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Und in diesem einzigen Rufe spiegelt sich wieder der belvußte Gegen-| macht. Freilich ist an diesem militärischen Zeugniszwangs- 1 Abgeordnete Röside war Vorsitzender dieses Ausschusses, so daß die fatz zu Kapital, Regierung und politisierender Geistlichkeit, in diesem Verfahren nicht diese Entlassung das Auffallende, sondern die An- Veröffentlichungen der Todesanzeige durch die Versicherungsanstalt Regierung und Kirche sind in Oberschlesien eins ihr politischer wendung der Zeugniszwangsschraube überhaupt, die selbst von der an sich natürlich war und in Konsequenz der obenerwähnten Vertreter ist das Centrum. Und nun bedenke man zweierlei: Erstens: die unglaublichen Scharfmacherpreſſe ſo lebhaft beklagt und bedauert worden ist. Auswahl auch dem„ Vorwärts" zuging. Es läßt sich anProvokationen der Centrumsgeistlichen während des Wahlkampfes, Ist doch Genosse Rehbein in Zeugniszwangshaft gesteckt worden, nehmen, daß Maßnahmeu getroffen werden, die den Mißbrauch der Kirche zu Centrumszwecken, die Unmöglichkeit derartige Vorkommnisse für die Folge bers einem oft und mit Aplomb wiederholten Rate des hindern. Jede Konnivenz der Socialdemokratie gegenüber ist für die Nationalpolen und Socialdemokraten, auch nur eine Ver- Kriegsministers gefolgt war. Wie oft hatte nicht der eine unverzeihliche Schwäche. fammlung abzuhalten, und zweitens: das kulturelle Niveau des Kriegsminister im Reichstag erklärt, statt hier allerlei Anklagen gegen Vorwärts" zu lesen, und ein zwingender Grund, in ihm zu Niemand zwingt die Arbeiter, den oberschlesischen Arbeiters. militärische Vorgesetzte zu erheben, möge man sich beim Empfang inserieren, liegt daher für keine Behörde vor." Von dem ersten Punkt haben wir schon oft gesprochen und werden von Beschwerden an die jeweilige militärische Behörde wenden, es nicht wiederholen. Nur eins sei gesagt: Man kann sich gar nicht die Es bleibt abzuwarten, ob die Landes- Versicherungsanstalt sich jederzeit gewissenhafteste denken, welche Erbitterung die religiösen, frommen Oberschlesier erUntersuchung einleiten und durch diese kindische Heze beeinflussen lassen wird. faßte, wenn sie zur Kirche gingen und dort statt des Troſtwortes folgte getreulich diesem Nat. Er übergab die Sache nicht einem Danziger Arbeiter der Reichs- und Staatswerkstätten war, wie der etwaige Verfehlungen unnachsichtlich chuden werde. Rehbein Eine patriotische Arbeiterkundgebung. In den Kreisen der Beschimpfungen ihrer politischen Führer und Lieblinge hörten. Der Hirtenbrief von Kopp that das übrige, um die Gemüter zur Reichstags- Abgeordneten, sondern er übersandte eine Abschrift Kreuz- 3tg." aus Danzig berichtet wird, der Wunsch kundgegeben Siedehiße zu bringen. des Briefes an den betreffenden Regimentskommandeur, worden, dem Kaiser bei seiner Anwesenheit in Danzig Und dann bedenke man, auf welchem kulturellen Niveau die damit dieser das Weitere veranlasse. Der Oberst quittierte denn eine Huldigung darzubringen und ihm für die Fortführung oberschlesische Arbeiterbevölkerung steht. Man sehe in die Wohnungen auch höflich den Empfang des Briefes, aber dann geschah das Un- Wunsch, auch um eine Besserung der Danziger der Socialpolitik zu danken. Ein weitergehender hinein, in denen dies Geschlecht aufwächst. Man blicke