Br. 219. 20. Jahrgang. 1. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 19. September 1903.
Parteitag der socialdemokratischen
Fünfter. Verhandlungstag.
Dresden , den 18. September. Bormittags- Sigung.
9 Uhr 10 Minuten. Den Vorsitz führt Singer.
Eingelaufen sind zahlreiche Begrüßungen, darunter ein Gruß von der utränischen Socialdemokratie Rußlands. ( Bravo !)
fann gar fein Zweifel sein, denn wenn ein Parteigenosse, mag er zu flein darzustellen, um sich aus der üblen Lage, in die sie gekommen den Führern gehören oder nicht, glaubt, daß eine Frage für sind, herauszuziehen. Vor Tische, wie Bebel in seinem Artikel sagt, die Partei von Bedeutung ist, so steht ihm das Recht zu, hatte man's ganz anders gelesen, da sei es als hochwichtige Attion innerhalb seiner Organisation oder der der socialdemokratischen hingestellt worden. Da ich weiß, wie dieser Parteitag schon mehr Bresse die Sache zur Debatte zu stellen.( Sehr richtig!) Was mich als sein Magen eigentlich vertragen kann, mit Personalien der unanfast ausschließlich bewogen hat, über die Sache zu sprechen, ist die genehmsten Art beschäftigt worden ist, so will ich meinerseits aus Respekt Art gewesen, wie man Bernstein geantwortet hat und wie man ihn vor dem Parteitage mich enthalten, auf diese Anschuldigungen, soweit auf die Benüßung seines Rechtes behandelt hat. sie mich betreffen, als ob ich aus Mangel an Mut hinterher eine
Gestern hat Bebel mir gegenüber ausgeführt, man wisse ja, wie andre Stellung einehmen würde, diejenige Antwort zu geben, die in München derartige Dinge insceniert werden. Der Vollmar spreche ich bisher gewohnt war, jedem zu geben, der etwas derartiges fich ja außerordentlich felten, wenn aber einmal, dann steige er mit mir gegenüber herausgenommen hat. Indes will ich mich darauf feinem ganzen Gewicht von den Alpen hernieder und dann gebe es beschränken, Ihnen zu beweisen, daß diese Behauptung, soweit fie Eine Zuschrift des Vertrauensmanns von Düsseldorf erklärt, daß etwas. Was die angebliche Inscenierung von Münchener mich betrifft, absolut unwahr ist. Ich habe in der ganzen Andie Voraussetzungen, von denen die Mandatsprüfungs- Kommission Versammlungen betrifft, so möchte ich daran erinnern, gelegenheit diese einzige, Ihnen gedruckt vorliegende Münchener Rede nach den Mitteilungen des Referenten Grünwald bei der Prüfung daß in der Debatte von 1894 Bebel bereits gegenüber gehalten, ich habe weder ein Wort darüber in einer Zeitung ge der Düsseldorfer Mandate ausgegangen ist, falsche waren. Beigefügt den Münchener Barteigenossen den gleichen Wortvurf erhoben hat, schrieben, noch ein weiteres Wort hinzugefügt, außer in der Verist die Protestresolution, die der Mandatsprüfungs- Kommission allerdings in einer noch viel schrofferen Form, und daß der damalige sammlung, die unmittelbar vor diesem Parteitag zur Wahl der bereits vorgelegen hat. Vertrauensmann der Münchener ihm darauf eine Antwort gegeben Delegierten stattfand, wo ich in der Diskussion sprach. Und nun Singer bemerkt dazu: Die Mandatsprüfung ist erledigt, wir hat, die er sicher nicht hinter den Spiegel geſtedt hat.( Sehr gut! gestatten Sie mir, daß ich Ihnen ganz furz zeige, wie ich die Sache haben unsrerseits keinen Anlaß, nochmals in diese Angelegenheit ein- und Heiterkeit.) Die Sache kommt bei Bebel eigentlich so heraus, dort behandelt habe, damit wir die Thatsachen feststellen. Es heißt zutreten.( Zustimmung.) als wenn die Münchener Parteigenossen für ihre Versammlungen in meiner Rede: Eingelaufen ist weiter eine Zuſchrift des Vertrauensmannes in erst um hohe obrigkeitliche Bewilligung bei Bebel oder sonst jemand Kassel , wonach Dreyer, der gegen das Mandat des Delegierten Huhn nachsuchen müßten( Sehr gut.), worauf dann vielleicht, wie bei dem protestiert habe, dort nicht mehr als Parteigenosse angesehen werde. sächsischen„ Juwel", die Versammlung genehmigt oder auch versagt Es wird in die Tagesordnung eingetreten. wird.( Heiterkeit.) Die Debatte über die
Taktik
wird fortgesetzt. Eingelaufen sind hierzu noch die Anträge 140( die von Bebel angekündigte Veränderung des ersten Satzes der Refolution 180); ferner als Amendement zu dieser Resolution die Anträge 141 und 142; außerdem noch der Antrag 139*).
