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Nr. 221. 20. Jahrgang.

Zutritt.

gewählt.

3. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

unserm Vereinswirt die Polizeistunde bis auf 10 Uhr zu beschränken.

Lokales.

Hermann Meiling+

können.

Gegen die Gültigkeit der Stadtverordneten- Wahlen bezw. gegen die Richtigkeit der vom 15.- 30. Juli d. J. ausgelegten Gemeinde­Wählerliste war, wie erinnerlich, von insgesamt 553 Per sonen Einspruch erhoben worden. Der zur Vorprüfung desselben eingesetzte Ausschuß hat nun auf Grund der angestellten Recherchen beschlossen, der Stadtverordneten - Versammlung zu empfehlen, daß die Proteste von 16 Antragstellern als verspätet zurückgewiesen, daß die Anträge von 232 Personen auf nachträgliche Aufnahme in die Wählerliste abgelehnt und die übrigen 305 Personen nach träglich in die Wählerliste aufgenommen oder an richtiger Stelle eingetragen werden. Die 232 Antragsteller, denen die Wahl­berechtigung aberkannt werden soll, sind entweder Steuer­Restanten, Nicht- Preußen, Armenunterstützungs- Empfänger, oder sie waren von der Steuer befreit, noch nicht ein Jahr lang in Berlin ,

Dienstag, 22. September 1903.

