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Kautsky : Ich will nur auf einen Punkt in den Ausführungen Bernsteins eingehen. Daß sein Brief an Auer nicht zur Veröffent­lichung bestimmt war, konnte ich vorhin nicht anführen, weil ich es nicht wußte. Ich bin aber durch seine Erklärungen über diesen Punkt erfreut, weil sie mich von einem falschen Verdacht befreiten, den ich hatte und der mich eine Zeitlang sehr geschmerzt hat. Wenn er durch die Verlesung des Briefes in diesen falschen Verdacht, näm­lich den Verdacht zu kneifen, gekommen ist, so verdankt er das nicht mir, sondern Auer.

Die Delegierten Vollmar, Bömelburg, v. Elm bitten, ihre Namen von der Vorschlagsliste für die Wahl des Vorstandes und der Kontrolleure abzusetzen. Singer: Es liegen dem Parteitag eine Reihe Erklärungen vor. Die erste lautet:

Gegenüber der auf dem Parteitag hervorgerufenen Annahme, die Delegierten Berlins seien an einer Agitation gegen den Ge­nossen Auer beteiligt, erklären die Unterzeichneten: Niemals haben sich die Delegierten Berlins in ihrer Gesamtheit nach dieser Rich­tung hin ausgesprochen oder bethätigt.