Antrag 111, der von der Partei den Ankauf von Bauerngütern berlangt( Heiterkeit), ist zurüdgezogen.
In der wieder eröffneten Diskussion erhält das Wort v. Bollmar:
Barteigenossen! Bebel hat Ihnen in seinen geftrigen Ausführungen die innere Lage der Partei so geschildert, wie fie sich in seinem Sinne malt, und er hat damit naturgemäß einen großen äußeren Eindruck gemacht. Indem ich mich daran mache, ihm zu antworten, fühle ich, daß ich in einem gewissen Nachteil ihm gegenüber bin; nicht nur deswegen, weil ich mich an glänzender Rednergabe niemals mit ihm gemessen habe, sondern auch vor allem deswegen, weil mir eine Anzahl von Mitteln fehlen, die Bebel, wie im allgemeinen, so auch gestern in seiner Rede angewendet hat. Ich pflege mich weder an die Einbildungskraft noch an das Gefühl zu wenden, sondern ich appelliere an die ruhige Ueberlegung, an die ruhige Untersuchung. Ich suche mein Auditorium nicht zu zwingen, sondern zu überreden. Nun hat es ja mit der Art der Parteidiskussionen bei uns meist seinen Haken; man kommt bei uns sofort vom Hundertsten ins Tausendste, und gewöhnlich meldet fich bald ein Redner, der in berhältnißmäßig einfache Sachen das Motiv der Leidenschaft hineinträgt, zündende Allgemeinheiten hineinwirft, sodaß es dann mit der Nuhe gewöhnlich zu Ende ist. Nach meiner Erfahrung und ich habe ja leider auch den Vorzug, nunmehr einer Ihrer Alten" zu fein war felten noch die Sachlage so wie gegenwärtig, daß das Kampffeld im Laufe der Debatte so schnell, so gründlich, bis zum Nichtmehrerkennen verschoben worden und die Sache vollkommen entstellt worden ist. Es wird meine Aufgabe sein, die in der blinden Heze aus dem Zusammenhang gebrachten Glieder wieder einzurenten.
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Bebel meint, wenn ich spreche, so sei es immer, als wenn ich ein neues Evangelium geben wolle.( Heiterkeit.) Ich möchte Bebel sagen, daß ich das Evangelien- Ausgeben, namentlich was die apokalyptischen anlangt( Große Heiterkeit), zu ſehr als seine Angelegenheit betrachte ( Erneute Heiterkeit), als daß ich mich da einmischen möchte. Im übrigen zeigt diese Schilderung, daß, wenn Bebels dichterische Kraft einmal in Gang gekommen ist, er ganz und gar unfähig ist, auch nur die natürlichsten Dinge in ihrem natürlichen Vorgange zu erkennen. ( Unruhe.)
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Nun ist so viel gewiß, daß die Frage keine solche erster Ordmung, feine weltbewegende ist, und ich bin wahrlich der lezte, der ihr eine übertriebene Bedeutung beilegen und unfre Teilnahme am Präsidium als unter allen Umständen wertvoll erklären möchte."
