-
"
"
"
fo. Beschließen würde, To würde e8 einen Schnitt möchte ihm von Bebel gezeigt werden.( Heiterkeit.) Auch Göhre| Sie können sich daher vorstellen, wie überrascht ich war, als ich am ins Tischtuch geben. Aber es kommt ja vor, daß man mal etwas hat erklärt, daß er die Mitarbeit an der Zukunft" als unvereinbar Sonntag vor acht Tagen die Depesche von Eisner erhielt: Brief andres sagt, als man sagen will; es kommt auch vor, daß man sich mit den Parteipflichten hinfort unterlassen werde, und diese Ent- über Ihre Erklärung folgt", woraus ich natürlich sofort schloß, daß berhört. Wenn also Zubeil erklärt, er habe das fagen wollen, was schließung schon vor einiger Zeit durch eine Zuschrift an den Genossen die Erklärung nicht aufgenommen werden würde. Ich wartete mm er jegt gefagt hat, so hat seine Aeußerung natürlich eine ganz andre Bruno Borchardt bekundet habe. Ich glaube: das ist deswegen diesen Brief gar nicht ab, sondern ich sagte mir: Was immer die Bedeutung, als ich annahm. geschehen, weil Borchardt mit eine leitende Stelle im Wahlverein Redaktion schreibt, ob sie eine Aenderung wünscht oder ob sie Göhre: Bebel hat gesagt, ich hätte in meiner Rede aus- Teltow- Beeskow- Charlottenburg einnimmt. Sollte diese Voraus überhaupt die Aufnahme verweigert, das kommt für mich in diesem gesprochen, daß ich durch die Parteipresse keine Kenntnis von dem sezung nicht zutreffen, so hätte Göhre allerdings seinen Brief statt Augenblick gar nicht in Frage. Die Erklärung ist so, daß sie aufs Bollkampf- Artikel in der Zukunft" erlangt habe. Das habe ich nicht an Borchardt lieber an das Bureau der Parteileitung, J. Auer, genommen werden muß; du verlangst das. Ich telegraphierte also gefagt. Er hat mir nachgewiesen, daß ich davon Kenntnis haben treuzbergstraße 30, richten sollen. Das Verhältnis zwischen Göhre zurück: Fordere Aufnahme meiner Erklärung. Weiter schrieb ich müßte, weil ich den Artikel Konzessionsschulzes" gelesen haben und uns ist doch bis heute ein ganz kordiales gewesen. der Redaktion einen Brief: Wie immer Ihr Brief lauten wird, wer müßte. Aus derselben Flüchtigkeit und Sorglosigkeit heraus, die ich Braun hat für seine Person zwar eine Erklärung foie Göhre, immer ihn geschrieben hat: er bekommt auf ihn keine Antwort. Als überhaupt der Zukunft" gegenüber gehabt habe, und aus der Bernhard und Heine nicht abgegeben, aber wohl nur deswegen nicht, ich dann mittlerweile die zweite Erklärung gegen Heine einschickte, übrigen Situation heraus, weil ich wußte, daß der Artikel weil er ja behauptet, für die Zukunft" überhaupt nicht geschrieben fagte ich mir gleich: die ist etwas schärfer und auch persönlicher als die „ Konzessionsschulzes" von Mehring war und weil ich bei den Be- zu haben. Seine Frau, Lily Braun , hat aber die Absicht, nichts mehr erste; wenn die Redaktion schon die erste abgelehnt hat, dann wird ziehungen, die ich seit meinem Eintritt in die Partei zu Mehring für die Zukunft" zu schreiben. Wir glauben, Genosse Heinrich fie die auch nicht aufnehmen. Ich fügte also die Erklärung bei, habe ich habe nicht wie Dr. Maurenbrecher erklärt, daß Braun ist ein viel zu gut erzogener Ehemann, als daß er seiner ivenn sie abgelehnt würde, dann solle sie der Leipziger Boltss ich schon längst in den wissenschaftlichen Gedankengängen von Gattin hierin nicht nachahmen sollte.