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Dazu gehören die Anträge 60-65 und die Resolution." Die Diskussion wird fortgesetzt. th

ole Amendements erledigt werden. Ueber die fo umgestaltete| blamiert( Gelächter), und wenn man sich blamiert hat, dann schweigt| Resolution 180 soll, wie ein genügend unterstützter Antrag ver- man. Freilich trifft der Ausdruck" Prügeljunge" doch vielleicht zu Langt, in namentlicher Abstimmung entschieden werden. Der Parteitag denn der Junge, der blamiert ist und nichts andres zu sagen weiß, st mit dieser Art der Erledigung einverstanden. Zu Absatz 1 wird der prügelt!( Gelächter.) Heine erklärte ferner, er habe schon wohl eine allgemeine Unzufriedenheit. Die Hoffnungen und Wünsche, Eigerodt- Krefeld: Ueber die Beteiligung an der Maifeier befteht das Amendement Stadthagen Nr. 144*), 2. Teil, mit großer Mehrheit in Lübed Herrn von Gerlach aufgefordert, ihn nicht mehr zu loben. die wir an die Abhaltung der Maifeier knüpften, find jedenfalls nicht angenommen und ebenso der so veränderte Absaz. Zu Absatz 2 und 3 Da muß ich Herrn von Gerlach doch in Schuh nehmen.( Unruhe. in Erfüllung gegangen. Besonders im Auslande hat die Maifeier liegt der Antrag 141 Legien vor, die beiden Worte revisionistische" Rufe: Zur Sache!) Wenn man einem Gegner einen solchen noch wenig Boden gefaßt, wenn auch überall langsam Fortschritte zu streichen. Der Antrag Legien wird in diesem Teile abgelehnt. Freundschaftsbeweis im Telegrammstil giebt, so giebt man ihm gemacht werden. In England wird sie mit der wachsenden Stärke ( Ruf: Die Voltsseele!) Die Absätze 2 und 3 werden unverändert doch direkte Veranlassung, ja gewissermaßen das Recht, sich der politischen Arbeiterbewegung sich sicher besser einbürgern und dafür durch Lobeserhebungen dankbar zu zeigen.( eine: Jch den demonstrativen Charakter annehmen, den wir wünschen.

angenommen.