in die unter glaubliche. irdischen Tiefen, in denen Tausende ihr Leben unter steter Gefahr Kenntnis des Namens des Briefschreibers möglich war, wollte man Rayonbeschränkungen zu bitten, wurde aufgegeben. Obwohl eine Untersuchung des Falles auch ohne Wohnungs- Verhältnisse und Aufhebung der verbringen. Man betrachte die rauhe und rohe Behandlung, welche absolut den Namen erfahren. die oberschlesischen Arbeiter sich gefallen lassen müssen. Man beRehbein, vorgeladen, erklärte dem Durch Vermittelung der betreffenden Direktionen wurde eine denke, daß die Schule, welche nur deutsch lehrt, nur minimale Auditeur, daß es ihm natürlich nicht einfallen könne, den Mann, Audienz bei dem Ober- Hofmarschallamt nachgesucht und gewährt. Erfolge bei einer Bevölkerung haben kann, die fast ausschließlich der sich im Vertrauen auf das Redaktionsgeheimnis an den„ Vor- Die Audienz soll nach der Enthüllung des Kaiser Wilhelm- Denkmals polnisch spricht. Man bedenke, daß unser herrliches wärts" gewandt, ans Messer zu liefern. Und als der Auditeur vor dem Gebäude des Generalkommandos stattfinden. Germanisiernungs- System Tausende und Abertausende Oberschlesiern aufgezogen hat, welche polnisch sprechen zerrissen haben würde, bedeutete ihm Rehbein, daß er ja 15 Mann der Gewehrfabrik, 15 Mann der Artilleriewerkstatt, von ihm bemerkte, daß er einen anonymen Brief einfach Rundgebung werden sich( der„ Danziger 3tg." zufolge) die Arbeiterausschüsse beteiligen, und zwar 15 Mann der kaiserlichen Werft, und denken aber polnisch nicht lesen doch mit seinem Namen nicht hinterm Berge gehalten habe. Wenn unser 2 Mann des Artilleriedepots und 1 Mann des Traindepots, zufönnen; welche deutsch zwar lesen können aber das Ge- Mitarbeiter wähnte, daß sich nach dieser erfolglosen Vernehmung der sammen 48 Mann, die unter Führung des Korvettenkapitans z. D. Tefene nicht verstehen! Man bedenke, daß solche Leute absolut keinen Spüreifer der Militärgerichtsbehörde ausschließlich dem näher liegenden Simon Aufstellung nehmen werden. Alls Sprecher der Deputation Stultureinflüssen zugänglich sind. Die Kirche hat die Arbeiter ge- Gegenstand, der Untersuchung der geschilderten Vorkommnisse selbst ist Maschinenführer Glashagen von der Gewehrfabrik gewählt lehrt, untolerant zu sein. Die Kirche hat sie gelehrt, daß man focialdemokratische Flugblattverbreiter schlagen müsse! zuwenden würde, so befand er sich in einem schweren Irrtum. worden. Urplöglich erfolgte vor 14 Tagen seine Verhaftung.
Systematisch hat man es verhindert, daß in Oberschlesien starke Arbeiterorganisationen entstehen. Der überall merkliche Bildungseinfluß der Arbeiterbewegung ist in Oberschlesien durch die Unmöglichkeit, Versammlungen abzuhalen, unterbunden. Der erzieherische Einfluß der Gewerkschaften ist aus demselben Grunde geHemmt. So weiß denn die Masse der oberschlesischen Arbeiterbevölkerung wenig vom organisatorischen, systematischen Kampf um Verbesserung ihrer Lage. Die Schuld daran haben nicht die Arbeiter, sondern diejenigen, welche jetzt über die Unglücklichen am meisten zetern. Man hat systematisch die oberschlesische Bevölkerung in Sklavenbanden erhalten. Es ist aber nichts Neues, daß Sklaven zur Gewalt greifen, wenn die Empörung über Unbill, über geschehenes Unrecht feine Grenzen mehr kennt.
Prozeß entrollt hat.
vorstand.
