Nr. 218. 20. Jahrgang.
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die Angelegenheit eventuell dem Einigungsamt des Gewerbegerichts favorgelegt wird. Wie der Vorsitzende bekannt machte, sind jetzt über 1000 Omnibusangestellte organisiert. In der Versammlung wurden über 200 Neuaufnahmen vollzogen.
Der Wahlkrawall in Laurahütte. Beuthen D. S., 16. September.
Es sind noch etwa 25 Beugen zu bernehmen.
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Ende kommen. Zur Beratung über das Urteil wird dann, wie der Vorsitzende mitteilt, eine längere Pause eintreten müssen.
Rechtsanwalt Steiniz stellt zum dritten Mal den Antrag, den Angeklagten Lehnert aus der Haft zu entlassen, da der einzige Belastungszeuge seine bestimmte Aussage vorher zurückgezogen hat. Das Gericht lehnt den Antrag zum dritten Mal ab. Dr. Steinig stellt neue Beweisanträge in Aussicht.
In der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag fand im großen Saale von Buggenhagen eine Versammlung der Schaffner , Kutscher , Stallleute und Hofarbeiter von allen Depots der Allgemeinen Berliner Omnibusgesellschaft statt, die von über 1000 Personen besucht war und einen Beweis bildete für den Ernst der Bewegung, die gegenwärtig unter den Omnibusangestellten herrscht und min zur Entscheidung drängt. Der Referent A. Werner schilderte die unmenschliche Ausbeutung und rigorose Behandlung, der die An- Die Mutter Woznizas wird noch einmal als Zeugin unbeeidigt gestellten ausgesetzt sind. Sie müssen täglich 16 bis 17 Stunden vernommen, sagt aber nichts Wesentliches aus. Zeuge Wawrosch, Der socialdemokratische Wahlverein des sechsten Berliner Dienst thun für ganz erbärmliche Bezahlung, die für Schaffner ein Bruder des Angeklagten Wawrosch, fagt aus: Vor dem Gaft- Reichstags- Wahlkreises( Schönhauser Vorstadt) veranstaltet sein am 2,50 M. pro Tag beträgt und nach zwei Dienstjahren auf die Höchst hause Ludwig sah ich, wie ein mir unbekannter Mann einen Wasser- Sonnabend, den 26. September, stattfindendes Herbstfest diesfumme von 2,80 m. steigt, und für Kutscher 2,90 M. und nach drei strahl ins Auge erhielt. Er wischte sich das Auge, es schien ihm mal in Form eines volkstümlichen Kunstabends unter Leizung des 3,50 M.; und das für eine Arbeit, die, namentlich was die Kutscher sehr weh zu thun. Vorsitzender: Haben Sie gefehen, Genoffen Dr. Alberth. Nach einem einleitenden Vortrag über„ Kunst anbelangt, die höchste Anspannung der Aufmerksamkeit erfordert. daß der Mann die Feuerwehrleute angriff? Beuge: und Proletariat" folgt ein außerordentlich abwechselungsreiches ProTritt irgend ein Verkehrshindernis ein, so daß der Wagen mittags Nein!- Borsigender: Wo hat der Mann gestanden?- gramin, dessen Ausführung ersten Künstlern übertragen ist. Es genicht zur rechten Zeit auf der Station eintrifft, dann ist dem Kutscher Zeuge: Rechts in der Menge. Sonst habe ich nichts gefehen. langen u. a. Kompofitionen für Violine von Liszt , Hubay, Gerlach, nicht einmal vergönnt, sein Mittagsmahl einzunehmen, und die Frau, die Der Borsigende läßt den Angeklagten Sollit aufstehen. War Lieder von Beethoven , Schubert, Mendelssohn, Löwe, Hildach, ihm das Essen bringt, muß abwarten, ob der Mann vielleicht bei Be- er das? 3euge: Einen Vollbart hat er auch gehabt. Aber genau Meher- Helmund, Dichtungen von Heine, Kegel, Busch zur Ausendigung der nächsten Tour Zeit zum Essen gewinnt. Geradezu erkenne ich ihn nicht. Der Angeklagte Sollit verzichtet daraufhin führung. An den Kunstabend schließt sich ein Tanz. Anfang Punkt empörend find manche Bestimmungen der Dienstordnung. Für auf eine Anzahl weiterer Zeugen. jedweden Schaden, den er anrichtet, soll der Kutscher in vollem Maße aufkommen. Wird ein Wagen durch seine Schuld" verhindert zu fahren, so muß der Kutscher für den ganzen Ausfall an Einnahmen auffommen. Nimmt ein Schaffner auf einer Strecke zu wenig ein, so wird ihm deswegen Entlassung angedroht und that sächlich sind auch schon deswegen Entlassungen vorgenommen worden. Als ob der Schaffner im stande wäre, das Publikum heranzulocken wie ein Marktschreier! Angeblich haben die Kutscher und Schaffner vier freie Tage im Monat. Aber für jeden sogenannten freien Tag werden ihnen noch 30 bis 60 Pfennig abgezogen und, was noch sonderbarer ist, auch an freien Tagen müssen sie antreten und haben mehrere Stunden zu thun, so daß ihnen von dem Tag nur wenig freie Zeit übrig bleibt, die sie dazu benutzen müssen, einmal einigermaßen auszuschlafen. Dann müssen sie sich auch noch in den freien Stunden in ihrer Wohnung aufhalten, damit sie jederzeit, wenn es notwendig werden sollte, zum Dienst gerufen werden können. Soll ein neuer Wagen der Polizei vorgeführt werden, so wird auch dazu der freie Tag der Angestellten verwandt.