der

fchreiben. Sie widerspricht meiner Ueberzeugung und ich halte sie jeden neuen Artikel ein neues Projekt empfehlen zu müssen.( Gehr dem in dem Artikel vertretenen Standpunkt. Bei der völlig fache auch nicht für besonders flug. Wenn sie angenommen würde, so gut!) Und so ist es Bernstein auch bei diesem Artikel gegangen, lichen Uebereinstimmung, in der ich mich mit Bebel befinde, bin ich wird damit den Gegnern in die Hände gearbeitet und zwar gerade über den er gar nicht mal Zeit gehabt hat, lange nachzudenken. Es troßdem genötigt, Es troßdem genötigt, auf einige seiner Aeußerungen einzugehen, denen, bei denen wir am wenigsten Ursache dazu haben.( Buruf: Wer ist ja ein alter Grundsay, daß den Menschen in einer neuen Situation die ich für bedenklich halte. Bebel sagt, wenn er etwas schreibt, denn?) Ich meine die Scharfmacher- Presse, wenn Sie es absolut zuerst immer das allerdümmste einfällt.( Heiterkeit.) so überlegt er es sich vorher. Nun zu dem, was Bebel wissen wollen.( Ledebour ruft: Und deswegen sollen Bernstein überschätzt die Bedeutung eines Sizes im Präsidium. geschrieben hat, gehört auch der Vorwurf des Komödienspiels in der wir unsre Ueberzeugung nicht aussprechen?) Es liegt in Wir haben im Reichstage kein kollegiales Präsidium, sondern wir Socialdemokratie. Als ich dies Wort in seiner Erklärung las, da diesem Augenblick gar kein Anlaß zu einer solchen Auffassung kennen nur einen Präsidenten; dieser leitet die Geschäfte, und der war es mir, als wenn ich plößlich eine Ohrfeige bekäme.( Bebel: bor . Man hat sich seit einer Reihe von Jahren gewöhnt, Vicepräsident hat nichts andres zu thun, ale ven Präsidenten zu Eine recht unerwartete!) Ja, und dazu, daß sie mir unerwartet kam, Resolutionen zu fassen nicht auf Grund einer ernsten wissenschaft- vertreten, und infolgedessen im Sinne des Präsidenten zu handeln. hat Bebel die meiste Veranlassung gegeben. Als ich zuletzt vor der lichen Ueberlegung, einer politischen Notwendigkeit, sondern aus einer Es ist auch bei der Präsidialführung nicht etwa Usus, daß heute Wahl mit Bebel zusammen war, in Elberfeld , da kündete mein Haupt­bestimmten zeitweiligen Stimmung oder Verstimmung heraus.( Sehr der eine, morgen der andre sitzt. Derjenige Vicepräsident, der sich gegenkandidat eine Versammlung über das Thema: Das Komödien richtig!) In solcher Stimmung soll man keine Resolutionen fassen, herausnehmen würde, einmal etwas zu machen, was dem Präsidenten spiel in der Socialdemokratie" an.( Hört! hört!) Als das Bebel habt doch etwas Vertrauen zu uns und zur Fraktion. Schließt nicht gefällt, würde sofort daran verhindert werden, der Präsident mitgeteilt wurde, war er ganz aufgebracht über eine solch freche Euch doch nicht willkürlich die Thür die Ihr eines würde ihm die Glocke aus der Hand nehmen, und er könnte dann Beschimpfung.( Heiterkeit.) Er meinte, meinem Gegner müßte Tages vielleicht doch wieder aufstoßen müßt. Es ist vielleicht unter dem Hurra der Mehrheit abtreten. Das ist nun an gründlich zugesetzt werden. Ich bin allerdings nicht in die ja offen erklärt worden, daß ein Beschluß aus der sich keine beneidenswerte Stellung. Ueberhaupt ist die Stellung des angekündigte Versammlung gegangen, aber im Kreise habe ich ihm Stimmung heraus gefaßt werden soll. Es soll die eine Richtung in Vicepräsidenten nur erträglich für denjenigen, der auch grundsätzlich gehörig zugesetzt.( Bebel: Das war auch ganz recht!) Da können unfrer Partei an die Wand gedrückt werden. Aber kann so etwas mit dem Präsidenten übereinstimmt. Ein unglücklicheres Beispiel als Sie sich denken, welchen Eindruck das Wort Bebels vom Komödien denn wirklich durch eine Resolution erreicht werden? Bebel hat doch den Hinweis auf Büsing konnte Bernstein gar nicht anführen.( Sehr spiel auf mich machte. Ganz besonders bestreite ich den Ausspruch felbst ausgeführt, daß diese Strömungen aus bestimmten Verhältnissen richtig!) Er wies darauf hin, daß Büsing Gegner des Antrags Kardorff Bebels, daß wir nie so uneinig gewesen sind wie gerade jetzt. heraus entstanden sind. Wenn Sie diese Richtungen jetzt ablehnen, so und des Zolltarifs war und daß er auch für den Antrag Gröber nicht Dieser Ausspruch hat mich auch ein wenig in Erstaunen gesezt. werden sie doch wieder da sein, sobald neue Verhältnisse eintreten. Wie oft gestimmt hatte. Aber trotzdem er Gegner der Kardorfferei war,( Sehr richtig!) Das Wort, daß wir nie so uneinig gewesen wären, haben wir nicht- ich erinnere nur an das Socialistengesetz bei machte er sich zum Werkzeug ihrer Durchführung( Sehr richtig!) und wie gerade jetzt, ist ja nicht zum erstenmal aus Bebels Mund ges der allgemeinen Gesetzgebung gegen Stimmungsgefeße gekämpft. das ist gerade die jämmerliche Rolle, die er zu spielen hatte; die Zeit, fallen. Ich erinnere mich noch ganz deutlich desselben Aus­Sollen wir uns da jetzt selbst dementieren? Welche Gefahren bewo Büsing auf dem Präsidentenstuhl saß, war die Zeit, wo ein spruchs in St. Gallen . Ich behaupte aber, daß das nicht zutrifft. stehen denn für die Partei? Wir haben eben einen Wahlkampf Charakter am Pranger gestanden hat.