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barüber veröffentlicht hat. Alle Redner stimmten auch darin überein, daß die Erfüllung der empfohlenen Forderungen nicht nur die Lage des Personals verbessern, sondern auch eine wesentliche Verbesserung des ganzen Frren- und Kranken- Pflegewesens bedeuten würde. Allen Beteiligten würde sie nügen. Die Sicherung eines tüchtigen Wärterpersonals wäre anders nicht denkbar. stimmig erklärte sich die Versammlung mit den Vorschlägen der Lohnkommission einverstanden und beauftragte die Leitung der Organisation der städtischen Arbeiter und Unterangestellten, die Forderungen den zuständigen Deputationen in Form einer Petition zu unterbreiten. Die Petition sollen je fünf Personen von jeder Anstalt unterzeichnen. Diese sind in den Einzelversammlungen des Personals jeder Anstalt, die nächstens statt finden, zu wählen. Die Versammelten verflichteten sich zum An­schluß an die Organisation. Ferner wurde, ebenfalls einstimmig, beschlossen, die Leitungen der städtischen Krankenhäuser und Irren­ anstalten   zu ersuchen, sofort die Bestimmung außer Kraft zu setzen, wonach das dienfifreie Personal ohne besonderen Urlaub die Anstalt nicht verlassen darf. Begründet wird das Ersuchen: Es fehlt den Anstaltsleitern jeder rechtliche Grund, erwachsenen freien Leuten vor­schreiben zu wollen, wo sie ihre dienstfreie Zeit zubringen sollen, zumal Magistratsmitglieder ausdrücklich im Stadtverordneten Stollegium erklärt haben, daß das Pflege- und Bedienungspersonal der Gesinde- Ordnung nicht untersteht." Mit einem stürmischen Hoch auf die Bewegung schloß die Ver­fammlung.

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Tapezierer. Die Kollegen in Budapest   befinden sich im Streit, es wird deshalb ersucht, den Zuzug nach dort fernzuhalten. Ortsverwaltung Berlin  .

Deutfches Reich.

Husland.

Der Streit der Eisenbahner der Nord- Mailänder Linien dauert unverändert fort; die Bewegung beginnt sich auf das Personal der Lombardischen Sekundärbahnen auszudehnen.

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Abnahme der Gündungsthätigkeit in Amerika  . In den ersten acht Monaten des laufenden Jahres wurden in den Oststaaten der amerikanischen   Union   Gesellschaften mit einem Kapital von 1330 Millionen Dollar gegründet( gegen 1966 und 2770 Millionen in den beiden Vorjahren). Seit August 1901 brachte der abgelaufene Monat August die geringste Gründungsthätigkeit. Es wurden darunter immer noch Gesellschaften mit einem Kapital von 78 Millionen ins Leben gerufen.