Es folgt

Zu Antrag 143, der eine Einfügung hinter Absatz 3 vorschlägt bin ja vorher schon gelobt worden.) Nachher auch noch in der In Deutschland wird die Beteiligung von Jahr zu Jahr stärker ( der Antrag 143 heißt nicht mehr D. Scheib und Genossen, Wiener Zeit", worin Herr v. Gerlach schreibt, Sie hätten eine ganz und sie würde noch stärker sein, wenn nicht die wirtschaftliche sondern: Wurm und Genossen), liegt ein Unteramendement tadellose Figur( Große Heiterkeit.), die andren Parteigenossen Krise gekommen wäre. Wir leben ja nicht in Wolken­Wurm- Gradnauer vor, wonach in Ziffer 2 zwischen die Worte wären nur kleine Geister, die für sie noch nicht reif wären.( Große fuckucksheim; wir können nicht unter allen Umständen am 1. Mai Socialdemokratie" und ein Anteil" eingefügt werden sollen die Worte Heiterkeit.) Zum Schluß erkläre ich, daß wir, um die vielen die Arbeit ruhen lassen, denn wie sollten die Gewerkschaften sonst gemäß der Resolution Kautsty des internationalen Socialisten- Personalfragen, die uns auf diesem Parteitage schon beschäftigt haben, die Kosten für die Entschädigung der Gemaßregelten tragen! Durch Kongresses zu Paris im Jahre 1900". Dieses Unteramendement nicht um eine weitere zu vermehren, unfren Antrag zurückziehen.( Als die Maifeier dürfen die Kassen der Gewerkschaften nicht geleert und ebenso der so veränderte Antrag 143 werden angenommen. Der sich Michels, nachdem er seine Ausführungen geendet, mit dem im werden. Glücklicherweise läßt das Aussperrungsfieber der Unter­4. Absatz der Resolution 130 bleibt unverändert. Das Amendement Saale anwesenden Herrn von Gerlach unterhält, ruft ein Genosse: nehmer nach; sie haben in der Sache ein Haar gefunden. Die Timm u. Gen. zum 5. Absaz Nr. 142 wird abgelehnt. Dagegen der Lassen Sie sich nicht loben!" Große Heiterfeit.) Gewerkschaftsführer haben also nicht etwa Ursache zu bremsen. In Antrag Legien 141 in getrennter Abstimmung in seinem 1. und 2. Teile Damit ist Punkt 4 der Tagesordnung erledigt. angenommen. Der Antrag Stadthagen Luxemburg 144 Punkt 5 vielen Städten haben die Unternehmer ja die Angst vor der Mais feier verloren und in vielen Betrieben die Arbeitsruhe am 1. Mai Nr. 1 wird angenommen, und ebenso schließlich der so veränderte Maifeier. Absatz 5. Das schriftlich vorliegende Amendement Luremburg­bewilligt. Ich stehe auf dem Boden der Resolution des Vor­Hierzu liegen die Anträge 60 bis 64 vor, die genügend unter­Bettin Stadthagen , wonach der Parteitag vor allem standes. Krüger- Dresden . Es ist in den verflossenen Debatten viel davon erwartet, daß die Agitation im Lande in der nächsten Zeit als Hauptstützt werden. Antrag 65 wird nicht unterstützt. aufgabe betrachtet wird 2c., wird abgelehnt. Vollmar, der mit Referent ist gesprochen worden, daß man den Wünschen der Arbeiter Rechnung der Minderheit gestimmt hat, ruft: Ach, das ist schade!( Heiterkeit.) wartet hätte, unterstützt worden sind, muß ich auf sie eingehen. Gewerkschaften erledigt, jedenfalls im Einverständnis mit ihnen, Pfannkuch: Nachdem die Anträge, was ich eigentlich nicht er­tragen folle. Die Arbeiter wünschen aber keine Aenderung der Es folgt die Gesamtabstimmung. Resolution 130 wird mit 288 Maifeier. Meiner Ansicht nach wird die Sache am besten von den gegen 11 Stimmen angenommen. Mit Nein stimmen: Bernstein , Ich glaube, daß wir an dem Wesen der Maifeier, wie ſie da sie für die Kosten einzutreten haben. Eine Einschränkung der Gertrud David , Elm, Grenz, Grünberg, Hering, und dürfen. Wenn vielfach gewünscht wird, daß die Maifeier einen jeben Fall zurüdgewiesen werden. Wenn man z. B. die Feier auf jetzt besteht, im großen und ganzen nichts ändern können Maifeier, wie sie von manchen Seiten gewünſcht wird, muß auf Hué, Löwe, Paul Müller, Gustav Müller- Breslau, Karlschwarz. Bei der Abstimmung von Auer, Heine, Kolb, größeren und allgemeineren Umfang annehme, so muß daran er- den ersten Sonntag im Mai verlegen sollte, so wäre es teine Mai­weitgehende Fragen wirtschaft- feier mehr, sondern ein gewöhnliches Sommerfest ohne demonstrativen Beus, Südekum, die mit" ja" stimmen, entsteht Heiterfeit. Bei intert werden, daß hier sehr es der Abstimmung von Löwe- Breslau ruft Adolf Hoffmann : Entschädigung der Gemaßregelten zu tragen haben. Der Antrag 60 licher Natur in Frage kommen, da die Gewerkschaften die Ein treuer Knecht war Fridolin!"