( Große Heiterkeit.), Davon zeitung" zugeschickt werden. Nun tam Dienstagmorgen der ans Mary, Engels und Mehring mich bewegt habe also, sind wir im großen ganzen befriedigt. gekündigte Brief der Redaktion. Wie ich schon in der Leipziger Volksweil ich wußte, woher der Artikel kam, hat sich meine Nun ist die Fassung der Deklaration vielfach als unklar und zeitung" mitgeteilt habe, bat mich Eisner darin in den beweglichsten Erregung dieser Quelle zugewendet, und ich habe auch dann den unzureichend bezeichnet worden. Wir haben die Aeußerungen der Ausdrücken, von der Veröffentlichung der Erklärung im Interesse der Artikel nicht gelesen, ich hätte ihn lesen müssen, ich habe es nicht Parteiredaktionen darüber selbstverständlich aufmerksam verfolgt. Die Partei abzusehen, resp. die Erklärung abzuändern. Ich habe diesen gethan. Ich erfäre mich schuldig, diese Sorglosigkeit begangen zu Aeußerung des Hamburger Echos" habe ich bereits mitgeteilt, und da Brief in der That nicht beantwortet; ich fagte mir: was du ge haben. Bebel hat weiter eine Unterhaltung mit mir reproduziert. ich weiß, daß Quard stets besonders kritisch gegen die Handlungen schrieben hast, genügt; es liegt kein vernünftiger Grund vor, die Was er gesagt hat, stimmt bis auf den Satz:" Ich werde auch ein des Parteivorstandes ist, so habe ich die Frankfurer Volksstimme" Erklärung abzulehnen. Wenn das geschehen sollte, weiß ich in der Mandat annehmen". Auch darüber ist geredet worden, aber ver- besonders eifrig verfolgt.( Heiterkeit.) Darin fand ich die Er- That nicht mehr, wo die Freiheit der Meinungsäußerung anfängt und ehrter Genosse Bebel, ich glaube, Sie werden, wenn ich Sie daran flärung des Parteivorstandes wörtlich abgedruckt, und dazu folgende aufhört. Ich will gleich betonen: Die Redaktion und speciell Genosse erinnere, zugeben, daß dieser Sag in dieser kurzen Form nicht gefallen redaktionelle Bemerkung: Eisner waren der Meinung, daß sie mich nicht vergewaltigen wollten. ist. Ich habe Ihnen gesagt, daß ich hoffe, später als ein volberechtigter Genosse wirken zu können, und daß ich dann, da ich meinen Beruf aufgegeben habe, um mich dem des politischen Menschen zu widmen, auch mal ein Mandat zu bekommen hoffe. Versetzen Sie sich in meine Lage! Ich war noch nicht Genosse Singer: Ich bitte, in dieser Weise die Sache nicht zu erörtern. Sie haben das volle Recht, sich gegen das zu wenden, was Bebel gesagt hat, aber Sie können doch nicht erklären, warum sie etwas gesagt haben.
Göhre: Sie werden zugeben, daß meine Worte zu Bebel nicht der Ausdruck einer Streberei, sondern einer vollendeten Ehrlichkeit bedeutete, mit dem ich mich sichern wollte.( Sehr wahr!) Endlich hat Bebel gemeint, ich hätte ihn mißverstanden, er habe das Wort " Hergelaufene Akademifer" nicht gebraucht und mich nicht gemeint. Selbstverständlich ziehe ich, nachdem Bebel das erklärt hat, die volle Konsequenz daraus.
Hiermit find die persönlichen Bemerkungen erschöpft. Die Mittagspause tritt ein.
314 Uhr.
Rachmittags Sigung.
Den Vorsitz führt Singer. In der Frage der Mitarbeit von Genossen an bürger lichen Blättern ist nachträglich noch folgender Antrag 132, Quard, eingegangen:„ Der Parteitag erklärt, daß die Mitarbeit von Genoffen an andern als Parteiblättern im allgemeinen zu verwerfen ift und daß die litterarisch thätigen Genossen alle Ursache haben, zu vermeiden, durch jene Mitarbeit gegnerische Machtmittel zu stärken. Da sich für Ausnahmen von dieser Regel feine Gesetze aufstellen lassen, muß die Entscheidung darüber in jedem Einzelfalle vom politischen Taft der litterarisch thätigen Genossen und nötigenfalls burch die Parteiorganisation im regelrechten Instanzenwege getroffen Singer teitt mit, daß dieser Antrag nicht mehr zur Diskussion geftellt, aber event. bei der Abstimmung mit berücksichtigt werden Das Schußwort hat
werden. Duard."