er auf

wort des Magistrats darf man gespannt sein. Ueber den 8 wed Wer ist der Knabe? In Friedrichsberg hat sich ein Junge von Berliner Partei- Angelegenheiten. gabe der Deputation beſteht darin, die Stadt Berlin mit werken der angiebt, daß seine Eltern in der Andreasſtraße wohnen. Hier hat der Kunstdeputation sagt er selbst in seinem Rotbuch":" Die Auf- etwa 4 bis 5 Jahren angefunden, der sich Walter Anno nennt und monumentalen Kunst, Bildnerei und Malerei auszustatten". Die man aber irgend jemand dieses Namens nicht ermitteln können. Schöneberg . Heute, Dienstagabend, bei Obst, Meiningerstr. 8:" Stadt Berlin " ist ein sehr weiter Begriff und wenn die Deputation Der Knabe befindet sich daher einstweilen noch bei der Polizei in Versammlung des Wahlvereins. Auf der Tagesordnung im Rahmen der 100 000 m. entgültig endscheiden" darf, so wird der Friedrichsberg. Er trägt einen weißen Blusenanzug, eine blaue steht: Berichterstattung von der Generalversammlung des Kreiſes Rechnungsausschuß mit seinem Protest schwerlich etwas ausrichten Matrosenmüze, schwarze Strümpfe und schwarze Schnürschuhe und vom Parteitag in Dresden . Gäste- auch Frauen- haben Ein Specialist im Taschendiebstahl ist in der Person eines ge Auf dem Berliner Gemeindefriedhof zu Friedrichsfelde wurden wissen Mag Pfeffer aus Uedermünde festgenommen worden. Pfeffer Köpenid. Heute, Dienstagabend 8 Uhr, hält der Wahlverein im Statsjahre 1902/03 4512 Beichen beerdigt, um 215 betrieb den Taschendiebstahl gewerbsmäßig. Da er schon mehrfach feine Vereinsversammlung im Kaiserhof ab. Genosse Dr. Alberth- weniger als im vorhergehenden Jahre. Vermindert haben sich bestraft und daher den Kriminalpatrouillen bekannt ist, so maißte er Charlottenburg hält einen Vortrag über Kunst und Proletariat". indes nur diejenigen Beerdigungen, die auf Kosten der Stadt sich ein Feld aussuchen, wohin diese nicht so häufig kommen. So Auch werden in dieser Versammlung die" Delegierten zur nächsten Auch werden in dieser Versammlung die Delegierten zur nächsten gemeinde erfolgen, die Armenbegräbnisse, von 4094 auf 3718, verfiel er auf den Gedanken, Stadtbahnreisender zu werden. Mit Kreis- Generalversammlung und ein Wahlkomitee zur Landtagswahl während die von privater Seite bezahlten Beerdigungen sich bei einer Monatskarte versehen, benutte er ſtets die letzten Züge, in trächtlich vermehrt haben. Die Verminderung der Armenbegräbnisse denen immer einige Fahrgäste einschlafen. An die machte er fich Ober- Schöneweide. In der Wahlvereins- Versammlung am ist dadurch zu stande gekommen, daß hier vom vorletzten zum letzten dann heran und sobald er ihnen mit der größten Vorsicht verließ geleert hatte, der nächsten Mittwoch erstattet Genosse Schumann den Parteitags- Bericht. Der Jahre die Zahl der Kinderleichen von 2172 auf 1760 zurückgegangen die Taschen angekündigte Vortrag über die Landtagswahl wird an andrer Stelle ist, wohl infolge der in Berlin eingetretenen allgemeinen Ab- Station den Zug und verschwand. In der Nacht zum Sonntag vom Grunewald nahme der Kindersterblichkeit. der Tagesordnung erledigt werden. Die Beerdigungen erwachsener aber hatte er Bech. In einem Zuge, der Armer haben sich weiter vermehrt, allerdings nur wenig, fam, hatte er einem eingeschlafenen Herrn das Portemonnaie mit Weißensee. Mittwochabend 8½½ Uhr ist im Zachowschen Lokal, bon 1922 auf 1953. Bedeutend ist die Zunahme bei den Beerdi- 33 M. aus der Tasche herausgeschnitten. Als er auf dem Bahnhof Königchauffee 49, eine öffentliche Versammlung. Tages- gungen bemittelter Personen, für die die Gebühren be- Alexanderplaß schon den Thürgriff in der Hand hatte, um auszu­ordnung: Bericht von der Kreistonferenz. Referent: Genosse zahlt werden. Sie vermehrten sich von 633 auf 799, im besonderen steigen, erwachte sein Opfer, sah den Schnitt in der Hose, merkte B. Haad. Bericht vom Parteitag in Dresden . Referent: Genosse bei den Erwachsenen von 494 auf 660, während die Kinder hier in den Diebstahl und nahm unwillkürlich den Mann an der Thür als K. Welt. Um zahlreichen Besuch ersucht Der Vertrauensmann. beiden Jahren mit 139 beteiligt waren. Die Zahl dieser Beerdigungen den mutmaßlichen Thäter am Kragen. Er hatte den Richtigen ge­Zoffen. Morgen, Mittwoch, den 28. d. M., abends 7%, Uhr, ist ist auf dem Berliner