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Parteitag der socialdemokratischen Partei Deutschlands  .

up( Schluß aus der 2. Beilage.)

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" Standard" schreibt, Balfour   glaube offenbar, daß das Princip| Marine, die Kosten des Friedens- Pensionsfonds, die Zinsen der leider auch wir bisher zu sehr übersehen haben. Es ist nicht allein ble eines Tarifes, der lediglich die Erzielung von Einnahmen bezwecke, Reichsschulden für Militär- und Flottenausgaben sich auf die kolossale geschäftsordnungsmäßige Unmöglichkeit, alle diese Dinge endgültig nicht länger die englische Politik beherrschen dürfe. Der Minister Summe von 1030 Millionen belaufen, dann werden sie im nächsten zu erledigen neben dem anderen Beratungsstoff dazu müßte der Reichstag das ganze Jahr zusammenbleiben Lasse das Land jedoch in einem Zustande quälender Ungewißheit hin- Jahre mindestens auf 1400 Millionen anwachsen. nein, das Ents sichtlich der Schritte, zu denen er rate.- Daily Telegraph  " sagt, Man wundert sich über die Erfolge, die wir erzielt haben. scheidende ist, daß die ganze Gesetzgebungsmacherei im Deutschen  Balfours Schlußfolgerung gipfele in dem einen Worte Verun, die feftesten Säulen des Reichs find im Innern bereits Reich und auch in den anderen Parlamenten der Welt eine se Balfours Schlußfolgerung gipfele in dem einen Worte Ver- bis zu einem gewissen Grade zerfressen, die Armee ist in der erbärmliche, so ungenügende und mangelhafte ist, daß wenn geltung". Seine Broschüre bringe den völligen größten Unzufriedenheit, selbst die Offiziere find nicht mehr mit heute ein Gesetz fertig ist, morgen bereits alle Welt sieht Bruch mit dem Cobden System zum Ausdruck. Die allem einverstanden. Allüberall neue Lasten, neue Ausgaben, und daß es abermals wieder geändert werden muß.( Sehr richtig!) Veröffentlichung sei ohne Zweifel gleichbedeutend mit dem Verzicht das zu einer Zeit, wo wir wahrscheinlich einer verschärften Krisis Wir können feine großen, grundlegenden Geseze mehr machen, weil der Minister, die für Freihandel feien. Daily Chronicle" meint, entgegengehen. Denn wenn der ökonomisch- wirtschaftliche Zusammen- es für solche Geseze keine Mehrheit mehr giebt. Die Behauptung, Balfour   verdunkele die Frage, die Chamberlain aufgeworfen habe. bruch, der drüben in Amerika   eingetreten ist und in den nächsten die Savigny   vor 100 Jahren aufstellte, daß unsre Zeit keinen Beruf Seine Broschüre scheine jedoch zu zeigen, daß er sich mit Chamberlain Wochen und Monaten in erhöhter Potenz eintreten muß, zur Gesetzgebung habe, gilt auch heute noch. Woher kommt das? zu einem Plane verbinde, an dem keiner von beiden in der Prayis sich in Europa   bemerkbar macht, dann sind es in Weil die Klassengegensäße immer größer geworden sind, so daß erfter Linie infre Arbeiter, die die festzuhalten geneigt sei. Das Blatt warnt weiter die Nation vor zu kosten bekommen. Im vorigen Jahre haben wir noch, wenn ich ganzen mehr machen kann. schweren Schläge man schließlich nur halbe Halbe Gesetze macht, weil man keine Ich will das an einem Beis den Gefahren der Vergeltungspolitik.