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Nr. 219.

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Telegramm Noreffe: ,, Socialdemokrat Berlin".

Centralorgan der socialdemokratischen Partei Deutschlands .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.

Der Rücktritt Chamberlains.

Sonnabend, den 19. September 1903.

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1984.

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daß eine engere handelspolitische Union des Mutterlandes mit den Sachverhalt angegeben, nur verweigerte er, den Namen des Ueber­Kolonien für beide Teile vorteilhaft sein würde. Die einzige bringers zu nennen. Er wurde dafür in eine Ordnungsstrafe" von Meinungsverschiedenheit zwischen ihm und Chamberlain bestehe 20. und 6 Wochen haft genommen und sofort ins Ge Joe Chamberlain, der populärste der englischen Minister, geht bezüglich der Thunlichkeit eines Vorschlags der eine Befängnis abgeführt. Gleichzeitig wurde ihm angekündigt, daß die aber nicht allein, mit ihm treten zwei freihändlerische Mitglieder steuerung von Nahrungsmitteln in sich schließt, wofür die öffentliche Haft auf 6 Monate verlängert würde, falls er nach 6 Wochen noch des jetzigen englischen Kabinetts von ihren Posten zurück: der Meinung noch nicht reif sei. Balfour schreibt weiter: Sie haben nicht mürbe sei. Er hat dem Sohn der Themis auf alle An­Finanzminister Ritchie und der Staatssekretär für Indien , Lord zweifellos recht mit Ihrem Nat, diesen Teil der finanzpolitischen brohungen kaltblütig mit einem unmöglich geantwortet. Am Hamilton, denen, wie englische Blätter wissen wollen, in den nächsten Reform nicht unlösbar mit dem andern zu verknüpfen, den, wie 12. d. Mts. wurde Leimpeter festgenommen und am 16. ohne Tagen wahrscheinlich der Herzog von Devonshire folgen wird. Die wir glauben, das Land ohne Voreingenommenheit zu betrachten vor- weiteres Berhör, auch ohne Motivierung, auf Knall und Fall wieder Nachricht gleicht einem Blitz aus heitrem Himmel; sie ist selbst den bereitet ist." entlaffen. Die Meldung des Berl. Tagebl.", daß Leimpeter des­großen englischen Blättern, die politische Beziehungen zum Ministerium Eine ernste Meinungsverschiedenheit besteht demnach zwischen halb entlassen worden sei, weil kein Strafverfahren gegen Ungenannt unterhalten, wie ihre Auslassungen zeigen, völlig unerwartet gekommen. Balfour und Chamberlain nicht. Auch Balfour ist der Ansicht, daß eingeleitet sei, trifft nicht zu, vielmehr war ein solches Verfahren Daß ernste und tiefgehende Meimmgsverschiedenheiten zwischen den die 8ollpolitik Englands geändert werden muß, eingeleitet.