( Heiterkeit.) Damit sind die ist derart, daß man ihn wohl dem Vorstand zur Berücksichtigung über- darüber, daß nichts geschieht, um die Maifeier auch auf dem platten Anträge 89, 90, 91, 101, 102, 103, 105, 106, 107, 108, erster Satz, weisen könnte. Wenn dann zur Zeit keine dringenden Aufgaben zu erfüllen Lande populär zu machen. Wir wünschen, daß der Parteivorstand Bujold- Friedberg: Bei uns herrscht die größte Mißstimmung 109, 109a, 110 und 129 erledigt. Karl Schwarz erklärt zu sind, so kann ja eventuell ein solches Flugblatt herausgegeben werden. Im ein geeignetes Flugblatt über die Bedeutung des ersten Mai heraus­Brotokoll, daß er gegen die Resolution gestimmt habe, weil er mit der übrigen bitte ich Sie, die Anträge abzulehnen und lediglich die im giebt. Aus diesem Grunde bitte ich Sie um die Annahme unfres bisherigen Taktik einverstanden sei. Quard, Lindemann und A. Kramer erklären zum Protokoll, daß sie für die Resolution vorigen Jahre beschlossene Resolution zu erneuern." In Ueber­gestimmt haben, ohne sich mit allen Einzelheiten einverstanden er- Kongresses zu Paris 1889, Brüffel 1891, Bürich 1893, London 1896 einstimmung mit den Beschlüssen des Internationalen Arbeiter­Antrags. Gewehr- Elberfeld : Ich stehe auf dem Standpunkt, daß wir an flären zu können. Singer teilt mit, daß er eine Zuschrift des Herausgebers der Weihefest der Arbeit, gewidmet den Klassenforderungen des Proletariats herigen Sinne weiter ausbauen sollen. Das aber muß den lokalen und Paris 1900, feiert die deutsche Socialdemokratie den 1. Mai als das dem System unsrer Maifeier nichts ändern, sondern sie in dem bis­Wiener Fackel", des Herrn Karl Kraus , erhalten habe, in der ausgeführt ist, daß die Angaben des Genossen Victor Adler über die trachtet die Partei die allgemeine Arbeitsruhe. Der Parteitag macht und dem Weltfrieden. Als die würdigste Feier des 1. Mai be- Organisationen überlassen werden; deren Aufgabe ist es, die Idee des Socialismus und den Gedanken des Achtstundentages weiter zu " Fackel" den thatsächlichen Verhältnissen nicht entsprächen. Das inzwischen festgestellte Resultat der vorgenommenen Wahlen den andren Kundgebungen für die allgemeine Arbeitsruhe am misstimmung über die Maifeier vor. es den Arbeitern und Arbeiterorganisationen zur Pflicht, neben propagieren.( Zustimmung.) ergiebt: Bu Vorsitzenden des Vorstandes sind gewählt: Singer 1. Mai einzutreten und überall da, wo Löbe- Breslau empfiehlt den Antrag 64. Es waltet eine gewisse Die Maifeier soll eine die Möglichkeit für Stimmen erhalten: Antrick 7, Mehring 3, Adolf Hoffmann 2, Deutschland ist ja bisher dasjenige Land, das den Gedanken der teiligen, bilden doch nur einen verhältnismäßig fleinen Teil der Außerdem haben Arbeitsruhe vorhanden ist, die Arbeit am 1. Mai ruhen zu laſſen." Demonſtration ſein, iſt es aber nicht, denn die Arbeiter, die sich be­Bollmar 2, Zubeil 1. Bu Sekretären sind gewählt: Pfannkuch mit 286, Maifeier am erfolgreichsten propagiert hat. Arbeiterschaft. Besonders im Osten kann nicht davon die Rede sein, Auer mit 270 Stimmen. Außerdem haben Stimmen erhalten: Es empfiehlt sich daß die Maifeier einen demonstrativen Charakter habe. Aus diesen Antrick 2, Hoffmann 1, Braun 1, Täterow 1, Wolkenbuhr 1, Deshalb bin ich auch gegen den Antrag, die Maifeier auf den ersten 1. Mai oder gar keine. Und da wir die volle Arbeitsruhe nicht nicht, die Maifeier ihres jezigen Charakters zu entfleiden. Gründen sagten sich die Breslauer: Entweder volle Arbeitsruhe am Ledebour 1. Zum Kassierer ist Gerisch mit 286 Stimmen gewählt. Zu Kontrolleuren sind gewählt: Meister mit 266, Kaden mit 247, Bod Sonntag im Mai zu verlegen. Nehmen sie also die Münchener durchführen können, so halten wir es für besser, ganz darauf zu ver­Resolution einstimmig wieder an! Ein Antrag Timm auf Schluß der Debatte, wird mit großerzichten und nur abends in Versammlungen den 1. Mai zu feiern. Die Debatte wird geschlossen. Mehrheit abgelehnt.