Ich habe dann die Angelegenheit besprochen, und nachdem ich die verschiedenen Seiten beleuchtet habe, so wie ich glaubte dies thun zu müssen, fahre ich fort:
Wie immer sich die besprochenen und andere parlamentarische Fragen gestalten mögen, so muß unsre Aufgabe unter allen Ums ständen die sein, mit verstärktem Eifer unermüdlich alle realen Machtfaktoren auszumuzen zur fortschreitenden Ausdehnung unsres Einflusses und der Eroberung der politischen Macht."
Also die Versammlung fand statt. Bebel wirft mir in der Und ich fügte dann weiter noch hinzu, daß unsre ganze parla Neuen Zeit" vor„ Aplomp"," Abkanzlung" und Ceremonien- mentarische Thätigkeit nicht isoliert sei, sondern daß das wichtigste meisterei", deren ich und viele andre Genoffen uns mündlich oder die Agitation und Organisation sei, damit wir Wurzel in der Bes schriftlich befleißigt hätten. Ich würde darauf nicht geantwortet völkerung haben. Ich glaube, daß eine größere Deutlichkeit nicht haben, aber weil ich in den letzten Tagen so übermäßig viel von möglich ist, und ich meine, daß jeder, den nicht Voreingenommen diesem Kapitel habe hören und sehen müssen- ich möchte nicht in heit unfähig gemacht hat, oder der was ich ja nicht die Gefahr kommen, darauf angesehen zu werden, als ob ich ähnliche annehmen will etwa die Absicht hat, nicht sehen zu wollen, Gesinnungen hätte( Sehr gut!), so will ich Ihnen sagen, wie ich daraus ganz deutlich entnehmen kann, daß für mich diese Frage in München die Sachen behandelt habe. Ich habe damals gesagt: eine solche war, wie sie duzendweise in den Parteiversammlungen Da kann ich denn mit der Bemerkung nicht zurückhalten, daß auftauchen, eine unter den vielen, die den Diskussionsgegenstand die Weise, wie die Debatte von mehr als einer Seite geführt bilden, und in Bezug auf die ich es für meine Pflicht gehalten habe, worden ist, entschieden gerügt und zurückgewiesen werden muß. meinen Wählern und Parteigenossen gegenüber die Gründe für und Wenn ein Parteigenosse feine Ansicht über irgend eine die Partei gegen anzuführen, denn wer meine Rede gelesen hat, der sieht, daß berührende Sache äußert, so fegt er sich natürlich der Kritik aus. ich auch Gründe dagegen angeführt habe. Aber aus eben dieser Aber er hat Anspruch darauf, daß diese Kritik in Formen geübt Pflicht der Objektivität habe ich es allerdings auch für notwendig wird, wie sie unter Gesinnungsgenossen und Gleichberechtigten gehalten, darauf hinzuweisen, daß die Frage, wenn auch nicht weltgeübt werden muß. Glaubt man, daß er unrecht habe, bewegend, so doch nicht gleichgültig ist; denn ich bin der Meinung, und daß man selber flüger sei, so kann man, wenn man es be- daß jede derartige Position, auch wenn sie von Hause aus und bis weisen kann, sich vielleicht ein Verdienst um die Sache erwerben. jetzt noch nicht den Einfluß zu geben im stande war, den wir wünschen Aber man wirke mit den Mitteln der Belehrung und leberzeugung. fönnen, bei entsprechender Behandlung dazu ausgestattet werden So handelt man kollegial, parteigenössisch und kann auch in fann, einen Einfluß zu geben, der bei unserm verhältnismäßig geviel heifleren und schwerwiegenden Dingen zu einem frucht- ringen Einfluß im Reichstag keineswegs gleichgültig ist. Nun ist baren Ergebnis kommen. Aber denjenigen, dessen Meinung das ja allerdings bestritten und gesagt worden, es sei eine ganz einem aus irgend einem Grunde nicht zusagt, sofort gleichgültige Sache. Ich will eine Gegenfrage stellen: Wenn es in tie einen ausgemachten Ignoranten zu behandeln und Wirklichkeit eine ganz gleichgültige Sache ist, warum beanspruchen gegen ihn den herrischen Ton des Schulmeisters oder wir denn alle mit einander den Posten des Vicepräsidenten ohne Vorgesetzten anzuwenden, der persönlichen Gereiztheit so sehr die repräsentative Pflichten?