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Nr. 225.

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Vorwärts

Berliner Volksblatt.

20. Jahrg.

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Telegramm- Roreffe: ,, Socialdemokrat Berlin".

Centralorgan der socialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.

Bourgeoisparität.

Sonnabend, den 26. September 1903.

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Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1984.

Ver­

Gebrauch gemacht haben. Daß aber am Schluß des 18. Jahr durch seine Handlungsweise start vergangen. In der Verhandlung hunderts die feudalistische Gebundenheit des Grundbesitzes den wurde festgestellt, daß Wagner zwei socialdemokratische Tendenzen Produktions- und damit den Eristenzbedürfnissen der Gesellschaft atmende Schriften, ein Epos Das Evangelium der nicht mehr entsprach, daß aus Rücksicht auf die Ernährung aller eine Umwandelung im öffentlichen Interesse geboten war, wird heute von niemand mehr bestritten. Dabei lassen wir es wie gesagt, un erörtert, inwieweit in Preuen nach diesem allgemeinen Grundsatze verfahren worden ist.

Durchlaucht im Gefängnis.

Hermann v. Mallincrodt hat auf Klerikaler Seite das Schlag­achtung" und eine Prosaschrift" Aether   und Wille" verfaßt und wort von der Wüste der Jmparität" geprägt, wonach es in Preußen herausgegeben und in einer Wählerversammlung in Hanau   gelegent­Verwaltungsgrundsatz sei, die Katholiken immer mehr aus der focialdemokratische Partei ausgebracht habe mit dem Zusaß, daß das lich der letzten Reichstagswahl ein Hoch auf die revolutionäre Beamtenschaft zum Vorteil des protestantischen Elements hinaus­Bürgertum morsch sei. Wagner, der sich geschickt verteidigte, bekannte zudrängen. Die diesbezüglichen Klagen wiederholen sich jedes Jahr sich als Socialdemokrat par excellence, der er auf dem Gymnasium im Abgeordnetenhause mit sattsam bekannter Rührseligkeit. Seitens Wenn nun auch die für die katholische Geistlichkeit in Preußen gewesen sei, ebenso wie er auch seit seinen Schuljahren Atheist ge­der preußischen Regierung ist es allerdings eitel Spiegelfechterei, ausgeworfene Besoldung bei weitem nicht die beanspruchten wesen sei. Seine Pflichten als Beamter habe er nicht verlegt, da wenn sie die augenfällige Bevorzugung, zumal des Junkertums, mit 30 Millionen erreicht, so läßt sich doch nichts anders sagen, als daß er es wohl mit einander vereinbar halte, ohne an Achtung zu ver­dem an sich gewiß unanfechtbaren Grundsatz zu bemänteln sucht, daß die zumal die höheren Stellen des Klerus ihr Amt der geistlichen Armut lieren, Postbeamter und zugleich Socialdemokrat zu sein. Ein Antrag Anstellung von Beamten sich nach der persönlichen Tüchtigkeit der auf Grund recht fetter Pfründen ausüben. Zumal die katholischen   Wagners, ihm bei seiner Entlassung wenigstens einen Teil der gefez­selben vollziehen müsse. Nicht minder aber ist es seitens unsrer Proletarier, die man in Köln   wie auf den andren Katholikentagen Postdienst geopfert habe, wurde abgelehnt." lichen Bension zuzuerkennen, da er 14 Jahre seines Lebens dem Klerikalen ein von den Eingeweihten belächeltes Augurenkunststück, mit so viel freundlichen Worten und Tröstungen auf ein besseres wenn man sich den Anschein giebt, als gelte es lediglich die sogen. Jenseits vor den Centrumskarren zu spannen gewußt hat, werden höheren Interessen der Religion, als trete man jenem borgeschobenen interessiert sein, darüber einiges zu erfahren. Danach zahlt