- nicht irre, allein für 600 bis 700 Millionen Mark Eisenwaren auf spiel erläutern. Vor hundert Jahren entstand der Code Zugleich mit Balfours Schrift ist vom britischen Handelsamt ein dem Weltmarkt abgesetzt, speciell in Nordamerika  , und dadurch hatte Napoléon  , das bürgerliche Gesezgebungswerk Frankreichs  . Der Blaubuch veröffentlicht worden, das sehr ausführliche Statistiken und die wichtigste unfrer Industrien noch Arbeitsgelegenheit. Das fängt Code Napoléon   war das Werk der Revolution, also jener glorreichen Diagramme über Handel und Industrie Englands sowie des Aus- an aufzuhören, Amerika   braucht nichts mehr, und es dauert gar Zeit, wie sie die bürgerliche Gesellschaft seitdem nicht wieder erlebt landes enthält. In einem Vorwort wird erklärt, daß die Aufstellungen nicht lange, so wird Amerika   auf Grund der kolossalen Entwicklung hat. Die erlauchtesten Geister hatten an diesem Werk gearbeitet- zum großen Teil die Antworten auf specielle Fragen der Minister an feiner eignen Produktion eine Ueberproduktion haben, seine un- und das wollte damals etwas heißen und es den Bedürfnissen der Das Werk war das Handelsamt sind. Schlußfolgerungen werden in dem Blaubuch geheuren Eisen- und Stahlmassen auf den Weltmarkt werfen bürgerlichen Gesellschaft entsprechend gestaltet. und die Preife drücken. Dann aber haben wir eine aus einem Guß und es nicht gezogen, vielmehr werden nur die Thatsachen und Zahlen an unabsehbare Krisis mit allen Folgen. Wenn ich in meiner vor- Tag in Frankreich  . besteht bis auf den heutigen gegeben. Ausführlich werden die Fragen des Einfuhr- und Aus- gestrigen Rede sagte, wir gehen schweren Zeiten entgegen, so habe hagen  , Nun frage ich die Frohme und Stadt­die an dem Bürgerlichen Gesetzbuch   in der Kom­fuhrverkehrs Englands und der hauptsächlich in Betracht kommenden ich damit nicht etwa sagen wollen, daß es schwere Zeiten für die mission mitgearbeitet haben: Seit drei Jahren haben wir das Länder, wie Frankreich  , Deutschland  , Amerika   und die britischen   Socialdemokratie sind, daß ich etwa glaube, die Socialdemokratie Bürgerliche Gesetzbuch, und schon haben wir an allen Ecken und Kolonien behandelt. Ferner werden die Zollveränderungen in diesen habe Ausnahmemaßregeln, Gewaltmaßregeln zu fürchten. Ach nein! Enden Lücken, Ünklarheiten Zweideutigkeiten! Nehmen Sie die Ländern dargelegt, und eingehend wird die Frage der Lebensmittel, Da bin ich wirklich sehr ruhig, da bin ich vollendeter Optimist. Aber unsre Gewerbe- Ordnung. Was ist seit 30 Jahren an der Getverbe­ihre Zufuhr, Preise und Besteuerung, in England und dem Auslande allgemeinen Verhältnisse, unsre wirtschaftlichen, unsre socialen Zu- Ordnung herumgeflickt! 1869 war die Gewerbe- Ordnung ein behandelt. Auch wird die Behandlung erörtert, die die Produkte Eng- stände gehen in den nächsten Jahren schweren Erschütterungen ent- ganzes, gutes Werk. Dann tamen die Novellen und heute ist sie ein lands und seiner Kolonien seitens der fremden Länder erfahren, ein gegen, namentlich wenn das Regiment, das jetzt am Ruder ist, elendes zusammengestoppeltes Ding voll von Widersprüchen. Die weiter dauert. Ich glaube an feine Ausnahmgesetze, ich glaube, Beit hat keinen Beruf mehr zur Gesetzgebung; man kann keine Vergleich der Arbeitslöhne in den verschiedenen Ländern ausgestellt und die Exportpolitik der Trusts in Deutschland  , Amerika   und ganz offen gefagt, nicht einmal, daß man es wagt, das Wahlrecht geschlossenen Gesetze mehr machen. Ich habe mich oft gefragt: Ist zu ändern. Wenn unsre Stimmenzahl sich um Zwei- bis Dreimal- denn das Ganze die Mühe an Arbeit, Zeit, Geld wert, angesichts Destreich- Ungarn   dargelegt. Hunderttausend vermehrt hätte, dann ja. Denn das wäre ja ein dieser parlamentarischen Tretmühle? Ich habe mich das manchmal Rückschritt gewesen; aber wenn eine Partei von neun bis zehir gefragt, aber selbstverständlich, ich bin viel zu tampflustig, als daß Millionen abgegebenen Stimmen drei Millionen allein auf ihre ich dem lange nachgehangen hätte. Ich sagte mir: Das hilft nun Kandidaten vereinigt, dann muß man sich auch an den ent- alles nichts, das muß durchgefressen und durchgehauen werden! scheidenden Stellen sehr sorgfältig fragen, ob man den Kampf mit Man thut, was man kann, aber man täuscht sich dann diesen drei Millionen aufnehmen darf. Und nicht allein das. nicht über die Situation! Das will ich Ihnen nur In einem Augenblicke, wo ntan solche Gewaltmaßregeln ausführen, damit Sie nicht glauben, weil wir jetzt 81 Mann, müßten Herr v. Thielmann ist gegangen und Herr v.Stengel wurde be- gegen uns wagte, würden hinter uns stehen weitere Millionen, dann wir parlamentarische Bäume ausreißen. In einer der Schriften, die rufen, weil man sich sagte, wir brauchen einen neuen Mann, der durch würden hinter uns stehen die ganze Nation, die katholischen Arbeiter, hier verteilt worden sind, ist von dem Kongreß von 1871 die Rede, seinen Einfluß und seine Stellung als eine der angesehensten Persönlich ja, alle Arbeiter überhaupt, und dann fragt es sich, ob die Herren auf dem bereits der Zehnstundentag beantragt worden ist. Vor feiten des zweitgrößten tatholischen Bundesstaates Bayern   in der da oben und das Centrum ein Tänzlein mit uns wagen wollen. 32 Jahren! Und damals war ich allein. Um dieselbe Zeit trat in Lage ist, den Widerstand des Centrums gegen neue Steuern zu Will man's wagen, wir sind bereit dazu. Und über den Ausgang Eisenach   die sog. sociale Konferenz zusammen, die sich auch für den beseitigen. Für mich hat aber dieser Wechsel der Persönlichkeiten, des Tänzleins bin ich schon heute nicht im Zweifel. Zehnstundentag erklärte. Ja, Rudolf Meyer hat behauptet und, wie ich denn ein Systemwechsel ist es ja nicht, noch eine andre Be- Nun entsteht die Frage, ob wir unsre bisherige Taktik ändern glaube, bewiesen, daß Bismarck   damals den Auftrag gab, einen Gesez­deutung. Wenn selbst in unfren Kreisen es bis in die letzte sollen. Wann hat eine Partei ihre Taktik zu ändern? Denn daß entwurf mit dem zehnftündigen Arbeitstag auszuarbeiten!( Hört! hört!) Zeit noch Personen gab, welche glaubten, sie könnten es durch ihre eine Taktik nicht ewig ist, das versteht sich von selbst. Liebknecht Der Entwurf sollte den zehnstündigen Arbeitstag für die Städte ent­Taktik dahin bringen, den Widerstand der Einzelstaaten gegen den hat einmal in seiner drastischen Art gefagt: Wenn notwendig, ändere halten und für das Land im Winter 8 Stunden, im Frühjahr und Hauptstaat und seine Forderungen wachzurufen, daß speciell Bayern   ich binnen 24 Stunden meine Taftit 24 mal. Das war sehr drastisch, Herbst 10 Stunden, im Sommer 12 Stunden. 30 Jahre zu einer gewissen Oppositionsstellung werde scharf gemacht werden aber sehr richtig ausgedrückt. Die Taktik jeder Partei jedoch muß sind seitdem ins Land gegangen, und heute? Ich bin können, so sind diese Anschaumgen und Hoffnungen jetzt vollständig den Grundlagen entsprechen, auf denen die Partei aufgebaut ist, gewiß überzeugter Anhänger des Achtstundentages. zu nichte geworden.( Sehr gut!) Judem Bayern für den Posten und wenn ich wirklich in 24 Stunden 24 mal meine Taftit Es ist in diesem Saale   niemand, der mehr von seiner Notwendigkeit des Reichsschatzsekretärs einen seiner größten Staatsmänner stellte, ändern muß, dann darf sie von den 24 mal auch nicht überzeugt wäre als ich, aber ich sage ganz offen: wenn wir heute hat es zugleich in programmatischer Weise fundgegeben, einmal mit den Grundlagen der Partei in Widerspruch stehen. den 10 stündigen Arbeitstag befämen, so wären wir totfroh. Also und das mögen die bayrischen Genossen in erster Linie( Sehr richtig!) Das ist das Entscheidende! Run kann man ja dar- keine Illusionen, auf keinem Gebiete!( Unruhe.) Ach, das schadet Ihnen für fünftig sich merken, die daß es nicht nur bisherige über streiten, ob wir denn in der That mit unsren Grundsätzen in nicht an Leib und Seele; im Gegenteil, das kann Ihnen nur nützen. Reichspolitik gebilligt hat, sondern daß es für sein Teil Widerspruch geraten sind. Darüber kann nur die Partei selbst und der Also das ist unsre Situation. Wir werden nach wie vor in einer auch bereit ist, die Bahnen dieser Politit tünftig weiter Erfolg der Dinge entscheiden. Nun ist aber der Erfolg für die gewissen Isoliertheit bleiben und in der schärfsten Opposition. Das zu beschreiten und zu diesem Zwecke seine eignen Staatsmänner Partei bisher ein solcher gewesen nach jeder Richtung hin, daß wir schließt natürlich nicht aus, daß wir Konzessionen annehmen, wenn herzugeben. Das ist ein wichtiges Moment auch für gewisse Rich von diesem Gesichtspunkt aus auch nicht den geringsten Anlaß wir sie bekommen können und wenn es uns der Mühe wert erscheint. tungen in unsrer socialdemokratischen Bewegung. Herr Stengel haben, unsre bisher siegeserprobte Taktik zu ändern.( Lebhafte Zu- Wir haben uns allerdings über den Wert dieser Konzessionen ges hatte es gar nicht nötig, das zu erklären. Wer die Verhältnisse stimmung.) Es kann weiter eine Aenderung der Taktik notwendig stritten. Das war ja die ganze Differenz. Die rechte Seite in der ernsthaft erwägt, der weiß auch so, daß nach der ganzen Sachlage sein, weil sie sich als falsch oder ungenügend herausgestellt hat. Fraktion um diesen Ausdruck zu gebrauchen war für die auf absehbare Zeit und ohne eine Aenderung der ganzen Verhälnisse von Auch in dieser Richtung liegt nichts vor. Allerdings, etwas doch, fleinsten Konzessionen zu haben, wenn sie auch nach meiner Ueber­find Grund aus gar nicht daran zu denken ist, daß es jemals gelingen würde, wir wir gewachsen, haben mehr Abgeordnete und zeugung ganz unbedeutend waren. Ich habe mir gesagt, was soll die besitzenden Klassen zu Beiträgen für die Reichslasten herbeizuziehen. deshalb wir in gewissem Sinne unfre Taktik ich denn für diese Konzessiönchen stimmen, die wir ja auch Das bringen wir nicht fertig, das brächte selbst das Centrum nicht ändern, aber nicht etwa in dem Sinne, daß wir bremsen bekommen, ohne daß ich dafür stimme; was soll ich mich fertig, wenn es auch wollte. Aber es will ja nicht. Wenn eine oder zurückhalten, nein, nachdem diese ungeheuren Wählermassen denn dadurch, daß ich für diese Konzession stimme, gewissermaßen Partei Anlaß hätte, gegen eine Politik der indirekten Bejteuerung auf Grund unfrer bisherigen Taftik, Kämpfe und Haltung uns durch parlamentarisch kompromittieren? Wo wir aber zu der Auffassung Stellung zu nehmen, dann ist es das Centrum kraft seines ihre Stimmen ihr Ja und ihre Zustimmung gegeben haben, so tamen, daß es sich um eine wertvolle Konzession handele, da partikularistischen Standpunktes. So werden also schöne Resolutionen müssen wir noch energischer, rücksichtsloser und schärfer vorgehen als haben wir dafür gestimmt. Bei der letzten Novelle zur gedrechselt, viele Phrasen gemacht, und wenn dann die erste beste bisher.( Stürmischer Beifall.) Allerdings giebt es auch in unsern Invaliden Versicherung schwer gefämpft; Steuervorlage fonmmt, sei es auf Bier oder auf Tabak oder auf Reihen Leute und die Betreffenden stehen keineswegs auf fielen die Hiebe hageldicht und schließlich wurde die An­sonst irgend etwas, ich wüßte zwar eigentlich nicht, was man noch der Seite, die wir uns gewöhnt haben, die Revisionisten nahme der Novelle von der Fraktion mit 14 gegen 13 Stimmen heranziehen wollte, man müßte denn etwa das Wasser oder die Luft zu die nach der letzten Wahl eine umfassende beschlossen. Nachdem wir dann so gestimmt hatten, tam Dr. Jastrow, die