( Buruf: Weil es unser gutes Recht ist!) Bügel schießen zu lassen, daß man Dinge aus seinen Artikeln Ach, das ist gar nicht unser gutes Recht in dieser Sache, es tommt Die Sache ist bekanntlich ausgegangen von der Vicepräfi- herauslieft, von denen niemals auch nur ein Wort darin gestanden auf die praktische Wirksamkeit an. Wäre die Teilnahme am benten Frage. Ich habe in meiner Münchener Rede, die ja hat das kann mur verbittern und ist durchaus unzulässig. Präsidium in der That so wertlos, so wäre doch das einzig gedruckt vorliegt, bereits ausgesprochen, daß mir sowohl der Zeit- Ich überlasse es Ihnen, zu beurteilen, wer die Sache ruhig be- Folgerichtige, daß wir den Anspruch, so lange wir nicht punkt als die Art, in der die Sache von Bernstein besprochen und urteilt. Ich habe mit Absicht teinen Namen genannt; es steht aller- größere Macht haben, überhaupt nicht erheben. Es muß also doch begründet worden ist, nichts weniger als behagt hat, und wenn ich dings etwas später in der Rede der Name Bebel, aber nur in dem an der Geschichte etwas sein. Diejenigen, die sagen, daß gar nichts hier nicht noch deutlicher geworden bin oder werde, so hauptsächlich Zusammenhang, daß die„ Neue Zeit" Bebel mit der Form der Veröffent- daran ist, haben zu viel beweisen wollen. Aus diesen Gründen war deshalb, weil ich nicht die Eigenschaft habe, wenn alle Leute auf lichung seiner Erklärung einen schlechten Dienst erwiesen habe. Es heißt ich der Meinung, daß man sich an derartigen repräsentativen Fragen einen losstürmen, meinerseits auch noch einen Stein auf ihn zu da:.namentlich, wenn es in einer Form geschieht, wie nicht stoßen dürfe. Ich verstehe es vollkommen, daß die Gemüter werfen. Nach meiner Meinung war die Anregung an sich und zu die Neue Zeit" es Bebel angethan hat." Im übrigen habe ich in einem Teil des Reichs sich über diese Frage mehr oder minder diesem Zeitpunkt eine verfehlte, eine ungeschickte. Aber darüber, daß keinen Namen genannt aus dem Grunde, weil ich der Sache keinen haben erregen können. Gerade das, was Bebel gestern angeführt hat Bernstein ein Recht dazu gehabt hat, die Sache anzuregen, darüber persönlichen Anstrich zu geben wünschte. Nun hat Bebel fich unzu- wegen der betreffenden Person und deren Aeußerungen gegen uns, frieden darüber geäußert, daß von verschiedenen Seiten bei der Ge- habe auch ich in Erwägung gezogen, aber ich habe mich daran ge139. Der Parteitag mißbilligt auf das entschiedenste das Ver- legenheit die Frage der Meinungsfreiheit aufgetaucht sei. Er sagt wöhnen müssen, im politischen Leben sehr häufig den Gefühlsstandpunkt halten des Genossen Wolfgang Heine in seiner Erklärung im Vor- in seinem Artikel:„ Mit diesem immer wiederkehrenden Geschrei, zurückzustellen, und da bei mir vielleicht das Gefühl weniger austvärts" vom 12. August 1903, in welcher es wörtlich heißt:" Der die Meinungsfreiheit sei in Gefahr, stellt man der Partei nur ein geprägt ist, als bei andern, so habe ich die Sache fühler betrachtet. Grund des Lärms ist einfach, daß die Marburger Genossen, die für Armutszeugnis aus und stellt sie nach außen