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mit 286 und Bebel mit 272 Stimmen.

mit 235, Brühne mit 217, Frau Zetfin mit 215, Könen mit 206, Ged mit 199, Ehrhardt mit 191, Pfarr mit 162 Stimmen. Außerdem haben Stimmen erhalten: Hug 100, Stücklen 94, Dubbers 86, Quard 82, Bömelburg 68, Ihrer 47, Storch 47, Vollmar 39, Elm 31, Meist 4, David 3, Moltenbuhr 3, Timm 2, Motteler 2, Braun 2, Grenz 1, Beus 1, Hoffmann 1, Kühn 1, Böhle 1, Beyer 1, Päplow 1,

Löbe 1.

As Ort für den nächsten Parteitag ist Bremen mit 107 Stimmen gewählt. Außerdem find Stimmen entfallen auf Mannheim 60, Effen 34, Magdeburg 21, Stettin 20, Dortmund 17, Nürnberg 12, Darmstadt 8, Berlin 8, Kiel 4.

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Charakter.

wird erneut beschlossen. Damit sind die Anträge 60 bis 65 Der Berichterstatter Pfannkuch verzichtet aufs Schlußwort. Die Münchener Resolution über die Maifeier erledigt.

Kontrollkommission die Genossen Eberhardt- Charlottenburg und Punkt 5 der Tagesordnung ist erledigt. Wengels- Berlin in den Parteivorstand gewählt sind. Vorsitzender Singer übernimmt den Borsitz und teilt mit, daß seitens der der Kontrollkommission ist Meister- Hannover.

in unsrer Bewegung den lassenkampfcharakter betonen, so müssen Dr. Friedeberg- Berlin empfiehlt den Antrag 63. Wenn wir wir auch diejenigen Einrichtungen fordern, die geeignet sind, diesen Klassencharakter unsres Kampfes deutlich zu charakterisieren. Da liegt, daß wenigstens an einem Tage im Jahre der Arbeiter Herr kommt in erster Linie die Maifeier in Betracht, der die Jdee zu Grunde über seine Arbeitskraft sein soll, die er sonst stets zu verkaufen ge­zwungen ist. Wir haben also nicht etwa diesen Charakter der Mais Es folgen die noch nicht erledigten Anträge zu Punkt 4. Die herauszuarbeiten. Sie sprechen von dem großen Siege, den wir am feier irgendwie abzuschwächen, sondern ihn im Gegenteil möglichst Anträge 104 und 108, zweiter Satz, werden zurückgezogen. Antrag 117 16. Juni erfochten haben, aber liefern sie doch auch den Beweis, daß wird abgelehnt. Ueber Antrag 139 beschließt der Parteitag die hinter diesen 3 Millionen Stimmen Persönlichkeiten stehen, die für Eröffnung einer besonderen Diskussion. Heine- Berlin: Ueber die Frage, ob die Marburger für Herrn unsre Ideen eintreten. Das geschieht dadurch, daß für den erſten b. Gerlach stimmen sollten oder nicht, will ich hier nicht reden; ein solcher Beschluß nicht durchzuführen wäre; aber unser ganzes Mai allgemeine Arbeitsruhe vorgeschrieben wird. Mag sein, daß es hat da jeder seine Ansicht. Ich war der Ansicht, daß die Mar- Programm besteht ja aus Forderungen, die nicht durchgeführt sind. burger für Herrn v. Gerlach stimmen müßten, weil der Gegner man sagt, die Sache würde zu teuer sein und zu viel Opfer erfordern, find in ganzen 43 Jahre 1 Monat Gefängnis verhängt.( Große von Gerlach in Realtor schlimmster, Corte farines mit mir in dem Antrage vorgeworfen, daß zu Gunsten persönlich befreundeten politischen Gegners unjrer Partei durch mein Telegramm an Herrn v. Gerlach die Marburger Parteigenossen desavouiert hätte. Demgegenüber mache ich darauf auf­merksam, und Herr v. Gerlach wird mir das nicht übel­rehmen, daß das Verhältnis zwischen mir und ihm nicht das einer persönlichen Freundschaft, sondern nur einer ober­flächlichen Bekanntschaft ist. Es ist mir vorgeworfen worden,

