­präsidenten Combes, ihr Mütchen kühlen. Die Generalversammlung des Vereins für Socialpolitik ist geblich beleidigenden Veröffentlichungen provoziert worden sind. Ueber die flerifalen Vorbereitungen wird noch bekannt, daß feit Montagvormittag durch Profeffor Schmoller- Berlin in Hamburg er­öffnet worden. Das Präsidium wurde aus Professor Schmoller, Kriegervereinliches. In Fürth war fürzlich bei der Beerdigung mehreren Tagen in Tréguier sämtliche Pfeifen ausverkauft worden Staatsminister Dr. Freiherr von Berlepsch, Gymnasialdirektor des Mitgliedes eines Kriegervereins, das zu unsrer Partei gehörte, find. Und die bretonischen Adligen drohen ihre häuslichen Dr. Thiel und Professor v. Philippovich gebildet; zu Schrift- von dem Vereinsvorstand die Niederlegung eines Kranzes mit roter riechenden Flüssigkeiten gegen den offiziellen Zug und gegen das Aus diesem Anlaß entspann sich eine Denkmal zu sprißen, wie sie es im Vorjahre bei der Verteidigung führern wurden gewählt Professor Frande- Berlin, Rechtsanwalt Schleife beanstandet worden. die jetzt bon seiten des Vorstandes der der Klöster gethan haben. Endlich noch eine Nachricht, die die Auf­Dr. Heckscher, Verlagsbuchhändler Geibel Berlin und Rechts- heftige Polemik, antvalt Dr. Bitter. Bürgermeister Dr. Burchard begrüßte die Fürther Kriegergenossenschaft mit folgender, für die feine regung der Gemüter drastisch kennzeichnet: die Antiflerifalen be= Versammlung in ge- fürchten die Sprengung des Denkmals und drohen ihrerseits, zur Professor ihrer Verfasser zeugenden letzten Erklärung längerer Ansprache. Schmoller Bildung dankte namens der Versammlung. Hierauf referierte Pro- schlossen wird: Ein Kriegervereinler, der zugleich Vergeltung die Kathedrale in Brand zu stecken. So hat denn der unerbittliche klerikale Haß den sanften Philo­fessor grande- Berlin über die Lage der in der See- Socialdemokrat ist, ist entweder ein Spion oder Als Spion will er die Vereinsthätigkeit an die fophen der Duldsamkeit zum Probegegenstand der ärgsten Unduld­schiffahrt beschäftigten Arbeiter. Er konut in seinen Ausführungen ein Gauner. zu dem Schluß, daß die Verhältnisse der Seeleute sich in den letzten focialistischen Reichsfeinde verraten, als Gauner die Unterstügungs- samkeit gemacht, den echt religiösen Berherrlicher Jefu, der in einem Jahren gebessert haben; wenn die Seeleute noch manches weitere er- gelder erschleichen, welche die Kriegervereine an bedürftige tranke so scharfen Gegensatz steht zu den deutschen Jesus - Kritikern, Bauer Kameraden hinausgeben. In beiden Fällen verdient ein und Strauß, zum Sinnbild der Antireligiösen umgelogen, den streben, so sei dies keineswegs der übergroßen Begehrlichkeit der See­Leute zuzumeffen. Es sei noch manches zu bessern und Sorge dafür solch falscher Mensch die größte Verachtung in Kriegervereins- Namen des parteifremden und kampfscheuen Skeptikers in den zu tragen, daß für die besten Schiffe auch die beste Mannschaft ge- freisen( bei der Socialdemokratie mag es anders sein) und gehört niedrigsten Parteikampf gezerrt. von der Vereinigung ausgestoßen, ja erst recht dann, wenn es ihm schaffen werde. Einen andren Ton schlug der Korreferent Inspektor geglüdt ist, bis zu seinem Tode unerkannt den Verräter an der Pohlis von der Amerika- Linie an, der ein prächtiges Loblieb Striegervereinssache zu spielen." Wir wollen den friegervereinlichen feinen Jargon dieser schönen der Fürsorge der für großen deutschen Reedereien ihre Angestellten zu singen dient Erklärung nicht entschuldigen, sind aber sonst ebenfalls der Ansicht, singen verstand. Nach ihm Der daß ein Socialdemokrat nicht in einen Kriegerverein gehört. focialdemokratische Seemannspresse der Hezze. ihr geforderten staatsseitigen Ueberwachung der Der neue Reichsgerichts- Präsident. Der bisherige Reichsgerichts­ſchiffahrt bedürfe es, meint er, gar nicht, da es nachgewiesen sei, daß Präsident v. Dehlschläger beabsichtigt in den Ruhestand zu treten. in den letzten Jahren. mehr als 1000 Ueberholungen von Schiffen als sein Nachfolger wird mit Bestimmtheit der Ober- Reichsanwalt von den Organen der See- Berufsgenossenschaft und des Ger - DIshausen genannt.- manischen Lloyd stattgefunden haben, die also eine wichtige Kontrolle