bloß." Ganz gewiß, Sch sehe diese Frage, gerade wie es Auer in seinem Artikel gethan Stimmenthaltung votiert haben, fühlen, daß fie fich blamiert das tut man, aber ich bin der Meiming, daß das nicht die thun, hat, als eine ganz untergeordnete Formalie an; ich bin der haben. Ich begreife, daß sie das ärgert, aber sie sollten, anstatt die sich über wirkliche oder vermeintliche Beschränkung der Meinung, daß irgend ein Princip dabei gar nicht in Frage kommt. frankhaft nach einem Sündenbock zu suchen, die Schuld an ihrer Meinungsfreiheit beschweren, sondern diejenigen, welche diese Eines Tages wird die Partei diese und andre derartige Fragen mit peinlichen Lage bei sich selber finden und dankbar sein, wenn Freiheit beeinträchtigen.( Sehr richtig!) Im übrigen ist es höchst andren Augen ansehen. Indes, es ist ganz unnötig, darüber zu man sie davor bewahrt haben sollte, sich und die ganze Partei in merkwürdig, daß gerade Bebel diesen Vorwurf erhebt, er, der streiten, die Masse der Partei hat jetzt anders empfunden, und damit weit höherem Grade dadurch zu blamieren, daß sie ein die ganze Welt erfüllendes Geschrei darüber gemacht hat, weil ist die Sache ohne weiteres entschieden, schon deshalb, weil, wenn es einem Reaktionär wirklich zu einem Reichstagssig verholfen hätten." man ihm ein paar Erklärungen im Vorwärts" nicht veröffentlicht möglich wäre, auf irgend eine Weise eine Mehrheit dagegen zu stande zu Hierdurch hat Genosse Heine die Behauptung aufgestellt, daß die hat. Das sei der Tod jeder Meinungsfreiheit( Bebel: Sehr richtig!), bringen, das für die Partei verderblich wäre. Von dem Moment an, wo ein Marburger Genossen sich und die ganze Partei durch Befolgung eines venn man ihm( Bebel: Nicht nur mir, sondern jedem andern!) größerer Teil der Partei das als verlegend empfindet, muß das Parteitagsbeschlusses„ blamiert" hätten. wenn man in dieser Weise die Meinungsfreiheit beeinträchtige. Ob selbstverständlich entscheidend sein. Dazu kommt noch eins: Die Die Haltung des Genossen Heine ist um so mehr zu ver- jemand unter solchen Umständen eine Erklärung abgelehnt wird oder Präsidentenfrage ist durch die Art und Weise, wie darüber diskutiert urteilen, als er die Taktlosigkeit besessen hat, zu Gunsten eines ihm ob man über jemand, der von seinem Recht, seine Meinung zu sagen, ist, in den andren Parteien weitere uns zu stellende Bedingungen persönlich befreundeten politischen Gegners unsrer Partei durch tele- Gebrauch macht, herfällt das ist doch wahrlich kein so großer förmlich wie die Feder dittiert sind( Sehr wahr!), unrettbar ein für graphische Uebermittelung einer gegen die socialdemokratische Lokal- Unterschied. Seit Jahrzehnten wird ja bei uns bei jeder allemal verpakt. Ich würde darüber nicht mehr reden, wenn ich es organisation in Marburg gerichteten Vorwärts"-Notiz einzugreifen. Gelegenheit bestritten, daß eine Gefahr für die Meinungsfreiheit nicht für meine Pflicht hielt, noch einige Bemerkungen daran zu knüpfen, Dr. Robert Michels und 24 Genossen. bestehe. Ja, Genossen, wie mir das Koalitionsrecht auf dem Papier die sich gegen Bebels Darstellung in der Neuen Zeit" richten, und die 140. Der erste Absatz der Resolution Nr. 130 ist in folgender sehr wenig nüßt, wenn ich in Wirklichkeit nicht Gebrauch davon ich auch deshalb sage, damit nicht das dort Geschriebene als bequeme Weise abzuändern:" Der Parteitag fordert, daß die Fraktion zwar machen kann, weil es überall mit Fußangeln