Gemeindefriedhofe in neuerer Zeit überhaupt faßt. Pfeffer warf zwar auf dem Wege zum Bahnhofsvorsteher das die Monatsversammlung des hiesigen Wahlvereins bei C. Rüffer. start im Wachsen. In den letzten fünf Jahren war fie 799, 633, Bortemonnaie weg, um unverdächtig zu erscheinen, da man das aber Tagesordnung unter anderm: Bericht über die Generalversammlung 477, 310, 244; fie ist also in einem Jahrfünft auf reichlich das Drei- sah, so half tein Leugnen mehr, zumal da ja sein Borleben der des Kreises, Ergänzungswahlen zum Vorstand, wichtige Vereins fache gestiegen. Unter den 63 547 Beerdigungen, die seit Eröffnung Kriminalpolizei bekannt war. mitteilungen, eventuell Berichterstattung vom Parteitag in Dresden . des Friedhofes dort erfolgten, sind jezt bereits 4065, die von Ein Gattenmord? Am 8. d. M. wurde in der Gemarkung Die Genossen wollen der Tagesordnung wegen recht zahlreich und privater Seite bezahlt wurden. Dallgow , in der Nähe des Döberizer Barackenlagers, die Leiche vor allem recht pünktlich erscheinen, da es der Polizei beliebt hat, einer unbekannten Frau an einem Haselnußstrauch hängend auf­gefunden. Der Kreisphysikus nahm nach Lage der Sache auf Grund einer Besichtigung der Leiche an, daß Selbstmord vorliege, und die Leiche wurde am 10. d. M. in Dallgow beerdigt. Bald darauf erschien bei der hiesigen Kriminalpolizei die Frau des Telegraphen­arbeiters Thomas geb. Mehlhorn zu Zehlendorf und erklärte, daß Ueber den Schluß des socialdemokratischen Parteitages hat ein die in Dallgow als Leiche aufgefundene Frau ihre Schwester Meta, die Ehefrau des früheren Barbiers und späteren Photographen trauriges Ereignis seine düsteren Schatten geworfen; einer der Hugo Walter sei. Frau Thomas äußerte dabei gleich den Ver Delegierten des Reichstags Wahlkreises Teltow- Charlottenburg, dacht, daß ihre Schwester nicht Selbstmord begangen habe, sondern Genosse Meiling aus Schöneberg ist, wie uns telegraphisch mit einem Verbrechen zum Opfer gefallen sei. Die Umstände, auf die geteilt wird, dort am Montagvormittag 11 Uhr 30 Minuten plötzlich sie den Verdacht gründete, waren allerdings schwerwiegend genug. am Schlaganfall gestorben. Die Leiche der Frau war in halbfizender Stellung gefunden worden. Hermann Meiling kam früh in die politische und gewerkschaft- Schlafburschen 2c. Die Schlinge, mit ter sie sich erhängt haben sollte, lag nicht fest liche Bewegung. Schon als Schlosserlehrling nahm er den regsten Für die elektrischen Zugförderungs- Versuche hat der Minister der um den Hals, sondern nach Art eines Sturmbandes vom Kinn aus Anteil an den Bestrebungen der socialdemokratischen Partei. Bald öffentlichen Arbeiten neuerdings wieder die höchsten Geschwindig- um den Kopf. Das andre Ende war nur mit einer Schleife an nach Beendigung seiner Lehrjahre wurde er Mitglied des feiten bestimmt. Bezüglich der Vorortstrecke Nieder- Schöneweide- einem taum fingerdicken Zweig eines Haselnußstrauches etwa einen Diskutierklubs Westen". Eine ziemlich zurückhaltende Natur, Oberspree- Spindlersfelde ist angeordnet worden, daß die Fahr- halben Meter vom Stamm entfernt befestigt. Ein Raubmord war schöpfte er hauptsächlich Belehrung aus den Debatten der hier geschwindigkeit bis auf 60 Kilometer pro Stunde erhöht werden ausgeschlossen, da alle Wertsachen bei der Leiche gefunden wurden. diskutierten Fragen. Durch die Lekttüre bon Broschüren darf. Die hier durch die Union Elettricitäts- Gesellschaft angestellten Der Verdacht lenkte sich nun auf den Ehemann Walter, der und den Besuch von Versammlungen suchte er feinen politis Versuchsfahrten bezwecken bekanntlich nur für die elektrische Zugförderung seit drei Jahren von seiner Frau getrennt in Gendringen teine größere Freude der Berliner Stadt- und Vorort- Bahnstreden die nötigen Unterlagen zu in Holland lebt. schen Gesichtskreis zu ertveitern und Die polizeilichen Ermittelungen stellten fest, gab's für ihn, als wenn er seinen Mitkollegen und näheren Freunden gewinnen, und auf diesen wird gegenwärtig nur mit einer Durch daß Frau Walter am 6. d. M. einen Brief ohne Unter­feinen Standpunkt in dieser und jener Frage erläutern konnte. Beseelt schnitts- Geschwindigkeit von 30 bis 35 Kilometer pro Stunde ge- schrift erhielt, durch den sie als Verkäuferin nach einem Vorort von einem seltenen Jdealismus, stellte er sich voll und ganz in den fahren. Verläufig verkehrt auf der genannten Strecke nur der Motor- engagiert werden sollte, und zu einer Zusammenkunft aufgefordert Dienst der Partei. 