aber müssen wir denn nicht allenthalben Opfer bringen? Wie viel Opfer erfordert nicht alljährlich die Schwindsucht.( Unruhe. Zurufe: Wir sind doch nicht in einer Volksversammlung!) Die Maifeier hat aber besonders auch die Bedeutung, daß hier die Möglichkeit für ein wirkliches Zusammengehen zwischen Partei und Gewerkschaften ge­geben ist und daß durch die Maifeier auch in den Gewerkschaften der lassenkampfcharakter betont wird. Ich bitte sie also, dem Antrag 63 zuzustimmen.

Bevor in den Beratungen fortgefahren wird, erklärt wenn ich ihm das Ürteil des Laurahütten- Prozesses mitteile. Dies Singer: Ich glaube, es wird den Parteitag interessieren, urteil ist ein Beweis für die neueste Anvendung der milden Form des Klassenkampfes( Sehr gut!) seitens der bürgerlichen Gesellschaft, Gesellschaft sich unter anderm auch in der Justiz gegeben hat. Es vertreten durch die Instanzen und durch die Institutionen, welche die Bewegung und lebhafte Gntrüftungsrufe.) Der Parteitag tritt hierauf in die Beratung des Punktes 7 der Programm und zur Tagesordnung: Anträge zum Drganisation. Auf das Programm beziehen sich die Anträge 66 und 68.**) Beide erhalten nicht die genügende Unterstützung und gelten infolge­dessen als erledigt.

oaß ich die Lobeserhebungen, die Herr von Gerlach mir über nicht, weil sie zu dehnbor ist. Deswegen meine ich, daß der Partei: Organisationsstatuts, der vom Ausschluß handelt, die zweite auf die

reichlich spendete, nicht energisch zurückgewiesen hätte. bitte die Parteigenossen, sich die Verhandlungen des Lübecker Barteitages anzusehen. daß Dort werden Sie finden, ch in Lübeck bereits in aller Deffentlichkeit Herrn v. Gerlach aufgefordert habe, diese Lobeserhebungen einzustellen. Er ist dieser Bitte aber nicht nachgekommen. Seit den Lübecker Tagen habe ich Herrn v. Gerlach überhaupt nicht mehr gesprochen, außer jetzt vor einigen Wochen. Man pflegt derartige Bitten nicht zu wiederholen, aamentlich wenn, wie sich herausgestellt hat, in der Sache eine

Weidner: Auch mir genügt die bisherige Fassung der Resolution tag fich unbedingt mal mit der Frage beschäftigen muß, ob nicht allgemeine Arbeitsruhe am 1. Mai stattfinden soll. Dann muß auch erörtert werden, in welcher Weise die Entschädigungsfrage für die Gemaßregelten zu regeln ist. Darüber muß sich der Parteitag mit dem Gewerkschaftskongreß ins Einvernehmen feßen. Im übrigen stimme ich dem Vorredner zu.