Lönne.
"
"
-
" Diese Bekanntmachung läßt sich u. GE. kurz dahin zusammen- fie glaubten lediglich das zu tun, was im Interesse der Partei fassen, daß es bei uns in Deutschland für einen ehrlichen Genossen absolut notwendig sei, worüber ich allerdings andrer Meinung war. überhaupt keine Möglichkeit giebt, an einem politischen bürgerlichen Ich habe also auf den Brief vom Dienstag nicht geantwortet. Blatte mitzuarbeiten, da sie alle von der" Frankfurter Zeitung " Mittwochvormittag bekam ich dann einen zweiten Brief, durch den bis zur Kreuz- Zeitung " in" gehässiger und hämischer Kritik" an die Erklärung gegen Heine zurückgewiesen wurde. Es lägen eine unsrer Partei Erkleckliches leisten und uns vielleicht mit Ausnahme ganze Reihe von Bedenken gegen diese Erklärung vor; sie würde der Berliner „ Bolts- Zeitung" feines bekannt ist, auf welches obige einen sehr unangenehmen Eindruck machen und weitere Er Voraussetzung nicht im reichsten Maße zuträfe. flärungen zur Folge haben. Es wurde mir auch mitgeteilt, Danach sagte ich mir: der Parteivorstand befindet sich in seiner daß Auer und Gerisch derselben Meinung seien. Auf diesen Brief Auffassung mit Quard in voller Uebereinstimmung.( uard: habe ich geantwortet und geschrieben: Thut mir leid, ich kann die Dem Sinne nach!) Nun könnte ja diese Auslassung nicht von Gründe nicht als berechtigt anerkennen. Ich erkläre also folgendes: Quard herrühren, aber das ändert ja an der Sache nichts( Quard: Morgen, Donnerstagvormittag, gehen beide Erklärungen mit Gloffen Hier kommt es aber auf die Form an!) Soweit mir bekannt, ist von mir an die Leipziger Volkszeitung". Ich ersuche die Leipziger in keinem andren Blatt der Partei ein andrer brauchbarer Vorschlag Volkszeitung", diese beiden Erklärungen mit meinen Gloffen in der gemacht worden. Soweit die Sache selbst in Betracht kommt, sind Sonnabendnummer zu veröffentlichen. Sie sind also in der Lage, wir mit dem Erfolg dieser Deklaration vollauf befriedigt, und wenn sich nochmals zu überlegen. Wollen Sie die Erklärung aufnehmen, heute die damaligen Beschwerdeführer sich bereit erklärt haben, den so bitte ich Sie, der Leipziger Volkszeitung" entweder zu telegra Wegweiser zu beachten, so können wir jedenfalls mit den vom Partei- phieren oder, auch dazu ist noch Zeit, da mein Brief Donnerstags Eingegangen ist ein Glückwunsch- Telegramm der Genossen von vorstande aufgestellten Grundfäßen für das nächste Verwaltungsjahr abend bei Ihnen ankommt und die Redaktion für die bes Hauscham- Miesbach . völlig auskommen. Deswegen fann ich keinen der andren Anträge treffende Nummer der„ Leipziger Volkszeitung" erft Sonnabendmorgen Schluß 1½ Uhr. befürworten. Auch der Antrag Quard würde an dem Thatbestand geschlossen wird ihr zu schreiben, fie möge die Erklärungen zus nichts weiter ändern. Bum Beweise dafür, daß auch nach bürger- rücksenden und die Gloffen nicht drucken. Nun hat sich freilich licher Auffassung die Genossen, die sich der Deklaration fügen, nichts nachträglich herausgestellt, daß dieser Brief, den ich an den„ Voran ihrer Parteiehre einbüßen, citiere ich eine Aeußerung der Tag- wärts" richtete, zwar Donnerstagnachmittag ankam, daß er aber lichen Rundschau":" Mit der Frage, ob Socialdemokraten Mit nicht gleich in die Hände von Eisner gelangte, weil Eisner nach arbeiter bürgerlicher Blätter sein dürfen, hat sich neulich der social- Dresden verreist war und erst Freitag zurückkam. Allerdings demokratische Parteivorstand beschäftigt. Dabei