Preußen Grundsatz der preußischen Regierung nicht entgegen, als wolle man den beiden Erzbischöfen von Köln   und Posen, sowie dem Fürstbischof die Versuche, die skandalösen Begünstigungen, die Prinz- Mörder Die Hannoversche Korrespondenz" wendet sich nochmals gegen feine mechanische, zahlenmäßige konfessionelle Parität. Des Pudels von Breslau   ein Jahresgehalt von je 12000 Thaler, den Bischöfen Arenberg im Gefängnis zu Hannover   sich zu verschaffen wußte, zu Kern ist eben auf beiden Seiten die Sucht, an der reichen Futter- von Culmi, Münster  , Paderborn   und Trier   ein solches von 8000 bestreiten; die Korrespondenz" führt aus: Es ist erwiesen, krippe des Staates möglichst viele, gute und wohlversorgte Aemtchen Thaler, den Dompröbsten und Domdechanten ein solches bis zu daß der Brinz A. nicht einen einzigen Tag während seines Auf­und Böstchen für die sogenannten Glaubensgenossen heraus- 2000 Thaler, den Domkapitularen ein solches bis zu 1200 Thaler. enthalts im hiesigen Gerichtsgefängnis die für Strafgefangene be­zuschlagen. Die Erzbischöfe und Bischöfe, die Dompröbste und Domdechanten, stimmte Koft genossen hat. Er hat stets die Krantenkost, die in Wenn unsre Klerikalen unter sich find, wird das auch un- die Domtapitulare und Domvikare haben außerdem Anspruch auf größeren Quantitäten Hackfleisch, Milch und Eiern bestand, ber­umivunden zugegeben. So äußert sich eine von eingeweihter Seite anständige" Wohnungen, auf die nötigen Räume für Kanzleien, abreicht erhalten. Er hat einen sogenannten Kalfatter zu seiner persönlichen Bedienung gehabt und hat mit diesem und dem das verfaßte und darum offenbar anonym erschienene Schrift, deren Ur- Archive, und die Erzbischöfe und Bischöfe dort, wo die Umstände persönlichen Bedienung gehabt und hat mit diesem und dem da­heber aber ersichtlich in einem sehr bekannten Mitgliede der Centrums- es begünstigen", auf einen Sommeraufenthalt. Daneben erhalten den Abenden Karten gespielt und Bier getrunken. Ihm ist maligen Strafgefangenen Rechtsanwalt Kirchhoff aus Celle   an fraktion des Reichs- und Landtages zu suchen ist, über diesen Punkt die Bischöfe und Erzbischöfe die erforderlichen" Einnahmen eine ehrerbietige Behandlung zu teil geworden wörtlich wie folgt: Es ist klar, daß, wo die hohen Staatsstellungen zur Besoldung der Generalvikare und Zimm Unterhalt der und ist ihm eine freie Bewegung, allerdings nur seit unvordenklichen Zeiten den Protestanten fast ausnahmslos vor- bischöflichen beziehungsweise erzbischöflichen Behörden, Seminare innerhalb der Gefängnisanſtalt, gestattet, die den Begriff Gefangen­behalten gewesen sind, die Protestanten zu einem allgemeinen leber und der Häuser, welche zur Versorgung dienstunfähiger... schaft mindestens erheblich abschwächt. Schließlich ist aber in dem gewicht in gesellschaftlicher und ökonomischer Beziehung gelangen vie auch zur Besserung strafwürdiger Geistlichen ein Disciplinarverfahren auch festgestellt, daß der Prinz in seiner oder mußten, und es kann nicht ausbleiben, daß, wenn die Katholiken gerichtet sind." Daneben stehen beträchtliche Summen für die einer Dame gesehen ist. Die Dame ist als Frau Aufseher so und so einer andren Zelle oder einem Raum zu verschiedenen Malen mit noch fortdauernd aus den höheren Staatsstellungen ausgeschlossen bleiben, Emeriten- und Demeritenanstalten. So für Ermland   4110 bezw. bezeichnet. Die näheren Umstände mit diesen Frauenerscheinungen fie politisch, social mud wirtschaftlich immer mehr zurückgedrängt 4395 M., Culm 8445 beziv. 