1890 zog er nach Schöneberg . Und hier war es, wo wagen der Union ", da die Beiwagen, welche zu einem Zuge zu- wurde. Sie folgte dieser Aufforderung, fuhr mit dem Herrn nach er bis zum letzten Tage, ehe er nach Dresden ging, unermüdlich ſammengestellt werden sollen, noch nicht umgebaut worden sind. Dallgow und wurde am 7. d. M. mit diesem in mehreren Wirtschaften für die Arbeiter thätig war. Wenige Genossen waren es, die vor Was die Militär- Bahnstrecke anbetrifft, so hat der Minister genehmigt, gesehen. Nach herbeigeschafften Photographien wurde in dem fremden nunmehr 18 Jahren die politische Bewegung in Schöneberg hochhielten. daß die Schnellmotoren der Studiengesellschaft zwischen den Stationen Herrn der Mann der Ermordeten festgestellt, der sich inzwischen nach Von diesen Wenigen wurde der Kampf mit der Bürgerschaft und ins- Mahlow und Boffen munmehr mit einer Geschwindigkeit bis zu 170 Gendringen zurückbegeben hatte, wo er in einer Molkerei angestellt besondere gegen die geradezu einzig dastehenden polizeilichen Ver- Kilometer pro Stunde fahren dürfen; auf der Strecke Marienfelde ist. Als Beweggrund für den Mord, der wahrscheinlich durch Gift folgungen des rühmlichst bekannten Amtsvorstehers Schmod Mahlow darf die Fahrgeschwindigkeit einstweilen nur bis 140 Stilo- bewirkt wurde, ist die Weigerung der Frau Walter anzunehmen, aufgenommen. In der rigorosesten Weise griff man in die meter gesteigert werden, bis die Außenweiche der lettgenannten sich auf eine Scheidung einzulassen. Auf telegraphisches Ersuchen vereinsgesetzlichen Rechte der Genossen ein, und wenn in Station ebenfalls mit Zwangsschienen ausgerüstet ist. Sobald dies der hiesigen Polizei ist Walter in Gendringen verhaftet worden den Beratungen derfelben die Mutlosigkeit überhand nehmen nachgeholt sein wird, darf die ganze Strede Marienfelde- 3offen und wird nach Erledigung der Formalitäten hierher ausgeliefert wollte, so war es Hermann Meiling, der Schweiger, der einen Aus- mit einer Geschwindigkeit von 170 Kilometer durchfahren werden. werden. weg fand. Und so ging es Tag für Tag, immer war er auf dem Dann erfolgt wieder eine Besichtigung der Strecke und der Wagen Posten. Trat er auch nie in die große Deffentlichkeit, so wußten durch die eisenbahntechnische Aufsichtsbehörde und eventuell eine Sonntagmittag der wohnungslose Klavierspieler Eugen Schmidt, Um sich die Feuermeldeprämie von 3 M. zu verdienen, hat am die engeren Genossen, daß er der Hauptschöpfer all der Maßnahmen weitere Erhöhung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit. Von den Sonntagmittag der wohnungslose Klavierspieler Eugen Schmidt, war, die im Interesse der Partei getroffen wurden. Anfangs Gegner Teilnehmern an diesen Schnellfahrten wird versichert, daß es sich bei bestraft ist, das Haus Gerichtsstraße 61 angezündet. Ueber diese der am 13. September 1872 zu Berlin geboren und mehrfach vor­der Konsumbewegung, gehörte er später zu den Mitbegründern des 170 Kilometer Geschwindigkeit in dem neuerbauten Siemens- Wagen Brandstiftung wird uns berichtet: Um 11 Uhr meldete der Klavier­Konsumvereins in Schöneberg . Als die Neugründung mit Schwierig beffer und ruhiger fahre, als in modernen D- 3ug- Wagen, und daß spieler Schmidt Feuer in der Gerichtsstraße 61 und ließ sich darüber feiten zu kämpfen hatte, da war er es, der seine gesicherte Stellung unangenehme, durch die hohe Fahrgeschwindigkeit erzeugte Begleit- einen Schein geben. Als der 16. Dampfsprizenzug aus der Pantstraße aufgab und über alle Maßen seine Kraft für den Verein einfegte. erscheinungen sich in feiner Weise geltend machen. Freilich ist die an der nahen, unmittelbar an der Ringbahn belegenen Brandstelle an So ging es jahrelang. Nie war er mutlos, nie müßig, Versuchsstrecke ziemlich gradlinig; sie hat nur zwei Kurven, diese be- tam, stand dort ein Geschäftskeller in Flammen. Große Rauchwolken nur immer vorwärts war seine Parole. So ging er auch fizzen aber einen großen Radius. hüllten den Keller und die nächste Umgebung ein. Frauen und um dort als Delegierter Kinder schrien im Hause um Hilfe, Männer liefen umher und

nach

Dresden ,

V

feine Pflicht

zu erfüllen. Heute wollte er seinen Genossen in Schöneberg ein Die Stadt Berlin hat bekanntlich mit immer größeren Schwierig- fuchten zu retten, was zu retten war. Brandmeister Danneht Bild der Thätigkeit des Parteitages geben. Weiter sollte er im feiten bei der notwendigen Ausdehnung ihres Riesellandes zu ordnete sofort die Durchsuchung des Hauses an. Diese war mit den kommenden Herbst als Kandidat bei den Stadtverordneten- Wahlen tämpfen. Die Erweiterung der städtischen Kanalisation macht die größten Schwierigkeiten verknüpft, die Treppen waren angefüllt mit Erwerbung neuer Rieselfelder erforderlich, wobei die Vororte der beißendem Qualm. Unter Benutzung von Giersbergschen Rettungs­seinen Mann ftellen. Es ist anders gekommen! Die Stadt alle möglichen Hindernisse in den Weg legen. Entweder sie apparaten, Rauchhelmen und Feuerschußanzügen gelang es endlich Schöneberger Frauen und Männer stehen trauernd an der weigern sich überhaupt, Berlin Terrain zu überlassen, sei es auch einzudringen. Drei Frauen, die sich in das oberste Stockwerk ge­Bahre dieses Proletariers, der ein guter Mensch, vielen nur zur Durchlegung der Kanalisationsrohre, oder fie verlangen für flüchtet hatten, konnten von der Rettungsmannschaft über die Treppen ein wahrer Freund und ein von Pflichtbewußtsein und Begeisterung die betreffende Erlaubnis unangemessen hohe Entschädigungen. In- in Sicherheit gebracht werden. Sie waren schon vollständig er­durchdrungener Genosse war, der sein Ganzes für die Befreiung des folgedessen sah sich die Kanalisationsverwaltung gezwungen, zur Er- fchöpft. Da sofort die Ansicht geäußert wurde, daß vorsätzliche Bolles eingesetzt hat. Er hat nur ein Alter von 36 Jahren erreicht weiterung ihres Rieselgebietes immer mehr ins Land zu gehen. Brandstiftung vorliegen müsse, so wurde der verdächtige Schmidt von und läßt eine alte Mutter und seine treue Gattin zurück. Unter anderm hatte die Kanalisationsverwaltung auch mit dem der Polizei festgenommen und nach dem 91. Polizeirevier in der Das traurige Ereignis weckt die Erinnerung an einen gleichen Hauptorte des Niederbarnimer Kreises, der Stadt Bernau , Unter- Baseivalterstraße gebracht, wo er die Brandstiftung eingestand. Das Vorgang, der sich auf dem Parteitag in Halle a. S. am 17. Ottober handlungen angeknüpft wegen Ueberlaffung zweier Terrains der Feuer, das in leicht brennbaren und reichen Vorräten im Keller schnell 1890 zutrug. Dort starb ein Hamburger Delegierter, der Partei- sogenannten Borderheide und der Schmetzdorfer Kämmereihufen zu Nahrung gefunden hatte, machte der Feuerwehr stundenlang viel Riefelzweden. Die Bernauer Stadtverordneten - Bersammlung hat sich zu schaffen. Das Zwischengebält des Kellers, der Fußboden, genosse Baumgarten, während der Verhandlungen plötzlich am jedoch in ihrer legten Sizung entschieden gegen das Projekt aus- Thüren u. a. sind vernichtet. Schlaganfall. Die Leiche wurde nach Hamburg gebracht und die gesprochen und beschlossen, unter feinen Umständen die genannten Jm Dienste tödlich verunglückt ist der 31 Jahre alte Güterboden dortige Bevölkerung beteiligte sich außerordentch zahlreich an der städtischen Gelände zu verkaufen. Arbeiter Otto Rohrlad aus der Scharnhorststr. 16. Rohrlack Beerdigung des allgemein geachteten Parteigenoffen. Im Befinden des Stadtverordneten - Vorstehers Dr. Langerhans hatte am Sonnabendnachmittag schwere Eisenstangen abzuladen. war am Sonnthg eine besorgniserregende Wendung eingetreten. Dabei stand er unten, während sich zwei Arbeiter oben auf dem Dem greisen Patienten verursachte sein altes Nierenleiden arge Wagen befanden. Nun rutschten drei Stangen herab, trafen ihn an Schmerzen, die durch Einspritzungen von Morphium gelindert der Brust, so daß er hinfiel und zerschmetterten ihm den Brustkasten. wurden. Drei Aerzte waren um den Kranken bemüht. Heute ist Der Verunglückte starb schon auf dem Wege nach dem Augusta­eine erfreuliche Besserung eingetreten. Hospital in der Droschke. Seine Leiche wurde beschlagnahmt. Er hinterläßt seine Frau mit drei Kindern im Alter von fünf, drei und zwei Jahren.

Wie uns gemeldet wird, trifft die Leiche unfres Genoffen Meiling Mittwoch früh 7 Uhr in Berlin auf dem Anhalter Bahnhof ein. Ueber die Bestattung werden wir morgen das Nähere bekannt geben.