Singer: Die auf die Organisation bezüglichen Anträge zerfallen in drei Gruppen; die erste Gruppe bezieht sich auf den§ 2 des Bertretung der Fraktion auf fünftigen Parteitagen, die dritte Gruppe andre Regelung der Vertretung der Wahl­freise auf Parteitagen. der Hierzu liegt Antrag 134 vor, der eine Bertagung bis zum nächsten Jahre

bezweckt eine

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Art System zu liegen scheint. Ich habe also Herrn von Gerlach Verhandlungen heute nicht zum Abschluß bringen können. Bedenken werden, damit dasselbe in großen Massen verbreitet und damit

m Interesse der von uns vertretenen Sache.( Rufe: Aha!), und das bitte ich mir zu glauben. Was endlich meine Erklärung im Vorwärts" anlangt, so erkläre ich hiermit, unbeschadet meines fachlichen Standpunktes, daß die Form, in der ich mich da über die Marburger ausgelassen habe, weder nötig noch angemessen war. Es ist mir da eben halt auch einmal passiert, daß ich mich über eine Sache geärgert hatte, und daß ich in meiner Antwort in der Form über das Ziel hinausschoß. ( Hoffmann- Berlin ruft: Lübeck Nummer 21) Dennoch halte ich es nicht für richtig, daß durch eine Resolution zum Ausdrud zu bringen. Wenn wir erst einmal anfangen wollten, auf unsren Partei­tagen zu resolvieren, wann und wo irgend ein Parteigenosse gegen einen andren Genossen öffentlich grob geworden ist, dann müßte unser Parteitag fehr lange dauern. Ich bite also die Genossen, sich mit meiner Erflärung zu begnügen und auf einen Beschluß zu verzichten. Wollen Sie das nicht, und sollte der Partei­tag der ganz ungewöhnlich scharfen Resolution beitreten, dann nehme ich das hin mit den Empfindungen, mit denen man im Parlament einen Drömmgsrut entgegennimmt, wenn man etwas mehr gefagt hat, als man hätte sagen sollen.

Dr. Michels- Marburg : Ich hätte eigentlich von dem Genossen Heine erwartet, daß er sich über die sachliche Frage überhaupt nicht aussprechen, sondern einfach die Form seines Artifels be­dauern würde.( Sehr richtig! Lachen.) Er hat mich enttäuscht ( Lachen), weil er hier wieder seine Meinung in einer Marburger Frage zum besten gegeben hat, wegen deren wir ihn gar nicht gefragt hatten. Genosse Heine erklärte sich hier gewissermaßen für einen Prügeljungen, an dem wir Marburger unsre Wut auslaffen wollten. Ich meine aber, tvenn ein Parteigenosse einem politischen Gegner in einer internen Angelegenheit ein Telegramm sendet und dieses Tele­gramm nachher bekannt wird, so hat er sich nach meiner Auffassung, und wohl auch nach der Auffassung der Mehrzahl der Anwesenden, einfach

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*) 60. Parteigenossen in Friedberg Büdingen : Der Auf eine Anfrage aus der Versammlung über die geschäftlichen Parteitag möge beschließen: Der Parteivorstand wird beauftragt, jedes Jahr am 1. Mai ein Flugblatt herauszugeben, in dem in für Dispositionen des Vorsitzenden bemerkt Singer: Ich halte es für selbstverständlich, daß wir unsre die Masse verständlicher Form die Forderungen der Arbeiter beleuchtet Sie, was es, nicht vor den Gegnern das tann uns gleichgültig mehr als bisher für unsre Maiforderungen Propaganda gemacht sein, aber vor den Parteigenossen im Lande für einen Eindruck werden kann. 61. Parteigenossen in Bremen , im vierten und im machen würde, wenn wir eine große Anzahl wichtiger Punkte in einer Weise erledigen würden, die einfach verächtlich zu nennen fünften sächsischen Wahltreise: Der Parteitag möge wäre.( Lebhafte Zustimmung.) Nachdem wir den großen, wichtigen fich für die Beibehaltung der Maifeier in ihrem bisherigen Charakter Dingen, die uns bisher beschäftigt haben, und über die allerdings entscheiden. gesprochen werden mußte, die notwendige Zeit gewidmet haben, find vir verpflichtet, den Anträgen über Arbeiterschutz- Gesetzgebung und sonstige Wahrung der Arbeiterinteressen im Gegenwartsstaat eben­falls Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken. Wenn es manchem schwer wird, länger hier zu bleiben, so glaube ich, werden wir lieber die jenigen, die absolut abreisen müssen, entschuldigen, als daß wir jetzt eine große Anzahl von Anträgen absehen oder nach unzulänglicher Debatte erledigen. Außerdem sind wir doch schließlich auch nur Menschen. Wie können Sie denn noch in diesem Saale fizen? Das ist doch gar kein Arbeiten mehr. Ich schlage vor, daß wir unsre Ver­handlungen heute nicht zu Ende führen, sondern morgen früh um 11 Uhr fortsetzen.( Beifall.)