9 Uhr.
Frau Bednorz und fünf andre Zeugen behaupten übereinstimmend, daß der Angeklagte Lehnert an dem Krawallabend von Nowawes . Umständehalber findet die Flugblattverbreitung aur 8-11 Uhr an der Hausthür gestanden hat. Es ist dieselbe Be- Landtagswahl Sonntag, den 20. September, statt. Treffpunkt hauptung, wegen der gestern der Staatsanwalt dem Zeugen Nierychlo morgens 28 Uhr beim Genossen Gruhl, Restaurant zur Markthalle, die Einleitung des Verfahrens wegen Verleitung zum Meineid an Priesterstraße Nr. 69. Ehrenpflicht eines jeden Genossen ist es, gekündigt hat. sich an der Verbreitung zu beteiligen. Der Vorsitzende versucht die Entlastungszeugen wie schon gestern die Entlastungszeugen für Korfanty - durch scharfe Vorhaltungen, Schreien und Argumentationen, die dem Niveau der Zeugen absolut nicht angepaßt find in die Enge zu treiben.
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Dazu sei noch eins bemerkt: Beim Aufruf der Zeugen hat der Borsigende dieselben darauf aufmerksam gemacht, daß sie berechtigt seien, die Antwort auf solche Fragen zu verweigern, deren Beantwortung ihnen selbst nebst ihren Angehörigen die Gefahr einer strafgerichtlichen Verfolgung zuziehen könne.
Wilmersdorf . Treffpunkt der Genossen zu dem heute stattfindenden Bebräbnis des Genossen Ruben von 4 Uhr ab bei Witte, Berlinerstr. 40. Rege Beteiligung erwartet Der Vorstand.
Johannisthal . Sonnabend ist bei Reimer, Rudow , Bendastraße, die Mitgliederversammlung des Wahlvereins. Es findet statt ein Vortrag des Genossen Brunzel über die Landtagswahlen, ferner erfolgt Bericht von der Generalversammlung zu Charlottenburg .
Grünan. Die Versammlung des Wahlvereins findet morgen abend 9 Uhr in der Grünen Ecke, Köpniderstraße 88, statt. Zahl= reichen Besuch erwartet Der Vorstand.
Es wäre sehr am Blazeg ewesen, wenn der Vorsitzende diese Belehrung vor der Vernehmung jedes einzelnen Beugen wiederholt hätte, zumindest aber bei denjenigen Zeugen, welche auf die sich stets wiederholende erste Frage des Vorsitzenden:" Sind Sie am Eichwalde . Sonntagnachmittag 4 Uhr, findet im Wendtschen 21. Juni abends außerhalb Ihres Hauses ge- Lokal eine außerordentliche Mitglieder Versammlung wesen?" mit" a" antworten. Das ist aber bisher nicht geschehen. Heute des Wahlvereins statt. Der wichtigen Tagesordnung wegen ist das ist sie wieder bei dem allgemeinen Aufruf der Zeugen wiederholt worden Erscheinen aller Mitglieder notwendig. Es wird pünktlich angefangen. und es sind nicht wenige Beugen, welche nach ihren Aussagen genau Der Vorstand. so schuldig oder unschuldig sind als die Angeklagten, mit denen sie an dem verhängnisvollen Abend gingen und über die sie sprachen. Man hat recht oft den Eindruck, daß die Zeugen sich belasten, ohne in ihrer Naivität etwas hiervon zu merken. Bei einem Zeugen hat der Staatsanwalt bereits gegen die Vereidigung mit der Begründung gesprochen, daß der Zeuge sich nach seinen eigenen Aussagen des Auflaufs schuldig gemacht habe. Trotzdem hat der Vorsitzende auch nach diesem Vorfall es nicht für nötig gehalten, die Zeugen auf ihre aus dem§ 54 der Strafprozeßordnung sich ergebenden Zeugnis verweigerungsrechte auch einzeln aufmerksam zu machen.
