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Es kommt dann noch zu Auseinandersetzungen zwischen dem Oberstaatsanwalt und den Verteidigern. Lettere behaupten, daß die Aften fortwährend hin- und hergewandert seien und den Vers teidigern es äußerst schwierig gemacht sei, die Akten einzusehen. Der Staatsanwalt sei in diesem Fall in eine ganz besondere Hige ge­Obera raten und habe die Sache ganz besonders eilig betrieben. staatsanwalt Dr. Isenbiel bestreitet diese Behauptung. Verteidigung sei in viel weniger schwieriger Lage gewesen, als die Staatsanwaltschaft, denn die Angeklagten hatten ja angeblich die Beweise in Händen, sie brauchten also bloß mit dem Beweismaterial herauszurücken, während die Staatsanwaltschaft erst Erhebungen und Vernehmungen anzustellen hatte. Für einen Angeklagten sei es kein angenehmes Gefühl, das Damoklesschwert einer Majestätsa beleidigungs- Anklage über sich zu wissen. Im Interesse der Ana geklagten selbst habe also eine möglichste Beschleunigung gelegen, andrerseits habe aber auch die Oeffentlichkeit das weiteste Interesse daran gehabt, daß das Märchen von der Kaiserinsel baldmöglichst widerlegt werde. Ihm sei manchmal zu Unrecht der Vorwurf ge macht worden, daß eine Anklage zu langsam vortvärts tomme; noch unberechtigter sei der Vorwurf, daß er hier in diesem Fall zu schnell gearbeitet habe. Die Verteidiger hätten sehr wohl die Möglichkeit gehabt, die Akten einzusehen.

nur noch Angestellte des Kaisers wohnen dürfen. Man zerbreche, um das Gardecorps oder ein andres Armeecorps handelt. Zeuge schrift des Herrn v. Trotha heraus- und vertraulich mehreren Bers sich am Hofe über die Zukunft der Monarchie den Kopf, daß man v. Trotha: Von alledem ist mir absolut nichts bekannt. fonen zugegangen sei. Er solle bezeugen, daß, genau so, wie es aber bei Hofe geflissentlich und ohne jeden Anlaß derartige Aufruhr- Ich habe weder darüber etwas geschrieben noch gesprochen. im Vorwärts" mitgeteilt worden, der Plan in Hoffreisen vers phantasien verbreite und den Thron nur noch auf einer militärisch Der alsdann vernommene Architekt Bodo Ebhard sagt auf traulich erörtert worden sei. Der Kaiser habe nach Ansicht der Hof­geschützten Insel für gesichert halte, zeige, daß allerlei Geister thätig Befragen aus: Mir ist von einem solchen Schloßplan nichts leute zunächst nichts dovon wissen sollen und erst später sollte bei feien, welche ein Interesse daran haben, durch Erzeugung schwarzer bekannt. Rechtsanwalt Liebknecht  : Haben Sie nicht ihm Stimmung dafür gemacht werden. Der Oberstaats­Vorstellungen die Geschäfte der Reaktion und des Junkertums gehört, daß ein solches Projekt ventiliert wurde, sind nie darauf be- anwalt wirft dazwischen, daß das Militärkabinett doch nicht zu spekulativ zu fördern. In Nr. 191 des Vorwärts" erschien zügliche Gerüchte zu Ihren Ohren gedrungen? Zeuge bhard: den Hofkreisen" zu zählen wäre, ihm widerspricht aber Rechtsanwalt dann ein zweiter Artikel, in dem die Behauptung des ersten Artikels Ich habe weder solche Gerüchte gehört, noch ist mir bekannt, daß Liebknecht. Oberstaatsanwalt Dr. Isenbiel: Die An auf das bestimmteste aufrecht erhalten und hinzugefügt war, daß eine derartige Schloßbau- Absicht dem Gedanken irgend eines Dritten geklagten wollen etwas unter Beweis stellen, was nicht in den Artikeln die Pläne bereits schwarz auf weiß verdichtet seien. entsprungen ist. Verteidiger: Haben Sie im Mai oder stehe. Selbst wenn in Hoffreisen" von solchen Plänen gesprochen Als dann in der Nordd. Allg. 3tg." die ganze Erzählung als ein Juni d. J. mit dem Hofmarschallamt korrespondiert? 3euge: wäre, selbst wenn ein Briefbogen aus dem Hofmarschallamt zur Verteidiger: Sie haben auch keinen Brief vom Erörterung solcher Pläne benutzt worden wäre was nicht der Märchen, eine Phantasterei und lächerliche Hundstagsgeschichte er- Nein. flärt wurde, erschien in Nr. 192 des Vorivärts" ein dritter Artikel. Hofmarschallamt erhalten? 3euge: Nein. Rechtsanivalt Fall sei so würde dies eine Privatansicht ohne jede politische Darin versicherte der Vorwärts" die Thatsächlichkeit der von ihm Liebknecht: Erinnert sich Herr v. Trotha, daß die Nachricht Bedeutung sein. Hier handle es sich ausschließlich darum, daß durch verratenen Pläne und erklärte, daß er Beweise für seine durch die Zeitung ging, daß er aus dem Sommerurlaub vorzeitig die Artikel der Eindruck hervorgerufen werden sollte, daß Se. Majestät Behauptung besite. zurüdgefehrt sei und die Sache in einem ausführlichen Schriftsaß selbst solchen Plan befohlen oder gebilligt habe. Rechtsanivalt Diese Artikel, für welche der Angeklagte Leid verantwortlich ist, behandelt habe? Standen Sie mit dieser Nachricht in irgend welcher aase: Das sei falsch. Der Vorwärts" habe lediglich die Bes enthalten nach Ansicht der Anklagebehörde eine Majestätsbeleidigung. Beziehung? 3euge: Nein. Verteidiger: Sind Sie Hauptung aufgestellt, daß die Hoffreise darauf ausgehen, im Inters Nach der Meinung der Anklage gehe die Tendenz der Artikel dahin, im Vorverfahren vernommen worden?- 3euge: Nein. effe der Reaktion und des Junkertums solche Pläne zu schmieden. den Kaiser selbst als denjenigen zu bezeichnen, der die höchst sonder Verteidiger: Der Angeklagte hatte den Antrag gestellt, ihm Rechtsanwalt Liebknecht  : Die Tendenz gehe also dahin, den baren Pläne" entworfen habe und betreibe. Es werde zwar immer den Wahrheitsbeweis zu gestatten, der Staatsanwalt habe sich aber Kaiser vor der Hofcamarilla zu schützen. Das sei das Gegenteil von nur von Hoffreisen"." Hofleuten"," bei Hofe thätigen Geistern", mit einfachen gelegentlichen Mitteilungen des Herrn v. Trotha be- Majestätsbeleidigung. hohen Projekten" ust. gesprochen, dies sei aber nur eine vorsichts- gnügt. Oberstaatsanwalt Dr. Isenbiel: Die Staatsanwalt­halber beliebte Verhüllung, denn die vom Verfasser gewollte Beziehung schaft habe von dem ihr zustehenden Rechte, Erhebungen aller Art der Kaiserinsel- Artikel auf den Kaiser selbst leuchte deutlich hervor. anzustellen, Gebrauch gemacht in der Form persönlicher Unterredung Die Artikel seien für den Kaiser beleidigend, denn es werde ihm an- mit Herrn v. Trotha. Rechtsanwalt Liebknecht  : Ist der gedichtet, er sei aus wahrhafter Angst vor dem Aufruhr auf den Plan Zeuge Herr v. Trotha von irgend einer Seite bestimmt worden, gefommen, zu seinem und seiner Familie Schuh nötigenfalls unter den Majestätsbeleidigungs- Prozeß zu veranlassen? Beuge Mißachtung der Geseze sich auf die zu einer Veste verwandelte Havel  - b. Trotha: Ich habe nur in meiner eignen Angelegenheit den insel Pichelswerder zurückzuziehen und streng von der Außenwelt ab- Strafantrag gestellt. zusperren, um beim Ausbruch einer Revolution mit Hilfe der Der nächste Zeuge ist der Fabrikant August Schüler aus Döberizer Heerstraße in kürzester Zeit Truppen um die Insel konzen- Stuttgart  , Inhaber einer Anstalt zur Anfertigung von Litographien. trieren zu können. Gleichzeitig erblickt die Staatsanwaltschaft in Auf Befragen des Rechtsanwalts Liebknecht   bejaht er, daß er ein­diesen Artikeln einen groben Unfug. Als dann das" Tage- mal eine Zeichnung eines Kaiserschlosses auf lithographischem Wege blatt" den Vorwärts" zur Namhaftmachung seines Gewährsmannes reproduciert habe. Er mache derartige Arbeiten für die Archi­aufforderte, erwiderte der Vortvärts": Das Tageblatt" könne alles, tektonische Rundschau" und habe auch in diesem Falle von dem Heraus­tvas es wünsche, von dem Hofmarschall v. Trotha und dem Burgen- geber derfelben, Herrn Kommerzienrat Engelhorn   in Stuttgart  , den bauer des Kaisers, Restaurators der Hohkönigsburg, Bodo Eb hard, Auftrag erhalten. Um welches Schloß es sich handle und wo es ge­erfahren. Herr Ebhard erlies darauf in der" Post" die Erklärung, legen sei, wisse er nicht. Oberstaatsanwalt Dr. Isenbiel: Es daß kein wahres Wort an der ganzen Sache sei. Der Vorivärts" war wohl auch Wasser in der Nähe? 8euge: Ja, ein See. hielt seine Behauptung aufrecht und forderte Herrn Ebhard auf, flipp Rechtsanwalt Liebknecht  ( die im Borwärts" erschienene Ab­und flar zu erklären, daß er von dem Schloßprojekt nichts wisse, bildung vorweisend): War es ein solches?- 3euge: Ja. und dieser Erklärung doch gleich eine Gegenzeichnung des Hof Rechtsanwalt Liebknecht: War Ihnen gesagt worden, daß bei der marschalls v. Trotha hinzuzufügen. Darauf erfolgte in der Reproduktion besondere Vorsicht zu walten habe und sind in dieser Nordd. Allg. Ztg." eine Erklärung des Herrn v. Trotha dahin, daß Beziehung besondere Maßnahmen getroffen worden? 3e uge: die ganze Behauptung aus der Luft gegriffen sei". Der Vorwärts" Nein, durchaus nicht. Die Reproduktion ist frei und offen in dem erhob nunmehr gegen Herrn v. Trotha den Vorwurf der wissentlichen gewöhnlichen geschäftlichen Wege hergestellt worden. Ver Unwahrheit und wiederholte diesen Vorwurf in seiner Nummer 197, teidiger: War auf die Zeichnung als Titel geschrieben:" Das indem er gleichfalls den Staatsanwalt aufforderte, gegen seinen ver- Kaiserschloß"? 3euge: Jawohl, diese Bezeichnung stand darauf. antwortlichen Redakteur die Klage wegen Beleidigung des Herrn Rechtsanwalt Liebknecht: Es sind auf dem Bilde auch noch v. Trotha einzuleiten. Die letzteren Artikel waren von dent An- die Initialen W. L. vorhanden. Wissen Sie, wer der Architekt ist? geklagten Kaliski gezeichnet, der nun wegen Beleidigung des Herr 8euge: Nein. Verteidiger: Es soll der Architekt Högg v. Trotha angeklagt ist. Beide Klagen wurden miteinander ver- fein. 3euge: Das weiß ich nicht. Ich habe lediglich den Auftrag Zur heutigen Verhandlung waren von dem Staatsanwalt zur Reproduktion der Zeichnung, die in der Architektonischen Rund­nur Hofmarschall v. Trotha und Architekt Ebhard geladen. Schau" veröffentlicht werden sollte, gehabt. Oberstaatsanwalt Von der Verteidigung geladen waren zur Stelle: Fabrikant August Dr. Jsen bel verweist darauf, daß das Bild, welches im Vor­Schüler aus Stuttgart  , Oberstlieutenant v. Der ben, Abteilungs- wärts" abgebildet worden, mit der Bemerkung versehen worden sei: vorsteher im Kleinen Militärkabinett, die Redakteure Kurt Eisner  " Dies Schloß fönnie wohl das projektierte Schloß auf Pichelswerder und Wetzker vom Vorwärts", Stadt Bauinspektor Högg sein." Nach seiner Ansicht könnte jenes Schloß doch auch in Ithaka   oder Charlottenburg  , der Assistent beim Hofmarschallamt des Kronprinzen, sonstwo, anstatt in Bichelswerder liegen; das einzig Gemeinsame sei Herr Sage, ferner als litterarischer Sachverständiger der Redakteur doch höchstens das Wasser. der Volks- Zeitung", Karl Vollrath  . Von der Verteidigung Oberstlieutenant b. Oerben erklärt: Ihm wäre von einem waren ferner der Chef des Militärkabinetts, Herr v. Hülsenfolchen Schloß- Projekt nichts bekannt. Vert.: Ist Ihnen etwas Haeseler, und der Major Ernst v. 3 a st row geladen worden. von dem Plan einer durchgreifenden Musterung der Leibgarde unter Diese beiden Herren befinden sich jedoch auf Reisen, bezw. im Manöver. Erhöhung der Löhnung bekannt? 3euge: Nein! Wenn es der Vor Eintritt in die materielle Verhandlung erklärt Rechtsanwalt Fall wäre, würde es doch wohl Dienstgeheimnis ſein; mir ist aber Liebknecht, daß er sich vorbehalten müsse, event. Vertagungs- nichts davon bekannt. Rechtsanwalt Liebknecht  : Ist Ihnen anträge zu stellen, da den Angeklagten jede Möglichkeit zu einer auch nichts davon bekannt, daß in Hoffreifen auf eine einschränning einigermaßen genügenden Verteidigung durch die Anklagebehörde ab- des Aufenthalts der kaiserlichen Familie in Berlin   hingearbeitet wird? geschnitten worden sei. Oberstaatsanwalt Dr. Isenbiel: Das 3euge: Mir ist nichts davon bekannt. Vert.: Ist Ihnen sei durchaus unrichtig. Die Ladung zum Termin sei vor nahezu vielleicht ein ähnliches Projekt, wie das vom Vorwärts" als 14 Tagen erfolgt, die Anklage selbst sei schon viel älter, der Artikel bestehend behauptete, bekannt?- 3euge: Nein, mir ist nichts Datiere vom 16. August, die Angeklagten wußten, ivorum es sich davon bekannt. Rechtsanwalt Haase: Hat der Zeuge von einem handle, der Vorwärts" habe erklärt, daß er im Besitz der Beweise sei. Plan gehört, daß das Garderegiment nicht mehr direkt ausgehoben Die Angeklagten waren also in der Lage, die Beweise zu erbringen, und durch ein Eliteregiment ersetzt werden sol? 3euge: Nein, wenn sie welche hätten. auch hiervon weiß ich nichts.

bunden.

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Verteidiger Rechtsanwalt Liebknecht  : Dem gegenüber be­merke er: In dieser einfachen Sache, in der die Aufklärung durch ein einziges Wort hätte geschehen können, ist eine Anklageschrift von 54 Seiten zusammengestellt worden und der Staatsanwalt hat zu den Aften verschiedene Erklärungen niedergelegt, während andrerseits der Verteidigung die Akteneinsicht beschnitten worden ist. Ober­staatsanwalt: Er habe im engsten Rahmen der Prozeßordnung

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Rechtsanw. Liebknecht: Er sei kein Expreßbote des Staats* anwalts, der den hin- und herlaufenden Akten nachzulaufen habe. Die Aften haben vielmehr der Verteidigung zur Verfügung zu stehen. Sie feien aber fortwährend unterwegs und nicht zu finden gewesen, er hätte fie nicht einmal eventuell im Aktenwagen einsehen können, denn sie seien immer mit Expreßboten geschickt worden. Der Staats­anwalt habe, fage und schreibe, von dem Tage, wo die Sache insceniert wurde, nur 9 Tage nötig gehabt, um die Anklage fig und fertig herzu­stellen und die Anklage gegen Kaliski sei schon drei Tage nach dessen Vernehmung fertig gewesen. Also habe der Staatsanwalt den Ge­schwindigkeits- Rekord erreicht. Er habe auch immer nur von einer Beschleunigung im öffentlichen Interesse", aber nicht im Interesse Bezüglich der gestellten Beweis­der Angeklagten  " geschrieben. anträge kommt es sodann zwischen dem Oberstaatsanwalt und der Verteidigung zu Meinungsverschiedenheiten darüber, ob v. Hülsens aefeler zu einer etwaigen Aussage eine Genehmigung einholen müßte. Rechtsanwalt Ha a se bestreitet dies. Es handle sich nicht um eine dienstliche Angelegenheit, sondern um einen in Hoffreisen" folportierten Plan. Herr v. Hülsen- Haeseler gehöre auch nicht zu den Personen, die die Genehmigung ihrer vorgesetzten Dienstbehörde eins zuholen haben, ganz abgesehen davon, daß ein Dienstgeheimnis" überhaupt nicht in Frage stehe. Oberstaatsantvalt Dr. Jfenbiel: Wenn es sich hier bloß um ein außerdienstliches Geschwäß, um bloße Privatgespräche der Hofleute handelte, dann würde die Anklage übers Haupt kein Fundament haben. So liege die Sache aber nicht. Der Gerichtshof neigte zunächst dem Gedanken zu, die neu beantragten Zeugen bis zum nächsten Dienstag zur Stelle zu schaffen und die Ber­handlung alsdann fortzusehen. Auf eine Reihe von Bedenken, die die Verteidiger geltend machten, kam der Gerichtshof aber schließlich von diesem Gedanken wieder ab und beschloß, die Sache bis zur weiten Hälfte des Oktoberzubertagen. Zum neuen Termin sollen die heute vorgeladenen Zeugen mit Ausnahme der Herren Schüler und Högg und außerdem die neu genannten Zeugen geladen werden.

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Assistent Sage vom Hofmarschallamt des Kronprinzen ist seit dem 1. Februar dort in der Stellung eines Kanzlisten und Journalisten. Auch ihm ist von einem solchen Schloßbau- Projekt nichts bekannt. Auf einen Vorhalt der Verteidigung erklärt der Zeuge, daß Aus naheliegenden Gründen werden wir das Urteil über ben das Kanzleipapier in einem unverschlossenen Kasten aufbewahrt werde. Prozeß zunächst vertagen. Es sei eine Entwendung von Papier durch Unbefugte nicht unmöglich. Verdacht auf eine bestimmte Person habe er nicht. Rechtsanwalt größerer Zahl gehabt? Zeuge bejaht diese Frage.

fich gehalten. Sei der Verteidiger andrer Anſicht, so stehe ihm ja das Liebknecht: Haben Sie auch Bogen in quadratischem Format in Die Parteipresse über den Parteitag.

Recht der Beschwerde zu. Sei der Verteidiger der Meinung, daß er, der Staatsanwalt, es an der nötigen Höflichkeit habe fehlen lassen, so tönne er sich bei der Aufsichtsbehörde beschweren. Er protestiere gegen die Vorwürfe des Verteidigers; was er an Erklärungen zu den Atten gegeben, seien keine nachträglichen Erweiterungen der Anklage, die nicht zur Kenntnis der Angeklagten gebracht worden. Dies habe auch das Kammergericht anerkannt. Auch die Verteidiger haben ja lang atmige Erklärungen zu der Sache abgegeben. Rechtsanwalt ie b= Inecht: Er bestreite, daß sich der Staatsanwalt innerhalb seiner Befugnisse gehalten habe. Am 3. September sei den Angeklagten die Anklageschrift zugegangen, am 5. September schon sei der Antrag auf Verlängerung der Erklärungsfrist gestellt worden, vom 3. bis 7. Sep­tember seien die Akten den Angeklagten und den Verteidigern nicht zu­gänglich gewesen. Der Staatsanwalt habe dem Fristverlängerungs­Antrage, dem man sonst im allgemeinen stattzugeben pflege, wider­sprochen und seinerseits in absoluter Unkenntnis der Angeklagten ver­schiedene Erklärungen zu den Akten abgegeben, die nichts andres dar stellen, als eine ausführliche Deflarierung der Anklageschrift. Das Vorgehen des Staatsanwalts sei nicht eine strikte Innehaltung der Borschriften der Strafprozeßordnung.

Hierauf werden die inkriminierten Artikel verlesen.

Der Angeklagte Leid bestreitet, daß die Artikel Beziehungen zu der Person des Monarchen haben. Der Inhalt der Artikel zeige schon, daß der Kaiser gar nicht davon betroffen werden sollte, sondern Die Sofcamarilla.

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Das, Voltsblatt für alle" überschreibt seinen Artikel zum Parteitage: Nichts vertuschen!". Es übt dann Kritik an der Mitarbeiter- Debatte, giebt der Ansicht Ausdruck, daß Mehring nicht wieder rehabilitiert werden könne, wendet sich auch hinsichtlich der Taktik- Debatte gegen Bebels Auftreten und resumiert:

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Königlicher Regierungsbaumeister, Bauinspektor Högg- Char­Tottenburg: Ihm sei von einem solchen Schloßplane, wie ihn der Vorwärts" behaupte, absolut nichts bekannt. Rechtsanwalt Liebknecht  : Sind Sie der Verfasser der im Vorwärts" im Bilde wiedergegebenen Skizze Das Königsschloß"? 3euge: Jawohl. Es handelt sich dabei lediglich um eine Studie von mir, die ich der Was die bürgerliche Presse über den Dresdener Parteitag Architektonischen Rundschau" zur Veröffentlichung angeboten hatte schreibt, soll uns wenig berühren. Wir aber müssen lernen, viel mehr und die von dieser auch angenommen ist. Bert.: Ist das ge- als bisher abweichende Ansichten unsrer Freunde ruhig anzuhören und schehen ohne besonderen Auftrag?- 3euge: Ohne jeden besonderen über sie zu debattieren. Eine fremde Ansicht ruhig anhören und Auftrag und ohne jede Bezugnahme auf irgend welche konkreten   Ber- sich bemühen, die dafür geltend gemachten Gründe zu würdigen, hältnisse! Es handelt sich um eine Phantasie- Architektur und eine heißt noch lange nicht, die Ansicht teilen und zu der feinigen machen. Phantasie- Landschaft. Vert.: Es befinden sich auf dem Bilde Ohne einen gewissen Fanatismus wird eine so schwer ringende auch noch Initiale. 3euge: Das ist mein Künstlerzeichen. Partei wie die socialdemokratische nicht auskommen können. Dieser Rechtsanwalt Haase beantragt nunmehr, die Sache zu verfanatismus kehre aber seinen Stachel gegen den gemeinsamen tagen. Die Verteidigung habe die Pflicht, aus dem Beweismaterial Feind, nicht gegen den Freund, der nach unsrer Meinung das Wesentliche herauszuschälen; diese Aufgabe sei aber der Ver- irrt. Und Genosse Bebel, der zur geistigen Entwicklung der teidigung durch die Unmöglichkeit bezw. Schwierigkeit, die Aften zu Bartei so unendlich viel beigetragen hat, sollte sich freuen, wenn die erlangen, wesentlich erschwert worden. Lediglich das hätten auch selbständigkeit des Dentens und des Urteils bei jedem Parteigenossen die Anträge auf Fristverlängerung bezweckt. Die Verteidigung habe bemerkbar wird. Gerade wir, die wir sachlich durchaus auf dem versucht, noch zu heute eine Reihe von Zeugen zu laden, die die Woden Bebels stehen, bedauern und tadeln, daß ihn ein nicht geringer Behauptungen des Vorwärts" in vollem Umfange bestätigen sollten, Teil der Schuld trifft an dem fruchtlosen, unerquicklichen Verlauf des dies sei ihr jedoch nicht geglückt. Sie beantrage deshalb nunmehr Dresdener   Parteitages. den Sekretär Sommer vom Hofmarschallamt, den Chef des Nichts vertuschen! Auch unserm Bebel gegenüber nicht. Und Militärkabinetts b. Hülsen Haeseler  , den Abteilungs- Dresden mag uns lehren, wie wir es nicht wieder machen dürfen. Angeklagter Kalisti bestreitet die Beleidigung des Hof- vorsteher Oberst v. 3ast row, den militärischen Begleiter des In der Dortmunder Arbeiter Zeitung" fchreibt marschalls v. Trotha; er sei überzeugt, daß dieser thatsächlich von Kronprinzen, Flügeladjutanten v. Pribelwis, und Herrn K. H. über den Parteitag. Er verurteilt zunächst scharf das Vor­dem Bestehen solcher Kaiserinsel- Pläne Kenntnis gehabt habe. b. Stülpnagel darüber zu vernehmen, daß in Hoftreisen that- gehen gegen Mehring und verteidigt diesen lebhaft. Die Resolution Der erste Zeuge ist Herr Ulrich v. Trotha, Hofmarschall des sächlich der Gedanke, zum Schuße des Kaisers ein solches Kaiser  - zu der Mitarbeiterfrage sei zwar unglücklich gefaßt, es habe sich Kronprinzen, bis zum 1. Mai Hofmarschall des Kaisers. Er be- schloß zu errichten, aufgetaucht sei. Oberstaatsanwalt: aber mehr um eine politische wie um eine rein fachliche Abstimmung fundet auf Befragen: Ueber das Projekt eines Kaiserschlosses auf Dann müßte doch der Beweisantrag dahin erweitert werden, daß gehandelt und da hätten fleine Bedenken zurücktreten müssen. Die Pichelswerder oder von einem ähnlichen Projekt ist mir nicht das auch Se. Majestät der Kaiser einen solchen Plan befohlen, genehmigt große Taktikdebatte habe nicht das gehalten, was sie versprochen, da geringste bekannt. und gutgeheißen habe. Rechtsanwalt aase: Einer solchen die Revisionisten einen solchen Mangel an Mut und Ueberzeugungss Rechtsanwalt Liebknecht: Bevor der Kronprinz ein Hof- Erweiterung bedürfe es nicht. Es werde nur behauptet, daß man treue bewiesen hätten, wie man es früher bei einem Socialdemo marschallamt eingerichtet bekam, wurde in der Kanzlei desselben Erweiterung bedürfe es nicht. Es werde nur behauptet, daß fraten nicht für möglich gehalten hätte. Nur Bernsteins Auftreten Kanzleipapier geführt, welches den Aufdruck zeigte: Militärischer   man über das Projekt in Hoffreifen gesprochen habe, und