und Wolfsgruben um- Münze in der Partei weiter gebraucht wird. Bebel behauptet, daß ihren Anspruch geltend macht, die Stelle des ersten Vicepräsidenten geben ist, so ist auch die Meinungsfreiheit gar nichts wert, die auf sowohl Göhre als ich gesagt hätten, die Staatsform fei uns nebenund eines Schriftführers im Reichstage durch Kandidaten aus ihrer bem Papiere steht. Das ist keine Meinungsfreiheit, wenn sofort, fächlich, und er entwirft dann schnell ein blühendes Gemälde von Mitte zu besetzen, daß sie es aber ablehnt, höfische oder sonstige sobald einer den Mund aufthut, um etwas zu sagen, was den allen den Freiheiten und Schönheiten, die wir in Deutschland Verpflichtungen zu übernehmen, die nicht durch die Reichsverfassung andern nicht gefällt, diese andern wie ein Rudel Wölfe über ihn haben würden, wenn eine auch noch so blaue Republit vorhanden oder die Geschäftsordnung des Reichstages begründet sind." herfallen und ihn abschnappen( Sehr richtig!) und alles thun, was wäre. Nach seiner Darstellung wäre dann eigentlich so ziemlich alles, was Bebel Kautsky . Singer. nur geeignet sein kann, ihn abzuschreden. Ein so gestaltetes Recht im zweiten Teile des Programms steht, wenigstens von demokratischen 141. Beantrage, in der Resolution Nr. 130 die beiden Worte ist ungefähr so viel wert wie das militärische Beschwerderecht. Forderungen, erfüllt. Mich wundert nur, daß gerade Bebel, der revisionistischen" zu streichen, im letzten Abfaz an Stelle Welt-( Sehr gut!) Da heißt es auch: Du darfst Dich beschweren, wenn Du Bertreter der materialistischen Geschichtsauffassung, das sagen kann; politit" Weltmachtspolitik" zu setzen und der Resolution im letzten es aber thuft, dann soll Dich der Teufel holen.( Sehr gut!) Diese denn ob Kaiserreich oder blaue Republit, die jetzige Mehrheit ändert Absatz folgenden Zusatz zu geben:„ und für den Ausbau der Social- Beschränkung der Meinungsfreiheit wird gerade Bernstein gegenüber sich darum nicht, die Mehrheit, die ihre Klaffeninteressen vertritt und gesetzgebung und die Erfüllung der politischen und fulturellen Auf- bon gewissen Leuten systematisch praktiziert und in einer Weise, die die infolgedessen auch gegen eine Ausdehnung der politischen Freiheit gaben der Arbeiterklasse energisch zu wirken." C. Legien. mich feit langer Zeit antidert.( Sehr gut!) In einem Artikel ist, würde doch, auch wenn wir heute in Deutschland eine Republik genau fo
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142. Abänderungsantrag zur Resolution Nr. 180. eines Genoffen, der nicht auf meiner Seite zu stehen pflegt und hätten, in Bezug auf alle diese Forderungen genau Im legten Absatz die Zeilen von:" Die Interessen der Arbeiterklasse" mit dem ich mich kaum zwei- oder dreimal zusammengefunden stimmen wie jetzt, ja, man tann fich fogar sogar denken, bis zum Schluß zu ersetzen durch: habe, ist der Satz enthalten, es gebe in der Partei Leute, daß fie das dann noch energischer thun würden, weil Die unermeßliche Schöpferkraft des demokratischen und socia- bie sich als Antipoden Bernsteins fühlen, alles, was Bernstein ver- sie ja dann die unmittelbar herrschende Macht wäre. Aber listischen Princips für die aktuelle Gefeßgebung fruchtbar zu machen. kehrt denke, das müßten sie umgekehrt denken. Ich wiederhole, daß ich gehe darauf nicht weiter ein. Das Thema der Republik Zu diesem Zwed find Gesezentwürfe über die großen socialpolitischen, alle diese Vorgänge nur geeignet sein können, das Gefühl der ist ja hochinteressant und es ist kein Mensch hier, dem das etwas politischen und kulturellen Aufgaben der Arbeiterklasse auszuarbeiten; Meinungsfreiheit aufzuheben, und ich denke, dazu find wir Social Gleichgültiges wäre; aber ich glaube, es giebt auch niemand, der denselben sind umfassende Begründungen und Denkschriften bei- demokraten( Bustimmung), um den Parteigenossen nicht die Luft etwa behaupten wollte, daß dies Kapitel für uns besonders attuell zugeben und es ist dafür zu forgen, daß eine gewaltige Propaganda zu nehmen, weiterhin offen ihre Meinung zu sagen. Das ist ist, und namentlich tam so etwas nicht nebenbei erledigt werden. für die jeweilig aktuellen Vorlagen in den breiten Waffen des ar- alfo der Grund, warum ich in München gesprochen habe, Ich will deshalb nicht weiter darauf eingehen, sondern nur das beitenden Volles in die Wege geleitet wird, um dadurch die Gefeß- nachdem die Sache gegen meinen Willen und sehr zu meinem Un- richtig stellen, was ich in Wirklichkeit in meiner Rede gesagt habe. gebung und Regierung zu zwingen, die bisherige unfruchtbare behagen zur Sprache gebracht war. Ich habe gesprochen, obwohl Nachdem ich eine Reihe andrer Gründe dafür angeführt hatte, daß Flidarbeit auf diesen Gebieten aufzugeben. Von den Gegenständen, ich genau wußte und es meinen näheren Freunden, die gerade in Principien bei der Vicepräsidentenfrage nicht in Betracht kommen, Sie in erster Reihe durch solche positive, socialdemokratische Gesetz meiner Nähe waren, im voraus sagte, nun ist die ganze Geschichte fahre ich fort: entwürfe zu bearbeiten wären, sind zu nennen: Achtstundentag, schon verpakt und verpfuscht. Ich fühlte mich zum Reden verpflichtet, Koalitionsrecht, Reichsfinanzreform, Militärreform( Soldaten- nicht mur, weil meine Münchener Genossen mich dazu aufgefordert mißhandlungen), Ministerverantwortlichkeit, Reichs- Schulgesetz, Revision hatten, sondern vor allem auch, weil ich es war, der bereits vor des Strafrechts. fünf Jahren, nach den Wahlen von 1898, die Sache in der Fraktion Ich frage Sie, ob gegen diesen Wortlaut selbst der strengste OberDer Kampf wider Militarismus und Marinismus, wider betrieb. cenfor, der Tag und Nacht mit dem Rotstift herumläuft( Heiterkeit), Kolonial- und Weltmachtspolitik, gegen jede Zoll- und Handels- Ueber die Präsidentenfrage will ich mich, wie die Dinge jegt etwas einwenden kann. Das heißt doch nur: Die Entwicklung der solitit, durch welche die Lebenshaltung des Boltes verschlechtert stehen, erst recht auf ganz wenige Bemerkungen beschränken. Es ist Staatsform ist zweifellos etwas wichtiges, denn sonst wären wir wird, für die Erweiterung und Sicherung der Bollsrechte im Reich, von einigen gesagt worden ich habe dabei nicht Bebel im Auge- feine Demokraten, aber sie ist nicht bas Primäre, denn sonst bevor u. a. in einer Berliner Versammlung: Ja, die Revisionisten, wie wären wir keine Socialisten. Würde sich Bebel, Staat und Gemeinde ist mit höchster Energie weiterzuführen." J. Timm und 22 Genossen. man das Ding so nennt, suchen jetzt plötzlich die Sache so ganz Angriffe gegen mich schleudert, solche Dinge erst genau ansehen,
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Und dann find wir doch keine bürgerlichen Republikaner, beren Denken fich in der Staatsform erschöpft, sondern uns find wichtiger noch die gesellschaftlichen Einrichtungen.
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