Die Stallleute haben eine Arbeitszeit von morgens 5 bis abends 9 und 10 Uhr. Auch ihnen wird der freie Tag, den sie alle acht Tage haben sollen, verdorben, nämlich dadurch daß fie vorher die Nachtwache auszuüben haben, die bis morgens 7 Uhr dauert. Dann erst beginnt ihr freier Tag". Auch ihre Löhne sind erbärmlich, wie die der andern Angestellten. Nachdem jetzt die Direktion der Gesellschaft die Unzufriedenheit, die unter den Angestellten herrscht, spürt, sucht sie durch allerlei billige Mittel einem Konflikt borzubeugen. So hat sie befantlich im Verein mit dem Aufsichtsrat den Angestellten die Dipdende einer auf 300 Mart lautenden Aftie zugesichert. Jedenfall meint man, daß die Angestellten sich nun als Aktionäre filen sollen. Die Erwähnung dieser Schentung durch den Referentes rief starkes Hohnlachen unter den Versammelten hervor. Ferner ficht die Direktion dem Publikum durch Artikel im Lokal Anzeiger" die Meinung beizubringen, als müsse die Gesellschaft unbedingt zu Brunde gehen, wenn die Arbeitsverhältnisse der Angestellten verbesert werden. Bedenkt man aber, daß noch im stillen Monat Juli dises Jahres 385 000 M. Einnahmen erzielt wurden, und daß die Straßnbahn, die doch mit weit größeren Der Zeuge versteht die Frage absolut nicht. Er sagt dann:" Ich Anlage- und Betriebsuntoſten rechnen hat, beſſere Lohn- und Arbeitsbedingungen bietet, so wrd man dem keinen Glauben schenken tönnen. Der Referent wies am Schluß auf den hohen Wert einer starten Organisation der Angstellten hin und brachte folgende Resolution in Vorschlag, die eintimmig angenommen wurde:
stimmung entlassen.
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Lokales.
Trianon.
Wenn in Berlin wieder ein socialdemokratischer Parteitag abgehalten wird, so käme als Versammlungsraum vielleicht das Gewerkschaftshaus oder das Lokal von Keller in Betracht. Ein Vergleich mit diesen Sizungssälen ist in Dresden ausgeschlossen. Die Ein weiterer Zeuge ist der 58 jährige Arbeiter Joh. Papliz. verhältnismäßig glänzende Ausstattung, die elektrische Beleuchtung, Der Vorsitzende stellt an den Zeugen die Frage:" Wodurch furz der Komfort der Neuzeit, den wir durchweg in größeren Verwurden Sie veranlaßt, abends noch aus Ihrer Wohnung zu gehen?" fammlungsräumen gewohnt sind, fehlt in dem Dresdener Lokal. Das Etablissement Trianon mag in der ersten Hälfte des vorigen wohne Hugokolonie- ein Teil von Laurahütte- und nicht in Jahrhunderts erbaut worden sein, und mit seinen hochgewölbten Laurahütte." Der Vorsitzende fährt den Zeugen an, daß die Hugo- Thorbogen, seiner winteligen Umgebung, dem ungepflasterten, hoffolonie doch zur Laurahütte gehöre." Nein, ich wohne Hugo- artigen Platz, an dem es steht, ist es aus der Großväterzeit noch kolonie", antwortet der alte Mann und wird mit allseitiger zu ein Ueberbleibsel, wie es deren in der nüchternen, unhistorischen " Die versammelten Angstellten der Berliner Omnibus- Gesell- Auf Veranlassung des Rechtsanwalts Dr. Neumann wird der Reichshauptstadt nur sehr wenige giebt. Der Georgen- Kirchplatz in schaften sind mit den Ausührungen des Referenten Werner ein- elfjährige Belastungszeuge Tomanek- über dessen Vernehmung wir seiner Abgeschiedenheit erinnert entfernt an solche in ihrer Stille verstanden und der Ueberzeigung, daß der Lohn für die Angestellten gestern ausführlich schrieben noch einmal vorgerufen. Er ver- anheimelnde Winkel. nicht ausreicht, ein menschenwürdiges Dasein zu fristen und daß auch wickelt sich wieder in Widersprüche. Der Angeklagte Andreas Mit vielem Geschmack haben die organisierten Tapezierer die übrigen Arbeitsbedingungen ebenfalls als menschemumwürdig be- Korfanty steht auf. Bors. Was wollen Sie eigentlich? Es Dresdens den Saal dieses Lokals hergerichtet; Tannenbäume nnd zeichnet werden müssen, In Erwägung dessen erklären die An- handelt sich doch jetzt nicht um Sie. Rechtsanwalt Neumann: Guirlanden zieren den Eingang; die Bühne aber, auf der das Bureau gestellten, daß sie nicht langer ihre Arbeitstraft in dieser Weise aus. Ich möchte bitten, den Angeklagten aussprechen zu lassen, vielleicht seines schweren Amtes waltet, ist mit Topfgewächsen, unter denen beuten lassen wollen, ondern ernstlich gewillt sind, gemeinsame fagt er uns etwas über die Glaubwürdigkeit des Zeugen Tomanet: die Balmen nicht fehlen, prächtig dekoriert. Der Saal ist leider ein Schrite zu thun, daß essere Bedingungen im Arbeitsverhältnis für Korfanty erzählt, daß der elfjährige Junge heute am Bahnhof alle geschaffen werden. Die Versammelten sind darüber einig, daß in verschmitzter Weise versucht hatte, mit einem Kinderbillet durch wenig flein für die Masse der Teilnehmer. Die Delegierten sizzen dies nur durch eine straffe Organisation zu erreichen ist, und ges zutommen. Ein andrer Zeuge erklärt, der Junge habe gewein, dichtgedrängt aneinander; es toftet manchmal Mühe, sich durch die loben daher feierlich einig Mann für Mann an dem Verband fest- daß die Mutter ihm das Geld nur für ein Kinderbillet gegeben habe. Gänge hindurchzuwinden, und auch die Berichterstatter in ihrer zuhalten." Staatsanwalt: Wie kommt Korfanty dazu, uns das zu großen Zahl verfügen nur über den allernotwendigsten Raum für Sodann legte Berner der Versammlung den von der Lohn- erzählen, der Junge hat doch ein richtiges Billet gehabt. ihre schwere Arbeit. Tomanet: fommission ausgeobeiteten Lohntarif vor, an dem 60 Vertrauens- Korfanty : Nein, er hatte ein Kinderbillet. Die Dresdener Parteigenossen zeigen in jeder Hinsicht, wie sehr männer von den verschiedenen Depots mitberaten haben. Der Das hatte ich für einen andren Jungen nach Kattowis gekauft. Tarif wurde vot der Bersammlung nach einigen Menderungen ein- Borsigender: Na, wollen Sie zu dieser„ wichtigen" Sache parlaments zu teil geworden ist, und in dichtgedrängter Schar stehen sie die Ehre schäzen, die ihnen durch die Tagung unsres Parteis stimmig gutgeheien. Er enthält folgende Hauptforderungen: Statt noch etwas sagen? der Taglöhne folen Monatslöhne eingeführt werden, und diese Rechtsanwalt Steinig wiederholt seinen Antrag auf Haft- Männer und Frauen in dem nicht sehr großen Teil des Raumes, sollen betragen für Schaffner Anfangslohn 80 M., nach halbjähriger entlassung Lehnerts. den die Delegierten übrig lassen konnten. Ein Glück beinahe, Dienstzeit 85., nach 3 Jahren 90 M., nach 5 Jahren 95 und nach Nach Vernehmung von im ganzen 144 Zeugen till der Vor- daß die Witterung fühl ist und die Delegierten die schönen 10 Jahren 11 M.; für Kutscher Anfangslohn 95 M., nach einem fizende die Beweisaufnahme für geschlossen erklären. Da erhebt sich Spätsommertage, die uns sonst noch recht oft um diese Zabre 100, noh 2 Jahren 105, nach 5 Jahren 110 und nach 10 Jahren der Angeklagte Czapla und beantragt die Bernehmung weiterer Jahreszeit beschieden sind, entbehren müssen. 115 M.: für Stalleute Anfangslohn 90 M., nach einhalbjähriger vier Zeugen.
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Denn jetzt
Thätigkeit 9 und nach einem Jahre 100 M. Die Arbeitszeit Das Gericht hat beschloffen, nachfolgende Bengen nachträg- icon ist die Atmosphäre drückend und frische Luft kann nur oben soll für Kutcher und Schaffner zwölf Stunden einschließlich einer au bereidigen: Johann Malit, Paul Wieczorek , Johann Brehmer, bom Seitendach aus durch einige nicht sehr große Fensterflappen dem einstündiges Bause betragen; für Stallleute ebenfalls zwölf Stunden Franz Sieja, Josef Olszynka, Franz Bilarsti, Karl Latta, Alexander Raume zugeführt werden. mit einer iuftündigen Mittagspause und je einer viertelstündigen Smilarsti( 16 Jahre!), Paul Ogryfet, Frau Franc. Kastet, Victor Der Mittwoch gehörte seinem Wesen nach noch zu den heißen Frühstücksause. Ueberstunden sollen im allgemeinen nicht geleistet Smiret, Josef Lozet und Balt. Stelze. Der Vorsitzende giebt noch Tagen unfres Parlaments; hart stießen die Meinungen aufeinander werden, venn sie aber unbedingt notwendig sind, mit 50 Bf. pro den Zeugen Gelegenheit, ihre Aussagen vor dem Eide wenn es und manches Wort wurde gebraucht, das sonst unter Parteigenossen Stunde ytra bezahlt werden. Ferner wird jede Woche ein freier nötig ist abzuändern. Der Zeuge Olszynka fagt daraufhin, daß nicht üblich ist. Doch da macht die Mittagspause dem Redekampf Tag un für die mindestens ein Jahr im Dienst befindlichen An- er aber die angegebenen Zeiten nicht ganz genau behaupten könne. ein Ende; Revisionisten" und" Radikale" fühlen sich eins in der gestelltan jedes Jahr ein zehntägiger Urlaub verlangt und zwar ohne Der 16jährige Smilarski, der auch bereidigt werden soll, streng materialistischen Aufgabe, die sie jetzt zu lösen haben, und auch Lohna zug. Außerdem soll eine Beschwerdekommission ein- macht nun Abänderungen an seiner Aussage. Borsigender: gefüht werden, die alle Differenzen zwischen Angestellten und Vor- Warum haben Sie nicht gleich diese Aussagen gemacht?-uns läßt der Hunger in gemessener Entfernung vom Verhandlungslotal gefegen zu prüfen hat. Dann wird eine vierzehntägige Kündigungs- Smil arsti : Da war ich erschreckt, jetzt bin ich munter. Der eine gaftliche Stätte finden. frist für sämtliche Angestellte verlangt; jetzt besteht nur eine drei- Junge erzählt weiter: Frau Kowoll hat mir gesagt, ich hätte Allerdings drängte sich einem selbst bei dieser Gelegenheit eine tägige; ferner freie Fahrt auf allen Linien der Gesellschaft für An- fchlecht" ausgesagt, ich soll jest„ gut“ aussagen. Offenbar über- Erscheinung auf, von der wir nicht ohne Betrübnis berichten. Wohl gesellte, die den Dienstanzug tragen.( Jeßt müssen sie nämlich auch setzt der Junge aus dem Polnischen, wo der Satz die Bedeutung war der estarpinischen Richtung vorher gebührend der Standpunkt nog bezahlen wie jeder andre Fahrgast.) hätte: Ich habe aus Schreden nicht der Wahrheit gemäß gut aus largemacht worden, wohl hatte die Principienfestigkeit glänzend über In der Diskussion über den Tarif wurden noch eine Reihe gesagt, nun hat mir aber Frau Kowoll gesagt, daß ich wahr die revisionistischen Bestrebungen gestegt, so daß man meinen sollte, andrer Forderungen aufgestellt amd von der Versammlung gut- beitsgemäß gut" aussagen soll. Selbstverständlich kann das für diesen Tag wäre der Gesellschaft der Appetit vergangen. Doch da geheißen, die ebenfalls erfennen lassen, wie die Angestellten aus- Gericht der Uebersetzungstheorie des 16jährigen Jungen, der in taucht plötzlich eine Gruppe jener verdächtigen Genossen auf, fetzt gebeutet und behandelt werden; z. B. die Forderung, daß den Kutschern polnischer Sprache denkt und beim Sprechen in Gedanken überträgt, sich ohne viel Umstände neben uns nieder der Hut, den Schaffnern die Geldtasche unentgeltlich geliefert nicht folgen. So entstehen falsche und falsch verstandene Aussagen! und haut mit wird, die sie sich jetzt auf eigne Kosten anschaffen müssen. Dann Der Zeuge leiert weiter. Schließlich wird er vom Vorsitzenden einem Heißhunger, wie ihn sonst nur das gute Gewissen dem fordern die Kutscher Regenumhänge, die Schaffner für den Sommer gefragt: Sind Sie angetrunken? 8euge: Nein, ich habe nur Sterblichen verleiht, in Fisch und. Braten ein. Drillichanzüge, und außerdem verlangen sie, daß, wenn fie einen ein Glas Bier getrunken. Vorsitzender: Man hat aber den indigniert ob so viel Unverfrorenheit. neuen Anzug erhalten, ihnen der alte nicht, wie es jetzt der Brauch, Eindruck. Sind Sie flar im Kopf? 3euge: Ja. Ich kann Beuge: Ja. Ich kann Die eigentliche Diskussion über die Frage der Mitarbeiterschaft abgenommen wird, damit sie bei schlechtem Wetter den neuen Anzug deutsch nicht so sprechen, wann es auf polnisch gehen möcht an bürgerlichen Blättern ist jetzt am, Nachmittag des dritten Verschonen können. Mit dem Fahrpersonal soll auf den verschiedenen Borsigender: Dann würden Sie wohl noch mehr reden? Ift handlungstages, zu Ende, aber noch folgt eine lange Reihe persönlicher BeSimien öfter gewechselt werden, damit nicht immer die Günftlinge das nun alles so wahr? 8euge: Ja, ich kann drauf schwören. mertungen, bei benen es kaum fanfter zugeht als in der Hauptdebatte. der Vorgesetzten die einträglichsten Linien, die Mißliebigen die Einzelne Beugen, welche beeidigt werden sollen, sagen noch schlechtesten erhalten. Die Versammlung faßte hierzu die folgende einzelnes aus. Der einzige Belastungszeuge gegen Lehnert, der vor Wie sonst im Leben, so mögen auch bei diesen Auseinandersetzungen Resolution: wenigen Tagen sagte, er hätte ganz bestimmt den Lehnert mit Erscheinungen und Einflüsse unwägbarer Art sich geltend machen. Die zahlreich versammelten Angestellten der Allgemeinen Berliner Steinen werfen sehen, fagt jetzt: Ich weiß nicht bestimmt, ob es Imponderabilien nennt man sie auf akademisch. Wer weiß, ob die Omnibus Gesellschaft erklären sich mit dem borligenden Tarif ein- Lehnert war. Borsigender: Hat Sie jemand beeinflußt? Gemüter nicht minder higig die Gedanken und Gefühle kundgegeben stimmig einverstander und beauftragen die Verbandsleitung, ihn 8euge: Nein! hätten, die ihr Herz bedrückten, wenn mehr Bequemlichkeit, der Direktion zuzustellen mit dem Bemerken, daß die Lohn- Die Zeugen werden einzeln vereidigt, auch der noch nicht mehr einzeln frische Luft Versammlungsfaal gewesen wäre? tommission bereit it, auf Wunsch in mündliche Verhandlungen mit 17 jährige Smilarsti. Die Hausdiener zünden das 28 Beugen bleiben unbeeidigt, weil sie ber Atmosphäre wird noch schwüller, doch ist der schwerere Teil Gasglühlicht an; die der Direktion einzureten. Falls bis zum Dienstag, den 22. September, eine Einigung mit der Direktion dächtig sind, an den strafbaren Vorgängen selbst der Sigung vorüber und die Polenfrage wird ziemlich flott erledigt. nicht erreicht ist, soll sofort eine weitere Verteilgenommen zu haben. sammlung en berufen werden, um über die dann Der Antrag auf Haftentlassung Lehnerts ist abgelehnt worden. Wir verlassen den Saal, und ohne daß wir wollen, drängt es auunternehmenden Schritte zur Durchführung Dagegen sollen noch auf Antrag des Angeklagten Czapla zwei Zeugen uns, nach irgend etwas Ablenkendem Umschau zu halten. Die Sinnbes Tarifs Beschluß zu fassen." vernommen werden. Die Beratung wird morgen 94 Uhr fortgesetzt sprüche an den Wänden bieten da manches, was in den Wechselfällen
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Wir waren
Die Versammlung erklärte sich ferner damit einverstanden, daß und dürfte, da weitere Beweisanträge nicht vorliegen, morgen zu des Lebens der Beachtung wert ist. Ueberall hat man diese Embleme