hätte wegen seines Mutes sympathisch berührt. Dann heißt es: Begleiter Se. kais. Hoheit des Kronprinzen". Ist es richtig, daß das daß dieser Plan sogar schon eine Gestalt schwarz auf weiß an" So haben die Revisionisten das erreicht, was sie erreichen noch vorhandene Kanzleipapier auch nachher noch vom Hofmarschallamt genommen habe. Der Vorwärts" habe keineswegs behauptet, daß wollten: fte haben die so dringend notwendige Klärung bennkt und nach Ausstreichung des Wortes: Militärischer Begleiter" der Kaiser den Plan befohlen, genehmigt oder gutgeheißen habe. glücklich wieder einmal verhindert. Denn um diese überaus das Wort Hofmarschallamt  " gefekt wurde? Der Zenge bejaht Der Oberstaatsanwalt sett des längeren auseinander, daß notwendige Klärung über das Kräfteverhältnis der beiden dies. Verteidiger: Halten Sie es für möglich, daß mit Ihrem eine Bertagung und weitere Beweisaufnahme überflüssig sei Der Richtungen in der Partei handelte es fich Namen und mit diesem Kanzleipapier Mißbrauch getrieben werden springende Bunkt sei doch der, daß nach der Behauptung der Anklage- etwa um Ausschlußpläne und derartiges. Wir be­und daß es in dritte Hände gelangen konnte? behörde die Artikel des Vorwärts" keine andre Dentung zulassen dauern auf das lebhafteste, daß es so in Dresden   gekommen ist, und als die, daß der Plan auf ein Gebeiß oder die Zustimmung Sr. gestehen ganz offen, daß wir zu den sehr wenigen Delegierten ge­Majestät selbst zurückzuführen sei. Darauf beruhe die Anklage über- Hörten, die nach Vollmars ausdrücklicher Provokation am Freitags haupt. Wenn der Gerichtshof diese Ansicht etwa nicht teilen würde, mittag für eine abermalige Verschärfung der Resolution eingetreten würde es auf weitere Beweiserhebung gar nicht ankommen. Diesen waren. Vollmar hatte gesagt: -Diesen waren. Vollmar hatte gesagt: Die Resolution sagt gar nichts. Ausführungen widersprechen die Rechtsanwalte Liebknecht   und Wen wollen Sie denn eigentlich treffen? Haben Sie doch Haase. Die Beweisaufnahme erübrige sich nicht, denn es werde wenigstens den Mut, Namen zu nennen!" Daraufhin behauptet, daß ein bezügliches Schreiben auf dem erwähnten Kanzlei- hätte man der Resolution die Pflicht gehabt, in offiziell papier aus der Kanzlei des Hofmarschallamtes mit der Unterschrift zu erklären: wir verurteilen aufs schärfste die und die des Herrn v. Trotha versehen, ergangen sei. Der Sekretär politischen Anschauungen der und der führenden Genossen. Es wäre Semmer solle bezeugen, daß ein solcher Plan mit der Unter- gewiß sehr schwer gewesen, für eine solche Resolution eine geeignete

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3euge: Ich kann darüber kein Urteil abgeben. Ich glaube es nicht, aber die Möglichkeit kann ich nicht be­streiten. Verteidiger: Ist Ihnen irgend etwas von Plänen befannt, die auf durchgreifende Musterung der Leibgarde, Erhöhung der Löhnung der Leibgarde, Beschränkung des Aufenthalts der kaiser lichen Familie in Berlin   auf das geringste Maß, Verstärkung der Detektiv- Mannschaften usw. hinauslaufen? 3euge: Von alle­dem ist mir nichts bekannt. Verteidiger: Ich bitte, sich nicht etwa an Worte zu flammern! Es ist gleichgültig, ob es jich um Pichelswerder oder vielleicht um die Pfaueninsel  , ob es sich

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