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Internationales Glühlampen- Kartell. Trotz aller zuerst auftreter der Naturheilkunde Herr Canih.- Der Angeklagte betreibt tauchenden Schwierigkeiten ist dieses Kartell nun doch zu stande ge- feit etwa 20 Jahren die gewerbsmäßige Ausübung der Heilkunde, kommen. Die zwischen den Vereinigten Glühlampenfabriken, insbesondere bei Frauenleiden. Er ist einmal wegen Betruges zu G. m. b. H. in Berlin  , und der außerhalb des Kartells gebliebenen einem Monat und im Jahre 1895 wegen fahrlässiger Körperverletzung Firma Sturm u. Co. in Wien   bestehenden Differenzen sind durch zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Zuletzt hat er sein Gin Buerkennung der von dieser Firma beanspruchten Quote am Kartell Gewerbe in der Ruppinerstraße 37 betrieben. Auf seinen Geschäfts­beigelegt worden. Durch den Beitritt dieser Firma ist das Kartell farten kündigte er sich an als" Homöopathisches Institut, Ausübung nach dem ursprünglichen Blane vervollständigt worden. Die Ver- der Naturheilkunde, besonders auch Behandlung mittels hypno= handlungen wurden im Auftrage der östreichisch- ungarischen Glühtischer Suggestion und Lebensmagnetismus". Eines Tages lampen- Industrie vom Wiener   Bankier Philipp Westphal geführt. fuchte ihn ein junges anständiges Mädchen, welches damals verlobt Dem Syndikat gehören die deutschen  , östreichischen, ungarischen, ivar und jetzt verheiratet ist, auf, um seine Hilfe gegen Rheumatismus  Schweizer   und niederländischen Fabriken an. Die Geschäftsleitung in der Schulter und Schlaflosigkeit in Anspruch zu nehmen. Bei der der Berkausstelle der vereinigten Glühlampenfabriken, G. m. b. H. ersten Konsultation verhielt sich der Angeklagte durchaus tadellos, bei in Berlin   liegt in den Händen der Herren Philipps( Firma Philipps der zweiten aber gestattete er sich schon sonderbare Liebenswürdig in Amsterdam  ), Bendtheim( A. E. G. in Berlin  ) und Mezai( Ver- teiten, so daß sie ihrer späteren Schiviegermutter erklärte, daß sie zu einigte Elettricitäts- Aktiengesellschaft in Budapest  ). Das Stamm- dem Angeklagten wegen seines abscheulichen Benehmens nicht mehr fapital dieser Gesellschaft, welches mit einer Million Mark festgesetzt hingehen würde. Die Schwiegermutter wußte sie aber zu beruhigen, wurde, wird von den Mitgliedern pro rata ihrer Kontingente ein überredete sie, die Kur doch nicht plötzlich abzubrechen und begleitete gezahlt. Die Fabriken der andren kontinentalen und überseeischen sie zu ihrer Sicherheit am 7. Februar zu einer abermaligen Konsul­Während das Mädchen Staaten sind im Syndikat nicht vertreten, weil sie nicht als Ston- tation nach der Wohnung des Angeklagten. furrenten auf dem Markte erscheinen, im Gegenteil, und zwar selbst in das Privatzimmer des letzteren zur Untersuchung gegangen war, Nordamerika   als Importländer zu betrachten find. Die Vorteile, die blieb die Schwiegermutter im Wartezimmer sißen. Nach einiger Zeit man sich von dieser Organisation für die Sanierung der Industrie tam das Mädchen mit allen Zeichen der Aufregung und ganz verstört verspricht, liegen nach der Wiener Beit" erstens in der Preishaltung, aus dem Zimmer heraus und antwortete auf die Fragen der die auch den fleineren Fabriken eine gewisse Prosperität" garan- Schwiegermutter, was ihr denn passiert sei, nur mit Thränen und tieren soll, ferner in einer besseren Ausnüßung der einzelnen Fabrits- Seufzen. Sie wurde nach Hause gebracht und dort traten Fieber­anlagen. Bisher mußten die Fabriken, um sich ihren Stundenkreis zu erscheinungen und Weinfrämpfe auf. Nach zwei Tagen offenbarte erhalten, so ziemlich alle Lampentypen erzeugen. Jetzt soll nun fich dann das Mädchen ihrem Bräutigam und teilte ihm mit, daß der Darauf hingearbeitet werden, daß jede Fabrit nur diejenigen Typen Angeklagte sie vergewaltigt, nachdem er sie durch forts erzeugt, für die sie besonders leistungsfähig erscheint. Die ein- gefeßtes Anstarren völlig fasciniert gehabt habe. laufenden Aufträge werden von der Verkaufsstelle mit Rücksicht auf Der Bräutigam erstattete darauf die Strafanzeige und der Angeklagte Der Maurerstreit in Krefeld   ist noch nicht beendigt und zwar die bestellte Type, Frachtlage und Zollgrenze den einzelnen Fabriken wurde am 10. Februar in Haft genommen. Nun war schon ein Jahr lediglich durch