( Sehr richtig!) Glaubt Ich möchte nur ein paar Hinweise geben. Im Jahre 1876 nach hinter uns, in dem wir alle zusammengestanden haben. Wo war da Bernstein im Ernst, daß, wenn wir damals einen Vicepräsidenten der Vereinigung mußte der Parteitag den ersten Taktikbeschluß ein Revisionist, der nicht seine volle Schuldigkeit gethan und Schulter gehabt hätten, dieser sich hergegeben hätte, die Kardorfferei durch- fassen, der mitveranlaßt war durch eine Abstimmung Bebels im an Schulter mit den andern gekämpft hätten? Wir haben einen Sieg zuführen? Nein, aber die Mehrheit wollte die Kardorfferei und des- Reichstag. Wir Ottenfener hatten beantragen müssen, daß die errungen. Wollt Ihr diesen Sieg dadurch feiern, daß Ihr eine be halb wäre er in demselben Augenblick, wo die Kardorfferei los ging, Fraktion im Reichstag immer geschlossen auftreten solle, und bei der stimmte Richtung herabsetzt und demütigt, so daß sie mit von seinem Stuhl heruntergerissen.( Sehr richtig!) Der Wert Abstimmung darüber stimmten sämtliche Mitglieder des ehemaligen grollendem Herzen von diesem Kongreß gehen müssen? Ziehen Sie eines Vicepräsidenten in solcher Situation ist also gleich Null. Und Allgemeinen deutschen Arbeitervereins mit drei Ausnahmen ge die Resolution zurück( Gelächter) ich weiß ja, daß Ihr es nicht wir können ja sogar ein Beispiel aus jener Zeit anführen. Bernstein schlossen auf der einen Seite, und ihnen schloß sich Most an, während wollt; ich bin aber überzeugt, daß es das beste wäre. Verzichten könnte ja darauf hinweisen, wie schön es wäre, wenn wir in einem auf der andern Seite geschlossen die Eisenacher standen. Das war ein Sie auf die Resolution, damit wir von diesem Parteitage heim- solchen Augenblick in der Geschäftsordnungs- Kommission etwas zu bedauerlicher Spalt, der damals innerhalb der Partei vorhanden fehren können als Kampfgenossen, die für die große gemeinsame sagen hätten; diese hätte eventuell das Präsidium daran hindern war. Auch 1877 waren principielle Gegensätze in der Partei vor­Sache gemeinsam kämpfen.( Lebhafter Beifall und Händeklatschen. können, die Geschäftsordnung zu brechen. Aber dies Beispiel konnte handen. Damals erschien die Engelsche Schrift: Herrn Eugen Bischen.) Bernstein nicht anführen, weil Singer damals Vorsitzender der Ge- Dührings Umwälzung der Wissenschaft". Sie war Darauf beschließt der Kongreß die Vertagung. schäftsordnungs- Kommission war. Mit dem Augenblick jedoch, wo ein Ergebnis nicht des theoretischen Spintisierens, sondern sie Persönlich bemerkt zum erstenmal die Kommission sich mit diesen Fragen zu beschäftigen wendete sich gegen eine Richtung in der Partei. Dühring hatte da­hatte, warf Singer den Leuten das Präsidium vor die Füße, weil er mals einen starken Anhang in der Partei, besonders bei den Herren die Rechtsbeugung nicht mitmachen wollte.( Bravo !) Ganz genau in der Berliner Freien Presse". Dühringianer waren damals so wäre es ihm als Vicepräsidenten gegangen. Fritsche und Most( Bebel: Auch Bernstein !) Wie tiefgehend Es herrscht num ein weitverbreiteter Glaube, der auch von den damals die Meinungsverschiedenheiten waren, davon legt die Schrift Gegnern Bernsteins folportiert wird, nämlich der Glaube, als bestehe von Friedrich Engels Zeugnis ab. Auf dem Kongreß in Wyden ein Recht darauf, daß die drei größten Parteien das Präsidium führen war der Streit mit Hasselmann und Most, der mit ihrem und daß, wenn etwa bei uns eine Ausnahme gemacht wird, wir da- Ausschluß endete. Es kam der Kongreß von Kopenhagen , der sich durch als Abgeordnete zweiter Klasse angesehen würden. Dieser mit den Zahmen in der Partei beschäftigte und Rittinghausen allgemein verbreitete Glaube erhält aber sofort einen Stoß, sobald ausschloß. Dasselbe gilt für den Kongreß von St. Gallen . Dort sagte man einen Blick auf die Geschichte der Präsidien im deutschen Reichs- Bebel: er freue sich, daß die Fraktion nicht mehr so stark tage wirft. Das Recht, daß die größte Partei den Präsidenten, die wie früher sei, daß nicht mehr 24 darin fißen, die parlamenteln und zweitgrößte den ersten und die drittgrößte den zweiten Bicepräsidenten sich auf jeden Antrag einlassen; es sei gut, daß es nur zwölf feien, stellt, ist ein Recht, das lediglich in den Köpfen einzelner Menschen die in revolutionärem Sinne arbeiten fönnten."