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Ein tapferer Gemeinderat. Der Stadtgemeinderat in MyIau Nach einem friedlich auslaufenden Kleinen Zwischen- Rededuell in Sachsen , der die Einführung der Städte- Ordnung für große Städte zwischen dem anscheinend ebenso empfindlichen als selbstbewußten beschlossen hatte, soll durchaus gezwungen werden, bei dieser Ge­Borfizenden der Seeberufsgenossenschaft, Reeder Krogmann, legenheit das Dreiklassensystem einzuführen. Der Bezirksausschuß neue Statut zurück mit der und Professor Tönnies sprachen dann noch Dr. Hedscher, als Aufsichtsinstang gab Direktor Schaufeil bon der Seeberufsgenossenschaft, Weisung, das Wahlrecht nach drei Klassen abzustufen. Der Ge­meinderat hat darauf einstimmig beschlossen, gegen den Kapitän Freher und Dr. Böhmert- Bremen. Bezirksausschuß Beschwerde beim Ministerium zu führen. Es wird Bei der Reichstagswahl in Dessau sind nach amtlicher Fest- ihm nichts nüßen, denn die gegenwärtigen Machthaber in Sachsen stellung bei der Reichstags- Stichwahl am 11. d. M. für Schrader stehen nun einmal auf dem Standpunkte, daß sie das Volk zur ( Freifinnige Vereinigung) 14 456 Stimmen, für Käppler( Soc.) Reaktion zwingen dürfen, so lange das Volt es sich gefallen läßt, 13 048 Stimmen abgegeben worden. Bei der Ersagwahl am aber anerkennenswert ist der Beschluß dennoch. 3. September wurden 12715 socialdemokratische, 11083 freisinnige

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Inzwischen ist Sonntag in Tréguier bei strömendem Regen die Einweihung des Denkmals erfolgt. Ueber die Festfeier und die dabei von den Klerikalen versuchten Ruhestörungen berichtet der Telegraph, daß Ministerpräsident Combes Sonntagmorgen 9 Uhr zu Wagen von Pontrieur, wo er die Nacht verbracht hatte, in Tréguier mit einer Eskorte Dragonern und Gendarmen anlangte. Troß des ununterbrochenen Regens hatte sich überall eine große Zu­Beifallskundgebungen empfing. Einige vereinzelte Gruppen pfiffen schauermenge angesammelt, welche den Ministerpräsidenten mit beim Vorbeifahren Combes', das Pfeifen wurde jedoch durch laute Hochrufe auf Combes und die Republik übertönt.

In Gegenwart des Ministerpräsidenten fand sodann unter an­haltendem Regen die Einweihung von Renans Denkmal auf dem Plaße vor der Kathedrale statt. Während der Festrede traten Katholiken, welche der Messe beigewohnt hatten, aus der Kirche heraus und versuchten unter Pfeifen die Reihen der Truppen, welche den Festplatz umgaben, zu durchbrechen. Auf Befehl des Unter­präfekten drängte eine Infanterie- Abteilung nach der gesetzlichen Aufforderung zum Auseinandergehen die Teilnehmer an der Kund­gebung in die Kirche zurück. Nachdem die Ruhe wieder hergestellt war, wurde die Feier unter anhaltenden Hochrufen auf Combes und die Republik zu Ende geführt. Während das Festmahl stattfand, wohnten die Klerikalen dem

aus, mit Stöcken bewaffnet, unter Pfeifen und heftige Rufe aus­vor das Gebäude, in dem das Festmahl abgehalten wurde. Hier stießen sie mit den Republikanern zusammen und es kam zu einer großen Schlägerei. Ein Offizier, der von einem Haufen Ruhestörer unter feindlichen Rufen umzingelt wurde, zog seinen Säbel. Die Menge wurde schließlich, nachdem die Gendarmerie in starker Anzahl eingeschritten war, auseinandergetrieben.

und 3494 tonservativ- bündlerische Stimmen abgegeben. Ein Ver- Die Nationalliberalen und das sächsische Wahlrecht. Die Vespergottesdienste bei. Danach begaben sie sich von der Kathedrale gleich beider Abstimmungen ergiebt, daß Schrader diesmal auch sächsischen Nationalliberalen berieten am Sonntag unter Ausschluß beinahe sämtliche konservative Stimmen zugefallen sind. Seine der Deffentlichkeit über die sogenannte Reform des Landtags- Wahl- stoßend in dicht geschlossenem Zuge durch die Straßen der Stadt Stimmenzunahme( 3373) erreicht fast die Zahl der früheren ton- rechts. servativen Wähler.- Die bereits mitgeteilte Resolution des Landesausschusses der Die Nationalliberalen und das sächsische Wahlrecht. Die sächsischen Partei wurde in folgender Form angenommen: Wie wir bereits vor Jahren einmütig für eine Reform des Nationalliberalen berieten am Sonntag unter Ausschluß der Deffent­lichkeit über die sogenannte Reform des Landtags- Wahlrechts. Es Landtags- Wahlrechts eingetreten find, so begrüßen wir jetzt lebhaft wird berichtet, daß der von uns mitgeteilte Antrag des Landes- die Absicht der Regierung, eine Vorlage für eine solche Reform zu ausschusses mit größeren redaktionellen Aenderungen" an Die Reform darf sich nicht auf einige Abänderungen des be­stehenden Gesetzes beschränken, sondern muß das gesamte Wahlrecht Die Wahrheit über den Chinakrieg soll mum in nächster Zeit von Grund aus, ohne Scheu vor Verfassungsänderungen, in gerichtskundig gemacht werden; das Landgericht in Halle nimmt an, freiheitlichem Geiste neu gestalten. Insbesondere fordern und ver­unser Genosse Stunert habe behauptet: Deutsche Soldaten treten wir:

genommen wurde.

machen.

Bei dem der Einweihung folgenden Festmahle hielt der Ministerpräsident Combes eine Rede, in der er ausführte, in der heutigen Feier erblicke er ein Vorzeichen des nicht sehr fernen Augen­blides, in dem die Bretagne das Joch der Junker und der Priester abschütteln und auf den Trümmern der alten Vorurteile die bes freienden Grundsätze der republikanischen Staatsform aufrichten