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freihändlerischen und schutzöllnerischen Mitgliedern des englischen daß die wirtschaftlichen Bedingungen, auf deren Basis der Frei- Der Bericht des Kommissars Krohn selbst stellt, wie Kabinetts bestehen, und erstere verschiedenemal gegen die Agitation, handel einst entstand und jahrzehntelang die englische Nation zu schon die Germania " zugeben mußte, das non plus ultra die Chamberlain in Reden und öffentlichen Briefen für seine Boll- glänzenden wirtschaftlichen Erfolgen führte, heute nicht mehr be- tendenziöser Einseitigkeit dar. Heißt es doch beispielsweise in dem schutzpläne betreibt, beim Premierminister zu intervenieren versucht stehen- nur stürmt ihm Chamberlain allzu schnell vorwärts. von Unrichtigkeiten strozenden, wie der Berichterstatter selbst naiv haben, war allgemein bekannt; nachdem aber die Kabinettssigungen Balfour möchte die Frage einer Besteuerung der Nahrungsmittel zugiebt, lediglich auf die Informationen der Unternehmer und am legten Montag und Dienstag dahin zu einer Einigung unter den und der Rohstoffe vorläufig noch nicht angeschnitten wissen, da Bechendirektoren sich stützenden, Schriftstücke: Ministern geführt zu haben schienen, daß vorläufig von keiner Seite damit die Arbeiter und die englischen Exportindustriellen vor den aggressive Maßnahmen getroffen, sondern die Antwort des Landes auf Stopf gestoßen werden. den an die Bevölkerung zu richtenden Appell abgewartet werden Es ist deshalb denn auch eine völlige Verkennung der Sachlage, solle, wurde gerade jezt am allerwenigsten auf eine Kabinettskrisis wenn von einigen Blättern der Rücktritt Chamberlains als ein Sieg gerechnet. Und diese Auffassung der Lage wurde anscheinend durch Balfours oder gar als ein Sieg des freihändlerischen Teils des die vor einigen Tagen veröffentlichte Broschüre des Premierministers Kabinetts bezeichnet wird. Wäre er das, warum legen denn auch Balfour bestätigt, die mit ihrem Einerseits und Andrerseits, ihrer die beiden freihändlerischen Mitglieder des Kabinetts, welchen sich Kritik des reinen Freihandels und ihrer Verwerfung der Nahrungs - alsbald, wie englische Zeitungen behaupten, der extrem freihänd­mittelzölle, thatsächlich der Versuch einer Art Zollpolitik der be- Terische Herzog von Devonshire anschließen wird, ihre Posten nieder? rüchtigten, mittleren Linie" zu sein schien. Diese Demissionen haben doch nur dann einen Sinn, wenn die be­treffenden drei Mitglieder auch nach Chamberlains Ausscheiden aus dem Kabinett die Bedingungen für ein gedeihliches Zusammenwirken mit Balfour für nicht vorhanden erachten.

Nun hat Chamberlain doch auf den Beschluß des Ministerrats mit einer Demission geantwortet, aber nicht weil er gehen muß, weil seine Stellung unhaltbar geworden ist, sondern weil er außer halb des Ministeriums mehr Bewegungsfreiheit hat, für seine Pläne Propaganda zu machen. Hat ihn auch seine bisherige Stellung im Kabinett keineswegs daran gehindert, entgegen englischem Brauch und englischer Ueberlieferung, öffentlich Jdeen zu verfechten, die denen der Mehrheit des Kabinetts widersprachen, so zwang ihn doch immerhin sein Amt zu einer gewissen Rücksichtnahme. Diefer ledig zu werden, um bei den bevorstehenden Parlamentswahlen, un­gehindert durch Amt und Würden, energisch und rücksichtslos in den Wahlkampf eingreifen zu können: das ist das Motiv, das Mr. Chamberlain zur Demission bestimmthat. Er geht, um mit voller Kraft für seine Zollprojekte zu wirken, und dann, wenn diese bei den tommenden Wahlen einen Sieg erringen sollten was er jeden falls erwartet wieder als Triumphator und als eigentlicher, wenn auch vielleicht nicht nomineller Premierminister in das Stabinett ein­zuziehen. Deutlich ergiebt sich das aus einem von ihm veröffent­lichten, gewissermaßen zur Erklärung seines Rücktritts bestimmten Schreiben, das er am 9. d. M. an Balfour gerichtet hat und in dem er sich folgendermaßen zur heutigen Lage äußert:

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Jm Grunde genommen dürfte es sich nur um eine Art Arbeits­teilung zwischen Chamberlain und Balfour handeln. Balfour wehrt im Kabinett die freihändlerischen Einflüsse ab und bereitet bedächtig die Ausarbeitung von Zollmaßregeln vor, die sich gegen andre Nationen, wenn diese die englische Ausfuhr. durch hohe Zölle be­lasten, als Repressivmaßnahmen verwenden lassen, und unterdessen betreibt Chamberlain draußen im Lande, unterstützt von dem Gelde der nordenglischen Eisen- und Stahlindustrie, eine mächtige Riesenagitation für den Zollschutz und schleudert ungeheure Mengen von Flugblättern und Broschüren in das englische Volk. Der, Daily Telegraph " hat durchaus recht, wenn er das Verhältnis zwischen Balfour und Chamberlain mit der Zusammenarbeit vergleicht, die zwischen zwei Teilen einer Streitmacht im Felde besteht, von denen der eine die Basis der Verbindungslinien hält, während der andre zum Angriff übergeht.

Englische Presstimmen zu Chamberlains Rücktritt.