( Hört! hört!) egistiert, in Wirklichkeit aber noch nie dagewesen ist, es ist etivas, Damals standen sich der ultraradikale Flügel und der revisionistische worauf Ben Akibas Wort nicht zutrifft. In der ersten Legislatur Flügel gegenüber, an dessen Spizze sich Diez, May Kayser periode des Reichstages war die nationalliberale Partei die stärkste, und Hasenclever befanden. Gegen diesen richtete sich der die Reichspartei die zweitstärkste, das Centrum die drittstärkste, und Bebelsche Angriff, schließlich zum Ganzausschluß von trotzdem sehen wir, daß die Nationalliberalen den Präsidenten und Viereck und zum halben Ausschluß von Geiser führte. In Halle zweiten Vicepräsidenten, die Reichspartei den ersten Vicepräsidenten kämpfte man gegen die Jungen und gegen Vollmar. Dasselbe war stellte. in Erfurt der Fall. In Frankfurt stritten wir uns um die In der Legislaturperiode 1874 hatten die Nationalliberalen Bauernfrage und die Stegmüllerei; in Berlin war es die Agrar­155 Mitglieder, das Centrum 91, die Freisinnigen 50, die Reichs- frage, aber Bebel stand damals auf der rechten Seite.( Hört, partei 36. Trotzdem erhielt die Reichspartei den ersten Vice- hört!) In Hamburg war es Bebel, dem die Berliner vorwarfen, präsidenten. Den ersten Präsidenten stellten allerdings die National- daß er nicht genügend revolutionär sei. Dann nahm die Bernstein­liberalen, aber das Centrum als ziveitstärkste Partei fiel ganz aus. Debatte ihren Anfang, die immer reichliches Material zu dem Zwist In der letzten Session der betreffenden Legislaturperiode kam es geliefert hat, den wir nun einmal haben müssen. Was sind nun sogar so weit, daß die Nationalliberalen den Präsidenten und den eigentlich die Revisionisten? Gerade gegenwärtig ist nach meiner zweiten Vicepräsidenten stellten. 1877 war es ähnlich. 1878 waren die Ueberzeugung die Partei so einig, wie nie zuvor.( Lebh. Zustimmung.) Nationalliberalen am stärksten, dann folgten das Centrum, dann die Im Wahlkampf ist das deutlich zu Tage getreten, wenn wir so zer­Konservativen und dann die Reichspartei. Nichtsdestoweniger blieben die rissen wären, wie Bebel sagt, wie wäre es da gelungen, zu jenem zweit und drittstärkste Partei vom Präsidium ausgeschlossen, Reichs- gewaltigen Protest und Sieg am 16. Juni zu gelangen.( Lebh. Beifall.) partei und Nationalliberale teilten sich in das Präsidium. In und gerade weil wir so geschlossen waren, wie nie zuvor, hat das derselben Periode treten Fordenbeck und Stauffenberg, der Präsident Hineinwerfen eines Gegensages so gewaltige Erregung hervors und der Vicepräsident, vom Präsidium zurück, und in der Folge war gerufen. Deshalb war der Ausbruch so elementar. Die Erregung die stärkste Partei im Präsidium überhaupt nicht vertreten. war nicht eine Folge vorangegangener Uneinigkeit, darin irrt Bebel. Dasselbe wiederholte sich 1881. Damals waren die Freisinnigen Wenn man sich über tausenderlei verschiedene Dinge zu streiten hätte, infolge der Fusion der Sezessionisten und der Fortschrittspartei dann würde die Vicepräsidenten- Frage einen Tag lang studiert auf 115 angewachsen, sie bildeten die stärkste Partei, waren worden sein, und man hätte sich dann über die andren Dinge weiter aber nicht im Präsidium vertreten, und so könnte man die ganze gestritten, aber weil jeder Streitgegenstand sonst fehlt, wurde der Geschichte der Präsidien durchgehen: niemals haben die drei stärksten heineingeworfene Knochen von allen Seiten gepackt.( Sehr Parteien in dieser Reihe sich in das Präsidium geteilt. Nun fragt richtig!) Die Genossen, die als Revisionisten bezeichnet werden, es sich, welche Grundsäge denn eigentlich bei der Besetzung des geben den Projektmachern, die wir in vielen Orten haben, Präsidiums maßgebend gewesen sind. Um diese Grundsäße zu er- Stoff, alle möglichen Vorschläge als Revisionismus auszugeben und fennen, müssen wir die Gründe untersuchen, aus denen die einzelnen damit örtliche Streitigkeiten zu veranlassen. Jeder Projektenmacher Präsidenten zurückgetreten sind, oder aus denen stärkere Parteien sich tritt als Revisionist auf und beruft sich darauf: ja, die Revision ist nicht am Präsidium beteiligt haben. Warum traten die National- ja schon vorhanden. Darüber haben sich die Genossen lange ge­liberalen 1879 zurück? Es war damals ein Umschwung in der ärgert, aber der Kampf gegen die Brotwucherer führte zur Einigkeit Zollpolitik eingetreten, der Zolltarif wurde beraten, und als Die alten Stänkereien, die die Versammlungen angeödet und bei einer Reihe von namentlichen Abstimmungen der damalige leer gemacht hatten, verschwanden, und da tommt der Präsident Forckenbeck in der Minorität geblieben war, legte Vorschlag Bernsteins und ruft den Ausbruch der Ent­er infolge der Meinungsverschiedenheit mit der Mehrheit und rüstung gegen die Projektenmacherei hervor, die wir erlebt haben. aus Gesundheitsrücksichten", wie es in dem an den Reichstag Wenn auch nicht überall flar erkannt, so wurde es doch instinktiv gerichteten Schreiben heißt, sein Amt nieder. Auch der erste Vice- empfunden, daß dieser Vorschlag eine vollständige Revision der Den Vorsitz führt Singer. Eingegangen ist ein Schreiben von vier Genossen aus Posen, präsident Stauffenberg wurde plößlich krank und erklärte, aus Grundsäße und der Taktik der Partei voraussetzt.