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die Menge zu schießen.
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Wer mag wohl diese Huldigung" unter des Korvettenkapitäns Als dann der Vorwärts" den ganzen Sachverhalt darstellte, Führung angeregt haben? erklärte selbst die reaktionäre Presse fast ohne Ausnahme, daß hier eine unglaubliche Ungeschicklichkeit vorliege. Auffallend gelinde davongekommen ist ein Unteroffizier, der für Vorwärts" der Militärbehörde mit diabolischer Hinterlist eine Falle fchriftswidriger Behandlung nur sechs Wochen Mittelarrest erhielt, Offenbar habe der siebzehn Fälle von Soldatenmißhandlung und neun Fälle von vorgestellt und diese sei leider über Erwarten plump hineingetappt. obwohl einer der Mißhandelten wegen der fortgesetzten Beinigungen Ja, man erklärte, daß das Vorgehen gegen Rehbein bis hinauf zu desertierte. Ueber den Fall wird berichtet: den höchsten Stellen Befremden und Mißfallen erregt habe. Trotz- gebener hatte sich am 19. September vor dem Kriegsgericht Thorn Wegen Mißhandlung und vorschriftswidriger Behandlung Unterdem dauerte es 14 Tage, bis man sich dazu entschloß, die Zwangs- der Unteroffizier Rudolf Franz Kirsch von der 6. Compagnie haft aufzuheben! 176. Inf. Regts. zu verantworten. Vor einiger Zeit wurde der Musketier
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Die Sache wird natürlich noch ihr parlamentarisches Nachspiel Nowakowski von der Compagnie des Angeklagten, ein Schauhaben. Jedenfalls aber hat die Militärbehörde durch ihr unglaub- spieler von Beruf, flüchtig. Derselbe entkam nach der Schweiz . Und nun vergegenwärtige man sich die Vorgänge, welche der mehr einfallen wird, ihm mitgeteilte Hilferufe verzweifelter oder und teilte darin mit, daß er seine mitgenommenen militärischen Und nun vergegenwärtige man sich die Vorgänge, welche der liches Vorgehen gegen Rehbein erreicht, daß es nun feinem Menschen aus Zürich schrieb er an den Regimentskommandeur einen Brief Fest steht, daß die Gewaltthätigkeiten erst dann begannen, als mitleidiger Menschen der Militärbehörde zu unterbreiten. Und die Sachen in Bromberg zur Aufbewahrung gegeben und jetzt den AufFeneralarm geblasen wurde. In der Verhandlung wurde erklärt, Herren Kriegsminister werden sich auf eine neue Verlegenheitsphrase würden. Ferner gab Nowakowski als Ursache seiner Flucht an, daß trag dorthin gegeben habe, daß sie dem Regimente zugestellt es sei ein Zufall gewesen, der Brandmeister habe gehört, wie" Feuer!" besinnen müssen! gerufen wurde und hätte daraufhin blasen lassen. er die Mißhandlungen nicht länger habe ertragen Welche Unklugheit gehört aber dazu, aus einer aufgeregten Nichtanrechnung der Schulsteuern in Gnesen wird uns geschrieben: noch einige Kameraden behandelt worden seien. Dieses Schreiben Agitationsstoff für die Landtagswahl. In unsrer Notiz betreffend können. In sehr eingehender Weise schilderte er dann, wie er und tausendköpfigen Menge einen Mann zu verhaften und dann als er flüchtete an die Handkette zu nehmen! Diese Nichtanrechnung findet überall dort statt, wo besondere Schul- führte zu einer Untersuchung gegen den Unteroffizier Kirsch. Nach Das war der Ausgangspunkt der Unruhen, nachdem die Arbeiter societäten bestehen, das heißt in ſehr vielen Landgemeinden. Ganz Gesicht, geschlagen, sie gestoßen und geschüttelt. Für 34 Fälle Mißder Beweisaufnahme hat er vier Musketiere recht oft, meistens ins den Feueralarm gehört hatten und sich dachten, was ihnen be- besonders fallen auch hier wieder die Gutsbezirke unangenehm handlung und 4 Fälle vorschriftswidriger Behandlung Untergebener beauf. Jm Artikel 25 der Verfassung heißt es zwar: Die Der Gerichtsvorsißende hat es sich nicht nehmen lassen, in der Mittel zur Errichtung Unterhaltung und Erweiterung der antragte der Vertreter der Anklage 4 Monate Gefängnis und Degradation. Urteilsbegründung zweimal darauf hinzuweisen, daß es besser geöffentlichen Volksschule werden von der Gemeinde, und Der Gerichtshof erachtete aber nur Mißhandlung in 17 Fällen und wesen wäre, schon zu einem früheren Zeitpunkte auf alle des nachgewiesenen Unvermögens, ergänzungsweise vom vorschriftswidrige Behandlung in 9 Fällen für erwiesen, billigte dem Staate aufgebracht." Aber bis zum Erlaß des in Artikel 26 ver- Angeklagten auch mildernde Umstände zu und erkannte auf sechs Derselbe Gerichtsvorsitzende hat in der Urteilsbegründung heißenen besonderen Gesetzes bleibt es nach Artikel 112 der VerWochen Mittelarreft.ausdrücklich darauf hingewiesen, daß der Ruf„ Hoch Korfanth!" jedes Detroyierung der preußischen Verfassung vergangen, existiert ein Mecklenburg Lehrer des Volkes zu sein, ist offenbar kein erhebliches fassung beim alten Recht. Trotzdem mehr als 50 Jahre seit Lehrerfreuden in Mecklenburg . Im ochsengesegneten Lande mal erscholl, wenn Gewalthätigkeiten begangen wurden. Und der Vorfißende fügt hinzu, das sei bezeichnend für die Menschen, welche solches Gesetz nicht. Ein Entwurf zu einem solchen im Jahre 1890 Vergnügen; der Fall dürfte aber neu sein, daß ein pensionierter fich gegen das Recht vergingen". vom gewiß stockkonservativen Minister v. Goßler eingebracht, mecklenburgischer Wolfsschullehrer als Tagelöhner auf Bauarbeit Wozu sagte das der Vorsitzende? Wir können uns doch nicht wurde namentlich durch das damals schon mächtige Centrum zu gehen muß, weil er mit seiner gesetzlichen Pension nicht eriſtieren benken, daß gerade die Rufe Hoch Korfanth!" straffchärfend wirken Fall gebracht. Goßlers Nachfolger, der jetzige Oberpräsident kann. Der pensionierte Lehrer Randt in Marwig in Medlen follten. Hätte der Vorsißende eine solche Thatsache auch in dieser von Schlesien , Graf Zedlig Trüßschler, versuchte sich 1892 burg Schwerin hatte um Aufbesserung seiner armseligen e i se betont, wenn bei dem Krawall Hoch das Centrum!" gerufen mit einem Entwurf, dessen reaktionär- muckerische Tendenz am Pension gebeten, da ein Versuch, sich durch verfertigung von Geigen besten dadurch gekennzeichnet ist, daß er mit Begeisterung nicht etwas hinzuzuverdienen, fehlgeschlagen war. Es wurde ihm eine Was die prozessuale Behandlung der Sache betrifft, so haben bloß von Centrum, sondern auch von den Konservativen begrüßt" widerrufliche Gnadenunterstützung" von 200 M. im Jahre bewilligt. wir wiederholt auf Einzelheiten hingewiesen und wollen heute nur noch wurde. Ein Sturm der Empörung in weitesten Voltskreisen fegte Die Habgier verführte den armen Hungerleider jedoch, noch mehr feststellen: 1. Man hat oft den Angeklagten Fragen gestellt, welche sie beim alten geblieben; und wie das Alte in den Gutsbezirken von Hergabe damals den Entwurf mit samt seinem Bertreter fort. So ist alles verdienen zu wollen; er mußte die Gelegenheit aus und heimste für gar nicht verstehen fonnten. 2. Man hat im Wege der seiner Scheune zu einer socialdemokratischen Vers Argumentation aus den Antworten der Angeklagten Schlüsse ge- Brandenburg, Pommern , Posen, Schlesien und Sachsen aussieht, fammlung 10 M. ein. Diese Begehrlichkeit wurde fofort zogen, welche die Angeklagten nicht beabsichtigten. 3. Die Dolmetscher dafür ein paar Säge aus der Begründung des vtegierungsentwurfs bitter gerochen: Die kaum bewilligte Gnadenunterstüßung haben sehr Erhebliches oft weggelaffen, oft ungenügend übersetzt. 4. Man bon 1890: wurde ihm durch Verfügung des Ministeriums zur Strafe wieder hat oft Gewicht gelegt auf dumme Renommistereien der Knaben entzogen. Es blieb ihm kein andrer Ausweg, er wurde Bau- Handund der halbwüchsigen Burschen. 5. Man hat den Jungen langer. Wäre er nicht erst Schullehrer, sondern gleich Handlanger allen die Einsicht zugesprochen, welche man bei Jugendgeworden, er hätte sich gewiß manche Bitternis seines Lebens erspart lichen von 12-18 Jahren 12-18 Jahren feststellen muß, um strafen zu und hätte wohl mehr verdient wie als Lehrer. fönnen trotzdem der persönliche Eindruck, den die Knaben auf viele Beobachter gemacht haben ein ganz konfuser war. 6. Man hat die großen, hier behandelten Gesichtspunkte der Boltserregung den Angeklagten nicht einmal strafmildernd zugerechnet.
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Die Unterhaltung( der Schule) liegt den Societäten und Gutsherren ob. Als Mitglied der Societät gilt jede im Schulbezirk wohnhafte, rechtlich und wirtschaftlich selbständige Person, die ein eignes Einkommen hat. Die Mitgliedschaft ist insbesondere unabhängig von der Großjährigkeit, vom Geschlecht, von dem Eingehen der Che, von dem Besiz schulpflichtiger Kinder, von der Führung eines eignen Haushalts, von der Stellung in fremden Diensten... Der Gutsherr ist nicht Mitglied der Schulgemeinde, nicht steuerpflichtig, auch im allgemeinen nicht rücksichtlich der von ihm erworbenen bäuerlichen Grundstücke."
Was heißt es nun,„ die Unterhaltung der Schule liegt den Societäten und den Gutsherrn ob"?
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Wie man Preßfünder behandelt. Ueber die dreimonatige Strafverbüßung des Mitarbeiters eines polnischen Blattes in Bochum macht die„ Gazeta Torunska" folgende auch anderweitig bestätigte mitteilungen:
Wojciechowski wurde im Gefängnis wie ein gemeiner Verbrecher behandelt. Er mußte Gefängniskleidung anlegen und auf der Brust eine Tafel mit der Nummer seiner mit AnZelle tragen. Beschäftigt wurde Wojciechowski fertigung von Bürsten. Da er die vorgeschriebene Anzahl Bürsten nicht fertig brachte, strafte man ihn durch Einschränkung seiner Nahrung. Der Abgeordnete Brejski hat infolgedessen an den Justizminister eine Beschwerde eingereicht."
So beweist Preußen den an seiner civilisatorischen Ueberlegenheit zweifelnden polnischen Elementen, bis zu welch schwindelnder Kulturhöhe es emporgestiegen ist!
Wir aber wiederholen: Die innere Ursache des Krawalls war: das Klassenbewußtsein des Volfes erwacht; man hält das Volk an ser Kette; das Volk wird empört. Man hält es dann noch fester. Kapital, Verwaltung, Kirche gehen Hand in Hand. Die Empörung steigt zur Siedehize. Die empörten Massen sind ungebildet, Soweit es die Schulsocietät angeht, zu der Männlein und anorganisiert. Man läßt nicht zu, daß sie sich organisieren, daß sie Weiblein, Knecht und Magd, Minderjährige wie Großjährige heransich erziehen, daß sie sich bilden. Man will finstere Sklaven gezogen werden, ist es blutiger Ernst, soweit es den Gutsherren haben. Es kommt die Wahl mit ihr die geschilderten Zustände, angeht, leere Redensart. Die oben citierte Begründung fagt: mit ihr der Hirtenbrief Kopps. Die Siedehize ist da. „ Die Leistungen der Gutsherren bestehen nach dem Gesetz Der Feuereinmal in der der Zahlung alarm, die Verhaftungen machen das übrige. Der Krawall ist fertig. bon den Gutsinsassen zur Lehrerbesoldung", aber Und bezeichnenderweise richtet er sich gegen die Polizei, die nicht beizutreibenden Beiträge Pfarrei und das Hüttenamt. Es sind die Merkmale der sie muß hinzufügen:„ Die Staatsregierung hat im fapitalistischen Dreieinigkeit! Der Arbeiter kennt fie. Jahre 1886 beschlossen, von der Heranziehung der GutsDer Gerichtsvorsitzende gab zu verstehen, es wäre beffer gewesen, Schulbeiträge auf Staatsfonds zu übernehmen"!!! verurteilte den katholischen Geistlichen Schmit aus herren zu diesen Subsidien abzusehen und die betreffenden Ultramontane Radauhelden. Das Schöffengericht zu Ditweiler früher zu schießen. Ein als Zeuge vernommener Stationsassistent aus Laurahütte Eine weitere Verbindlichkeit( des Gutsherrn) besteht in der Hergabe Wemmetsweiler und den Redakteur der Dasbachschen erzählte, daß man am Kratvalltage um Militär nach Beuthen D.- Schl. des auf dem Gute gewachsenen Baumaterials." Damit sind die Neunkirchener 3tg." Lohnen aus Neunkirchen zu je einer telegraphiert hatte und daß man die Nachricht vom Herannahen des Lasten des Gutsherrn erschöpft, aber von den letzteren heißt es 2oche Gefängnis wegen gemeinschaftlichen aus friedensMilitärs verheimlichen wollte, was leider nicht gelungen sei! weiter:" Infolge der Abnahme der Privatwaldungen und infolge bruch 3. Sie hatten die Ruhe und Ordnung in einer am 3. Juni Das ist noch ein Punkt, welcher dringend der Aufklärung bedarf. der veränderten Anforderungen an die Schulbauten hat diese Ver- d. J. abgehaltenen nationalliberalen Wahlversammlung, die von Warum wollte man gerade das verheimlichen? pflichtung an Bedeutung verloren. dem Bergwerksdirektor Liesenhoff in Reden einberufen war, mehrAlso auch hier die größte Ungerechtigkeit fteuerfreie Guts- fach durch Zwischenrufe gestört und der wiederholten Aufforderung, herren, denen aber nur veranlagte Steuern für ihr Wahlrecht an die Versammlung zu verlassen, nicht Folge geleistet. gerechnet werden, steuerzahlende Tagelöhner, die teils überhaupt Die Verurteilten müssen's arg getrieben haben, um einer solchen nicht wählen dürfen, teils gezahlte Steuern nicht angerechnet er- Verurteilung zu verfallen. halten. Und hier kommt noch eine weitere schreiende ungerechtigkeit hinzu; es bestehen z. B. in schlesischen Gutsbezirken ca. 4000 sogenannte Patronatsschulen, zu deren Unterhalt der Gutsherr keinen Pfennig beisteuert, für die er aber die Lehrer ernennt!! Es wird von ungeheurem Wert sein, bei der Agitation für die Landtagswahlen das Volk über solche schreienden ungerechtigkeiten aufzuklären.
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Man wird versuchen, aus dem Prozeß Kapital zu suchen für noch schärfere administrative und gesetzliche Maßnahmen gegen die polnische Arbeiterbevölkerung. Uns lehrt der Prozeß ganz Entgegengesettes: Freiheit und Bildung! Wir verlangen das Vereins- und Koalitionsrecht nicht nur auf dem Papier auch für Oberschlesien . Wir verlangen die Einführung der Volkssprache in den Schulen. Das sind zwei elementare Forderungen der polnischen Arbeiterflasse, deren Erfüllung verweigern heißt: die Verantwortung übernehmen für alle unilugen und schädlichen Krawalle wie in Laurahütte.
Politische Uebersicht.
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Ausland.
Bon der bulgarisch - macedonischen Grenze. Vertrauliche Meldungen aus Sofia besagen, daß im bulgarischen Grenzgebiet von Küstendil und Dubniza etwa 20 000 Macedonier die Bildung von Banden und die Ueberschreitung der Grenze vorbereiten. Von maßgebender Seite wird die Richtigkeit der Meldung bezweifelt. Eine neue Röfices Todesanzeige im Vorwärts", die von der Landes- Meldung schäßt die in den Grenzgebieten angesammelten Macedonier Versicherungsanstalt Berlin veröffentlicht worden war, hat in scharfmacherischen Blättern zur Diskutierung der Frage genur auf 4-5000. Berlin , den 21. September. führt, ob eine öffentliche Behörde durch Zuwendung von Anzeigen Dem„ Berliner Tageblatt" wird aus Konstantinopel ge an ein socialdemokratisches Blatt die Agitation der Socialdemokratie meldet: Genoffe Rehbein entlassen. mittelbar unterſtügen dürfe".„ Nach den von uns darüber angestellten Während der letzten drei Tage wurden gegen vierhundert zu Genosse Rehbein ist am Sonntag aus der Zeugnis- Zwangshaft Ermittelungen, schreibt die„ Neue politische Korresp.", bestimmt das am Offizieren beförderte Eleven der Militärschule den Truppenteilen an entlassen worden, in der man ihn militärgerichtlich 14 Tage lang 30. Dezember 1899 vom Reichs- Versicherungsamt genehmigte Statut der Grenze überwiesen und per Bahn an ihre Standorte befördert. festgehalten hatte, um ihn zur Namensnennung jenes Soldaten zu über die Bekanntmachungen der Landes- Versicherungsanstalt, daß diese Jeden Tag bringen die Züge Munition und Mundvorräte in die veranlassen, der sich zu Gunsten seiner Mitkameraden an den Vor zu erfolgen haben: Centraldepots in Adrianopel und Serres , auch werden ganze wärts" gewandt hatte. Unser Mitarbeiter Rehbein hätte selbst- Kommalverbandes bestimmt sind( Amtsblätter 2c.), 1. in den Blättern, die zu den Veröffentlichungen des weiteren Waggonladungen der von der Bevölkerung gestifteten Unterkleidung verständlich den ihm zugemuteten journalistischen Trenbruch nicht be- Kommunalverbandes bestimmt find( Amtsblätter 2c.), 2. in den von dem Ausschusse alljährlich zu bestimmenden versendet. Der jezige Truppenbestand beträgt 185 000 Mann; gangen, auch wenn man ihn volle sechs Monate festgehalten hätte. Blättern. Nachschübe aus Anatolien sollen diese Zahl auf 250 000 bringen. Das hat wohl auch die Militär- Gerichtsbehörde allgemach ein- Letzterer hat mit andren Blättern den Vorwärts" ausgewählt, Die Lage ist gespannter denn je, doch wird eine formelle Kriegsgesehen und darum dem grausamen Spiel bereits jetzt ein Ende ge- weil dieser in Arbeiterkreisen am meisten verbreitet sei". Der erklärung von hier aus kaum erfolgen.-
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