ist er zu der war es ja nach dem, was ich vorhin ausführte, auch salomonischen Entschließung gekommen, daß eine Mitarbeiterschaft am Freitagabend noch möglich, der Leipziger Volkszeitung" oder Redakteurstellung bei Preßunternehmungen, die an der social- zu telegraphieren. Eisner war ja nun der" festen Ueberzeugung, daß demokratischen Partei gehässige oder hämische Kritik üben, nicht zu er recht habe mit der Ablehnung der Erklärungen. Er glaubt, wie gestatten sei. Bei Blättern hingegen, wo solches nicht der Fall er im„ Vorwärts" dargelegt hat, daß die Redaktion bei der Abwäre, tönnten Socialdemokraten ruhig mitarbeiten: soweit nämlich lehnung von Erklärungen sehr weitgehende Rechte habe. Ich kann Stellungen in Betracht kämen, in denen der Parteigenosse nicht diese Auffassung in der Weise, wie Eisner fie vertritt, durchaus genötigt wird, gegen die socialdemokratische Partei zu schreiben oder nicht teilen, die, wenn fie maßgebend sein sollte, die gegen sie gerichtete Angriffe aufzunehmen". Es muß in der Redaktion in die Lage brächte, absolut über die Freiheit jungen socialdemokratischen Gesellschaft doch noch ein wenig kunter- der Meinung und der Meinungsäußerung zu entscheiden. bunt hergehen. Unter anständigen bürgerlichen Publizisten pflegt An dem guten Willen und der Aufrichtigkeit von Eisner, mir gegen es als schlechthin selbstverständlich zu gelten, daß sie nicht an Unter- über die Meinungsfreiheit nicht unterdrücken zu wollen, nehmungen mitwirken, die ihre persönliche Ueberzeugung bekämpfen besteht für mich nicht der geringste Zweifel. Ich ( Hört! Hört!) habe ihm geschrieben: Ich empfinde die Ablehnung als oder in den Schmuh zerren. Das wird hier als Anstandspflicht bürgerlicher Publizisten an eine Vergewaltigung, aber hier steht Meinung gegen Meinung. gesehen, während die socialdemokratische Partei- und Schriftsteller- Nun hat sich auch die Preßkommission mit der Sache beschäftigt und Ehre doch turmhoch über diese Anschauungen erhaben sein sollte! zu meinem Gunsten entschieden, insofern sie erklärte, es habe Mit der Annahme der Auffassung des Parteivorstandes wird kein Grund vorgelegen, die Erklärungen nicht aufzunehmen. diese Auffassung selbstverständlich zu einer Richtschnur für die Partei- Die Redaktion ist auch danach auf ihrem Standpunkt verblieben, hat genossen. Es kann jetzt feinen Streit mehr darüber geben, daß das, fich aber dann schließlich gesagt: wenn die Kommission so entscheidet, was da verlangt wird, gethan werden muß. Streit fann höchstens wollen wir die Sache nicht zum äußersten treiben. Sie hat also noch darüber entstehen, ob in dem einen oder andern Fall die Auf- die Erklärungen mit einer entsprechenden Einleitung abgedruckt. Aus fassung des Parteivorstandes bezw. des Parteitages Anwendung finden diesem Grunde, weil die Erklärungen abgedruckt sind, war für mich foll. Ich bitte, unter Ablehnung der andren gestellten Anträge den nun die Sachlage eine ganz andre, und ich hatte jetzt selbstverständlich Antrag 7 des Parteivorstandes anzunehmen. feine Ursache mehr, die Frage gewissermaßen dem Urteil des Singer schlägt vor, zunächst über den Antrag 7 abzustimmen, Parteitages zu unterbreiten und eine Erklärung des Parteitages im Falle von dessen Ablehnung über die Anträge 8-16, 120, zu probozieren. Also ich bin durch das, was geschehen ist, vollständig zufriedengestellt und nur noch zu einigen Quard bittet, zunächst über Antrag 132 als über den weit- furzen weiteren Bemerkungen genötigt. In der Einleitung. gehendsten abzustimmen. Für diesen werde eine Reihe von Dele- die Vorwärts" gierten stimmen, die nicht für den Antrag 7 stimmen könnten. meinen Erklärungen vorausschickte, behauptet, der Vorwärts" habe die Bernsteinsche Ansicht über die Singer: Ich würde davon abraten, zuerst über einen weder be- Vicepräsidenten- Frage entschieden bekämpft. Das ist nicht meine gründeten, noch diskutierten Antrag abzustimmen.