( Sehr richtig!) die im Auftrage einer Anzahl polnischer Genossen ihr Bedauern über Gesundheitsrücksichten nicht länger das Präsidium behalten zu können. Das Wort Hofgängerei ist hingeworfen worden, ein wunderbar ( Heiterkeit.) Er hatte die übliche Ministerkrankheit. In Wirklichkeit schönes Wort. Unter Hofgänger versteht man die Dienstboten der die Annahme des Antrages Rosa Luxemburg in der Polenfrage aus waren es natürlich die politischen Gegensäße, die ihn veranlaßten, Tagelöhner, die unter der mecklenburgischen Leibeigenschaft leben. drücken. Rosa Luxemburg habe den Parteitag nicht richtig informiert. vom Präsidium zurückzutreten. An seiner Stelle wurde kein National( Heiterkeit.) Daß an und für sich nicht gegen bestimmte Formen Nur auf Grund der falschen Information sei ein solcher Beschluß liberaler als Präsident gewählt, sondern der Centrumsmann v. Francen- gewettert zu werden braucht, ist ja klar, denn es ist die möglich geworden. stein. Wären die Nationalliberalen noch so, wie seiner Zeit Franckenstein Möglichkeit vorhanden, daß ein Socialdemokrat zu Hof gehen muß. Der Barteitag tritt in die Tagesordnung: Fortsetzung der und Stauffenberg, so hätte Büsing nicht das machen können, was er weil er sich nicht weigern kann, will er nicht sein Mandat verlieren. Beratung über Punkt IV:" Taktik" ein. Singer: Es ist ein" Antrag auf Schluß der Debatte ein- mitgemacht hat.( Sehr wahr!) Weiter! 1887 wurde der Reichstag ( Hört! hört!) In§ 68 der Geschäftsordnung des Reichstages steht, infolge der Ablehnung der Militärvorlage aufgelöst und es gelang daß wenn eine Adresse durch Deputierte überreicht werden soll, der Dr. Lindemann- Degerloch spricht für Annahme des Schluß hatten 99 Mitglieder, das Centrum 98, die Konservativen 80, bezeichnet. Bisher waren solche Adressen nicht Usus, aber es kann einen Kartell- Reichstag zusammenzubringen. Die Nationalliberalen Präsident die Zahl der Deputierten bestimmt, und daß das Los sie Antrages. Nachdem wir zwei Tage debattiert, nachdem wir heute die Reichspartei 48. Es hätten also nach dem Rechts- kommen, daß der Reichstag das Bedürfnis fühlt, den Ansichten des morgen die beiden Theoretiker gehört haben, dürfte es wohl an der bon grundsatz, dem sie immer sprachen, die National Kaisers in Form einer Adresse zu widersprechen. Man denke Zeit sein, die Debatte zu schließen. Wir haben auch noch andre liberalen den Präsidenten, das Centrum den ersten und die an einen ähnlichen Fall, wie bei der Aeußerung des Kaisers Fragen zu behandeln.( Sehr richtig!) Ein großer Teil der Dele­gierten ist nicht in der Lage, noch über den Sonntag hier zu bleiben. Konservativen den zweiten Vicepräsidenten stellen müssen, statt dessen über die Ablehnung der Bismarck- Ehrung durch den Reichstag. wurde der Konservative vom Kartell Präsident; der Nationalliberale Damals gab man keine Antwort, aber man fann in ähnlichen ( Sehr richtig!) Wir haben hier eine große Zahl von Arbeitern, die Dr. Buhl erster und der Reichsparteiler Dr. Unruh zweiter Vice- Fällen eine Antwort geben wollen. Wenn einer unsrer Leute durch am Montag wieder in Arbeit gehen müssen. Heine- Berlin: Ich bitte Sie, den Antrag abzulehnen, präsident. Das Centrum hatte es abgelehnt im Startell- Reichstag das Los bestimmt wird, die Meinung des Reichstags dem Kaiser im Präsidium zu ſizen. Glaubt Bernstein , daß die Gegen- ins Haus zu bringen, so kann er sich nicht drücken, wenn er sein wenigstens jetzt noch. Ich will gar nicht davon reden, daß fäße zwischen uns und der Politik der herrschenden Klassen Mandat nicht verlieren will. Also auch schon jetzt ist ein Gehen zu der ich einer der am meisten Angegriffenen bin, dadurch um die Möglichkeit komme, mich zu verteidigen, denn ich weniger scharf sind, als die Gegenfäße waren, in denen Frankenstein Hofe nicht ausgeschlossen. Ich glaube aber auch weiter, daß die stehe als 25. auf der Rednerliste, und daß bis dahin geredet wird, sie weniger schroff sind, als die Gegensätze zwischen Regierung und fidium zu übernehmen und zwar eher, als wir in der Majorität und Stauffenberg sich 1879 zur Mehrheit befanden? Oder daß Socialdemokratie in die Lage kommen kann, einen Posten im Prä­das glaube ich selbst nicht. Ich bin aber der Ansicht, daß das, was Centrum im Jahre 1887? Diese Frage wird Bernstein verneinen im Reichstage find.( Hört! hört!) Es mag das nicht wahrscheinlich die beiden nächsten Redner sagen werden, namentlich Molkenbuhr, müſſen. Soviel Tattgefühl sollten wir jederzeit haben, um zu sein, aber es ist nicht unmöglich. Nehmen wir an, daß die ein sachlich ganz neues Moment in die Debatte bringen wird. Der Schluß- Antrag wird abgelehnt.

Für die Ansichten eines Einzelnen kann Berlins Delegation nicht verantwortlich gemacht werden.( Beifall.) Für Berlin I : Oppel, Lucht.

II: Köderit, Fülle, Werner.

III: Jonas, Friz, Dr. Friedeberg.

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IV: Franke, Laaser, Vogel.

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V: Liepmann, Friedländer.

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IV: Fischer, Mars, Freythaler.

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Teltow - Beeskow : Pieleke, Meiling, Otto Hoffmann . Nieder- Barnim: Schumann, Welf, Freywaldt. die Frauen von Berlin und Umgebung: Emma Jhrer, Ottilie Baader , Minna Jung, Marie Klotzsch.

Die zweite Erklärung lautet: Als Teilnehmer an den Besprechungen der Berliner Delegierten erklären sich mit deren Erklärung betreffend den Zwischenfall Fischer- Hoffmann- Täterow völlig einverstanden Wels. Grunwald. Kokke. C. Legien."

Die dritte Erklärung lautet: Wir haben uns der Erklärung der Berliner Delegierten nicht angeschlossen, weil wir dieselbe durch die bereits gewordene Auf­flärung für erledigt halten, besonders aber, weil wir es nicht nur für unser gutes Recht, sondern für die Pflicht der Delegierten halten, sich über einen Punkt der Tagesordnung wie die Vorstands­wahl, zu welchem nach altem Brauch des Parteitages eine Dis­fussion nicht stattfindet, auszusprechen; ein Recht, welches wir uns nicht nehmen lassen, eine Pflicht, der wir uns ohne Rücksicht auf die in Frage kommende Person oder auf etwa entstehende Ver­dächtigungen nie entziehen werden. A. Täterow. A. Hoffmann." Nach Verlesung einiger Glückwunsch- Telegramime wird die Sigung 1% Uhr geschlossen.

gegangen.

ich,

=

Nachmittagssigung. 3 Uhr.

Molkenbuhr:

sagen, daß wir nicht einen Mann aus unsren Reihen dazu zwingen, Junkerei die Regierung in die Klemme bringt, daß die Interessen der regelmäßig Vorlagen als angenommen zu erklären, gegen die er Großindustrie durch das Junkertum so verlegt werden, daß diese und die Fraktion ist. Schon das ist für uns Grund genug, den Großindustrie unter allen Umständen den Abschluß von Handels­Ich möchte Bernstein empfehlen, sich einmal in die Lage zurück- Eintritt ins Präsidium abzulehnen. Und damit scheiden alle Fragen, verträgen verlangt. Nehmen wir also an, es kommt ein bestimmter zubersehen, in der er sich befand, als er in den achtziger Jahren ob man Eskarpins oder ob man blauen Frack mit blanken Knöpfen Handelsvertrag, der vollständig den gegenwärtig geltenden Zolltarif Redakteur des" Socialdemokrat" war.( Sehr gut!) Er möge tragen soll usw. aus. Nein, wir könnten einen Präsidenten nur be- aufhebt, und nehmen wir weiter an, daß die agrarische Reichstags­einmal überlegen, wie wohl der Redakteur Bernstein im" Social kommen durch die Gnade der Mehrheitsparteien. Aber daran werden majorität diesen Handelsvertrag ablehnt, dann würden die Neu­demokrat" geschrieben haben würde über einen Genossen, der eine wir nicht appellieren. Am allerwenigsten in dem Augenblick, wo wir wahlen auf Grund einer bestimmten Parole, auf Grund des folche Taktik verlangt hätte, wie er sie hier empfiehlt. Wäre es infolge unsrer Stärke das, was wir wollen, fordern können. Alle Handelsvertrages stattfinden. Und nehmen wir dann an, daß eine ihm möglich, sich 1% Jahrzehnte zurückzubersetzen, so würde er selbst diese Fragen scheiden vollkommen aus, und nur, weil Bernstein in handelsvertragsfreundliche Mehrheit gewählt wird. Glaubt, Partei­begreifen, welche Stimmung in weiten Parteikreisen sein ganzes feinem Artikel eine falsche historische Darstellung gegeben genossen, dann wird Ballestrem ebensowenig an dem Plate bleiben, Auftreten notwendigerweise hervorrufen muß( Sehr gut!), da die hat, ist der Streit um so nebensächliche Fragen entstanden. Wenn als es Fordenbeck geblieben ist. Zahl derer, die heute so denken und fühlen, wie er damals, in der Bernstein sich das überlegt, so wird auch er zu der Ansicht kommen, Dann hat die handelsvertragsfreundliche Mehrheit die Geschäfte Partei noch sehr groß ist.( Lebhafte Zustimmung.) Bernstein ist daß es besser gewesen wäre, seinen Artikel nicht in der Juli- Nummer zu übernehmen.( Hört! hört! und Bewegung.) In diese Rolle einer zu seinem Vorschlage in Bezug auf die Vicepräsidenten- Frage, wie der Social. Monatshefte" zu veröffentlichen, sondern die Frage erst Regierungspartei sind wir schon gekommen. So bei dem Handels­er sagt, dadurch gekommen, daß er einen Artikel über den Ausfall noch länger zu prüfen. Und wenn er die Frage etwas näher vertrag mit Rußland , wo wir geschlossen für den Vertrag gestimmt der Wahl für die" Socialistischen Monatshefte" schreiben mußte. geprüft hätte, dann glaube ich, hätte er das Manuskript in seinem haben und eigentliche Regierungspartei waren. Derartige Situationen Ich halte es aber nicht für besonders gut, daß man glaubt, bei Schreibpult liegen lassen. Aber leider steht er auch heute noch auf können sich wiederholen. Es ist ja richtig, daß wir uns durch eine

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