Schuld der christlichen Bauarbeiter, welche sich au zugewiesen. Die zu erwartende Konsumsteigerung gewährleistet den vorher eine gleichartige Strafanzeige von einer andren Patientin des Streitbrecherdiensten hergegeben haben. Dieser Streit dauert jest größeren Fabriken die allmähliche Ausdehnung der Produktion und Angeklagten ergangen, diese war aber damals nicht für ausreichend schon in die sechste Woche und ist ein Ende noch gar nicht ab- damit die Herabdrückung des Betriebscoefficienten. Die noch außen- erachtet worden, um das Verfahren daraufhin zu eröffnen. Nunmehr zusehen. Ein großer Teil der Streifenden ist abgereist, um in den stehenden Firmen, darunter eine Wiener   Firma, sind von zu unter- wurde doch auch auf diesen Fall zurückgegriffen und bei eingehenderen umliegenden Städten in Arbeit zu treten; dieses sucht die Bau- geordneter Bedeutung, um die Thätigkeit des Kartells zu beeinflussen. Recherchen noch ein dritter Fall festgestellt, in welchem sich nach der Innung in Krefeld   zu vereiteln. Dieselbe hat nämlich an die aus- Im übrigen hofft man, daß auch diese Firmen dem Kartell beitreten Behauptung einer Patientin der Angeklagte strafrechtlich gegen sie wärtigen Unternehmer ein Cirkular versandt des Inhalts, teine von werden, und die Schröpfung der Konsumenten mit allseitig vereinten vergangen haben soll. Weiter brachten die Recherchen noch 9 Fälle zu Krefeld   zugereiften Maurer einzustellen, bis der Streit beendigt ist. Sträften vor sich gehen kann. In Oestreich sind die Preise bereits um Tage, in denen der Angeklagte bei der Behandlung weiblicher Patienten gleichfalls gegen das Strafgesetzbuch oder aber gegen Sitte In dem Cirkular heißt es unter andrem: Wir machen Ihnen hier- fast 50 Prozent nach Abschluß des Kartells erhöht worden! durch die ergebene Mitteilung, daß in den hiesigen Betrieben der Rumänische Ernte. Nach dem offiziellen statistischen Ausweis und Anstand verstoßen haben soll. In diesen Fällen haben die weibs lichen Personen einen Strafantrag wegen Beleidigung entweder gar Bauunternehmer ein Streit ausgebrochen ist und nur ein Teil der lieferte die Getreide- Ernte in diesem Jahre folgenden Ertrag: nicht oder nicht rechtzeitig gestellt, der Staatsanwalt hat sie aber Arbeitnehmer, des sogenannten Christlichen Verbandes" augen- Weizen 25 971 000 hektoliter d. i. 16 hektoliter pro Heftar; Roggen herangezogen, um sie zur Illustration des Treibens des Angeklagten  blicklich noch weiter arbeitet." 21 Millionen; Gerste 10%, Millionen; Hafer 11 Millionen; Raps zu verwenden. Troß der ganz bestimmten Beschuldigungen der 400 000 und Raps 727 000 Millionen Hektoliter. Das Ergebnis der Belastungszeuginnen bestritt der Angeklagte in allen Fällen feine Maisernte ist bis jetzt nicht bekannt. Schuld. Er behauptete, daß er in allen Fällen eine sachgemäße Bes handlung nach der Naturheilmethode den Patientinnen habe zu teil werden lassen. Er will seine ärztlichen Kenntnisse aus Vorträgen in Vereinen, durch Selbststudium und durch Unterweisung des ver­sterbenen Sanitätsrats Dr. Schulz erlangt haben. Er habe bei einer Anzahl von Fällen die Thure- Brandtsche Massage in Anwendung ges bracht, daraus mögen einzelne hysterische Mädchen geglaubt haben, daß er Unanständigkeiten beabsichtige. Er bestreite diese Absicht ganz Dem Breslauer Centrumsblatte wird geschrieben: entschieden und betone, daß er täglich 6-10 solcher Behandlungen Schon im vorigen Winter war die Arbeitsgelegenheit so schlecht, Der Preis des Aluminiums hat seit 1855, dem Jahre, da es vornehme und jährlich etwa 3000 Personen in der Kur habe. Das daß der Hunger ständiger Gast in vielen Familien war. Die Kar Verhandlung, die unter Ausschluß der Oeffentlichkeit geführt wurde, toffeln, das tägliche Brot" dieser armen Reute, waren infolge einer zum erstenmal fabrikmäßig hergestellt wurde, ganz gewaltige dipreche schon dagegen, daß er unlautere Absichten verfolge. Wie die Arbeitsmarkt- Korrespondenz" den Weißernte sehr teuer, und diesen Winter werden sie, da der nasse gänge erfahren. Sommer eine allgemeine Kartoffelfäule bewirkt hat, noch teurer sein. statistischen Zusammenstellungen," die alljährlich von der Metall hatte anfänglich mit Schwierigkeiten zu kämpfen, da ein Beisitzer ers Die Verhandlung konnte daher erst um die In den Tscherbeneher Grenzbezirfen werden