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Damit ist der Parteitag einverstanden. 330 Mandate sind unangefochten.

Sie werden einstimmig für gültig erklärt.

gültig.

Wels - Berlin : Die Mandatsprüfungs- Kommission ging von dem vorstand. Auer ist dort nicht allein und handelt dort nicht allein und Grundsatz aus, daß die Zusammensetzung des Parteitages auch der als Privatperson, und persönlich kann ich nicht die Verantwortung Würde der Partei entsprechen muß. Genosse Hermann Werner von übernehmen für alles, was dort möglicherweise vorgeht. Aber in Grünwald - Hamburg : Die Kommission beantragt, die Mandate Berlin II hat mir mitgeteilt, daß Bernhard, als er dort durch diesem Falle kann ich es. Denn die Verhandlungen des Ge für Grimpe und Kremser für gültig zu erklären, da sie durchaus gefallen war, erklärt hat: Um ein Mandat zum Parteitag ist mir nossen Bernhard fanden nicht mit dem Genossen Auer statt, richtig zu stande gekommen sind. Die Organisation ist allein maß- nicht bange. Das kann ich jederzeit haben!( Lebhafte Rufe: Hört! sondern mit Auer, Gerisch Gerisch und Pfannkuch, also den drei gebend. hört! Bebel ruft: Parteimoral! Große Heiterfeit.) Ja, das ist Vorstandsbeamten, die bis jetzt wenigstens in der Kreuzbergs Der Parteitag erklärt hierauf die Düsseldorfer Mandate für wirklich eine merkwürdige Parteimoral, sich durch Vetternschaft, Ver- straße wohnten. Als in diesen Verhandlungen Genosse Bernhard wandtschaft oder Freundschaft ein Mandat zu verschaffen.( Lebhafte mit dem Wunsch nach einem Mandat an uns herantrat, war ich es Grünwald: Ein zweiter Protest liegt aus Posen vor gegen die Zustimmung.) vor allem, der ihm sagte: Lieber Genosse Bernhard, thun Sie Wahl des Genossen Gogowski und der Genossin Luxemburg als Hoffmann- Berlin : Es handelt sich bei dem Mandat Bernhards das nicht!( Bernhard: Sehr richtig!) Wenn Sie nach dem Parteitag Delegierte, weil sie in einer Versammlung gewählt worden sind, zu doch nicht bloß darum, daß er sich hier verteidigen soll; er hat damit wollen, gehen Sie hin als Privatperson, als Genosse. Ihrem Zutritt der nicht alle Genoffen geladen waren. Die Kommission beantragt, doch auch bei allen andren Fragen Stimmrecht und kann sich an der steht nicht das Geringste im Wege, und wenn Sie bei bestimmten beide Mandate für gültig zu erklären, da es bei den eigenartigen Debatte beteiligen. Die Genoffen von Breslau - Land wissen ja aber Gelegenheiten in den Kreis der Diskussion gezogen werden, wenn Ihr Verhältnissen in Posen nicht möglich war, die Wahl anders zu voll- gar nicht, welcher Ansicht Bernhard in den strittigen Parteifragen Name genannt werden sollte, dann haben Sie das Recht, das Wort zu ziehen. ist. Vielleicht sind sie gegenteiliger Meinung. Dann aber würde erbitten, und der Parteitag wird sich nicht einen Augenblick bedenken, Der Parteitag erklärt die beiden Mandate für gültig. der Wille des Wahlkreises verfälscht zum Ausdruck kommen.( Leb- Ihnen, wenn Sie angegriffen sind, das Wort zu verstatten.( Sehr Grünwald: Genossen aus Danzig protestieren gegen die Wahl hafte Zustimmung.) richtig!) Ich führte weiter aus: Es ist ganz falsch, wenn Sie ver des Genossen Schwarz, der im Besize von zwei Mandaten ist, das Bernhard- Berlin: Ich will nicht für mein Mandat sprechen, fuchen, irgendwo ein Mandat zu erhalten; Sie schädigen dadurch eine für den Wahlkreis Graudenz - Straßburg , das zweite für den sondern nur den persönlichen Vorwurf zurückweisen, daß ich mir durch direkt Ihre Position dem Parteitag gegenüber. Denn sowie Sie Wahlkreis Thorn. Die Kommission beantragt, das Mandat