( Sehr richtig!) Ansicht. Wir werden die Frage ja bei Punkt 4 der Tagesordnung Ich mache Quarck daraus keinen Vorwurf, er konnte ja erst während erörtern, wo auch die Haltung des Vorwärts" zu den ganzen der Diskussion zu der Formulierung seines Antrages gelangt sein. revisionistischen Bestrebungen zur Sprache kommen wird. Ich werde Friedländer schlägt vor, zunächst über Antrag 128 abstimmen zu dann meine Ansicht über die Frage sehr scharf markieren und einen Vorschlag machen, der in hohem Grade beitragen dürfte, daß fünftig Adolf Hoffmann tritt dieser Ansicht entgegen; der Antrag des hin die Vertuschungstaktit des„ Vorwärts" vermieden wird. Ein andrer Punkt! Ich hatte von der Fürstenwalder Resolution gesagt, Parteivorstandes gehe weiter. Der Parteitag beschließt, zunächst über Antrag 7 abzustimmen, ich wisse, wie diese Erklärung zu stande gekommen sei. Ich und für den Fall von dessen Annahme die andern für erledigt zu fann mir denken, wie die Fürstenwalder dazu kamen, in dieſer Frage plötzlich so in den Vordergrund zu treten, von denen man Der Antrag wird mit 283 gegen 24 Stimmen bei 4 Stimm- bisher nach dieser Richtung nie das geringste gehört hatte, wenu enthaltungen angenommen. Dagegen stimmen: Beed , Birk, fie auch im übrigen selbstverständlich durchaus brave Genossen sind. Heinrich Braun, Efftinge, v. Elm, Engler, Edm. Fischer, Göhre, Eine bestimmte Person habe ich aber nicht genannt, die Redaktion Seine, Holzapfel, Hug, Japer, Kolb, Kratsch, Krämer, Lindemann, aber sagte: Da würden beftimmte Personen verdächtigt und diese Mannheimer, Adolf Müller, Päplow, Quard, Südefum, Thiele, Timm, Beschuldigung sei nach ihrer Information nicht zutreffend. Ich sagte mir: mag sein, aber was geht das denn die Redaktion an? Ich unterschreibe ja meine Erklärung.( Sehr richtig!) Glaubt eine bes stimmte Person in der Partei dadurch getroffen zu sein, so hat sie ja das Recht, gegen meine Erklärung aufzutreten. Dann wäre die Sache wahrscheinlich abgemacht gewesen. Deswegen hatte die Redaktion jedenfalls kein Recht, die Aufnahme zu verweigern, fie fann sich nicht zum alleinigen Schiedsrichter über solche Fragen aufwerfen.
Bfanutuch: Ich werde mich auf das rein Sachliche beschränken. Braun hat mir vorgeworfen, daß wesentlich durch die Schärfe meines Angriffs die Debatte so heftig geworden ist. Dem ist nicht so; ich halte mich für keinen so aggressiven Genossen, der andre so bertegen könnte, daß sie gezwungen wären, die Frage auf diese Weise aufzurollen. Wenn Braun bemängelt hat, daß seine Beschwerde im Borstaubsbericht nicht vollständig wiedergegeben sei, so will ich Ihnen zum Betveise dafür, daß der Parteivorstand bei der Erledigung dieser ganzen Angelegenheit niemand hat verlegen wollen, den Brief vom 27. Februar, der im gedrudten Bericht nur auszugsweise vorliegt, in seinem vollständigen Inhalt nochmals vorlesen:
Antwort auf die Anfrage der Genossen Heinrich Braun 2c. Berlin , 27. Februar 1903. Werte Genoffen! Auf Ihre Zuschrift vom 18. Februar a. er. haben wir Ihnen folgendes zu antworten.