" Daß die gegenwärtige Bewegung unter den Bergarbeitern nur allein durch die Wurmkrankheit, das Wagenmullen und durch die angeblich schlechten Löhne hervorgerufen fein soll, ist nicht zutreffend. Unter den Bergarbeitern ist es, so lange es Berg­leute giebt, überhaupt noch nicht ruhig gewesen.(!!!) Die Wurm­frankheit ist zur Zeit von dem Agitator und Leiter des Berg­arbeiter- Verbandes, Redakteur Hué, als willkommener( 1) Agitations­stoff aufgegriffen und bis heute auch schon genügend ausgenutzt worden. Nachdem Hué Reichstags Abgeordneter geworden ist, wird es unter den Bergleuten überhaupt nicht zur Ruhe tommen.(!!!)"

dieser

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Man begreift, wie ärgerlich den Behörden die Veröffentlichung charakteristischen Information" ſein muß.-

Ein Staatsanwalt über das Redaktionsgeheimnis. Die Danziger Neuesten Nachrichten" erzählen, anknüpfend an die Fälle Leid und Rehbein, folgenden pikanten Vorgang:

Es ist jetzt wenige Jahre her, da stand in Danzig ein Redakteur auf der Anklagebant. Er hatte sich wegen eines beleidigenden Artikels zu verantworten. Er war nicht der Verfasser dieses Artikels. Er nannte aber den Verfasser dem Ge­richt, so daß auch gegen ihn verhandelt werden mußte. Da erhob fich Staatsanwalt Setting und stellte seine Strafanträge gegen den Redakteur doppelt so scharf als gegen den Verfasser." Denn", so führte er aus, der Redakteur hat unschön gehandelt. Die Fälle, ivo das Redaktionsgeheimnis gebrochen worden ist, find, Gott sei Dank, auf deutschen Redaktionen selten, und um so mehr muß ich es tadeln, daß der Angeklagte sich nicht gescheut hat, den Verfasser zu nennen und ihn dadurch auf die Anklage­bank zu bringen."

Die Ansicht des Staatsanwalts Detting über die Journalisten­ehre ist noch heute die herrschende geblieben, nur manche Kollegen von ihm scheinen sich von ihr emancipiert zu haben. Um so not­wendiger wäre es bei dieser anormalen Entwicklung, Staatsanwalten gesetzgeberisch die Möglichkeit zu nehmen, Redakteure auf 6 Monate einzusperren, weil sie nicht ehrlos handeln wollen.

Als er und Balfour zuerst die Aufmerksamkeit auf die Aende- Wie telegraphisch gemeldet wird, schreibt der Daily Telegraph , der rungen der kommerziellen Lage Englands lenkten, hatte weder fast allgemeine Eindruck in offiziellen Kreisen gehe dahin, daß der eine noch der andre die Absicht, eine rein politische Kontro- Austin Chamberlain Ritchie und Brodrick Lord verse zu veranlassen. Nichtsdestoweniger verwarfen die liberalen Hamilton erfegen werde. Das Blatt fügt hinzu, 2ord Milner werde als möglicher Nachfolger Chamber- Nachklänge von der Reichstagswahl. In Breslau wurden Parteiführer von Anfang an den Gedanken einer zollpolitischen lains genannt; andre Zeitungen erwähnen jedoch Lord Selborne mehrere Arbeiter wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt, Untersuchung, machten strupellos Gebrauch von dem alten Geschrei Schußmannsbeleidigung usw. zu mehrmonatigen Gefängnisstrafen über Brotverteuerung und riefen so, da eine volle Diskussion in in Verbindung mit dem Amt des Kolonialsekretärs. Mehrere Blätter verharren dabei, in den Briefen Balfours und verurteilt, weil sie am Abend des 16. Juni, in der Erwartung, daß der Deffentlichkeit fehlte, ein großes Vorurteil hervor. Da er, Chamberlain, fühle, daß die Frage der Vorzugsbehandlung der Chamberlains trete zur Evidenz hervor, daß in der Politik Balfours vom Rathause das Wahlresultat verkündigt werden würde, der Auf­Kolonien gegenwärtig nicht mit hoffnung auf Erfolg betrieben die Absicht liege, auf die Politik Chamberlains hinzuführen. Nach forderung der Schutzleute, weiter zu gehen, nicht Folge geleistet und werden könne, wenngleich für eine Politik der Ansicht einiger Blätter werde dies den Erfolg haben, die Wieder- fich zu Aeußerungen hatten hinreißen lassen, die das Gericht Beleidigungen auffaßte. Auffallend bei der Ver Repressalien starte Meinung vorhanden sei, herstellung der Einigkeit in der unionistischen Partei auf der Grund- als glaube er seinem Programm am besten außerhalb lage von Balfours Broschüre zu verhindern und die Spaltung der handlung war, daß der Vorsitzende jeden einzelnen der Angeklagten Ses kabinetts nüßen zu können und trete bes- Partei zu beschleunigen. Morning Bost" und" Daily Telegraph " fragte, ob er Auskunft darüber geben wolle, wen er gewählt habe. halb von seinem Posten zurück. Während man allgemein fagen voraus, Chamberlains Rücktritt werde zu einem Abgesehen davon, daß sich derartige Fragen eines Richters mit der Wahrung des Wahlgeheimnisses schlecht vertragen wir haben ja die Gefahr unbeschränkter Konkurrenz der schutzöllnerischen fremden starten Umschwung zu seinen Gunsten führen. Daily News" führen aus, Chamberlain habe die liberale Partei allerdings schon den schlimmeren Fall erlebt, daß man Zeugen zu einer Länder würdige, beachte man nicht gebührend die Wichtigkeit der folonialen Märkte und die Gefahr, daß England sie verlieren zu Grunde gerichtet und die unionistische Partei vollständig gebrochen folchen Aussage zwang, während ein Angeklagter ja die Auskunft ver­fönne, wenn es nicht ihrem Verlangen nach Vorzugsbehandlung zurückgelassen; auch er selbst habe Schiffbruch gelitten, seine Lauf- weigern fann, vermögen wir auch nicht einzusehen, was die Partei­entspreche. Daher erscheine gegenwärtig ein Abkommen mit den bahn sei beendet; er gebe freimütig zu, daß seine Politit fehl- ftellung der Angeklagten mit ihrem Delift zu schaffen hat! Der= gleichen ebenso überflüffige wie unsres Erachtens unzulässige Fragen Kolonien, welches einen Zoll, wenn auch einen noch so geringen, geschlagen sei. fönnen nur den Anschein erwecken, als ob man bei der Urteils­abmessung die politische Gesinnung der Angeklagten als erschwerend oder mildernd in Betracht zu ziehen beabsichtige.

morgen

Gr

Politifche Ueberlicht.

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Eine unverhältnismäßig harte Strafe verhängte das Magdeburger Landgericht diefer Tage über die Bergarbeiter Sydow und Franke, die mit andren Arbeitern angeklagt waren, gemeinschaftlichen Haus­friedensbruch und versuchte Nötigung begangen zu haben. Den Genannten und ihren Kollegen war von ihrem Betriebsinspektor dafür, daß fie am Wahltage nachmittags atveds Ausübung ihres Wahlrechts nicht eingefahren waren, am 6. Juli ein Extra- Strafabzug von 1,50 M. gemacht worden. Sie gerieten deshalb mit dem Betriebs­Inspektor Ente in Streit, in dessen Verlauf Ente sich durch das Fenster flüchtete. Das Urteil gegen die beiden Angeklagten lautete die begreifliche Erregung der Angeklagten nicht in angemessene Er­auf 3 Monate Gefängnis. Es scheint demnach, als ob das Gericht wägung gezogen habe.-

auf gewisse Lebensmittel involviere, auch wenn es von einer Chronicle" sagt, der neue Feldruf laute" Vergeltung". Man Herabsetzung der Besteuerung andrer Lebensmittel begleitet sei, beabsichtige damit, die Aufmerksamkeit abzulenten von den Skandalen im Militär- und Erziehungswesen und auf anderen Gebieten, die für die Mehrheit der Wähler unannehmbar. Chamberlain weist dann auf die sehr starke Stimmung im sich unter der Tory- Regierung ereignet haben. Der Briefwechsel Lande für denjenigen Teil handelspolitischer Reformen hin, der zeige, daß, wenn die Nation aufgefordert werde, für die Vergeltung England in den Stand setzen würde, gegen die fremden Länder ihre Stimme abzugeben, sie aufgefordert werde, den Weg für den Vergeltungsmaßnahmen zu treffen, die den gerechtfertigten An- Nahrungsmittelzoll zu bahnen. sprüchen Englands auf weitergehende Reciprocitat leine Ston­zefsionen machen wollen. Der Brief setzt ferner die Notwendigkeit einer engeren Union mit den Kolonien auseinander, sowohl in ihrem als in Englands Interesse. Er glaube, es sei möglich, Berlin , den 18. September. eine solche Union heute zu stande zu bringen; sei dies bielleicht unmöglich. Neber das eingestellte Zeugniszwangs- Verfahren tönne durch sein Verbleiben im Amte die Aus- gegen den Redakteur Reimpeter von der Deutschen Berg­schließung eines so wichtigen Teils feines arbeiter Beitung" erhalten wir folgende genauere Darstellung: - Programms nicht acceptieren und schlage vor, Balfour In Nr. 34 der Deutschen Bergarbeiter Zeitung" wurde der möge die gegenwärtige Politik der Regierung auf die Betonung Bericht des politischen Polizeikommissars Krohn- Der rote Adlerorden mit Schwertern. In Nummer 205 brachten der Freiheit Englands in Bezug auf alle fommerziellen Be­ziehungen zu den fremden Ländern beschränken. Er selbst be- Gelsenkirchen abgedruckt und das Original des Berichts von wir die Nachricht, daß zu den jüngst vom deutschen Kaiser mit dem roten Adlerorden vierter Klasse dekorierten Offizieren auch der feit uns dem Regierungspräsidenten von Arnsberg zugeschickt. beinahe einem Jahr in Untersuchungshaft fizende italienische abfichtige, sich der Darlegung und Popularisierung jener Principien der Reichsunion zu widmen. Der Bericht wurde dem Blatte von einem Bergmann , offen, ohne Oberlieutenant Vito Modugno gehört, der des Diebstahls, Naubes die nach seiner Ueberzeugung wesentlich für den fünftigen Wohl- Umschlag auf die Redaktion gebracht, der aber angab, den Bericht und der Vergewaltigung in China , sowie der Ermordung seiner stand und die Wohlfahrt Englands seien. von einem Kameraden erhalten zu haben, der ihn in Gelsenkirchen eignen Frau angeklagt ist. Diese Notiz wurde damals, Auf diesen Brief antwortete am 16. d. M. Balfour in einem gefunden habe. Krohn muß nun angegeben haben, wie die Rheinisch- so befremdend die Ordensverleihung war, bon der offiziösen längeren Schreiben, in dem er Chamberlains Entschluß, aus der Westfälische Zeitung" mitteilt und wie auch aus den Ausführungen Preſſe mit Stillschweigen übergangen, doch nun hat eine Erklärung Regierung auszutreten, bedauert, aber meint, er vermöchte nichts des Untersuchungsrichters zu entnehmen war, daß er den Bericht in endlich die Münchener Allgemeine Zeitung " für diese feltsame Auszeichnung des schneidigen Modugno gegen seine( Chamberlains) Absicht einzuwenden, wenn dieser glaube, Herne in einen Briefkasten geworfen habe. Auf Veranlassung des für diefe feltsame Auszeichnung des hierdurch am besten der Sache der Reichseinheit dienen zu können. Regierungspräsidenten wurde nun recherchiert, wie der Vericht in die gefunden. Sie läßt sich aus Stom schreiben: Es drängt fich nun die Frage auf, wie es fommt, daß man in den sieben Monaten, in Balfour giebt selbst zu, daß die Zeit für eine Aenderung Hände der Deutschen Bergarbeiter- Beitung" gekommen sei. Darüber denen die italienische Presse ihre Spalten mit den Berichten über in den Handelsbeziehungen Englands mit den wurde Leimpeter als Zeuge vom Untersuchungsrichter vernommen. den Mord an Frau Modugno füllte, die deutsche Regierung nicht andren Staaten gekommen sei. Er glaube, mit Chamberlain, Leimpeter hat beim Untersuchungsrichter wahrheitsgemäß obigen veranlaßt hat, Modugno von der Ordensliste wieder zu streichen,

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