besteuern( Heiterkeit), so wird das Centrum schließlich doch zu parlamentarische Thätigkeit in Vezug auf Einbringung den Quard gestern als einen der liberalen Zuckerwasserverzapfer von Initiativanträgen, haben sein. Gesetzgebungs Entwürfen usw. von hingestellt hat, und schrieb in der Frankfurter Zeitung  ", das sei verlangen. Da muß ich denn Wir haben nie geglaubt, daß wir direkte Reichssteuern durch uns doch mit wenigen doch unerhört, daß sogar die Socialdemokratie für diese erbärmliche setzen könnten. Wir sind überhaupt vieles gezwungen zu thun; es Worten diese Illusionen recht gründlich zerstören. Im allgemeinen Novelle gestimmt habe. So waren die Kämpfe in der Fraktion, und kommt nicht darauf an, ob man etwas gleich durchfeßen tann, ist es nicht üblich, daß Parteien große Gesezentwürfe ausarbeiten ich kann Ihnen offen sagen, daß bei der neuen Zusammensetzung der sondern wir haben es zu fordern, weil es gerecht und vernünftig und diese durch den Reichstag beraten lassen; denn dies ist eine Fraktion solche Kämpfe sich nicht vermindern, sondern vermehren werden. Ich weiß noch ganz genau, und somit notwendig ist. Durch die Gründe, die wir anführen, haben Riesenarbeit. wie mir mal Das was ich vorhin als die rechte Seite der Fraktion bezeichnet habe, wir die draußen Stehenden zu überzeugen, daß diese ganze Politik, unfer guter alter Liebknecht eine Suppe einbrockte mit solchem wird im neuen Reichstage leichter die Oberhand gewinnen können, und twie sie heute gehandhabt worden ist im Reiche und in den Einzel- Gesezentwurf.( Heiterkeit.) Es war im sächsischen Landtag, wir deshalb halte ich es für notwendig, daß sich die Partei über die staaten ohne Ausnahme, mag auch hier und da ein Feigenblatt vor hatten das Berggesetz angegriffen und eine Aenderung verlangt. Situation flar wird und sozusagen der Fraktion ihre Taktik vorschreibt. handen sein, eine Klassenpolitik ist, daß Reich und Staat Klassen- Der Minister sagte, die Regierung erkennt ein Aenderungsbedürfnis( Lebhafter Beifall.) Soweit es überhaupt möglich ist. Es ist staaten sind und es bleiben werden, so lange sie in der jetzigen an, aber das fostet Zeit, Ueberlegungen, Erhebungen und Studien. natürlich undenkbar, daß der Parteitag definitiv feststellt, wie sich Mun, unser Alter, ein Husar, der er immer war, reitet darauf los( Heiter- die Fraktion zu verhalten hat. Der Parteitag kann nur Direktiven Gestalt bestehen.( Sehr wahr!) Und wie steht es mit den Finanzen des Reiches? Der laufende feit) und sagt: Was? In fünf Minuten mache ich das.( Große Heiterkeit.) geben, er kann die Marschroute angeben. Thut er das, so muß die Etat konnte nur dadurch balancieren, daß eine Zuschußanleihe von Na, das Wort war heraus, und da sagte ich mir, jetzt ſizen wir Fraktion danach marschieren, fie mag wollen oder nicht.( Heine: Das werden Sie wohl müssen, Genosse Heine, 72 Millionen beschlossen wurde, eine Zuschußanleihe, die schon nach aber drin!( Heiterkeit.) Der Minister war natürlich so flug, daß er Sehr richtig!) versteht sich ganz von selbst. Es wäre auch noch dem klaren Wortlaut der Verfassung einen Verfassungsbruch besagte: wenn die Socialdemokraten es so schnell machen können, so das deutet. wäre, ( Zustimmung.) Man da würde es allerdings schreckt unter Wir mußten es also thun, denn wir konnten schöner, Herrschaft mögen sie es thun. des Centrums nicht bloß bor Geschäftsordnungsbrüchen, uns doch nicht blamieren.( Heiterkeit.) Ich sage Euch, ich habe heißen: Wer nicht pariert, fliegt hinaus.