hauptsächlich leichtere gesellschaft" und der Metallurgischen Gesellschaft" in Frank- franft war und längere Zeit verging, ehe ein Erfagmann zur Stelle Gangarten, d. h. Sorten Webereien, deren Herstellung nicht so schwer furt a. M. herausgegeben werden, M. herausgegeben werden, entnimmt, betrug der geschafft worden war. ist, gearbeitet, z. B. weiße Bettlaken, Militärzüchen, Pulverfäde und ungefähre Preis eines Kilogramm Aluminiums im Jahre 1855 1000 m. Mittagspause beginnen. Es sind 32 Zeugen zu vernehmen. Wir dergleichen. Die Filiale Eudowa der Handweberei- Organisation hat Schon im Jahre 1856 stellte sich der Preis nur noch auf 300 m., werden das Ergebnis der Verhandlung mitteilen. noch keinerlei Aufträge in leichteren Gangarten bekommen. In der bon 1857 bis 1886 hielt er sich fortgesetzt auf etwa 100 M. Er vergangenen Woche erhielten schon die Scherer, welche die Ketten für fant dann weiter bis 1888 auf 57,50 M. Vom Jahre 1890 ab, die genannte Filiale verarbeiten, keine Arbeit mehr. Dadurch werden wo die Wasserkraft des Rheinfalls für die Erzeugung von Alu­zunächst viele Hausspuler, die für die Scherer die Garne spulen, minium in größeren Mengen ausgenügt wurde, ging der Preis arbeitslos. Freilich verdienten diese Leute bisher auch nur 25 bis 30 dann vollends rapid zurück: in dem Zeitraum von Februar 1890 Pfennige täglich, aber dieses Geld reichte hin, sie mit knapper Not am bis November 1891 sant er von 27,60 auf 5 M. Von da an ging Leben zu erhalten. Im vorigen Herbst schränkten die Langenbielauer der Preis langsamer, aber doch stetig zurück, bis er im Jahre 1901 und Reichenbacher Fabrikanten ihre Arbeitsaufträge an die Hand- auf seinem Tiefpunkt, nämlich 2 M. pro Kilogramm, angelangt war. weber der südlichen und westlichen Grafschaft erheblich ein, wodurch schon eine schwere Not unter den Hauswebern eintrat. Aber immer­hin konnten doch noch gegen 300 Handweber Aufträge von der Filiale Cudowa der Handweberei- Organisation erhalten; jest jedoch kann Wie man in Deutschland   Redakteure behandelt. Das Schöffen­auch diese Filiale teine Arbeit mehr geben, da ihr die entsprechenden gericht zu Kindelbrüd( Kr. Weißensee) verurteilte den Redakteur Aufträge nicht vorliegen. Auch vom deutschen   Offizierverein, der und Verleger der Kindelbrücker Zeitung", Karl Naumburg, zu sonst alljährlich große Bestellungen aufgab, find noch keine Aufträge 30 M. Geldstrafe wegen Verstoßes gegen das preußische Preßgefes vom eingetroffen. Die Handwebereibevölkerung ist daher um die Zukunft Jahre 1851. Der Beklagte hatte während der Reichstagswahl ein in großer Sorge. Wenn kein Wandel in der Arbeitsgelegenheit ein- Plakat gedruckt und anschlagen lassen, dessen Inhalt darauf hinwies, tritt, wenn keine Gelegenheit zum Erwerb gegeben wird, so befürchten daß die socialdemokratischen Wähler dem freisinnigen Kandidaten ihre fie einen größeren Notstand für den Winter, als er seit langem Stimme geben sollten. Wenige Stunden nach dem Anschlag der gewesen ist. Bisher fonnte eine Hungersnot nur dadurch abgehalten Blafate wurden seitens des königlichen Landrats von Weißensee werden, daß nur ein Bruchteil der Handarbeiterbevölkerung hinter Nachforschungen angestellt, wer der Thäter sei. Im Glauben seiner dem Webstuhl saß, der übrige Teil hatte Beschäftigung beim Bahn­bau, auf der Feldarbeit, in Ziegeleien, bei Hausbauten usw. gefunden. Alle diese Arbeiten werden aber beim Eintritt des Winters ein­geftellt." Welch schreckliches Glendsbild ist es doch, wenn ein Tagesverdienst von 30 Pfennigen noch als hinreichend zum Leben hingestellt wird. An andrer Stelle des Blattes geben wir Mitteilungen unsres japanischen Parteiblattes über die Lage japanischer Arbeiterinnen wieber. Da wird es als der Gipfel unbeschränktester Ausbeutung bezeichnet, daß die Mädchen nur bis zu 55 Pfennigen täglich ver­dienen; daß aber in Japan   das Geld noch erheblich höheren Wert hat wie bei uns, geht aus der weiteren Mitteilung hervor, daß für Nacht Lager und Beköftigung für den ganzen Tag nur 25 Pf. berechnet werden, etwas, was in Deutschland   ganz unmöglich ist. Die Weber des Glazer Gebirges stehen also noch erheblich unter den japanischen Arbeiterinnen. Dafür sind wir aber auch das Reich der Socialreform und guten Sitte, in dem die Arbeiter eine gute und gesicherte Gristenz bis ins hohe Mter haben.