38723 M., Gnefen Bofen 10 145 bezw. haben in dem Verfahren bislang nicht aufgeflärt werden können. werden. Daher ist es die höchste Zeit, daß wir uns aus dieser 7400 M., Münster   6600 beztv. 4500 M., Paderborn   9000 bezw. Eine Aufzählung der übrigen dem Prinzen gewährten Ver politischen, wirtschaftlichen und socialen Zurücksetzung mit dem ganzen 4500 M., Köln   12 000 beziv. 6000 m., Trier   8864 bezw. 4113 M. günstigungen erübrigt sich, denn sie bewegen sich hauptsächlich im Aufgebot unsrer Kraft herausarbeiten, daß wir nicht mehr wie ge- Des weiteren hat der Staat für die Ausstattung der Dompfarrkirchen Nahmen derjenigen Erscheinungen einer größeren Anstalt, die immer strafte Kinder an en Kazentisch uns verweisen lassen, sondern an zu zahlen in Ermland   5782 M., Culm 9436 M., Breslau   14168 m., wieder vorkommen. Die Verhandlung der Disciplinarkammer in der Tafel des öffentlichen Lebens einen ebenbürtigen Platz uns Paderborn   9240 M., Köln   8250 M. u. f. f. Celle   war lediglich eine Art Aufklärungsverhandlung, in der die Ange­erringen." Die höhere katholische Geistlichkeit weiß danach auf Grund ihres beamten aus sich selbst pflichtwidrig handelten, oder auf Anordnung, flagten eine Nebenrolle spielten. Ob die in Frage kommenden Gefängnis­Ganz dem hier niedergelegten Geiste entspricht es, wenn rein früheren Armengutes" vom Staate noch recht hohe und bekümmer- oder unter dem Druck von Vorgesetzten, wird in einem andren zahlenmäßig das Verhältnis der katholischen   zur protestantischen liche Revenuen herauszuschlagen, eine Fertigkeit, in der die protestantische Disciplinarberfahren zur Feststellung gelangen, abgeschlossen find die Beamtenschaft auf den höheren Gebieten darzulegen versucht wird. Geistlichkeit sie insofern übertrumpft, als diese sich ohne jede Spur Verfahren mit der Verhandlung am Montag noch lange nicht. Die So flagt der Verfasser, daß 1897 von sämtlichen höheren Lehr- von Rechtstitel noch besser bezahlen läßt. Es begreift sich, weshalb Strafverfahren werden gesondert geführt, ihnen liegen auch nicht die anstalten Preußens allein 326 rein evangelischen und nur 65 rein man die Forderung der Trennung von Staat und Kirche so wütend fleineren Dienstwidrigkeiten, sondern Vergehen im Amte zu Grunde. Tatholischen Charakter trugen bei 131 Simultananstalten; von den bekämpft. Der Satz, daß weltliche und geistliche Gewalt nach Der Prinz A. hat da, wo seine persönliche Macht nicht ausreichte, Direktoren und Oberlehrern seien 418 bezw. 4135 Protestanten, und höherem Ratschluß auf einander zugeordnet seien, hat eben eine mit Bestechung die Erreichung von Vorteilen zu erlangen versucht nur 104 beziv. 1123 Katholiken gewesen. Von sämtlichen Direktoren recht materielle Unterlage. Es zeigt sich, daß die staatserhaltende die dem Prinzen geleisteten Dienste im Gefängnis 600 Thaler aus und auch erlangt. Ein Hilfsbeamter soll durch einen Dritten für der Monarchie sind also 79,8 Proz. evangelisch und nur 19,9 Proz. Aufgabe des Betens namentlich in den höheren Regionen gewiß bezahlt erhalten, mehrere andre die gleiche Summe versprochen er­katholisch; von sämtlichen Oberlehrern 77,9 Proz. evangelisch, nicht zu den schlechtesten gehört. halten haben. 21,2 Proz. katholisch, während auf die Katholiken nach dem Prozent­satz der Bevölkerung in Preußen volle 34 Proz., auf die Protestanten mur 64,4 Proz. zu fallen hätten." Von Anstalten, die ganz oder teilweise aus Staatsmitteln unterhalten würden, seien gar 172 protestantisch, 60 fimultan und nur 48 Katholisch,

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Politische Ueberficht.

Berlin  , den 25. September. Eine Weltfriedensfahne.

Die Veränderung in der Geschäftsleitung der Firma Karl Zeiß ist den Geschäftsangehörigen am Donnerstnachmittag durch einen Anschlag folgenden Wortlauts bekannt gegeben worden: Der Senior der Geschäftsleitung der Firma Karl Zeiß und Be­vollmächtigte der Karl Zeiß- Stiftung, Herr Professor Abbe, hat bon den Direktoren und Oberlehrern derselben 213 bezw. 2037 protestantisch, 67 bezw. 700 fatholisch gewesen. Auch Der deutsche Kaiser, der die gewaltigste militärische Macht- unmehr eine schon seit Jahren gehegte Absicht verwirklicht, sich von diese Zahlen bekunden eine Schädigung der Statholiken und entfaltung und den Ausbau einer weltpolitischen Striegsflotte ersten der Teilnahme an den ihm aus dieser Stellung erwachsenden Pflichten awar mindestens um 10 Prozent." Hier tritt unter der tonfeffionellen Ranges eifright betreibt, verbindet mit diesen Rüstungsneigungen schaftlichen und technischen Aufgaben zu beschränken. Schon mit dem urück zuziehen und sich in der Folge auf die Mitarbeit an wissen­Berbrämung der nackte materielle Interessenstandpunkt, der sich um auch sanfteste Friedensliebhaberei. Nach einem Bericht der" Frank- 1. April d. J. ist dieser Wechsel thatsächlich vor sich gegangen. Herr so mehr als platte Bourgeoisberechnung erweist, als man die untere furter Zeitung" aus Rouen   über die Verhandlungen des dortigen Professor Abbe hatte begreiflicherweise den Wunsch, die Bewveg­Beamtenschaft zu berücksichtigen nicht im mindesten für nötig findet, internationalen Friedenskongresses hat der Fürst gründe seiner Entschließung selbst in einem Abschiedswort an seine von Monaco   einen von dem Kaiser Wilhelm   gezeichneten Entwurf Mitarbeiter darzulegen. Durch seine Erkrankung im vorigen Winter auf das klarfte in die Erscheinung. Am widerwärtigsten macht sich die nackte Bourgeois- und Geld- einer Weltfriedensfahne dem Kongreß vorgelegt, welcher wurde dieses Vorhaben leider vereitelt, und wenn auch neuer­politik bei dem Stande geltend, dessen Reich angeblich nicht von dieser ein weißes Kreuz auf rotem Grunde enthält. Das ganze ist überfät dings das Befinden sich merklich gebeffert hat, so verbietet der Gesundheitszustand doch noch auf längere Zeit jede Welt ist, der aber nichtsdestoweniger den leiblichen Segen irdischer Güter mit roten und weißen Sternen. Das Berner Friedensbureau hat diesem gemütliche wie geistige Anstrengung. Der Unterzeichnete folgt daher immer voll und ausgiebig zu schätzen verstanden hat. Die Besoldungs- Entwurf zugestimmt und mit Genehmigung des Kaisers noch dem wiederholten Wunsche Professer Abbes, indem er von der ansprüche der katholischen Geistlichkeit an den heutigen Staat gründet man in die Mitte der Fahne einen großen Stern angebracht mit der geschehenen Menderung den Mitarbeitern der Firma Kenntnis giebt.­auf die zu Beginn des vorigen Jahrhunderts vollzogenen Säfularisationen. Inschrift Pax"( Frieden)! Der ganze Entwurf sollte dem jezigen Die Verwaltung der Karl Zeiß- Stiftung hat gemäߧ 9 des Statuts Eine genaue Berechnung des Gesamtwertes, der dem preußischen Kongreß zur Genehmigung vorgelegt werden, findet jedoch von den Unterzeichneten an Stelle von Professor Abbe zu ihrem Staatsschatz aus ehemals geistlichen Besitzungen zugeflossen ist, läßt seiten der englischen   und besonders der ameri- Bevollmächtigten für die beiden Firmen Karl Zeiß und Schott u. Gen. fich freilich nicht aufstellen, da die notwendigen Unterlagen fich in tanischen Delegierten principiell Widerspruch ernannt und das Vorstandsmitglied Mag Fischer zu ihrem stell­den Staatsarchiven befinden und die preußische Regierung ein leicht und dürfte deshalb vollständig fallen gelassen werden. Von den bertretenden Bevollmächtigen bei der Firma Karl Zeiß. Der wissens verständliches Interesse hat, sich hier nicht allzu sehr in die Karten franzöfifchen Delegierten wurde der Entwurf im allgemeinen gut schaftliche Mitarbeiter Profeffor Dr. Rudolf Straubel ist gemäß § 25 des Stiftungs Statuts in die Geschäftsleitung der gucken zu lassen. Von Klerikaler Seite schätzt man dagegen das also geheißen. Man erblickte in dem Werk des deutschen Kaisers ein Firma Karl Zeiß berufen worden. Diese besteht daher in Staatsbesitz überführte Vermögen auf reichlich eine Milliarde, für Entgegenkommen gegen die Friedensbewegungen, welches vielleicht nunmehr aus folgenden Personen: Dr. Siegfried Czapski  , May Fischer, Dr. Otto Schott  , Prof. Dr. Rudolf Straubel  . das bei einer durchschnittlichen Verzinsung von nur 3 Proz. die von praktischem politischen Wert sein könnte". fatholische Geistlichkeit Die biederen Friedensschwärmer, die einst dem Manifest des Wir alle sind durchdrungen von dem festen Wunsch und Willen, den an Erträgnissen 30 Millionen Mark jährlich herausrechnet, ein Beweis, wie profitverständig die russischen Zaren zujauchzten, hoffen jetzt schon Großes von der uns erteilten Auftrag im Sinne und Geiste des Gründers der Karl Kirche als ,, bollkommene Gesellschaft" auch den Erwerb Beichnung einer Weltfriedensfahne durch den Kaiser. Sie vergessen Beiß- Stiftung zu erfüllen. Wir hoffen, bei unsren auf das gemein­Vollkommenheit auszubilden gewußt Wir gewußt hat. be- in holdem Wahn, daß dieser Fahnenentwurf zu derselben Frist aus- fame Wohl gerichteten Bestrebungen der freudigen Mitarbeit aller Geschäftsangehörigen je nach den Fähigkeiten und der Arbeits­absichtigen nicht, hier in eine Würdigung speciell der preußischen gearbeitet ward wie der Entwurf zu neuen Artillerie-, Infanterie-, stellung eines jeden- gewiß sein zu dürfen. Jena  , den 24. Sep­Säkularisationen nach irgend einer Seite einzutreten. Nach Klerikaler Kavallerie- und Marinevorlagen. tember 1908. 3. A.: Dr. S. Czapski." Auffassung aber soll das Kirchengut in erster Linie Armengut fein,

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es soll weniger dem Unterhalt der Geistlichen, als den Bedürfnissen

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Zu gut zum Reichspostdienst.

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Die Erfurter   Kaiserparade und ihre Folgen. Die Bürgermeister bon Linderbach und Azmannsdorf, der beiden dem Parade­der Besitzlofen dienen. Wenigstens ist das das Aushängeschild, unter Die Disciplinarkammer in Kassel   verhandelte am Donnerstag feld zunächst gelegenen Dörfer, haben gegenwärtig viel zu thun mit dem es erworben wurde, wenn es auch der Klerisei zu feiner Zeit gegen den Ober- Postprattitanten Richard Wagner   der Ausfertigung von Strafmandaten. Die Gendarmen, eingefallen ist, diesem Grundsatze nachzuleben und sie es immer aus Hanau  , der mittlerweile in die Redaktion der Leipziger   Bolts- welche damit beauftragt waren, Flurbeschädigungen zu verhindern, verstanden hat, die Frenden dieses Lebens vermöge jenes Armen- zeitung" eingetreten ist. Die Vorgeschichte des Falles ist unfren scheinen eben recht pflichtgemäß ihres Amtes gewaltet zu haben, in­Der bisher vorliegende Bericht der dem sie jeden, der einen Acker betrat, aufnotierten. Am gutes" in ausgiebigem Maße sich zu Gemüte zu führen. Darüber Lesern in der Erinnerung. aber tann lein Zweifel herrschen, daß die weltliche Gewalt in Rhein  .- Weftf. 8tg." teilt über die Verhandlung folgendes mit: pflichteifrigsten ist der Gendarm von Wieselbach " Die Disciplinartammer erkennt auf Entlassung aus dem Dienst mit gewesen, denn er hat ca. 80 Anzeigen erstattet. Von nah dringenden Fällen befugt und berechtigt war, auf dieses Kirchen- ber Begründung, daß der Angeklagte gegen den Eid der Reichs- und fern werden die Neugierigen mit Strafmandaten bedacht gut gerade feines principiell öffentlichen Charakters wegen beamten gefehlt habe und sich der Achtung unvürdig gemacht habe, zum Andenken an diesen" herrlichsten Tag" ihres Lebens. 1-3 M. zurückzugreifen, wie denn bon diesem Recht gerade die der Stand der Beamten erheischt. Verlange der Dienst auch ist der ortsübliche Sag", der geblecht werden muß. Einige Obst­die heiligsten Könige, wie Heinrich II  , Starl Martell, teine fflabische Unterwürfigkeit und Hingabe von den Beamten, so pächter haben den Spieß umgedreht und verlangen von der zu Ludwig von Frankreich und andre auf die umfangreichste Weise lerheische er doch Treue und Gehorsam. Hiergegen habe sich Wagner ständigen Behörde eine Entschädigung von 150 M., weil ihnen wäh

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