Wir tönnen nicht anerkennen, daß die Redaktion der" N. 3t." durch Aufnahme des Artikels Konzessionsschutz" in Nr. 16 des genannten Blattes eine Handlung beging, die eine Rüge oder Burechtweisung unsrerseits verdiente.
128, 132.
Wir hätten nur gewünscht, daß der betreffende Artikelschreiber ben Namen desjenigen oder derjenigen genannt hätte, die er mit feinen Angriffen freffen wollte, um Mißverständnisse zu verlassen, der weitergehe als der des Parteivorstandes.
meiden."
Sotveit stand es im Vorstandsbericht.
Daß die Redaktion der Neuen Zeit" den in Frage stehenden Artikel veröffentlichte( und zu dieser Frage ihre Ansichten äußerte), geschah im Namen derselben persönlichen Freiheit, in deren Namen Ste beanspruchen, daß Parteigenossen ihre Arbeiten in jedem ihnen gutdüintenden gegnerischen Blatte veröffentlichen dürfen.
erachten.
Vollmar.
Boraussetzung bei der Aufnahme von Artikeln in die„ Neue Zeit" ist, daß der oder die Angegriffenen das Recht und die Möglichkeit haben, auf die gegen sie gerichteten Angriffe zu antworten. Dieses Recht hat aber, tvie der Artikel des Genossen Bernhard in Nummer 19 der Neuen Zeit" beweist, die Redaktion dem Angegriffenen in vollem Umfange eingeräumt. Mehr Hehmann. fann unfres Erachtens nicht verlangt werden, und damit fällt für uns auch jeder Grund zur Intervention.
"
gegnerischen Blättern mitzuarbeiten oder sich in den Dienst der Ueber die Frage, intvieweit Parteigenoffen berechtigt find, an selben zu stellen, behalten wir uns, da es sich um eine Frage von allgemeiner Bedeutung handelt, besondere Entschließung vor und werden wir hierbei unsre Ansicht im Centralorgan der Partei
veröffentlichen.
Der Parteivorstand.
Der Stimme enthalten sich Auer, Bernstein, Gertrud David und Grimpe und Adolf Müller fügen bei ihrer Abstimmung lässig ist, die Abstimmung zu motivieren. die Worte„ trog aller Bedenken" zu.( Heiterkeit.) Singer macht daraufhin darauf aufmerksam, daß es nicht zu lässig ist, die Abstimmung zu motivieren.
Block, Hänisch, Michels, Katzenstein und Gradnauer geben schriftlich zu Protokoll die Erklärung, daß sie für den Antrag gestimmt haben, obgleich fie mit seiner Fassung im einzelnen nicht ein
verstanden seien.
Damit sind die Anträge 8-16, 120, 128, 132 erledigt. Es folgt der Punkt:
Differenzen zwischen Bebel und deut ,, Vorwärts", Bebel:
-
der
"
Nun hat man freilich gesagt: du hättest dich an die Preßtommiffion wenden können. Die Preßkommission in allen Ehren. Ich weiß, daß darin selbstverständlich ohne Ausnahme sehr tüchtige
"
Genossen sind, aber diese Genossen treten nach des Tages Mühe und Arbeit abends zusammen und die über alles das, was sonst vorgeht, Den letzten Abfah hätten wir selbstverständlich im Vorstand gar wenn der Vorwärts" darüber nicht berichtet hat, nicht informiert feinen Anlaß gehabt, den Beschwerdeführern mitzuteilen, aber wir find. Sie müssen also ganz naturgemäß den Informationen, wollten sie von vornherein über unsre Absicht aufklären. Der Parteidie fie bon der Redaktion erhalten, in hohem Grade vorstand hat mit seiner Deklaration nichts andres beabsichtigt, als Glauben schenken. Nun hatte ich vorher schon eine Differenz einen Wegweiser aufzurichten, nach dessen Richtung die Genossen er- Ich habe bereits am Sonntagabend erklärt, daß die Haupt- und mit Gradnauer gehabt. Ich hatte ihm Vorwürfe gemacht fucht wurden, zu marschieren. Man hat sich ja mit aller Energie Staatsaktion, die manche infolge der Unterdrückung meiner Er- wegen der Taktik, die der„ Vorwärts" in den ganzen Bernstein - Fragen gegen die Anmaßung" des Vorstandes gewandt. Wir haben aber in flärung im„ Vorwärts" erwarten, nicht eintreten dürfte, weil die Dinge beobachtet hatte, da antwortete mir Gradnauer: Sie sind im der jetzigen Debatte von den in Frage kommenden Parteigenossen mittlerweile einen Charakter angenommen haben, der auch Irrtum, wenn Sie glauben, daß die Redaktion auf eigne Vergehört, daß sie doch mehr oder weniger jezt geneigt sind, sich den vom von mir nicht vorausgesehen ipar und der die Dinge antwortung gehandelt hatte; wir haben mit der Preßkommission Parteivorstand gegebenen Intentionen, nachdem sie gesehen haben, in einer Gestalt erscheinen läßt, daß nach meiner Auffassung eine über die Sache gesprochen und die hat uns recht gegeben.( Hört! daß auch die Mehrheit des Parteitages derselben Meinung ist, zu erhebliche Debatte nicht eintreten wird wenn nicht bei bestimmten hört 1) Negt Euch darüber nicht auf, ich konstatiere bloß die That fügen. Genossen eine besondere Neigung vorhanden sein sollte. As die fache, zur Aufregung liegt gar kein Grund vor. Darauf schrieb ich Bernhard hat ja auf die direkte Anfrage Bebels erklärt, daß er Nachricht von der Ablehnung meiner Erklärung in die Kreise der Gradnauer: Das mag stimmen, wenn ihr in der Redaktion den Artikel bereue, und auch gemeint, es sei beffer, wenn er nicht ge- Partei drang, da war, glaube ich, die Ueberraschung groß, daß so die Preßkommission informiert und ihr sagt: das und schrieben wäre. Der Parteivorstand konnte ja mit seiner Deklaration etwas vorgekommen fei. Bei der großen Mehrheit der verehrten das droht auszubrechen, es liegt im Partei Interesse, die nicht alle in Betracht kommenden Fälle treffen; sie sollte nur ein Parteigenossen war der erste Gedanke wohl der: Wenn das der Sache möglichst beiseite zu schieben, die Sache nicht zu Wegweiser sein, und deshalb hat es mich gefreut, daß selbst Heine Vorwärts" gethan hat, dann muß Bebel wohl ordentlich in die einer großen Frage auswachsen zu laffen, so begreife ich zugeben mußte, daß unter Umständen etwas von der persönlichen Aleppel gehauen haben! Denn sonst ist das doch kaum denkbar. vollkommen, daß die Kommission, die so gut wie jeder andre der Freiheit zu Gunsten der Allgemeinheit der Partei geopfert werden Als sie dann in die Lage kamen, die abgelehnten Erklärungen zu Meinung ist, daß man ohne Not keine Zerwürfnisse schaffen soll, au misse. Heine scheint also auch diese Meinung für sich acceptiert zu lesen, da werden sich sicherlich die allermeisten gesagt haben: Ich dem Beschluß gekommen ist, den Standpunkt der Redaktion zu haben; er sprach heute morgen von der möglichsten" Freiheit des begreife gar nicht, weshalb diese Erklärung abgelehnt worden ist billigen. Wäre ich dabei gewesen, so hätte ich gesagt: die Sache Handelns. Wenn Heine nach dieser von ihm selbst ausgesprochenen Ich hatte von Anfang an diese Auffassung. Es ist mir, als ich die erste liegt doch etwas anders, wir wollen ja keinen Standal, Ansicht fünftig seine Handlungsweise in Bezug auf Mitarbeit an Erklärung dem Vorwärts" übersandte, auch nicht im entferntesten aber wir wollen, daß Ihr genau unterrichtet werdet gegnerischen Blättern einrichtet, so wird er einwandfrei handeln. der Gedanke gekommen und ich hätte es gar nicht für möglich ge-( Sehr richtig!) über das, Er wird dann den Weg betreten, von dem Göhre gewünscht hat, er halten, daß die Redaktion an dieser Erklärung Anstoß nehmen könnte. nicht bloß von der einen
"
was in der Partei vorgeht, Seite, bewahre, sondern das