Sociales.

Weberelend im Glazer Gebirge.

Gerichts- Zeitung.

Verfammlungen.

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Die

am

Die Charlottenburger   Gewerkschaftskommission Hielt 18. September eine Delegiertensibung ab, in welcher fast ausschließ lich die Vorbereitungen zu den bevorstehenden Gewerbegerichtswahlen zur Debatte standen. Mielik gab den Geschäftsbericht des hiesigen Gewerbegerichts. Bezüglich der Petition betreffs Anschluß der Kaufmannsschiedsgerichte an die Gewerbegerichte sowie auch be­züglich der Beschickung des Verbandstages in Dresden   entspann sich eine lebhafte Debatte, in welcher von seiten verschiedener Redner das ablehnende Verhalten der Arbeitnehmer- Beisizer in diesen Fragen gemißbilligt wurde. Den Bericht des zur Vorbereitung der Wahlen eingesetzten Wahlausschusses erstattete Schulze. Der wesent lichste Inhalt des Berichtes war der Antrag des Ausschusses, die Kandidaten auf bestimmte Gewerkschaften zu verteilen. Folgender Antrag wurde angenommen: Die Charlottenburger   Gewerks schaften, soweit sie an die Kommission angeschlossen sind, betrachten sich hinsichtlich der Gewerbegerichtswahlen als Ganzes. Jede Ges werkschaft hat das Recht, Kandidaten aufzustellen. Die Auswahl trifft der Wahlausschuß nur nach Fähigkeit, Intelligenz und Energie, ohne Rücksicht auf Gewerkschaft oder die Zahl der Klage- Objekte." Der Obmann Steinigt teilt noch mit, daß sich die Handlungsgehilfen der Kommission angeschlossen haben. Beschlossen wurde noch, daß die Broschüre Die Aufgaben der Gewerkschaftskartelle" Eigentum Die Folge davon war, daß ich bei der Schwere meines Ver- der Delegierten bleibt. Nicht vertreten waren die Metallarbeiter. brechens durch den Wachtmeister Matthias aus Weißensee polizeilich Friedrichshagen  . Der hiesige Arbeiter- Bildungsverein hielt am vorgeführt wurde. Es mag hier nicht unerwähnt bleiben, daß mir 19. September feine Mitgliederversammlung im Vereinslokal von von meinem Transporteur gesagt wurde, er sei beauftragt, Gewalt Kasuble ab. Genosse Davidjohn referierte über: Die Technik der anzuwenden, ja mich event. zu fesseln, sofern ich nicht gutwillig gehen Landtagswahlen." An den mit Beifall aufgenommenen Bor trag schloß sich eine rege Diskussion an. Ms Wahlkomitee wurden Man bedenke, für ein Vergehen, welches mit 30 M. geahndet der Vorstand des Vereins sowie die beiden Vertrauensmänner ge­wird, werden solche Kraftanstrengungen unternommen wählt. Nachdem noch der Vorsitzende bekannt gegeben, daß am gegen einen Mann, der von dem Bestand eines preußischen Breß- 10. Ottober der Verein ein Herbstfest im Restaurant Giskeller ab­gefeßes aus dem Jahre 1851 feine Ahnung hatte und gegen Bezahlung hält und zum regen Besuch aufgefordert hatte, erfolgte Schluß der diese Plakate anheften ließ. Dieses Vorgehen fordert zur Kritik Bersammlung. heraus, die Wirkung aber würde abgeschwächt, wollte man ein Wort dazu bemerken.