Der Parteitag ist damit einverstanden. Nachdem ein Schluß­antrag abgelehnt ist, beschließt der Parteitag die Bertagung. Singer teilt mit, daß eine Privatsammlung für die Grimmitschauer streitenden Tegtilarbeiter 482,40 m. ergeben hat.( Lebhafter Beifall.) Schluß 7 Uhr.

Dresden , den 20. September. Siebenter Verhandlungstag. Vormittags- Sizung.

11 Uhr. Den Vorsiz führt Kaden. Rühle- Harburg giebt die Erklärung zu Protokoll, daß er für die *) 144. Abänderungs- Anträge. 1. Zu Nr. 130, von der Mehrheit angenommene Resolution über die Vicepräsidenten­Tester Absah, nach erlangt"( in Zeile 4) einzuschalten: nach wie Frage gestimmt haben würde, wenn er anwesend gewesen wäre. vor zur Aufflärung über das Ziel der Socialdemokratie ver- R. Hat in Chemnitz an dem Abstimmungstage eine Versammlung wendet und" abgehalten.

2. Zu Nr. 140 hinter" höfische"( Beile 5) wie folgt fortzu­fahren: Verpflichtungen zu übernehmen oder irgendwelchen Be­dingungen sich zu unterwerfen, die nicht durch die Reichsverfassung begründet sind.

Stadthagen und 22 Genossen.

Es sind Begrüßungen eingelaufen.

Es wird in die Tagesordnung eingetreten.

Zur Verhandlung steht

Punkt 5: Die Maifeier.

62. Parteigenossen in Magdeburg : Die Maifeier von Partei wegen nicht etwa einzuschränken, sondern die Agitation für dieselbe intensiver als je zu betreiben.

63. Parteige noffen in Düsseldorf und Berlin VI: Auf dem Parteitage für vollständige Arbeitsruhe am 1. Mai einzutreten. 63a. Kreiskonferenz Nieder- Barnim: Die Maifeier soll mehr als bisher in den Vordergrund gerückt werden. Die Feier hat am 1. Mai zu erfolgen.

64. Parteigenoffen in Breslau : Der Parteitag möge der Maifeier- Resolution folgenden Wortlaut geben: Arbeiterkongreffe zu Paris 1889, Brüssel 1891, Zürich 1893, London 1896 und Paris 1900 macht es der Parteitag den Arbeitern und Arbeiterorganisationen zur Pflicht, am 1. Mai für die Klassen­forderungen des Proletariats, insbesondere aber für einen aus­reichenden Arbeiterschuß und für Verkürzung der Arbeitszeit, durch Veranstaltung von Versammlungen am Abend des 1. Mai zu de­monstrieren. 65. Barteigenoffen in München Gladbach: Die Maifeier auf den ersten Sonntag im Mai zu verlegen. Programm.

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**) 66. Parteigenosse Welter in Wiesbaden : Punkte 6 des Parteiprogramms folgende Fassung zu geben:

I. Dem

6. Erklärung der Religion zur Privatsache. Daraus sich ergebende Forderungen:

a) Trennung zwischen Staat und den heutigen Kirchen; b) Abschaffung aller Aufwendungen aus öffentlichen Mitteln zu firchlichen und religiösen Zwecken;

c) Entfernung des konfessionellen Religionsunterrichts aus der Schule;

d) Erfaz desselben durch einen Moralunterricht ohne metaphysische Voraussetzungen, einen umfassenden naturwissenschaftlichen Unterricht, einen wissenschaftlichen Unterricht in der Religions­geschichte;

e) Berbot der Erteilung jeglichen Glaubensunterrichts an Kinder unter 16 Jahren;