( Lebhafter Beifall.) fondern auch bor um den Ent- Ich bemerke das ohne Beziehung auf irgend eine Person, rein objektiv. Verfassungsbrüchen nicht zurück( Sehr 14 Tage und Nächte gesessen und geschwitzt, Na, er war auch danach, aber wenn der Parteitag der Fraktion eine Direktive giebt, so muß die richtig!), und wer einmal einen Verfassungsbruch begangen hat, wurf zu stande zu bringen. mag die Notwendigkeit dazu auch noch so groß sein, ach Gott, was es war wenigstens einer da. Ich erinnere weiter an unsren großen Fraktion sich danach richten. Kommt der Parteitag zu der Ueberzeugung. man einmal gethan hat, das thut man auch das zweite, dritte und Arbeiterschutzgesetz- Entwurf und will Ihnen da ein Bekenntnis daß die Fraktion schwere Verstöße sich hat zu Schulden kommen lassen, so bierte Mal, das thut man so oft, als man glaubt, daß die machen. Ich gehöre ja in den Augen der Gegner und selbst eines wird er selbstverständlich zunächst mit scharfen Rügen vorgehen. Nachher Staatsraison dazu zivingt. Also nur auf diese Weise ist die großen Teils meiner Anhänger zu den Leuten, die keine praktische allerdings würde die Sache anders werden. Das ist in großen Bilanzierung des Etats möglich gewesen. Ob die Zuschußanleihe Bethätigung wollen( Widerspruch), erst in den letzten Wochen bin Zügen die politische und parlamentarische Situation, wie ich sie der immer nur mit auffasse, die Partei muß sich darüber klar werden, und der Stand­langen wird, wollen wir abwarten, denn bereits jetzt stellt es sich heraus, ich ja als Principienreiter bezeichnet, Nun, ich gehöre punkt, den wir einnehmen, muß so flar und durch­daß das letzte Statsjahr mit einem Deficit von 30 Millionen seinen Phrasen kommt und stets negiert. abgeschlossen hat. Zur Deckung dieses Deficits müssen die Einzel- mit einer kurzen Unterbrechung 36 Jahre dem Reichstage an, fichtig sein wie Krystall oder Glas, da darf nichts tommen, staaten herhalten. Ich habe vor einigen Tagen aus einer Quelle, und es giebt keinen einzigen unter uns, der mehr Initiativanträge was auch nur entfernt dem Gegner die Möglichkeit gäbe zu sagen: aus der ich es nicht erwartet hätte eine solche Nachricht zu be- eingebracht und mehr Gesezentwürfe ausgearbeitet hat als ich, der also das sind die Resultate dieses gewaltigen Sieges, daß es der tommen, erfahren, daß, während früher das Reich ein prompter Mann der Negation. Unfrem Arbeiterschutzgesetz- Entwurf wird in Socialdemokratie geht wie bisher allen bürgerlichen Parteien: wenn Bahler war, während früher die Lieferanten sofort ihr Geld er dem Buch von Herkner über die Arbeiterfrage ein großes Lob erteilt. sie einen gewissen Höhepunkt erreicht haben, dann fallen sie um, geben hielten, dies heute schon in hohem Grade nicht mehr Als wir den Entwurf später von neuem einbrachten, da war ihre Grundsätze preis und dann ist es aus mit ihnen.( Sehr richtig!), der Fall ist.( Hört! hört!) oftmals namentlich die Presse der Herren Naumann und Gerlach so des so daß wir in vielen Beziehungen die Erben der bürgerlichen nicht mehr zahlen, die Kaffen sind leer, das Reich muß Robes voll, daß sie verlangten, der Reichstag   solle ihn en bloc an- Barteien geworden sind, die Erben der bürgerlichen Parteien aber sich von seinen Gläubigern einen längeren Kredit geben nehmen. Ja, verehrte Herren( Redner wendet sich an die am Tische nicht in dem Sinne, wie Heine in seinem Artikel in den Monats­laffen. Es ist weiter Thatsache, daß namentlich infolge der Presse sigenden Herren Naumann und v. Gerlach), wissen Sie heften" schrieb, daß wir den bürgerlichen Liberalismus zu ersetzen" des Drängens des Reichstags die Invalidenpensionen erhöht werden denn, wer den ersten Entwurf ausgearbeitet hat? Das war, ich, der hätten, nein: sondern daß wir ihn zu überbieten haben.( Heine müssen und daß das abermals wieder eine bedeutende Mehrausgabe Mann der Negation!( Große Heiterkeit.) Gefeßentwürfe einbringen ruft: Zu erfüllen", habe ich geschrieben, was jener sich vorgenommen erfordert. Die in Aussicht genommene Erhöhung der Friedens- ist gewiß ganz schön, aber es ist nicht so leicht, sie auszuarbeiten. hat! Das heißt ihn überbieten!) Nein, das heißt es nach meiner müssen wir andern Leuten überlassen, die dafür Auffassung nicht.( Burufe.) Sie haben nachher das Recht, das zu pensionen wird allein ein Mehr von 20 Millionen erfordern. Das In allen Ministerien, selbst in dem der Marine und der Armee, angestellt und bezahlt werden, den Herren Geheimräten; diese haben sagen. Die Parteipresse hat ja diesem Artikel leider nicht diejenige fich in hat man den letzten Jahren einschränken müssen. das Material, sie haben die Fachkenntnis und die Möglichkeit, Er- Bedeutung beigemessen, wie ich. Ich habe ja meine Anschauung Dazu kommt die neue Heeresvorlage, denn wenn Goßler ging und hebungen zu veranstalten. Wir haben parlamentarisch so gearbeitet, über diese Ihre Aeußerung bereits ausgesprochen. Es heißt in dem Einem kam, dann geschah das in der Hauptsache, weil Herr v. Goßler daß wir uns überarbeitet haben. Glauben Sie etwa, daß wir Artikel:" Inner klarer tritt ihre( der Socialdemokratie) Aufgabe sich sagte, ich habe keine Lust mehr, diese neue Vorlage zu ver- jetzt, wo wir 81 Mann stark sind, die Mehrheit zwingen können, hervor, die liberalen Parteien nicht einfach abzusetzen, sondern zu Singer und ich, ersetzen."( Hört! hört!) Ersege ich jemand, der abgesetzt worden ist, treten, das Vergnügen überlasse ich einem andern. Nun, man wird unfre Initiativanträge andren vorzuziehen? mit gehörigen Forderungen kommen, davon bin ich fest überzeugt, aber wir haben uns im Seniorenkonvent vergeblich bemüht, den Herren dann heißt das ich soll das erfüllen, was der bisher geleistet hat nun nicht mehr leisten kann. Sie( zu Heine) sind doch der Anüppel liegt beim Hund, man fann nicht Ausgaben bewilligen, klar zu machen, daß das Parlament noch zu etwas andrem und wenn man gar nicht mehr weiß, woher das Geld nehmen. Dazu da ist, als Regierungsvorlagen zu beraten. Wir haben tauben Jurist, Philologe, ein Mann, der Logik studiert hat, und wir ver­der gewissermaßen ein kommt weiter die neue Marinevorlage, und auch da scheint einiges Ohren gepredigt. Ich kann Ihnen nur sagen, wir können nicht langen allerdings von einem Artikel, vorzugehen, was nicht so ganz in Ordnung ist. Wiederholt hat es mehr Initiativanträge bringen; und wenn wir nach dem Vorschlag Programm darstellt, daß er klar ist, daß man nicht nötig darüber zu streiten, was er bedeutet.( Heine ruft: Lesen verlautet, daß auch Herr v. Tirpitz amtsmüde sei und gehen wolle, von Timm in den Monatsheften" eine sociale Kommission ein hat, indem sie es über weil er es nicht für möglich halte, noch mehr als bisher vom Reichs- fetzen, die sich mit den Arbeiterschutz- Gesezen zu beschäftigen und alle Sie doch weiter!) Hier steht weiter: tage zu erhalten. Es kommen Ausgaben für die Nenbewaffnung der Anträge zu berücksichtigen hätte, bilden Sie sich wirklich ein, es sei nimmt, die Ideen der staatsbürgerlichen und geistigen Freiheit Armee, kurz und gut, Ausgaben, die auf Hunderte von Millionen dann etwas zu machen? Gewiß, das Bedürfnis ist in hohem Maße nicht aufzulösen, sondern zu erfüllen." Ja, verehrter Genosse, haben anwachsen werden. Wenn in diesem Etat die Ausgaben für Militär, vorhanden, und da komme ich noch auf den entscheidenden Punkt, den wir das denn bisher nicht gethan? Haben wir im Reichstag etwa

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