Unschuld teilte Naumburg   dem Landrat telegraphisch   mit, daß er der Beranlasser gewesen. Und nun kommt das kaum Glaubliche, was Herr N. in seinem Blatte mitteilt und der Wichtigkeit wegen hier wörtlich folgen mag:

würde."

Der Eib eines Gendarment. Vor dem Kriegsgericht in Trier   Letzte Nachrichten und Depeschen.

stand ein Gendarm aus Mettendorf  ( Bez. Trier) unter der Anklage Kaffel, 24. September.  ( W. T. B.) Hier wurde vor der Aus Industrie und Handel. des Meineids, der Unterschlagung und der falschen Anschuldigung. Heute den gegen Postbeamten Richard Der Gendarm hatte erfahren, daß eir vor fünf Jahren vom Militär Disciplinarkammer Die Disciplinarkammer erkannte, wie die Das Ende aller deutschen Zuckerkartelle? Nachdem infolge entlassener junger Mann einen Degen besize, der ihm von einem Wagner verhandelt. der Brüsseler Zuckerkonvention der Fortbestand des deutschen Offizier geschenkt worden war. Der Gendarm ging in der Abwesen-" Allgemeine Zeitung  " meldet, auf Dienstentlassung, weil Wagner hatten Buderkartells unmöglich geworden war, bekanntlich heit des jungen Mannes in dessen Wohnung, ließ sich den Degen von in und außer dem Dienst sich der Achtung unwürdig ge= die deutschen Raffinerien einen Ring in Form einer dessen Mutter zeigen und nahm ihn ohne jede Erklärung mit. Als macht habe, die sein Amt verlange. Wagner, der persönlich Berkaufsvereinigung gebildet, die zunächst bis zum 24. Februar der junge Mann fein Eigentum zurüdforderte, zeigte ihn der Gendarm erschienen war, erflärte, Socialist und Atheist zu sein, und 1904 bestehen sollte. Die Rohauderfabriken, die sich bei der Staatsanwaltschaft wegen Beleidigung an; jedoch wurde das bat darum, ihm eine Benfion zu gewähren, da er 14 Jahre im wegen ihres Anteil an dem Ueberzoll mit den Raffinerien Verfahren eingestellt. Vor dem Amtsgericht leistete der Gendarm Postdienst gewesen sei. Diese Bitte wurde unberücksichtigt gelaffen. Mostan, 24. September.  ( W. T. B.) Die Druckereibefizer sind nicht einigen konnten, versuchten mun ihrerseits eine Verkaufs- einen Gid, daß er den Degen von dem jungen Mann geschenkt er­vereinigung der Rohauderfabriken zu bilden. Dieser Versuch ist halten habe. Er behauptete vor dem Kriegsgericht: er habe dem noch zu keiner Entscheidung gelangt. Der Oberpolizeimeister er­indes gescheitert. Aber auch die Raffinerien scheinen mit der neu- Mann als Gegenleistung ein paar Glas Bier geben wollen, was er flärt, daß die Arbeiter, falls sie nicht bis zum Freitag, gebildeten Verkaufsvereinigung nicht zufrieden zu sein. Wie aber bis jetzt vergessen habe. Durch mehrere Zeugen wurde bewiesen, den 25. September, die Arbeit in den Druckereien aufgenommen Sem Berliner Tageblatt" nämlich aus Hamburg   mitgeteilt daß die Behauptung des Gendarmen univahr ist. Der Vertreter der haben, als entlassen zu betrachten find. Die Pässe und ihr verdientes wird, findet am 29. d. Mts. eine Sigung des Raffinerie Anklage beantragte vier Jahre und zwei Monate Zucht Geld werden