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Die städtische Kunstdeputation ist vielen unfrer Stadtväter ein Dreizehn Magistratsräte. Im Gemeindeblatt" wird jetzt die Dorn im Auge, seitdem vor zehn Jahren beschlossen worden ist, der Ernennung der 18 Magistrats- Assessoren zu Magistratsräten" amtlich Der Holzarbeiter- Verband feierte am Sonnabend in Kellers Fest felben alljährlich 100 000 m. aus dem Fonds für unvorhergesehene publiziert. Es sind die Herren: v. Schulz, Milbradt, Dr. Leo, Ausgaben mit der allerdings ganz außergewöhnlichen Vollmacht zur Dr. Meyer I, Dr. Buls, Dr. Kremski, Lohmeyer, Dr. Schalhorn, sälen sein elftes Stiftungsfest. Der langjährige Bevollmächtigte des Verfügung zu stellen, daß sie über die Verwendung dieser Summe Techow, Dr. Ledermann, Dr. Brasch, Hamburger und Dietert. Verbandes, Stadtverordneter Th. Glocke, hielt die Festrede und endgültig entscheiden darf. Es kann daher nicht wundernehmen, Assessor Hellwig, dem der Magistrats- Berichterstatter ebenfalls den wies in schlichten Worten auf das Wesen der Gewerkschaftsorganisation daß diese weitgehende Befugnis der Kunstdeputation bei sich bietenden Natstitel verliehen hatte, fehlt natürlich in der Liste, denn der Herr hin. Namentlich den anwesenden Frauen setzte er die Bedeutung des Verbandes auseinander und schloß mit der Mahnung an die Mits Gelegenheiten angefeindet wird. Der Rechnungsausschuß der Stadt- ist seit mehreren Monaten schon kaiserlicher Regierungsrat. glieder, auch ferner dem Verbande treu zu bleiben. Ein Stün stler. berordneten ist in seiner letzten Sigung laut Protokoll vom Der Kurpfuscher Narbenkötter verbüßt die ihm zudiktierte drei Konzert mit auserlesenem Programm bildete den weiteren Inhalt 8. b. Mts. sogar so weit gegangen, das Recht der Kunstdeputation jährige Gefängnisstrafe im Gefängnis zu Altona , wohin er nach der Feier. Auch hier zeigt sich wieder, wie in der organisierten anguzweifeln, Räume in städtischen Gebäuden Die Arbeiterschaft allmählich der Kunstgeschmack sich entwickelt hat; die stimmung der Stadtverordneten- Versammlung fünstlerisch aus seiner Ergreifung und Auslieferung gebracht worden war. zuschmücken. Der Magistrat hat der Kunstdeputation in diesem Gefängnisluft sagt ihm aber so wenig zu, daß er allen Ernstes die meisten dieser Festlichkeiten bringen ein Programm, das sich nach Fall recht gegeben, der Rechnungsausschuß aber beharrt bei Wiederaufnahme des Verfahrens betreibt. Er hat dem Inhalt und Ausführung in Ehren sehen lassen kann. Bis zum seiner Ansicht, daß die Kunstdeputation ihre Befugnisse überschreite; Rechtsanwalt Hugo Caro, der seine Verteidigung führte, sehr frühen Morgen hielt dann ein Tanzkränzchen die Anwesenden bei­Stadtverordneten- Versammlung fammen. unmöglich" die umfang.eiches schriftliches Material zugestellt, durch welches er Absicht gehabt haben, der Deputation das Recht einzuräumen, ge beweisen will, daß er zu Unrecht verurteilt worden sei. Inwieweit der heutigen Radwettfahrt um die Europa - Meisterschaft über Radsport. Aus Leipzig wird vom Sonntag berichtet: Bei nehmigte Bauten selbständig zu ändern; die Kunstdeputation würde ja dadurch über die städtischen Gemeindebehörden gestellt werden!" dieses Material ausreicht, um einen Antrag auf Wiederaufnahme zu 100 Kilometer wurde Robl in 1 Stunde 24 Minuten 231, Sekunden Das Protokoll schließt mit der Drohung: Wir können daher in begründen, wird sich erst nach eingehender Prüfung ergeben. Die Erster; Dangla in 1 Stunde 24 Minuten 53 Sekunden Zweiter. Bufunft ohne Genehmigung der Stadtverordneten- Versammlung er- Kosten des Prozesses sollen übrigens annähernd 20 000 m. betragen Didentmann in 1 Stunde 27 Minuten 28% Sekunden Dritter und folgte Ausgaben aus dem Kunstfonds für Ausstattung von Räumen haben, über deren Beitreibung vom Angeklagten der Fiskus einige Contenet in 1 Stunde 28 Minuten 17% Setungen Vierter. Salz­in städtischen Gebäuden nicht für zulässig ansehen". Auf die Ant- Sorgen haben dürfte. mann wurde Letter.

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