für Betternschaft, Verwandtschaft oder Freundschaft das Mandat ver- als Delegierter erscheinen, wird es von gewisser Seite her gegen Graudenz für ungültig zu erklären, weil es von Leuten herrührt, schafft hätte. Wenn einer in der Partei keine Vetternschaft hat, dann Sie heißen: Ach, seht da, der Bernhard hat auch ein Mandat! Ach, die zur Ausstellung eines Mandats nicht berechtigt waren. Schwarz bin ich es. Es wird behauptet, ich hätte gesagt: Ach, ein Mandat, nun ja, man weiß, wie solche Mandate zu stande kommen!" erklärt, daß später noch eine Versammlung im Kreise stattgefunden darum ist mir nicht bange. Genosse Wels ist falsch unterrichtet.( Bebe I: Leider!) Es ist ganz richtig, Genosse Bebel...( Bebel: habe und daß dort seine Wahl in ordentlicher Weise vollzogen Ich glaube, er meint folgendes: Ich habe seiner Zeit erklärt, daß In diesem Falle, leider!) Ich bin lange genug in der Partei, um worden sei. Hierfür fehlt aber noch der Nachweis; wird er er- ich mich um ein Mandat nach Dresden bewerben würde, daß ich es das zu wissen und Du weißt das so gut wie ich. Aber ich lehne bracht, so könnte später noch das Mandat für Graudenz für gültig aber für einen Bruch der Organisation hielte, wenn ich mit diesem den Vorwurf ab, daß ich mich derartig jemals irgendwie vergangen erklärt werden. Das Mandat für Thorn hat die Kommission für Wunsch nicht zunächst an meinen Kreis treten würde. Durch eine habe. Diesen Rat habe ich Bernhard gegeben; also das gerade gültig erklärt, obgleich auch hier gewisse Bedenken vorlagen. unglückliche Verkettung der Umstände konnte das erst in der Partei- Gegenteil von dem, was behauptet wurde, ist wahr. Genosse Gerisch Der Parteitag erklärt hierauf das Mandat des Genossen Schwarz versammlung geschehen, in der die Delegierten gewählt wurden. hat Bernhard genau dasselbe gesagt; ich glaube, auch Genosse für Graudenz für ungültig, für Thorn aber für gültig. Dort habe ich eine große Minorität auf mich vereinigt und bin nur Pfannkuch war anwesend. Grünwald: Weiter lag ein Protest vor gegen das Mandat der mit 17 Stimmen Differenz unterlegen. Dann habe ich allerdings So stehen die Dinge. Ich kenne Bernhard weiter gar nicht, wer Genossin Jung vom Niederbarnimer Kreise. Die Kommission be- geglaubt, daß ich mich um ein Mandat in einem Kreise bewerben ist Bernhard? Ich habe die ganze Kanonade gegen ihn als eine antragt, dies Mandat für gültig zu erklären, spricht aber den Wunsch könnte, von dem ich annahm, daß er mich meinem Wesen und Kanonade gegen Spazen von der ersten Stunde an bezeichnet, als ich aus, daß die Frauen mehr mit der Organisation der Männer meinen Schriften nach kannte.( Unruhe.) erfuhr, das etwas derartiges im Gange war. Ich halte die ganze versammlung, sondern in einer öffentlichen Volksversammlung über da, aber nicht als Ausfluß der Bernhardschen Thätigkeit, sondern fie Seeger- Leipzig : Bernhard hat in Leipzig nicht in einer Partei- Distuffion um den Namen Bernhard für sehr überflüssig. Aber sie ist Krach und strise gesprochen. Wenn man einmal in einer Bolts- geht aus ganz andren Motiven und Stimmungen hervor( Sehr versammlung gesprochen, hat man nicht die Berechtigung, sich um richtig!), die mir wohl bekannt sind, die mich aber weiter nicht rühren. So sind die Thatsachen. Wenn von Berlin aus, wie be­Werner Berlin II: Wie üblich, haben auch in meinem Kreise hauptet wurde, die Delegation von Bernhard angeregt worden ist,

machen möchten.

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Proteste nicht mehr nötig sind.

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gelehnt.

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Werner- Berlin: Ich habe zu erklären, daß nicht ich oder die Genossen des zweiten Berliner Wahlkreises den Verdacht gegen den Genossen Auer ausgesprochen haben, sondern Genosse Bernhard. Nach der Erklärung Auers werden wir uns zufrieden geben.

Hand in Hand arbeiten und von dem Rechte, ſelbſtändig Delegierte auf den Barteitag zu schicken, nicht in rigoroser Weise Gebrauch Freywaldt- Niederbarnim: Die Genossen in Niederbarnim haben das Mandat der Genoffin Jung angefochten, weil die Art und Weise, ein Mandat zu bewerben. wie es zu ſtande gekommen ist, bisher nicht üblich war. Das Mandat die thätigen Genossen eine Vorbesprechung über die Delegation gehabt. dann geschah das jedenfalls nicht von uns. Nicht ein Federſtrich iſt ist nur von einem Bezirksführer unterschrieben und die zuſammen- Die Vorgeschlagenen wurden dann von der Versammlung auch gewählt. von uns gemacht worden, von den andren Vorstandsmitgliedern, so gestoppelte Versammlung war nicht als Kreisversammlung einberufen. Ich kann also auch dies Wenn das in Zukunft so weiter geht, dann können ja aus den Bernhard hatte keine Aussicht, von den thätigen Genossen gewählt weit ich unterrichtet bin, ebenso wenig. 120 Orten unsres Kreises vielleicht 120 weibliche Delegierte hierher zu werden. Er hat sich dann, wie ich vermute, an unsern Abgeord- Gerücht wieder in die Rubrik jener Gerüchte einreihen, die durch die tommen.( Heiterkeit.) In Anbetracht der wirklich schwachen Organi- Dresden zu schicken; er sei bereit, die Kosten aus eignen Mitteln zu fortgesetzten neten Fischer gewandt mit dem Ersuchen, ihn als Delegierten nach ganze Partei gehen und die das Ergebnis einer nun seit Jahren um mich furz auszudrücken Hetze sind.( Bus sation der Frauen in unsrem Kreiſe will ich mich aber dem Antrage tragen.( Hört, hört!) Fischer legte uns die Frage vor, wie sich die Stimmung.) Ich begegne dieser Hege ganz ruhig damit, daß ich der Kommission anschließen in der Hoffnung, daß in Zukunft solche Genossen dazu stellen würden. Ich erwiderte, die Genoffen würden ehrlich und offen erkläre: Ich habe mit der Sache nichts zu thun. schon aus dem Grunde ablehnen, weil sie es für verwerflich hielten,( Beifall.) Frau Ihrer: Wir haben nichts andres gethan, als daß wir uns die Kosten eines Mandats aus eignen Mitteln zu decken. Persönlich Bernhard- Berlin: Ich erkläre, daß sich die Angelegenheit ganz auf den Boden der uns durch das Organisationsstatut der Partei hatte ich gegen Bernhard nichts einzuwenden. Wenn er aber gewählt genau so verhält, wie Auer sagt; ich glaube fogar, doß er seine verliehenen Rechte gestellt haben.( Lebhafte Zustimmung.) Ueber würde, dann würde er mit seinen Anschauungen in Widerspruch zu Worte teilweise wörtlich citiert hat. Wenn ich diesen Rat nicht be­diesen Rahmen sind wir nicht hinausgegangen. Die Genossen von den Anschauungen der Genossen des zweiten Kreises geraten. Fischer folgt habe, so thut mir das jezt leid, nicht um meinetwillen, sondern Niederbarnim sollen nicht denken, daß die Frauen nur zur Arbeit hat Bernhard von dieser Antwort in Kenntnis gefegt. In der be- weil dadurch Auer gezwungen wurde, sich gegen einen ſo ſchmählichen gut sind, von der Repräsentation aber ausgeschlossen bleiben müßten. schließenden Versammlung war feine Kontrolle, wer Parteimitglied Verdacht zu verteidigen. Da im Niederbarnimer Kreise teine Frau als Delegierte vorgeschlagen ist. Es haben sich nun ein Teil Genossen eingefunden, die Bernhard Hofmann- Nowawes : Ich möchte Verwahrung dagegen einlegen, wurde, hatten wir das gute Recht, zu wählen. Was den Besuch der vorgeschlagen und für ihn gestimmt haben. Er bekam 130 Stimmen, daß solche Sachen immer auf das persönliche Gebiet hinübergespielt Versammlung betrifft, in der Genoffin Jung gewählt wurde, so wird die übrigen Gewählten 170 bis 178. Die geringe Stimmenzahl er werden. Es handelt sich hier nicht um die Person Bernhards- er Frehwaldt ja wissen, daß die Männer Versammlungen auch nicht flärt sich dadurch, daß die Versammlung bis nach 1 Uhr gedauert hat ist uns als Person vollständig Luft, sondern darum, zu verhindern, beſſer besucht sind. Die Anfechtung ist so kleinlich, daß die Kom- und die Hälfte der Teilnehmer vor der Abstimmung gegangen war. daß auf solche Weise Mandate zu ſtande kommen. Es ist das ein mission ohne weiteres das Mandat für gültig erklärt hat. Ich bitte Auf dem Rückwege erklärte nun Bernhard: Trotzdem ich abgelehnt ganz vereinzelt dastehender Fall; daß es anständig ist, auf solche Sie, das Gleiche zu thun.( Beifall.) Der Parteitag erklärt das Mandat der Genossin Jung hört! und Bewegung.) Im Anschluß daran frage ich Auer: Ist es bin, gehe ich doch zum Parteitag: Ich werde zu Auer gehen.( Hört! Weise sich ein Mandat zu verschaffen, wage ich zu bezweifeln. Die Diskussion wird hierauf mit großer Mehrheit geschlossen. für gültig. Grünwald: Der Kommission war ein Mandat des Genoffen zweifle daran, ich nehme an, daß Bernhard nur renommiert hat. wahr, daß Auer derartige Mandate vermittelt oder ausstellt? Ich Persönlich bemerkt Bernhard aus Breslau - Land unterbreitet. Das Mandat ist so zu Ich stelle aber die Frage, damit Auer antworten und verhindern stande gekommen, daß 21 Unterschriften in Breslau - Land gesammelt kann, daß ein Verdacht auf ihn fällt. Sonst wären wir gezwungen, worden sind, die der Vertrauensmann abgestempelt hat. Die bestimmte Anträge zu stellen, damit nicht die Mandate an Meist­Motivierung ist beigefügt, daß in Breslau - Land kein Versammlungs- bietende verkauft werden.( Unruhe und Zustimmung.) Bernhard- Berlin( persönlich): Jch habe zu der Entstehung dieses lokal sei, wo die Wahl hätte vorgenommen werden können. Die Kom­Ein Antrag auf Schluß der Debatte, den Engler- Freiburg Verdachts nicht den geringsten Anlaß gegeben. Ich habe gesagt: Jch mission hat festgestellt, daß in Neumarkt im Kreise Breslau - Land damit begründet, daß die letzten Redner sich über die Gültigkeit des gehe zu Auer, und ich that das, um mich bei dem Vorstand zu er eine eigne Organisation der Parteigenoffen besteht und daß dort die Bernhardschen Mandats gar nicht geäußert hätten, und den Bebel fundigen, ob es statthaft ist, eventuell an jemand wegen eines Man­Versammlung hätte abgehalten werden können. Aber abgesehen damit bekämpft, daß Auer auf jeden Fall sprechen müsse, wird abbates zu schreiben.( Lachen.) davon: Breslau - Land liegt um Breslau rum.( Große Heiterkeit.) Das Schlußwort hat Was ich eben gesagt habe, bezweifeln Sie doch nicht.( Erneute Heiter­Fischer- Dresden : Ich wollte dem Parteitag nicht vorwerfen, Grünwald: Die Person Bernhards war der Kommission gleich­keit.) Auf dem Lande um Breslau herum haben die Genossen kein daß er nach dem Motiv entscheiden würde: hier handelt es sich um gültig. Die nachträgliche Zustimmung, von der Löbe sprach, kann Versammlungslokal, während der Wahlzeit gingen sie nach Breslau Bernhard; jedenfalls wollte ich das nicht sagen. Hervorheben wollte uns auch nicht ausreichend erscheinen, um das Mandat zu recht­und hielten dort eine Versammlung ab. Das wäre auch jetzt möglich ich nur, daß leicht nach außen hin dieser Eindruck entstehen könnte. fertigen. Die Kommission ging im übrigen ebenfalls von der gewesen, wenn man einen Delegierten nach dem Parteitag schicken Das Mandat Bernhards will ich nicht verteidigen, aber ich erkläre, Ansicht aus, daß der Parteitag in dieser Sache Bernhard das Wort wollte. Die Kommission rügt, wie solche Wahlen gemacht werden; daß Hoffmann schon auf früheren Parteitagen diese Art Mandate verstatten werde. fie fieht die Wahl für gemacht, für nicht mit Recht zu stande gekommen zur Sprache gebracht hat und daß diese Mandate dann für gültig Das Mandat Bernhards wird mit großer Mehrheit für un an und beantragt die Wahl für ungültig zu erklären. erklärt wurden. Man würde staunen, wenn jetzt aus Animosität gültig erklärt. Löbe- Breslau : Die Anfechtung des Bernhardschen Mandates anders entschieden würde. Singer: Jch will bei der Gelegenheit erklären, daß auch ich es giebt mir erwünschte Gelegenheit, auch dem Genossen Hoffmann- Berlin Stolpe- Grünberg: Den Sachsen ist am Sonntag gesagt worden, als selbstverständlich betrachte, daß in dieser Diskussion dem Genossen zu antworten, der gestern schon auf dieses Mandat angespielt hat. Der sie wären viel zu gemütlich. Die Schlesier aber trifft dieser Vor- Bernhard das Wort gewährt wird.( Zustimmung.) Sachverhalt ist folgender: Vor zwei Wochen traf ein Brief wurf in viel höherem Maße, sonst wären sie nicht so freundlich Das Mandat des Genossen Huhn- Kassel, gegen das nachträg an den Genossen Bruhns ein, worin Bernhard sagte: Ich gewesen, auf Befehl von Berlin aus Bernhard das Mandat zu lich Protest eingelegt worden war, weil die Wahl nicht in einer all­interessiere mich außerordentlich für diesen Parteitag, weil die geben. Wenn eine Versammlung stattgefunden hätte, würde Bern - gemeinen, sondern in einer Vereinsversammlung vorgenommen ist, Mitarbeiterfrage auf ihm erörtert wird. Ich möchte Gelegenheit hard das Mandat gar nicht erteilt worden sein. Denn sie hätten wird auf Antrag der Kommission für gültig erklärt; desgleichen das haben, mich auf dem Parteitage persönlich zu verteidigen. fich gefragt: Warum sollen gerade wir Bernhard das Mandat geben? inzwischen eingelaufene unangefochtene Mandat des Genossen Im zweiten Wahlkreis in Berlin bin ich bei der Delegation mit 113 Es ist ja eine alte Sitte und altbekannte Thatsache, daß auf den Dr. Georg Wagner in Hanau . gegen 130 Stimmen unterlegen. So etwa lautete der Brief. Parteitagen Genossen, über die verhandelt wird, das Wort anstands= Weiter einlaufende Mandate sollen der Kommission überwiesen Genosse Bruhns war im Gefängnis, und die Redaktion nahm von dem los erteilt wird, auch wenn sie kein Mandat haben.( Lebhafte Zu­Schreiben Kenntnis. In Breslau war die Delegiertentvahl bereits ſtimmung.) gewesen. Da am folgenden Sonntag die Genossen im Landkreise Auer: Einen schwarzen Mann müssen wir immer haben. Augen­Breslau zusammentamen, trug ein Mitglied der Redaktion die Sache blicklich scheint mir die Rolle zugeteilt zu sein. Jetzt soll ich bereits ihnen vor und fragte sie, ob sie Luft hätten, dem Genossen Bernhard eine auch Mandate vermitteln. Geht hin zum Genossen Auer, der wird Vertretung seiner Angelegenheit vor dem Parteitage zu ermöglichen. Euch schon eins verschaffen!". Das ist eine Redensart, die nicht neu Mit der Frage der Mitarbeit haben wir uns nicht beschäftigt. Die ist, wie manches andre nicht neu ist. Ich kann dieser Anschuldi­Strömungen berührten uns nicht, wir wollten nur Bernhard die gung gegenüber nur erklären, was ich bei früheren ähnlichen An­Möglichkeit geben, sich zu verteidigen.( Buruf: Das ist auf jedem läffen schon erklärt habe, daß ich mit Ausnahme eines einzigen Falles Parteitag auch ohne Mandat möglich gewesen.) Die Genossen in innerhalb der num 24 oder 25 Jahre, wo ich der Parteileitung an­Breslau- Land haben eine lose Organisation mit einem Vertrauens- zugehören die Ehre habe, noch nie ein Mandat vermittelt habe. Der mann an der Spitze. Erst kurz vor der Wahl haben die einzige Fall, dessen ich mir bewußt bin, war vor einigen Jahren, wo Genossen in Neumarkt einen Wahlverein gegründet, der an mich das Ersuchen gestellt wurde, einer Frau Gelegenheit zu geben, 70 Mitglieder hat. Uebrigens habe ich eben einen Brief von auf dem Parteitage zu erscheinen, und wo ich dem Vertrauensmann dem Vertrauensmann aus Neumarkt erhalten, worin es heißt: meines Wahlkreises den Wunsch der betr. Frau mitteilte und es meinen Hierdurch zur Mitteilung, daß sich noch gestern circa 50 Genossen Genossen im Wahlkreise überließ, ob sie dem Wunsch dieser Frau will­mit der Uebergabe des Mandats an Bernhard einverstanden fahren wollten oder nicht. Und unter der Bedingung, daß die betr. erklärt haben. Gleichzeitig wird der Wunsch nach Einführung Frau nach dem Parteitag in meinen Wahlkreis, der ja ein hoch einheitlicher Mitgliedstarten geäußert. Ich erkenne das Monitum industrieller ist und in dem besonders eine große Zahl von Frauen in wegen der Nichtabhaltung einer Versammlung als richtig an. Das der Textilindustrie beschäftigt ist, gehen und dort Versammlungen ab- Die Frage, ob es möglich ist, daß Genossen an Blättern mit­Mandat ist auf legalem Wege zu stande gekommen. Wird Bernhard halten sollte- worauf sie einging haben meine Wähler der betr. arbeiten, die die Partei verdächtigen und beleidigen, muß ich entschieden sowieso zu seiner Verteidigung zugelassen, so ist sein Mandat er Frau ein Mandat zum Parteitag ausgestellt. Das ist der einzige Fall in verneinen, eine solche Thätigkeit ist gefährlich und korrumpierend.( Sehr Tebigt. meinem Leben, wo durch meine Vermittelung ein Parteitagsmandat zu wahr!) Man sagt sich, wenn ein solcher Genosse mit seinem Namen Adolf Hoffmann - Berlin : Löbe hat am besten gegen die Gültigkeit stande gekommen ist. In diesem speciellen Fall bin ich besonders über ein Blatt verantwortlich zeichnet: Was, der Mann ist Socialdemokrat des Bernhardschen Mandats gesprochen. Jedenfalls haben wir alle rascht, daß ein derartiges Gerücht entstehen konnte, denn das genaue und läßt es sich gefallen, daß in dem Blatt, für das er zeichnet, die Ursache, mit dieser Art Mandatsmacherei aufzuräumen.( Lebhafte Gegenteil von dem, was hier Werner als in Berlin verbreitetes Gerücht socialdemokratischen Principien in so unglaublicher Weise verhöhnt und Zustimmung.) Derartige Mandatsmacherei ist sehr bedenklich, be- zum besten gegeben hat, ist die Wahrheit.( Bernhard: Sehr richtig!) verlästert werden?( Sehr richtig!) Das ist eine Moral mit doppeltem sonders wenn man erklärt, den Genossen Bernhard gar nicht gefannt Es ist nicht wahr, daß ich direkt oder indirekt oder in einer vielleicht Boden. Mit Recht wird gesagt, daß damit eine Gesinnungslosigkeit zu haben. denkbaren Form mich für die Delegation des Genossen Bernhard aus- groß gezogen wird, die weder innerhalb der Partei noch nach außen Edmund Fischer- Sachsen: Derartige Mandate sind im Laufe gesprochen habe. Wie ist der Sachverhalt? Ich war in der behin einen guten Eindruck machen kann. Gegen diese Art der Be­der letzten Jahre sehr viel ausgegeben worden. Ich habe es immer treffenden Versammlung des zweiten Berliner Wahlkreises, zu dem thätigung der Parteigenossenschaft müssen wir uns entschieden ver­abgelehnt, jemand ein Mandat zu verschaffen, der erklärte, er ich gehöre, als die Delegiertenwahl vorgenommen wurde. Wie es wahren.

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werden.

Darauf tritt der Parteitag in die Tagesordnung ein. Die Dis­fuffion über den Punkt Mitarbeit von Genossen an bürgerlichen Blättern" wird fortgesetzt. Der inzwischen hierzu eingegangene Antrag 120 wird mit zur Debatte geſteйt. Ulrich- Offenbach:

Die Frage der Mitarbeiterschaft von Genossen an bürger­lichen Blättern ist nicht neu, wir haben früher von Fall zu Fall dazu Stellung genommen. Diesmal ist die Debatte hervorgerufen durch das, was einige Genossen in gegnerischen Blättern veröffentlicht haben. Man spricht allerdings von einer parteilosen Presse, aber ich halte diese für viel gefährlicher als die gegnerische.( Sehr richtig!) Wenn es sich bloß um ein Litteratengezänt handelte, brauchten wir uns nicht damit zu befassen, aber es handelt sich nicht um ein Litteratengezänt, sondern um eine Unfitte, die sich herausgebildet hat. ( Sehr richtig 1) Gestern find zwei Fragen in die Debatte geworfen, einmal die Frage der Mitarbeit an bürgerlichen Blättern und zweitens ist schmußige Wäsche hier gewaschen worden.

wollte auf eigne Kosten zum Parteitag gehen. Ich bin auch ein- meine Gewohnheit ist, mich an all diesen Dingen persönlich nicht zu Was den zweiten Teil der Debatte anlangt, so war er eine Fort­verstanden, daß in Zukunft solche Mandate stritte abgelehnt werden. beteiligen, habe ich mich auch in dieser Versammlung neutral ver- fegung von Diskussionen und Polemiken, die in verschiedenen Partei­Wenn Sie aber mit Bernhard anfangen, dann sehen Sie sich mit halten und diese Neutralität soweit durchgeführt, daß ich mich an der Organen während des ganzen abgelaufenen Jahres und schon früher vollem Recht dem Vorwurf aus, daß Sie aus dem Grunde jetzt Abstimmung gar nicht beteiligt habe. Ich fanm offen gestehen, daß stattgehabt haben. Eigentlich tragen die berufenen Vertreter der Partei so borgehen, weil es sich um Bernhard handelt.( Lebhafter ich überrascht war über die große Minorität, die für Bernhard mit Schuld daran, daß wir die gestrigen Scenen erlebt haben. Wie Widerspruch.) stimmte. Den Genossen Bernhard kannte ich überhaupt nicht, oder aber die Dinge jett liegen, müssen wir eine Entscheidung treffen. Ich Singer: Ich muß es zurüdweisen, wenn Mitgliedern des doch nicht näher; denn ich war während der letzten Zeit bebaure es stets, wenn irgend ein junger Akademiker, ein Doktor, den Parteitags andere Motive untergeschoben werden, als sie selber an- fieben Monate von Berlin abwesend, verhindert durch meinen man in der Partei noch gar nicht kennt, irgendwo als Kandidat auf­führen. Ich bitte für die Folge derartiges zu unterlassen.( Lebhafte förperlichen Zustand. Von all den Dingen, die sich in der gestellt wird. Das bedeutet einen Mangel an Selbstbewußtsein der Zustimmung.). Beit abspielten, weiß ich fast so gut wie nichts. Dann kam am Genossen.( Zustimmung.) Jene, die solche Leute aufstellen, kennen Löbe- Breslau : Ich wollte noch hinzufügen, daß Bernhard doch andern Tage oder am zweiten Tage darauf Genoffe Bernhard zu vielfach ihren Charakter gar nicht, wissen nicht, ob ihre Vergangen­nicht so unbekannt war. Er hat in Berlin , in Dresden , in Leipzig Auer nach der Kreuzbergstraße. Sie dürfen nicht vergessen, daß die heit Garantien dafür bietet, ob der Mann derjenige ist, für den als Referent gesprochen. Adresse Auer in der Kreuzbergstraße die Firma ist für den Partei- man ihn gehalten hat. Das, Genossen, ist es, was wir im Auge