nach dem Orte ihrer Zugehörigkeit geschickt. Dem Aus­fyndikats statt, in der über den Antrag Beschluß gefaßt werden bruch des Ausstandes gingen Zusammenrottungen im Katharinenpart foll, das Raffineriefartell bereits am 1. Ditober statt am 1. März boran. Nachdem die Polizei dieselben zerstreut hatte, trafen bie Seper aufzulösen. Im Fall, daß dieser Antrag angenommen werden in der Umgegend von Moskau   zusammen, wo sie ihre Forderungen feststellten. Der Ausstand erfolgte in allen Drudereien allgemein. follte, wäre die Kartellfrage in der deutschen Zuckerindustrie also bis Die Ausständigen durchziehen die Straßen in Trupps, aber ohne auf weiteres endgültig beseitigt. Böse Anschläge gegen die Ehre seiner weiblichen Patienten Lärm zu machen. In den Zeitungsdruckereien find die Bekannt Rheinisch Westfälisches Roheisensyndikat. Der Erneuerung des wurden dem Naturheilkundigen Theodor Weinziehr zur machungen über die neue Arbeitstage ausgehängt. Portland  ( Oregon  ), 24. September.  ( W. T. B.) Vier maskierte Roheisensynditates scheinen sich noch große Schwierigkeiten in den Last gelegt, der gestern unter der Anklage der Notzucht, der versuchten Weg zu stellen. Die Uneinigkeit ist, nach der Rhein.  - Westf. 3tg.", Notzucht und Beleidigung in drei Fällen vor dem Sch wurgericht Männer hielten 21 Meilen östlich von hier den Schnellzug der Die Räuber hauptsächlich zurückzuführen auf den Gegensatz zwischen den reinen des Landgerichts I   stand. Den Vorsiz führte Landgerichtsdirektor Dregon Railway and Navigation Company an Hochofenwerten und den gemischten Werken. Die Schivierigkeiten Stanzow, die Anflage vertrat Erster Staatsanwalt Steingangen den Lokomotivführer, sie zu begleiten. Sie sprengten den Die Verteidigung führten Die Rechtsantvalte Gepäckwagen, den sie irrtümlich für den Bostwagen hielten, mit gehen allem Anscheine nach von einigen größeren Werken aus, welche brecht. übertrieben hohe Ansprüche stellen. Die Besprechungen betreffs Er- Dr. Schwindt und Ulrich. Als Sachverständige wohnten der Dynamit. Ein Bahnbeamter schoß auf sie und tötete einen von neuerung des Synditats, die in Köln   stattfanden, haben noch nicht Verhandlung bei: Medizinalrat Dr. Mittenzweig, der bekannte ihnen. Die übrigen entlamen, jedoch ohne etwas geraubt zu haben. zu nennenswertem Resultat geführt. Die Verhandlungen werden Psychiater Dr. MoII, Gerichtschemiker Dr. Jeserich, die praf- Durch einen unglüdlichen Zufall wurde auch der Lokomotivführer tischen Aerzte Dr. Bertram und Dr. Meißner und der Ver- durch einen Schuß tödlich verwundet. eifrig fortgesetzt.

haus, Ausstoßzung aus dem Heere und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. Das Kriegsgericht erkannte auf schuldig mur des fahr­lässigen Meineids und verurteilte den Gendarmen zu drei Monaten Gefängnis.

Berantwortl.Redakteur: Julins Kalisti in Berlin  . Inseratentell verantwortlich: 2h.Glocke in Berlin  . Drud u. Berlap Borwärts Buchbrucevei u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt